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Athen: Polizeirazzia im Lelas Karagianni Squat

„Der Faschismus darf nicht durchkommen! No pasaran!“ – „24 Jahre LK37 Squat“

Am 15. Januar gegen etwa 12.00 Uhr (griechische Zeit) räumten Bullen Griechenlands ältesten anarchistischen Squat, Lelas Karagianni 37.

Solidarische und NachbarInnen versammelten sich auf dem Amerikis Platz und danach außerhalb des Squats, wo sie versuchten, die Räumung zu verhindern. 14 HausbesetzerInnen, die Parolen vom Dach des Gebäudes riefen, wurden von der Polizei festgenommen. Außerdem wurden zwei solidarische Menschen von Bullen auf der Straße geschlagen und festgenommen. In der Innenstadt wurden massiv Repressionseinheiten und zusätzlich ein Polizeihelikopter eingesetzt.

Kurz darauf versammelten sich mehr Leute in der Nähe des Squats. Eine der Parolen, die von solidarischen Menschen vor Ort gerufen wurde, lautet: „Weder Faschismus noch Demokratie, nieder mit der Staatlichkeit, lang lebe die Anarchie!“

Es wurde zu einer Versammlung für 15.00 Uhr außerhalb des Polizeipräsidiums in der Alexandras Allee, in Solidarität mit den HausbesetzerInnen, die in Lelas Karagianni verhaftet wurden, und zu einer Diskussion für 19.00 Uhr im Athener Polytechnikum (Eingang von der Stournari Straße) aufgerufen.

Um 17.00 Uhr wurden alle festgenommenen GenossInnen entlassen. Außerdem haben die Bullen das Gebäude verlassen, und mehrere GenossInnen haben das Lelas Karagianni 37 Squat wieder besetzt!

Athen: Berichterstattung von der antifaschistischen Demo auf dem Amerikis Platz


Am Freitagabend, den 12. Oktober, führten EinwohnerInnen und UnterstützerInnen, die sich dem Faschismus und sozialen Kannibalismus widersetzen, in Kypseli eine große antifaschistische/antirassistische Demo durch.

Die Kundgebung mit Lautsprechersystem auf dem Amerikis Platz wurde – als direkte Antwort auf eine Versammlung, zu der Faschos und RassistInnen zur selben Uhrzeit mobilisierten – von AntifaschistInnen aus den Stadteilen Kypseli und Patissia organisiert und fand unter Beteiligung solidarischer Menschen aus anderen Athener Stadtteilen, unter ihnen viele ImmigrantInnen, statt.

Mehr als 300 Protestierende füllten den Amerikis Platz, brachten Transparente an, verteilten und verlasen antifaschistische Texte. Gleichzeitig zogen Anti-Riot-Polizeieinheiten in den engen Gassen rund um den unteren Teil des Platzes auf und versperrten so den Weg zu den hunderten Faschos, die sich in der Acharnon Straße versammelten. Schlussendlich marschierten die Neonazis, eskortiert von den Bullen, zum Sektor Aghios Panteleimonas weg.

Kurze Zeit später, bewegte sich die große antifaschistische Demo in die Patission Straße und der Umgebung des Amerikis Platzes. Egal, wo die Protestierenden – laut antifaschistische Parolen rufend und Sprechchöre in Solidarität mit ImmigrantInnen anstimmend – langliefen, schlossen sich ihnen weitere Menschen an, die Hälfte von ihnen ImmigrantInnen. So erreichte die TeilnehmerInnenzahl fast 600 Menchen. Hier findet ihr weitere Bilder: i, ii.

SOLIDARITÄT MIT DEN POLITISCH VERFOLGTEN KÄMPFENDEN ANTIFAS AUS PATRAS!

Athen: Antifaschistische / Antirassistische Kundgebung auf dem Amerikis-Platz

TOD DEM FASCHISMUS

Es folgen einige Ausschnitte aus dem Aufruf von AntifaschistInnen aus der Nachbarschaft Kypseli und Patissia:

Keine Toleranz den Nazi und den faschistischen Gangs

In letzter Zeit versucht eine kleine rassistische/faschistische Gruppe in der Umgebung des Amerikis-Platzes (auf der Patission Str. in Kypseli) einen Zustand von Angst und Intoleranz gegen afrikanische ImmigrantInnen aus der Nachbarschaft zu schaffen. (…)

