Category Archives: Broschüren

„Avalanche – Anarchistische Korrespondenz“ auf Deutsch (Ausgabe 11)

Die neue Ausgabe der AVALANCHE ist soeben auf deutsch erschienen und steht als PDF zum Download bereit. 

Aus dem Editorial

Sich im Konflikt mit der Macht zu befinden, heißt nicht, dieser an sich feindlich gegenüber zu stehen. Die Feindlichkeit gegenüber der Macht beginnt mit der Skepsis – der Skepsis, die ihre Existenz und Notwendigkeit in Frage stellt. Eine rationale Angelegenheit, die uns dazu verleitet, rationale Analysen über die Funktionen und Wandlungen der Macht zu entwickeln. Allerdings auch eine rein abstrakte Sache, denn das in die Praxis setzen unserer Feindlichkeit gegenüber der Macht bedeutet dazu überzugehen, vom eigenen ich zu sprechen und das eigene Leben als Projektionsfläche der eigenen Ideen zu begreifen. Eine irrationale Sache, eine Sache des Herzens, eine Sache der Aktion, ein individueller Moment des Bruchs. Ein Bruch, der die passive Haltung der Skepsis überwindet, und mittels der eigenen Ideen und mit den eigenen Gefährten Projekte kreiert, die versuchen die Feindlichkeit gegenüber der Macht in Richtung einer permanenten Revolte und eines generalisierten Bruchs mit der Herrschaft zu treiben.

Bei der Entwicklung von gemeinsamen Projekten entsteht auch immer ein Moment des „Wir“s, ein Moment der Identität, den eine minimale gemeinsame Perspektive zusammen hält. Ein „Wir“, dass aus gutem Grunde die Skeptiker aufhorchen lässt. Ein „Wir“ zu konstruieren, ist eine Angelegenheit, die oft dem Willen nach Macht, nach Geltung und Normen entspringt. Denn wenn es so etwas gibt wie eine anarchistische Identität, worauf basiert diese? Was konstituiert die Bewegung, die sich diesen Namen gibt? Die Anzahl der Gruppen, der Anhänger, der Räume – eine Sache der Struktur?

Oder die Ideen, ihre Geschichte, die Diskussionen – also die Theorie? Oder gar die Angriffe und die Form der Aktionen, die die Feindlichkeit gegenüber Herrschaft annimmt – also die Praxis? Oder alles zusammen?

Im Gegensatz zu einer Perspektive, die nur durch den Hunger nach neuen Anhängern für die eigene Identität getrieben wird, zielen unsere Projekte – also die vielenunterschiedlichen Projekte der diversen Individuen, die dieses Projekt teilen – auf etwas anderes. Der Versuch aufständische Dynamiken und Beziehungen anzustoßen und zu entwickeln, ist der Versuch innerhalb des Konfliktes mit der Macht die Isolation unserer Ideen und Methoden aufzubrechen, um die Möglichkeit eines generellen Bruchs mit der sozialen Realität zu erproben.

Denn wenige Gefährten zu sein, bedeutet nicht isoliert zu sein, genauso wie die Qualität und Kompromisslosigkeit einer Konflikthaltung nicht auch quantitativ teilbar werden kann. Denn unsere Beziehungen und Kämpfe sind nicht an das Teilen einer fixen Identität, eines Namens oder einer formellen (physischen) Struktur gebunden, sondern viel eher an die Art und Weise, wie wir gegen die Macht kämpfen wollen. Was bedeutet, dass wir in unseren Kämpfen nicht nur die Bindung an Formalitäten hinter uns lassen und unsere Beziehungen auf wirklichen Affinitäten und Erfahrungen basieren,

sondern unsere Kämpfe auch auf eine anti-politische Grundlage stellen. Denn damit sich eine Methode potentiell verbreiten kann, muss sie auf der Analyse spezifischer sozialer Konfliktualitäten beruhen, auf der Realität des Konflikts mit der Macht. Darüber hinaus wollen wir in unseren Kämpfen über ein bloßes Reagieren auf die Schläge der Macht hinaus gehen und unsere Kämpfe und das Terrain, auf dem sie sich abspielen, selbst bestimmen – und somit auch auf Basis eigener Analysen, eigener Vorschläge und einem individuellen Rhythmus stellen.

In diesem Sinne bedeutet Kollektivität für uns das Zusammenkommen verschiedener individueller Perspektiven, die zum Zwecke eines Projektes die notwendigen Dinge organisieren und diese Organisierung nur so lange aufrecht erhalten, wie diese eine individuelle Bereicherung und Annäherung an eigene Perspektiven bedeutet und ermöglicht. Gefährten, die eine internationale Korrespondenz unter Anarchisten über ihre Projekte und Kämpfe begrüßen und die Avalanche dafür als nützliches Mittel betrachten, rufen wir auf, zu diesem Projekt durch eigene Texte, Übersetzungen und die Verbreitung der Zeitung beizutragen.

Einige irgendwo in Deutschland lebende Anarchisten

Griechenland,Albanien,Italien: Der Kampf gegen den Bau der trans-adriatischen Pipeline

Der Kampf gegen den Bau der Trans -Adriatischen -Pipeline (TAP) durch Griechenland – Albanien – Italien
Pamphlet, A5, 48 Seiten

“Sie protestieren gegen die Energie, die unter ihrem Haus fließt, aber im Inneren des Hauses, wollen sie sie!”, Schreit der verspießte, national-populäre Bourgeois im Frühjahr 2017, als er erkennt, was ein kleines Dorf in Apulien erschüttert und sich über den Rest Italiens ausbreitet. Kämpfe brechen zwischen Polizei und Gegner*innen vor der zukünftigen Baustelle des TAP (Trans-Adriatic Pipeline), der neuen Gas-Pipeline, die Europa mit dem Endpunkt in der Türkei der trans-anatolischen Erdgas-Pipeline verbindet, die mit den Gasfeldern im Kaspischen Meer verbunden ist. Die neue Gaspipeline durchkreuzt den Norden Griechenlands bis Albanien, wo sie durch die Adria geführt wird, , um am Ende die Küste von Lecce in Italien zu erreichen, wo sie mit dem bestehenden Gas-Transport-Netzwerk verbunden wird.

