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Paris: Bouygues zu Asche

8.10.2018

In der Nacht des 4. Oktober, wurde in der der Rue Laurier, im 17. Arrondisement von Paris ein Fahrzeug angezündet. Bouyygues ist ein inzwischen allseits bekannt gewordenen Erbauer von Gefängnissen.

Wir senden diese Rauchsignale an Krem, der letzten Person, die wegen des  Valmy-Falles inhaftiert ist und das Gefängnispersonal erdulden muss. Lassen wir ihn nicht alleine! Möge diese kleine Brandstiftung den in Russland gefolterten und eingesperrten Anarchist*innen sowie den 18 aus Basel (die Ende Oktober, wegen einer unangemeldeten, militanten Demonstration in einer Nacht im Juni 2016, vor Gericht stehen), Kraft und Mut geben.

Freiheit für alle !

auf französisch

Paris: Ein Gefährte im Zusammenhang mit der Mobilisierung gegen das Arbeitsgesetz in Untersuchungshaft

Quelle, der deutschsprachigen Übersetzung ist Linksunten. Das französischsprachige Original wurde von Contrainfo ins Portugiesische und Italienische übersetzt.

Der am 7.12. in der Bretagne festgenommene anarchistische Mitstreiter wurde am nächsten Tag der 23. Kammer des Justizpalastes von Paris vorgeführt. Er ist für Sachbeschädigungen an einem Arbeitsamt, einem Gebäude der Industrie und Handelskammer, einem Franprix (Supermarktkette) und einem Jaguar Autohaus während einer wilden Demonstration am Abend des 14.04.2016 im 10. und 19. Bezirk von Paris, angeklagt. Die Bullen haben ihn erst während des Sommers identifiziert und Mühe gehabt ihn zu finden obwohl er sich nicht versteckte. Dem im August ausgestellten Haftbefehl folgte die Sichtung des Bankregisters, in dem alle Bankkonten, die in Frankreich registriert wurden, aufgelistet sind (um z.B. die letzten Orte von Abhebungen zu ermitteln). Außerdem die Ermittlung der Logdaten seines Handys.

Der Mitstreiter verweigerte den sofortigen Prozess. Die Staatsanwaltschaft forderte unter dem Vorwand seiner Vorstrafe und möglicher Wiederholung die Untersuchungshaft. Der Richter hat dieser Forderung zugestimmt und der Mitstreiter sitzt jetzt im Knast Fleury-Mérogis (in der Region von Paris).

Außerdem haben die anderen Prozesse an diesem Tag (A.d.Ü. In Frankreich ist es üblich das viele Prozesse nacheinander am selben Tag im selben Saal stattfinden.), falls das überhaupt nötig ist, das Gesicht der Justiz gezeigt. Alle Angeklagten waren arme Leute deren Umstände aus der Misere entkommen zu wollen und/oder die Sucht verschiedener Stoffe, immer systematisch von Staatsanwaltschaft und Richter als Beweis ihrer Schuld gesehen werden. Sogar die wenigen Versuche vor der Staatsanwaltschaft zu Kriechen haben keine Milde zur Folge gehabt.

Dem Mitstreiter geht es gut, er hat eine würdige Haltung gegenüber den Dienern der Herrschaft eingenommen und teilte mit, das er bald etwas schreiben wird. Eine Anekdote aus der Rede der Staatsanwaltschaft über den Mitstreiter: „Er sagt er versteht sich als Anarchist, jeder hat das Recht eine Meinung zu haben. Die anarchistischen Ideen sind was sie sind aber sie rechtfertigen nicht die Taten, die ihm vorgeworfen werden.“
Der Prozess wird am 19.01. um 13:30 in der 23. Kammer des Justizpalastes von Paris stattfinden.

In des Demos dieses Frühlings waren wir viele in den Straßen. Über die Zerstörung dieser Scheiben (besonders die von Jaguar) haben wir uns mehrere Tage gefreut, sie waren wie ein kleiner Sonnenstrahl in diesem Nebel.

Möge jeder Tag der Haft unseres Mitstreiters und jedes anderen Gefangenen Akte der Revolte gegen diese Welt mit sich bringen.
Solidarität heißt Angriff!
einige Anarchist_innen

Schreibt dem Mistreiter:
Damien Camelio, n° d’écrou 432888
Maison d’Arrêt de Fleury-Mérogis
7 avenue de Peupliers
91705 Sainte-Geneviève-des-Bois CEDEX
France

auf Italienisch/ auf Portugiesisch / französischsprachige Quelle

Frankreich: In einem Vorort von Paris wurde ein Fahrzeug des Konzerns Engie angezündet

SCRIPTA MANENT? ACTA NON VERBA!
“Geschriebenes bleibt?”? Taten, keine Worte!

Angesichts der Repression, der anarchistische Gefährten in Italien  (Op. Scripta Manent) ausgesetzt sind, glauben wir immer noch das Angriff die beste Solidarität ist. Sie bezahlen für Taten, von denen alle AnarchistInnen auf der Welt betroffen sind. Wir möchten ihnen ein Zeichen unserer Nähe zu Aktionen senden, im Gegensatz zu Anderen, hier und andeswo, die zufrieden sind mit ein wenig Rhetorik auf ihren Internetseiten.

In der Nacht vom 3. auf dem 4. Oktober haben wir in der Candale Prolongée St. im Raum von Pantin ein Fahrzeug niedergebrannt, das zum Unternehmen Engie gehört und mit dem Staat bei Einkerkerung kollaboriert (Verwaltung von Gefängnissen und Abschiebezentren)

Feuer den Gefängnissen!
Solidarität bedeutet Angriff!

Einige andere solidarische AnarchistInnen aus Paris

Französisch, Griechisch, Italienisch, Portugiesisch, Englisch

Aktion für politische Gefangene bei der Großdemonstration am 14. Juni in Paris

Gewerkschaften und revolutionäre Gruppen riefen für den 14. Juni zu Massenprotesten in den Straßen Franreichs auf. An den Demonstrationen gegen das neue Arbeitsgesetz, gegen Kapitalismus und staatliche Unterdrückung nahmen Hunderttausende teil. Zudem kamen viele Leute aus ganz Europa nach Paris, um Solidarität mit der Bewegung zu zeigen.

