Tag Archives: Den Haag

Sylvester: Solidaritätsaktion am Abschiebezentrum des Flughafens Rotterdam / Den Haag

eingegangen am 2.1. 2018 auf englisch

An Sylvester haben sich ca. zwanzig Leute zu einer Solidaritätsaktion am Abschiebelager des Flughafens Rotterdam / Den Haag versammelt.

Während fast das ganze Land das neue Jahr feiert, erwarten hunderte Menschen, nur, weil sie nicht das richtige Stück Papier haben, Abschiebung. Das Gefängnis neben der Startbahn des Flughafens Rotterdam / Den Haag ist einer der Orte, an denen  Migrant*innen  ihre Ausweisung erwarten. Als eine kleine Geste der Unterstützung für die dort einsitzenden Leute und als Zeichen der Empörung über Gefängnisse und über die Welt, die sie braucht, haben wir um 24 Uhr mit Feuerwerk, Lärm, Krach, Parolen und Transparenten eine Solidaritätsaktion durchgeführt.

Gegen die Welt von Grenzen, Gefängnisse und Herrschaft. Für Freiheit. Für Anarchie!

auf englisch

Den Haag: Brennt alle Gefängnisse nieder. Solidaritätsgraffiti für die anarchistischen Gefangenen Lisa und Peike

Am vergangenen Wochenende haben wir an einer Lärmschutzwand  gegenüber dem Polizeipräsidium und Trainingszentrum, von Den Haag in den Niederlanden, ein achtzig Meter langes Solidaritätsgraffiti mit dem Text gesprüht: Brennt alle Gefängnisse nieder!

Das Graffiti wurde aus Solidarität mit Lisa und Peike erstellt, die beide in deutschen Gefängnissen sind. Lisa ist siebeneinhalb Jahre inhaftiert, weil sie einen Banküberfall begangen haben soll. Peike wurde wegen Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg zu zwei Jahren und sieben Monate verurteilt.

Wir wollen sie frei! Freiheit für Lisa und Peike und alle anarchistischen Gefangenen! Brennt alle Gefängnisse nieder!

Anarchist Damage Squad

auf englisch

Anarchist Wallpaper #3 Oktober 2017: Sabotiert den Überwachungsstaat! Lasst uns alle Täter*innen sein

Hier ist die dritte Ausgabe der Anarchistischen Wandzeitung aus Den Haag in den Niederlanden! Dieses Mal thematisiert sie Überwachung, das  Gesetz zur Rasterfahndung und die Notwendigkeit von Sabotage. 

Anarchist Wallpaper (englischsprachig) im pdf-Format zum Ausdrucken und Verteilen

Sabotierte den Überwachungsstaat. Lasst uns alle Täter*innen sein.

Über Überwachung, Rasterfahnung und die Notwendigkeit der Sabotage..

Du wirst überwacht; auf der Straße, am Bahnhof, in Sozialen Medien, durch deine Telefonanrufe und E-Mail Korrespondenz. Der Staat uns seine Kollaborateure wünschen totale Kontrolle, ob du „etwas getan hast“ oder nicht, alle sind verdächtig. Ab dem 1. Januar 2018 erhalten die Nachrichtendienste neue Macht. Sie dürfen ihre Informationssammlungen ausweiten, so dass sie sich nicht nur auf bestimmte Verdächtige beziehen müssen. Hiermit führen sie die Massenüberwachung ein. In den Augen des Staates sind alle verdächtig. So lasst uns alle Täter*innen und Komplizen werden.

Im Juni diesen Jahres billigte die 1. Kammer die sogenannte „Rasterfahndung“ Dieses Gesetz gibt Nachrichtendienste mehr Macht, als sie bisher besaßen. Sie werden in der Lage sein, digitale Daten in großem Umfang zu überwachen und zu speichern. Ihnen wird auch ermöglicht, alle automatisierten Geräte zu überwachen, wie Handys, Laptops und Tablets, ohne, dass eine Person „verdächtig“ sein muss. Eine geheime DNA Datenbank kann von allen Personen erstellt werden, abermals, ohne dass der Verdacht vorlegen muss, etwas getan zu haben. Alle gespeicherten Daten können, ohne vorherige Untersuchung des inländischen Geheimdienstes, mit ausländischen Geheimdiensten ausgetauscht werden.

