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[Griechische Gefängnisse] Nikos Romanos: Befreiende Reisen des Angriffs

Der folgende Text ist vorgesehen als Fortsetzung eines Dialogs über die Werkzeuge des anarchistischen Aufstands und der Art und Weise, uns zu organisieren; ein Dialog, der während einer internationalen Begegnung von Anarchistinnen und Anarchisten irgendwo auf dem Land in Frankreich begann und jetzt von einer griechischen Gefängniszelle aus fortgeführt wird.

Die hier geäußerten Meinungen sind meine persönlichen Ansichten, es sollte also klar sein, dass sie eine besondere Position zu dem Thema vertreten. Dennoch ist nicht gewünscht, eine Position über alle anderen zu stellen. Worauf es ankommt, ist wie die verschiedenen und doch komplementären Sichtweisen miteinander kommunizieren und interagieren. Angesichts eines Feindes, der in Bezug auf den Gebrauch und die Vielfalt der Mittel und Formen des Angriffs sehr flexibel ist, versteht sich die Vielfältigkeit der Überlegungen und Praktiken auf anarchistischer Seite von selbst. Wobei verschiedene Perspektiven nicht dogmatisch vorangebracht werden können, sondern basierend auf der Grundlage des vielgestaltigen Angriffs.

Zuerst müssen wir über das eigentliche Konzept der Organisation sprechen, ein Wort, das in anarchistischen Kreisen recht oft missverstanden wird.

Wir haben es mit einem Feind zu tun, der komplexe und komplizierte Funktionen hat. Eine der wesentlichen Merkmale, die diesen Feind Macht verleihen, ist die konstante Hervorbringung und Organisierung der sozialen Paranoia, die wir heute erfahren; eine technologische, militärische, architektonische, zivile, industrielle, ökonomische, wissenschaftliche Organisierung. Jeder Aspekt dieser Welt wird organisiert, wobei jegliche Unvollkommenheit permanent durch ein intelligentes System korrigiert wird, das eine große Zahl von Dienern hat.

Angesichts dieser Bedingungen sind diejenigen gelinde gesagt naiv, die glauben, es gebe die Möglichkeit zu kämpfen, ohne sich zu organisieren.

„wenn die bullen 1972 mit 150 000 mann die totale mobilmachung für die fahndung gegen die raf gemacht haben, die volksfahndung übers fernsehen, einschaltung des bundeskanzlers, zentralisierung der gesamten polizeimacht beim bundeskriminalamt – dann waren damit zu diesem zeitpunkt durch eine zahlenmäßig kleine gruppe von revolutionären schon alle materiellen und personellen kräfte dieses staates im einsatz; es wurde materiell sichtbar, daß das gewaltmonopol des staats begrenzt ist, seine kräfte erschöpfbar, daß der imperialismus taktisch ein menschenfressendes ungeheuer, daß er strategisch ein papiertiger ist. es wurde materiell sichtbar, daß es an uns liegt, wenn die unterdrückung bleibt, und ebenfalls an uns, wenn sie zerbrochen wird“ (Ulrike Meinhof)

Wir können also sagen, dass alle diejenigen, die sich nicht organisieren, zu einer harmlosen Gruppierung werden, die früher oder später von den entfremdenden Mechanismen des Bestehenden einverleibt werden. Sie verlieren die kämpferischen Eigenschaften, die sie gefährlich für den Feind machen und infolgedessen vom Feld des antagonistischen Kampfes abgeschoben werden.

Im umgekehrten Fall wird jede und jeder, der oder die sich entschieden hat, dieses System zu bekämpfen, notwendigerweise ihren oder seinen Hass organisieren müssen, um effektiv und gefährlich zu sein. Somit beginnt die Diskussion über die Art und Weise unserer Selbstorganisation, die Eigenschaften besitzt, die unseren anarchistischen Werten entsprechen, irgendwo an dieser Stelle.

Das Dilemma besteht dann darin, ob wir uns über eine zentrale anarchistische Organisation als Bezugspunkt für die anarchistische Bewegung organisieren oder in einer dezentralisierten und diffusen Art in anarchistischen Affinitätsgruppen, die sowohl im Hinblick auf Aktion als auch auf kollektive Entscheidungen ihre politische Autonomie behält.

In puncto zentralisierter Organisationsweise werde ich nach allgemeinen und nicht nach spezifischen Gesichtspunkten darüber sprechen, wer sich wie in Griechenland für diese Option entschieden hat.

Wenn ihr es historisch betrachtet, haben diese zwei Organisationsformen immer existiert, aber niemals co-existiert. Im spanischen Bürgerkrieg waren Anarchistinnen und Anarchisten auf der zentralen Ebene organisiert, um gegen die Faschisten zu kämpfen, und so war es auch bei anderen revolutionären Versuchen.