Das TAP-Projekt wird, wie die meisten anderen Energieprojekte auch, von Macht von größter Bedeutung angesehen. Ein angemessener Grund für die Feinde der Macht, einen Blick auf den laufenden Kampf gegen diese TAP zu werfen, diese Sammlung von Texten von anarchistischen GefährtInnen, die im Konflikt tätig sind, zusammenzustellen und den Horizont zu erweitern, um eine direkte Intervention gegen alles, was die Energie der Macht fließt lässt,zu begünstigen

Hier könnt ihr die englischsprachige Broschüre herunterladen

Broschüre “FUNKSTILLE”: Von Sabotage, Repression und Rauchzeichen aus der Klandestinität * Herausgegeben in Zürich April 2017

Mitte Juli 2016 wurde bei einem Funkmasten in Zürich Feuer gelegt und dieser somit für mehrere Tage sabotiert. Dieser Funkmasten dient der Stadtpolizei Zürich als Notfunk-Antenne und ist eine für sie unentbehrliche Infrastruktur zur Garantierung ihrer internen Kommunikation und somit zur Aufrechterhaltung ihrer äusseren Kontrolle und Autorität. Am Tag nach dem Sabotage-Akt fanden in verschiedenen schweizer Städten mehrere polizeiliche Hausdurchsuchungen statt. Laut Durchsuchungsbefehlen wurde nach einer „dringend verdächtigten Person“ gesucht, „deren persönlich zuordenbare Artefakte gefunden worden waren“. Alle aufgesuchten Orte musste die Polizei jedoch mit leeren Händen wieder verlassen. Die international gesuchte Person, ein anarchistischer Gefährte, ist seitdem von der Bildfläche verschwunden.

Mit der vorliegenden Broschüre “FUNKSTILLE” wollen wir verschie- dene publizierte Artikel in chronologischer Reihenfolge zum oben erwähnten Fall versammeln, meist der anarchistischen Zeitung Dissonanz aus Zürich entnommen. In jener schnelllebigen, von Informationen zugemüllten Zeit, in welcher wir leben, passiert es nicht selten, dass einschneidende Ereignisse im Rythmus der Zeit untergehen.

“FUNKSTILLE” heisst hier, einen Augenblick innezuhalten, sich dem omnipräsenten Shitstorm zu entziehen, zurückzuschauen, nachzufühlen, zu reflektieren. Die Intension ist daher weitaus mehr, als ein paar A4 Seiten Retrospektive, um all jene, die noch nichts von der Geschichte mitbekommen haben, zu informieren. Uns der Gefahr bewusst, dass dadurch der lähmende Schmerz des Verlustes eines guten Gefährten wieder aufkommen könnte, wollen wir uns ihm dennoch stellen. Eben gerade deshalb. Denn was wir anstreben, ist ein Zurückschauen mit offenem Blick, vollster Solidarität und entschlossener Wut, um allen mit der Herrschaft Unversöhnlichen das Hier und Jetzt als einzige perspektivische Option, in der es subversiv zu handeln gilt, näher zu legen.

“FUNKSTILLE” heisst hier, die fallbezogenen Artikel zusammen mit anderen ausgwählten anarchistischen Texten, die an anderen Orten und zu anderen Zeiten publiziert wurden, zu einem praktischen Vorschlag zu vereinen und zur Diskussion zu stellen: der dezentrale, selbstorganisierte und anonyme Angriff auf Ausbeutungs-, Kontroll-, und Unterdrückungsinfrastrukturen der Macht. Dies, um die gesellschaftliche Reproduktion der Macht – mittels dieser Infrastrukturen – zu sabotieren. Dies, um schwelende soziale Konflikte in der Gesellschaft an die Oberfläche zu hieven und darin zu agieren. Dies, um lokale Revolten und Kämpfe zu unterstützen, zu befeuern oder, mit der Perspektive einer sozialen Ausdehnung, sie in die Länge zu ziehen.

Hierfür ist es unumgänglich, sich den Fragen der zu wählenden Methoden und Mittel, jenen des Wo und Wann, sowie jenen des Bevor und des Danach, die eine solche Praxis des Angriffs verlangt, zu stellen und diese zu vertiefen.

Denn wo anarchistische Ideen gären und zu Pläneschmiederei anregen, sollten präzise Taten folgen, um den angestossenen subversiven Kreislauf vertiefend zu beschleunigen – weit über eine Funkstille hinaus…

Dem Gefährten alles Gute, wo auch immer er sich befindet…

selbständige Vervielfältigung und Verbreitung erwünscht!

Rauchzeichen aus der Klandestinität

Herausgegeben in Zürich April 2017

Broschüre (PDF) als Download

„Avalanche – Anarchistische Korrespondenz“ auf Deutsch (Ausgabe 10)

Die neue Ausgabe der AVALANCHE ist soeben auf deutsch erschienen.

Aus dem Inhalt der Nr. 10:

USA * Ein Blick auf die Free Alabama Bewegung

USA * Zerstörung jetzt – Ein kritischer Blick aufden Gefängnis-Streik in den USA im September 2016

CHILE * Der radikale Kampf der Mapuche – Ein weit zurückreichender Widerstand gegen Staat und Kapital

ITALIEN * Auf der anderen Seite – Gegen die TAP Gaspipline und ihre Verantwortlichen

DEUTSCHLAND *  Weder Integration noch Gesetz

FRANKREICH * Solidarität mit den Gefangenen des sozialen Krieges

Die Ausgabe gibt es bis jetzt auf Deutsch, Französisch und Englisch zum Runterladen, Ausdrucken und Verteilen auf: avalanche.noblogs.org

Wenn ihr einige Ausgabe bestellen wollt, wendet euch an: avalanche-de@riseup.net

Aus dem Editorial:

Die Zeit scheint ein selbstverständliches Maß des Lebens zu sein, bis hin zu dem Punkt an dem sie der natürlichen Ordnung der Dinge zugerechnet wird. Und durch all die Algorithmen, die mehr und mehr ins alltägliche Leben eingeflößt werden, tendiert ihre Bedeutung als ein Faktor des Daseins, dazu zuzunehmen. Aber die Zeit zwingt sich uns als eine unerbittliche, äußere Kraft auf, die Gleichgültigkeit gegenüber individuellen Wegen aufweist.Die unwiderlegbare Tatsache, dass Zeit verstreicht, erklärt abweichendes und “drückebergerisches” Verhalten für falsch. Leben gemessen durch Zeit, muss produktiv sein, muss Resultate liefern.

Wenn Zeit die Richtlinien des Lebens bestimmt, ist das, was innerhalb dieser Linien existiert, lediglich eine Frage von Umständen. Und auf die jeweiligen Umstände findest du adäquate Antworten, während du dich zur nächsten spezifischen Situation weiterbewegst. Folglich kann das Leben nur aus vagen Absichten bestehen, die sich mit Zufällen vermischen. Die einzige Logik, die die verschiedenen Kapitel einer Biographie eines solchen Lebens zusammenhält, ist jene der Zeit. Die Handlung besteht dann schlicht aus den Strategien, die wir zum Erreichen unser Errungenschaften angewandt haben.