Die Rasterfahndung ist ein großer Schritt für den Staat in Richtung totaler Kontrolle und fügt sich dem aktuellen Trend von Repression, wie erzwungene Identifizierung, Kameraüberwachung und präventive Personenkontrollen durch die Polizei. Das neue Gesetz wurde (wie andere in den letzten Jahren), mit der Rechtfertigung von Sicherheitsrisiken und dem wachsenden Bedürfnis Bürger*innen vor Terrorismus zu schützen, durchgesetzt. Die tatsächliche Umsetzung dieses Gesetzes findet in ärmeren Vierteln statt und wird gegen Leute eingesetzt, die nicht den weißen Status Quo entsprechen. In armen Vierteln wie „Shilderswijk“ in Den Haag, sind Kameraüberwachung, Personenkontrollen und Einschüchterungen, weit verbreitet. Die durch neue staatliche Methoden gesammelten Informationen werden gegen Leute genutzt, die sich gegen diese Belästigungen widersetzen. Ein zunehmend repressiver Staat sorgt nicht für weniger Terrorangriffe, ganz im Gegenteil, Ein repressiver Staat bewirkt Ausgrenzung und schützt nur die, die finanzielle Interessen beanspruchen. Staatliche Einrichtungen, Großunternehmen und mächtige Institutionen. Der Rest von uns gilt als ständige Bedrohung und wird ständig verdächtigt, indem wir gejagt, kontrolliert und gedemütigt werden. Die Mechanismen der staatlichen Kontrolle scheinen unantastbar zu sein, aber nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Jedes System hat seine Schwächen und jedes System ist anfällig für Sabotage;

Ein Kontrollmechanismus, der entwickelt und geschaffen wurde, um ein System zu schützen, das nur die Interessen kapitalistischer Institutionen schützt, ist ein direkter Angriff auf uns. Und ein Angriff auf uns kann nicht unbeantwortet bleiben. Lasst uns die Kameras an Straßenecken herunter holen, die die Augen des Staates formen. Lasst und die Kabel und die Stromversorgung der Server und Computer anzünden, die unsere Informationen aufzeichnen und speichern. Lasst uns die Unternehmen angreifen, die von diesem Kontrollwahn profitieren. Lasst uns den Staat sabotieren, damit wir leben können. Wenn wir alle verdächtig sind, lasst uns alle zu Täter*innen werden.

Freiheit für Peike!

Während des G20-Protest im letzten Juli in Hamburg gingen tausende von Leuten auf Straße, um gegen das Treffen der Führer*innen der zwanzig am meisten industrialisierten Nationen zu demonstrieren. Die Protestierenden waren starker Polizeirepression ausgesetzt, die zu einem Aufruhr führte. Der deutsche Staat nutzte diese Gelegenheit, um autonome Strukturen anzugreifen und zu kriminalisieren.

Die deutsche Nachrichten-Internetseite Indymedia Linksunten wurde verboten. Mehr als einhundert Leute wurden verhaftet, unter ihnen Peike aus Amsterdam. Peike war der Erste, der vor Gericht gestellt und zu 2 Jahren und 7 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er angeblich zwei Bierflaschen auf Polizeibeamte geworfen haben soll. Die Staatsanwaltschaft forderte 1 Jahr und 7 Monate, der Richter machte daraus 2 Jahre und 7 Monate. Peike ist momentan in Hamburg inhaftiert. Freiheit für Peike und alle Gefangenen. Für weitere Informationen:

http://www.freepeike.noblogs.org

 

Den Haag, Niederlande: Neun Bankautomaten zerstört

Letzte Nacht demolierten wir neun Bankautomaten in Den Haag, Niederlande, aus Solidarität mit den AnarchistInnen, denen Banküberfälle in Aachen, Deutschland vorgeworfen werden. Der Beginn ihres Prozesses ist der 23. Januar. Über einen Zeitraum von fünf Monaten sind 26 Verhandlungstage angesetzt.

