Tag Archives: US-Gefängnisse

Tschechische Gefängnisse: Solidaritätsnachricht an die US – Gefängnisrebellen von dem Anarchisten Lukáš Borl (10. September)

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Der anarchistische Gefangene Lukáš Borl, der aktuell in einem Untersuchungsgefängnis in Tschechien gefangen gehalten wird, hat seine Solidarität gegenüber allen unterdrückten und ausgebeuteten Menschen der ganzen Welt (unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem Geschlecht) zum Ausdruck gebracht. Aus diesem Blickkwinkel entschied er sich, einige Worte der Solidarität an alle streikenden Gefangenen in den Gefängnissen der USA zu entsenden.

Am 10. September 2016 hat der Gefährte geschrieben: 

Ich wünsche euch und mir selbst auch, dass der Streik sich ausbreitet und der Repression widersteht. Ich wünsche euch und mir selbst auch, dass es möglich ist, sich, innerhalb und außerhalb der Gefängnisse, mit anderen wichtigen Kämpfen zu verknüpfen. Ich wünsche euch und mir selbst auch, dass der Streik nicht in den Schlamm der sozialdemokratischen Politik fehlgeleitet wird und dass kein sozialer Frieden mit den AusbeuterInnen gefunden wird. Denn der Weg zur Freiheit findet nicht durch reformierte Ausbeutung statt, sondern nur durch ihre Abschaffung. Ich wünsche euch und mir selbst auch, dass der Streik weiter geht als reformistische Forderungen für einen Wandel des Gefängnisregimes und bessere Arbeitsbedingungen. Alle Gefängnisse auf der Welt und all die bezahlte und unbezahlte Arbeit innerhalb und außerhalb dieser Gefängnisse sind Teil der Diktatur des Kapitals. Lasst uns gemeinsam kämpfen, um es abzuschaffen; nicht um die Gefängnisse und Formen der Ausbeutung zu reformieren. Lasst uns nicht um etwas bitten. Lasst uns nehmen, was uns gehört. Unser Leben und die menschliche Würde. Gefängnisse, Staaten und Kapitalismus – alle müssen fallen.”

Ihr könnt seinen ganzen Brief in englischer Sprache lesen auf: ANTIFÉNIX.cz

auf Englisch

Österreich: Poster anlässlich der Woche für weltweite Aktionen aus Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA

wtfPoster in höherer Auflösung

Das Poster „Gegen Knast! Gegen Sklaverei“ ist ein kleiner Beitrag von Anarchist*innen in Österreich fü die weltweite Aktionswoche in Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA.
Wir senden unsere Solidarität an alle rebellischen Gefangenen! Kraft für die streikenden Gefangenen in den USA und darüber hinaus!

Text von dem Plakat:

NIEMAND IST HOFFNUNGSLOSER VERSKLAVT ALS DIEJENIGEN DIE GLAUBEN FREI ZU SEIN

Jede Institution, die uns in unterdrückte und gefesselte Sklav*innen verwandeln will, ist unser Feind: Autorität, Patriarchat, Faschismus, Grenzen, Staat und Kapital! – Gegen Knast! Gegen Sklaverei!

Knast geht hervor aus einer gesellschaftlichen Ordnung der Heerschaft. Die Funktion davon ist die Isolation und Verdrängung aller Unerwünschten. Die Bosse schlagen Kapital aus der Zwangsarbeit von den Eingesperrten und die Überwachung wird ständig erhöht. Während die Marionetten der Politik von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie sprechen.

Unterdrückung, subtil und brutal, ist in einer kapitalistischen Gesellschaft nicht wegzudenken. Durch die Zustimmung der Ausgebeuteten zu ihrem eigenen Elend wird die Produktion im Kapitalismus ermöglicht. Deswegen ist eine kämpferische, antinationale Einstellung und die Ablehnung dieser demokratischen Dikatur entscheidend für eine grundlegende Veränderung.

Der Anfang von explosiven Kämpfen ist es zurück zuschlagen, die Ausbeutungmaschinerie anzugreifen, kannibalische Regierungen zu entblößen, militärische Grenzen zu zerstören, gesellschaftliche Konflikte zu intensivieren und ergiebige Zusammenhänge, zwischen anarchistischen und nicht-anarchistischen Individuen (die gemeinsame Feinde und gemeinsame Ziele haben), weltweit aufzubauen.

