Tag Archives: Generalstreik

Katalonien: Handelskammer Lleida angegriffen

Am Montag, den 27. Juni 2016 erwachte die Handelskammer in Lleida mit einer von Farbbeuteln beworfenen Fassade und eingeworfenen Vordertürfenstern. Das ist eine minimale Geste der Solidarität mit den GefährtInnen in Girona* und der Kontinuität eines täglichen Kampfes, der nicht angesichts von Repression oder Verurteilung aufhört.

GEGEN  REPRESSION, SOLIDARITÄT UND KAMPF.

* basierend auf die Überschrift des Orginalbeitrages auf Katalanisch, handelte es sich um eine Solidaritätsaktion mit den ‘14N Streikenden’, acht Personen, die am 27. Juni 2016 vor Gericht standen, aufgrund eines Versuchs während des Generalstreiks vom 14. November 2012 eine Erklärung bei der Handelskammer Girona vorzulesen

auf Englisch, Griechisch

Barcelona: El Corte Inglés Reisebüro angegriffen

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(Das Bild wurde in Manresa aufgenommen)

In der Nacht des 28. Dezembers haben wir die Büros von El Corte Inglés attackiert. Am selben Tag wurden mehrere Personen verhaftet und zur Polizeistation gebracht, um sie als Zeugen zu Streikposten zu vernehmen, die gegen El Corte Inglés aufgestellt wurden. Wir haben das Reisebüro dieses Unternehmen in den Räumlichkeiten von Hipercor, in der Nähe der Avenida Meridiana, im Viertel Sant Andreu angegriffen. Alle Scheiben wurden als direkte Antwort auf dieses repressive Manöver zerstört. Ein Manöver, das durch die Mossos d’Esquadra (katalanische Polizei) inszeniert wurde, um die Interessen des Mafia-Handelskonzerns El Corte Inglés zu verteidigen.

Die Sabotageaktionen werden bis zum Verzicht des Unternehmens auf die zivilrechtlichen Schadenersatzforderungen an die beiden angeklagten Demonstranten wegen der Teilnahme am Generalstreik des 29. März 2012 weitergehen.

Venganza (Rache)

Griechenland: Wut in den Straßen Athens

Riots am 12. November:

Ausschreitungen brachen am 12. November 2015 im Zentrum Athens aus, dem Tag des Generalstreiks. Vor der morgendlichen Demonstration, jagden vermummte Protestierende eine Gruppe uniformierter Bullen, die zu Fuß in der Nähe des Archäologischen Museums patroullierten und mischten mindestens ein Pig auf. Kurz hinter dem Omonia Platz wurde eine Filiale der Bazaar Supermarktkette, die trotz Generalstreik geöffnet hatte, auseinandergenommen, bis die Geschäftsführenden die Rollläden runterließen. Ein Stück weiter, in der Nähe des Parlamentgebäudes, wurde ein Mini-Van der OTE Telekommunikation abgefackelt. Aufständische zerstörten Straßenausstattung (Bushaltestellen, Ampeln usw.) und sprühten anarchistische Slogans auf die Wände entlang der Stadiou Str.

Am Syntagma Platz wurden die Anti-Riot Einheiten der MAT , die das Luxushotel Grande Bretagne bewachten, mit Mollies angegriffen. An der unteren Seite des Syntagma wurde das Wirtschaftsministerium ebenfalls mit Mollies angegriffen. An der oberen Seite, direkt vor dem Parlament, wurde eine riesige griechische Fahne entwendet; die PatriotInnen, die versuchten sie zurückzunehmen, wurden (mehrmals) zurückgeschlagen. Ihr dreckiger Lappen (die Fahne) wurde später angezündet. Ein zügiger Molotow-Angriff wurde gegen die Anti-Riot Einheiten neben dem Denkmal des Unbekannten Soldaten ausgeführt. Als die Demonstration sich ihrem Ende näherte, wurde die Griechische Nationalband in der Panepistimiou Str. mit Feuer angegriffen und Auseinandersetzungen mit den Cops fanden in der Nähe der Propylea statt. Dies sind nur einige wenige Momente, die wir selbst erlebten, gemeinsam mit unseren GefährtInnen. Es wurde von keinen Festnahmen oder verletzten Protestierenden berichtet.

Unter den vielen Slogans wurde gerufen: “Indem wir den Schwarzen Dezember informell und insurrektionalistisch organisieren, breitet er sich über die ganze Welt aus” (das reimt sich zwar nicht im Deutschen, aber es zegt, dass wir uns hier aufwärmen).

Einige Individuen, die sich den Auseinandersetzungen im Athener Zentrum anschlossen, veröffentlichten einen Text und gaben bekannt: “Am 12. November nahmen auch wir am Generalstreik teil mit dem klaren Ziel der direkten Auseinandersetzung; ein Zusammenstoß, den wir nicht in den Kontext rahmten, ArbeiterInnenrechte oder irgendeine Art von Humanisierung dieses Systems wiederzuerlangen. Wir suchten die Auseinandersetzung mit dem Ziel, unsere insurrektionalistische Praxis hervorzuheben, um sie zu schärfen und auszudehnen im Angesicht jeder autoritären Institution oder Beziehung. (…) Wir rufen auch für einen Schwarzen Dezember auf, für die Koordination und Organisation der insurrektionalistischen, polymorphen Anarchie. Diskurs ohne Praxis ist nicht mehr verwaist als Praxis ohne Diskurs. (Unterschrieben mit): Eine “Eine Straßengruppe”

Riots am 17. November

Der diesjährige 17. November markierte den 30. Jahrestag des Mordes an dem 15-jährigen Michalis Kaltezas, der von dem Polizisten Athanassios Melistas auf dem Bürgersteig in der Stournari Str. erschossen wurde. Am 17. November 1985 wurde Michalis von einer Polizeikugel von hinten in den Kopf getötet als er Richtung Exarchia Platz mit anderen AnarchistInnen und Aufständischen gerannt ist, die einen Polizeibus der MAT mit Molotow Cocktails angriffen.

Am 17. November 2015 nach dem jährlichen Gedenken an den Aufstand im Polytechnio gegen das Regime der Obristen und nachdem die friedliche Demonstration in Athen beendet wurde, zogen mehrere hundert vermummte Aufständische durch die Straßen Exarchias und lieferten sich Auseinandersetzungen mit den Polizeikräften von 20:00 Uhr bis in die frühen Stunden des 18. November. Die Aufständischen nutzten alle möglichen Materialien – Steine, Knüppel, Molotow-Cocktails, Leuchtmunition usw. – um die Anti-Riot Einheiten und Gruppen von Zivilpolizisten anzugreifen. Weiterhin wurde ein Auto in der Stournari Str. abgefackelt. In dieser Nacht stürmten inmitten von brennenden Barrikaden und Tränengaswolken Aufständische einen Bazaar Supermarkt in der Soultani Str. und plünderten und verwüsteten den Laden vollkommen.

Mindestens sechs Leute wurden im Zentrum verhaftet vor der Demo und während der späteren Ausschreitungen.

Einige Slogans, die in Exarchia gerufen wurden:
“Das ist richtig, das ist richtig, Schüsse aus der Kalashnikov, damit ihr es euch merkt”

“Mensch kniet nicht vor der Demokratie – Verschwörung der Feuerzellen”

“Dreckskerle, Denunzianten, Journalisten”

“Bullen Schweine Mörder”

“Eins-Drei, Christos Tsoutsouvis” (Im Gedenken an den verstorbenen Stadtguerilla Christos Tsoutsouvis, der von drei Cops am 15. Mai 1985 in Athen exekutiert wurde, nachdem er in einem Schusswechsel in der Nachbarschaft Gyzi von Polizeikugeln getroffen wurde)

Filmmaterial von den GenossInnen von ALFA TV

Athen: Solidarität mit Thodoris Sipsas, verfolgt wegen der Brandstiftung in der Marfin-Bankfiliale (5. Mai 2010)

Nicht einen Schritt zurück; nieder mit dem staatlichen Lügenkonstrukt!

Solidarität mit dem Genossen Thodoris Sipsas, der fälschlicherweise angeklagt ist im Brandstiftungsfall in der Marfin-Bank…

Das Gerichtsverfahren ist für den 9. Dezember 2013 angesetzt.

Das Verfahren gegen Thodoris Sipsas wird am 9. Dezember 2013 im Gebäude des Berufungsgerichts, das sich in der Degleri Straße in Athen befindet, beginnen. Dem Genossen wird das tragische Ereignis am 5. Mai 2010 in der Marfin-Bankfiliale angehängt, er ist beschuldigt unter Anklagen, die offenkundig gefälscht sind. Wir rufen Gruppen, Kollektive, GenossInnen dazu auf, Aktionen und Initiativen für Solidarität und Gegeninformationen mit Thodoris Sipsas, sowie Spendenveranstaltungen, die uns helfen, die Anwaltskosten, die 15.000 Euro überschreiten könnten, zu organisieren.

Versammlung in Solidarität mit dem Genossen Thodoris Sipsas
Kontakt: allilegii.th.sipsas[ät]mail.com

Lissabon Portugal: Solidaritätsaktion für den anarchistischen Hungerstreikenden

Am Donnerstag, den 27. Juni 2013 fand anlässlich des von Gewerkschaften lancierten Generalstreiks in Portugal ein Protestmarsch in der Innenstadt von Lissabon statt. Auf diesem zeigten wir uns solidarisch mit dem seit Dezember 2010 in Griechenland inhaftierten Anarchisten Kostas Sakkas, Gefangener in Griechenland. Der Kollega befindet sich seit dem vierten Juni im Hungerstreik, seine sofortige Freilassung aus dem Gefängnis fordernd. Der 4. Juni war auch der Tag, an dem seine Untersuchungshaft endete. Nach griechischem Gesetz sind 30 Monate der längste Zeitraum, die ein in zwei Fällen angeklagter Inhaftierter in Untersuchungshaft verbleiben darf.

Während der Demonstration wurden 400 anarchistische Poster verklebt und hunderte Flyer wurden geworfen oder an Mauern angebracht – als kleinster Solidaritätsausdruck mit unserem Kollega bei seinem fortlaufenden Kampf für Freiheit und Leben.

Die Gefahren der Freiheit sind viel mehr wert, als die Sicherheit der Unterwürfigkeit.

Von Brasilen bis zur Türkei, organisieren wir den Angriff gegen Apathie.

Vom Wilden Streik bis zur revolutionären Erwerbslosigkeit.

Wir verlangen nichts, weil das was wir wollen, das Ende einer Welt ist, wo wir nicht alles haben können.

Solidarität, Selbstorganisierung, Angriff.

Sofortige Freilassung des Anarchisten Kostas Sakkas, in Griechenland seit dem 4. Juni im Hungerstreik.

Wut, Steine, Barrikaden, für ein Leben ohne Herren oder Sklaven. (A)

Griechenland: Generalstreik, 18. Oktober

Wir bleiben für immer VerräterInnen der nationalen Einheit

22:30 Insgesamt nahm die Polizei in Athen 103 Menschen fest.

Sieben Ingewahrsamnahmen wurden später in Haft umgewandelt. Unter den Inhaftierten hatte ein Protestierender eine gebrochene Nase, da er von den Mördern in Uniform im früheren Verlauf der Demo angegriffen wurde. Dadurch benötigte er dringend medizinische Hilfe. Sie werden in U-Haft in der Polizeihauptwache (fünf von ihnen unter Anklage wegen schweren Verbrechen, zwei wegen minderen Delikten) festgehalten.

Um praktische Solidarität mit den sieben Gefangenen zu zeigen, wird für Freitag, den 19. Oktober um 12:30 Uhr zu einer Kungebung im Evelpidon Gericht (Haus 16) aufgerufen, wo sie morgen einem Staatsanwalt vorgeführt werden.

Foto-Berichterstattung der Streikmobilisierung in Athen.

18:50 Fast 30 GenossInnen riefen dazu auf, sie bei einer Solikundgebung vor der Athener Polizeihauptwache zahlreich zu unterstützen, um die Freilassung aller Festgenommen zu fordern.

18:00 Entlang der Zoodochou Straße in Exarchia wurden wieder Barrikaden in Brand gesetzt.

17:50 In Athen gab es mehr als 100 Ingewahrsamnahmen (die Zahl der DemonstrantInnen, die mit Anklagen konfrontiert sind ist bisher unbekannt).

17:20 Vor einer ganzen Weile wurden in der Innenstadt von Athen zwei Zivibullen von DemonstrantInnen gesichtet und erhielten eine „Spezialbehandlung“.

17:00 Trikala: Nach der Streikdemo zogen LehrerInnen der staatlichen Schulen und UnterstützerInnen zur Präfekturabteilung, vor allem, um gegen den örtlichen Leiter des Sekundarschulwesens zu protestieren, der beabsichtigt, seine Zustimmung zur Zusammenlegung von Schulen und weiteren Kürzungen im Bildungsbereich in diesem Gebiet zu geben.