Uns interessiert nicht, ob die Gefährtinnen tatsächlich verantwortlich für die Banküberfälle sind oder nicht. Enteignung ist eine aus ethischer Sicht gerechtfertigte Praxis, eine Methode des Kampfes, die Teil der Geschichte aller revolutionärer Bewegungen ist.

Wir wollen sie in Freiheit! Liebe, Wut und Solidarität!
Zerstöre alle Banken! Feuer den Gefängnissen!

Quelle | auf Italienisch, auf Griechisch, auf Spanisch

Niederlande: Ein weiteres Aufenthaltsverbot für Anarchisten aus Den Haag

stop-repressie-anarchisten-1-v2-544x725Die Polizei zeigte sich gestern (fünf Tage nach dem Ablauf der vorangegangenen Aufenthaltsverbote für mehrere Anarchisten aus Den Haag) an der Wohnungstür eines Anarchisten, um einen weiteres Aufenthaltsverbot zu erlassen. Dieses Mal im Zusammenhang mit Aktionen, die sich gegen die extrem-rechte Gruppierung Pegida richteten und die angekündigt hat, ab jetzt jeden Monat in Den Haag zu demonstrieren. Das Aufenthaltsverbot besteht währen der kommenden drei Den Haager Pegida-Demonstrationen und gilt für die Innenstadt von Den Haag und das Viertel Haagse Hout. An drei Terminen, 9. Oktober, 13. November und 11. Dezember darf der Anarchist und Antifaschist dieses Gebiet nicht betreten und muss sich zweimal am Tag auf der Polizeistation melden.

Das vorherige Aufenthaltsverbot wurde im Namen des Bürgermeisters erteilt und betraf den Widerstand gegen Polizeibrutalität in Schilderswijk. Dieses Mal wurde es von der Staatsanwaltschaft ausgesprochen, mit der Absicht den Widerstand gegen Faschismus zu brechen. Das ist der neueste Schritt in einer Serie von repressiven Maßnahmen gegenüber AnarchistInnen und AntifaschistInnen in Den Haag. Mehrere AnarchistInnen aus dieser Stadt haben darüber erst kürzlich  den Artikel “Aufenthaltsverbote gegen AnarchistInnen in einem breiteren Kontext mit der Repression in Den Haag” verfasst.

Die Staatsanwaltschaft, die Polizei und der Bürgermeister engangieren sich darin, den anarchistischen Kampf und Widerstand gegen Faschismus zu zerschlagen. Aber wenn sie glauben, dass uns Repression zurück halten wird, werden sie etwas Anderes feststellen. Der Kampf gegen Faschismus und für eine bessere Welt braucht keine Legitimation durch den mit Faschismus und Diskriminierung durchtränkten Staat. Der Kampf gegen Faschismus ist immer legitim, folglich ist er es jetzt und in der Zukunft.

Stoppt die Repression gegen AnarchistInnen und AntifaschistInnen.

 

auf Englisch

[Niederlande] Aufenthaltsverbote gegen AnarchistInnen in einem breiteren Kontext mit der Repression in Den Haag

zestien-aanhoudingen-bij-rellen-schilderswijkAm 3. August erhielten mehrere AnarchistInnen aus Den Haag und eine Person von außerhalb der Stadt einen Brief vom Bürgermeister Van Aartsen. Er hatte den Zweck ein Aufentshaltsverbot für zwei Monate für Schilderswijk zu verhängen, einem Arbeiter- und MigrantInnenviertel in der Innenstadt von Den Haag. Der Bürgermeister möchte das sogenannte „Fußballgesetz“ nutzen, das jetzt zum ersten Mal gegen politische AktivistInnen eingesetzt wird. In letzter Zeit sind AnarchistInnen in Den Haag starker Repression ausgesetzt. Vieles kommt dabei direkt vom Büro des Bürgermeisters.