Dennoch erscheint vielen Leuten ein solches Leben ziellos. Wir können so eine Bedeutung produzieren, die uns sagt, wer wir sind und wer wir waren. Und wer wir sein werden. Ein prächtiger Erzählstrang, der eine Existenz formt, die limitierter – da sie auch vorschreibt, wer du nicht sein kannst und mit wem du nicht in Beziehung treten kannst – aber auch verständlicher ist. Die Frage der Identität wird ein Retter in der Not, die Antwort auf alle Fragen.

Was aber, wenn produktiv zu sein, kein befriedigendes Ziel ist und zu den einen oder anderen dazu zu gehören, durch den Zufall bedingt zu sein scheint. Anstatt einer Logik, die auf Resultate abzielt, schlagen wir eine Methode des Lebens vor. Eine, die das Entwickeln autonomer Praktiken und antiautoritärer Beziehungen beinhaltet. Ein Leben, das seinen Sauerstoff aus diesen befreienden Erfahrungen zieht. Dies ist bestimmt kein ästhetischer Ansatz – wie manche vielleicht erwidern – keine der Lifestyleoptionen innerhalb dieser Gesellschaft. Sondern eine zerstörerische, ethische Position, die ihre eigenen Konflikte mit der autoritären Logik erzeugt.

Wenn unsere Intentionen hartnäckig sind, ist die Logik selbst nichts externes, sondern unser eigen, und so können wir, anstatt auf die jeweiligen Umstände zu antworten, die Situation erschaffen, in der wir uns bewegen. Durch anarchistische Projekte, die darauf abzielen, Räume für Begegnungen zu öffnen, während sie die Werkzeuge der Herrschaft sabotieren und so die Logik der Autorität zersetzen. Diese Projekte sind Gelegenheiten, Experimente in denen Ideen und Aktionen sich verflechten und Ausdrücke einer Perspektive werden, die über die Einzelheiten hinausgeht.

Wenn der Monolog ein Werkzeug derjenigen ist, die eine hegemoniales Erzählmuster herstellen und eine lähmende Wiederholung von Klischees aus dem Alltagsdenken für all jene produzieren wollen, die der vorherrschenden Logik gehorchen, dann sind Dialoge ein integraler Teil des Versuches neue Wege zu schaffen. Ein Ansatz, der von einer ehrlichen Reflexion seines eigenen Weges ausgeht und der nicht danach strebt Unterschiede zu beseitigen. Ein Dialog steht in Opposition zu den rhetorischen Tricks, die in zu vielen Diskussionen verwendet werden, um andere hinter dem eigenen Diskurs einzureihen.

Wir müssen mehr Momente des Dialogs schaffen. Diese Publikation kann einer dieser Momente sein, wenn auch mit seinen eigenen Beschränkungen. Aber Dialoge zwischen Individuen, durch Erfahrungen, sind eine Notwendigkeit.

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Australien: Aufruf zur Mitarbeit an der neuen Zeitschrift Paper Chained

Paper Chained ist eine (englischsprachige) Zeitschrift von Text und künstlerischen Äußerungen von Personen, die von Einsperrung betroffen sind. Wir suchen gerade Beiträge von Gefangenen, ehemalige Gefangene und Familienmitgliedern für unsere erste Ausgabe.

Bitte verbreitet diesen Aufruf innerhalb eurer Netzwerke.

Falls ihre gerade im Gefängnis seit, Zeit im Gefängnis durchgemacht habt oder eine geliebte Person im Gefängnis habt, würden wir eure Beiträge für diese Zeitschrift begrüßen! Falls ihr welche kennen solltet, die an einer Mitwirkung interessiert sein könnten, leitet diese Information an sie weiter.

Als PDF findet ihr ein Informationsblatt, das ihr ausgedruckt an Gefangene schicken könnt . Das Poster könnt ihr gerne ausdrucken und in eurem Viertel, Arbeitsplätzen, Schulen und anderen Gemeinschaftsorten aushängen.

Details über die Zeitschrift und Informationen, wie ihr Beiträge einschicken könnt, können (auch) auf der Webseite : Runningwild (Anarchistisches Kollektiv) eingesehen werden.

Zeitschrift PAPER CHAINED  – Info für Mitwirkende (englischspr. PDF)

auf Englisch

„Avalanche – Anarchistische Korrespondenz“ auf Deutsch (Ausgabe 9)

Aus dem Inhalt
Schweden: Lasst das Feuer um sich greifen
Deutschland: Wer hat Angst vorm Terror?
Frankreich: Niemals in Reih und Glied! Niemals auf den Knien! Nieder mit jeder Armee!
Niederlande: Interview mit Anarchisten aus Den Haag
Debatte und Kommentare: Die Reproduzierbarkeit des Angriffs und die informelle Organisation
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Die 2. Ausgabe der anarchistischen Zeitschrift: „Die Erstürmung des Horizonts“ ist erschienen

193696Im Mai 2016 erschien die 2. Ausgabe der anarchistischen Zeitschrift „Die Erstürmung des Horizonts – Anarchistisches Instrument zum Schüren von Diskussion, Affinität und Feindschaft“.

Die Zeitschrift kostet 3 Euro und ist bestellbar unter DEDH [at] riseup [punkt] net
oder ihr findet sie in eurem Info-/Buchladen des Vertrauens, unter anderem in:
Die Sturmflut, anarchistische Bibliothek: Karolinenstr. 21a, 20357 Hamburg
Tempest, anarchist library: Reichenbergerstr. 63a, 10999 Berlin
Infoladen Bremen: St. Pauli-Str. 10 – 12, 28203 Bremen
Black Pigeon, anarchistisches Buch- und Kulturzentrum: Scharnhorstr. 50, 44147 Dortmund
Infoladen G16: Gießerstraße 16, 04229 Leipzig
Frevel, anarchistische Bibliothek: Zenettistr. 27 (Hinterhof), 80337 München
Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien: Lerchenfelder Str. 124-126 (Hof 3 Tür 1A), 1080 Wien
Fermento, anarchistische Bibliothek: Josefstrasse 102, 8005 Zürich

