Tag Archives: Reclaim the Cape

Pyhäjoki, Finnland: Updates zu den Gefangenen in Pyhäjoki und ihre Behandlung durch die Polizei

Am Ende des Textes findet ihr wichtige Informationen für alle diejenigen, die den Widerstand vor Ort unterstützen wollen, die uns am selben Tag (13.5.) wie der folgende Text erreichte.

Vom 22. 4. bis zum 1.5.2016 fand die „Reclaim the Cape“ Aktionswoche in Pyhäjoki, Finnland statt und dutzende Leute wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Elf AktivistInnen wurden verhaftet. Fünf wurden ein paar Tage später entlassen. Hiernach blieben noch sechs AktivistIinnen in Untersuchungshaft. Ein Aktivist verweilt immer noch im Gefängnis.

Wir haben den Gefangenen, so oft wie möglich, Geld, saubere Kleidung, Zahnbürsten und Zahnpasta, Zigaretten, Bücher usw. geschickt. Leider haben sie nicht alle Päckchen von ihren Eltern oder anderen Absendern erreicht. Sie konnten auch keine Briefe und Postkarten geschickt bekommen oder absenden.

Die Polizei hat den Gefangenen während der Haft auch keine Rechtsmittel gewährt. Die Polizei sagt, dass es keine Ressourcen, z.B. zum Reinigen der Zelle geben würde. In den ersten paar Tagen hatten die AktivistInnen keine Waschgelegenheit und sie hatten kein Toilettenpapier oder richtiges Essen. Auch entsprach die Anzahl der Hofgänge nicht den rechtlichten Vorschriften.

Am Freitag, den 6. 4.fand ein Untersuchungshaftgerichtsverfahren für zwei der AktivistInnen statt. Rechtsanwälte beschrieben es als komplettes Lynchen. Das Verfahren fand ohne den Staatsanwalt statt, nur die Polizei war dort. Überraschend verblieben die AktivistInnen zunächst in Haft. Am 10.5. kamen sie frei, aber sie werden immer noch verdächtigt, gewalttätige Ausschreitungen und gewaltsamen Widerstand gegen die Staatsgewalt begangen zu haben. Nachdem diese beiden Aktivisten aus dem Gefängnis kamen, erhielten wir leider die Information, das die Polizei den einen Aktivisten, der immer noch im Gefängnis ist, in der Nacht schikaniert hatte.

Am Donnerstag, den 12.5. wurden zwei Aktivisten aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen. Am Folgetag kam ein weiterer frei, aber eine Person ist immer noch in Haft.Schließlich hat die Polizei die Zelle gereinigt, nach dem viele Tage Druck auf sie ausgeübt wurde. Endlich haben sie auch diesem Gefangenen Hofgang gewährt. „Gegenwärtig habe dieser Gefangene sich nicht größer über die Haftanstalt zu beschweren“, so sein Anwalt.

Am Montag, den 16. 5. findet die Untersuchungshaftverhandlung statt und danach wissen wir mehr über eine etwaige Haftverlängerung.

Nur der engsten Familie und den AnwältInnen war es erlaubt mit den Gefangenen zu telefonieren oder sie zu besuchen Natürlich ist das den Gefangenen, deren Eltern außerhalb Finnlands leben, aufgrund der Entfernung, nicht möglich. Die Gefangenen haben nicht alle Bücher erhalten, die für sie an die Polizei geschickt wurden. Unsere Anwälte sagten, das dies beispiellos und unvorstellbar wäre.

Die Gefangenen, die kein Finnisch sprechen, wurden dazu gezwungen am Telefon Englisch mit ihrer Familie zu sprechen, obwohl sie Schwedisch können. Jedenfalls ist Schwedisch die zweite offizielle Sprache Finnlands, diese Tatsache, gilt der Polizei nach, nicht im finnischen Nordösterbotten.

Es gab auch andere Repressionsweisen. Zwei Camps wurden geräumt und wir arbeiten noch daran, ob es auf legalem Wege geschah Die Polizei hat die Camps zerstört, indem sie ein großes Durcheinander hinterlassen hat. AktivistInnen wurden gezwungen das Gebiet zu verlassen, bevor alle Ausrüstung und persönliche Gegenstände eingesammelt werden konnten. Das hat dazu geführt, dass immer noch viele Sachen fehlen. Die Polizei hat gesagt, dass alle Sachen bei der Pyhäjoki Stadtgemeinde (später haben wir herausgefunden, dass es in der Praxis Mülldeponie bedeutet) und auf der Raahe Polizeistation wären (wo wir bisher nichts von den verlorenen Sachen gefunden haben).