50,000 Euro Schadensersatzforderung für die Räumung von De Vloek
Während der Räumung des für dreizehn Jahre besetzten Sozialen Zentrums wurden zehn Leute verhaftet. Fünf verblieben für zwei Wochen mit dem Vorwurf im Gefängnis Gewalt gegen die Polizei angewendet zu haben. Mehrere Monate nach ihrer Entlassung erhielten diese zehn Personen einen Brief vom Bürgermeister Den Haags, der einen Schadensersatzsanspruch über 50,000 Euro geltend machte. Bei der weiteren Untersuchung der Details dieser Forderung wurde offensichtlich, dass sie weitgehend auf Kosten beruht, die nichts mit der Räumung zu tun hatten. Sie beinhaltete die Entfernung von Container voller Bauschutt, die angeblich für den Barrikadenbau genutzt wurden. (De Vloek wurden unmittelbar nach der Räumung abgerissen) und die Säuberung der Straße von Farbbeutelfarbe (die Straße wurde noch nicht einmal gereinigt, sondern ein paar Wochen nach der Räumung im Rahmen planmäßiger Wartungsarbeiten ersetzt)

Diese riesige Summe wurde nicht bezahlt, was zu einem noch anhaltenden Verfahren führte. Die Forderung zur Zahlung einer solch hohen Entschädigung geschieht nicht oft, ist aber auch nicht neu. Früher, nach der Räumung vom Ubica, einem Squat in Utrecht, wurde ebenfalls eine exorbitante Schadensersatzsumme gefordert. Die Bestrafung aller Widerstand Leistender, wird nicht nur durch Freiheitsstrafen erreicht; Sie versuchen auch die “Schuldigen” in den finanziellen Ruin zu treiben. In diesem Fall ist die Bestrafung der Widerständigen auch der Katalysator: Die VVD, die politische Partei von Van Aartsen forderte den Stadtrad auf, den ganzen „Schaden“ zu verlangen.

Schließung des Autonomen Zentrums
Allerdings stoppte der Bürgermeister nicht mit der Schadensforderung für die Räumung des De Vloeks. Auch das Autonome Zentrum (AC) hatte den Preis zu zahlen. Das AC wurde nach vier Jahren im Wohnviertel Bezuidenhout geräumt. Im Anschluss wurden drei Gebäude im Harstenhoekweg besetzt, um mit den Aktivitäten des Autonomen Zentrums fortfahren zu können.

Der Bürgermeister hatte gemeinsam mit dem Eigentümer eines Gebäudes den Plan einer Räumung aufgrund angeblicher Asbestgefahr. Es folgte ein Gerichtsverfahren, das der Bürgermeister verlor, so dass der Räumung nicht stattgegeben wurde. Wenige Monate später kam ein Brief, der besagte, dass der Bürgermeister das Gebäude, in dem sich das AC befindet dicht machen würde, weil dort ein illegales Café betrieben wird. So hat der Bürgermeister versucht Orte zu schließen, die eine hohe strukturelle Bedeutung für die anarchistische Bewegung haben. Dieser Prozess das AC zu schließen ist immer noch im Gange.

Aufstand in Schilderswijk
Als Mitch Henriquez 2015 von der Polizei zu Tode gewürgt wurde, lehnten sich Tausende von Menschen in Schilderswijk gegen die Polizei und den Staat auf. Hunderte griffen die Polizeistation an und es gab vier Nächte lang Zusammenstöße mit der Polizei. Der Aufstand war erwartete Reaktion auf die Polizeimorde und rassistische Polizeibrutalität im Viertel in der letzten Zeit.