Wenn wir  in einem militärischen Krieg weder Position auf der einen, noch auf der anderen Seite beziehen wollen, wenn wir weder in unseren vertrauten vier Wänden verbleiben, noch durch die Wucht der Repression in die Ecke gedrängt werden, noch als stille Zuschauer des Spektakels verbleiben wollen, dann müssen wir uns mit revolutionären Methoden, Perspektiven und Träumen bewaffnen und uns mit der Welt, die uns umgibt, konfrontieren. Dies nicht als Bürger, nicht als Soldaten, sondern als Anarchisten und Anarchistinnen, als Individuen.
Als Anarchisten und Anarchistinnen wollen wir die Welt in Richtung soziale Revolution drängen, mit den subversiven Mitteln, die uns passend scheinen. Diese Zeitung ist nur ein Beitrag im sozialen Krieg, einen Krieg der zündelnde Analysen und lebhafte Kommunikation braucht.
(Ausschnitt aus dem Editorial der 2. Ausgabe)

Die 2. Ausgabe der DEDH hat den Schwerpunkt „Kommunikation im digitalen Zeitalter“.
Durch den Fortschritt der Digitalisierung und im Speziellen die Etablierung des Internets veränderte sich die Art der Veröffentlichung und Kommunikation massivst. Diese Veränderung ist in der gesamten Gesellschaft zu spüren und wir Anarchisten sind ziemlich häufig mit dieser veränderten Kommunikationsweise konfrontiert. Die Diskussion über Kommunikation im digitalen Zeitalter, die wir hier eröffnen wollen, soll von konkreten Aspekten unserer Kämpfe handeln.“
(Ausschnitt aus den einleitenden Worten zum Dossier)

Inhaltsverzeichnis:

– Das Kontinuum der Geschichte und die Auslöschung der Revolte
– Fragmentarische Notizen gegen die Justiz
– Raserei
– Trotz Alledem

Dossier: Kommunikation im digitalen Zeitalter
– Einleitende Worte
– Wo wir uns von Angesicht zu Angesicht treffen können
– Wenn Worte ihre Bedeutung verlieren
– Das Cybernet der Herrschaft
– Gute Technologie
– Die Sprache der Technik
– Destruktive Produktion

– Kommentare & Rezensionen

Deja vu:
– Centralismus

Avalanche 8 (deutsprachig) online

avalanche-de-8Es sind mehr als zwei Jahre vergangen seitdem das Projekt Avalanche gestartet wurde. Es war ein Versuch, ein internationales Instrument der Korrespondenz unter AnarchistInnen zu schaffen, die sich im weiten Feld des Konflikts wieder finden, einen Ort wo die Erfahrung des Kampfes einen Weg findet um die Grenzen zu überqueren. Viele Grenzen, nicht nur jene, die vom Staat geschaffen sind. Die Avalanche ist in Rucksäcken gereist, wurde von Hand zu Hand weitergegeben, und sprang so von einer Region zur nächsten, wobei sie zu einem internationalen, informellen Raum des Austausches und der Diskussion beitrug.

Und wie immer ist es dieses informelle Magma, aus dem neue Projekte das Licht der Welt erblicken, dass die Koordinierung zwischen Kämpfen versucht werden kann, immer ihrer Basis einer autonomen und informellen anarchistischen Bewegung treubleibend, die auf unmittelbaren Angriff, permanente Konfliktualität gegen alle Autoritäten und der Selbstorganisierung der Kämpfe drängt. In diesem Sinne ist jeder Versuch zu quantifizieren, jeder Versuch die Informalität zu messen unfruchtbar und kann nur die Anwerber zukünftiger Parteien interssieren.

Viele Dinge können gesagt werden über die Mängel und Fehler dieser generellen Perspektive; viele Dinge könnten gesagt werden über die Fehler und Lücken im Projekt Avalanche. Nach Diskussionen unter GefährtInnen, die in der ein oder anderen Weise an der Avalanche beteiligt sind, bleiben wir diesem Experiment treu. Durch ein paar Änderungen, die wir weiter in diesem Brief beschreiben werden, wollen wir uns den Zielen, die wir uns am Beginn dieser Reise selbst gesetzt haben, weiter annähern.

Zuerst wird das Editieren der Avalanche reorganisiert. Im Geiste eines wirklich grenzenlosen Instruments der Korrespondenz werden die Ausgaben der Avalanche zukünftig abwechselnd von verschiedenen Gruppen von GefährtInnen editiert werden. Sie werden für die Aussendung der Aufforderung zu Beiträgen Sorge tragen, die Texte editieren, das Editorial schreiben und so weiter.

Der Erscheinungsrhythmus, der die letzten zwei Jahre nicht gegeben war – die Avalanche kam immer dann raus wenn alle angekündigten Beiträge da waren uns sie eben fertig war – wird fixiert auf eine Ausgabe alle drei Monate. Der jeweilige Veröffentlichungstermin wird im vorhinein angekündigt sein.

Auf inhaltlicher Ebene wird die Avalanche ihrer anfänglichen Konzeption treu bleiben: Ein Instrument für die Korrespondenz zu sein. Das heißt, dass die Avalanche bestehen wird aus:

  • Texten, die für die Avalanche geschrieben werden (Reflexionen über Kampferfahrungen, kritische Annäherungen an alte und neue Projekte, Korrespondenz über die generelle soziale Situation, Reflektionen über die kommenden Konflikte, Vorschläge mit internationaler Reichweite,…)
  • Texten, die von GefährtInnen an die Avalanche geschickt werden (diese Texte können bereits in anarchistischen Publikationen veröffentlicht worden sein), jedoch mit einer (kurzen oder längeren) einleitenden Bemerkung versehen um den Text für das Korrespondenzprojekt zu kontextualisieren.
  • Interviews, die realisiert werden durch GefährtInnen, die an der Avalanche teilhaben (eine Weise zu Kommunizieren, die bei Zeiten mehr mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten korrespondieren könnte als andere Wege).
  • Texte und Kommuniqués, die die Repression und eingesperrte GefährtInnen betreffen (eine Auswahl, die niemals vollständig sein kann und die von der jeweiligen Redaktionsgruppe getroffen werden wird), die naheliegenderweise schon anderweitig publiziert wurden.
  • Korrespondenz, Kommentare und Debatten über Probleme, Kämpfe, Reflexionen, die in den vorherigen Ausgaben der Avalanche aufgeworfen wurden (Briefe, die zu einer bestimmten Analyse beitragen, ein anderer Ansatz zu einer Kampfsituation, eine Kritik zu einer Analyse,… ). Die Verantwortung für das Abdrucken oder nicht Abdrucken eines Textes wird von der jeweiligen Redaktionsgruppe getragen werden.