Preveza: Gegen Mittag endete eine lebhafte Demo mit mindestens 300 Streikenden. In dem Demoblock einer neuen Gruppe, den Libertären Zirkeln aus Preveza, waren rund 30 GenossInnen. Die Demo wurde durchgängig von Einheiten der Motorradpolizei, Streifenwagen und Zivibullen verfolgt.

Patras: Über 10.000 Streikende von Basisgewerkschaften etc. gingen auf die Straße. Nach einem Aufruf von der Versammlung der AnarchistInnen gegen Lohnsklaverei (‘O ergaleioforos’), beteiligten sich 400 GenossInnen an dem anarchistischen Block, auf dessen zentralen Transparent zu lesen war: „Null Toleranz für Staat, Bosse, Faschos – Soziale und Klassen-Gegenanriffe“. Die StalinistInnen der PAME kamen in ihrer Einzelparade auf knappe 13.000 Menschen.

Serres: Fast 300 Streikende zogen durch die Stadt.

Xanthi: Über 5.000 Menschen gingen auf die Straße und fast alle kommerziellen Läden blieben an diesem Tag geschlossen.

Anarchistischer Block, Patras 18.10.2012

16:10 Weitere Festnahmen auf dem Syntagma. Eine kleine Anzahl an Streikenden versuchten, sich dem Platz zu nähern, nachdem sie von den Neuigkeiten des 65-jährigen Demonstranten, der zuvor starb, gehört hatten.

15:50 Starke Auseinandersetzungen zwischen Widerständischen und Cops in der Straßen rund um den Exarchia-Platz.

15:40 Nach bestätigten Berichten starb ein älterer Demonstrant (ein 65 Jahre alter Hafenarbeiter, der wahrscheinlich der PAME nahe steht und Langzeitarbeitsloser ist) aufgrund von Herzversagen, nachdem er bereits um 14:00 Uhr in das Krankenhaus Evangelismos überführt wurde.

Ein weiterer junger Protestierender wurde in einem sehr ernsten Zustand in ein Krankenhaus evakuiert. Er blieb bewusstlos.

15:20 Dutzende von Anti-Riot-Einheiten begannen ihre endgültige ‘Säuberungsaktion’ im weiteren Gebiet des Syntagma und besonders vor dem Parlament.

15:00 Zuvor wurden viele Demonstrierende vom Syntagma weggejagt und mussten die Syngrou Allee hinaufeilen. Viele Menschen wurden von Gruppen von Cops eingekesselt in den Ermou und  Mitropoleos Str. Weiterhin verstreut sind die Protestierenden auf dem Syntagma. DIe Cops beschützen das Parlament.

Die Cops umzingelten das Erste-Hilfe Team auf der unteren Seite des Syntagma-Platzes. Gewaltsame Festnahmen wurden nach heftigen Prügelorgien gemacht. Außerdem sprachen die Söldner der Macht Drohungen gegen Demonstrierende aus.

14:50 20 Schläger der DELTA-Cops lauerten auf 10 Polizeimotorrädern an der Ecke Akadimias / Emmanouil Benaki Str. Andere Polizei-Motorradeinheiten kamen auch schnell von der Apostolou Pavlou Str. – in der Nähe der Akropolis – herbei.

14:30 Zuvor wurde berichtet, dass ein Parlamentsmitglied des kleinen Koalitionspartners DIMAR (Demokratische Linke) von Protestierenden ausgebuht wurde und wegrennen musste, um sich in den Arkaden der Karageorgi Servias Str. zu verstecken.

14.20 Viele anarchistische/anti-autoritäre Blöcke sind auf dem Weg zurück nach Exarchia, obwohl der Zugang zum Syntagma von der Panepistimiou Str. offen ist. Streikende verstreuten sich über den Syntagma-Platz. Mehrere Blöcke der Demonstrierenden erreichen den Platz weiterhin von der Stadiou Str., wurden jedoch durch die Polizei von der Vasileos Georgiou Str. abgeschnitten und mit einer untolerierbaren Masse an Tränengas konfrontiert. In der Zwischenzeit versammelten sich immer mehr Nationalisten (eine große Gruppe, die sich von den paar Neo-Nazis, die sich zuvor blicken ließen, unterscheidet) an der Ecke Amalias Allee / Vasileos Georgiou Str. Vor allem waren die ‘linken’ PatriotInnen, die zur patriotischen ‘Spitha’-Fraktion gehören, welche wiederum vom Komponisten Mikis Theodorakis und anderen nationalistischen Saftsäcken gegründet wurde, dort vertreten. Sie trugen Nationalfahnen und dienten buchstäblich als Leibwache der Cops vor dem Hotel Grand Bretagne. Kurz darauf konfrontierten GenossInnen, die auf dem Syntagma blieben jene verbal als ‘Linksfaschisten’ und riefen unter anderem die Parole: ‘Weder Patrioten, noch Stalinisten – Atheisten, Anti-Nationale und Anarchisten!’

14:15 Eine schwer verletzte Frau lag lange Zeit auf der Panepistimiou Str. in der Nähe der Propylea; der Krankenwagen verspätete sich trotz wiederholter Notrufe. Mindestens zwei weitere Streikende wurden schwer verletzt. Eine große Anzahl von Protestierenden erlitten leichtere Verletzungen; viele von ihnen durch den Einsatz von Schlagstöcken im Kopfbereich. In verschiedenen Fällen behinderten die Polizeikräfte die Transporte der Krankenwagen.

14:00 Auf dem Syntagma Platz, wurde ein Neonazi verprügelt und ihm das Shirt (mit Faschosymbolen) vom Leib gerissen.

13:50 Hunderte Protestierende wurden von den Anti-Riot-Mannschaften in Richtung des oberen Teils des Syntagma Platzes abgedrängt.

Die Polizei hat das Erste-Hilfe-Team, das auf dem Syntagma ist, eingekesselt. Die Atmosphäre ist durch das Tränengas wirklich erstickend.

13:40 Auf dem Syntagma nahe dem Hotel Grande Bretagne setzen sich die Zusammenstöße mit den Polizeikräften fort.

An der Ecke Vasileos Georgiou Straße und Amalias Allee wurde von Streikenden eine Gruppe Neonazis (mit charakteristischem Erscheinungsbild) gesichtet

13:20 BULLEN-SCHWEINE-MÖRDER rufen verschiedene Protestierende, als die Anti-Riot-Mannschaften vor dem Hotel Grande Bretagne eingesetzt werden und somit die Vasileos Georgiou Straße am Syntagma Platz dicht machen. Die Bullen setzen auch Tränengas- und Schockgranaten ein, um die Menge auseinander zu treiben. Die Menschen widerstehen der Repression, manche mit Pazifismus, andere mit Wut und Anwendung von Gegengewalt.

13:10 Aus mehreren Stadteilen Athens werden Präventivfestnahmen berichtet.

12:50 Insel Lesvos: In der Stadt Mytilini beteiligten sich über 100 Streikende an der Demo der Basisgewerkschaften, während die PAME 250 ihrer StalinistInnen auf die Straße mobilisierte.

12:45 Athen: An den heutigen Streikmobilisierungen nehmen weniger Menschen Teil, als beim letzten Streik (26. September), trotzdem sind bis jetzt immer noch Tausende auf den Straßen. Die anarchistischen/antiautoritären Blöcke befinden sich auf der Höhe Omonia Platz und Stadiou Straße.

12:30 Ioannina: Fast 6.000 Streikende nahmen an der Demo in der Stadt teil.

12:15 Komotini, Nordgriechenland: Aufgrund des Streiks bleiben fast alle kommerziellen Läden geschlossen.

12:00 Athen: Die Stalinos von der PAME zog mit ihren Blöcken alleine durch das Zentrum Athens und gingen danach nach Hause.

Korinth: Um die 500 Menschen nahmen an der Streikkundgebung teil.

11:50 Stadtzentrum Athens: Hunderte Menschen sammeln sich in der Patission Straße, um sich auf die Hauptstreikdemo die zum Syntagma führt vorzubereiten. An vielen Stellen ist die Polizei massiv präsent.

Thessaloniki: Die Blöcke mit StalinistInnen von der PAME haben sich in Bewegung gesetzt; wie üblich getrennt von den anderen Streikaktionen.

Die ArbeiterInnen von der Viomichaniki Metalleutiki oder VIO.MET, einem Bergbau in Thessaloniki – die sich immer noch im Streik befinden und die Übernahme des Betriebs in ihre eigenen Hände erwägen – rufen auch zur heutigen Demo auf.

11:30 Insel Lefkada: Insgesamt 250 Menschen beteiligten sich an der Streikdemo in der kleinen Stadt, unter ihnen die SchülerInnen, die sich für einen eigenen Demoblock entschlossen, anstatt zur Schule zu gehen.

Insel Skopelos: Mindestens 100 Menschen beteiligten sich an der lokalen Streikkundgebung.

Stadtteile Athens – ein paar der Aufrufe von den Stadteilversammlungen zu Vorversammlungen zwischen 10-11 Uhr: Aghios Dimitrios-Brachami Versammlung am U-Bahnhof Dafni, Petralona-Thissio-Koukaki Versammlung an der U-Bahnstation Petralona, Zografou Versammlung auf dem Gardenias Platz, Vyronas-Kaisariani-Pangrati Versammlung an der Ecke Foromionos und Ymittou Straße, Peristeri Versammlung auf dem Dimarchiou Platz, Cholargos-Papagou Versammlung vor dem Rathaus von Cholargos, Aghia Paraskevi Versammlung auf dem Aghiou Ioannou Platz.

Die Selbstorganisation der ArbeiterInnen wird das Grab der Bosse sein!

Die gelben Gewerkschaften Griechenlands, GSEE und ADEDY, kündigten für den 18. Oktober einen 24-stündigen Generalstreik an. Im Stadtzentrum Athens wird zu Versammlungen am Morgen in der Nähe des Archäologischen Museums in der Patission Straße aufgerufen. Dieser Artikel wird konstant mit Übersetzungen und Berichten von den Menschen auf der Straße, Indymedia Athen und den freien Radiostationen aktualisiert. Alle Zeitangaben entsprechen der griechischen Zeit (+1 Stunde).

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf Privatfahrzeuge von Bullen

LEBEN IN ZEITEN DER TOTALITÄREN DEMOKRATIE

Im Anschluss an die Sommerkampagne gegen ImmigrantInnen mit zehntausenden Festnahmen und Verhaftungen, die bis heute landesweit weitergeht und sarkastischerweise den Namen “Xenios Zeus” (gastfreundlicher Zeus) trägt, rückt nun wie erwartet, der Feind im Inneren ins Visier der Repression und Wilkür.

Daher wird es nun, nach dem ersten Anlauf mit der Hollywood-artigen Invasion durch Anti-Riot- und Antiterrorpolizeieinheiten (MAT und EKAM) im Delta Squat in Thessaloniki, Zeit für die Streikenden und antifaschistischen DemonstrantInnen. Am 26. September, dem Tag des Generalstreiks (i), trafen die repressiven Schläge die Vorversammlungen der Volksversammlungen in den Gebieten Zografou und Aghios Dimitrios. Kämpfende wurden verprügelt und festgenommen, ihre Fotos medial veröffentlicht. Die tausenden Streikenden mussten während der Demonstrationen, inmitten eines Klimas unerbittlicher Polizeigewalt, gar noch schlimmeres wegstecken.

Am 30. September wurde eine antifaschistische Motorradpatrouille von den Nachfolgern Bourandas (ii), den amoklaufenden Mannschaften der DELTA Polizei, angegriffen, die herbeieilten, um ihre ideologischen Freunde zu verteidigen, nachdem selbige von den Antifas die Behandlung bekamen, die sie verdienen. Die Resultate der Operation führten zu schwer verletzten GenossInnen und 15 Verhaftungen unter ihnen. Am nächsten Tag, während die Verhafteten in der Polizeihauptwache (GADA) weiterhin verprügelt und gefoltert wurden, wurde die Solidaritätskundgebung mit dem berüchtigten Sadismus, der den Prätoren der griechischen Polizei anhängt, in dem – “sterilisierten” und für diese Umstände passenden – Gericht in der Evelpidon Straße ohne Provokation angegriffen . Als Ergebnis gab es mehr Verletzungen und vier zusätzlich Festgenommene.

Die Transformation des Landes in einen lateinamerikanischen Regimetyp erinnert uns an andere Zeiten – an das vergipst werden, falls jemensch das nicht sofort verstanden hat (iii) -, was auch demonstriert wurde durch das Verbot von Umzügen und Versammlungen am 9. Oktober in großen Teilen Attikas, die von dem Polizeipräsidenten angeordnet wurden, sowie durch die Orgie an Präventivfestnahmen, die auf den Straßen, vor den Häusern der Kämpfenden und an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel während und nach den Protesten gegen den Besuch der Kaiserin Merkel in Athen durchgeführt wurden; und diese Entwicklung wird nicht toleriert werden.