Der antifaschistische Protest – am 26.9., dem Tag nach dem faschistischen Pogrom – umfasste eine Demonstration in den Straßen der Nachbarschaft und eine Versammlung auf dem Amerikis-Platz, die von vielen AnwohnerInnen – Einheimischen und MigrantInnen – beigewohnt wurden. Die Initiative der Menschen gab eine erste Antwort auf die faschistischen Pläne. Aber, um ihre Aktionen ein für allemal zu beenden, brauch es eine breitere und kontinierlichere Mobilisierung von allen antifaschistischen und antirassistischen AnwohnerInnen, die rassistische Gewalt von verschiedenen faschistischen Gruppen in unserer Nachbarschaft nicht dulden. (…) Lasst uns unsere eigenen Lebensbedingungen mit Würde und Freiheit ausgestalten.

Gemeinsame Kämpfe von Einheimischen und MigrantInnen gegen Armut, Repression und Rassismus

Selbstorganisation, Widerstand, Solidarität in jeder Nachbarschaft

 Antifaschistische-antirassistische Versammlung der kämpfenden AnwohnerInnen und ihre UnterstützerInnen

Amerikis-Platz, Freitag, 12. Oktober, 19:30 Uhr

Athen: Polizeikräfte bewachen den städtischen Markt von Kypseli – Aufruf zur Protestkundgebung am 27.8.

Am Sonnabend, 18. August, überfielen Anti-Riot Polizeieinheiten im Morgengrauen den besetzten städtischen Markt von Kypseli in Athen. Der Athener Bürgermeister (Kaminis) gab der Riot-Polizei den Befehl, das Gebäude zu räumen und zu schließen.

Die “Dimotiki Agora” von Kypseli, in der Fokionos Negri Straße 42, wurde 1935 gebaut und gilt seit 2005 als historisches Monument. Die lokalen städtischen Behörden ließen das Gebäude sehr lange lehr stehen, so dass es in den letzten sechs Jahren als selbstorganisierter Freiraum von Einzelpersonen und Gruppen der antagonistischen Bewegung genutzt wurde. Es beherbergte eine freie Schule, in der täglich Griechischunterricht für ImmigrantInnen/Flüchtlinge angeboten wurde, eine Bibliothek, Raum für Veranstaltungen, Filmvorführungen, Diskussionen, es fungierte aber auch als alternativer Markt (Biobauern verkauften dort einmal pro Woche ihre Produkte).

Linke, die der „Anichti Poli/Offene Stadt“ (die für die städtische Fraktion von SYRIZA – parlamentarische linke/sozialdemokratische Partei steht) angehören, waren auch jahrelang in dem besetzten städtischen Markt präsent. Berichten zufolge, versuchte „Anichti Poli“ vor kurzem, eine „Lösung im Sinne einer auf Mitbestimmung basierenden Vereinbarung“ zwischen der Athener Stadtverwaltung und ihren eigenen Mitgliedern – anstatt der Selbstverwaltung durch AnwohnerInnen und weiteren UnterstützerInnen – zu fördern. Die aktuelle repressive Operation beweist, dass sie mit ihren Bemühungen auf taube Ohren stießen. Die Art und Weise, wie diese Linken mit dem Fall umgingen, ist allerdings bezeichnend für die Art, wie sie versuchen, mit institutionalisierten Mitteln Herr über die besetzten Projekte zu werden.

Das selbstorganisierte Betreiben der Agora ist heute von Gentrifizierung bedroht. Die offene Versammlung des besetzten städtischen Marktes verurteilte beides; die Intervention der Riot-Polizei und die seit Langem betriebene staatliche Praxis gegen eine der wenigen dringend benötigten Freiräume in diesem übervölkerten Bezirk Kypseli. Deshalb rufen verschiedene Menschen, die sich aktiv an dem Projekt beteiligen, zu einer Protestkundgebung am Montag, den 27. August, um 18 Uhr in der Fokionos Negri Straße 42, in der sich die Agora befindet, auf.

Die Versammlung des Widerstands und der Solidarität von Kypseli/Patission, die in den vergangenen zwei Jahren einen Teil ihrer Aktivitäten in dem besetzten städtischen Markt unterbrachten, wird auch an der Protestkundgebung am Montag vor der Agora, die immer noch von Anti-Riot-Polizeimannschaften umstellt ist, teilnehmen.

Quellen: iiiiii, iv