Tag Archives: gegen Überwachung

Brennende Mobilfunktürme in Hamburg

a1 bei mümmelsmannsberg, a7 bei bahrenfeld: zwei mobilfunkmasten brannten in der nacht: partieller stillstand des netzes, unterbrechung des datenflusses, kontrollverlust der macht.

die macht ist heutzutage nicht mehr in parlamenten oder konzernzentralen verortet, auch wenn diese noch immer wichtige symbole der macht sind. ein abgebranntes parlament oder eine zerstörte konzernzentrale ist zwar ein starkes symbol, dieses erschüttert die macht derjenigen, die uns regieren, jedoch wenig. die macht liegt in den beziehungen und in den verbindungen zwischen den objekten. die macht liegt also in der infrastuktur, die es jeden tag, jede stunde, jede minute ermöglicht, dass dieses ausbeuterische und unterdrückende system so weiterlaufen kann und noch mehr profit erzielt werden kann. in den aktuellen verhältnissen unterstützt die infrastruktur – aufgebaut und unterhalten von den herrschenden – vor allem dem erhalt und dem ausbau der herrschaft.

die alltägliche kontinuität der kapitalistischen gesellschaft ist abhängig vom ununterbrochenen fluss von waren, menschen, informationen und energie. der begrenzte nutzen, den die meisten davon haben, verdeckt nur, dass er hauptsächlich dafür genutzt wird die herrschende ordnung durchzusetzen und ihre reichweite und kontrolle auszudehnen.

ein aspekt der kontrolle ist überwachung. diese wird im internet zeitalter von nsa/bnd/bka/etc durch die massive sammlung von persönlichen daten, aufenthaltsorten und profilen ausgebaut und verfeinert. dabei sind die mobilen telekommunikationsanbieter willige helfer und profiteure. jede möglichkeit wird genutzt, diese datensammlung zu erweitern, jeder anlass als alibi ausgeschlachtet. so wie nach dem terroristischen [sic] anschlag auf charlie hebdo erneut der ruf nach einer weiterreichenden speicherung von telekommunikationsdaten laut wurde.

hiermit möchten wir den vernetzten alltag ein stück weit durchbrechen und etwas raum zum nachdenken schaffen – eine kleine verschnaufpause vom ununterbrochenen blick auf das smarte phone.

nicht die technik ist es, die wir ablehnen, aber ihr einsatz für profit, überwachung, kontrolle, ihre ausnutzung durch die machtnetze.

wir rufen dazu auf, sollte olympia nach hamburg kommen, während der spiele die gesamte hamburger infrastruktur anzugreifen: straßen und autobahnen zu blockieren, kreuzungen lahmzulegen, den zugverkehr durch technische mittel wie kabelbrände zum erliegen zu bringen, glasfaserleitungen zu kappen, die weißen telefonkästen an jeder straßenecke aufzubrechen und die kabel rauszureißen, mobilfunkmasten zu sabotieren, geldautomaten zu verkleben – denn nichts ist so angreifbar, wie die infrastruktur der macht. überall. an jeder ecke. heute. morgen. wenn olympia nach hamburg kommt.

machen wir ihre infrastruktur zu ihrem disaster.

ag-laufmasche

Mexiko Bundesdistrikt: Brandangriff auf Banamex-Filiale

hopala12. Juni; nach Mitternacht.

Mit einer einfachen Waffe entschieden wir die Banamex von Sullivan mitten im Stadtzentrum anzugreifen. Wir haben ihr Überwachungssystem angesehen: Streifen auf Patrouille eine nach der anderen auf der Allee, Kameras, die uns in jeder Strasse beobachten, auf Schritt und Tritt…tote-lebende Passanten, die jede Auffälligkeit der Polizei berichten werden.

Die Avenida Sullivan ist eine traditionelle Strassenprostitutionsmeile in Ciudad de Mèxico, ohne natürlich zu vernachlässigen, dass einige Häuserreihen weiter das Strafgericht für leichtere Straftaten des Justiz-Obergerichtes steht; zusammenfassend könnte das glauben machen, dass es in einer solchen Gegend unmöglich ist, eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht mit dem Feind zu vermeiden; trotzdem haben wir nun mit gewalttätiger Heiterkeit die Freiheit erfahren, die sich der Ordnung des Status quo entgegenstellt.

