Tag Archives: Dezember 2008

Berlin: Im Rahmen des Schwarzen Dezembers zwei Fahrzeuge von Susuki angezündet

b-akt-der-zerstoerung-6.12Vor 7 Jahren begann ein anarchistischer Aufstand in Griechenland, der international anerkannt und weitergeführt wurde. Trotz zahlreicher Versuche von Folter und Mord an unseren GefährtInnen weltweit ließen wir uns nicht einschüchtern und werden aus der repressiven Saat nur weiter gestärkt.

Wir zündeten im Rahmen des Schwarzen Dezember zwei Fahrzeuge der Firma Suzuki an einem Autohaus an, in der Hoffnung dass die Lichter das Gebäude erhellen werden.

Suzuki beliefert regelmäßig griechische Henker mit neuen Fahrzeugen, die diese zur Aufstandsbekämpfung nutzen oder Deltas motorisieren, damit diese besser foltern können.

Gerade erst hat das griechische Regime wieder dutzende Motorräder bei Suzuki bestellt um ihren Schergen damit gegen die Bevölkerung ins Felde zu führen.

Unsere Aktion widmen wir im Speziellen Alexandros, welcher am Abend des 6.dezember 2008 in Exarchia ermordet wurde.

Wir sind uns der reinen Symbolik unserer Aktion bewusst, welche in einer Millionenmetropole kaum Gleichgesinnte erreichen wird, hoffen wir, das die wenigen, die diese Rauchzeichen wahrnehmen uns nachahmen und in zerstörerischen Absichten Teile von operativen Einheiten in diesem System vernichten.

Es gibt genug Gründe, zu jeder zeit in zerstörerischer Absicht (un-)staatliche Institutionen, deren Κnechte und uns Hassende zu attackieren.

Die jahrelange Lethargie sollten wir genutzt haben um uns neu zu formieren, neue Ideen besprochen zu haben und direkt angreifen zu können.

Für einen Schwarzen Dezember

Freiheit für die Gefangenen der Aufstände weltweit

Übersetzung ins Griechische

[Griechenland / Zypern] 6. Dezember Demonstrationen und Riots

heraklion-creteDie Demonstrationen am 6. Dezember stehen für den siebten Jahrestag der Tötung von Alexandros Grigoropoulos. Sie fanden in verschiedenen griechischen Städten statt, wie Thessaloniki, Komotini, Ioannina, Karditsa, Lamia, Volos, Larissa, Trikala, Agrinio, Patras, Kalamata, Heraklion & Rethymno (Kreta), Mytilini (Insel Lesbos) und im Zentrum Athens, aber auch in Limmassol, Zypern.

Auf dem Fronttransparent in Trikala stand: “Vorwärts für einen unbegrenzten Schwarzen Dezember- Weil kein Dezember jemals beendet sein wird. (A)CAB”.

trikalaEiner der Parolen, die in Mytilini gerufen wurden war: “Koumis, Kanellopoulou, Michalis Kaltezas, Alexis Grigoropoulos, das ist Hellas,”. Sie nimmt bezug auf junge Leute, die ihr Leben durch die Hände der griechischen Polizei verloren haben (der Universitätsstudent Iakovos Koumis und die Arbeiterin Stamatina Kanellopoulou wurden 1980 durch Bullen getötet; ihre Schädel wurden durch brutale Schläge zerschmettert.)

Am späten Abend brachen Unruhen in Städten, wie Komotini, Agrinio, Volos, Kalamata und Heraklion aus, während es in Athen in der dritten Nacht in Folge zu Zusammenstößen in Exarchia kam, die mehrere Stunden dauerten.

Filmmaterial aus Athen / Exarchia:

Filmmaterial aus Komotini, nördliches Griechenland:

Komotini, Griechenland: Das Utopia A.D. organisiert “Schwarzen September” – Veranstaltung

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Veranstaltung-Diskussion für einen Schwarzen Dezember

Samstag, 28. November 2015, um 17:30 Uhr

im alten Gebäude der Juristischen Fakultät (Geschichts-Foyer) in Komotini

Diskussionsthemen: Polyphormismus, Koordination, Autonomie des Anarchismus, das Vermächnis vom Dezember 2008

Vorführung eines Dokumentarfilms

Telefonische Unterhaltung mit einem inhaftierten Gefährten

Anarchistischer Treffpunkt Utopia A.D.

