Tag Archives: Krachdemo

Bloomington, Indiana: Krach-Demo

anarchyflowerIn der Nacht des 4. Juli hatte eine kleine Personengruppe eine Krach-Demonstration vor dem lokalen Gefängnis. Wir riefen denen zu, die gefangen gehalten werden, enzündeten Feuerwerk und Rauchbomben und verstreuten hunderte Flyer.

Es macht keinen Sinn zu warten, bis wir genug Leute sind, bis die Zeit richtig ist- sonst wartest du bis in alle Ewigkeit.

Kleine, bescheidene Aktionen sind die notwendige Grundlage für Revolte. Du benötigst keine große Mengen, um sinvolle Dinge zu tun.

Text auf dem Fyler:

FREIHEIT JETZT

FEUER JEDER GEFÄNGNSZELLE UND GRENZMAUER!
TOD DEM STAAT!

Solidarität mit allen, die hinter Gefängnismauer im Aufruhr sind.
Solidarität mit dem anarchistischen Gefangenen Eric King.
Gefängnisse können die Anarchie nicht aufhalten.
Krieg gegen Macht.

auf Griechisch / auf Englisch

Helsinki, Finnland: Silvester-Solidaritätsdemonstration zum Metsälä-Knast

socialIn der Neujahrsnacht besuchte eine 40-köpfige Gruppe die Metsälä-Haftanstalt in Helsinki. Wir wollten die Migrant_innen, eingesperrt aufgrund ihrer Herkunft, wissen lassen, dass wir sie inmitten der Feierlichkeiten zu Silvester nicht vergessen haben.

Wir sendeten mittels Rufe der Ermutigung, Trommeln, Raketen und einem Banner auf welchem steht: „No Borders – Solidarity with prisoners!“ Grüße über den Zaun. Um unsere Botschaft zu hören, gelang es den Gefangenen, in einen Käfig, welcher eine Art Balkon darstellt, zu eilen, doch nach einer Weile zwangen sie die Wärter der Haftanstalt zurück ins Innere. Danach machten wir weiterhin Lärm unter ihren Fenstern.

Bullen stießen an einer lokalen Bahnstation zur Demonstration hinzu und folgten unserer Route durch Seitenstraßen zum Gefängnis. Dort erwartete uns Polizei in Kampfausrüstung, ihre Hunde folternd, indem sie sie zwangen, bei den Polizeieinheiten, den Raketen und dem Lärm zu bleiben. Doch sie schafften es nicht, den Zugang zum Zaun, welcher das Gefängnis umgibt, zu blockieren. Von Anfang an verhielten sich die Bullen aggressiv, drohten uns mit Gewalt, Hunden und Pfefferspray und stießen Leute zu Boden. Als die Zeit kam, sich vom Zaun zurückzuziehen, griffen die Bullen die Menge an und es gelang ihnen, zwei Protestierende mit sich zu nehmen, während es zwei weiteren gelang, sich der Festnahme zu entziehen. Die festgenommenen Protestierenden wurden am nächsten Tag freigelassen.

Die Haftanstalt ist eine geschlossene Einrichtung für bis zu 40 Migrant_innen, Personen, welche von der Polizei oder der Grenzpatrouillen nach dem finnischen Ausländergesetz festgehalten werden – nicht aufgrund irgendeines Vergehens.

Die Inhaftierung dauert in der Regel mehrere Wochen, im schlimmsten Fall bis zu sechs Monate oder länger. Das Metsälä-Gefängnis gegen Migrant_innen ist zur Zeit das einzige seiner Art in Finnland und es ist konstant gefüllt mit „Kunden“, von Kindern bis zu Erwachsenen. Üblicherweise warten die im Metsälä-Gefängnis inhaftierten Migrant_innen darauf, von der Polizei in Kooperation mit den Einwanderungsbehörden und bspw. den Fluggesellschaften abgeschoben zu werden.

Indem wir unsere Solidarität zeigen, kritisieren wir auch die Nationalstaaten und ihre Grenzpolitiken, welche Rassismus und ökonomische Ungleichheit generieren. Durch die Zerstörung der Bewegungsfreiheit erlauben Grenzen die Ausbeutung durch billige Arbeit und treiben Menschen in den Wettbewerb gegen einander. Die Grenzen sind ein Menschen mordendes Geschäft, wie uns der „Vorfall“ von Lampedusa am 3. Oktober 2013 gezeigt hat, als 363 Migrant_innen an der Küste Italiens, an der Grenze der Europäischen Union, ertranken.

Dieses tödliche Geschäft hört nicht an den nationalen Grenzen auf: Es durchzieht die Sicherheitspolitik mit dem Ziel, alles und jeden im Namen der Sicherheitsgefährdung zu beobachten, identifizieren und regieren.

Solidarität mit den inhaftierten Migrant_innen!

Wir werden angreifen
die Gründe unserer Sorgen
die Grenzen
wird es nicht mehr geben morgen!

Quelle

Griechenland: Silvester am Gefängnis in Larissa, wo der Hungerstreikende Spyros Stratoulis eingekerkert ist

Solidarität mit allen politischen Gefangenen,  Solidarität mit Spyros Stratoulis… bis das letzte Gefängnis zerstört ist!

Übersetzung der Sequenzen im Video:

Radiostimmen: …man kann nicht behaupten, das sei nur eine kleine Minderheit gewesen. Es waren ziemlich viele Leute, die eindeutig Gewalt ausüben und Eigentum zerstören wollten… sie werden die ganze Macht des Gesetzes zu spüren bekommen…

Eingespielte Stimme: Es ist wohl lange her, dass dir jemand nein gesagt hat, was?

Untertitel: Silvester 2014 – Gefängnis von Larissa – Solidarität mit den politischen Gefangenen – bis zur Zerstörung aller Gefängnisse.

– Solidarität mit Spyros Stratoulis, seit 11. Nov. im Hungerstreik