Deshalb trugen wir am 8. und 9. Oktober unseren Teil bei und fackelten Privatautos- und Motorräder von Bullen in folgenden Bezirken ab:

– 2 Motorräder in der Eressou Straße in Exarchia
– 1 Fahrzeug in der Leosthenous Straße in Peristeri
– 2 Motorräder in der Lyttis Straße in Egaleo
– 1 Fahrzeug in der Sporadon Straße in Kypseli

An dieser Stelle, möchten wir die Polizei darauf aufmerksam machen, dass diese Aktion nur der Anfang war; und sie ungeachtet ihrer “Heldentaten” zum Ziel werden. Wir werden sie auf jede Art und mit allen Mitteln, die wir zum jeweiligen Zeitpunkt als notwendig erachten, angreifen.

Alles geht weiter…

Quelle

i Der nächste Generalstreik wurde für den 18. Oktober 2012 angekündigt.
ii Nikos Bourandas war der Anführer der Kraftfahrzeugabteilung der griechischen Polizei während der Besatzung Griechenlands durch die Achsenmächte – ein berüchtigter Nazikollaborateur in Athen-Piräus.
iii Während der Militärdiktatur (1967-74), beschrieben die Obristen das Land als einen “eingegipsten Patienten”, um ihn von den Krankheiten Kommunismus und Anarchismus zu heilen.

Athen: “Kommando”angriff mit Molotows auf die Antiriot-Polizeimannschaften in Exarchia

Am Sonnabend, den 29. September um Mitternacht, griffen wir mit Molotowcocktails die MAT-Mannschaften in der Harilaou Trikoupi Straße an. Diese Aktion steht für eine reflexive Resonanz gegen das an den Pranger stellen unserer GenossInnen und Kämpfenden durch die offizielle Veröffentlichung ihrer Fotografien kurz nach ihrer Festnahme an dem Tag der Streikmobilisierungen. Wenn sie denken, dass die gewalttätigen Repressionsmethoden und die Welle der Terrorismuslust uns einschüchtern werden, dann irren sie sich gewaltig.

Widerstand mit allen Mitteln und zu jeder Zeit mit Wut und Bewusstsein
SOLIDARITÄT MIT ALLEN WÜRDIGEN GEISELN DER HERRSCHAFT
NICHTS IST VORBEI. ALLES GEHT WEITER…

GenossInnen in Solidarität

Quelle
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Die Bullen haben Fotos und Einzelheiten von insgesamt 9 der 23 der am 26. September in Athen verhafteten DemonstrantInnen veröffentlicht und drängen andere gesetzestreue BürgerInnen erneut dazu, zu DenunziantInnen zu werden. Nachdem die Verhafteten einem Gerichtsverfahren unterzogen wurden (erwachsene ebenso wie jugendliche, unter ihnen viele ernsthaft verletzte), wurde berichtet, dass sie entlassen wurden – einige unter restriktiven Bedingungen, mehreren drohen weitere Verfahren. (Sobald wir bestätigte Infos haben, werden Aktualisierungen folgen.)

Griechenland, 26. September: Generalstreik

22:15 In faktischer Solidarität mit den etwa 25 Inhaftierten, die mit Gerichtsverhandlungen konfrontiert sind und sich in Haft befinden, wird für morgen, 27. September, um 11:30 Uhr im Athener Evelpidon Gericht zu einer Kundgebung aufgerufen. 12 von ihnen wurden am Morgen im Stadteil Zografou auf dem Gardenias Platz gefangen genommen, als die Streikkundgebung von der Polizei verboten und angegriffen wurde.

Insgesamt wurden heute 140 Menschen in Gewahrsam genommen.

20:55 Chios sah heute die größte Streikveranstaltung, die auf der Insel jemals in den vergangenen Jahren stattgefunden hat. Es ist das erste Mal, dass fast alle kommerziellen Läden und Cafeterias geschlossen blieben. Geschätzte 2.500 Menschen gingen am Morgen auf die Straße, unter ihnen etliche anarchistische GenossInnen und viele Jugendliche.

20:35 EinwohnerInnen und Streikende des Stadtteils Petralona halten am U-Bahnhof Petralona eine Lautpsprecherkundgebung zur Gegeninformation ab und fordern die sofortige Freilassung aller, die während der heutigen Protestveranstaltungen festgenommen wurden.

20:30 Trotz der Polizeischikanen, liefen über 500 Leute vom Gardenias Platz in die Hauptstraßen des Stadtteils Zografou, die Polizeieinheiten folgten ihnen in sehr nahem Abstand.

19:30 Der Gardenias Platz in Zografou ist von Motorradpolizei eingekesselt. Sie verhindern, dass weitere Protestierende Zugang zum Platz bekommen und bedrohen diejenigen, die sich in Solidarität mit den heute Inhaftierten dort versammelt haben, sie in Gewahrsam zu nehmen. Es ist das zweite Mal heute, dass der Gardenias Platz mit allen Sorten von Polizei gefüllt ist. Die Leute harren aus und rufen zur sofortigen Unterstützung auf.

Einige Bilder von der Streikdemo im Zentrum Athens:  i, ii, iii, iv und v

„Giftköder für die MAT Antiriotmannschaften“
Auf dem Flyer steht: „Die zweite Woche der Mobilisierungen in griechischen Gefängnissen; Solikundgebung am Mittwoch, 3. Oktober, um 18 Uhr auf dem Eleftherias Platz, Koridallos“
„Nicht einen Millimeter zurück; 6,72 Millimeter in den Kopf eines jeden Faschisten“ (A)

18:10 Laut Anwälten kam es zu insgesamt 129 Ingewahrsamnahmen, während es bis jetzt 25 Festgenommene gibt, die mit Gerichtsverhandlungen konfrontiert sind.

17:25 Streikende und weitere Widerständische rufen zu einer Kundgebung um 19 Uhr auf dem Gardenias Platz im Bezirk Zografou auf, um gegen die repressiven Ereignisse, Masseningewahrsamnahmen und Verhaftungen des Tages zu protestieren.

17:00 Die Bullen haben einen heftigen Angriff in Exarchia gestartet. Sie drangen von der Arachovis Straße aus auf den Platz und zerstreuten die Menschen. Die Leute wurden vom Platz vertrieben und rannten in die Harilaou Trikoupi und Valtetsiou Straße. Mindestens eine weitere Ingewahrsamnahme wurde berichtet.

16:40 In Kavela, Nordgriechenland, bleiben viele Läden geschlossen. An der Demo nahmen 1.000 Protestierende in linken, antiautoritären und ArbeiterInnenblöcken teil. Fast 100 Menschen demonstrierten in dem anarchistischen Block hinter einen Banner auf dem stand: „Mit 400 Euro lasst ihr mich nicht leben, ihr lasst mich revoltieren“.

16:38 Zurzeit ist der Exarchiaplatz trotz der massiven Präsenz der Repressionskräfte in der Umgebung wieder mit Menschen gefüllt. Die Soliversammlung vor den Polizeihauptwachen in der Alexandras Allee verharrt dort auch noch.

16:20 In Agrinio schlossen sich knapp 70 GenossInnen, libertäre SchülerInnen und andere AnarchistInnen dem Block des Apertus Squats an. An den zwei Demonstrationszügen, die es in der Stadt gab, nahmen insgesamt 1.800 Streikende teil.

16:05 Mindestens 13 der 20 Ingewahrsamnahmen während der morgendlichen Operation in Zografou wurden in Haft umgewandelt. Von den betroffenen Protestierenden befindet sich einer zurzeit mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Außerdem konnten die Inhaftierten bisher keine Anwälte konsultieren und es ist nicht bekannt, wann sie dem Staatsanwalt im Athener Gericht vorgeführt werden.

Laut Polizeiangaben, gab es bis jetzt insgesamt 104 Ingewahrsamnahmen.

15:45 In Exarchia, in der Valtetsiou und E.Benaki Straße eskalieren die Zusammenstöße.

15:40 Bisher haben sich mehr als 250 Leute vor den Polizeihauptwachen von Athen versammelt, um ihre Solidarität mit allen  Festgenommenen auszudrücken.

15:35 Die Zusammenstöße an der Kreuzung Aiolou und Stadiou Straße, nahe Omonia, gehen weiter, genauso wie die Auseinandersetzungen zwischen Widerständischen und Bullen in der Ermou und Mitropoleos Straße, nahe Syntagma. Molotowcocktails werden auf die Bullen geworfen. Es werden weitere Festnahmen berichtet.

Große Polizeikräfte vertreiben Protestierende vom Exarchiaplatz und drängen sie in Richtung Strefi Hügel ab.

15:15 Zusammenstöße und Barrikaden in der Solonos Straße. Gepanzerte Feuerwehrfahrzeuge (vergleichbar mit Wasserwerfern) tauchten in den Straßen Exarchias auf, überquerten die E.Benaki Straße.

[vimeo]http://vimeo.com/50216263[/vimeo]

15:10 In der Stadiou und der Panepistimiou Straße aber auch im Umkreis des Omonia kam es Berichten zufolge zu zahlreichen Verhaftungen.

14:52 Die Leute, die vorher auf dem Kalogiron Platz in Dafni  festgenommen wurden, sind wieder frei.

14:50 Auf Korfu begann der Streik um 11 Uhr. Fast 50 GenossInnen aus den Kollektiven der besetzten Häuser Draka und Elaia bewegten sich in zwei Blöcken. Parolen wurden an die Wand geschrieben, Flyer an Leute verteilt und Eier auf dei Filialen der Banken geworfen. Am Versammlungspunkt des Auftaktortes hingen die GenossInnen aus dem Draka Squat ein Transparent in Solidarität mit besetzten Häusern und selbsverwalteten Räumen, die in den vergangenen Monaten brutal angegriffen wurden, auf. Auf dem Transparent steht: “Apertus (Agrinio), Draka (Korfu) und Delta (Thessaloniki) Squats; städtischer Markt von Kypseli (Athen), selbstverwalteter Treffpunkt in der Universität von Rethymnon (Kreta). Hände weg von den besetzten Häusern”.

14:45 Um die vielen Festgenommenen des heutigen Tages zu unterstützen, gibt es einen dringenden Aufruf von Volksversammlungen zu einer sofortigen Solikundgebung vor den Polizeihauptwachen von Athen, in der Alexandras Allee.

14:30 Im unteren Teil des Syntagmaplatzes sind Basisgewerkschaften, Volksversammlungen, anarchistische/antiautoritäre Blöcke zusammen mit weiteren DemonstrantInnen dynamisch und in Massen präsent. Kurz darauf werfen die Bullen Tränengas- und Schockgranaten auf die Protestierenden in der Karageorgi Servias Straße, während Protestierende zu Gegenangriffen mit Molotovcocktails und Steinewerfen übergegangen sind. Es brachen verstreut Zusammenstöße aus, denen zahlreiche Festnahmen folgten. Überall auf dem Syntagmaplatz sind massig Polizeikräfte eingesetzt. Antiriot-Mannschaften riegelten die Othonos Straße ab. Hunderte Menschen wurden gezwungen den Platz zu verlassen und bewegen sich auf den oberen Teil gegenüber vom Parlament zu.  Auf dem unteren Teil des Platzes kommt es zu Zusammenstößens, kurze Zeit später trafen Feuerwehrwagen ein (anfänglich gab es Berichte über drei sichtbare Wasserwerfer, welcher Art die Fahrzeuge sind ist unbestätigt). Überall im Gebiet, vermischen sich Schwaden der Polizeichemikalien mit dem Rauch der Feuer. Gleichzeitig verharren Streikende in anderen Hauptstraßen. Im Nationalgarten fingen Bäume Feuer. Die Paneptistimiou Straße ist auch voll mit Tränengas.

13:55 In der Innenstadt Athens befinden sich geschätzte 100.000 Streikende, die sich auf den Syntagmaplatz zubewegen.

13:30 Das freie Radio 1431am berichtet, dass geschätzte 15.000 Menschen an der Streikdemo in Thessaloniki teilnahmen, die mittlerweile beendet wurde. Basisgewerkschaften riefen zu einer offenen Versammlung der Streikenden auf dem Aristotelous Platz auf.

http://www.youtube.com/watch?v=jdRAJjpn0VM

13:20 Es gibt mindestens 10  in Gewahrsam genommene vom Bezirk Zografou, nachdem die Polizei die lokale Streikkundgebung angegriffen hat (In Pangrati gab es keine Festnahmen).

13:00 Nachdem die StalinistInnen von der PAME und KKE im Zentrum Athens ihre eigene Parade durchführten und sich früh auf dem Syntagmaplatz zerstreuten, gingen die Streikenden vom Archäoligischen Museum los. Tausende Menschen laufen durch die Patission Straße und skandieren laut antifaschistische Parolen.