ACAB

Quelle: Fennovoima


Für alle die vorhaben zu kommen: Wir begrüßen euch, aber bitte lest zuerst die folgende Zeilen

Selbst wenn die letzten Wochen anstrengend, hart und sogar gefährlich waren, sind wir glücklich darüber, euch informieren zu können, dass der Widerstand immer noch existiert.

Aus Sorge um unsere Umwelt und für zukünftige Generationen haben wir uns nicht vor unseren Unterdrückern gebeugt Und deshalb habe wir euch, unseren UnterstützerInnen zu danken. Jede Solidaritätshandlung wirkt wie Öl für unseren Kampf gegen die, die unsere Zukunft für schnellen Profit verstümmeln wollen

Uns gefällt, wie viele hier auftauchen oder bereit sind, zu kommen, um uns zu helfen. Aber bevor ihr eure Rucksäcke packt und zu einem Bus oder ins Auto springt, bzw. die Reise per Anhalter antritt – gibt es eine wichtige Sache, die ihr tun solltet: Wartet auf unsere Antwort / Instruktionen.

Hinterlasst nicht nur eine kurze E-Mail Nachricht und beginnt eure Reise, sondern versichert euch, dass wir euch zuerst weitere Anweisung geben. Aufgrund der aktuell hektischen Zeiten und unserem vorübergehenden Mangel an Transportmitteln – haben wir Ankunft und Anreise effektiv zu organisieren!

Sichere Reise und vielen dank an euch! Wir haben einen ganzen Sommer vor uns, es gibt viel Zeit zu kommen – und viele Möglichkeiten aktiv zu werden

Camp Fennovoima

Pyhäjoki, Finnland: Aktueller Bericht über die Räumung zweier Camps und dringender internationaler Solidaritätsaufruf

pyhajoki-1

erhalten am 30.4.2016

Dieses ist unser zweites Kommuniqué und ein Aufruf aus aktueller Not heraus. (Das erste ist hier zu lesen)

Die Repression gegen die GegnerInnen des Fennovoima-Rosatom Atomkrafwerktprojektes gehen weiter: und es wird immer schlimmer: Am Freitag, den 29. April wurden zwei Protestcamps in Pyhäjoki geräumt. Der Polizeieinsatz war für finnische Maßstäbe riesig. Nicht groß. Riesig. Aufgeboten wurden um die 20 Polizeiwagen, Beamte und Beamtinnen in Kampfausrüstung, Grenzkontrollhubschrauber, Abteilungen von beiden nationalen SWAT Teams, Hundestaffeln und speziell ausgerüstete Transporter zur Aufstandsbekämpfung.

Die Polizei erklärte die Räumung der beiden Camps, indem sie eine rechtlich-diffuse, schriftliche Polizeianordnung präsentierte, sogar ohne nähere Ortsangaben oder andere Informationen.

Die Mehrheit der Protestcamper und die TeilnehmerInnen der „Reclaim the Cape“ -Aktionswoche teilten sich in Gruppen auf und verschwanden in den Wäldern, ohne mit der Polizei zu verhandeln.

Während wir hier sprechen, werden die beiden Lager nach Infrastruktur und Habseligkeiten durchforstet. GefährtInnen werden durchsucht und aus dem Wald herausgegriffen. Diejenigen, die inhaftiert wurden, erhalten Hilfe und werden außerhalb der Zellen erwartet. Ein neues Camp befindet sich im Aufbau, das geschieht aber nicht öffentlich.

Am Donnerstag, den 28.April haben mehrere TeilnehmerInnen eine klassische gewaltfreie Lock-on Blockade gegen die Fennovoima-Rosatom Baustelle durchgeführt. Nach mehreren Stunden kam die Polizei. Sie hat aber schnell das Interesse and dieser Aktion verloren und ist stattdessen zum Aktionswochen-Camp vorgerückt. Nachdem die Polizei es gelungen war, das Camp gewaltsam zu übernehmen, sind elf Personen immer noch in Haft. Acht von von ihnen sind internationale GefährtInnen, von denen wiederum einige von Untersuchungshaft bedroht sind. Bisher lauten die Tatvorwürfe auf „verschärfte Sabotage“, „Teilnahme an gewalttätigem Aufruhr“ und „(gewalttätiger) Angriff auf einen Polizeibeamten“.