Da die Verbreitung von Märchen keine revolutionäre Taktik ist, wagen wir es nicht davon zu sprechen dem Alltag zu entfliehen, ohne uns entlang der verschiedenen anarchistischen Tendenzen zu positionieren. Wir befürworten revolutionäre Aktionen und gewaltvolle Mittel als Teil des Kampfes den wir intensivieren wollen. Wir sind solidarisch mit allen anarchistischen und rebellischen Gefangenen und bringen unsere innige Verbundenheit durch Angriffe gegen Knäste und die Knastgesellschaft zum Ausdruck!

UNTERSTÜTZT GEFANGENE REBELL*INNEN!
FEUER FÜR JEDEN KNAST!
ES LEBE DIE ANARCHIE!

ANARCHIST*INNEN IN SOLIDARITÄT MIT DEM GEFÄNGNISSTREIK GEGEN SKLAVEREI

Poster anlässlich des aktuellen weltweiten Solidaritätsaufrufs zum Gefängnisstreik in den USA

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Gefängnisstreik / Am 9. September und jeden Tag Am 9. September begannen landesweit Gefangene einen historischen Streik. Über 20.000 Insassen beteiligten sich an Arbeitsniederlegungen, Hungestreiks und Aufständen. Dieser Kampf ist längst noch nicht beendet. Weiterhin riskieren Gefangene ihr Leben für Freiheit, wir müssen sie weiter unterstützen. Setzen wir die Offensive gegen die Gefängnisgesellschaft fort! (Bildbeschreibung: Abschuss von Feuerwerk dem Gefängnis in New Orleans am 9.September 2016)

Poster als PDF zum Download und Verteilen

15.-22. Oktober: Aufruf für erneute weltweite Aktionen aus Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA

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Aufruf für erneute Aktionen für den Gefängnisstreik, 15.-22. Oktober

Es ist kaum notwendig zusammenzufassen, was in Gefängnissen der USA seit 9. September losgetreten wurde. Hungerstreiks, Arbeitsniederlegungen und Riots sind im ganzen Land in einem Umfang ausgebrochen, den wir uns noch nicht voll bewusst geworden sind. Einige Aufstände wie in mehreren Gefängnissen von Florida, kamen für uns überraschend, während andere sich vermutlich aufgrund von Organisationsbemühungen aus dem Inneren entwickelt haben, so wie in Kinross in Michigan oder Holman in Alabama. Grob geschätzt waren auf irgendeine Art und Weise 20.000 Gefangene involviert. Das ist gewaltig.

Draußen brennt die Solidarität so hell auf der ganzen Welt. Entrollte Transparente, Graffiti-Parolen, Krachdemonstrationen und mehr zeigten den Rückhalt für alle, die sich am Streik beteiligen. Doch ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die überwiegende Mehrzahl hier am ersten Wochenende stattgefunden hat. Aber dieser Gefängnisstreik – und allgemeiner der Kampf gegen Gefängnisse geht länger als einen Tag oder eine Woche. Es begann nicht am 9. September und es wird nicht so bald enden. Einige Gefangene mögen zur Arbeit zurück kehren, während andere sich zum ersten Mal entscheiden die Arbeit niederzulegen. Es ist einfacher, wenn es ein konkretes Datum für Aktionen gibt, um Dynamik aufzubauen – aber das reicht nicht aus.

Deshalb möchten wir erneut zur solidarischen Aktionen mit dem Gefängnisstreik und dem Kampf gegen die Gefängnisgesellschaft aufrufen. Momentan organisieren viele Anti-Repressionskampagnen für streikende Gefangene und das ist natürlich dringend erforderliche, wenn auch nicht ganz so spannende Arbeit. Aber es wäre ein Fehler diesen Kampf auf lineare Weise zu konzipieren- genauer gesagt, als eine einzelne Welle, wo wir auf den höchsten Wellenberg demonstrieren und Briefe schreiben, als es ausbricht. Wie viele Gefangene haben vor Ausbruch nichts über den Streik gehört? Wie viele wussten es, haben aber nicht geglaubt, dass es Leute gibt, die tatsächlich da sein werden, um sie zu unterstützen? Drei Wochen nach Beginn des Streiks haben Häftlinge von Turbeville, Süd-Carolina gegen einen Wachmann rebelliert und ihren Schlafsaal übernommen. Wie können wir aufhören, während die Gefangenen immer noch ihr Leben für Freiheit riskieren?

Wir schlagen die Woche vom 15.-22. Okober für eine Fokussierung auf Aktionen vor, um alle, die vom Staat eingesperrt sind, daran zu erinnern, dass sie immer unsere Unterstützung haben. Wieder einmal ist es wichtig, diesen Zeitraum nicht zu pedantisch zu betrachten, niemals wird euch verurteilen, wenn ihre eine Aktion am 23. Oktober durchführt oder im November oder sogar im Jahr 2017. Keiner sollte auf den 15. abwarten, um zu beginnen. Auch an Neujahr sollte gedacht werden, wo jedes Jahr Lärmdemonstrationen vor Gefängnissen stattfinden, ungeachtet dass es sich ebenfalls um ein willkürliches Datum handelt.