Seit Jahren haben AnarchistInnen und AntifaschistInnen Maßnahmen gegen rassistische Polizeibrutalität im Viertel ergriffen und das ist ein Stachel für die Seite des Bürgermeisters. Verschiedene Stadteilorganisationen versuchen mit dem Problem der Polizeibrutalität fertig zu werden. Aber all diese Gruppen arbeiten mit der Polizei und der Stadtverwaltung zusammen oder sie sind befreit sich an Runden Tischen beteiligen. AntifaschistInnen und AnarchistInnen sind immer ohne Kompromisse beim Kampf gegen Polizei und ihrer gewalttätigen Praxis und sie werde nicht mit Polizei oder Stadtregierung zusammenarbeiten. Der Bürgermeister und die Polizei haben viel Zeit dafür geopfert, die Verbindungen zwischen AnarchistInnen und Viertel und ihrem Protest zu trennen. Beamte gingen zu Bürgerhäusern, wo Flugblätter verteilt wurden, um Leute einzuschüchtern nicht mit AntifaschistInnen und AnarchistInnen zusammen zu arbeiten; sonst könnte es Konsequenzen für ihre Fördermittel haben. Polizeibeamte wurden auch geschickt, um Poster zu entfernen und Demonstrationen wurden vom Bürgermeister verboten. Während und vor Demonstrationen hielten Beamte junge Menschen durch Einschüchterung auf Distanz.

Allerdings brachte das nicht den gewünschten Erfolg. Bei mehreren Demonstrationen waren viele EinwohnerInnen des Viertels anwesend und nach der Ermordung von Mitch Henriquez rebellierte das Viertel en Masse. Anschließend versuchte der Bürgermeister in Verbindung mit der Polizei die Schuld den AnarchistInnen zuzusprechen und sie als Sündenbock zu nutzen, um damit die Solidarität im Viertel aufbrechen zu können. Diese Hexenjagd gegen AnarchistInnen setzte sich im April fort, als ein Anarchist verhaftet wurde, der verdächtigt wurde die „Anarchistische Zeitung“ verteilt zu haben, die einen Text über den Aufstand in Schilderswijk enthalten hat. Der Gefährte wurde vier Tage auf der Polizeistation festgehalten und der Anstiftung gegen die Obrigkeit beschuldigt. Später wurde eine Haftstrafe von acht Wochen gefordert, aber es erfolgte ein Freispruch. Das Innenministerium ist in Berufung gegangen.

Neben den genannte Beispielen können AnarchistInnen und AntifaschistInnen in Den Haag strukturelle „spezielle“ Aufmerksamkeit von Polizei und Bürgermeister erwarten. Demonstrationen sind verboten, einzelne AnarchistInnen werden auf der Straße eingeschüchtert, von der Polizei gab es Versuche InformantInnen zu gewinnen und Aktionen, an den sich AnarchistInnen beteiligen, können riesige Polizeipräsenz erwarten.

Bürokratische Repression
Neben traditioneller Formen von Repression, wie Razzien, Verhaftungen und Gefängnisstrafen, über die es viel Wut in der anarchistischen Bewegung gibt, manifestiert sich die Repression in der letzten Zeit auf subtilere, bürokratisch und administrative Art und Weise. Das macht es abstrakter und weniger empfänglich für Solidarität. Sind die Mauern der Repression deutlich sichtbar im Falle eines inhaftierten Gefährten bzw. Gefährtin sind, ist man bei dieser Repressionsform in einem Netz andauernder Gerichtsverfahren und Berufungsverfahren gefangen. Im Falle des Aufenthaltsverbots, versuchen sie das aktive Kampfgebiet zu brechen, einem sie es bestimmten Leuten verbieten ein Viertel zu betreten, in dem soziale Kämpfe geschehen und zusammen gekämpft wird.