Ein Gefährte ist noch immer im Krankrenhaus und in einem ernsten Zustand, offensichtlich weil er von der Polizei angegriffen wurde.
Wie gewohnt, hat die Mehrzahl der Massenmeiden kein Interesse neutral oder professionell zu sein. Systematische Diffarmierung der Fennovoima-Rosatom GegnerInnen betreibt vor allem YLE Oulu’s (lokaler Ableger des nationalen Rundfunks)

Wie gewohnt, sollen wir nicht unsere Köpfe senken, wenn wir mit staatlicher Repression und physischer Gewalt konfrontiert sind. Dieser Polizeiaktion war der dritte große Einsatz gegen die Fennovoim-Rosatom- GegnerInnen innerhalb vier Tagen. Das schiere Ausmaß von Polizei und Staatsmittel, die gegen uns eingesetzt werden, erzählt eine einfache Geschichte: Wir konnten Fennovoima-Rosatom erheblich schaden und haben die Trennungslinie von „unbequem“ zu „möglicherweise gefährlich“ überquert. . Nebeher ist es uns gelungen, eine Widerstandskultur zu entzünden, die es seit dem Bürgerkrieg im Jahre 1918 nicht gegeben hat und die zweifelsfrei die Mächtigen erschreckt.

Wenn es nie eine Zeit gab, alle GefährtInnen einzuladen, um sich an diesem Kampf zu beteiligen, ist es jetzt die Zeit zur praktischen Solidarität aufzurufen. In unseren Stunden der Not rufen wir dazu auf, die Verhafteten, wie auch die Menschen zu unterstützen, die das neue Camp, hier in Pyjhäjoki aufbauen und verteidigen. Unterstützt den Widerstand, indem ihr Fennovoima-Rosatom das gebt, was sie haben wollen Mit tiefer Achtung für die Verschiedenartigkeit der Taktiken, ermutigen wir Alle, dieser Firma und ihren Verbindungen, Reaktionen zu präsentieren, einschl. finnische Botschaften und die lokalen Polizeiverantwortlichen für ihre Beteiligung.

Solidarität ist ein Tätigkeitswort. Praktiziert sie. Wir rufen alle überall dazu auf, an eure gefangen genommenen und verwundeten GefährtInnen zu denken.

auf Englisch

Die Polizei hat das ‘Stop Fennovoima Camp’ in Pyhäjoki angegriffen – Wir benötigen sofortige Hilfe

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Am 28. April näherte sich gegen 15 Uhr Bereitschaftspolizei und eine Polizeistreife mit Hunden dem Campgelände. Wir haben der Polizei mit einem Megaphon zu verstehen gegeben, dass sie nicht willkommen ist und dass wir uns nicht in einen Konflikt verwickeln lassen wollen. Die Polizei ging auf keine Fragen ein, sie sagte nichts.

Sie begann aber Leute mit einem Gewehr für Projektile / Gummigeschosse zu beschießen. Die Leute verteidigten sich, indem sie Steine warfen. Die Polizei zielte eindeutig auf die Köpfe (Hinterköpfe) und Oberkörper der AktivistInnen. Mehrmals gab es Treffer im Oberkörperbereich, So weit wir wissen, wurde niemand am Kopf getroffen. Die Polizei wurde mehrmals mit Steinen getroffen und ein Polizeiauto ging im Gebiet in Flammen auf.

Nach einem langen Kampf mit Verzögerungstaktik, schaffte es die Polizei schließlich auf das Campgelande. Die Personen, die das Camp verteidigten, tauchten im angrenzenden Wald unter. Im Camp schoss die Polizei Projektile auf die Leute des Küchenkollektivs. Diejenigen, die sich noch auf dem Camp aufhielten wurden geräumt und einige von ihnen landeten in Gewahrsam.

Die Polizei hat auch angedroht ein anderes Camp zu räumen, das noch von uns genutzt wird.