Als Reaktion auf den dynamischen Protest, griff die linke Regierung mit Tränengas, Flash-Bangs, Schlagstockeinsatz und Wasserwerfern an. Hunderte wurden verletzt; in einem Falll starb eine Person beinahe, weil sie von einer Tränengasgranate getroffen wurde.

Während der Demonstration in Paris führten GefährtInnen der AGB  (Anarchistische Gruppe Bern) ein Solidaritätstransparent für politischen Gefangene in Griechenland, der Schweiz und Anderswo mit sich.

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Wer auch immer die Gefangenen des Sozialen Krieges vergisst, hat den Krieg vergessen! Freiheit für Nikos M, Marco C. und den Mitgliedern der Verschwörung der Feuerzellen.

Die Gruppe erklärte hierzu: Mit unserem Transparent wollen wir die Aufmerksamkeit auf alle Gefangenen richten, die an diesem Tage nicht an unserer Seite kämpfen können. Zum Beispiel läuft aktuell in Griechenland der Prozess gegen 22 AnarchistInnen. Ein anderer Anarchist und Mitglied der Gruppe “Revolutionärer Kampf”, Nikos Nikos, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er am bewaffneten Kampf teilgenommen hat (…)

Bereit-3Bereit-4Ein deutschsprachiger Erlebnisbericht zur Demonstration findet sich auf anarchistisch.ch, der Seite der AGB.

Text auf dem englischsprachigen Blog von Contrainfo

Frankreich, Paris: Plünderung der Verwaltungsbüros der Uni Tolbiac

Caen3Erhalten am 04.04. 2016

Am 22. März ist in der Uni Tolbiac eine Besetzung des Konferenzsaales N für eine Vollversammlung vorgesehen und alle, Polizei, Sicherheitsleute und Direktion sind da um sie zu verhindern. Plötzlich verschwinden alle und wie durch ein Wunder öffnet sich die Türe des Konferenzsaales. Und wir begreifen, dass die OpportunistInnen der Bewegung hinter unserem Rücken verhandelt haben. Also gar kein Wunder. Und gerade deswegen wütend, beschliessen wir diese Machtspielchen zu sabotieren.

Während die besoffenen Studis ihrem anscheinend besetzten Konferenzsaal sind, entscheiden wir uns für ein anderes Vergnügen. Wir gehen in den 7. Stock hinauf, um die Verwaltungsbüros zu plündern, zerschneiden die Kabel und schmeissen verschiedene Flüssigkeiten auf einige elektronische Apparate, zerstören die Verwaltungsdokumente und nehmen zwei PCs mit um sie in aller Ruhe zu zerstören.

Es handelt sich um die Verwirklichung genau des Willens, uns nicht auf Geschwätz, Vollversammlung und Demos zu beschränken (…) um uns hingegen gegen jede Vermittlung mit der Macht, mit allen Mächten, zu stellen.

Verhindern wir die Gesetzmässigkeiten der Arbeit.

Einige Wütende eines anderen 22. März.

Üb. mc, Knast Salez, CH aus dem Spanischen

Paris: Gegen Gewerkschaften…

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Verzögerter Bericht, Einige Photos und ein paar Worte zum Neuanstrich der Fassade vom CFDT [Französicher Demokratischer Gewerkschaftsbund)

Am 15. April, haben 50-60 Leute, die den „Platz der Republik“ verlassen haben eine kleine Runde durch das Viertel Belleville gedreht, Parolen gegen die Polizei, Arbeit sowie GewerkschafterInnen gerufen und einige Poster geklebt. Sie erreichten das CFDT Gebäude und übermalten es mit Hilfe eins Feuerlöschers (Anscheinend lässt sich Glycerin nicht so leicht reinigen), dekorierten es mit ein paar Farbeiern und hinterließen die Nachricht COLLABO (Kollaborateur).

Ein Besuch, der ausdrückt, was wir von den Gewerkschaften denken, die Hand in Hand mit der Regierung und den Bossen die Länge unserer Ketten und die Zeitlichkeit des Kampfes verhandeln.

Unsere Revolte ist nicht verhandelbar.
Weder Gesetz, noch Arbeit!

Paris: Unsere Revolte ist nicht bürgerlich

parisIn Paris haben die Revolte und die „Nuit Debout“ Schwierigkeiten, dass sie von allen möglichen BürgerInnen kanalisiert werden, die zugleich taktieren. Die Leute sind aufgebracht und unangemeldete „wilde“ Demonstrationen verbinden sie miteinander. Gestern Abend (9. April) wurden Überwachungskameras, Banken und eine Bullenstation als Ziele ausgewählt. Mitten in der Nacht fand eine Demo vor dem Haus des (Premierministers) Manuel Valls statt, bevor sie von den Bullen abgedrängt wurde.

Angesichts dieser schwer zu kontrollierenden Entschlossenheit, riefen die „FührerInnen“ der Nuit Debout die Bullen (es ist eine Bewegung, von der behauptet wird, dass es keine Hierarchie gibt, aber sie ist weder ohne SprecherInnen und RepresäntantInnen, noch ohne Sicherheitspersonal) Sie zeigten schnell, was sie bezwecken: den Dissenz innerhalb des Machtgefüges aufrechtzuerhalten, die Wut zu kontrollieren und sie zur Logik der Stimmenwerbung hin umzulenken, wie im Fall von Syriza and Podemos. Während Repression selten so stark ist, soziale Kämpfe zu brechen, hat sich diese Sorte BürgerInnen entschieden, mit der Polizei zusammen zu arbeiten.