“Wenn Zeitabläufe langsam erscheinen und und wir es zulassen, dass wir ereignislos stagnieren, sind Fantasie und Revolte wie Muskeln; desto weniger wir sie benutzen, desto schwächer werden sie. Wir können die Langeweile von weniger ereignisreichen Zeiten zurückdrängen und in Richtung Aufstand weisen. Die Solidaritätsaktionen und Kämpfe auf unserem Zeitplan sind ein Weg Dynamik und Druck aufzubauen, , wo nicht viel ist.”

Unser eigener Zeitplan ” Anathema, Vol 2 Ausgabe 6

Es ist unbestreitbar, dass viele GefährtInnen auf ihrer Suche nach ein paar gleichgesinnten GefährtInnen außerhalb der Bedingungen leben, in denen eine Organisierung eines Protestes oder Lärmdemonstration eine tragfähige Basis hätte, Es gibt dennoch Möglichkeiten zum Agieren, ob es ein Ein oder Zwei- Personen- Team ist, das ein Transparent entrollen, Plakate verkleben oder Briefe an Gefangene schreiben oder eine Informationsveranstaltung anbieten, was dienen kann sich mit KomplizInnen zu vernetzen. Es kann sicherlich nie zu hoch angesetzt werden, wie wichtig es bereits ist, Unterstützungsbriefe zu verfassen und in den Gefängnissen vorbei zuschauen, aber warum eine Gelegenheit verpassen Kapazitäten aufzubauen?

Falls es nicht anders ist, sollen wir uns alle schämen, dass die aktivste Stadt hinsichtlich des Gefängnisstreiks in den USA, wohl die Stadt Athen in Griechenland ist. Sie haben mittlerweile so viel Vorsprung, aber können wir ihnen nicht ein wenig Herausforderung bieten?

Einige rastlose Unkontrollierbare

supportprisonerresistance.noblogs.org / //itsgoingdown.org/ / iwoc.noblogs.org/

[Weltweit]: Zusammenfassung von Aktionen “Gegen die Gefängnissklaverei”

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Gefängnissklaverei ist hochlebendiger Teil des Gefängnissystems, aber bis zum Ende des Jahres, wird es sie nicht mehr geben. Das ist ein Aufruf die Sklaverei in Amerika zu beenden. Nationaler Gefängnisstreik September 2016

Eine fortlaufende (englischsprachige) Dokumentation von weltweiten Aktionen, die seit dem 9. September laufenden Gefängnisstreik in den USA Bezug nehmen, findet ihr auf den Seiten von It’s Going Down.

Schaut euch auch das Video “Attica Is All Of Us” der “Freedom Archives” an, via Support Prisoner Resistance.

Barcelona: Sprühereien bei McDonald’s aus Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA

barna1barna3barna2Am frühen Morgen des 9. September gingen einige AnarchistInnen aus Barcelona zum McDonald’s in der Travessera de Gràcia Straße, um ihre Solidarität mit den streikenden inhaftierten  GefährtInnen in den Vereinigten Staaten zu zeigen.

Eine kleine Aktion, mit der wir ausdrücken wollen, dass Solidarität zwischen den Unterdrückten keine Grenzen oder Nationen kennt.

Wir möchten diese Gelegenheit auch nutzen darauf hinzuweisen, dass dieser multinationale Konzern verantwortlich ist  für die Ermordung und Ausbeutung unzähliger menschlicher und nichtmenschlicher Wesen und verdeutlichen, dass wir ihnen nicht erlauben werden ihre kriminelle Arbeit fortzusetzen, ohne auf Widerstand von den Unterdrückten zu stoßen.

Gegen jede Autorität!
Tod dem Staat und seine falschen Gegnerinnen

Spanisch | Griechisch

Griechenland: Solidarität mit Gefängnisrebellen gegen Sklaverei & weißer Vorherrschaft in den USA und außerhalb

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Am 4. August 2016 fand im Themistokleous 58 Squat in Exarchia (Athen) eine Informationsveranstaltung mit Beteiligung des Übersetzungsnetzwerks für Gegeninformation Contrainfo und der ABC Solidarity Cell statt. Ein Gefährte vom Portland ABC erörtete Details zur US-weiten Mobilisation gegen Gefängissklaverei und weißer Vormachtsstellung am 45. Jahrestag der Gefängnisrevolte von Attica. (September 9th–13th 1971). Hier findet ihr den Mitschnitt von Teilen der Informationsveranstaltung. Bei Interesse könnt ihr auch ein anderes Gespräch mit dem selben Gefährten vom ABC Portland anhören, das am 4. September 2016 auf The Final Straw gesendet wurde.