Nach dem Angriff wurde ein Polizeieinsatz ausgelöst, dessen einziges Ergebnis die Demonstration seiner Wirkungslosigkeit und Dummheit war, denn, da wir KomplizInnen der Nacht sind, gelang uns die Flucht im Strassengewirr.

Eine Bank wie Banamex mitten im Zentrum der Finanzmacht anzugreifen, will die gesamte affine Pluralität (Affinitätsgruppen, anarchistische Individualitäten) anstiften und demonstrieren, dass die Überwachung KEIN Hindernis ist – und Papier ist auch billig. Sabotageaktionen können effektiv sein und man kann sie auch einfach nachmachen.

Sollen sie nur alle Ecken und Enden mit Kameras vollstopfen, wir werden sie aus dem Schatten der Nacht angreifen. Früher oder später werden alle Schaufenster ihrer Tempel platzen. Wir warten nicht, wir leben in der Gegenwart. Diese Aktion ist nicht die erste und nicht die letzte im Kampf, den wir entschieden haben gegen das Kapital zu führen, das unser Leben überwacht.

Angesichts ihrer Überwachungsmassnahmen, unsere Sicherheitsnetze, Komplizität und Vorsicht.

FREI ODER TOT
Sabotagegruppe „dormimos-poco“ – „ wir-schlafen-wenig“
Mexiko Stadt, 2015

P.S.: Die Bank wurde völlig angekokelt, was der Monotonie der Stadt einen schwarzen Touch gab.

Üb., mc, Knast Menzingen, CH, Juni 2015 aus span.

Piräus: Brandanschlag auf Fahrzeug der Sicherheitsfirma G4S

„Und gerade ein bisschen unterhalb der Nummer deiner Repression hatten sie ein kleines Loch geöffnet, genau so groß wie der Lauf einer Maschinenpistole, von woher der Feind dich unverhohlen Tag und Nacht auf schonungsloseste Art auseinandernahm und alles tötete, was du geheim und in dir verborgen hieltst. Von dort feuerten sie unaufhörlich ihre mörderischen Explosionen auf dich ab und stocherten in deinem Körper in seinen heiligsten und unantastbarsten Momenten. Es ist das Loch, durch das dein Feind seinen tiefsten Hass mit der übelsten Tollwütigkeit auskotzte. Es ist der gnadenlose, tyrannischste Überwacher und schlimmste Killer deines privaten, verborgenen Selbst.(…)

Es ist der Spion, der das Unverdächtigste, deine eigenste oder privateste Zeit auseinanderriss; sobald du sahst, dass das glänzende, kalte Auge des Henkers-Aufsehers durch das Loch spähte und dein inneres Sein durchdrang.(…)

Oh Auge voller Ressentiment, wie sehr ich mir wünsche, dich ein für allemal zu verschließen! Das unheimliche Entblößen und Plündern der Seele in den Händen der Henker für immer zu beenden. Oh Spitzel meiner intimsten Gesten, wie ich dich hasse, wie ich mich nach deinem Tod sehne! Deiner Zerstörung! Deinem Untergang!”

In den frühen Morgenstunden am Dienstag 29. April 2014 fackelten wir ein Auto des technischen Dienstes der Sicherheitsfirma G4S (früher Group 4 Securicor) an der Kreuzung Karaiskaki und Smyrnis Straße im Bezirk Rentis-Nikaia ab.

Diese Firma ist einer der größten Akteure der privaten parapolizeilichen Institution weltweit. Sie betreibt und verwaltet private Gefängnisse in England und Amerika und ist auch verantwortlich für die Sicherheitssysteme an der „Mauer der Schande” in Palästina. In Griechenland besitzt sie die größte Flotte von gepanzerten Geldtransportfahrzeugen, um den Reichtum von Banken und anderen Unternehmen gefahrlos durch die Gegend zu fahren, sie rüstete die meisten Gefängnisse des Landes mit den neuesten elektronischen Sicherheitssystemen aus und wird die Verwaltung und den Betrieb von Konzentrationslagern für MigrantInnen übernehmen.

Unsere Aktion ist Teil der Kampagne für Aktivitäten gegen die Absicht der griechischen Regierung, das neue Gesetz zu verabschieden, das besondere Haftbedingungen und die Einrichtung eines Hochsicherheitstrakts im Gefängnis von Domokos vorsieht.

Solidarität mit gefangenen und verfolgten Kämpferinnen und Kämpfern.

Kampf bis zur Freiheit, gegen den modernen Totalitarismus, mit allen dafür notwendigen Mitteln.