Um es klar zu machen, diese Entscheidungen bedeuten, dass nicht länger Texte veröffentlicht werden, die nicht für die Avalache geschrieben oder uns zugesandt wurden. GefährtInnen, die wollen das ein bereits publizierter Text in der Avalanche abgedruckt wird müssen Sorge dafür tragen, dass ein Einleitungstext zu diesem geschrieben wird.

Die nächste Ausgabe der Avalanche wird im Dezember 2016 veröffentlicht werden. Die Deadline für Beiträge ist der 1. Dezember 2016. Beiträge können an correspondance@riseup.net gesendet werden.

Avalanche 8 (PDF)

Wien: UNRUHEHERD Nr. 13

unruheherd
Die 13. Ausgabe der anarchistischen Zeitung UNRUHEHERD aus Wien/Österreich.

Zum verteilen, kopieren, kritisieren, plakatieren, diskutieren…

Aus dem Inhalt:

– Die Qual der Wahl

– Nach der Obergrenze: Notverordnung

– Ohne nach Erlaubnis zu fragen

– Ein Streik im Gefängnis

– die allseits beliebte Rubrik rebellischer Akte

Format A4, hinten und vorne bedruckt.

Die Zeitung erscheint regelmäßig, zumeist monatlich.

Anarchie lebt! Lebt Anarchie!

Unruheherd 13 (PDF)

Wien: UNRUHEHERD Nr. 12

unruheherdDie 12. Ausgabe der anarchistischen Zeitung UNRUHEHERD aus Wien.

Zum Kopieren, Verteilen, Diskutieren, Kritisieren, … DinA3, beidseitig bedruckt.

Aus dem Inhalt:

– Privatisierte Sicherheit

– Community-Polizei nun auch in Wien

– ein Gedicht (wow!)

– Todesursache Polizei: zu den aktuellen Vorfällen

– Die Utopie

– Chronik rebellischer Akte

Wenn euch irgendwas dazu einfällt, schreibt uns:

unruheherd(at)riseup.net

Es lebe die Revolte!

Unruheherd 12 (PDF)

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 11 online

unruheherdDie Juli-Ausgabe der anarchistischen Zeitung UNRUHEHERD aus Wien ist pünktlich wie fast immer online zu haben…

Zum drucken, verteilen, kritisieren, als Klopapier (wehe!)

Format DinA4 beidseitig bedruckt. Die Zeitung lebt auch durch DEINE Initiative, also besorg dir eine Druckmöglichkeit wenn du Bock hast und los geht’s!

Leben wir die Anarchie!

Unruheherd 11 (pdf)

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 9 online

unruheherd

Die Ausgabe 9 für Mai 2016 der anarchistischen Zeitung UNRUHEHERD aus Wien ist ab sofort online verfügbar.

Zum Ausdrucken, Verteilen, Kritisieren, Verbrennen, usw.

Diesmal im einzigartigen A4-Format, beidseitig bedruckt.

Aus dem Inhalt:

– “Greift ihr sie von hinten an und wir sie von vorne. Das ist unsere einzige Chance.“
Ein Vorschlag bezüglich der Grenzen

– Was wollt ihr eigentlich?!   Ein freies Leben und Anarchie!

– Die allerseits beliebte: Chronik rebellischer Akte

Für Lob und Kritik, Textbeiträge, Diskussionsvorschläge,Unruhenachrichten und was dir sonst noch alles einfällt, schreib uns:
unruheherd(at)riseup.net

Unruheherd 9 (PDF)

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 8 online

unruheherd

Die neue Ausgabe der anarchistischen Zeitung aus Wien ist nun online verfügbar.

Zum Ausdrucken, Verteilen, Kritisieren, usw…

Format A3, beidseitig bedruckt.

Aus dem Inhalt:

– Reaktorunfall im Atomkraftwerk

– Schwendermarkt-Grätzl im 15. Bezirk soll aufgewertet werden…

– Endlich eine grundlegende Veränderung! Zu den Wahlen am 24. April

– “Gemeinsam sicher”?

– Fußfesseln

– “Pass auf deine Rolex auf, es ist die Stunde der Revolte!”

– Chronik rebellischer Akte

Für die soziale Revolte!

Unruheherd 8 (PDF)

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 7 online

UNRUHEHERD-1Die 7. Ausgabe der anarchistischen Zeitung aus Wien ist nun online verfügbar.

Zum Ausdrucken, Verteilen, Kritisieren, usw

Format A3, beidseitig bedruckt.

Aus dem Inhalt

-Zum Schutz Ihrer Sicherheit, was glauben Sie denn!

-Mietpreise…an die Substanz

-Die Initiative

-Die Klimakrise an den Wurzeln gepackt

-Das System braucht Arbeitslose!

-Akademikerball

-Unruhenachrichten

Für die soziale Revolte!

Unruheherd 7 (PDF)

Erste Ausgabe des Londoner HausbesetzerInnen-Aktionsblattes (SLAP!) erschienen

Issue1Finished-page-001Die SLAP! (Squatters of London Action Paper) ist eine englischsprachige Umsonstzeitung für Nachrichten über Hausbesetzungen, Aktionen, Geschichte und Veranstaltungen. Kopien aus Papier sind im Bücherladen in Whitechapel und im 56a Infoshop im Viertel “Elephant and Castle” erhältlich. (Erstausgabe im PDF Format)

Attacke! – Neue anarchistische Zeitung aus dem Norden

Attacke! – Die Revolte in die Köpfe, in die Herzen, auf die Straße tragen!

Los geht’s! Genug gegrübelt, gezweifelt, gehadert. Es wird sich nichts ändern an dieser ganzen Scheiße, wenn wir’s nicht in die eigenen Hände nehmen.

Wir bewegen uns tagtäglich, doch kommen keinen Schritt voran. Wir wandeln durch unsere Leben und bleiben Beobachter_innen, statt das Drehbuch zu zerreißen und einfach zu tun was wir wollen. Es ist nicht die Rede von all diesen Möglichkeiten, von diesen Chancen, von denen sie uns seit der Schule erzählen. Es geht nicht um Arbeit, um Karriere, um Besitz und Reichtum oder Macht. Es geht nicht um falsche Hoffnung, um Religion oder irgendwelche Ideologie. Es geht um gegenseitige Hilfe, um Solidarität, um Liebe, um Würde… es geht um Freiheit!

Wir ertappen uns selbst dabei wie wir die Welt, die uns umgibt als absolut, als für immer geschriebenes Gesetz empfinden, das weder gebrochen, noch nachhaltig erschüttert werden kann. Und fest steht Hier und Jetzt zu tun was wir wollen bedarf eine Menge Mut und Kraft. Doch nur eine selbstbestimmte Sekunde, ein Fünkchen von dem was vor uns liegt wird uns einen Vorgeschmack geben, den wir nicht mehr vergessen wollen.