Am 25. August hat der anarchistische Kommunist Tasos Theofilou, der gegenwärtig im Koridallos Gefängnis (Athen) inhaftiert ist, einen Text veröffentlicht, der erklärt, worum es bei der Mobilisierung für den 9. September geht. Hierzu folgender Ausschnitt seines Schreibens: Seit 2010 gab es einige Mobilisierungen in US Gefängnissen, von Hungerstreiks und Arbeitsniederlegungen bis zu Aufständen, wahlweise für Abschaffung der Isolationshaft oder Verbesserung der Haft- und Arbeitsbedingungen, bzw. bei der Entlohnung

Am 5. September fand im Polytechnikum in Exarchia ein Treffen statt, zu dem die Solidaritäsversammlung für politische Gefangene & verhaftete und verfolgte KämpferInnen aufgerufen hatte. Eine neue Athener Versammlung wurde eingerichtet, um den US Gefängnisstreik zu unterstützen. Es wurde beschlossen ein Poster auf Griechisch und Englisch zu gestalten, eine Versammlung mit Lautsprecheranlage vor dem Koridallos prisons abzuhalten und am 16. und 17. September zu zweitägigen Solidaritätsaktionen aufzurufen.

Am 8. September veröffentlichte die ABC Solidarity Cell eine Erklärung mit dem Titel „US- Gefängnisse – Die dunkle Seite der Sklaverein in der amerikanischen Gesellschaft“. Hierzu ein kurzes Zitat aus ihrem Text Wir wollen auf jede mögliche Weise unsere Solidarität für die Insassen von US Gfängnissen während der Dauer ihres Kampfes ausdrücken. In diesem Sinne rufen wir jedes Kollektiv, jede Anarchist Black Cross Gruppe weltweit, aber auch alle, die auf eigene Weise unterstützen wollen dazu auf, unsere Kräfte für einen Solidaritätstag gemeinsam abzustimmen. Er wird ein Bezugspunkt für die internationale Solidaritätsbewegung sein, um diesen Kampf zu unterstützen und wird eine Gelegenheit bieten für die weitere Intensivierung unserer Aktionen für den kommenden Zeitraum. Wir schlagen den 1. Oktober vor. Wir schätzen die Perspektiven, Beteiligungen und Vermächtnisse, die dieser besondere Kampf in US Gefängnissen erzeugen könnte. Wir erkennen ihn als offene Herausforderung für jeden Kämpfer bzw. Kämpferin, die dazu beitragen möchten eine internationalisierte und koordinierte Auseinandersetzung innerhalb und außerhalb von Gefängnissen gegen moderne Sklaverei und die ökonomische Diktatur von multinationalen Konzerne zu führen. Solidarität und Kraft für den Kampf der Gefangenen in US Gefängnissen. Kampf ist die einzige Aussicht in Würde zu leben. Feuer für die Gefängnisse

Am 9. September, hat die Städtische Guerilla Verschwörung der Feuerzellen FAI/FRI, namentlich Christos Tsakalos, Gerasimos Tsakalos, Giorgos Polidoros and Olga Ekonomidou, (AnarchistInnen, die in Koridallos Gefängnis inhaftiert sind) eine revolutionäre Erklärung als Unterstützung der Mobilisierung in US Gefängnissen veröffentlicht. Sie trägt den Titel. “Gentlemen, der Drache wird ausfliegen” und wurde als Unterstützung der Mobilisierung in US Gefängnissen am 9. September und als Erinnerung an Jonathan P. Jackson und George L. Jackson und den Rebellen des Attika Gefängnisses verfasst. Auch hierzu ein kurzer Ausschnitt ihres Schreibens: „Überall auf der Welt sind Gefängnisse ein Monument von Versklavung von Menschen. Gefängnisse sind die konzentrierteste Form von Tyrannei. Jeder Angriff, jeder Akt von Rebellion, jede Mobilisierung, die den Betrieb von Gefängnissen stört, Ist ein Tritt in die Eingeweide der Unterdrückung. Sicherlich kann die Mobilisierung ab dem 9. September gegen die Sklaverei in US-Gefängnissen keine anarchistische Utopie der Freiheit sein, wie wir uns sie wünschen. Sie kann aber ein Kieselstein im großen Teich sein, der für kleine Wellen im Wasser sorgt und häufig gehen diese kleine Wellen dem Ausbruch einer enormen Flut voraus…”