12:50 Fast 200 DemonstrantInnen nahmen an den Streikmobilisierungen in der Stadt Preveza (Westgriechenland) teil. Zum ersten Mal lief ein anarchistischer/libertärer Demoblock durch die Straßen der Stadt, der sich aus über 20 GenossInnen und Dutzenden Menschen, die sich ihnen anschlossen, zusammensetzte. Während sich die Demo bewegte, wurden antifaschistische Parolen gerufen.

12:40 Mindestens 50 DemonstrantInnen werden in den Polizeihauptwachen von Athen (GADA), ohne Zugang zu Anwälten, gefangengehalten. Diese Leute wurden in verschiedenen Bezirken  festgenommen.

12:36 Über 500 Menschen gingen in Mytilini auf die Straße. Die Demo endete vor den Räumlichkeiten des Generalsekretariats der Ägäischen- und Inselpolizei.

12:30 In Patras demonstrieren mindestens 10.000 Menschen. Vergleichbar groß ist auch die Demo in Heraklion auf der Insel Kreta.

12:19 Das freie Radio Parasita aus der Stadt Volos (Zentralgriechenland) berichtet, dass sich um die 1000 DemonstrantInnen in Richtung Iasonos Straße bewegen. Am gleichen Morgen fand etwas früher eine antinationalistische Intervention auf dem Marktplatz in der Gianni Dimou Straße statt. Seit 11 Uhr begannen sich verschiedene Streikblöcke auf dem Eleftherias Platz zu sammeln. Überraschenderweise, sind die Polizeikräfte nicht in hoher Zahl in der Innnenstadt sichtbar.

12:12 Die Bullen haben den Zugang zur Ymittou Allee geöffnet und halten den Block der offenen Versammlung der Bevölkerung Pangratis nicht länger fest. Außer den angfänglichen Schätzungen, gibt es bis jetzt keine Aktualisierungen zu den Präventivfestnahmen in diesem Bereich.

12:00 Im Bezirk Pangrati auf der Höhe des Pangratiou Platzes, blockieren Polizeikräfte Gruppen von DemonstrantInnen. GenossInnen, die sich vor Ort befinden, nehmen an, dass die Bullen  in Gewahrsam genommenen zur Polizeiwache bringen werden (wir werden sehen).

11:50 Das freie Radio 98FM berichtet, dass die Antiriot-Cops gegen die DemonstrantInnen, die vom Gardenias Platz im Bezirk Zografou abgeschnitten wurden, Schlagstöcker einsezten. Die Bullen  nahmen mindestens eine junge Frau fest, die in die lokale Polizeibehörde gebracht wurde. Die Polizei griff wieder einmal Leute an, die versuchten, sich aus Solidartität vor der Polizeiwache zu versammeln und nahm verhaftete laut Berichten mehrere Menschen in Gewahrsam.

11:30 Das freie Radio 105FM auf der Insel Lesbos berichtet, dass sich in der Stadt Mytilini 400 Protestierende – hauptsächlich von Gewerkschaften und linken Organisationen – auf der Versammlungsort zusammengefunden haben. Der Streikumzug begann gegen 11:50 Uhr.

11:28 Schläger der DIAS Motorradbulleneinheiten haben DemonstrantInnen auf der Papagou Straße im Bezirk Zografou den Weg abgeschnitten, um ihnen den Zugang zur Innenstadt und zur Hauptstreikdemo zu versperren. In Zagrafou rufen die Menschen Sprechchöre und verweigern die Auflösung.

11:14 Während der Vorversammlung zur offenen Versammlung der Bevölkerung Brahamis,  vor der U-Bahnstation Dafni in Kalogiron, kam es zu fast 30 Präventivfestnahmen. Alle Festgenommenen wurden zu den Polizeihauptwachen in der Alexandras Allee überführt.

11:00 Im südlichen Stadteil Egaleo schließen Bosse mehrere Angestellte in kommerziellen Läden ein und warten darauf, dass die Menschenmenge, die sich auf dem Weg zum Streik befindet vorbeizieht, um danach die Türen für die KonsumentInnen zu öffnen.

10:00 Die Verband der Angestellten des Buch- und Papiersektors von Attika hält vor dem Buchladen Papasotiriou in der Paneptistimiou Straße eine Kundgebung ab, um sicherzustellen, dass es von Seiten der Bosse oder StreikbrecherInnen kein Streikbruch versucht wird. Vor Ort befinden sich auch ein Polizeibus und verschiedene Typen von Bullen. Ein Stück die Straße hinauf, blockieren Streikende auch noch eine Filiale der Agrotiki Bank.

Zu den Streikkundgebungen in der Innnenstadt Athens, in der Nähe des Nationlen Archäologischen Museums in der Patission Straße wird gegen 10.30 Uhr (griechische Zeit +1 Stunde). Dieser Artikel wird konstant mit Übersetzungen und Berichten von den Menschen auf der Straße, Indymedia Athen und den freien Radiostationen aktualisiert.

Setúbal, Portugal: Für einen anti-kapitalistischen und anti-autoritären 1. Mai

Menschen, die das Meer nicht fürchten, haben keine Angst zu kämpfen

Wir sind eure Kinder, eure Brüder und Schwestern, eure Nachbarn. Menschen, die euch den Kaffee an den Tisch servieren, die mit euch auf den Bus warten und gestehen, nach acht Stunden Arbeit müde neben euch zu stehen. Wir sind nur Menschen… mit Blut in unseren Venen. Wir sind keine Terroristen, wir zerstören nicht die Welt oder profitieren vom Tod. Im Gegenteil: Wir rebellieren gegen jene, die gegen die Armen und die ArbeiterInnen Terror auferlegen. Wir greifen jene an, die unser Leben manipulieren und ausbeuten und den Planeten zerstören wollen und sich selbst trotzdem in den Massenmedien als gute und vertrauenswürdige Menschen darstellen. Deshalb sehen sie uns als eine Bedrohung an und nutzen geeigneten Mittel, um zu kontrollieren, dass du an das gleiche glaubst.

Aufgrund unserer radikalen Liebe zur Freiheit ist es für uns nicht genug, friedlich zu demonstrieren während BänkerInnen unser Geld klauen, Cops uns ins Gesicht lachen, wenn sie uns verprügeln und der Staat – geschützt in Palästen aus Gold und Heuchelei – uns als Maden bezeichnet.

Wir sind nur Menschen… aber mit Rückgrat! Wir wollen nicht, dass ihr für uns oder irgendjemand anderes wählt, wir wollen kein Geld durch die Politik machen oder unsere Ideale durch sie durchsetzen. Wir wollen weder Meister noch Sklave von irgendjemandem sein. Wir stehen Schulter an Schulter mit jenen, die für ein würdiges, freies und solidarisches Leben kämpfen wollen.

Am Ende sind wir nur Menschen, aber jene, die bereit sind, etwas zu riskieren; jene, die etwas aufbauen wollen; jene, die willens sind, auf die Straße zu gehen und ihre Gesichter verhüllen, damit wir uns alle auf derselben Linie wiederfinden.

terra livre, 1demaio.terralivre.net

Aufruf für Dienstag, 1. Mai 2012: 14:00 Uhr, Lg Misericórdia, Setúbal

Gegen jede Autorität - Wir rettem Würde, wir kämpfen für Freiheit

Gegen jede Autorität – Wir rettem Würde, wir kämpfen für Freiheit

Mörderischer Angriff der Polizei gegen anarchistische DemonstrantInnen
nach der Maidemo im letzten Jah in Setúbal

Athen: Briefe von Beschuldigten nach der Brandstiftung an einer Bank und dem Tod von drei Angestellten in Athen

Am 5. Mai 2010 fing in der Athener Innenstadt während einer großen Demo zum Generalstreik eine Bank Feuer, nachdem diese mit Molotowcocktails beworfen wurde. In der Bank befanden sich Angestellte, die von ihrem Boss zur Arbeit trotz des Streiks gezwungen wurden. Durch die Folge des Feuers starben drei von ihnen.

Monate später wurden mehrere anarchistische Genoss_innen festgenommen, unter dem Vorwurf für die Brandstiftung und den Tod der Angestellten der Bank verantwortlich zu sein. Hier die Übersetzung von Briefen, in den sie ihre Situation beschreiben.

Text von N.L. in Bezug auf seine Kriminalisierung für die Ereignisse vom 5. Mai 2010

In diesen Tagen – keineswegs zufällig im Hinblick auf Verstreichen von genau zwei Jahren seit dem tragischen Tod von drei Angestellten der Marfin – wird von den Polizei- und Justizbehörden erneut die unbegründete und ungerechte Verfolgung gegen mich – und gegen zwei weitere anarchistische Genossen – im Zusammenhang mit den Ereignissen auf der Demo vom 5. Mai wieder aufgenommen.

Am Freitag den 29.4.11, nach einer organisierten Operation der Kriminalpolizei, wurde ich in die GADA gebracht, ohne dass mir der Grund für meine vorläufige Festnahme mitgeteilt wurde. Nach 2 Stunden wurde meine Wohnung in Gegenwart eines Staatsanwaltes durchsucht, während es in der Gegend von Dutzenden Polizisten und Reportern wimmelte. Mein Gefühl der Wut wurde von dem der Überraschung abgelöst, als ich darüber informiert wurde, dass meine vorläufige Festnahme im Zusammenhang mit den Ereignissen des 5. Mai 2010 steht. Die langjährige Kriminalisierung gegen mich durch die Polizei und ihre „Papageien“ hatte soeben ihren Höhepunkt erreicht. Bereits am folgenden Tag wurde ich in Veröffentlichungen der Zeitungen Vima und Ta Nea, von den Polizeireportern Lambropoulos und Nesfyge-Vardelis als Anführer der Gruppe, die die Ianos-Buchhandlung angegriffen hatte, „fotografiert“. Continue reading Athen: Briefe von Beschuldigten nach der Brandstiftung an einer Bank und dem Tod von drei Angestellten in Athen

Spanien: AnarchistInnen in Barcelona und CNT Katalonien rufen zum Generalstreik am 29. März auf

Die AnarchistInnen kommen!

Gegen die Gewerkschaftsführer, die unsere Zukunft bestimmen wollen,

gegen die politischen Parteien, die Unterwerfung billigen und fördern,

gegen die Bosse, die uns tagtägliche ausbeuten,

gegen Staat und Kapital!

Wir AnarchistInnen beteiligen uns am Generalstreik!

12:00 Uhr – Plaça de Catalunya (Catalonia Square)
16:30 Uhr – Jardinets de Gràcia, Demonstration

Heute und immer… Der Kampf ist der einzige Weg!

GENERALSTREIK – 29M

CNT Katalonien ruft alle ArbeiterInnen auf, sich am Generalstreik am 29. März zu beteiligen. Gegen die Arbeitsreformen und sozialen Kürzungen (bei Renten, Bildung, Gesundheitsvorsorge, öffentlichen Verkehrsmitteln, Strom, Wasser, …). Der Kampf ist der einzige Weg, den wir gegen das kapitalistische System und den Staat haben!

Quellen: a, b (besucht auch unseren neuen katalanischen Blog)

Solidarität ist eine Waffe – unser Waffenarsenal ist prall gefüllt!

Seit den letzten drei Tagen kämpfen hunderttausende streikende Menschen unterschiedlichster sozialer Herkunft gegen die Sparmaßnahmen der griechischen Regierung, sowie gegen die Forderungen der Europäischen Union den Gürtel enger zu schnallen, um weitere „Hilfspakete“ zu verabschieden, damit das Gleichgewicht des europäischem Kapitalmarktes gewährleistet werden kann. Das dürfte uns allerdings nicht neu sein, denn die Rettung der Banken steht seit Jahren im Blickpunkt der Herrschenden der Festung Europas.

Der Protest, der Widerstand und die Revolte entflammt immer wieder in kleineren und größeren Feuern, bis heute. Bis zu diesem heutigen Tage. Doch irgendetwas ist anders in diesem von unserer Realität scheinbar weit entfernten Fleckchen Erde. Immer mehr Menschen treibt es auf die Straßen Athens und Thessalonikis, gefolgt von Patras und ähnlich kleineren Metropolen. Die juristische Fakultät und Bereiche des Gesundheitsministerium sind besetzt, Nachbarschaftsversammlungen aus verschiedensten Teilen Athens zogen die letzten Tage vors Parlament. Bankgebäude und andere Symbole der kapitalistischen Welt stehen lichterloh in Flammen, die Straßen um den Syntagma-Platz werden Zeugen der Wut, die sich in Plünderungen und Attacken gegen die Bullenarmada entlädt und es will einfach nicht aufhören. Warum auch? Was haben alle diese Menschen schon schlucken müssen: Kürzungen, die in Lohndumping, Massenarbeitslosigkeit und Elend resultieren, die Geschütze der Autoritäten, sei es die rassistische und faschistoide Repression und Einkerkerung oder schlichtweg die alltägliche Präsenz an allen Ecken, die Tränengaswolken, die einfach nicht mehr aus den Vierteln wegziehen wollen.