Dasselbe ist der Fall bei den meisten kämpfenden Stadtguerillaorganisationen der letzten Jahrzehnte, die zu neuen Genossinnen und Genossen im Kontext eines bestimmten politischen Projektes Kontakt aufnahmen. Somit strebten sie danach, die Organisation zu stärken und nicht eine bewaffnete Streuung, bei der die Autonomie eines jeden Individuums die Möglichkeit eröffnet, chaotische Fronten des Angriffs zu schaffen.

Dieses Verständnis von Organisationsweisen sollte nicht getrennt von den sozialen und politischen Bedingungen im zeitlichen Kontext betrachtet werden.

Die Kämpfenden jener Zeiten studierten ihre Gegner mit ihren eigenen analytischen Werkzeugen, kämpften für Freiheit und bezahlten den Preis in Form von Morden, hohen Gefängnisstrafen, Folter, Isolationshaft. Jene unter ihnen, die ihre Werte nicht aufgegeben haben, machen ihre eigene kritische Bewertung der Erfahrungen, die sie im Laufe der Jahre gesammelt haben. Erfahrungen, die offensichtlich ein sorgfältiges Studium verdienen; doch wenn wir daran hängenbleiben, sind wir verloren. Worauf es ankommt ist, was wir heute machen, in der Ära in der wir leben.

Für mich sind demnach die zentrale Organisationsform und der revolutionäre Zentralismus Geister, die wir verbannen müssen.

Ein Hinweis darauf ist außerdem die Tatsache, dass all die übriggebliebenen zentralen Anarchistinnen und Anarchisten einfach die glorreichen Kennzeichen dieser Zeiten behalten haben und dabei tief in den Reformismus abgesunken sind. Sie lehnen direkte Aktion und alltägliche Rebellion ab und haben nichts zu schaffen mit allem, was irgendwie mit Kampfbereitschaft verbunden ist. Sie weigern sich, die enormen sozialen und politischen Veränderungen zu verstehen, sie weigern sich, über die Schärfe der zeitgenössischen Unterdrückung, das Voranschreiten der Wissenschaft, die technologische Faschisierung, die Dominanz der Multinationalen zu sprechen. Sie wiederholen nur immer ideologisierte Theorien über den Konflikt zwischen Kapital und Arbeit und verwenden Begriffe, die vor hundert Jahren gebildet wurden und aus einer anderen Ära des Kapitalismus stammen.

Schlimmer noch, sie weigern sich zu handeln. Sie sind unfähig zu begreifen, dass wenn sie in der glorreichen Vergangenheit leben würden, in deren Erinnerung sie schwelgen, sie nur Komparsen wären, da sie niemals irgendwelche Risiken auf sich nehmen würden.

Nun, was den revolutionären Zentralismus innerhalb Stadtguerillagruppen betrifft, so verstehe ich zwar die Ursachen und Wirkungen hinter einer solchen Entscheidung, stimme jedoch nicht mit ihr überein. Denn ich glaube stattdessen, dass es unser Ziel ist, nicht alle zusammen entsprechend einem gemeinsamen politischen Projekt-Programm zu laufen, sondern unsere Mittel zu zerstreuen und jeder und jedem nahezulegen, ihre und seine eigene Autonomie zu wahren und so zur Schaffung neuer Wahrnehmungsweisen und Möglichkeiten für die Intensivierung polymorpher anarchistischer Aktion beizutragen.

Das ist der Grund, warum ich für die informelle Organisation bin, die ich als qualitativ besser und effektiver betrachte aus Gründen, die ich später erklären werde. Die grundlegende Komponente, welche die informelle Organisation (und nicht nur sie) greifbar macht, ist nichts anderes als die direkte Aktion; sonst wären wir nur ein Haufen Scharlatane mit Dissidentenrhetorik.

Das Allerwichtigste für eine Anarchistin und einen Anarchisten ist die Entscheidung, in Aktion zu treten. Denn damit bricht die Individualität durch die Angst hindurch, die ihr durch die Herrschaft hinsichtlich der Entscheidung für revolutionäre Aktion zugefügt wird. Wenn du in Aktion trittst, überwindest du hemmende Faktoren, die dich in die Passivität treiben. Du nimmst dein Leben in beide Hände und gewinnst die Fähigkeit, mehr oder weniger auf die Umstände, die dein Leben definieren, einzuwirken. Aktionen durchzuführen ist gleichbedeutend damit, unser Leben, das uns gestohlen wurde, zurückzugewinnen und damit die Eigenschaften freier Menschen zu entwickeln, die kämpfen, um ihre Fesseln, ihre sozialen Verträge loszuwerden, tagtäglich, die autoritären Rollen zu beseitigen, die ihnen aufgezwungen wurden, und eine Kultur aufzubauen, welche die Qualität eines neuen Lebens in sich trägt, das Leben anarchistischer Aufständischer, die der zeitgenössischen Welt offene Schnittwunden zufügen.