Wir empfinden fast Scham, wenn wir heutzutage über die großen Ideen von Revolution sprechen, weil wir nicht als verwirrte Träumer_innen oder realitätsferne Irre da stehen wollen. Doch, ist nicht der tatsächliche Irrsinn in diesem System mitzuspielen? In diesem System, das so offen durch die Ausbeutung und Unterdrückung von ärmeren Menschen funktioniert, das mit den niedersten Mechanismen wie Nationalismus Identitäten prägt und so die Rolle des_der gehorsamen Bürgers_in besetzt. Irrsinn wäre es doch sein gesamtes Leben nach Arbeit auszurichten, die schlussendlich nichts mit unseren Leben zu tun hat, sondern für Andere bzw. konkret für den Reichtum Anderer funktioniert. Irrsinn wäre es die Orte und die Umwelt, in der wir leben, für die immer weitere Steigerung von Profiten zu zerstören. Irrsinn wäre es, vom Staat legitimiert, bewaffnet und uniformiert, Menschen zu bedrohen, zu foltern, einzusperren und zu ermorden, um diese Ordnung, die Aufrechterhaltung des Reichtums und der Macht derer die uns beherrschen zu verteidigen und zu sichern.

Wir werden uns nicht schämen über das vermeintlich Unmögliche zu sprechen und schon gar nicht dafür, nach unseren Ideen von einem vollkommen anderen Leben zu handeln. Es wird nicht darum gehen immer auf alles Antworten zu haben, aber alles in Frage zu stellen!

Die Anarchie ist das Leben ohne Herrschaft, ohne Autorität.

Die Subversion ist jegliche Tätigkeit mit der wir den Umsturz dieser Verhältnisse herbeiführen wollen.

Die Freiheit ist was uns antreibt, was wir erkämpfen wollen!

Attacke!

Die „Attacke!“ wird im Norden in verschiedenen Orten in den Straßen zu finden sein.

Inhalt:
-Editorial
-Refugees welcome ist nicht genug!
-Fracking in Norddeutschland und Hamburg
-Einige Gedanken zur Stadt der Reichen
-Technologie und Tunnelblick
-Die Herrschaft mordet in der Türkei!

Kontakt und Versand: attacke (ät) riseup.net

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 6 online

UNRUHEHERDPünktlich zum Start des neuen Jahres die 6. Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung UNRUHEHERD

Zum selber Ausdrucken, Verteilen, Kritisieren, usw.

Format A3, beidseitiger Druck

Aus dem Inhalt:

– Was wurde eigentlich aus dem Knast in Vordernberg?

– Drei Augen für den Polizisten?

– Kritik gerne, aber konstruktiv bitte!

– Von den Händen zu den Beinen zum Genick: Brechen wir die Stabilität der Herrschaft

– Wiener Linien rüsten auf

– Bis zum letzten Atemzug gegen die Gefängnisgesellschaft!

– Terrorismus: Bald auch bei Ihnen zu Hause?

Auf ein kämpferisches 2016,
Für die soziale Revolte!

Unruheherd 6 (PDF)

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 5 online

160980Aufgrund aktueller Ereignisse sogar schon einen Monat früher als erwartet und geplant: Die 5. Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung “Unruheherd” ist ab sofort online verfügbar.

Zum selber ausdrucken, verteilen, kritisieren…

Aus dem Inhalt:

  • Der wirkliche Terrorist ist der Staat!
  • Wir sind gegen jeden Krieg, denn jeder Krieg ist gegen uns
  • Der Staat beobachtet uns – stechen wir ihm die Augen aus
  • Luxus für Alle. Oder die Suche nach einem Ausgang im ideologischen Labyrinth
  • Unruhenachrichten

Format A3, beidseitig bedruckt

Für die soziale Revolte!

unruheherd 5 (PDF)

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 4 online

UNRUHEHERD

Die vierte Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung “Unruheherd” ist ab sofort online verfügbar.

Zum Selbstausrucken, Verteilen, Kritisieren…

Aus dem Inhalt:

  • Arbeit, Raub des Leben
  • Aus der Historie des Anarchismus
  • Das Gefängnis breitet sich aus…über die ganze Stadt!
  • Diskussion: Schulen sind Gefängnisse und Gefängnisse brennen!
  • Unruhenachrichten

Format A3, beidseitig bedruckt

FÜR DIE SOZIALE REVOLTE!

unruheherd 4(PDF)
 

 

Wien: UNRUHEHERD Ausgabe 3 online

Die 3. Ausgabe der (relativ neuen) anarchistischen Straßenzeitung ist nun Online verfügbar.

Zum Selbstausdrucken, Verteilen, Kritisieren…

Aus dem Inhalt:

– Wählt sie nicht rein, schmeißt sie raus! Gedanken gegen das Wählen

– Das “Problem Asyl” : Traiskirchen & Co.

– Wiener Linien vor die U-Bahn schubsen : Überlegungen zum öffentlichen Nahverkehr

– Über die Arbeitslosigkeit…

– Unruhe-Nachrichten

– Kontakt

PDF Seite 1, PDF Seite 2

Es lebe die Revolte!

„Avalanche – Anarchistische Korrespondenz“ auf Deutsch (Ausgabe 5)

avalanche5_1

Editoral:

Die Basis für die Revolte gegen die alltägliche Misere ist eine Kritik der Gesellschaft. Um sich nicht länger den Mechanismen der Kontrolle zu unterwerfen müssen wir aufhören, auch nur temporär oder teilweise an das ideologische Fundament dieser Mechanismen zu glauben. Für AnarchistInnen ist diese Kritik eine radikale, denn sie ist nicht auf eine bestimmte Form von Herrschaft beschränkt, sondern zielt auf alle Manifestationen der Herrschaft in der Gegenwart, der
Vergangenheit und der Zukunft. Die anarchistische Kritik bewegt und provoziert, denn sie demystifiziert die moralischen Grundlagen der Gesellschaft. Potenziell kann sie die sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen der Herrschaft ausrenken. Sie kann Wege öffnen zur Subversion der Gesellschaft. Diese Kritik kann natürlich nicht nur auf der Ebene
der Theorie entwickelt werden. Sich nicht am direkten Konflikt mit der Gesellschaft zu beteiligen bedeutet, sich selbst die notwendigen Erfahrungen vorzuenthalten, mithilfe derer die Dynamiken von Vereinnahmung und Repression erst zu verstehen sind. Sie würde so stagnieren, und um dies zu verschleiern, würde sie in unverständlicher Sprache
vorgebracht. Sie würde so im schlechtesten Fall zum Werkzeug der Repression und Vereinnahmung werden, in den Händen der Macht. Die Dynamik zwischen kritischer Aktion und Analyse ist eine Lebendige. Sie soll vermeiden, dass während andere spezifische Machtstrukturen demystifiziert werden, andere Formen der Autorität wiederum mystifiziert
werden und neuen Kreisläufen von Repression und Unterdrückung der Boden bereitet wird.