„Wehe denen, die Gefängnis als dauerhaften Lebenszustand akzeptieren”

[Die Zitate stammen aus einer Schilderung des Gefängnisaufstandes 1990 in Alikarnassos (auf Kreta) des ehemaligen Gefangenen Yannis Petropoulos.]

Paris: SPIE Lieferwagen abgefackelt

In der Nacht 11./12. Februar 2014 ging ein Fahrzeug von SPIE in der Rue Carducci (XIX Arrondissement) in Flammen auf.

SPIE mischt in der Atomindustrie im digitalen Glasfasernetzwerk und dem „1000 Kameras“ Plan in der Stadt Paris mit. Aus diesen Gründen muss SPIE überall und jederzeit angegriffen werden.

Die Jagd auf Spione hat begonnen!

Wir senden Grüße der Liebe und des Kampfes an die Genossen, deren Prozess am 3. Februar im Frauenknast Koridallos begonnen hat. Für Anarchie!

Üb. mc, Lenzburg

Wandbilder gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich

In der Nacht vom 7. auf den 8. November 2013, haben wir in einem Park in Zürich einige Wände verschönert.

Gegen den Bau des neuen Polizei- & Justitzzentrums!
Fuck the Police!

Text: „Das Gefängnis ist die tragende Struktur der Gesellschaft, in der wir leben. Eine fortschrittliche, erzieherische, permissive Gesellschaft, eine Gesellschaft, die sich von aufgeklärten Politikern führen lässt, gegen jeglichen Einsatz der harten Manier, eine Gesellschaft, die schockiert auf die mehr oder weniger weit entfernten Massaker blickt, die die Landkarte der Welt übersäen, diese Gesellschaft, die von so vielen anständigen Bürgern bewohnt scheint, nur darauf achtend, der Natur nicht zu schaden und möglichst wenig Steuern zu bezahlen, diese selbe Gesellschaft, die sich fern von der Barbarei und vom Schrecken glaubt, hat das Gefängnis vor der Tür. Die Existenz eines Ortes, an dem Männer und Frauen in entsprechend eingerichteten stählernen Käfigen eingesperrt gehalten werden, unter der Aufsicht von anderen Männern und anderen Frauen, die einen Schlüssel in der Hand halten, ein Ort, an dem Menschen Jahre für Jahre ihres Lebens verbringen und nichts tun absolut nichts, ist das höchste Zeichen der Schändlichkeit. Nichts kann das Gefängnis verändern. Es ist eine Eiterbeule, die die Gesellschaft erfolglos zu verstecken versucht. Sowie die Mediziner des 17. Jahrhunderts, die die Pest behandelten, indem sie Salben auf die Beulen strichen, aber die Ratten weiterhin zwischen den Abfällen tummeln ließen, so versuchen unsere Fachleute von heute auf allen Stufen der Gefängnishierarchie Schambedeckungen aufzustellen, um diesen oder jenen grausameren Aspekt des Gefängnisses zu verbergen , ohne sich zu überlegen, dass die einzige Möglichkeit, das Gefängnis anzugehen, darin besteht, es zu zerstören. Es zu zerstören, ohne dass davon ein Stein auf dem anderen bleibt.“

Schweiz: Wandbild in Zürich

In der Nacht vom bla bla bla zum bla bla bla, haben wir in einem Park in Zürich den Klappentext zum Text in offener Feindschaft auf eine Wand gesprüht.

Manchmal braucht man nicht zwingend ein Plakat um lange Inhalte zu vermitteln.

Gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich!

Für eine Welt ohne Autorität und Knäste!
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Mehr lesen: i, ii, ii

Athen: Sabotage von CCTV-Kameras und ATMs

Für den Schwarzen Februar

Am frühen Morgen des 6. Februar drehten wir eine Runde durch die Straßen des Athener Stadtzentrums, um anarchistische Parolen an die Wände zu malen und zu tun, was auch immer uns in den Sinn kommen möge. Inmitten unseres Enthusiasmus machten wir 3 Überwachungskameras der Agrotiki- und Nationalbank blind und verwüsteten auch ihre Bankautomaten.

Freiheit für die 4 Geiseln im Kozani-Fall, für Freddy, Marcelo, Juan in Chile, und für Marco Camenisch: wir dürfen ihn nicht alt werden lassen in den Schweizer Knästen!

Quelle