Nachdem eine solche Entscheidung getroffen ist, kommt das Experimentieren. Anarchistinnen und Anarchisten sollten keine fixierten Positionen haben, sie sind konstant unterwegs. Ohne sich zu bewegen, laufen sie Gefahr, sich durch ideologischen Dogmatismus selbst zu zerstören. Sie hinterfragen Dinge, kritisieren sich selbst und erforschen die kollektive Erfahrung, um sie in den laufenden historischen Kontext einzufügen. Sie legen ihr Herz auf Eis, um Schmerz zu widerstehen, und legen Feuer an die Spuren, die von ihrem vergangenen „ruhigen“ Leben übrig geblieben sind. Von diesem Punkt an ist das, was zählt, der Kampf, aber auch die Rache, denn wer immer Gewalt am eigenen Leib erfahren hat und nicht auf Rache sann, verdient sein oder ihr Leiden.

Lasst uns zurückgehen zum Thema des praktischen Experimentierens, das heißt, Aktion auf verschiedene Arten, viele Methoden und viele Formen.

Ich glaube, dass die Organisation unserer destruktiven Wünsche durch Aktionsnetzwerke von großer Unverwechselbarkeit ausgedrückt werden sollte, in denen jede und jeder die eigenen Worte und Werke lesen, inspiriert werden, reflektieren und an unserer Seite oder gegen uns kämpfen kann. (In kommunikativer Hinsicht) sichtbar zu sein ist Teil unseres Ziels, einen maximalen Grad sozialer Polarisierung zu erreichen, um die Rolle eines und einer jeden in dem autoritären Gebäude klarzustellen und dann von bewaffneter Kritik zu einer Kritik der Waffen überzugehen.

Meiner Meinung nach ist es das Bekennerschreiben, das einer Aktion Bedeutung verleiht. Es führt die Aktion zu deinen gewünschten Zielvorstellungen und erklärt jedem und jeder, die oder der daran interessiert ist, den Teufelskreis der Unterdrückung zu durchbrechen und in die Offensive zu gehen, die Motive und Gründe, die dich dazu gebracht haben, sie durchzuführen. Einfach und klar. In einer Welt der allgemeinen Informationsüberflutung und des Terrorismus virtueller Bombardierung kann keine Aktion für sich selbst sprechen, wenn nicht die Subjekte-Akteure sich zu ihnen äußern.

Das hohe Niveau der Unverwechselbarkeit, die ich oben erwähnt habe, bezieht sich sowohl auf unveränderliche aufständische Namen wie auch Akronyme. Für mich sind unveränderliche Namen in aufständischen Aktionen von besonderer Wichtigkeit, weil auf diese Weise eure Aktionen miteinander verbunden werden, und gleichzeitig an Eigendynamik gewinnen.

Außerdem bekommt euer Diskurs größere Bedeutung, da er mit der Konsistenz eurer Aktion verbunden ist. Ihr habt die Möglichkeit, Strategien aufständischer Aktion auszuarbeiten und eure ihnen zugrunde liegenden Prinzipien verständlich zu machen, einen Bezugspunkt zu erschaffen und eine Herausforderung zur Aktion in Umlauf zu setzen. Auf diese Weise verschärft ihr die revolutionäre Drohung und durchbrecht das staatliche Gewaltmonopol, denn Anarchistinnen und Anarchisten nehmen sich ihren Teil der Gewalt, um sie gegen den Feind zu richten.

Um jetzt auf den Gebrauch von Akronymen einzugehen, ist dieser von ähnlicher Nützlichkeit auf einer umfassenderen Ebene. Ihre größte Wichtigkeit besteht darin, dazu beizutragen, dass Widerstand ohne ein Zentrum wiedererkennbar wird. Stattdessen ist Widerstand horizontal und chaotisch und hängt von den Entscheidungen von Rebellinnen und Rebellen ab.

Ich denke dass die Existenz von Akronymen auch ein wichtiges Mittel der Propaganda ist. Übersetzungsnetzwerke können die Arbeit von Botschaftern zwischen aufständischen Gruppen machen, unabhängig davon, ob diese ein Akronym benutzen oder nicht. Nichtsdestoweniger steigert die Existenz eines oder mehrerer informeller Netzwerke, die Akronyme verwenden und sich gegenseitig erkennen, die Durchschlagskraft von Aktionen, indem sie diese in einen umfassenden Kontext stellt, so dass sie nicht etwas Fragmentarisches bleiben, und eine solide (im Sinne ihrer Existenz als kontinuierliche Aktion) Struktur schafft, die von ihrem Ursprung her anarchistisch und aufständisch ist.

Anstelle eines Epilogs

Es ist klar, dass im Namen der „Sicherheit der Bürger“ künstliche soziale Bedrohungen konstruiert werden, um ein politisches Alibi zu liefern, damit die größten Staatsverbrechen begangen, mehr und mehr Praktiken der Kontrolle und Überwachung etabliert und Antiterrorgesetze verschärft werden können. All dies zielt darauf ab, dass sich die privilegierten Bürgerinnen und Bürger der entwickelten Länder, denen dieses elitäre Niveau zugestanden wird, sicher fühlen, während ihre staatlichen Beschützer massiv und wahllos Tod um sich herum säen.