Zwei „RepräsentantInnen“ der Nuit Debout an der parlametarischen Kette, haben der Polizei sogar für ihr Know-How und ihrer Ruhe gratuliert. Und das war keine Ironie. Müssen wir daran erinnern, dass es in Paris bereits aberdutzende Verhaftungen gegeben hat. Teilweise waren ganze Busse mit Verhafteten gefüllt und viele Leute waren verletzt…

Lang lebe das Feuer!

Source: Nantes Indymedia

Paris: Die ganze Nacht wach – die CGT verliert noch mehr Scheiben

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In der Nacht vom  Donnerstag, den 7. April auf Freitag hat das CGT Büro im 14. Arrondissement, Rue de L’Auibe seine Fenster verloren.

-weil wir ihr Management der Ausbeutung nicht haben wollen. Weil wir keine Verwaltung unsere Sklaverei, Arbeit wollen.

-weil wir nicht das Arbeitsgesetz ablehnen, wir lehnen Gesetz und Arbeit ab.

Zerstören wir das, was uns zerstört.

AbbrucharbeiterInnen

Hinweis von Contra Info: am 24. März wurde der CGT (Allgemeiner Könföderation der ArbeiterInnen) ihre Scheiben im 20. Arrondissement in Paris eingeworfen.

auf Englisch

Paris: Die CGT verliert ihre Fenster

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Seit jeher haben die Gewerkschaften eine verbindende Rolle zwischen den AusbeuterInnen und den Ausgebeuteten gespielt –  um die Ausbeutung aufrechtzuerhalten.Letzten Donnerstag (24. März) hat die CGT  (Allgemeine Konföderation der ArbeiterInnen) Security , die wieder einmal Kontrolle über eine Demonstration erlangen wollte, Protestierende geprügelt, Reizgas gegen sie eingesetzt und sie den Bullen übergeben. So sind die GewerkschafterInnnen: nützliche FreundInnen der Bosse und Bullen. Unsere Feinde.

Deshalb haben wir am Abend des selben Tages die Fenster des CGT Büros in der Rue Pierre Bonnard im 20. Arrondissement eingeschmissen.

Ein Gedanke an Alle, am 24.März Verhafteten.

Freiheit für Alle!

Dass die AusbeuterInnen und ihre Lakaien krepieren.

NachtarbeiterInnen(nicht gewerkschaftlich organisiert)

Quelle

Paris: Und wir haben alles kaputt gemacht

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Auf Indymedia Nantes am 22. März publiziertes Kommuniqué:

Heute, nach einer Versammlung die versprochen hat weniger schlecht zu werden als andere – mit ihren mehr „Stirb langsam“ Radikalen als ich, ihren „Studenten-denten-denten, ihrer Rück-Rückwandlung zum Aufstand, ihren „aber letzten Endes sind die StudentInnen, die UNEF (Nationale Gewerkschaft der StudentInnen)und die NPA [Antikapitalistische Neue Partei] nicht so schlecht“ gingen wir zur Demo. Die Genervten, zahlreich auf dem erfreulichen Marsch, zerstörten Werbung, stellten Mülltonnen auf die Straße, zerstörten die 20 Banken und Versicherungsfilialen, die auf der Strecke lagen, ohne die Postämter und RATP [Paris Transport] Lastwagen zu vergessen, die ihre Fenster zerborsten hatten… dieses ist keine vollständige Liste.

Ohne Copyright auf dieses Aktionen, denke ich sagen zu können, dass die Frage nicht ist, Tag ODER Nacht, mit ODER ohne die sozialen Bewegung, ob wir Verantwortung für unsere Aktionen geltend machen ODER die Medien sprechen zu lassen.

Die Frage ist: Was hast du heute zerstört, in den Köpfen der Menschen und auch physisch?

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Weiterer Beitrag,veröffentlicht auf Attaque:

Eine wilde Demonstration startete von der Tolbiac (*), über den Place d’Italy, dann zerstreute sie sich Richtung Censier [eine weitere Universität]. Dort waren 250-300 Leute. Ein Büro der sozialistischen Partei wurde angegriffen (Rolläden gebrochen und Parolen gesprüht), in der Avenue de Choisy im 13. Arrondissement, am Rathaus die Fenster eingeworfen, zwei Lastwagen der RATP Security beschädigt und die Fassaden von ungefähr 20 sternklarer Banken / Versicherungen in der Avenue des Gobelins eingeworfen. Nach der Zerstreuung, wurde eine Gruppe von ca. 40 Leuten auf der Rue Mouffetard kontrolliert, aber alle nach Identitätskontrollen entlassen.

(*) Universität in Paris; dort gab es eine Versammlung, um auf die Vorschläge der Regierung für das “Arbeitsgesetz” zu reagieren. paris2 Paris3 paris4

Paris: Neujahrssolidarität mit den Weggeschlossenen

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Das Abschriebezentrum von Vincennes brennt währed des Aufstands von 2008

Am  Neujahrsabend, wurde über die Mauern des Abschiebezentrums von Vincennes, dem Gefängnis von Fresnes und dem Frauengefängnis von Fleury-Mérogis, Feuerwerk gezündet und Freiheitsrufe herübergebrüllt.

Aus dem Inneren reagierten Gefangene begeistert mit freudigem Radau.

Am nächsten Tag gab es eine kleine Versammlung und Feuerwerk vor dem psychiatrischen Krankenhaus in der “Rue du général Lasalle (Paris, 19. Arrondisement)

Kraft, Mut und Entschlossenheit
Freiheit für Alle, mit oder ohne Papiere

Paris: Autolib’ geht in Flammen auf. Direkt ins Gesicht, Bolloré!

autolibSamstag, 19. Dezember

Trotz der Alarmsirenen hielt uns der Ausnahmezustand nicht davon ab, einen bescheidenen Beitrag zur anti-kapitalistischen Offensive zu leisten, genauer gesagt zu einer angeblichen Lösung der ökologischen Krise: Der Kampagne der Tochtergesellschaft Blue Solutions der Bolloré Gruppe, die zur Freude ihrer Investoren ihr Image greenwashed, während sie versucht neue Märkte zu erobern.