Wir sind keine Opfer
Wir erwarten nicht, dass die Repression hier endete. Der Bürgermeister und die Polizei werden ihren eingeschlagenen Kurs beibehalten. Aber wir fühlen uns nicht im Geringsten, als ob wir Opfer von Repression wären. Die Polizei und der Bürgermeister müssen selbst entscheiden, ob sie es mit einer Gruppe AnarchistInnen ausfechten wollen. Repression wird uns nicht in leichte Beute und apathische Opfer verwandeln. Für jeden Schlag, den einer (eine) von uns erhält, werden wir zurück schlagen. Es macht uns nur noch entschlossener den Kampf für bedingungslose Freiheit fortzusetzen. Weil wir nicht zu verlieren, sondern nur zu gewinnen haben. Weil wir wir wie Saat sind, die weiter zwischen den Steinen des unterdrückenden Staates aufgeht. Weil ihre Zeit vorbei und die Zeit für Anarchie gekommen ist und kein Polizeibeamter oder Bürgermeister uns stoppen werden.

Unser Kampf für Freiheit ist stärker als ihre Repression!

Einige AnarchistInnen aus Den Haag

auf Englisch

Niederlande: Aktion gegen Repression in Den Haag

Am 3. August 2016 erhielten mehrere AnarchistInnen in den Niederlanden Polizeibesuch. In Den Haag stellte die Staatsgewalt Briefe zu, in denen, unter Verantwortung des Bürgermeisters Jozias van Aartsen, AnarchistInnen für die kommenden zwei Monate verboten wird, einen Fuß in das Viertel Schilderswijk zu setzen.

Am 8. August 2016 warfen wir vom zehnten Stock des Rathauses in Den Haag Flubblätter, mit der Aufschrift“Stoppt die Repression gegen AnarchistInnen. Stoppt Polizeibrutalität – Weg mit dem Bürgermeister Van Aartsen!” herunter und verteilten auch hunderte Faltblätter vor dem Rathaus. Eine Stunde später haben wir es auf dem Haagse Markt in Schilderswijk wiederholt. Der Grund dieser Aktion ist der Versuch ein Aufenthaltsverbot für AnarchistInnen durchzusetzen. Wir lassen uns weder vom Bürgermeister, der Polizei oder sonst wem einschüchtern. Unser Kampf für Freiheit und Anarchie ist unnachgiebig und hält weiter an!

Lang lebe die Anarchie!

Autonomen Den Haag

auf Englisch

Den Haag (Niederlande): Solidarität mit der am 13. April verhafteten Anarchistin

1_162_15Am 30 Juni haben wir Solidaritätsaktionen für unsere GefährtIn durchgeführt, die sich in Isolisationshaft in Spanien befindet. Ihr wird die Beteiligung an einer Enteignung in einer Bank in Aachen, vor zwei Jahren vorgeworfen. Sie wartet auf ihre Auslieferung nach Deutschland, die voraussichtlich diese Woche geschehen wird.

Aus Solidarität sprühten wir die Texte „Freiheit für unsere Spanische Gefährtin“ an eine Dienststelle der Spanischen Botschaft in Den Haag und verklebten die Schlösser. Am Morgen wurde während der Rush Hour ein Transparent über die Autobahn mit dem Text gehängt: „Brennt alle Gefängnisse ab. Freiheit für unsere spanische Gefährtin“

Uns interessiert nicht, ob die Gefährtin tatsächlich verantwortlich für den Banküberfall ist oder nicht. Enteignung ist eine ethisch begründete und politisch legitimierte Praxis, eine Methode des Kampfes, der Teil der Geschichte aller revolutionären Bewegungen ist.