Das ist der Grund, warum ich mir einen kriegführenden Zustand in den städtischen Zentren vorstelle, in dem Rebellinnen und Rebellen jeden Tag Angriffspläne ausarbeiten und eine asymmetrische Bedrohung erzeugen, die sozialen Zusammenhalt und politische Stabilität in Stücke reißt und in den Reproduktionszentren des Kapitalismus Unsicherheit sät. Der reibungslose Fluss der Güter wird nicht mehr selbstverständlich sein, und die Repräsentanten der Unterdrückung werden in Furcht leben.

Wir haben nichts, worauf wir warten müssten. Also organisieren wir uns und schlagen los gegen die Gesellschaft des Kapitalismus. Revolutionäre Aktionen formen die objektiven Bedingungen, lasst sie uns multiplizieren.

Stärke für alle gefangenen und flüchtigen Genossinnen und Genossen
Stärke für die vier anarchistischen Hungerstreikenden in Mexiko*

Nikos Romanos
Dikastiki Filaki Koridallou, Ε Pteryga
(Haftanstalt Koridallou, Ε-Flügel)
18110 Koridallos, Athen, Griechenland

Oktober 2014.

Zuerst veröffentlicht in der 3. Ausgabe von Avalanche (November 2014).

* Bemerkung der Transkription: Zur Zeit der Abfassung dieses Textes befanden sich die in verschiedenen mexikanischen Gefängnissen eingekerkerten Genossen Fernando Bárcenas, Abraham Cortés Ávila, Carlos López Marín und Mario González noch im Hungerstreik, den sie am 17. Oktober 2014 beendeten. Am 31. Oktober wurde Mario aus dem Gefängnis entlassen. Freiheit für alle!

England: Brandangriff auf Gericht von Yate in Gedenken an Mauricio Morales

BEKENNUNG – SOLIDARITÄT KENNT KEIN GESETZ

Am 22. Mai 2014 bombardierten wir das Gericht im Zentrum von Yate. 10 Campinggaskartuschen mit einer DIY-Napalmmischung + Zünder genügten zur Zerstörung der vorderen Fassade. Wir wählten die frühen Morgenstunden um jegliche Verletzungen zu vermeiden.

Der soziale Krieg schläft nie: jederzeit sind Unbeugsame irgendwo wach und wütend und greifen die Zumutungen des Regierungssystems, das uns als Rädchen will, an. Diese Nacht taten wir es.

Neue und größere Haftzentren; restriktive Gesetze, Verordnungen und „Antisozialverhalten“ – Gesetzgebung; legale Hilfe darauf reduziert, die Armen zu verleiten; Telefonleitungen zum Spionieren; verschiedene Schattierungen von Bullen, die sich in allen Schichten der Gesellschaft einnisten; Resozialisierungssysteme um Verurteilte wieder in die Welt der Lohnsklaverei und des Konsumismus einzugliedern; eine ganze Knast-Welt aus Betonstädten ausgerüstet mit Videoüberwachung, Biometrie und elektronischen Wanzen um ihren Reichtum und ihre soziale Ordnung zu beschützen…

Zur Ausführung dieser autoritären Disziplinierung des Individuums sind auch die Gerichte da. Als Erzwinger menschlichen Elends, wenden sie schamlos Gesetze an, die von den oberen Klassen, PolitikerInnen und GeschäftemacherInnen aufgestellt werden. Niedergeschrieben um Menschen zu unterwerfen, die meistens nach Mitteln zum Überleben suchen, während der Kapitalismus alle gegen alle aufhetzt.

Das Justizsystem versucht sich als der einzige Schutz gegen die Verzweiflung und Ungleichgewichte darzustellen, die genau so von der zivilisierten Gesellschaft verursacht werden.

Seine reale Funktion ist und war schon immer der Schutz und die Heiligsprechung des Besitzes und der Privilegien vor allem anderen; das Ansichreißen der Fähigkeiten freier Gemeinschaften und Individuen zur Autonomie, Vergeltung oder Versöhnung.

Das System ist nicht daran interessiert die grundsächlichen Ursachen (Armut, Entfremdung, Langeweile usw.) vieler „Verbrechen“ zu verändern, außer zum Schein, es verwaltet lediglich nur deren Verbreitung während es die Ausgebeuteten weiterhin in seinem Würgegriff behält.

Das wird umso deutlicher, wenn man sieht wie der Markt nun ein boomendes Geschäft aus der Niedriglohnarbeit der Gefangenen und der privaten Knastindustrie macht. Alles läuft rund solange die persönlichen Wohngegenden der Bosse und RichterInnen Schongebiete bleiben, frei von der Unzufriedenheit der Klassengesellschaft, die sie aufrechterhalten; ein Schongebiet, das wir beabsichtigen völlig aufzubrechen.