Die Repression gegen AnarchistInnen hat nie gewartet, bis es eine anarchistische Bewegung gab die groß genug wäre eine Armee, Guerilla, eine Gegenmacht zu stellen, um die Macht gewaltvoll anzugehen. Sie hat erkannt, dass die Stärke der Anarchie nicht in der Menge der mobilisierbaren SoldatInnen oder Ressourcen liegt, sondern in den subversiven Ideen und den Taten, die sie hervorbringen kann. Jeden Repressionsschlag darauf zurückzuführen, dass die Repressionsorgane eine wachsende Bedrohung in den betroffenen AnarchistInnen sehen, wäre voreilig – und manchmal eine Fehlannahme bezüglich der Möglichkeiten der AnarchistInnen und/oder der Polizei. Andere Motive mögen relevanter erscheinen – um die Produktivität der Polizei zu zeigen (und ihre eigene Existenz und ihren Ausbau zu legitimieren), um ein Spektakel der Krise zu erzeugen (um z.B. politische Entscheidungen als unabwendbar erscheinen zu lassen), um ein Exempel zu statuieren (um RebellInnen abzuschrecken)…

Aber die Macht wird anarchistische Angriffe auf die sozialen Beziehungen, die sie zum Existieren braucht, niemals tolerieren. AnarchistIn zu sein oder nicht war nie die zentrale Frage, weil eine radikale Kritik der Autorität in keine Identität oder Adjektive gepresst werden kann. Sie ist eine nie endende Dynamik der Praxis und Theorie einer Kritik, deren Ziel die Subversion der Gesellschaft ist. AnarchistInnen und anarchistische Kämpfe können sich dieser Dynamik
nicht entziehen. Diese Publikation wurde als Werkzeug eben hierfür geboren – Raum für Gedanken zu Möglichkeiten,
die anarchistische Kritik zu einer potenziell subversiven Kritik zu machen, sie eintauchen zu lassen in eine Dynamik von Analyse und Aktionen. Die Projekte des Kampfes (oder die Interventionen von AnarchistInnen in Kämpfen) sind die Erfahrungen, die wir miteinander teilen sollten, um zu verstehen und zu reflektieren.

Die Texte, die auf dieser Basis entstanden sind, sind die Beiträge, die wir für eine Korrespondenz, die eine anarchistische, radikale Kritik der Gesellschaft bestärken, für notwendig halten.

Inhalt:
Mexiko – Rekuperateure des Bestehenden
Mexiko – Wählt sie nicht rein, schmeißt sie raus!
Mexiko – Zu anarchistischem Internationalismus
Chile     – Umweltzerstörung und die Konfrontation mit der Macht. Den Feind durch die Propagierung seiner Zerstörung bloßstellen
Spanien –  Brief über die kürzlichen Verhaftungen und Inhaftierungen während der „Operation Piñata“ an die Anarchisten und antiautoritären Gefährten
Spanien –  Halluzinationen, Einschüchterung und Kontrolle
Spanien –  Der Hashtag-Effekt
Deutschland –  Denkanstöße und Diskussionsvorschläge zur möglichen Entwicklung von Projekt(en) und Bewegung(en)
Belgien –  Feuer dem Maxi-Gefängnis!
Griechenland – Reflexionen über den Hungerstreik gegen die C-Typ Knäste
Europa – Vorschlag für eine internationale Debatte betreffend der repressiven Restrukturierung

Für Kontakt oder um die „Avalanche“ geschickt zu bekommen, schreibt an: avalanche-de@riseup.net

PDF

Avalanche.noblogs.org

Wien: Straßenzeitung der Unruheherd mit Angriffs-Chronik – zweite Ausgabe

Die zweite Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung (Juli/August 2015) aus Wien ist nun online.

PDF: III

Aus dem Inhalt:

– Editorial
– Die Aufrechterhaltung der Unfreiheit: Überlegungen zur Institution Polizei
– Fragment Os Cangaceiros
– Feuer der Knastgesellschaft! Zur Fertigstellung des neuen Häfns[*] in Salzburg
– Kein Häfn für niemand
– RIP Flo P
– Unruhenachrichten
– Kontakt

Da es sich um eine Straßenzeitung handelt, ist es natürlich wichtig, dass die Zeitung auch auf die Straße kommt. Wenn du/ihr also dazu beitragen wollt, sprich z.B. ausdrucken und verteilen bzw. einwerfen, schreib(t) uns! Oder macht einfach, Dateiformat ist pdf und das Format DinA3 beidseitig.

Für Kritik, Anregungen, Textbeiträge, Unruhenachrichten, usw. schreibt uns:
unruheherd(at)riseup.net

Für die soziale Revolte!

[*Häfn = Knast]

„2014 – Das Jahr in dem wir nirgendwo waren“

Die folgenden Zeilen erheben weder den Anspruch in der Tiefe Kritik zu leisten, noch können sie einfache Wege aus der desaströsen Situation anbieten. Sie sind an all Jene gerichtet, die nach Perspektiven jenseits der Milieus suchen. Sie erinnern fragmentarisch an den großen Erfahrungsschatz derjenigen, die im Allgemeinen als die Autonomen bezeichnet werden, auch wenn viele eine solche Kategorisierung für sich eigentlich ablehnen. Wir grüßen alle, die Nächtens unterwegs sind, alle, die sich den Kopf heiß reden, sowie die VerfasserInnen der Debatten Beiträge der letzten Monate.