Dann kommt wieder einer dieser Tage des Streiks, der Rebellion und da stehst du nun: in der Kette, neben Leuten, mit denen du vielleicht noch nie etwas zu tun hattest, mit einem Stock, einem Stein oder einer Flasche, gefüllt mit Heizöl und Benzin. Warum schon wieder zurück treten, wieder Andere für dein „Wohl“ sorgen lassen, warum all die Dinge schlucken, die einem schon Jahre lang immer näher an den Abgrund der eigenen Existenz drängen?

Es geht mehr als nur um persönliche Befriedigung, etwas unternommen zu haben. Mehr als nur mal wieder mit einem Grinsen einzuschlafen, um am nächsten Morgen fest stellen zu müssen, dass diese Welt immer noch die Selbe ist. Die Feuer, die sich ausbreiten sind mehr als nur ein ohnmächtiger Laut nach Verbesserungen oder Reformen. Sie sind ein Schrei nach Freiheit.

Ein Ausrufezeichen hinter der Misere.

Wir wollen diese Feuer noch höher brennen sehen, höher noch als die Betonbauten, die uns die Sicht auf den Horizont versperren. Unsere Solidarität kann so vielseitig sein, kann alle Formen einschließen, denn gebündelt kann sie das Rädchen, dass all diese menschenverachtenden Mechanismen am Laufen hält, lahmlegen und außer Kraft setzen.

Sabotage, sei sie durch hundert oder hunderttausende ausgeführt ist ein Nährboden unserer Revolte. Auch in unseren Breitengraden ist sie möglich, nötig und kann der verbindende Link sein, damit die lodernden Feuer den Flächenbrand entfachen.

Solidarität mit den streikenden KämpferInnen in Griechenland und weltweit!

Einige AnarchistInnen

Quelle

Griechenland: Dritter Tag der landesweiten Protestmobilisierung – Ticker zu den Kämpfen am 12.02.2012

Alle Zeitangaben sind Griechisch ATH (GMT+2) –Februar 10-11.

10.30 Eine Gruppe von U-Bahn-Angestellten versucht zusammen mit Solidarischen den Druck auf die Geschäftsführung zu erhöhen, die U-Bahn Station am Syntagma wieder zu eröffnen. Die Behörden haben auch entschieden, die Station Panepistimio an den Propyläen ab 14:00 zu schliessen.

12.18 Ein Zug Aufstandsbekämpfung wagt sich auf die Othonos Strasse in der Nähe von U-Bahn Station Syntagma.

Ca. 13.00 Es gibt Berichte über Präventivfestnahmen von Kämpfenden in ihren Wohnungen. Die Iniative “Ein Schiff Für Gaza” hat zur Festnahme ihrer Mitglieder eine Presseerklärung herausgegeben.

13.36 Es gibt einfachen Zugang zur besetzten Jurafakultät und ein Sopundsystem ist für 14:00 angekündigt.

15.26 Thessaloniki: Zwei Polizei Einheiten sind bereits am Aristoteles Platz stationiert.

15.39 Die Leute versammeln sich in der Jurafakultät. Wie ein Genosse auf 98FM berichtet, befindet sich eine Einheit Aufstandsbekämpfung auf dem Fußgängerweg zwischen Propyläen und Jurafakultät.

15.52 Ca. 400 Leute versammeln sich auf dem Syntagma und sperren die Amalias Strasse ab.

16.03 Jüngstes Update von der besetzten Jurafakultät: Es besteht Nachfrage zu Verstärkung, da die Polizeikräfte überall sind und auch der Zugang nicht mehr so einfach ist.

16.04 Syntagma: Eine Doppelkette Bullen vor dem Denkmal des unbekannten Soldaten.

16.07 Pagrati, Athen: Ein Marsch wird sich in 15 Minuten Richtung Syntagma bewegen.

16.18 Rund 1000 Leute sind bereits auf dem Syntagma.

16.27 Rund 1000 DemonstrantInnen am Monastiraki Platz.

16.31 Ilioupoli, Athen: Rund 100 Leute versammeln sich zu einer Vorabdemo durch die Strassen von Illioupoli, um anschliessend zum Syntagma zu fahren.

17.01 Der Block der Nachbarschaftsversammlung von Cholargos-Papagou bewegt sich Richtung Korai Platz, den Auftaktspunkt der anderen Nachbarschaftskomitees.

17.03 Ca. 200 DemonstrantInnen sind in der Jurafakultät gefangen, umzingelt von starken Polizeikräften.

17.10 Bereits mehr als 10.000 Menschen versammeln sich auf dem Syntagma, aber es werden zügig mehr.

17.32 Ca. 50.000 Menschen vor dem Parlamentsgebäude, ständig kommen neue Leute dazu, Busse und U-Bahnen Richtung City sind voller Menschen. Spannungen vor der Jurafakultät, weil die Bullen versuchen zu verhindern, daß die BesetzerInnen eine Demo Richtung Syntagma formieren können.

17.33 Kleinere Spannungen vor dem Denkmal des Unbekannten Soldaten, direkt unterhalb des Parlaments, aber die Leute bleiben dort.

17.39 Erstes Tränengas vor dem Parlament.

18.00 Heftige Zusammenstösse vor dem Parlament, weil die Bullen angreifen, um die die Leute zu zerstreuen. Eingegaste DemonstrantInnen ziehen sich auf den unteren Teil des Platzes zurück, während hunderte DemonstrantInnen sich mit Steinen gegen die Bullen wehren. Als ein Teil der Demo der JurafakultätsbesetzerInnen sich in die Uni zurück zieht und ein anderer Teil sich Richtung Syntagma bewegt, wird die Demo von den Bullen angegriffen. Feuer werden rund um Syntagma entzündet, um die Wirkung des Tränengases zu verringern; Barrikaden werden rund um Syntagma errichtet. Continue reading Griechenland: Dritter Tag der landesweiten Protestmobilisierung – Ticker zu den Kämpfen am 12.02.2012

Griechenland: Zweiter Tag der landesweiten Protestmobilisierung – Das Varkiza-Abkommen wurde gebrochen, wir befinden uns wieder im Krieg

Der 11. Februar – zweiter Tag des landesweiten Generalstreiks- begann mit der Besetzung etlicher öffentlicher und Regierungsgebäude, z. B. Rathäusern. Die Gebäude wurden von Leuten besetzt, die zur sofortigen Rücknahme des neuen Bailouts aufrufen. Es existieren Stimmen, die bisher nicht gehört wurden. Innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern ganz Griechenlands rufen sie dazu auf, die demokratische Junta komplett zu zerstören, bis hin zur sozialen Revolution.

Seit drei Tagen besetzen Anarchist_innen/Antiautoritäre und andere Unterstützer_innen die Juristische Fakultät im Zentrum Athens. Angestellte der psychiatrischen -und der Sondereinrichtungen des Gesundheitswesens besetzten das Gesundheitsministerium. Diese Angestellten verteidigen nicht nur ihre eigenen Arbeitsrechte, sie verteidigen auch das Existenzrecht zehntausender psychiatrischer Patient_innen und deren Umgangsrecht mit uns. Sie führen einen kollektiven Kampf gegen die Kürzungsmaßnahmen, die ihren Patient_innen jegliche Überlebensgrundlage entziehen. Diese Menschen bewegen sich permanent auf dem schmalen Grat zum Ausschluss, da die kapitalistische Welt sie als “nutzlos”, “unproduktiv” und “problematisch” betrachtet. Trotzdem die Forderungen, die die Streikenden bisher stellen nicht radikal sind, verdient ihre Besetzung des Gesundheitsministeriums unsere vollste Solidarität, denn allen voran schafften sie es, die nackte Realität des institutionalisierten sozialen Kannibalismus in diesem Land und über seine Grenzen hinweg, offenzulegen.

Um 11 Uhr (MEZ) war die besetzte Juristische Fakultät von einem Großaufgebot an Polizeieinheiten (Polizeimannschaften und Zivibullen) umstellt. Die Bullen durchsuchten sogar die Taschen der Leute, die versuchten in das besetzte Gebäude zu gelangen. Am Morgen befanden sich 40 Kolleg@s in dem Gebäude. Drinnen sendete die freie Radiostation 98 FM aus einem privaten Piratenstudio, das gestern dort eingerichtet wurde (Kontaktnummer:+30 210 3688703). Die Demo startete von der Propylaea in der Paneptistimiou Straße. Zur selben Zeit funktionierte weder die Webseite athens.indymedia.org, noch die Webseite der freien Radiostation aus Thessaloniki 1431am.org. Für Infos stand aber allen der Chatroom #athens im chat.koumbit.net offen. Die freie Radiostation von Mytilini spiegelte die Updates aus der 98 FM Radiosendung.

Die U-Bahnstation Omonia blieb geöffnet und so machte sich eine (eher benommene) Menge in Richtung Syntagma Platz auf. Gegen 12 Uhr (MEZ) erreichten alle Demoblöcke den Syntagma Platz. Gemessen am Ernst der Lage war das Ergebnis nicht das erwartete. Die Stalinist_innen der PAME verschwanden in der Filellinon Straße, während die Polizeimannschaften vor dem Denkmal des unbekannten Soldaten und dem Parlament standen.

Zu diesem Zeitpunkt schlossen sich insgesamt 600 Antifas der Mittagsdemo gegen Wehrpflicht und gesetzlich vorgeschriebenen Militärdienst an, die im Thissio-Bereich startete und auf dem Canningos Platz im Zentrum Athens endete. Einer der Sprechchöre lautete: NIEMALS UND NIRGENDWO MEHR SOLDATEN, FÜR DIE BOSSE ZIEHEN WIR NICHT IN DEN KRIEG!

In Thessaloniki demonstrierten fast 1.000 Menschen (hauptsächlich von Basisgewerkschaften) und zogen von Kamara zum Aristotelous Platz. Dort besetzten Demonstrant_innen das “Olympion”-Gebäude, ein historisches Kino im Stadtzentrum, um drinnen eine offene Versammlung abzuhalten und den Raum als Koordinationsbasis für den Kampf der nächsten Tage zu nutzen.

Anarchist_innen rufen zur Demonstration auf dem Syntagma Platz am Sonntag, den 12. Februar um 17 Uhr (MEZ)

In Athen protestierten um 13.30 Uhr schätzungsweise 5.000 Menschen vor dem Parlament. Bevor die Demo endete wurden laut Berichten zwei Protestierende (wahrscheinlich ohne Personalausweis) außerhalb der Juristischen Fakultät festgenommen. Die Ermou Straße (eine der größten Einkaufsmeilen Athens) im unteren Abschnitt des Syntagma war trotz der Streikmobilisierungen mit potentiellen Käufer_innen, die allein von ihren Konsumgelüsten und Tourismusverlangen getrieben wurden, vollgestopt. Der letzte Demoblock zog sich aus der Propylaea in der Panepistimiou Straße zurück und der Straßenverkehr kehrte schnell wieder zur Normalität zurück. Der anarchistische Block zog bald in die besetzte Juristische Fakultät. Einige blieben noch eine Weile vor dem Denkmal des unbekannten Soldaten, wo sie den Polizeimannschaften direkt gegenüberstanden, die dort aufgereiht waren, um ihre Bosse zu beschützen.

Sobald athens.indymedia.org wieder erreichbar war, kamen die Nachrichten aus Mytilini (Insel Lesvos). Dort protestierten fast 200 Menschen in einer stillen Demo. In einer Stadt, in der alle Läden geöffnet hatten (und die gleiche Streikbrecherpraxis spielte sich in auch in anderen Städten ab), verteilten die Kolleg@s Texte, um den Klassenkampf zuzuspitzen.

In Patras leerten rund 30 Anarchist_innen die Regale eines Supermarktes und verteilten die enteigneten Produkte  unter den Menschen, die sich in der Nähe eines Open-Air-Marktes aufhielten. Später, während einer Demo, an der circa 1.000 Menschen teilnahmen, wurden in mehren Banken Geldautomaten und Überwachungskameras geschrottet. Eine Pfandleihe wurde mit Steinen angegriffen, die Scheiben einer Filiale der ZARA-Modekette wurden eingeworfen. Am vorigen Tag, 10. Februar, wurden zwei Goldaufkaufsläden (Kredithaie) in der Korinthou Straße und am Olgas Platz angegriffen. Die Bullen warfen Tränengas in die Menge, doch den Protestierenden gelang es, sich wieder auf dem Georgiou Platz zu versammeln. Die Demo erreichte die besetzte Präfektur und endete wieder auf dem selben Platz. Der anarchistische Block lief weiter, bis er sich vor der besetzten Parartima auflöste.

An der Abenddemo gegen die Verabschiedung der multinationalen ACTA durch die EU um 16.30 Uhr, nahmen auf dem Syntagma etwa 400 Menschen teil. Das sogannte Handelsabkommen gegen die Produktpiraterie soll im Juni 2012 beschlossen und auvh vom griechischen Parlament ratifiziert werden (weltweit werden mehr Aktionen gegen die ACTA werden folgen). Die Protestierenden verteilten tausende Flyer gegen die globale Internetüberwachung und die Kriminalisierung der freien Ideenverbreitung.