Am 9. September veröffentlichten einige anarchistische Gefangene im 4. Flügel des Männergefängnisses von Koridallos ein kollektives Schreiben zur Unterstützung des Gefängnisstreiks in den USA. Ein Auszug ihres Texts Wir wissen wie schwer es ist Kapitalismus dort zu bekämpfen, wo er am mächtigsten ist. Wir wissen auch, dass das Entziehen eines Teils des in Gefängnissen erzielten Profits, das Einzige ist, was erheblichen Schaden zufügen kann. Deshalb ist dieser Gefangenenstreik so wichtig. Deshalb senden wir unsere Solidarität und Grüße an die rebellische Würde der Gefangenen in den USA.

Am Freitag Abend des 9. September führte die neu gegründete Solidaritäsversammlung mit dem Kampf der Gefangenen gegen Sklaverei, neben anderen anarchistischen UnterstützterInnen aus Athen eine Lärmdemo in der Nähe des Koridallos Gefängnis durch, um die Nachricht über die Mobilisierung in US Gefägnissen zu verbreiten. Aber auch aus Solidarität mit allen Insassen der Koridallos Frauengefängnisses, die seit dem 26. August gegen die bedauernswerten Haftbedingungen protestieren. Während der Aktion entfalteten GefährtInnen Transparente, auf denen zu lesen war: “Solidarität mit dem Kampf der Insassen von US Gefängnissen gegen die Skaverei” und “Von Koridallos bis nach Lucasville, kämpft gegen die Gefängnissklaverei”.

Freitag Nacht (9. September) hat die ABC Solidaritäszelle ein Transparent am Tor der Polytechnio in der Patission Street (in der Innenstadt von Athen) aufgehangen, mit der Aufschrift “Solidarität mit dem Kampf der Gefangenen in den USA vom 9. September – Wir werden nicht durch Geschichte gemacht; wir gestalten Geschichte.

In Agrinio (westliches Griechenland) haben GefährtInnen des Apertus Squats ihre Solidarität mit der Gefängnismobilisierung in den USA und ebenfall mit den Insassen des Frauengefängnisses von Koridallos ausgedrückt“(…) Widerstand gegen die Barberei der Einsperrung ist ein integraler Teil von sozialen und Klassenkämpfen, die überall stattfinden; gegen die Restrukturierung, Verschärfung der Sicherheit und Privatisierung von Gefängnissen; die Straße zur Freiheit führt über Trümmer von jedem Gefängnis. 

Jetzt ist die Zeit für entschiedene Komplizenschaft mit den Gefängnisrebellen in den USA, Mexiko und überall auf der Welt

auf Englisch

Athen: Offene Versammlung im Vorfeld der Mobilisierung gegen Sklaverei in US- Gefängnissen

abolish-all-prisonsAm 1. April 2016 veröffentlichten Gefangene in US- Höllenlöchern einen Aufruf für Aktionen gegen die Gefängnissklaverei und kündigen für den 9. September 2016 in Gefängnissen des ganzen Landes, koordinierte Arbeitsniederlegungen an. Es handelt sich um den Jahrestag des blutigen Gefängnisaufstands in Attika.

Bereits vor dem 9. September haben Insassen verschiedener US-Gefängnisse bereits Arbeitsniederlegungen sowie Hungerstreiks durchgeführt.

Wir rufen für Montag, den 5. September um 19:00 Uhr zu einer offenen Versammlung im Athener Polytechnio (Gini Gebäude, Eingang von der Stournari Street, Exarchia) auf, um Interventions-Aktionen im Hinblick auf die US-Gefängnismobilisation vorzubereiten.

Solidaritätsversammlung für politische Gefangene
& inhaftierte und verfolgte Kämpfende

auf Griechisch / auf Englisch

Aufruf für internationale anarchistische Aktionen aus Solidarität mit dem Gefängnisstreik in den USA

ConvictUnity

Am 9. September (den 45. Jahrestag des Gefängnisaufstands in Attica) werden Gefangene in der USA einen Streik beginnen, der eine generelle Arbeitsniederlegung gegen Gefängnissklaverei sein wird. Kurz gesagt, werden Gefangene ihre Arbeit verweigern; durch eigene Anstrengung werden sie verweigern, die Gefängnisse am Laufen zu halten. Die Gefangenen streiken nicht nur für bessere Bedingungen oder Veränderung von Bewährungsbestimmungen, sondern gegen Gefängnissklaverei.