Ungeachtet der ständigen Versuche der Macht diese Methode auf ein „gewöhnliches Verbrechen“ mit dem Motiv „persönliche Gier“ zu reduzieren“ ist Faktum, dass Enteignung von Orten von Kapitalanhäufung eine Konstante in unserer Geschichte darstellt: Von den anarchosyndikalistischen Gruppen im frühen 20. Jahrhundert, die Banken überfielen, um Streiks zu unterstützen oder den Familien inhaftierte GefährtInnen zu helfen, bis zu den verschiedenen Autonomen Gruppen der 70er und 80er Jahre.

Wir rufen zu Solidaritätsaktionen für die inhaftierte Gefährtin auf. Sofortige Freilassung für die Gefährtin.

Brennt alle Gefängnisse ab!
In Solidarität, einige AnarchistInnen

auf Englisch

Auch in Amsterdam gab es eine Solidaritätsaktion.

Es wurden zwei Transparente an den Seiten der Brücke im Vondelpark, auf der Höhe der Eerste Constantijn Huygenstraat, aufgehängt. Nachdem die Transparente aufgehängt waren, wurden außerdem Flugblätter mit Botschaften wie: „Zerstört alle Gefängnisse und die Welt, die diese braucht, bis wir alle frei sind“, usw in die Luft geworfen.
Auf der Rückseite der Flugblätter befand sich die Adresse der Webseite, auf der über den Fall und der Solidarität dazu informiert wird.

banner enBANNER2Für die Ausbreitung der aktiven Solidarität!
solidariteit.noblogs.org

Den Haag, Niederlande: Bericht über eine unangemeldete 1. Mai Demo

demo1mei

erhalten am 2. Mai

Am Abend des 1. Mai kamen kamen wir im Schilderswijk-Viertel in Den Haag mit etwa zwanzig AnarchistInnen zu einer unangemeldeten Demo zusammen. Diese Demo richtete sich gegen Repression, Polizeigewalt und Kapitalismus.

Ungefähr zwanzig Minuten gingen wir auf unserer Route durch Schilderswijk. Bengalos wurden entzündet und hunderte Flyer in die Luft geworfen und ausgehändigt, darunter ein Flyer mit dem Text der über die Revolte im Schilderswijk im letzten Jahr. Aufgrund des Verdachts diese Wandschrift verteilt zu haben, kam es in der letzten Woche zu einer Verhaftung und die PolitikerInnen haben „Zeter und Mordio“ über dieses anarchistische Blatt geschrien. Sie beabsichtigten, dass AnarchistInnen aus dem Viertel Schilderswijk verbannt werden und forderten „harte Bestrafung“ für diejenigen, die die Wandzeitung verklebt haben. Wieder einmal wird klar, das die, die aus voller Lunge nach Redefreiheit schreien, sich doch nicht sehr dafür interessieren, sobald Ideen vorgetragen werden, die nicht mit ihren eigenen kompatibel sind und die nicht zu ihren politischen Machenschaften passen. Ein anderes Beispiel dafür ist das generelle Verbot für Demonstrationen im Schilderswijk, das seit anderthalt Jahren gilt. Sobald Menschen gegen diejenigen, die sie unterdrücken, revoltieren – die Polizei, Bosse und der Staat – finden Redefreiheit und Demonstrationen ein schnelles Ende.

Wir warten nicht, bis uns irgendwer diese Freiheit gibt. Wir nehmen uns unsere Freiheit, indem wir bewusst gegen das Verbot von Demonstrationen verstoßen, indem wir die Bullen und den Major nicht fragen, wo und wann es uns erlaubt ist, zu demonstrieren und indem wir von uns ausgewählte Texte verbreiten, ob sie „illegal“ sind oder nicht.

Die Leute im Viertel reagierten positiv auf die Botschaft gegen Polizeigewalt, Repression und Kapitalismus. Das ist uns wichtig: Solidarisch mit Allen zu sein, die, der gegen den Polizeistaat und für ein besseres Leben kämpfen und keiner kann uns dabei stoppen.