Zur späteren Stunde, gegen 19.45 Uhr fand eine offene Versammlung in der besetzten Juristischen Fakultät (Solonos Straße/Zugang von der Massalias Straße) statt. Die Besetzer_innen hielten alle Unterstützer_innen dazu an, sich ihren Besetzungsaktivitäten, die als Basis zur Ausweitung und Koordination des Widerstands fungieren, anzuschließen.

Antifaschistische Intervention in Livadia; auf dem Banner steht: “Faschos und Bullen arbeiten Hand in Hand; scheiß auf LA.OS. und [seinen Vorsitzenden] Karatzaferis”.

In Ilion, Nord-West Athen, nahmen 150 Menschen an einem lokalen Protest teil. Während der Demo wurden Parolen an die Fassaden mehrerer Banken, des Rathauses und den Lokalbüros der beiden dominierenden parlamentarischen Parteien PASOK und Nea Dimokratia, geschrieben.

Auf der Insel Naxos trafen sich 30 Mitglieder der autonomen Versammlung am Hafen der Stadt Naxos und verteilten Texte, die von der Bevölkerungsrevolte handeln.

Es gab örtliche Demos in verschiedenen Bezirken (vor allem in Attika), die zu den Protesten gegen das Regime am Sonntag in griechischen Städten mobiliesierten, sowie etliche Supermarkt-Enteignungen. Zu den bedeutensten direkten Aktionen des Tages kam es in Livadia, wo militante Antifaschist_innen eine geschlossene Versammlung von Verbrechern der ultrarechten Partei LA.OS. unterbrachen und in Heraklion (Insel Kreta), wo Anarchist_innen/Antiautoritäre am Vormittag das örtliche Studio des Mainstreamsenders KretaTV besetzten. Sie unterbrachen die Nachrichtensendung und verbreiteten stattdessen einen Aufruf zum Generalstreik, auf dem Bildschirm stand: “Kapitalismus oder Revolution”. Im Anschluss an diese Aktion zogen sie vor das Alikarnassos Gefängnis. Dort verweilten die Kolleg@s etwa eine halbe Stunde und riefen Soliparolen für die Gefangenen des Kampfes.

Athen, 11. Februar: Text der Besetzer_innen der Juristischen Fakultät

Nach so vielen Jahren des Schweigens…
Kannst du dich überhaupt noch ans Schreien erinnern?

Lasst uns etwas klarstellen: Nach unserem Feind suchen wir weder im Gesicht Papademos, noch in der BRD, der IWF, den Imperialist_innen oder den Bankiers. Keine Regierung wird jemals fähig sein uns zu repräsentieren, denn wir streben den Kollaps aller Autorität an. Für uns schließt Autortiät nicht nur Staat und Kapital ein sondern beinhaltet auch die Herrschaftsstrukturen (Schule, Familie, Vaterland, Religion, Geschlecht), die der Alltag und die zwischenmenschlich-sozialen Beziehungen produzieren, ob erzwungen oder freiwillig, institutiononell oder nicht staatlich.

Autoritäre jeglicher Couleur sollten wissen, dass unsere Wünsche nicht an den Grenzen enden werden, die die dominante Ideologie der Miesmacherei und des Kompromisses aufgestellt hat. Die Sackgasse der Kämpfe der Anspruchsstellenden, die danach streben, die Lebensbedingungen innerhalb der Institutionen zu verbessern, führt objektiv zu einem Kreislauf aufständischer Prozesse. Für uns, die es sich nicht wünschen, an unsere Arbeitsplätze und zur Routine zurückzukehren sondern das Eigentum und die hierarchischen Beziehungen der Produktion zu zerstören, gibt es nur einen Weg: sich auf der Straße zu treffen, in wilden Streiks und selbstorganisierten bestetzten Räumen.

Lasst uns den Aufstand entfachen, anstatt die Zeit des Systems zu verlängern.

Mit bestetzten Räumen, Sabotage, Angriffen, Enteignungen, kontinuierlicher Solidarität mit allen, die sich widersetzen, mit politischen Gefangenen, Immigrant_innen, sowie antifaschistischen Aktionen…

Besetzer_innen der Juristischen Fakultät

11. Februar 2012

Athen: Das 2. Kommuniqué der besetzten Jurafakultät

LASST UNS DIE SOZIALE EXPLOSION ZUR REVOLUTION VERWANDELN

Die Ära des “Wohlstands” ist vorbei. Der Traum vom Zugang zu Konsum und Aufstieg, wie er sich in der Dreifaltigkeit “Karriere, Konsum und Status” ausdrückt, wurde zum absolutem Alptraum. Doch jetzt gibt es auch kein Zurück mehr. Die Zeiten, als der Arbeitgeber die Ausländer auf den Bauernhöfen und den Baustellen ausgequetscht hat, die Zeiten als Du als stolzer Freiwilliger für die Olympischen Spiele auftrumpfen konntest und Putzfrauen als Deine Sklaven zu Hause hattest, werden niemals wieder kehren.

Jetzt, wo es um Dich und Deine Kinder geht, erkennst Du den Ort, in den Dein Rassismus die Migranten platziert hat und Dir graut vor dieser Tatsache. Als die Zerstörung anderer Gesellschaften, wie in Osteuropa oder dem Irak, Deine Privilegien im Rahmen des internationalen Wettbewerb absicherte, hast Du zynisch am meisten profitiert.

Ist es eventuell an der Zeit Kapitalismus, Nationalismus und Konsum aufzugeben? Aufzuhören, wie ein Haushaltsvorstand zu denken und zu verstehen, wer Deine wahren Feinde sind? Der Staat, die Bosse, die Bullen und das ganze System der politischen Ökonomie.

Weil nicht Du es bist, der den Job verliert, sondern weil es der Job ist, der einfach als Möglichkeit verschwindet. Weil es die zerstörerische Kraft des Kapitalismus ist, die unser aller bloße Existenz bedroht.

Die einzigen Möglichkeiten, die uns der Kapitalismus zum Überleben läßt, befinden sich entweder in den Schlangen vor den Suppenküchen, auf der Jagd nach Essensresten im Müll oder bei der Plünderung der Supermärkte.

Darum besteht die einzige Möglichkeit, ein Leben zu führen und nicht bloß zu überleben, in der Sozialen Revolution.

Das setzt allerdings voraus, daß wir uns gegen alle ökonomischen und politischen Institutionen auflehnen und wir über unsere “Maßnahmen” während des Aufstandes entscheiden, wie die Abschaffung des Staates, des Eigentums, der Nation, Sexismus und Patriachat um die Revolution in den Alltag zu bringen.

WILDE STREIKS, SELBSTORGANISIERTE BESETZUNGEN,
WEITVERBREITETE REVOLTEN ÜBERALL

FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION

Besetzte Jurafakultät
10. Februar 2012

Vielleicht wollen Sie das 1. Kommuniqué hier lesen

Griechenland: Erster Tag der Mobilisierung zu landesweiten Protesten – Um uns selbst von Schulden zu befreien, müssen wir das Existierende zerstören

23:58 In Athen widersetzen sich die Besetzer_innen der Juristischen Fakultät faktisch jedem Konzept des institutionell gewährten Universitätsasyls und rufen dazu auf, ähnliche Widerstandszentren überall in Griechenland entstehen zu lassen. Auch wenn wir vor gerade einmal einem Jahr im Fall der 300 migrantischen Arbeiter_innen eine brutale Besatzung und Räumung erlebt haben, wird zu dieser Zeit das selbe Gebäude immer noch öfftlich unterstüzt und verteidigt. Kolleg@s der freien Radiostation 98 FM strahlen Radiowellen der Subversion aus dem Inneren der besetzten Juristischen Fakultät aus. Damit verbreiten sie Agitation. Die kommenden Tage werden lang werden, gleichzeitig voll von Hoffnung und Verzweiflung. In der beschissenen Metropole gingen heute nicht so viele Menschen auf die Straße. Morgen und in den darauffolgenden Tagen werden wir entweder entschlossener werden oder “auf Godot warten” – nicht nur hier, nicht nur jetzt sondern überall auf der Welt.

Die internationale Solidarität wird sich wieder einmal als Schlüssel für die Fortsetzung unseres Kampfes erweisen.

20:45 Kreta: In Heraklion fand eine Abenddemonstration mit vielen Teilnehmer_innen (geschätzte 15.000!) statt. Während die Protestierenden auf dem Weg zum Eleftherias Platz waren, kam es zu Auseinandersetzungen. Die Demo wurde mittlerweile beendet.

Die Bosse der Massenmedien weisen ihre Lakeien an zu verbreiten, dass der neue Bailout erst am Montag (und nicht Sonntag) beschlossen wird. Sie verbreiten auch Nachrichten über Rücktritte von Regierungsmitgliedern. Was auch immer ihre “Wahrheit” ist, die Mobilisierung der Bevölkerung geht weiter.

20:00 Kolleg@s der besetzten Juristischen Fakultät erhielten Informationen von Anwälten zu den bisher Festgenommenen: sieben Leute wurden heute verhaftet (neben weiteren, die bereits entlassen wurden), eine weiterer wurde während des gestrigen Protests festgenommen – zwei der festgenommenen sind Jugendliche, mehrere von ihnen wurden von der Polizei übel zusammengeschlagen (haben gebrochene Rippen, etc.). Ein 15-jähriger ist der jüngste Verhaftete. Sie werden wahrscheinlich wegen Straftaten angeklagt und unter dem “hoodie-Gesetz”. Sie werden morgen am 11. Februar im Evelpidon Gericht um 16 Uhr vor den öffentlichen Richter gestellt.

15:05 Es ist bestätigt, dass mindestens ein Protestierender von den Bullen auf dem Syntagma Platz schwer verletzt wurde.

Jeder Mensch, der vor den Mauern eines Gefängnisses stand und sich nicht für die Degradierung der Menschheitsgeschichte schämte, muss entweder ein_e Wärter_in oder blind sein.”

In der Zwischenzeit verbreiten sich die Protestmobilisierungen auch in den Männer- und Frauengefängnissen Griechenlands. Ein Gesetzesentwurf des “Justizwesens”, der u. a. die sogenannte Auflockerung in griechischen Gefängnissen beinhaltet, wurde kürzlich durch das Parlament abgelehnt. Es wurde angenommen, dass es für mindestens 1.500 Gefangene positive Auswirkungen haben wird und zur Entlassung vieler führen könnte. Das Gefangenenkollektiv protestiert gegenwärtig gegen die rechtlichen Bedingungen und die Lebenszustände. Die Gefängnisse, die sich bis jetzt an den Protestmobilisierungen beteiligen sind: Grevena, Trikala, Larissa, Koridallos, Nea Alikarnossos-Kreta, Korfu, Malandrino, Patras, Domokos, Nafplio, Thebes (Frauengefängnis), Sonderhaftanstalt für Jugendliche in Avlona (Jugendgefängnis), Chios, Nigita-Serres, Komotini. In diesen überfüllten Folterkammern der Demokratie verweigern die protestierenden Gefangenen entweder die Mittagszählung, die Nahrungsaufnahme, den Zelleneinschlass nach dem Hofgang oder den Gefängnisausgang. Ihnen wird kontinuierlich mit disziplinarischen Strafen oder Folter (die über den ohnehin schon dramatischen Mangel an Nahrungsmitteln, Heizung etc. hinausgeht) gedroht

Wer die Geiseln des sozialen Kampfes vergisst,
vergisst den Kampf selbst

15:00 Auch in anderen Teilen Griechenlands kam es zu Demonstrationen, z. B. in Thessaloniki, Kozani, Volos, Trikala und der Insel Skopelos. Die Präfektur der Stadt Larisa wurde besetzt und auch die der Stadt Korfu. Auf der Insel Kreta besetzten Student_innen die Polytechnische Uni der Sadt Chania und riefen die Bewohner_innen der Stadt dazu auf, mit ihnen gemeinsam an der Streikdemo teilzunehmen. Das Rathaus Rethymnos wurde auch besetzt. In Heraklion (Kreta) blockierten etwa 50 Anarchist_innen in Solidarität mit dem Arbeitskampf der Kaufhausangestellten des gleichen Konzerns, die sich seit 15 Tagen im Streik befinden, den Supermarkt ‘Ariadni’. Die selben Protestierenden blockierten auch eine Filiale der Alpha Bank. Anteilseigner dieser Bank ist Manesis – der Großindustrielle, der auch Besitzer der “Griechischen Stahlwerke” in Aspropyrgos ist, wo die Stahlarbeiter immer noch kämpfen und gerade den 101. Tag ihres Streiks hinter sich gebracht haben.

14:45 Die Juristische Fakultät Athens ist immer noch besetzt. Um 18.30 Uhr findet eine offene Versammlung statt.

14:30 Zusammenstöße vor der Propylaea. Die Bullen haben es geschafft, die Straßen frei zu machen und die Menschenmenge auseinander zu treiben, die dann rennend in Richtung Omonia Platz flüchtete.

