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Athen: Wiederbesetzung und erneute Räumung der Villa Amalias

Am Mittwoch, dem 9. Januar 2012 beteiligten sich am frühen Morgen dutzende Menschen an der Wiederbesetzung der Villa Amalias.
Die starken Polizeikräfte, die das Gebäude umstellten, warfen wiederholt Tränengas hinein.

Gegen 9.20 Uhr wurden  Einheiten der MAT und YMET gemeinsam mit der  „antiterroristischen“ Einheit EKAM in dem Gebiet eingesetzt. Sie zerstörten die Fensterscheiben des Gebäudes und führten erneut eine Razzia durch, bei der sie 101 Personen in den Räumen festnahmen.

Ein Banner auf dem “Squat Forever – Villa Amalias” steht, wurde an der Dachbrüstung befestigt

Unterdessen versammelten sich fast 200 GenossInnen auf dem Victoria Platz, nahe der Villa Amalias, um ihre Solidarität mit den HausbesetzerInnen auszudrücken.

Gleichzeitig besetzten im Stadtteil Metaxourgeio rund 40 Solidarische die Parteizentrale der DIMAR (Demokratische Linke Partei), die Teil der Regierungskoalition ist. Das geschah auch mit der Absicht zur Teilnahme an der Solidaritätsdemonstration für besetzte Häuser und selbstorganisierte Räume am 12. Januar in der Innenstadt von Athen aufzurufen. Allerdings räumte auch hier die Polizei das Parteibüro und nahm die BesetzerInnen fest.

Während sie von den Bullen verhaftet wurden, erhoben die GenossInnen der versuchten Villa Amalias-Wiederbesetzung und der symbolischen Besetzung der DIMAR-Büros laut Berichten ihre Fäuste und riefen laute Sprechchöre.

Für 15 Uhr wurde zu einer Versammlung im Athener Polytechnikum aufgerufen. Des Weiteren wird zu einer Solikundgebung um 18 Uhr vor der Polizeihauptwache in der Alexandras Allee aufgerufen.

Aus Anlass der Massenverhaftungen, hielten fast 150 solidarische Menschen eine spontane Protestkundgebung vor dem Wirtschafts- und Finanzministerium auf dem Syntagma Platz ab. Dort griff die Polizei die Kundgebung an und vertrieb die Leute.

Laut ersten Berichten, drohen allen, die in der Villa Amalias festgenommen wurden, Anklagen. Die Festgenommenen aus der Besetzung der DIMAR Büros werden aber aus der Polizeihauptwache entlassen.

Athen: Ein weiterer Genosse musste die Brutalität der Polizei ertragen

Am 22. Februar wurde unser Genosse Panagiotis Giannikakis in Athen das Opfer heftiger Repression durch die “gesetzeshütende” Gewalt. Er wurde eingesperrt, in die Hauptwache Athens gebracht und brutal misshandelt. Takis Giannikakis ist ein ehemaliges Mitglied der Förderation der AnarchistInnen Griechenlands (OAE) und jetzt Mitglied der anarchistischen Gruppe Kath’odon (‘In vollem Gange’). Er ist auch Autor der griechischen Ausgabe “Des Chronik des Sturzes von Slobodan Milošević” (2007). Hier ist, was er zu seinem Erlebnis zu sagen hat:

“Am Mittwoch, 22. Februar, gab es auf dem Syntagma, wie ihr alle wisst, eine geplante Versammlung. Die Wahrheit ist, dass die Beteiligung der Menschen dieses Mal leider sehr gering ausfiel.

Gegen 19 Uhr nachdem sich die Leute fast zerstreut hatten und der Verkehr zur Normalität zurückgekehrt war, verließ ich denn Platz zu Fuß in der Paneptistimiou Straße. Als ich über 300 Meter weiter an der Ecke Panepistimiou und Amerikis Straße ankam, erlitt ich Überraschungsangriff von einer ganzen Polizeimannschaft (MAT). Die Bullen stürmten auf mich, erwischten mich unvorbereitet und begannen mich mit ihren Schilden zu verprügeln! Die Schläge waren so heftig, dass mir Blut aus der Nase lief und ich einen Moment lang dachte, dass mein Leben nun endet…

Die Polizeimannschaft nagelte mich auf dem Bürgersteig fest und begann mich zu verspotten, zu bedrohen und zu beschimpfen. Sie entrissen mir das Basecap, das ich trug, auf dem ein A im Kreis war. Sie hatten mich so eingekesselt, dass ich nicht einmal für FußgängerInnen sichtbar war. Gleichzeitig fragte einer der Bullen, was die ganze Aufregung mit mir ist und die anderen sagten, dass ich ein Anarchist bin. Was ich hier betone ist von Bedeutung, weil die ganze Szene offensichtlich dadurch ausgelöst wurde, dass ich ein Anarchist bin.