Deshalb geht der Kampf gegen die Polizei, den Staat und Kaptial weiter. Weder Gefängnis noch Verbot kann uns zum Schweigen bringen. Wärend die Behörden verbieten und zerstören, werden wir weiter an einer Welt bauen, die frei und gleich ist. Dass dieser Sommer ein heißer wird!

Nieder mit den Bullen und den Staat! Lang lebe die Anarchie!

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Quelle: Autonomen Den Haag

Den Haag, Niederlande: Die in Untersuchungshaft genommene Person ist wieder frei

lawaaidemoerhalten am 2.5.2016

Am 29. April wurde die fünf Tage vorher, mit verschiedenen Vorwürfen (Verteilung der “Anarchistische Muurkrant”, Aufwiegelung gegen Behörden sowie Anstiftung zur Gewalt) verhaftete Person, entlassen.

Eine Stunde vor der Freilassung haben an die fünfundzwanzig Leute an einer Solidaritätsaktion vor der Polizeistation teilgenommen, indem sie festgehalten wurde.

Wie berichtet sollte das Untersuchungsgericht entscheiden, ob der Verhaftete länger im Gefängnis bleiben muss. Ein Tag vor dem angesetzten Termin wurde der Gefährte jedoch entlassen.

Zusätzlich zur Repression für das Vebreiten der Wandzeitung, hat die Polizei auch ein vom Anarchisten Alfredo M. Bonanno (“De keuze voor de opstand”) geschriebenes Busch konfisziert, wie auch einige Zeitungsausschnitte. (…)

Obwohl der Verhaftete inzwischen nicht mehr eingeschlossen ist, bitten wir immer noch alle die Anarchistische Wandzeitung zu verbreiten. Die einzige Antwort auf diese Repression ist die Solidarität durch Aktion. Hier noch einmal der Download der “Anarchistische Muurkrant”.

Es ist immer noch unklar, ob die Staatsanwaltschaft die Angelegenheit weiter verfolgen wird oder nicht. Wir werden euch weiter, so gut wie möglich, informieren.

Nieder mit den Bullen und den Staat. Lang lebe die Revolte!
(Und vergesst nicht euch zu vermummen, wenn ihr die Bullen oder den Staat angreift)

Quelle: Autonomen Den Haag

Den Haag, Niederlande: Eine Person wurde für das Kleben einer anarchistischen Wandzeitung in Untersuchungshaft genommen

Amuurkrant

In der Nacht vom 24. April wurde eine Person in Den Haag verhaftet. Sie wird verdächtigt, die „Anarchistische Muurkrant“ verklebt zu haben und beschuldigt Aufwiegelung gegen Behörden und Anstiftung zur Gewalt geleistet zu haben. Zudem lautet der Vorwurf Verkleben eines Posters. Am Donnerstag wird der Verhaftete zum Untersuchungsrichter gebracht, der entscheiden wird, ob er entlassen wird oder Untersuchungshaft gegen ihn verhängt wird.

In der letzten Wochen verbreiteten AnarchistInnen hunderte Wandzeitungen, u. a. in den Vierteln Transvaal und Schilderswijk. Die erste Ausgabe des Blattes handelt vom Aufstand im Gebiet von Schilderswijk. Hier rebellierten Tausende nach dem Mord an Mitch Henriquez (wurde von der Polizei zu Tode gewürgt) tagelang gegen die Polizei und den Staat. Henriquez war nur ein weiteres Opfer der Gewalt rassistischer Polizeikräfte in Den Haag, die auch viele Monate später immer noch die RebellInnen des letzten Sommers jagten.

Jetzt, wo jemand eingesperrt wurde, ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, unsere Solidarität auszudrücken. Es sieht so aus, dass die Anklage sehr begierig ist, ihn so lange wie möglich zu behalten, weil er verdächtigt wird, ein Poster verbreitet zu haben, Solidarität durch Aktion.

Stoppt die Repression! Solidarität mit den Gefangenen! Weg mit der Polizei und dem Staat. Lang lebe die Anarchie.

auf Englisch