Wir werden der Repression und der Polizeigewalt nicht nachgeben und der Kampf gegen Fennovoima wird fortgesetzt. Jetzt brauchen wir euch, um das Camp wieder aufzubauen und den Widerstand und Aktionen gegen Fennovoima fortzuführen. Wir laden GefährtInnen hierzu ein, wo immer sie sind – lasst uns unsere Aktionen gegen die Unternehmen, die mit oder für Fennovoima arbeiten, gegen die finnischen Botschaften in eurer Nähe oder gegen die örtliche Polizei richten.

auf Englisch

Pyhäjoki, Finnland: “Reclaim the Cape” Aktionswochenende startet mit Pfefferspray gegen Mutter und getaserten “Lock-On”-Aktivisten

pepperErhalten am 24. April:

Jemandes Mutter wurde mit Pfeffergas eingenebelt und inhaftiert. Reclaim the Cape – Aktionswoche startete mit echten polizeilichen Dialog.

(Dieses Video zeigt das Vorgehen der Polizei)

Die verschiedenen GegnerInnen des Atomkraftwerksprojekt von Fennovoima-Rosatom haben sich jetzt auf der Halbinsel Hanhikiviin Pyhäjoki, Finnland versammelt, schön nahe an Mordor selbst. Die Aktionswoche vom 22. April bis 1. Mai fand einen frühen Beginn. Zahlreiche Teilnehmende trafen bereits Wochen früher ein und überzogen Baustelle und Region mit Aktionen von ELF-ischer Art.

Es ist keine ethnische Profilerstellung, es ist nur Willkür

Selbstverständlich hat das Ganze die Aufmerksamkeit der Polizei geweckt. Lokale Zeitungen präsentierten gut konstruierte Propaganda der Polizei-VertreterInnen, die mit viel „Blah-blah-Blah“ davon schwadronierten, dass sie sich einen „Dialog wünschten“ mit den TeilnehmerInnen der Aktionswoche.

Folglich, tat die Polizei ihr Bestes, um Fahrradfahr,-, Fußgänger,- und FahrerInnenn zu stoppen, um in einen Dialog mit Personalienfesstellung und Blutuntersuchungen zu treten. Sie bemühte sich Personen zu finden, die unter Alkoholeinfluss fahren oder was sonst ihre Idee ist, die niemand genau kennt. (Vielleicht lieben sie es nur Steuergelder fast genaus so effizient zu verschwenden, wie die Baustelle des Atomkraftwerks selbst?)

All das wäre eher lustig. Wir meinen, dass es nicht so schwer ist mit einem Fahrrad nicht anzuhalten oder in den Wald zu springen, wenn ein finsterer Transporter neben dir anhält. Nicht so lästig wäre es, wenn sie nicht ethnische Profilerstellung so stark priosieren würden. Personen mit „europäischen“ Merkmalen konnten sich erfolgreich ihrer Identitätsfeststellung widersetzen. Sie wurden für 24 Stunden festgehalten und konnten ohne Fingerabdrücke oder Ausweis gehen. Für Leute, mit ewas weniger Weiß, gilt eine andere Logik. Die eine internationale Person, die ihre Identitätfeststellung verweigerte, blieb für volle drei Tage eingeschlossen. Ihr wurde angedroht sie ins nächste Flüchtlingslager zu bringen und dass sie einen Freiflug zurück erhält. Gut, was immer sie als Zuhause bestimmen würden– es wäre von einer etwas weniger weißen europäischen Sorte.

Das, natürlich, bedeutet nicht, dasss die Polizei ethnische Profilerstellung durchführt: Es ist eine vollkommene Zufälligkeit, da sind wir uns sicher.

Wie wärś damit, diese Muter dort mit Tränengas zu besprühen
Am Morgen des 22. April hat eine Gruppe von zehn Personen eine kleine Eröffnungszeremonie für die Aktionswoche geplant. Die gewählte Form war zur Baustelle zu gehen, um klassische Methoden gewaltfreien zivilen Widerstands zu leisten. Wir wissen nicht, ob diese Gruppe Tripods, Lock-Ons oder Superkleber nutzen wollte. Was wir wissen, ist, dass sie nie mit ihrer Zerenomie beginnen konnten.