Die Gefangenen erklären, dass die 13. Novelle, obwohl sie die Rassensklaverei abschaffte, sie es zur gleichen Zeit erlaubte, dass inhaftierte Menschen für umsonst oder fast gar nichts arbeiten.

Gefangene erkennen das gegenwärtige System der Gefängnissklaverei somit als Fortsetzung der ethnisierenden Sklaverei, das ein System darstellt, das jedes Jahr Milliardenprofite für Großunternehmen in Schlüsselindustrien, wie fossile Brennstoffe, Fast Food, Bankwesen und das US Militär erzeugt.

Kurz nach Genehmigung der 13. Novelle wurden frühere Sklaven, aufgrund von Bagatelldelikten, in Gefängnisse eingeschlossen und kehrten schnell wieder in ihre frühere Rolle als Sklaven zurück.

Über ein Jahrhundert später, verlangte nicht nur der Drogenkrieg einen Umgang mit der durch Veränderungen in der Ökonomie (Outsourcing, Finanzialisierung, Liberalisierung, usw) wachsenden Arbeitslosenzahl, sondern auch die Bedrohung durch schwarzen Aufstände, die in den 1960ern und 70ern zunahmen. Als Folge landeten immer mehr Leute in Gefängnisse. Gleichzeitig, setzten Staat und Unternehmen fort, sich Gefängnisse als Quellen großen Profits zu schaffen.

Infolge all dieser Faktoren, sind gegenwärtig ca. einer von hundert amerikanischen Erwachsenen hinter Gitterstangen eingesperrt und viel mehr sind auf Bewährung, befinden sich in Haftaussetzung, Hausarrest oder in Abschiebegefängnissen. Während AfroamerikanerInnen, Indigene, LateinamerikanerInnen und arme Weiße den Großteil der Gefangenenpopulation ausmachen, machen schwarze, braune und rote Verurteilte eine höhere Prozentzahl der Insassen aus, als ihre weißen Pendants. Beispielweise gibt es derzeit mehr ,innerhalb des Industriekomplexes Gefängnis eingesperrte AfroamerikanerInnen, als diese in ethnisierter Sklaverei vor dem Amerikanischen Bürgerkriegs im Jahre 1860 gehalten wurden. In diesem Klima haben sich Rebellen selbst organisiert, um den Streik durchzuführen.

Es ist auch wichtig, zu erwähnen, dass eine Vielzahl von Gruppen aufrufen, aber generell kommt es von solchen Gruppen, wie das „Free Alabama Movement (FAM),“ das eine selbstorganisierte Gefängnisgruppe ist, die sich innnerhalb der Staaten der USA ausgebreitet hat. AnarchistInnen haben eine Schlüsselrolle darin die Organisation und die verschiedenen Hungerstreiks, Arbeitsniederlegungen und Gefängnisaufstände (die auch bereits in Strafanstalten, wie dem Holeman Gefängnis ausgebrochen sind) zu unterstützen. Unterstützung erfolgt von verschiedenen Knastgruppen, Anarchist Black Cross (ABC) Ortsgruppen und dem Incarcerated Workers Organizing Committee (IWOC) (eine Sektion der IWW, die gegenwärig 1000 Mitglieder in US Gefängnissen hat).

Um zu helfen Kapazitäten rund um den Streik auszubauen, haben AnarchistInnen auch verschiedene Konferenzen organisiert und verschiedene Aktionen durchgeführt (wie Lärm-Demos, Anbringen von Transparenten oder Graffiti).

Aber wir benötigen die Hilfe der internationalen anarchistischen Bewegung, um auf dieser Dynamik weiter aufbauen zu können. Wir rufen GefährtInnen aus aller Welt dazu auf, uns zu helfen. Wir bitten alle Gruppen, Föderationen, Gewerkschaften, Netzwerke, Zellen und Einzelpersonen sich zu überlegen, etwas zu unternehmen, eine Veranstaltung zu organisieren und Informationen über den Streik zu verbreiten. Es gibt folgende Ideenvorschläge für Aktionen:

1.) Organisiert eine Demonstration vor einer US Botschaft, Militärbasis oder einem Außenposten der US Regierung. Lasst sie wissen, dass Menschen weltweit solidarisch mit dem Streik sind.

2.) Organisiert eine Lärmdemonstration vor einem örtlichen Gefängnis, Untersuchungsgefängnis, Haftanstalt, Abschiebegefängnis oder Jugendstrafanstalt.

3.) Organisiert eine Aktion, die einen Zusammenhang mit Unternehmen erkennbar werden lässt, die Geld aus Gefängnisarbeit in den USA machen. Weltweite Ziele sind auch die Fastfood- Ketten McDonald’s und Wendy’s , BP (British Petroleum), Victoria’s Secret Wäschegeschäfte, die Fluggesellschaft American Airlines (die viele internationale Flughäfen ansteuert) viele andere.