Im Herzen des „aufblühenden Europas“ gibt es eine breite Unterklasse von Arbeitslosen, Kriminellen und „Illegaler“ (und viele andere, die nun ganz was anderes als die IndustriearbeiterInnen des vergangenen Jahrhunderts sind), die vor allem durch den Sozialstaat, Migrationsüberwachung und natürlich durch das Justizsystem diszipliniert werden. Unsere Ära ist die Zeitarbeit, der Notwendigkeit eine flexible und gehorsame Ressource für die besitzende Klasse zu sein, der endlos Hirn-tötenden Dienstleistungsjobs mit einer hohen Fluktuation des unbefriedigten und entfremdeten Personals. Illegalität und Schwarzmarkt sind ein Rettungsanker für Millionen derer, die durch Entbehrungen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, der SozialhilfeempfängerInnen die immer stärker als „AbweichlerInnen“ oder „Kriminelle“ überwacht werden. Denn einmal eingesperrt (oder auf Arbeitslosenregelung) können wir unter Androhung weiterer Bestrafung zur Arbeit gezwungen, „produktiv“ gemacht werden und das unter Sklavereibedingungen, um so einen der Widersprüche des Kapitalismus zu lösen.

Doch noch müssen die Verwalter des industriellen Knastkomplexes bedenken, dass sie die gewünschte absolute Macht über die Widerspenstigen nicht haben. Privater Abschaum der Sodexo Corporation erfuhr das gerade vor zwei Monaten, als 50 und mehr Gefangene die Kontrolle eines Flügels der HMP Northumberland an sich rissen. Alle Arten von Wärter dieser höllischen Knastwelt zählen darauf, dass die Ausgebeuteten nicht bewusst rebellieren und reinen Tisch mit diesem, uns einengendem Kontrollsystem, machen.

Am 22. Mai und an jedem Tag unseres eigenen Lebens gelingt es uns, sie eines Besseren zu belehren.

Durch den Knall gingen etliche Scheiben kaputt und das Vordach des Gerichtsgebäudes wurde ebenfalls weggeblasen: alle können sehen die Macht ist nicht unantastbar. Es ist ein einfaches Beispiel unter vielen, dass die, die es wollen den Krieg auf die Straßen, in die Büros oder Wohnungen der Leute bringen können, die für die Verwaltung des Elends und Leidens unserer Selbst und unserer Lieben voll verantwortlich sind, die an diesen Orten erniedrigt und verurteilt werden. Und es endet nicht hier… Für ein absolutes Ende aller Knäste und nicht nur der materialisierten: sondern des gesamten an Ausgrenzung und Abrichtung, ob durch Überwachung, „freundliche“ Polizeipräsenz, verinnerlichte Moralität, Genderkonstrukte, Lohnsklaverei, Registrierung, soziale Klassen, Städte usw.

Wir wissen, dass es in diesen schrecklichen Zeiten, in denen wir leben, immer noch Individuen gibt, die dem Justizsystem als KämpferInnen voller Würde und ohne Selbstmitleid entgegentreten. Unsere Herzen sind mit ihnen. Speziell nennen wir jetzt Gabriel Pombo da Silva; viele Jahre isoliert wegen krimineller Revolten seit seiner Jugend, sind sie bis jetzt daran gescheitert seine Lebenslust auszuschalten. Nicola Gai und Alfredo Cospito sind mit hohen Strafen eingesperrt nachdem sie auf einen Boss der Atomindustrie geschossen haben, aber wie aus ihren Briefen und Knastkämpfen zu sehen ist, haben sie ihre sprühende Kraft nicht verloren. Babis Tsilianidis verharrt an der Seite einer der kämpferischen Gemeinschaften im Knast von Koridallos, mit so vielen weiteren AnarchistInnen, dass wir sie nicht aufzuzählen vermögen. Sie sabotieren die offiziellen und inoffiziellen Funktionen, die sie zu schwächen und erledigen versuchen. Und der Befreiungs-Krieger Marco Camenisch, immer klarsichtig, dessen jahrzehntelange Gefangenschaft von den Behörden endlos verlängert wird. Den übrigen AnarchistInnen, die der Befragung durch die Grand Jury in den USA widerstehen, Felicity Ryder und nun auch Mario Lopez, die in Mexiko im Untergrund leben, und den NO TAV Gefangenen, sowie Adriano Antonacci und Gianluca Iacovacci, denen aus den Hochsicherheitstrakten in Italien bald über Video-Link der Prozess gemacht wird; eure Verweigerung euch zu beugen ist inspirierend.

Mauricio Morales, in dieser Nacht lebst du wieder, ein wildes und freies Element, das in den Flammen tanzt.