Nachdem sie mein Basecap und meinen Personalausweis hatten, fesselten sie meine Hände mit Handschellen auf dem Rücken und zwangen mich in einen ihrer Streifenwagen. Ich wurde in das Polizeihauptquartier (GADA) überstellt und von zwei sich zufällig im Dienst befindenden Bullen begleitet. Dort nahmen sie mir die Handschellen ab, nahmen meine Personalien auf und nach schätzungsweise drei Stunden wurde ich entlassen.

In der Zwischenzeit hatte die Polizei nicht nur mich verhaftet; ich sah weitere Leute dort, von Jugendlichen bis zu Älteren, die von den Bullen an verschiedenen Punkten in der Stadt angehalten wurden und alle kamen vom Syntagma. Nachdem ich mich mit ein paar der Leute unterhalten hatte bemerkte ich, dass wenigstens niemand weiteres zusammengeschlagen wurde. Der einzige, der blutverschmiert war, war ich. Selbst die Regenjacke, die ich trug war voll mit Blut. Auf meiner Hose waren auch Blutflecken. Ich erwähne das, um die Stärke der Schläge, die ich zu ertragen hatte, hervorzuheben.”

Menschenwärter-Hunde der Herrschenden, Hände Weg von unseren GenossInnen!

Die Wut der Menschen wird euch hinwegfegen!
GenossInnen/Freundinnen von Panagiotis Giannikakis

Quelle

Syntagma: Video vom 29. Juni

http://www.youtube.com/watch?v=OgqHAcR5vow&feature=player_embedded
Die verbreitete Taktik der Polizeieinheiten Steine und Marmorstücke auf die Protestierenden zu werfen, wurde von Oben angeordnet, wie dieses Video zeigt. Ab Sekunde 15 im Video, ordnet der Gruppenführer (diese führen kein Schild mit sich) seinen Männern an, Steine und Marmörstücke aufzuheben und gegen die DemonstrantInnen zu werfen.

15. Juni: Direkte Berichterstattung des Generalstreiks in Griechenland

Livestream / Videos / Fotos

Updates:

01:05 AM (+2 GMT) Es mehren sich die Anzeichen, das die Regierungsumbildung am 16. Juni verkündet wird und dass das Vertrauensvotum am Sonntag, den 19. Juni stattfindet.

22:25 (+2 GMT) Gerade hat der griechische Premierminister Papandreou in einer Fernsehansprache eine Regierungsumbildung und eine Vertrauensabstimmung im Parlament für Donnerstag, den 16. Juni angekündigt.

Ursache für beide Entscheidungen ist die Unfähigkeit seiner Regierung die Reaktionen auf den von ihm vorgeschlagenen IMF/EU/EZB Deal sowie auf die neue Runde von Einschnitten in den Griff zu bekommen. Außerdem natürlich die heftige Antwort auf der Straße im Rahmen des Generalstreiks.

Die Versammlung auf dem Syntagma Platz geht in diesem Moment weiter. Zehntausende Menschen sind jetzt dort versammelt und es laufen die Entscheidungsverfahren  Das heißt, dass die Mobilisierung weitergehen wird bis Regierung, Banken und der Internationale Währungsfond gestürzt werden.

20:41 (+2 GMT) Ungefähr 20–30.000 Menschen sind am Syntagma Platz vor dem Parlament und jede Minute kommen mehr Leute dazu. Die heutige abendliche Versammlung beginnt bald und höchstwahrscheinlich wird es darin um die Ankündigungen des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, also die mögliche „nationale Einheit“ im Parlament.

17:43 (+2 GMT) Die Situation hat sich etwas beruhigt. Immer mehr Menschen kommen in den Straßen um den Syntagma Platz vor dem Parlament zusammen. Zuvor wurden bereits das luxuriöse Hotel Prince George und das Wirtschaftsministerium von Demonstranten angegriffen.

17:15 (+2 GMT) Die Ärzte im Klinikzentrum auf dem Syntagma Platz bitten um Versorgungen. Viele Menschen wurden durch die brutalen Angriffe der Polizei verletzt. Die Leute rufen Anti-Polizei Parolen und klatschen den Polizisten ironisch zu. Immernoch Auseinandersetzungen um den Platz. DIAS-Einheiten der Polizei fahren die Amalias Straße rauf und runter und attackieren wieder Demonstranten.

17:07 (+2 GMT) DIAS-Motorradeinheiten der Polizei attackierten Menschen in der Amalias Straße, welche riefen „Brot, Bildung, Freiheit – Die Junta endete nicht 1973“ und „Polizei, Schweine und Mörder“. Immer wieder hört man Gas- und Schockgranaten in den Straßen. Continue reading 15. Juni: Direkte Berichterstattung des Generalstreiks in Griechenland