Seit einigen Jahren ist die Bolloré Gruppe Vorreiter in Sachen französischer Exzellenz im Feld von Umweltinnovationen, unterzeichnet lukrative Verträge mit den Gemeinden und der RATP [dem Pariser Nahverkehrsunternehmen], baut Schritt für Schritt Autolib’-Stationen auf, die sie mit tödlicher Atomenergie versorgt, was sie bald auf Motorroller, Busse, Straßenbahnen derselben Sorte ausbauen will.

Für diejenigen, die Bolloré nicht kennen, sollten wir daran erinnern, dass es eines der führenden französischen von Finanz-, Industrie- und Kommunikationsnetzwerke weltweit ist. Dank der vielen Tochtergesellschaften bauten sie sich ein Imperium auf, das unter anderem Ressourcen in den früheren französischen Kolonien ausbeutete. Um nur einige wenige Beispiele für Bollorés Missbrauch anzubringen, sei die Vertreibung der indigenen Bevölkerung in Kambodscha erwähnt, um Gummibäume anzupflanzen; oder die vorgeschlagenen Ölpalmen-Plantagen in Sierra Leone auf dem Land der lokalen Gemeinden, die sich gegen die Zerstörung ihrer Kulturen und Wälder wehrten.

Auch könnten wir fragen, wieviele Menschenleben es kosten wird, um eine 2700km lange Bahnstrecke von Bolloré Africa Logistics zu bauen, um die Elfenbeinküste mit Togo zu verbinden.

Es geht aber auch um das Autolib’ Projekt als Teil eines smarten urbanen Projekts im Großraum Paris, durch das ganze Nachbarschaften restrukturiert und re-revaluiert werden – zum Nachteil der Armen, die hier leben und verdrängt werden im Austausch mit einer angepassteren, besser bemittelten Bevölkerung – weshalb wir uns entschieden dementsprechend zu handeln.

Eine simple Box von Feuerzeugen anzuzünden und unter einen der Fahrzeugreifen zu platzieren reicht bereits, um ein Autolib’ in eine bloße Hülle zu verwandeln, wie jedEr, der/die daran vorbeigegangen ist, es sehen konnte: Stalingrad Allee in Montreuil, Pasteur Allee in Bagnolet und Mathis Str. im 18. Arrondissement. Es ist eine Art von vielen, sie unbrauchbar zu machen…

So lange es noch Sauerstoff und Entschlossenheit gibt, wird es Feuer geben und es gibt keine Gründe, warum das nicht weitergehen sollte!

[Paris] Einige Überlegungen für ein Projekt gegen Grenzen

Jeden Tag sehen wir zu, wie die Massaker an den staatlichen Grenzen zunehmen. Tausende Menschen die vor Kriegen, Armut und vor ökologischen Katastrophen flüchten, welche direkt auf die Ausbeutung der Rohstoffe zurückzuführen sind, und Menschen, die selber zu Rohstoff gemacht werden. Wir sehen jeden Tag dabei zu, und es nimmt immer mehr die Form eines Blutbades an. Blut, das vor unseren Haustüren gegossen wird. Wir gewöhnen uns daran, der Abscheu der Normalität zuzuschauen. Während diese Masse von Menschen ihr Leben riskiert, den Grenzen trotzt und alles aufs Spiel setzt, wenn sie vor den Wachhunden Europas stehen, prahlen die Politiker*innen mit ihren demokratischen Werten und erklären die Notwendigkeit, einen Teil von ihnen zu legalisieren, indem man Aussortierungskriterien einführt, die gute Ware auswählt und die verdorbene zurückweist. Sie erlassen gemeinsame Gesetze, bauen grosse Zentrale Aufnahmestellen, stärken die Verwaltungs- und Militärapparate, sowie die Überwachung der Grenzen. Diese Grenzen sind nicht nur Markierungen zwischen den Staaten, sondern sie werden nun auch durch Kontrollen und Razzien in den Verkehrsmittlen und Bahnhöfen materialisiert, an den Arbeitsplätzen und innerhalb der Machtbeziehungen, in Banken und Verwaltungen, in den Abschiebeknästen und durch die Arbeit der humanitären Hilfsorganisationen.

Die letzten Monate spürten tausende von Menschen auf den Pariser Strassen den Empfang des französischen Staats an Leib und Seele. Sie wurden aus jeglichen Parks, Strassen, Grünanlagen, Brücken, unter den sie versuchten, Zuflucht zu finden, rausgeschmissen. Sie wurden von den Bullen zusammengeschlagen und mit Tränengas zurückgedrängt, weil sie zusammen bleiben wollten. Unterstützungsgruppen unterschiedlicher Prägungen sind rasch entstanden. Unter ihnen befinden sich aufrichtige Menschen, für die das Helfen an sich der Zweck ist, die durch ihre Wut oder ihre Empörung motiviert sind. Andere vertreten Parteien oder humanitäre Organisationen, für die die Geflüchteten ein Mittel sind, mehr Sichtbarkeit auf den Strassen und in den Medien, mehr politische Macht und mehr private und öffentliche Finanzierungen zu bekommen. Insgesamt versuchten sie, sie materiell zu unterstützen und ihre Forderungen politisch zu begleiten, welche die Mehrheit dieser Menschen stellen: den Erfolg ihrer Asylanträge und das Finden einer Bleibe. Diese Forderungen berufen sich auf die Menschenrechte und nehmen den Staat als Ansprechpartner wahr. Diesen Staat, der mehr oder minder direkt an blutigen Angelegenheiten in ihren Herkunftsländern beteiligt ist, der sie an den Grenzen niedermetzelt, der sie verfolgt weil sie auf der Strasse schlafen, und der sie mit Tränengas und Schlagstöcken empfängt, da er darum besorgt ist, das touristische Schaufenster Paris von dieser Plage zu säubern. Continue reading [Paris] Einige Überlegungen für ein Projekt gegen Grenzen

Raahe, Finnland: Solidaritätsgrüße nach Paris

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Heute, am 4. Dezember haben wir in Nordfinnland in der Stadt Raahe ein Transparent vom Dach der Polizeistation entrollt. Damit wollen wir ausdrücken, dass Verletzungen von Menschenrechten nicht akzeptabel sind. Auch wollen wir daran erinnern, dass Atomkraft keine Lösung für den Klimawandel ist. Lasst uns den Kampf für unsere Menschenrechte und für unsere gemeinsame Erde aufrechtherhalten!