Motivation unserer Aktion war der Anteil, den auch das Justizsystem an der Unterdrückung breiterer aufständischer Situationen hat, wenn sie Wurzeln fassen. Als im Sommer 2011 Riots wüteten, arbeiteten die Gerichte rund um die Uhr um gefangene Rebellen und andere Verdächtige scharf zu verurteilen. Wie wir wohl wissen, tun sie das, wenn gegen Kontrollen protestiert wird. Aber wir lassen uns durch die Chancen bald von Angesicht zu Angesicht vor den selbstgerechten Schnöseln in Perücken oder deren Knast-Handlangern zu stehen sicher nicht aufhalten, auch wenn die Umstände der Zusammentreffen ihnen mehr passt, als uns lieb ist. Die Repression wird nur weiteren Konflikt hervorrufen, sogar über Grenzen hinweg. Unsere Methoden werden bevorstehenden Aufgaben gerecht werden.

Der Aufbau starker Affinitäten unter uns selbst, eine wilde Leidenschaft für die Freiheit und die Verbreitung rebellischer Verhaltensweisen und Aktionen sind die Grundlagen unserer Praxis.

Das für alle die widerspenstig bleiben, komme was wolle und egal auf welcher Seite der Mauern. Mut, GenossInnen.

Lang lebe die Anarchie

Informelle Anarchistische Föderation – Gewissen und Wut

Erklärung zensiert von der pazifistischen-Justiz Indymedia UK

Üb. mc, Knast Bostadel

Buenos Aires, Argentinien: FreundInnen der Erde/FAI erleuchten wieder die Stadt

Wir sind uns der Wirklichkeit, in der wir leben, bewusst: der beschleunigte Tod und das beschleunigte Elend des modernen Lebens betrifft uns als Individuen, die die Dreckluft dieser Stadt atmen. Was die tausenden an Strassendemos in dieser Region angeht, versuchen wir mit unseren Aktionen anders und direkt zu sein.

Als AnarchistInnen tun wir, was wir tun, weil wir glauben, dass es das ist, was wir in diesen Momenten unseres Lebens hier besser tun können.

Am frühen Morgen Sonntag 16. März griffen wir einen Streifenwagen der Argentinischen Bundespolizei im Quartier Recoleta in Buenos Aires an.

Am frühen Morgen Sonntag 9. März haben wir einen Mercedes Benz  im Quartier Palermo von Buenos Aires attackiert.

Wir haben auch an etlichen Autos in Belgrano, Nuñez, Villa Urquiza und Villa Devoto im Laufe des Februars 2014 Feuer gelegt.

Für die Zerstörung der Knast-Gesellschaft und aller Spuren von Autorität!

FreundInnen der Erde/FAI

Üb. mc, Lenzburg

UK: Brandangriff auf Royal Marines Reserve in Bristol

11.2.2014, Reservebasis der Royal Marine in Clifton, Bristol

Die Militärpropaganda schildert die bewaffneten Kräfte als Beschützer „des Volkes“. Seit den ersten Zivilisationen diente das zur Rechtfertigung von Eroberung und Besatzung von Gebiet für die herrschende Klasse, indem deren Lakaien zur Bildung von großen oder kleinen Reichen geopfert werden.

Man erwartet von uns zu glauben (oder mindestens so zu handeln, als würden wir es glauben), dass das, was zum Vorteil der Politiker, Generäle und Wirtschaftsführer ist, eigentlich zu unserem Vorteil ist.

Aber wir sind nicht blöde. An diesem Morgen stieg über Clifton der Rauch von zwei Lieferwagen und einem großen weißen Personentransporter auf, die wir abfackelten, nachdem wir in das Gelände der Königlichen Marinereserve – Militäreinheit Bristol, welches im Irak und Afghanistan eingesetzt wird, eingedrungen waren. Dazu haben wir low-tech Brandvorrichtungen eingesetzt. Es ist eklig wie diese Teilzeitkommandos meinen, sie könnten hier straflos operieren, während sie und ihre Kollegen anderswo Leute abschlachten, vergewaltigen und terrorisieren. Alexander Blackman – der kürzlich für seine Aktionen in Afghanistan zur Schau gestellte Exekutierer der britischen Marines – ist bloß ein Beispiel ihrer systematisch verbreiteten Brutalität und nicht, wie dargestellt, die bedauernswerte Ausnahme.

Jedenfalls ist das Militär, wo auch immer, ein Symbol um die Herrschaft des Staates durchzusetzen. Vielleicht ist dieses Symbol, mit Blick auf dieses Gelände, in den Köpfen nun ein klein wenig erschüttert. Für alle Zahnrädchen, die hinter dieser Kriegsmaschine stecken, bleiben die im Hinterland geführten Guerillaschläge eine konstante Bedrohung.