utopia-ad.org

Griechische Gefängnisse: Anarchist Andrzej Mazurek, der letzte Gefangene von der Dezember 2008 Revolte, ist an Polen ausgeliefert worden

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Solidaritätstext von Mitgefangenen in Griechenland

Am 7. Dezember 2012 entfaltete sich das letzte Stück der kriminellen Verfolgung, die der griechische Staat dem Anarchisten Andrzej Mazurek vorbehalten hatte. Andrzej wurde im Dezember 2008 für seine Beteiligung in der Revolte festgenommen. Nachdem er vier Jahre in griechischen Gefängnissen eingekerkert war, demonstrierten die griechischen und polnischen Behörden ihren außerordentlichen Eifer die Verfahren betreffend und lieferten ihn an Polen aus. Dort wird er aufgrund von Anklagepunkten, die erst nachdem er in Athen festgenommen wurde auftauchten, und deren er für schuldig befunden wurde, weiterhin gefangen gehalten.

Diese vier Jahre Gefangenschaft des Genossen sind ein praktischer Anwendungsfall der Antiaufstandsdoktrien, die der griechische Staat nach dem explosionsartigen Dezember 2008 angenommen hat. Die Zeit, die Andrzej im Gefängnis verbrachte, war gemessen an seinem Gerichtsurteil (das nach dem Beschluss des Athner Berufungsgerichts auf acht Jahre Haft herunterging) aber auch im Vergleich mit den restlichen Gefängnisstrafen, die über Menschen verhängt wurden, die an den Riots beteiligt waren, überproportional. Dieser Fakt offenbart auch das insbrünstige Streben der Herrschenden, eine klare Botschaft beiderseits – in und außerhalb ihres Terretoriums zu schicken. Wer könnte jemals die Bekanntmachungen der staatlichen und journalistischen Klärgrube bezüglich der “Anarchisten, die aus Europa nach Griechenland kommen, um es zu zerstören”, vergessen. Äußerungen, die Angst ausdrücken aber auch den Willen, die internationale Solidarität, die sich entwickelt hat, zu zerschlagen.

Die Geschichte der Verfolgung von Andrzej – die in seiner Auslieferung durch ein Sammelverfahren mündete – demonstriert gleichzeitig die transnationale Kontinuität gegen den Feind im Inneren. Während zur selben Zeit ImmigrantInnen monatelang in irgendwelchen Gefängnissen oder Internierungslagern verbleiben und auf die Abschiebung nach Ablauf ihrer Urteile warten, schafften es die polnischen und griechischen Behörden Andrzejs Einkerkerung durch ein Expressverfahren zu verlängern. Dadurch, dass sie seinen ersten Antrag auf Freilassung unter Auflagen ablehnten – ungeachtet der Tatsache, dass er schon weit mehr als 2/5 seiner Haftstrafe abgesessen hatte – verschafften sie sich Woche um Woche Zeit, um alle notwendigen Schritte einzuleiten, damit er nicht einmal für einen Tag aus dem Gefängnis entlassen wird.

Wir senden ihm unsere Solidarität und freundschaftlichen Grüße nach Polen, wo er jetzt eine Geisel ist und wiederholen seine eigenen Worte:

Wir sehen uns auf der Straße, um einmal mehr die Ladenfront des sozialen Friedens zu zertrümmern…

Wir können keinEn GenossIn in den Händen des repressiven Mechanismus allein lassen

SOLIDARITY WITH ANDRZEJ MAZUREK

Gefangene aus griechischen Knästen:
Babis Tsilianidis, Alexandros Mitroussias, Kostas Sakkas, Giorgos Karagiannidis, Akim Markegai, Vasilis Karandreas, Nikos Evangelou, Panagiotis Koutsopoulos, Nikos Sakkas, Kostas Faltsetas, Elias Karadouman, Marinos Mitsopoulos, Dimitris Giotsas, Charalambos Avramidis, Panagiotis Georgakopoulos, Christos Tsonaros, Yannis Gelitsas, Makis Gerakis, Mustafa Ergün, Michalis Ramadanoglou, Michail Tzoumas, Konstantinos Mamoutis, Vangelis Kalamaras, Panagiotis Hadjigeorgiou, Mitev Georgi, Georgiev Rishi, Angelos Kostopoulos, Spyros Stratoulis, Rami Syrianos

Original auf Griechisch / verwandter Text auf Polnisch

Griechenland: Heftige Zusammenstöße in der Stadt Agrinio im Gedenken an Alexis Grigoropoulos (1993-2008)

06.12.08 – Der Staat tötet.