Ein besonders anfällige Stelle von Fennovoima-Rosatom ist ihr Verkehr. Es gibt nur eine Straße, die stabil genug ist, die schweren Fahrzeuge und die Transport zur Deponie zu tragen. Deshalb hat sich diese kleine Gruppe von Leuten auch zusammengetan, um die Zufahrtstelle zu blockeren. Als sie auf der Straße waren, trafen sie eine Polizei-Patrouille, die es mental nicht schaffte, mit choreographierenden, klassisch- gewaltfreien DemonstrantInnen umzugehen. ”Zwei oder drei leerten Spraydosen in Lichtgeschwindigkeit, während einer sich dazu entschied Kreise zu ziehen und dabei den Griff seiner Pistole hielt. Ein kompletter Fall von von nicht „alle Tassen im Schrank zu haben“. Wenn das die Art ist, auf ein Haufen Hippies zu reagieren, was würde folgen, wenn sie auf einen wirklich schwergewichtig Kriminellen treffen?“ kicherte ein Teilnehmender.

Während sie noch nach ihren fehlenden Tassen suchten, schaffte es die Polizei Pfeffer gegen eine Mutter einzusetzen und sie festzunehmen. Die Frau nahm gemeinsam mit ihrer Tochter an der Aktion teil. (BürgerInnen, bleibt ruhig: die Nation bleibt sicher)

Jetzt-Taser und eine Halskette, das wäre eine Idee
Traurigerweise ist es nicht der erste Fall von nicht alle Tassen im Schrank zu haben. Am 4. haben zwei internationale GefährtInnen zwei Bagger blockiert, indem sie sich an die Fahrzeuge ketteten.Einer von beiden nutze ein D-Lock und befestigte sich mit seinem Hals an die Hydraulikleitung des Machinenarmes. Diese Person lehnte es ab, ihre Hand vom D-Lock zu nehmen, um zu verhindern, dass die Polizei den Lock aufschneiden konnte. Die „Glockenblumen“ entschieden sich, sie zu tasern. – drei Mal. In Folge.

Ja, Dialog ist ein Modewort. Während die Aktionswoche eingeleitet wird, schützen sich TeilnehmerInnen vor Fällen von Dialogen, die stattgefunden haben, indem sie angemessenen Augenschutz tragen und Kleidung verwenden, die den Dialog davon abhält, die Haut zu schädigen.

Wir möchten eine Sache klarstellen.

Wenn die Polizei einen Dialog darbietet, der auf Gewalt basiert, müssten sie eine einfache Regel menschlicher Interaktion berücksichtigen ”Affe sieht, Affe macht“ Als Protestcamper ist es nicht unser Standpunkt etwas herauszubringen, das als Bedrohung jeglicher Art interpretiert werden kann.

Aber für einige ist Pazifismus eine gewählte Taktik, keine tief empfundene Ideologie.

auf Englisch

Pyhäjoki, Finnland: „Holen wir uns das Kap zurück“ – Aktionswoche gegen Atomkraft 22.4.-1.5.2016

rtcfinlandSo. Es gibt einen Protest gegen Atomkraft an der Westküste Finnlands, der seit einem Jahr existiert. Zwischen dem 22. April und dem 1. Mai findet dort eine Aktionswoche statt. Worum geht’s dabei? Kurz zusammengefasst:

Fennovoima ist ein im Jahre 2007 durch ein Konsortium von finnischer Macht und Industriebetrieben gegründeter finnischer Atomkonzern. Diese sind der Überzeugung, dass es eine sehr gute Idee ist, in Pyhäjoki, einer kleinen Gemeinde an der Westküste Finnlands eine Atomkraftanlage zu errichten- mit allen Mitteln. Fennovoima’s sehr herbeigewünschtes Projekt stand kurz vor dem Aus, als der deutsche Energieriese E.ON (zur damaligen Zeit wichtigster Investor) entschied, dass Atomkraft ein schlechtes Geschäft wäre und sein Geld im Jahre 2012 zurückzog.

Rosatom ist ein staatlicher Konzern: es ist der einzige Anbieter auf dem globalen Markt, welcher der Atomindustrie die gesamte Bandbreite von Produkten liefert (so wohl für zivile Zwecke, als auch für Waffen) Auf autoritäre Weise wird er von einem neun Personen starken Aufsichtsrat geführt, der eigenhändig durch Präsident Putin gewählt wurde. Natürlich kommt es, wie von solchen von Mafiaverbindungen durchsetzten Projekten bekannt, zu massiven Verzögerungen und Unfällen.

