Category Archives: Geschichte – Theorie

28. Oktober – Gegen nationalistische Paraden

Und ich voller Anmut scheiße auf den 4. August*
Anmut und August reimen sich auf griechisch

* Der 4. August 1936 ist der Beginn der Diktatur von Jannis Metaxas

Die griechische Realität ist sicherlich ziemlich lachhaft.  Aber einige Aspekte sollten für Außenstehende noch nicht so bekannt sein. Deshalb macht es Sinn, etwas über die Studenten- und Militärparaden, die immer am 28. Oktober abgehalten werden, zu berichten.

Das Brechreiz erregende Ritual, das eine wehrhafte Armee herbeisehnt und das ähnliche Bild  von  StudentInnen, die in griechischen Städten marschieren, sind faschistisch inspiriert. Die nationalistischen Ideale finden ihren deutlichsten Ausdruck und Enthusiasten auf der ganzen Welt die Gelegenheit zum Applaudieren. Die studentische Klasse wird zu militärischen Einheiten geformt und beginnt die hohen Ideale von Heimatland und Religion zu pflegen. Continue reading 28. Oktober – Gegen nationalistische Paraden

Warum sich Pinochet im Grab nicht wohl fühlt

Veröffentlichung des Übersetzungs-Gegeninformationsnetzwerk contrainfo.espiv.net aus Solidarität zu den durch das chilenische Regime politisch Verfolgten. Das Flugblatt wurde am 24. September auf einer Demonstration vor der chilenischen Botschaft in Athen verteilt, die im Rahmen des Internationale Solidaritätstag mit den politischen Gefangenen in Chile stattfand.

2009 begann der chilenische Staat eine intensive Kampagne der Verfolgung von HausbesetzerInnen und gegen die Mapuche Urbevölkerung. Perfekt kooperierend mit der Justiz, war das Ziel beiden Gruppen Terrorismus vorzuwerfen.

Das Spektakel um die »Bomben«
Früh morgens, am 15. August 2010 fanden unglaubliche und spektakuläre Polizeioperationen in verschiedenen chilenischen Städten statt. Polizeikräfte drangen in besetzte Häuser, Sozialzentren und Häuser ein, verhafteten viele Leute und zerstörten alles, was sich in ihrem Weg befand.
Diese neue Devise des chilenischen Staates wird »Caso Bombas« genannt. Intention dieser Operationen ist es, einfache Opfer zu finden, denen die 23 Bombenanschläge von Santiago angehängt werden können.

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Aufstände in griechischen Gefängnissen (2007)

Der folgende Text ist der Gegeninformationsbroschüre »Jüngsten Vergangenheit und Gegenwart« entnommen.

Grund für die Aufständen in verschiedenen Gefängnissen war, dass der Anarchist Yannis Dimitrakis am Montag, den 23. April 2007 im Gefängnis von Malandrino zusammengeschlagen wurde.

Zunächst protestieren Mithäftlinge gegen diesen Vorfall, worauf die Wärter mit Gewalt reagierten. Das führte zur Revolte im gesamten Block des Gefängnisses. Eine Kettenreaktion setzte ein und es kam zu Rebellionen in sechs über ganz Griechenland verteilte Gefängnisse.

Gleich am nächsten Tag war z.B. das Gefängnis in Patra besetzt, ebenso ein Flügel des Gefängnis von Koridallos (Athen). Dann wurden in den Gefängnissen von Trikala und Larissa die Mahlzeiten verweigert, außerdem gab es Reaktionen in den Gefängnissen von Nafplio, auf der Insel Korfu und in Komotini.

Die Forderungen der Inhaftierten umfassten den Verzicht auf Disziplinierungsmaßnahmen, die Umwandlung der lebenslangen in 12-jährige sowie die Herabsetzung der 25 jährigen auf 10 Jahre Haft. Außerdem wurde die garantierte Entlassung nach Verbüßung eines bestimmten Stafanteils gefordert. Continue reading Aufstände in griechischen Gefängnissen (2007)

Carlo Giuliani

Wir haben den Tod von Carlo Giuliani, einen italienischen Aktivisten, der 1978 geboren wurde, noch nicht vergeben. Er war einer von Millionen Protestierenden, die an den Demos gegen die G8 Gewalt der Herrschenden teilgenommen haben. Mitdemonstranten hatten seine Ermordung durch die Italienische Polizeieinheit am 20. Juli 2001 beobachtet.

Nach Neun Jahren währt immer noch keine Gerechtigkeit. Gerade dieses Jahr 2010 wurde der Fall Carlo Giuliani an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte überführt. Folgt ihr den Link – Giuliani and Gaggio gegen Italien – könnt ihr nachlesen welche sogenannten Fakten die verantwortliche Kammer zusammengetragen hat. »Hinsichtlich des Polizisten, der den tödlichen Schuss abgefeuert hat, vertrat das Gericht die Ansicht, dass er, ohne Tötungsabsicht in die Luft geschossen hat. Dieses geschah aus Selbstverteidigung in Notwehr auf eine auf ihn selbst und seiner Kollegen fungierten Angriff.« Eine Fotosequenz zum Mord an Guiliani findet ihr hier.

An was erinnert uns das? An die Stellungnahmen der griechischen Obrigkeit, die zum Mord an Alexis Grigoropoulos, die zu dem Dezember 2008 Aufstand in Griechenland führte. Und an Alexis Kougias, dem Rechtsanwalt, der den Polizisten Epaminondas Korkoneas verteidigt, der am 6. Dezember 2008 den Teenager in Exarchia, im Zentrum Athens erschoss. Dieser argumentierte vor Gericht, dass der tödliche Schuss in die Luft und nicht auf das Opfer gezielt wurde.