Etwa 350 SchülerInnen hielten in Agrinio eine Demonstration in Gedenken an Alexis Grigoropoulos ab, der am 6. Dezember 2008 von Bullen erschossen wurde.

Als die Antirepressionsdemo das Rathaus erreichte, griffen die Jugendlichen das Team der DIAS-Motorradpolizei an, das das Gebäude bewachte. Mollis und Steine flogen auf den verängstigten Polizeimob, der sich hinter einem Kiosk versteckte.

Kurz darauf kämpften SchülerInnen in dem Gebiet Syntrivani (Brunnen) gegen Bullen von der OPKE Gruppe für Kriminalitätsprävention- und Unterdrückung. Auf dem Dimadi Platz kam es zu Frontalzusammenstößen zwischen DemonstrantInnen und Antiriot-Mannschaften, als die Polizei versuchte, den Platz zu umstellen.

Die Bullen zögerten nicht, den städtischen Markt und mehrere kommerzielle Läden mit Tränengas zu beschießen und ernteten dafür wüste Beschimpfungen von Zuschauenden. Wir wollen auch darauf hinweisen, dass als ein Polizist seine Waffe auf SchülerInnen richtete, er von PassantInnen ausgebuht wurde.

Zwei spitzelnde ReporterInnen versuchten sich an die Demo anzuschleichen, um Videonahaufnahmen zu machen, bekamen aber vor Ort eine Abreibung von den Protestierenden. Das Fahrzeug des Bürgermeisters wurde auch angegriffen.

Bisher gab es keine Fest- oder Ingewahrsamnahmen in Agrinio. Berichten zufolge wurden allerdings bei den morgendlichen Mobilisierungen in andern griechischen Städten viele Protestierende von den Bullen in Gewahrsam genommen.

Die meisten Menschen werden erst später im Verlauf des heutigen Abends überall in Griechenland auf die Straße gehen, um dem Tod des 15-jährigen Alexandros zu gedenken.

Zypern: “Würden Sie gerne für uns arbeiten? Dann müssen Sie 25 Euro im Voraus zahlen!”

Auf der Webseite der Cyta Hellas erfahren wir, “Die Telekommunikationsbehörde Zyperns, auch bekannt als Cyta, wurde 2007 als Tochtergesellschaft der Nationalen Telekommunikationsorganisation Zyperns in Griechenland gegründet, mit dem Ziel ihre Strategie der Expansion ihrer Aktivitäten im Ausland umzusetzen.”

Und wie könnte dieses bekannte Unternehmen auch nicht expandieren, wenn es von Bewerber_innen 25 € im Voraus, als Voraussetzung für die Zusendung von Bewerbungsunterlagen verlangt?

Ja, du liest richtig; wenn potentielle Mitarbeiter_innen sich gerne um eine der Stellenausschreibungen in dem speziellen Geschäft bewerben möchten sind sie, mit den eigenen Worten des Unternehmens verpflichtet, “den Betrag von 25 € zu zahlen, um ihre Bewerbung einzureichen (der betreffende Preis muss vor der endgültigen Abgabe für jede einzelne Bewerbung in voller Höhe bezahlt werden).” Die Klammern wurden offensichtlich ausschließlich dazu benutzt, um uns verständlich zu machen, was von uns gefordert wird.

Um die Sache noch klarer zu machen fügt das Unternehmen in derselben Notiz in hechtender Eile noch hinzu, dass “Die verlangte Gebühr für die Einreichung der Bewerbung beträgt 25 € und wird nicht erstattet.” Dieses Unternehmen ist so schlicht und einfach…

Jene, die dachten, dass die konstant erweiterte Offensive gegen Arbeiter_innen nicht zu “wir werden bevor wir arbeiten bezahlen, um arbeiten zu dürfen” ausgeweitet wird, denkt noch einmal nach. Cyta zeigt den Weg.