14:14 Ein Demoblock ist noch auf der Propylaea in der Panepistimiou Straße. Die Juristische Fakultät ist von Polizeieinheiten umzingelt.

14:11 Laut Augenzeugenbericht wurden vier oder fünf Demonstrant_innen in der Karageorgi Servias Straße festgenommen.

13:52 Nach einem massiven Polizeiangriff ist der größte Teil der Demonstrationsblöcke wieder zurück in Richtung Panepistimiou Straße abgedrängt worden. Der Syntagma Platz wird von Bullen belagert, ein kleiner Protestblock steht vor dem Denkmal des unbekannten Soldaten. In der Ermou Straße schlagen die Menschen zurück, werfen Steine.

13:42 Im unteren Abschnitt des Syntagma Platzes setzen sich die Zusammenstöße fort. Polizeimannschaften stürmten den Platz und drängten die Demonstrant_innen in den oberen Abschnitt ab. Sie jagten die Leute an der Seite des Hotel Grande Bretagne in der Vasileos Georgiou Straße.

13:31 Kolleg@s berichteten der Athener Radiostation 98 FM live, dass es einen Angriff auf eine Bank in der Mitropoleos Straße gab. Es folgten koodinierte Gegenangriffe aufständischer Demonstrant_innen mit Steinen und vielen Mollis auf die uniformierten Bullen in der Filellinion Straße. Die Bullen antworteten mit Tränengas.

13:26 Insel Korfu: Nach dem Ende der Demo besetzten etwa 200 Demonstrant_innen die Räume der Präfektur der Ionischen Inseln. Sie fordern, dass die Kürzungsmaßnahmen nicht verabschiedet werden.

13:25 Eine Gruppe Faschos griffen auf dem Syntagma Platz migrantische Straßenhändler_innen aus Pakistan an. Antifaschistische Demonstrant_innen jagten die Nazis durch die Mitropoleos Straße. Kleinere Zusammenstöße brachen an der Kreuzung Filellinon und Othonos Straße aus, als eine Gruppe Demonstrant_innen mindestens einen Molli auf Polizeimannschaften warfen.

12:50 Jetzt sind es fast 4.000 Demonstrant_innen auf dem Syntagma Platz, gemessen an den Umständen ein ziehmlich enttäuschendes Ergebnis. Polizeimannschaften sperren die Patio vor dem Denkmal für den unbekannten Soldaten ab.

12:47 Mytilini, Insel Lesbos: Die Demonstration ist zu Ende. Über 2.000 Menschen demonstrierten auf den Straßen der Stadt, während die Stalinist_innen der PAME das Rathaus besetzten. Es existiert ein Demoaufruf für morgen um 11 Uhr und einer für Sonntag um 16 Uhr.

12:28 Die Versammlung der Bevölkerung von Holargos-Papagou (Vororte nördlich Athens) hat das Rathaus Holargos besetzt, um die Aktionen und kommenden Demos zu unterstützen. Hier ist ihr Communique:

Kommt verdammt noch mal raus!

Keine Lügen mehr, Brüder und Schwestern… Wir haben viele Male hart gekämpft, waren sogar in Zusammenstöße mit unseren eigenen Leuten verwickelt, aber die Plage der Misanthropen hat sich als entschiedener herausgestellt… Unsere Leben wurden verdorben, unsere Träume ausgelöscht, unsere Seelen uns herausgerissen… Und was haben wir getan? Müssen wir skeptisch und zahm bleiben? Das ist unser Rendezvous mit der Geschichte, für die Generationen, die erst noch kommen werden. Jetzt ist die Zeit, um sie zur Hölle zu schicken! Lasst den Fluss überlaufen und sie ertränken!

“Und des Flusses Wasser tragen nicht die Schuld daran, dass sie reißend sind, Brüder und Schwestern… Die Banken sind jene, die sie einschränken!”

JEDEr RAUS AUF DEN SYNTAGMA PLATZ AM ZWEITEN TAG DER ABSTIMMUNG ÜBER DAS MEMORANDUM! JEDEr RAUS ZU DEN VERSAMMLUNGEN, STREIKS, BESETZUNGEN! BEREIT UND ENTSCHLOSSEN.
Offene Versammlung der Bevölkerung von Holargos-Papagou

12:07 Veria, Nordgriechenland: Kolleg@s, Solidarisierende und Bürger_innen von Veria halten die lokale “Peripherische Gewerkschaft” (eine Regierungsinstitution) in der Region Imathias besetzt und veröffentlichen folgendes Communique:

Seit dem 10. Februar um 11 Uhr besetzen wir im Kontext des allgemeinen Kampfes gegen das Elend, dass die Bankiersjunta in Zusammenarbeit mit der lokalen politischen und- Wirtschaftselite entfacht, die Gebäude der Peripherischen Gewerkschaft in Imathia.

Wir verlangen keine Rückkehr zu früheren Verhältnissen, da die erst zur jetzigen Situation geführt haben. Wir streben den gesamten Umsturz des politischen und ökonomischen Systems an, das unterstützt wird durch die Individualisierung, den Konsum, dem Rückzug aus dem kollektiven Leben und uns in die Falle einer referendumartigen Oligarchie mit angeblicher Demokratie lockte.

Wir kämpfen für eine Gesellschaft der Solidarität, Gleichberechtigung und Freiheit.

Durch Selbstorganisation werden wir Institutionen der direkten Demokratie erschaffen, die die alltäglichen Bedürfnisse und den Willen aller Bürger_innen abdecken.

Solidarität – Würde – Selbstorganisation
Die Versammlung der besetzten Peripherischen Gewerkschat Imathias

11:24 In der besetzten Juristischen Fakultät sind fast 100 Leute. Erste-Hilfe Vorsorgung steht zur Verfügung aber es werden noch mehr Medikamente/Verbandmaterial (Antazidium – Magensäureblocker, Antiseptika, Mullbinden) und Gasmasken benötigt. Aus der Juristischen Fakultät wird eine Rechtshilfe-Telefonnummer weitergegeben:+30 6944521071.

11:22 Eine große Gruppe Zivicops wurde in der Nähe der Aghios Dionisios Kirche in der Skoufa Straße gesichtet. Ein Kolleg@ berichtet von vier “Präventiv”festnahmen.

11:17 Massive Polizeipräsenz rund um die besetzte Juristische Fakültät. Vor allem verstreute Zivicops; zwei Polzeibusse sind in der Kolokotroni Straße und zwei weitere drei Straßen weiter.

11:07 GMT+2 Kolleg@s, die nun in der besetzten Juristischen Fakultät sind und sich vorher in der Nähe des Geschehens aufhielten, berichten, dass die Bullen Leute an der Kreuzung Akadimias- und Solonos Straße verhaften. Anscheinend ist ein unkomplizierter Zugang von der Panepistimiou Straße zur Propylaea, einem der heutigen Auftaktorte, möglich.

Im Zusammenhang mit den Sozialprotesten gegen die neuesten und härtesten Kürzungsmaßnahmen der regierenden Arschlöcher, die im Dienst für die Troika (EU/EZB/IWF) ihre Version der “Nationalen Einheit” propagieren, wird vom 10. bis 12. Februar zu etlichen Demos mobilisiert. Die beiden Ausverkaufsgewerkschaften des öffentlichen und privaten Sektors (GSEE und ADEDY) rufen derweil zum landesweiten 48-stündigen Generalstreik ab heute auf. Am Sonntag, den 12. Februar soll die neue Troika-Abkommen (genannt “Heil- Rettungspaket”) im Griechischen Parlament per Abstimmung beschlossen werden.

Selbst im letzten Moment rufen verschiedene Kollektive, Organisationen, Syndikate und soziale Bewegungen die Menschen vehement dazu auf, die Abstimmung der neuen Finanzmaßnahmen zu blockieren. Das Wort, das vielen über die Lippen kommt ist: Revolte. Allerdings wird sich erst heraustellen müssen, ob sich die Menschen tatsächlich mit allen Mitteln, die sie haben, erheben werden oder die Regimepläne der kompletten Verwüstung alles Sozialen ohne großartige Probleme ablaufen wird. Angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Wut der Menschen im Verlauf der kommenden Stunden oder Tage explodieren könnte, fährt der Staat seinen gesamten Repressionsmechanismus gegen die Demonstrant_innen auf.

Streikende und Anarchist_innen/Antiautoritäre halten seit gestern die Juristische Fakultät im Zentrum Athens besetzt, um sie als Basis für Auseinandersetzungen, zur Gegeninformation und als Erste-Hilfe-Zentrum zu nutzen. Die Gebäude des Gesundheits- und des Arbeitsministeriums sind ebenfalls besetzt.

Updates findet ihr auf Occupied London und bald auch hier.

Heike Schrader lügt in ihrem Artikel in der jungen welt zum Generalstreik in Griechenland

Heike Schrader lügt!

Betrifft den Artikel „Mörderischer Angriff“ in der Tageszeitung junge welt vom 21. Okt. 2011. In der fett gedruckten Unterüberschrift behauptet die junge welt „Hintergründe zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten“ in Athen liefern zu wollen. Der folgende Artikel strotzt dann jedoch nur so vor Auslassungen, Verdrehungen, Halbwahrheiten und Parteipropaganda der KKE. Da Heike Schrader seit Jahren in Athen lebt dürfte ihr all das bekannt sein. Der Artikel kann deshalb nur als wissentliches Lügenkonstrukt bezeichnet werden.

Zu den Auseinandersetzungen war es am 2. Tag des 48stündigen Generalstreiks zwischen einem Block von AnarchistInnen, Linksradikalen und nicht eingebundenen Jugendlichen einerseits und Ordnern der stalinistischen KKE, ihrer Jugendorganisation und der von der KKE dominierten Gewerkschaftsfront Pame gekommen. Das 53-jährige Pame-Mitglied Dimítris Kotzarídis erlitt nach Tränengas- und Blendschockgranatenbeschuss durch die MAT-Sondereinheiten der Polizei einen Herz- und Atemstillstand und verstarb noch vor Ort. Ärzte, die vergeblich versuchten ihn wiederzubeleben, führen seinen Tod auf das Einatmen großer Mengen von Tränengas zurück. Nach Aussagen eines ihn begleitenden Bekannten, war er nicht an den Auseinandersetzungen beteiligt und „fiel direkt nachdem eine Tränengasgranate vor seinen Füßen explodierte, plötzlich um.“ Anstatt diesen erneuten Polizeimord anzuklagen, sprach die KKE-Vorsitzende Aléka Paparíga die Polizeikräfte noch am 20. Okt. auf einer Pressekonferenz von jeder Schuld frei. Continue reading Heike Schrader lügt in ihrem Artikel in der jungen welt zum Generalstreik in Griechenland

Reaktion auf die Ereignisse vom Generalstreik (aktualisiert)

20 Oktober 2011:Die Stalinisten der PAME/KNE beschützen das Parlament

In der Nacht vom Freitag, den 21. Oktober,  griff eine Gruppe von Kollegas die Parteizentrale der stalinistischen KKE in der Stadt Larissa (Zentral-Griechenland) an.
Die Scheiben des Gebäudes wurden eingeworfen und einige Feuerwerkkörper ins Innere geworfen. Eine Erklärung zu dieser Aktion besagt, dass dieser Angriff als Antwort auf die Mitglieder der KNE (Jugendorganisation der KKE) ist, die sich am zweiten Tag des Generalstreiks entschlossen haben, die Polizei zu ersetzen.

In der Nacht zu Donnerstag, den 20. Oktober wurden in Athen und Thessaloniki einige direkte Aktionen gegen die Stalinisten der KKE und die Sozialdemokraten der PASOK durchgeführt. Im Viertel Jalandri, im Nordosten von Athen hat eine Gruppe von AnarchistInnen bzw. Antiautoritären die Parteibüros von KKE und der regierenden PASOK mit Farbe eingedeckt. Sprüche gegen die rote Polizei der KNE und die Schergen der Troika (PASOK) wurden auf die Fenster und die Fassade des Gebäudes geschrieben. Wie in ihrer Erklärung geschrieben, handelte es sich dabei um eine kleine Reaktion auf die Ereignisse des 2. Tages des Generalstreiks (wir berichteten).

In Thessaloniki gab es am selben Tag ungefähr gegen 4Uhr morgens Brandanschläge gegen Zentralen der KKE, in den Vierteln Tuba, Jarilau und Triandria.

Des weiteren wurden Mitglieder der KNE aus der Universität in Thessaloniki geschmissen und ihre Plakate entfernt und Informationstische umgeworfen. Auch an der Universität in Ioannina wurden Mitglieder der MAS und PAME von Antiautoritären angegriffen.