Autonome aus Berlin – März 2015

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„Avalanche – Anarchistische Korrespondenz“ auf Deutsch (Ausgabe 4)

Editorial:

Wenn die Macht heute aufgrund einer weitgehenden Restrukturierung auf ökonomischer, politischer und sozialer Ebene, eine Periode der Instabilität und Unsicherheit durchläuft, dann strebt sie unnachgiebig die totale Mobilisierung der gesamten Bevölkerung an. Genauso wie sie danach trachtet, einen neuen Konsens zu produzieren, eine neue Einwilligung der Subjekte in das Projekt der Herrschaft, oder, wenn nötig, eine nachhaltige Unterwerfung jener, die gestern noch widerspenstig waren. Deshalb überrascht es kaum, dass wir ein signifikantes Erstarken der Repression beobachten können. Was uns vielleicht überraschen könnte, ist eher die Geschwindigkeit mit der ganze Bereiche der Gesellschaft militarisiert werden, das Tempo mit der das rechtliche Rahmenwerk modifiziert wird und die Schnelligkeit des Eindringens der Technologien und Kontrollmaßnahmen in das Gesellschaftsgefüge.

Als Folge verschiedener Kriegserklärungen europäischer Länder (Libyen, Zentralafrika, Syrien,…) und den Attentaten in Paris, durch Kämpfer des heiligen Krieges, haben verschiedene Länder ein enormes Experiment, auf dem Gebiet der Sicherheit, in Gang gesetzt. Sogar die Soldaten in den Straßen, einst ein typisches Zeichen für Krieg oder für einen sich anbahnenden Aufstand, haben den Aufruf nicht verschlafen. Das ist, was laut Anti-TerrorismusexpertInnen erforderlich ist, um das „Territorium zu sättigen“, sowohl durch die physische Präsenz einer Flut Machtgläubiger als auch durch das Ertränken jedes Raumes für Reflektion durch die Propaganda für das System. In der Schusslinie sind offensichtlich nicht nur (um nicht zu sagen, nicht so viele) AnhängerInnen des heiligen Krieges, sondern alle, die für den „Frieden“ der Märkte und die Stabilität der Institutionen problematisch sind. Sowohl die für die kapitalistische Akkumulation überflüssige Bevölkerung, als auch erklärte RevolutionärInnen, sowie jene die an die Welt der Technologie nicht angepasst sind und RebellInnen der Straßen.

Gewissermaßen tendiert jeder Staat logischerweise hin zum Totalitarismus, welcher, gemäß der Epoche und der Periode, verschiedene Formen annehmen kann. Von einer faschistischen Diktatur oder einer martialischen Republik, hin zu einer Demokratie, welche die Höhepunkte der Niederschmetterung des Individuums erreicht oder einer Technokratie, die die gesamte Bevölkerung dem Vorrecht von Algorithmen und Maschinen unterordnet, annehmen kann. Totalitarismus involviert Alle, er benötigt die totale Mobilisierung, die volle Einwilligung. Wenn vor ein paar Jahren auf der anderen Seite des Mittelmeers, Aufstände unter dem Ruf nach Freiheit und Würde ausbrachen, sehen wir heute alle Staaten, in den meisten Fällen präventiv, auf die Möglichkeit einer subversiven Bedrohung antworten. Und Staaten, seien sie demokratisch oder despotisch, theokratisch oder technokratisch, schließen niemals irgendwelche Mittel aus, wenn es darum geht ihre Macht zu erhalten: Krieg, Lügen, Gefängnis, Terror, totale Kontrolle, Folter, Verschärfte Haftbedingungen, Mord.

Die Frage die sich für jene auftut, die im sozialen Krieg gegen jede Autorität kämpfen, ist, ob wir die Reflektionen, Mittel, Praktiken, Perspektiven und Projektualitäten haben, welche es uns erlauben die Initiative zu ergreifen, um zum Angriff auf die neue Ära, die sich selbst ankündigt, überzugehen. Nun ja, die Antwort kann nicht bejahend ausfallen. Auch wenn in jüngster Vergangenheit interessante Projekte entstanden sind und wichtige Erfahrungen, Waffen für die Zukunft geliefert haben, ist es klar, dass die Macht die Nase vorne hat. Wir könnten versuchen aufzuschließen indem wir alle Charakteristiken über Bord werfen, die uns von anderen unterscheiden, und – in der allgemeinen Kriegsatmosphäre, welche die Idee durch die Strategie ersetzt – hinter unwahrscheinlichen Allianzen mit autoritären Kräften oder hinter den, von einer Überdosis Staatspropaganda vergifteten, Massen herlaufen. Wir könnten uns weigern die neuen Umstände zu konfrontieren und damit weitermachen uns im Kreis der Selbstreferenzierung und Wiederholung zu drehen. Oder wir können, und das ist es was wir sehen, wenn wir die Texte lesen, die uns zugesandt wurden oder die wir für diese Ausgabe der „Avalanche“ zusammengesammelt haben, die Reflektion intensivieren, die Praxis der direkten Attacke schärfen, die Dimensionen der Selbstorganisierung und Informalität vertiefen, hartnäckig das Beiseitelegen unserer Ideen von Anarchie und Freiheit und den daraus folgenden Ansprüchen, unter dem Vorwand nach mehr Effizienz zu suchen, verweigern.

Die Herausforderungen, die sich am Horizont abzeichnen, sind, sofern möglich, sogar noch gravierender und schwieriger als die von gestern. Die Umstände in denen wir uns die revolutionäre Konfrontation vorstellen, sie denken und praktizieren, sind heute alles andere als günstig. Aber das verhindert nicht, dass überall auf der Welt AnarchistInnen dabei sind, sich ihren Weg zu bahnen, allen Widerständen zum Trotz, ihrem Angriffsparcours gegen alle Formen der Autorität folgend. Deshalb halten wir daran fest, dass die „Avalanche“, als ein Projekt der internationalen Korrespondenz, helfen kann, diese Parcours – eines autonomen und offensiven Anarchismus – miteinander zu verbinden und zu konfrontieren.

Inhalt:

Uruguay – Notwendige Einleitung zu einem noch notwendigeren Werk

Mexiko – Die libertäre Verteidigung mittels juristischer Sprache

Mexiko – Der Konflikt in Mexiko und eine Kritik am anarchistischen Milieu

Chile – Über die Gefahr, die Anarchie in eine Anreihung von „alternativen“ Praktiken, ohne offensiven Gehalt gegen die Macht, zu transformieren

USA – Wir heißen das Feuer willkommen, wir heißen den Regen willkommen

Schweiz – Gegen die „Stadt der Reichen“

Spanien – Die Büchse der Pandora und das Nähkästchen des spanischen Antiterrorismus

Italien – Die Legende des Tals, das es nicht gibt

Griechenland – Erklärungen von Andreas-Dimitris Bourzoukos zum Prozess von Velventos

Griechenland – Das neue Gesetz betreffend

Für Kontakt oder um die „Avalanche“ geschickt zu bekommen, schreibt an: avalanche-de@riseup.net

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