*Zwei Leute wurden in Gewahrsam genommen. Nach sieben Stunden wurden sie entlassen und beschuldigt Vandalismus begangen zu haben, weil laut Polizeizeichef die Station blamiert war. * 🙂
*Wir geben bekannt, dass die Polizeistation seit dem Frühling den AktivistInnen des Pyhäjoki Antiatom- Protestcamp sehr vertraut geworden ist – in der Form von Jailhouse Rock. Heute erlebten wir auch eine Penthouse-Party. !*

Fennovoima.no

Solidarität aus Paris

solidarity-paris-anticop21Als symbolischen Akt gegen die Zerstörung von Leben, Lebensformen und Lebensräume auf dem Planeten haben Leute von drei verschiedenen Besetzungen in Europa gemeinsam einen Baum im Parc Monceau besetzt.

Es gibt viele Orte des Kampfes, aber alle diese Kämpfe sind verbunden. Die Regierungschefs, – chefinnen und Firmen, die in diesem Moment auf der Konferenz “COP21” behaupten Lösungen zu finden, sind Teil des Problems.

Für uns geht der Kampf nicht nur gegen Kohlendioxidausstoß, Verschmutzung und Klimaveränderung, sondern gegen das System, in dem wir leben – ein System, das abhängig ist von Ungleichheit, Missbrauch und Ausbeutung. Wir sind in diesem Baum, als Zeichen, dass Veränderung dringend notwendig ist und dass wir neu Ideen brauchen und Wege, um in Harmonie mit der Natur und miteinander zu leben.

Korruption ist die Quelle für Umweltverschmutzung und Rassismus, der uns immer mehr umgibt. Zentralisierte Institutionen haben diese Situation hervorgerufen und können nicht die Quelle für Veränderung sein, nach der wir suchen. Nur mit kollektivem Bewusstsein und Transparenz können wir es erreichen.

Wir bitten alle rund um den Globus um solidarische Aktionen.

Besetzt Bäume!
Reclaim the streets!
Wir haben nur diesen einen Planeten!

hambacher Forst

fennovoima.no

tantquilyauradesbouilles

Frankfurt: Aktionserklärung – Block the Train to Paris – Der Klimagipfel ist Teil des Problems!

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Am 28. November reisen auf Einladung der Bahn geladene Delegierte, unter anderem die BRD-“Umweltministerin“, mit einem Sonderzug nach Paris, um dort am Klimagipfel teilzunehmen. Wir haben den Zug in Frankfurt abgefangen und seine Weiterfahrt blockiert! Die  „umweltfreundliche“ Anreise, beworben durch die Deutsche Bahn, und medienwirksam benutzt durch hunderte Politiker_innen und Wirtschaftsvertreter_innen, ist Teil eines Spektakels. Ein Spektakel, mit dem uns seit Jahrzehnten Klimaschutzbemühungen vorgegaukelt werden.

Nach außen wird behauptet, nach Hochdruck an der Rettung des Weltklimas zu arbeiten. Doch das ist eine Ablenkung! Für uns ist die Klimafrage untrennbar mit der Systemfrage verbunden. Wir leben in einem Wirtschaftssystem, dass ohne ständigen Profit und immer mehr Wachstum nicht existieren kann (und trotzdem periodisch in Krisen verfällt). Wir werden beherrscht von einem Staat, der vor allem das Eigentumsrecht derer schützt, die uns und die Ressourcen dieses Planeten ausbeuten wollen. Solange das so bleibt, werden wir immer auf einen gesellschaftlichen Kollaps zusteuern – die globale Erwärmung ist nur ein Ausdruck davon! Staat und Wirtschaft können aus ihrer systembedingten Interessenlage heraus keine effektiven Maßnahmen für den Klimaschutz ergreifen.

Deshalb kann nur unser eigenes, direktes Handeln die globale Erwärmung aufhalten!

Diejenigen, die in Paris verhandeln, sind zu einem großen Teil mitverantwortlich für die globale Erwärmung – weil sie gesellschaftliche Macht in ihren Händen halten, mit der diese Situation erst erzeugt wurde. Sie sind ALLEIN verantwortlich für die Repression, die Klimaaktivist_innen weltweit entgegen schlägt. In Paris wurden sämtliche Demos gegen den Klimagipfel verboten. Im rheinischen Braunkohlerevier sitzen 3 Umweltaktivist_innen, die T(h)ree, wegen direkten Aktionen in Untersuchungshaft. Daraus folgt für uns: In Paris sitzen in den nächsten 2 Woche nicht die, die das Problem lösen – dort sitzen die, die das Problem verursachen!

Wir unterbrechen hier in Frankfurt deshalb ihre Anreise, um das der Öffentlichkeit klar zu machen – und auch ihnen selbst. Das Blockieren dieses Zuges ist symbolisch – trotzdem fanden wir es notwendig, dieses Zeichen gegen die Selbstherrlichkeit der „Klimaunterhändler“ zu setzen. Doch wir müssen direkt aktiv werden: Kohletagebaue blockieren, Massentierhaltungsbetriebe abfackeln, Baugeräte zerstören, den Kampf um das Weltklima auf die Straße tragen, die Allmacht des Staates brechen. Wir sehen uns auf der Straße, auf den Schienen und in den Wäldern! Free the T(h)ree! – Kapitalismus endlagern!

