Am 25. Januar 2014 veröffentlichte die mittlerweile berüchtigte „facebook.com/Bloque.Anarko.Oriente” endlich einen Text, indem sie schreiben, dass sie (wer sind sie eigentlich wirklich?) einen Fehler begangen haben zu veröffentlichen, dass Maria Paulina Inefavel Lorandi brutal gestorben ist; es tut ihnen leid, dass sie von Anfang an unverantwortlichen Scheiß verbreitet haben. Eigentlich würden wir uns gar nicht damit beschäftigen auf Facebook-Dreck zu reagieren; allerdings war der öffentliche Account von “Bloque Anarko Oriente” die ursprüngliche Quelle für den unheimlichen Unsinn über Maria Paulinas Tod, der nie passiert ist.
Traurigerweise wurde diese Geschichte seit dem 21. Januar (bis jetzt) auch auf Gegeninformationsseiten verbreitet. Warum genau verbreiteten diese Gegeninformationsseiten unbestätigte Behauptungen, die ihren Erkenntnissen nach direkt von einem Facebook Profil kamen (selbst die, welche über die höchstwahrscheinliche Falschheit informiert wurden, aber auf die Warnung nicht reagierten)? Warum schien es so wichtig diese Nachricht über eine vergewaltigte und ermordete Anarchistin in Mexiko zu verbreiten ohne selbst sicherzustellen, dass diese grauenhafte Meldung real ist, ohne sich für einen Moment damit zu beschäftigen es von vertrauenswürdigen Anrchisten und Anarchistinnen, die, im vom mexikanischen Staat kontrollierten Gebiet aktiv sind, verifizieren zu lassen um so zu verhindern, dass die eigene Glaubwürdigkeit auf Grund einer Facebook-Lüge den Bach runter geht. Warum drängen sich Facebook-Gerüchte auf den Gegeninformationsfluss? Und was dachten sich einige der Gegeninformationsseiten, die linken Medien und alle möglichen Blogger und Bolggerinnen dabei, als sie die falschen Fotos von „Paulina“ verbreiteten? Seit dem ersten Moment als diese erschütternde Nachricht öffentlich gemacht wurde, äußerten einige Facebooknutzer und -Nutzerinnen (!) ihre Verunsicherung über den Wahrheitsgehalt der Nachricht. “Bloque Anarko Oriente” wurde mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei der jungen Frau auf dem Foto ihrer Facebookseite, welche als „Genossin Paulina aus Mexiko“ betitelt wurde, um eine andere Frau aus Chile handelt, welche kein sieben Monate altes Baby sondern ein fünf Jahre altes Kind hat. Wer auch immer die Frau auf dem Foto ist, “Bloque Anarko Oriente” bestanden nicht nur auf ihre Totenklage ohne jegliche Bemühung, die Meldung zu bestätigen, und ohne zuzugeben, dass niemand von ihnen „Paulina“ jemals persönlich kannte, sondern sie riefen sogar zu einer Demonstration am 25.Januar in Mexiko Stadt auf in Gedenken an „ihre compañera“, nur um ihren Aufruf und die gesamte fiktive Geschichte im letzten Moment zurückzunehmen.
Natürlich „shit happens“. Aber auf einer ganz praktischen Ebene bitten wir alle dringend jede einzelne Veröffentlichung zu dieser Geschichte zu verstecken und verdammt nochmal die Fotos der Frau, die im Internet übermäßig als angeblich Verstorbene dargestellt wurde, runterzunehmen. Gegeninformation ist eine Waffe; macht sie nicht zu einem schlechten Witz.