(Obwohl fast jedes Unternehmen in Amerika irgendeine Form von Gefängnisarbeit nutzt, werden hier nur einige wenige dieser Firmen genannt: Avis, Walmart, Microsoft, Nike, Nintendo, Honda, Pfizer, Whole Foods, Aramark, AT&T, Sprint, Verizon, Fidelity Investments, Saks Fifth Avenue, JCPenney, Kmart, Macy’s, and natürlich UNICOR, der Konzern im Bundesbesitz, der gegründet wurde, um Gefängnisarbeit zu überwachen.)

4.) Hängt Transparente auf, malt Graffiti, bringt Wandzeitungen an und veröffentlicht Neuigkeiten vom Streik in eurer Stadt.

Zuletzt möchten wir ergänzen, dass der Streik am 9. September beginnen und eine lange Zeit dauern wird. Die Gefangenen erwarten bereits, dass sie Repressionen ausgesetzt sein werden und Organisierende sind bereits in Einzelhaft genommen und vom FBI belästigt wurden. Es liegt an uns ihnen draußen Rückendeckung zu geben und Unterstützung für den Streik aufzubauen und ihn überall zu einem Teil aller Kämpfe werden zu lassen.

Der Streik endet nicht am 10. September, sondern geht weiter. Deshalb helft uns bei der Vorbereitung auf die Lngstrecke.

Lang lebe die Anarchie!
F
euer den Gefängnissen!
Befreit Alle!

*

Mehr Information, Updates und Organsationsmaterialien:
Support Prisoner Resistance – supportprisonerresistance.noblogs.org
Free Alabama Movement – freealabamamovement.wordpress.com
IWW Incarcerated Workers Organizing Committee – iwoc.noblogs.org
IT’S GOING DOWN – itsgoingdown.org
Portland ABC – pdxabc.org
Anti-State STL – antistatestl.noblogs.org
325 – 325.nostate.net/tag/prison-labour-strike

(USA) Gegen Gefängnissklaverei – Poster für den Gefangenenstreik am 9. September

sept9APoster als PDF zum Download und Verteilen

Plakatttext:

Wir sind keine Bestien und beabsichtigen nicht, wie solche geschlagen oder getrieben zu werden. Was hier geschehen ist, ist nur der Schall vom Ansturm der Unterdückten“
– L. D. Barkley, beteiligt an der Attica Rebellion

Am 9. September 1971 haben die Insassen der Justizvollzugsanstalt im Hinterland von New York das Gefängnis in ihre Gewalt gebracht. Die Attica Revolte, die fünf Tage dauerte, war nicht die erste und sicherlich nicht letzte Gefängnisrebellion. Und dennoch ist ihre Bedeutung dauerhaft mit der Geschichte des Kampfes gegen weiße Vorherrschaft und der Gefängnisgesellschaft verbunden, in der wir heute immer noch leben.

In den vierzig Jahren seit Attica wurden Gefängnisse zum Platzen aufgebläht, mit den Tragödien unterbrochenen Lebens, auseinandergerissenen Familien und zerstörten Gemeinschaften. Im letzten Jahrzehnt sind Widerstandsbewegungen hinter den Gefängnismauern ständig gewachsen. Von der Arbeitsniederlegung in den Gefängnissen des gesamten Staates Georgia im Jahre 2010 bis zu dem Hungerstreik, der sich im kalifornischen Gefängnissystem in 2013 ausbreitete; von gelegten Bränden in I.C.E. Abschiebezentren in Texas zu Ausschreitungen und Gefängnisübernahmen in Nebraska und Alabama sind landesweit Gefangene hellwach und in Bewegung.

Zum 45. Jahrestag der Attica Rebellion koordinieren diesen September, Gefangene, ihre Familien und UnterstützerInnen von Draußen einen landesweiten Gefängnisstreik. Diese geschichtlich bedingte Anstrengung beinhaltet das Potential die Bewegung gegen die schrecklichen Haftbedingungen der Einsperrung, die Gefängnisse selbst und die Gesellschaft, die sie erzeugt auszuweiten und zu ermutigen.

Hin zur Zerstörung aller Gefängnisse und Schaffung einer freien und wirklich menschlichen Gemeinschaft!