Paris: Aufruf für Demosanis während COP21

cop21Ein paar Leute in Paris arbeiten gerade daran, während COP 21 einen Raum für Sanitäter_innen sicher stellen zu können. Auch soll die Kommunikation zwischen SanitäterInnen und den Gruppen, die bei den unterschiedlichen Aktionen dabei sein werden, erleichtert werden.

Die Grundidee ist, so weit wie möglich, die verschiedenen Teams hinsichtlich Affinität, Erfahrung sowie Sprache zu koordinieren. Einige FreundInnen werden uns einen Ort zur Verfügung stellen, der von den SanitäterInnen genutzt werden kann. Jedoch wissen wir nicht, auf wieviel Leute wir bauen können!

Wir hätten gerne eine Vorstellung, wie viele „SanitäterInnen“ während der gesamten zwei Wochen bzw. für kürzere Zeiträume präsent sein können.

Idealerweise schauen wir nach Leuten, die bereits über einige Erfahrung als „Demosanis“ oder Erste-Hilfe-Kenntnisse verfügen. (wir glauben eurem eigenen Urteil über Erfahrungen und Grenzen)

Diejenigen von euch, die sich uns anschließen möchten, können uns unter der untenen angegebenen E-Mail Adresse kontaktieren.

Bitte informiert uns darüber, welche Sprachen du und deine Bezugsgruppe sprechen, ob ihr medizinische Ausrüstung mitbringen könnt und für wie lange ihr zu bleiben gedenkt.

Bitte schickt uns eure Ideen und verbreitet diesen Aufruf innerhalb eurer Netzwerke
Liebe Grüße, und bis bald…😉

Ihr könnt uns eine Mail schicken: mediccop21[at]riseup[dot]net

 

nützliche medizinische Ausrüstung:

  • Überlebensdecken
  • Wolldecken
  • Infosionsbeutel mit 0,9% isotonischer Kochsalzlösung
  • Medizinisches Nähset (mit steriler Zange und sterilem Tuch)
  • Nahtmaterial (dick und dünn) (Körper und Gesicht)
  • Guedel-Tubus
  • Verbandmittel (immer nützlich)
  • Schienen und Krücken
  • Antiseptika / Handdesinfektionsmittel
  • Kochsalzlösung (Packets, Faschen…)
  • Sterile Handschuhe / nicht sterile Handschule
  • Stiftleuchte (nicht zu stark), um Pupillen zu kontrollieren
  • Thermometer
  • Tensiometer
  • Stethoskope
  • Blutzuckermessgerät
  • Untersuchungsliege

Paris: Weder ihren Krieg, noch ihren Frieden

Die englischsprachige Übersetzung wurde Contrainfo zugesendet, die folgende wurde von Indymedia Schweiz übernommen. Dieser Text ist ein in Paris verteiltes Flugblatt (pdf), das auch auf  Indymedia Nantes veröffentlicht wurde.


„Wir müssen die Feinde der Republik vernichten… und jene der Nationalität entheben, die den französischen Geist verspotten.“
Manuels Valls, Premierminister
14.  November 2015

Wenn man der französischen Republik eine gewisse Kontinuität anerkennen muss, dann ist das wohl jene der Massenmorde. Vom Staatsterror von 1793-94, der eben dem Wort Terrorismus Ursprung gab, bis zur Niederschlagung der Aufständischen von 1848 und derjenigen der Kommune von 1871; von der Kolonisation oder der Deportation der Juden, welche durch frühere Karteien erlaubt war, bis zum Massaker von algerischen Demonstranten 1961 mitten im Herzen von Paris: alle französischen Republiken haben ohne Nachsicht massakriert, damit die Machthaber weiter alle beherrschen und ausbeuten. Die französische Republik ist ein Leichenberg, deren Unrat, der ihre Spitze bildet, sich nur halten konnte, indem er ihre wahren Feinde zerschlug, die Revoltierenden und die Revolutionäre, welche für eine Welt der Gerechtigkeit und der Freiheit kämpften. Der ”französische Geist”, wenn solch ein unsäglicher Blödsinn jemals existieren könnte, wäre ein zum Zerbersten volles Schild mit nach Rache schreienden Stimmen gegen die Bürgerlichen, die Politiker, die Bullen, die Soldaten und die Priester, die sie mit den Füssen getreten haben, um ihre Macht zu festigen.

Ach, aber das ist doch alles Vergangenheit. Nicht? Haben etwa Jahrzehnte der Bürgerbeteiligung, der Warenintegration und der generalisierten Enteignung diejenigen, die noch eine Spur von Sensibilität bewahren, wirklich vergessen lassen, dass in die Menge zu schiessen nicht eine Exklusivität von fernen Terroristen ist? Dass der französische Staat seit einigen Jahren sein grosses Comeback auf der internationalen Bühne des staatlichen Terrorismus gehabt hat, indem er seine militärischen Angriffe in allen Ecken des Planeten multiplizierte (Libyen, Mali, Afghanistan, Elfenbeinküste, Somalia, Zentralafrika, Irak, Syrien)? Der Vorwand ändert sich jedes Mal, aber die Gründe bleiben dieselben: die Kontrolle über strategische Ressourcen wahren, neue Märkte und Einflusszonen erschliessen, seine Interessen gegenüber seinen Konkurrenten schützen, vermeiden, dass Aufstände sich in Experimente von Freiheit verwandeln. Und falls es noch nötig war, so wurden sogar Warnungen lanciert, um den Schläfrigen verständlich zu machen, dass diese Kriegslogik keine territorialen Grenzen kennen wird: der Tod von einem Demonstranten im vergangenen Jahr in Sivens oder die von Splittern durchbohrten Körper von denjenigen von Notre-Dame-des-Landes und von Montabot rufen in Erinnerung, dass man, auch hier, nicht zögert, kakibraune Angriffsgranaten gegen Mengen zu werfen, um Terror zu sähen.