Wir sehen sie in den Städten, Schulen und Jobcenters rekrutieren. Sie locken in den ausgebeuteten und ausgeschlossenen Klassen mit Blutgeld, schwachsinnigem Patriotismus und dem Versprechen auf Abenteuer als Ersatz für ihr Elend und mit Macho-Springerstiefeln oder Kontrollräumen für ferngesteuerte Tötungstechnologie im Stile von Videogames. Trotz Kürzungen hat Britannien immer noch das viertgrößte Militärbudget der Welt, weil es sich an ein imperiales Erbe des Genozids und der Versklavung klammert. Heute sind die westlichen Armeen flexibel für demokratisch-expansionistische Kriege, für „Peacekeeping“-Operationen zur Förderung des neuen kolonialen Zeitalters der Globalisierung der Multis, des Gegenaufstandes, der geopolitischen Schachzüge und Ressourcenkontrolle. Sie sind auch für innere Polizeifunktionen und die Niederschlagung von Streiks ausgebildet. Die Endergebnisse sind wie immer, hier wie in Afghanistan, Mali oder Libyen – die Herrschenden lügen, die Armen sterben, der Kapitalismus profitiert.

Krieg ist ein permanentes Kennzeichen des globalen Systems, das von neuen Technologien und der sozialen Massenorganisation zu voraussehbar-unvorstellbaren Ausmaßen getrieben wird und ist für die Mächtigen sowohl zur sozialen Kontrolle als auch zum Wirtschaftswachstum notwendig. Terrorkrieg, Drogenkrieg, Ölkrieg, bald auch Krieg um sauberes Wasser – das ist der Todesmarsch der industriellen Zivilisation. Der Stumpfsinn des „Friedens“ hinter Schloss und Riegel im „postindustriellen“ Britannien ist in Wirklichkeit bloß dünnes Eis, das durch die Beute aus den vielen überall eingefädelten Konflikten um Land, Mineralien und Arbeit gestützt wird. Wenn wir die Risse, die wir in diesem Lack finden, verbreitern, so gründen wir unseren Angriff auf einem reichen Erbe von Aufständen und Insubordination. Der soziale Krieg, der zwischen uns und jeglichem Zwang und der Ausbeutung der Erde ist, ist der einzige Krieg, den wir akzeptieren und führen. Wir zielen darauf ab, die eindeutigen Möglichkeiten hervorzuheben, wo wir unsere Passivität in einer sozialen Ordnung ablegen können, die auf unserer Kollaboration mit dem basiert, was uns unterdrückt. Wir können mit allen passenden Mitteln für die Möglichkeit eines autoritätsfreien Lebens revoltieren, individuell oder mit den uns Nahen und gleichzeitig Jene überwinden, die unsere Köpfe, Beziehungen und Umwelt plündern.

Das System – welches das Militär und mehr beinhaltet – versucht alles was wir lieben in ein Regime der Gehorsamkeit, Entfremdung und leblose Waren umzudrehen. Darum muss ihnen, überall wo sie auftreten, mit Intoleranz und Feindseligkeit begegnet werden. Sie sollten mit uns rechnen müssen.

Gegen die globalen Machtspiele der Eliten – internationale Solidarität!

Gegen den militarisierten Frieden der Queen – sozialer Krieg!

Meuterei Gruppe der FAI

Anm. – Das ist die Weise wie wir das tragisch kurze Leben unseres Genossen Darko Mathers ehren. In dieser Welt, die wir verlassen müssen hatte Darko einen frühen Abschied. Wir bedauern nur, dass er nicht so lange bleiben konnte, dass wir eines Tages gemeinsam in den Trümmern hätten tanzen können. Wie auch immer, wir umarmen ihn fest, nicht nur in einer Schweigeminute, sondern für das ganze Leben im Kampf. Nochmals, die Worte von Bruno Filippi:
Seelen die ihr um diese Welt trauert, darum ruf ich euch zusammen. Die Fahne weht noch.
Sie ist schwarz: Sie steht für Trauer. Also vorwärts, wilde Prometheuse. Der Ruf der Rache ist süß und liebliche Musik
.“

Zurzeit hat sich die Gegenseite unseres Zieles, nämlich die Sicherheitskräfte in Russland, für die Winterolympiade gesammelt. In Erinnerung an das Riesenspektakel der Truppen und Bullen für die Londoner Spiele und nie vergessend, dass das Event unter anderem Horror militarisierter Repression bedeutet, demonstriert unser Brandangriff, dass das anti-olympische Feuer weiterlebt. Ebenso stark dachten wir bei unserer Aktion an Ilya Romanov, der im selben Land im Oktober verletzt wurde und nun erneut von den verdammten Bullen gefangen gehalten wird.

Unsere volle Unterstützung der unbeugsamen Haltung von Mónica Caballero und Francisco Solar in Erwartung des Prozesses für die Direkte Aktion in Zaragoza (Spanien) – kein Schritt zurück, kein Ergeben. Schlussendlich begrüßt dieser Angriff die anarchistische Explosion der Blackblock – StraßenkämpferInnen und der internationalistischen Brandangriffszellen (darunter jene der FAI) in Brasilien und sendet einen herzlichen Gruß an die Gruppe Internationaler Direkter Aktion–GADI in Frankreich und den Insassen, hier in England, die vergangenen Monat im Knast Oakwood meuterten. Wunderbar ihre Rebellion. Vorwärts, mehr Feuer dem Staat, den Armeen, Schulen, Kirchen, Bürokratien, Knästen und der Zivilisation, die alles hervorbringt.