Fennovoima-Rosatom war geboren, als Rosatom einmaschierte, um Fennovoima zu retten: Nachdem E.ON ging, war es der einzige Investor mit Beteiligungswillen. Fennovoima benötigte einen finanziellen Retter- und Rosatom zielte darauf ab, seine Reputation mit einem Projekt im Westen zu stärken: Es geht um die Geopolitik, wisst ihr: Es schadet Russland nicht einen geopolitischen Fußabdruck in eine Region in der Nähe des von der Nato beführworteten NEAT Militärversuchgeländes in Nord – Schweden zu setzen und es geht um das oft thematisiert arktische Öl.

Als erste Kahlschläge auf der Halbinsel Hanhikivi begannen, erblickte Im April 2015 das Pyhäjoki- Protest- Camp das Licht der Welt. Während legale düstere „Vorbereitungsarbeiten“ vorangetrieben wurden, behauptet sich das Camp fünf Monate lang auf der Großbaustelle. Es gelang die Arbeiten zu blockieren. Die örtliche Polizei erklärte, dass sie nicht genügend Ressourcen hätte, um mit den Protestierenden fertig zu werden. Gleichzeitig waren die Zeitungen mit Nachrichten über Sabotage und groben Unfug gefüllt. Im September 2015 fand die Räumung des Camps statt. Es brauchte acht Tage, um den letzten Kletterer herunter zu holen. Nach der Räumung zog das Lager auf ein Gelände, das ein lokaler Eigentümer angeboten hat und rund 4 km außerhalb der Großbaustelle liegt. Direkte Aktion und Grober Unfug sind immer noch im Programm.

Wir wissen, dass es hier etwas einem Tollhaus gleicht, weil du hier auf einen Schlag der gesamten russischen Regierung, der westlichen Nato, einen Atomkraftgiganten, privaten Sicherheitsfirmen, dem Arbeitsministerium und der Wirtschaft von Finnland gegenüberstehst. Aber, he, wer will nicht hoch hinaus? Im April 2016 feiert das Camp seinen ersten Geburtstag – und es ist Zeit einen Gang höherzuschalten. Um verückt genug zu sein, das Konzept massenhaften zivilen Ungehorsams in solch einer Größenordnung nach Finnland zu bringen. Das Ziel ist einfach: die Baustelle mit Leuten zu fluten, um sie so lange, wie möglich zu halten. Mögen die Regionen der Umgebung ebenfalls mit allen Arten des Protests gegen Atomkraft sowie Antikapitalismus- und „Für alle Dinge, die gut sind“- Aktionen überzogen werden. Wir ziehen unseren Hut vor den unterschiedlichen Taktiken und rufen euch Ökofreaks, AntimilitaristInnen und Andere auf, sich uns anzuschließen.

Zeitplan und Infos:

22. April – 1. Mai: die Aktionwoche. Pyhäjoki ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Anhalter, und Autos zu erreichen. (schaut euch die Karte an oder wendet euch an uns.) Wir kochen vegan. Die Unterbringung erfolgt hauptsächlich in großen heizbaren Armeezelten – aber falls ihr ein eigenes Zelt habt, bringt es mit. Vergesst nicht, euch warm zu kleiden. Wir unterstützen es, wenn die Teilnehmenden aus Solidarität eine freiwillig Spende für Essen und Ähnliches zahlen. Ja, ihr werdet in der Lage sein euch zu waschen, aber es wird kühl. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns vor eurer Ankunft eine Mail senden könntet mi den Informationen, wann ihr anreist, wie viele ihr seit, ob ihr mit oder ohne Zelt kommt usw. Fragen werden beantwortet von. stopfennovoima [at] protonmail.com

22-23. April: Eröffnungsparty! Musik! Leute! Spaß!

26.April Erinnerungstag an Tschernobyl – und der große Aktionstag. In der Woche sind andere Aktivitäten möglich.

1. Mai Wir wetten, dass ihr es recht versteht.

Für die ganze Woche gibt es Workshops, Lesen und Wissensaustausch, so dass ihr immer beschäftigt seit.

Mehr Infos auf Englisch:

https://fennovoima.no.com/en