Denn was ist der Terrorismus, wenn nicht, unterschiedslos in die Menge zu schlagen, um zu versuchen, die Macht zu bewahren oder zu erobern? So ähnlich wie es die Reichen tun, indem sie tagtäglich Millionen von Menschen bei der Arbeit töten und verstümmeln im Namen der Kohle, die sie aus ihrer Ausbeutung ziehen. So ähnlich wie es die Industriellen und ihre Lakaien in den weissen Hemden tun, indem sie nachhaltig alles Leben auf der Erde vergiften. So ähnlich wie alle Staaten, die die Ausgeschlossenen aus ihrem Warenparadies und die Rebellierenden gegen ihre Gesetze einsperren und auf kleiner Flamme foltern, indem sie sie während Jahren zwischen vier Mauern einschliessen. So ähnlich wie jene grrrossen Demokratien, die das Mittelmeer in einen Friedhof verwandelt haben, der von Tausenden von Unerwünschten bevölkert wird, die das Verschulden hatten, nicht über den geeigneten kleinen Fetzen Papier zu verfügen. Aber das ist, was der Frieden des Staates und des Kapitalismus kostet. Der Frieden der Mächtigen ist der Krieg gegen die Beherrschten, innerhalb wie ausserhalb seiner Grenzen.
Am 13. November in Paris wurden die Regeln des Spiels respektiert. Ob er sich nun islamisch nennt oder Republik, Kalifat oder Demokratie, ein Staat bleibt ein Staat, das heisst eine autoritäre Macht, deren massenhafte Gewalt gegen all jene eingesetzt wird, die sich seinem obersten Befehl nicht unterwerfen. Eines der Prinzipien von jedem Staat ist es, nur Untertanen anzuerkennen. Untertanen, welche Gesetzen gehorchen müssen, die von oben diktiert werden, das heisst, das völlige Gegenteil von freien Individuen, die sich ohne Geführte noch Führer selbst-organisieren können. Von den Bombardierungen von Dresden und Hiroshima bis zu den Dörfern von Vietnam, die dem Napalm unterzogen wurden, oder jenen von Syrien unter den TNT-Fässern: die Staaten haben in ihren schmutzigen Kriegen nie gezögert, einen Teil ihrer eigenen Bevölkerung, oder jene ihrer Konkurrenten zu opfern. Indem sie wahllos auf Pariser Passanten schossen, um deren Staat zu bestrafen, haben die kleinen Soldaten von Daesch nichts anderes getan, als die erbarmungslose Logik ihrer Gegner zu reproduzieren. Eine schreckliche Logik, so schrecklich, wie jede staatliche Macht es sein kann.

Der Ausnahmezustand, der in Frankreich seit gestern verhängt wurde, als interne Kriegsmassnahme von einer Regierung, die das Land in Adäquanz mit seiner internationalen Terrorismuspolitik bringt, ist nur ein Schritt mehr in der grundlegenden Praxis von jeder Regierung, auf die gezwungene Normalisierung des Lebens, auf seine institutionelle Kodifizierung, auf seine technologische Standardisierung abzielend. Denn, wenn der Staat in die Zukunft schaut, was sieht er? Wirtschaftliche Zusammenbrüche, Massenarbeitslosigkeit, eine Erschöpfung der Ressourcen, internationale militärische Konflikte, Bürgerkriege, ökologische Katastrophen, Bevölkerungsexodusse… Er sieht kurzum eine Welt, die immer instabiler wird, worin die Armen immer zahlreicher und konzentrierter werden, eine Welt, die vor Verzweiflung schwitzt, die sich in ein enormes Pulverfass verwandelt, aller Art von Spannungen ausgeliefert (soziale, identitäre, religiöse). Eine Welt, worin die Entzündung des geringsten Funkens, was auch immer er sei, von einer immer totalitäreren Demokratie nicht toleriert werden darf. Dann bedeutet der „Krieg gegen den Terrorismus“, ebenso wie „Bürger“ ein anderes Wort für „Bulle“ ist, vor allem Krieg gegen all diejenigen, welche die Ränge der Macht durchbrechen. An alle, welche sich der sozialen Befriedung nicht unterwerfen, an alle, welche den Kriegen zwischen Mächtigen und Autoritären desertieren, sabotieren wir die nationale Einheit…

Ein schlechter Untertan,
Feind der Republik und aller Staaten
Paris, 14. November 2015

 

Frankreich, Paris: und eins, und zwei, und drei…

PS-parisIn der Nacht von Montag 30.August auf den 31. wurden die Fenster des Centre Emmaüs-Solidarité an der Nummer 47 der Rue Raymond-Losserand im XIV. Distrikt von Paris mit der Schrift „Emmaüs Kollaborateur“ umdekoriert. Polizeikollaborateur weil während der Besetzung des Zentrums am Mittwoch 11. August durch MigrantInnen, die bessere Lebensbedingen forderten, das Personal von Emmaüs die Polizei rief, mit dem Ergebnis von vier verhafteten Menschen, die am 4. Oktober mit der Anklage der Freiheitsberaubung vor Gericht stehen werden.

Zwei weitere Schritte weiter endeten eine LCL-Bankfiliale mit kaputten Schaufenstern und Bankautomaten während auf der nahen Wand am Tag danach die PassantInnen folgende Botschaft lesen konnten:

„Kapitalismus tötet – Nieder mit allen Grenzen.“

Dazu wurden die Schaufenster des PS-Parteibüros an der N. 2 der rue Ernest Lefévre im XX. Distrikt von Paris zertrümmert und auf der nahen Wand erschien die Schrift „Nieder mit allen Grenzen“.

Die Zeit zum Rebellieren ist immer richtig.

Nieder mit dem Staat, dem Kapitalismus und den humanitären Verwaltern.

Freiheit für alle.