Support Prisoner Resistance | IWW Incarcerated Workers Organizing Committee | Anti-State STL | IT’S GOING DOWN

Exarchia, 4. August: “Gegen Gefängnissklaverei” – Informationsveranstaltung mit einem Gefährten vom Portland ABC im Squat Themistokleous 58

EN_04.08AGAINST PRISON SLAVERY | CONTRA LA ESCLAVITUD CARCELARIA | ΕΝΑΝΤΙΑ ΣΤΗ ΣΚΛΑΒΙΑ ΤΗΣ ΦΥΛΑΚΗΣ
Am 9. September 1971 übernahmen Gefangene die Macht in Attica, dem berüchtigsten Höllenloch des Saates New York und legten das Gefängnis still.
Am September 9th 2016 werden kämpfende Gefangene Arbeitsunterbrechungen und andere Aktionen starten um alle Gefängnisse in den Vereinigten Staaten zu schließen, um auf ein finales Ende der Gefängnissklaverei zu drängen.
Damit die Flamme der Solidarität sich weltweit verbreitet!
Präsentation & Diskussion über den Gefängnisstreik mit einem Gefährten von Portland ABC (USA)
Donnerstag, 4. August um 20:00 Uhr auf der Terasse des anarchistischen Squats in der 58, Themistokleous Straße, Exarchia, Athen
Themistokleous 58 Squat |  Anarchist Black Cross (Griechenland) Anarchistische Solidaritätszelle| Contra Info – Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation

US Gefängnisse: Erklärung vom Marius Mason zum trans*Gefangenen – Solidaritäts- und Aktionstag am 22. Januar 2016

mariusFrohes Neues Jahr, Familie und FreundInnen! Vielen, vielen Dank für so viel Unterstützung und Aufmerksamkeit durch lange FreundInnen und neue BrieffreundInnen. Ich fühle mich sehr dankbar und bin immer wieder gerührt von der Ermunterung und den Ressourcen, die mir von Leuten auf meinem Weg mitgegeben werden und die bereits so viel getan haben, um unsere gemeinsame Chancen für das Überleben zu verbessern Die Nachrichten sind voller Geschichten, wie jemand den großen Jackpot gewonnen hat, der für die US Lotterie zusammen gehäuft wurde. – aber der größte „Gewinnn“ hat nichts mit Geld zu tun. Ich wette auf die Bewegung, dass sie dieses Jahr groß gewinnt: darin mehr Kontrolle über ihre Gemeinschaften und bei der Verteidigung gegen Polizeibrutalität und rassistische Ungleichheit zu erhalten, darin mehr Siege für Tiere zu erringen, bei der Verteidigung von Naturgebieten, beim Aufbau sozialer Beziehungen, die auf Respekt, Würde und Mitgefühl für alle Menschen basieren– unabhängig von Rasse, Orientierung, Glauben oder Gendervorstellung.

Danke, dass ihr heute zusammen kommt, die Mitglieder unserer Gemeinschaft ins Blickfeld zu rücken, die hinter den Mauern so hart dafür kämpfen, ihr Selbstbewusstsein zu wahren. Souverinität über unser Selbst, unsere Körper ist wesentlich, um jede andere Form von Freiheit möglich werden zu lassen. Indem ihr auf die trans*Gefangenen zugeht, bestätigt ihr ihr Recht über sich selbst zu bestimmen und verteidigt sie sie gegen die erdrückenden Stimmen, die erklären, dass sie nicht existieren und dass sie anderen erlauben müssen, sie zu definieren. In der isolierenden Gefängnisumgebung ist das toxisch, einschüchternd und führt zur grausamsamsten Form psychischer Folter. Indem ihr eure Hilfe und Solidarität anbietet, rettet ihr möglicherweise ein Leben. Ich weiß, dass in den letzten anderthalb Jahre, in denen ich dafür kämpfte, mich als trans*mann zu behaupten und für die angemessene medizinische Versorgung meiner Geschlechtsdysphorie eingetreten bin, die sanfte und liebevolle Erinnerung meiner erweiterten UnterstützerInnenfamilie mir die Kraft und den Mut gegeben haben, weiter zu machen. Unterschätzt niemals die heilende Kraft eines Briefes. Diese Briefe haben mich motiviert. …und ich möchste dieses Geschenk weiterreichen, wenn ihr mir dabei mithelfen wollt.

Nochmals danke, dass wir an diesem Tag zusammenkommen, um sich mit den Leuten innerhalb der Mauern zusammen zu schließen, die euch gebrauchen, damit sie so gesehen werden, wie sie wirklich sind und es anstreben, so zu sein. Bis die Gefängnisse weg sind, müssten wir hart für die von uns kämpfen, die drinnen sitzen- vor allem für die, die nicht immer sichtbar für den Rest der Welt sind. Zusammen sind wir immer stärker.

Marius Mason
January 2016