Ohne jeglichen weiteren Kommentar, ihr könnt euch die betreffende Mitteilung der Stellenausschreibungen in Zypern selbst auf der Webseite des Unternehmens cyta.com.cy durchlesen (auf Griechisch).

Quelle: Katalipsi Esiea
“Katalipsi Esiea” steht für die Versammlung der Lohnarbeiter_innen, verschiedener prekärer Arbeiter_innen, Erwerbsloser und Student_innen der Mainstreammedia-Sparte in Griechenland. Dieses Projekt wurde kurz nach den Riots im Dezember 2008 gegründet, genauer während der Besetzung des ESIEA-Gebäudes in Athen (dem Hauptsitz der Journalistengewerkschaft der Athener Tageszeitungen), die vom 10. bis zum 16. Januar 2009 dauerte. Die Genoss_innen veranstalten wöchentliche Versammlungen und führen bis zum heutigen Tage Aktionen zur Gegeninformation durch.

Griechenland: Update zum Fall des Anarchisten André Mazurek, Gefangener des Dezember Aufstands 2008

Drei Jahre später…

Drei Jahre nach seiner Verhaftung wird der Anarchist André Mazurek [aus Polen] immernoch in den Gefängnissen des griechischen Staates festgehalten. Der Kolleg@ wurde am 9. Dezember 2008 während der Zusammenstöße, die als Reaktion auf den Mord an Alexandros Grigoropoulos durch die mordenden Bullen Korkoneas und Saraliotis folgten, auf dem Canningos Platz [Athener Stadtzentrum] festgenommen.

In einem darauffolgenden Prozess wurde André zu sieben Jahren Knast und viereinhalb Jahren Haft für verschiedene Verstöße [Ordnungswidrigkeiten und Straftaten] verurteilt.  Die schwersten Verstöße waren der Besitz und Gebrauch von Explosivstoffen [Molotowcocktails] und versuchte Serientötung von Polizisten, wobei während der Festnahme nichts belastendes bei ihm gefunden wurde.

Eine wichtige Rolle bei diesen Ereignissen spielte der Fakt, dass der Kolle@ außer dem schönen Slogan “batsi, gourounia, dolofoni (Bullen, Schweine, Mörder)” kein Griechisch sprach und somit verurteilt wurde, ohne überhaupt die Anklagepunkte zu kennen und sich entsprechend verteidigen zu können. Die ÜbersetzerInnen der Polnischen Botschaft erschienen erst auf der Polizeihauptwache in Athen, nachdem André geschlagen und verhört wurde. Sie waren ganz auf Linie der griechischen Behörden, da sie schon vorher wussten, welche politische Einstellung André hat, übersetzten sie etwas anderes als sie hörten. Genau die gleiche Praxis wurde dann in seinem Gerichtsprozess wiederholt.

André ist momentan der einzige, den der griechische Staat wegen der Dezemberrevolte von 2008 noch gefangen hält und dass, während Vasilis Saraliotis kürzlich mit dem Segen der griechischen Justiz aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Einmal mehr wurde bewiesen, dass jedEr, der/die sein/ihr Haupt nicht vor dem Staat verneigt sondern gegen seine Brutalität kämpft, gefoltert und eingesperrt wird und sei es mit oder ohne Beweise. Zurzeit wird  André Mazurek im zweiten Flügel des Gefängnisses in Larissa (Zentralgriechenland) festgehalten. Das Berufungsgericht hat die Anhörung seines Antrags für den 11. Juni 2012 angesetzt. Dann wird er, anstatt der im ersten Prozess erschienenen zwei Bullen, zehn Bullen, die als Zeugen der Staatsanwaltschaft fungieren, gegenüber stehen müssen. André droht möglicherweise auch die Auslieferung nachdem er seine Haftstrafe abgessen hat, da die polnischen Behörden ihn bereits im Visier haben.

PS: Dieser Text wurde geschrieben, weil wir Kolleg@s über Andrés Situation informieren wollen und von innerhalb der Gefängnismauern seinen Fall zu einer weiteren Sache der MitstreiterInnen innerhalb und außerhalb des Gefängnisses machen wollen.

Die Mitgefangenen von André Mazurek
Spyros Stratoulis
Dan Carabulea
Giorgos Karagiannidis
Yannis Gelitsas
Olivio Tzetzeskou
Tasos Boyannis
Elias Karadouman

Quelle: athens.indymedia.org