Üb. mc, Lenzburg, aus 325

Athen: Kurzes Update über den anarchistischen Revolutionär Theofilos Mavropoulos

Zurzeit finden im Sondergericht innerhalb des Frauengefängnisses Koridallos zwei Gerichtsprozesse gegen die Revolutionäre Organisation „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) statt. Theofilos Mavropoulos ist einer der Angeklagten in beiden Prozessen gegen dieselbe Organisation.

In der ersten Verhandlung des vierten Feuerzellen-Prozesses sagte Theofilos Mavropoulos, dass er, wie er auch in einem früheren Gerichtsprozess* und in älteren Kommuniqués bereits erklärt habe, als solidarischer Anarchist auf der Seite der GenossInnen der Verschwörung der Feuerzellen stehe, ohne jedoch selbst Mitglied der Verschwörung zu sein. Dann gab er vor den Richtern bekannt, dass er am 5. April 2013 der Verschwörung der Feuerzellen beigetreten ist und erklärte außerdem seine Affinität zur Informellen Anarchistischen Föderation (FAI).

Mit anderen Worten, Theofilos Mavropoulos hat sich der Organisation angeschlossen. Daher ist von nun an die R. O. Verschwörung der Feuerzellen als Organisation mit 10 gefangenen Mitgliedern zu betrachten: Haris Hadjimihelakis (seit 2009 in Haft), Panagiotis Argirou und Gerasimos Tsakalos (2010 inhaftiert), Michalis Nikolopoulos (seit Januar 2011 in Haft), Olga Ekonomidou, Giorgos Polidoros, Christos Tsakalos, Damiano Bolano und Giorgos Nikolopoulos (inhaftiert im März 2011) sowie Theofilos Mavropoulos (seit Mai 2011 in Haft).

* Hier zu lesen ist auch die Stellungnahme vor Gericht, die Theofilos Mavropoulos während seiner Verhandlung am 19. November 2012 vortrug, ins Englische übertragen von ‘This Is Our Job’.

Griechenland: „Sagt nicht, dass wir wenige sind; sagt einfach, dass wir entschlossen sind“ –von der R.O. CCF (Verschwörung der Feuerzellen) und Theofilos Mavropoulos

Ein Beitrag der neun inhaftierten Mitglieder der revolutionären Organisation CCF und dem anarchistischen Gefangenen Theofilos Mavropoulos zum Anlass eines internationalen anarchistischen Treffens, welches unter einer insurrektionalistischen Perspektive zusammengekommen war (Zürich, 10-13 November 2012)

Sagt nicht, dass wir wenige sind..
Sagt einfach, dass wir entschlossen sind..

Die Frage ist nicht ob wir mehr oder weniger arm sind, sondern ob wir in einer Art und Weise leben, die uns in Grenzen hält. Wir wollen nicht Dinge wiederholen, die schon gesagt wurden.

Wir haben die Idee einer zentralen Regierung aus unserem Geist verbannt und wir glauben nicht an Legenden vom Phantom des Proletariats. Wir sind auf diese Weise weder mit einem isolierten Staat konfrontiert, der vermeintlich Befehle aus den Palästen seiner Macht gibt, noch mit einer Gesellschaft, die darauf wartet, aufgeweckt zu werden, um zu revoltieren. Die heutige Gesellschaft ist eine tiefgreifende soziale Fabrik, die Einstellungen, Werte, Moral und Gewohnheiten produziert.

Die heutige Gesellschaft wirkt wie eine soziale Todesmaschine, die Zeit, Raum, Emotionen und Bewusstsein verschlingt. Das Zentrum des Staates und das Herz des Systems sind zerstreut in Millionen von kleinen und großen Repräsentationen der Macht in unserem alltäglichen Leben. Es liegt in der Sprache, die wir sprechen, den Reklamebildern, der Architektur der Städte, der virtuellen Realität der Technologie, den Menschen im Mittelpunkt der Zivilisation, den Schusswaffen der Bullen, den nationalen Symbolen der Faschisten, den Schlössern von Privateigentum, den Normen, in die wir uns verlieben, in den Mauern der Gefängnisse.

Es gibt keine Unschuldigen. Wir machen alle einen Teil der sozialen Maschine der Macht aus. Die Frage ist, ob wir Öl oder Sand im Getriebe sind. Deshalb lehnen wir die Vorstellung von der scheinbaren Unschuld der Gesellschaft ab. Schweigen ist niemals unschuldig. Wir hassen beides, die Hand, die die Peitsche hält, und den Rücken, der es widerstandslos erträgt. Continue reading Griechenland: „Sagt nicht, dass wir wenige sind; sagt einfach, dass wir entschlossen sind“ –von der R.O. CCF (Verschwörung der Feuerzellen) und Theofilos Mavropoulos