„An die Mitglieder der KKE: dies ist nicht 1998. Heute  bleibt nichts unbeantwortet! Schläge und Tritte für die Bullen der KKE!“

1998 gab es an der Polytechnic Universität in Athen eine Versammlung aufgrund des Jahrestages der Niederschlagung der Militärjunta. Es wurde beschlossen keine Demo durchzuführen doch ein Block von Leuten ging trotzdem los und rief anarchistische Parolen. Daraufhin wurden sie von der „KNAT“ umzingelt und angegriffen (KNAT ist ein Wortspiel aus KNE, der Jugendorganisation der kommunistischen Partei und MAT, der Abkürzung für die Spezialeinheit der Polizei). Der kleine Block war nicht darauf vorbereitet und so konnte die Polizei zusammen mit den Stalinisten wild auf circa 100 Leute einprügeln. Diese wurden dann nachher sogar noch von der Polizei verhaftet. VIDEO

Quellen: 1, 2, 3

Direkte Aktionen gegen den Staat und seine Kollaborateure!

Laufende Updates vom Generalstreik in Griechenland 20 Oktober

Der zweite Tag des landesweiten Generalstreiks

20:30 MEZ Midestens zehn Polizeimannschaften jagten Menschen auf dem Exarchia-Platz, der Solomou- und der Stournaristr. Sie schossen mit Tränengas und besetzten den Platz. Bewaffnete Polizei sperrten auch den gesamten Bezirk ab.

Die neuen Finanzgesetze wurden wie erwartet verabschiedet.

19:50 MEZ Die Abgeordnetensitzung wurde ohne Störungen weiterführt. Der gesamte Syntagmabereich ist komplett geräumt, der Verkehr fließt wieder normal.

Die Gesamtzahlen der inhaftierten/festgenommenen und verletzten DemonstrantInnen sind bisher nicht bestätigt (aber die alternative Presse berichtet bis jetzt von fast 150 Ingewahrsamnahmen).

19:15 MEZ Die Polizei hat die Leute außerhalb des U-Bahnfofs Akropolis eingekesselt. (Einige sind möglicherweise im U-Bahnhof gefangen) Es wird von Massenverhaftungen vor Ort berichtet.

Die Bullen haben den U-Bahnhof Omonia eingekesselt und griffen gerade Leute in der U-Bahn an.

18:20 MEZ: Nachdem die Polizei in Monastiraki eingefallen ist, flüchteten sich die Menschen in die Metrostation und versperrten die Türen, um sich vor den wütenden Cops zu schützen. Die Cops und ihr Gefolge haben die Räumung des Bahnhofs angeordnet.

Cops griffen Demostrierende in der Nähe des Eingangs von der Metrohaltestelle Akropolis an und es wurde von 3 Festnahmen berichtet. Alle drei wurden aufgrund der starken Präsenz von solidarischen Menschen vor Ort wieder freigelassen.

Die Cops jagen nun Menschen durch die Straßen des benachbarten Bezirks Thissio.

17.40  MEZ ein 53-jähriger Mann, der Teilnehmer der heutigen Athener Demo war, ist gestorben. Continue reading Laufende Updates vom Generalstreik in Griechenland 20 Oktober

Live-Updates zum 48-Stunden Generalstreik in Griechenland

19:20 MEZ Die Polizeihauptwachen haben gerade bekanntgegeben, dass sie 28 Menschen inhaftiert und fünf festgenommen haben. 25 verletzte Bullen sind in Athen ins Krankenhaus eingeliefert worden.

18:20 MEZ Vor dem Polizeihauptquartier in Athen versammeln sich Menschen und verlangen die sofortige Freilassung der Festgenommenen. Genaue Zahlen zu den Festnahmen müssen später bestätigt werden.

Auf dem Monastiraki Platz feuerte die Polizei Tränengas in die Menschenmenge, ebenso wie in die U-Bahnstation.

18:00 MEZ Auseinandersetzungen in der Gegend von Monastiraki.

Exarchia ist unter totaler Besetzung der Polizei. Viele Menschen werden von der Polizei verprügelt und von uniformierten oder zivilen Polizisten festgenommen.

17:30 MEZ Polizei stürmt den Platz in Exarchia und jagt die Leute dort.

17:15 MEZ Alleine in Athen wurden min. 15 Verhaftunen und zwölf Festnahmen bestätigt. In der Stournari Str. in Exarchia gibt es weiterhin Zusammenstöße.

17:00 MEZ In Thessaloniki bleiben viele DemonstrantInnen wegen der starken Repression vor dem Arbeiterzentrum und verlangen die sofortige Freilassung aller Festgenommenen. Zurzeit findet dort eine Versammlung mit fast 80 Menschen statt.

Der Syntagma-Platz wurde von der Polizei geräumt. Vorher schreckte sie nicht einmal davor zurück sogar ältere Streikende in aller Öffentlichkeit anzugreifen (auf den Platz gab es einen durchgehenden Bedarf medizinischer Hilfe). Zusätzlich dazu hinderten unzählige Einheiten der Motorradbullen an den Olympischen Zeus Säulen (Olympieion) die Menschen daran, den Ort zu verlassen.

Bevor das geschah, griff eine vielfältige Gruppe die Griechische Nationalbank an und zertrümmerte deren Inneneinrichtung.

Es muss zur Kenntnis genommen werden, dass sich heute auch Basisgewerkschaften, anarchistisch/antiautoritäre Blöcke, Blöcke der Nachbarschaftsversammlungen und StudentInnenverbindungen unter den DemonstrantInnen befanden. Morgen am 20. Oktober werden die landesweiten Streikmobilisierungen in Griechenland gegen die Abstimmung der Multi-Finanzrechnungen, die den Menschen von Troika und Regierung aufgezwungen werden, ihren Höhepunkt erreichen. Continue reading Live-Updates zum 48-Stunden Generalstreik in Griechenland

19. OKTOBER: ALLE AUF DIE STRASSEN!

Lasst uns zum Gegenangriff übergehen!

Lasst uns eingreifen in das Fest der korrupten Gewerkschaften
und kämpferische Ansätze in der Demonstration vorantreiben!

19. OKTOBER: ALLE AUF DIE STRASSEN!

“Gegen Gewalt, wo immer sie auch herkommen mag” – eine Phrase, die wir oft von Adonis Georgiadis hören, genauso wie von anderen, die der politischen Linken angehören oder Immobilieneigentümer, die als progressiv angesehen werden und gelegentlich im Laufe von Streiks auf die Straße gehen.

Wir werden uns nur entfernt mit einem solchen Verständnis befassen, wie wir es in zahlreichen Streiks erleben können. Mit jenem Verständnis, das mehr oder weniger sagt: „Es sollte keine Provokation stattfinden, keine Auseinandersetzung, die uns schaden und die Bewegung in Misskredit bringen könnte.“ Es ist ein Verständnis, das hauptsächlich in großen Teilen der reformistischen, verräterischen Linken des Regimes zu finden ist.

In Wirklichkeit nützt diese Ansicht dem Staat. So zahlreich die Demonstrierenden auch sein mögen; wenn der Staat die Menschen auf den Straßen sieht wie sie hinter Lausprechern und Megaphonen verstecken und die Masse auffordern, ruhig zu bleiben, wenn die Cops provozieren, dann weiß er, dass diese Menschen alle selbstkontrolliert sind und nicht irgendein Problem bewirken.

Eine spontane, massive Bewegung ist es, was den Staat beängstigt oder, in einem massiven Streik, ob diese Masse unkontrollierbar, konfrontativ wird und den Frieden, die Ordnung und Sicherheit derer stört, die sie existenziell benötigen und sie anderen versuchen aufzuzwingen.

Sie haben keine Angst vor irgendeiner pazifistischen Demonstration, irgendeinem friedlichen Protest so massive r sie auch seien könnten. Deshalb lobt selbst der Staat diese Veranstaltungen (so wie es zum Beispiel be idem Streik am 20. Mai geschehen ist, der eindeutig friedlich war, wenn nicht sogar eine Anti-Gewalt Demonstration. Damals verkündeten alle Minister einschließlich des Premiers Papandreou den Medien den Blödsinn, dass die Demonstrierenden das Recht auf friedlichen Protest haben und jeder Streik so oder so ähnlichen ablaufen sollte.) Sie kriegen erst Angst, wenn Auseinandersetzungen sich ausbreiten, die Normalität gestört wird oder Angriffe auf staatliche und kapitalistische Ziele durchgeführt werden, weil solche Aktionen sie vor ein unmittelbares Problem stellen.

Natürlich lassen wir uns nicht zum Narren halten, auch leben wir nicht in unserer eigenen Privatwelt. Offensichtlich glauben wir nicht daran, dass, sobald wir uns entschließen zwei, drei Angriffe auf einem Generalstreik durchzuführen, die Revolution kommen wird. Aber wir glaube, dass wir jenen einen Gegenangriff schuldig sind, die versuchen unser Leben zu kontrollieren; jene, die es wagen zu denken, dass wir nur existieren, um ihre Sklaven zu sein; gegen jene, die uns zu Grunde richten und uns unsere Leben stehlen; gegen die Unterdrückung und Barbarei des täglichen Lebens im Kapitalismus; gegen die Gewalt, die wir täglich vom Staat und den Bossen erleiden. Das geringste, das wir tun können, ist es, uns zu wehren!

~  ~  ~

Um die Pläne jener zu vereiteln, die denken, dass dieser Tag ein einfacher Streikspaziergang durch das Stadtzentrum wird; jene, die sich einen pazifistischen Marsch erhoffen.

Lasst uns am 19. Oktober eine stürmische Antwort jenen geben, die wollen, dass wir unser ganzes Leben als Sklaven leben, damit ein Haufen von Menschen mit Goldlöffeln essen wird und ihr verfaultes System überlebt.

FEUER UND FLAMME DEM STAAT UND DEM KAPITAL!
ALLE AUF DIE STRASSE!

Quelle

Der Generalstreik in Griechenland wurde auf 48 Stunden ausgeweitet

Am 12. Oktober besetzte die GENOP (die Gewerkschaft der DEI, Staatliches Elektrizitätsunternehmen) das Gebäude in Athen, in dem die Rechnungen des Unternehmens ausgestellt werden, während sich überall im Land Wildcat-Besetzungen und Streiks ausbreiten.

Die Aktion geschah aus Protest gegen die neu eingeführte Grundsteuer. Aus Solidarität versammelten sich hunderte Menschen vor Ort (Piräus-Allee 247, nahe Tavros). Um die Besetzung zu beenden, ordnete der Entwicklungsminister (Papakonstantinou, ehemaliger Finanzminister) die Einschaltung des Generalstaatsanwaltes an.

Im Vorfeld des Generalstreiks verbreiten sich währenddessen wilde Besetzungen von Ministerien und anderen öffentlichen Gebäuden. Zu den Streiks:

– In Athen gab es Donnerstag 13.10 und Freitag 14.10 keinen öffentlichen Transport, da alle ArbeiterInnen mit Ausnahme der Vorstadtbahn zu einem 48-stündigen Streik aufgerufen hatten.

– TaxifahrerInnen haben ebenfalls zum Streik am Freitag 14.10 aufgerufen und bereiten sich für zukünftige Mobilisierungen.

– Alle ArbeiterInnen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten haben vom Donnerstag 13.10 bis Sonnabend 15.10 zu einem 48-stündigen Streik aufgerufen.

– Für Mittwoch, den 19. Oktober und Donnerstag, den 20. Oktober haben die beiden Ausverkaufsgewerkschaften GSEE (zuständig für den privatwirtschaftlichen Sektor) und ADEDY (ihr Zuständigsbereich ist der öffentliche Sektor) zu einem 48-stündigen Generalstreik aufgerufen – den ersten nach dem Generalstreik am 28. und 29. Juni. Die Entscheidung wurde unter dem wachsenden sozialen Druck und der Wut gegen die neueste Runde von Kürzungsmaßnahmen in dem Land getroffen. Die Streikdemonstationen werden am 19. Oktober, um 10 Uhr MEZ auf den Marsfeldern [Pedion tou Areos] und am 20. Oktober, um 10 Uhr MEZ am Syntagma-Platz, beginnen.

– Aufgrund des Generalstreiks werden Museen und archäologische Fundstätten am Mittwoch und Donnerstag geschlossen sein.

– Anwälte bleiben von 13. bis zum 19. Oktober ihrer Aufgabe fern.

– Die LehrerInnen treten am Mittwoch und Donnerstag in einen 48-stündigen Streik und rufen danach zu rollenden 5-Tage Streiks auf.

– Die ZollbeamtInnen rufen ebenfalls zu einem 10-tägigen Streik (14-24. Oktober) auf.

– Die ArbeiterInnen der lokalen Präfekturen und Flughäfen streiken ebenfalls. Alle Flughäfen bleiben vom 17. bis 19. Oktober geschlossen.

– Die FinanzbeamtInnen streiken vom 17. bis zum 20. Oktober.

– Die ArbeiterInnen des Finanzamtes kündigen vom 17. bis 27. Oktober einen 10-tägigen Streik an.

– Die Bankangestellten werden ebenfalls am 18. und 19. Oktober in den Streik treten.

Quellen: a, b, c

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