Quelle: Indymedia Nantes via  attaques.noblogs.org

Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Oktober 2015 aus dem spanischsprachigen Blog

Berlin: Diskurs über die Methode – eine Veranstaltung in der Tempest Library

9112897152Am Dienstag den 27.10. um 19Uhr laden wir euch ein mit zwei Gefährt_innen der französischen Zeitung /Subversions/ über den dort 2012 erschienenen Text ‘Diskurs über die Methode’ zu diskutieren. Der Text reflektiert einen im Mai und Juni 2011 in Paris stattgefundenen Kampf von tunesischen Harragas* und pariser Anarchist_innen.

Aus der Einleitung: Für einige Leser mag es vielleicht paradox erscheinen, den Erfahrungen des Pariser Kampfes mit den tunesischen Harragas,auf den wir hier zurückkommen werden, so viel Gewicht zu geben. Denn, von welchem Interesse könnte ein Kampf sein, der sich nur über sehr kurze Zeit (die 2 Monate von Mai bis Juni 2011) in einem beschränkten Raum (einige Viertel einer Metropole) entfaltet hat, bevor er sich aus Mangel an Kämpfenden wieder erschöpfte, und der aus einem materiellen Blickwinkel nur sehr dürftige Resultate erzielte? Dennoch, wenn man die große Brille irgendeines „revolutionären Subjekts“ oder des berühmten „weltweiten Klassenkampfes des Proletariats gegen die Besitzenden“ für 2 Minuten ablegt, das heißt, wenn man sich die Fragen auf eine andere Art stellt, wird dieses Paradoxon schon relativer. Auf diese Weise könnte man mehr bezüglich Intensität und Gegenseitigkeit, Spannung und Methode reflektieren, als abhängig von quantitativen Kriterien wie Dauer, Ausmaß, Beteiligung oder Befriedigung von Forderungen. So gesehen kann diese vergangene Erfahrung also vielleicht einige Vorschläge für die kommenden Kämpfe liefern und dazu beitragen, Umrisse von Gegensetzlichkeiten und Komplizenschaften rund um die Frage der Intervention in die soziale Konfliktualität zu aufzuzeichnen.

*Harraga. Dieser mündliche arabische Ausdruck, der ebenso auf tunesisch wie auf algerisch verstanden wird, bedeutet „Durchbrecher“ wie „jemand, der die Grenzen durchbricht“. Es ist ein abwertendes Synonym für einen „illegalen Migranten“, das nach und nach auch im Positiven zum Abbild jener Sans-Papiers wurde, die entschlossen sind, alle Hindernisse zu überwinden.

27. Oktober // Beginn 19 Uhr in der  Tempest Library Reichenbergerstr. 63a 10999, Berlin

Paris: Internationaler Aufruf gegen COP21

contre_la_cop_21_tous_panameVon 28. November bis 12. Dezember mobilisieren wir gegen den UN-Klimagipfel, COP21, in Paris.

195 Staatschef_innen und unzählige Industrielle treffen einander, um fadenscheinige Maßnahmen zu vereinbaren, mit dem Ziel Treibhausgas zu reduzieren. Dabei geht es hauptsächlich darum ein Maß an Treibhausgasemissionen festzulegen, das Industrielle ausnützen können, das jedoch noch als salonfähig an die Öffentlichkeit verkauft werden kann. Die neuen CO2-Quoten sind nicht mehr als ein neues Mittel der wohlhabenden Länder sich das Recht zu nehmen weiterhin folgenlos die Erde zu verschmutzen.

Wir lassen nicht die einzigen Verantwortlichen für die Klimaerwärmung und die Vermarktung von Humankapital in Ruhe ihre Maskerade abhalten !
Die einzige Lösung ist nicht ein Gipfel in einer militarisierten Zone, sondern das Ende des kapitalistischen und gewinnorientierten Systems. Alle, die genug von diesem System haben, vereinigt euch in Paris gegen den COP21 !
Zahlreiche Demonstrationen und Treffen werden während der Konferenz stattfinden. Kommt mit euren Vorschlägen und eurer Bereitschaft, um gemeinsam andere Formen des gemeinschaftlichen Lebens, fernab des ökonomischen Diktats, zu schaffen.
Unterkünfte, als auch Informationszentren sind vorgesehen, sowie zahlreiche Aktionen :

  • Samstag 28 November : Zusammentreffen des Convois des ZADS (Protestzonen gegen städtebauliche Projekte) in Paris.**
  • Sonntag 29 November : Demonstration
  • 29 November bis 12 Dezember : Zahlreiche Aktionstage
  • Samstag 12 Dezember : Ende und Tag der Aktion.

Pariser Vereinigung gegen den COP21
COP21@riseup.net

Aufruf auf  Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch  von  Paris-Luttes

Paris: Vinci und La Poste verlieren zwei Fahrzeuge

incendieIn der Nacht vom 30. Juni und 1. Juli legten wir an einem Betriebsfahrzeug der La Poste [französischer Postdienstleister], in der Surmelin Straße, Feuer. Die Post bespitzelt undokumentierte Migranten und Migrantinnen (und finanziert den Aufbau der Büros des neuen Innenministeriums).

Kurz darauf, war es ein Auto von Vinci (Gefängnis-Bauunternehmen), das in der Jules Dumien Straße in Flammen stand.

Macht kaputt, was uns kaputt macht!

auf Griechisch, Spanisch, Italienisch, Englisch

Paris: Brandangriff auf Fahrzeug von Vinci

Am Donnerstag 11. September haben wir in der rue Haxo (XIX. Arrondissement) in den ersten Morgenstunden einen Lieferwagen des Unternehmens Vinci angezündet weil Vinci Gefängnisse und Haftzentren baut und führt.

Einsperrung und Grenzen töten, wie kürzlich mit dem Tod von Abdelhak Goradia* geschehen.

Weil es nicht genügt anzuprangern, muss man zum Angriff übergehen!

* Sanspapier, am 21. August 2014 von der französischen Polizei während seiner Versetzung vom Haftzentrum von Vincennes zum Flughafen Roissy Charles de Gaulle ermordet, er sollte nach Algerien abgeschoben werden.

Üb. mc, Knast Bostadel, CH-Menzingen, aus span.