Tag Archives: „Caso Bombas“

Madrid: Filmvorführung im Local Anarquista Motín am 3. April

Dienstag, den 3. April um 19:30 Uhr, wie immer am 1. Dienstag des Monats: Filmvorführung

Dieses Mal zeigen wir die Dokumentation “Inszenierung Caso Bombas” 

“Geschützt durch die Immuinität, die ihnen durch die Machtausübung gewährt wird, greifen viele Staaten und Regierungen auf Inszenierungen zurück, um ihre Gegner*innen zu diskreditieren, entkräften und einzusperren. Aber was ist eine politische und polizeiliche Inszenierung? Wie wird sie gemacht? Wer macht sie. Auf diese Fragen zielt diese, kollektiv von Canal Barrial 3 von Barrio Yungay erstellt Dokumentation ab, die als Hintergrund und wichtigsten Bezugspunkt auf die Inszenierung “Caso Bombas” beruht, die sich gegen die anarchistische Welt und Hausbesetzungen im Chile “im Übergang zur Demokratie “ richtet”

Wie kommt ihr hin?

C / Matilde Hernández, 47 <M> Oporto or Vista Alegre

www.localanarquistamotin.noblogs.org

auf spanisch

Valparaíso, Chile: Anarchistische Film-Diskussion am 17. Mai 2017

Universität, Fakultät für Geisteswissenschaften, 12 Uhr

Wir laden euch in ein zur Film-Debatte über den “Caso Bombas” um uns zusammenzuschließen und um über die Gegenwart, hier und jetzt zu diskutieren und über die Direkte Aktion!

Freiheit für alle Gefangenen auf der ganzen Welt!

Die Solidarität geht weiter, die Offensive endet nicht!

spanischsprachiger Veranstaltungshinweis

Athen: Solidarität mit den 5 GenossInnen, verhaftet in Barcelona am 13. November 2013 – Mónica und Francisco sind in Untersuchungshaft

Am 18. November brachten Mitglieder von Contra Info ein Banner in Solidarität mit den 5 GenossInnen, die am 13. November in Barcelona verhaftet wurden und unter dem Antiterrorgesetz wegen direkter Aktionen angeklagt werden, zu denen sich das Kommando Mateo Morral bekannt hat, auf dem Exarchia Platz in der Innenstadt Athens an. Auf dem Banner steht: “Freiheit für die 5 GenossInnen, verhaftet am 13.11. in Barcelona: Rocío, Valeria, Mónica, Francisco, Gerardo – Solidarität und Aktionen über die Grenzen hinaus!”

Die GenossInnen wurden von Barcelona nach Madrid überführt, wo sie für weitere vier Tage in Isolationshaft gesperrt wurden. Am Sonntag, 17. November wurden sie schließlich dem Richter in Madrid vorgeführt.

Alle 5 AnarchistInnen sind zurzeit Geiseln des spanischen Staates: Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso wurden freigelassen, haben aber laufende Anklagen und restriktive Auflagen außerdem wurden ihnen ihre Ausweise weggenommen. Mónica Caballero und Francisco Solar befinden sich ohne Kaution im Gefängnis in Untersuchungshaft.

Aus der Baugrube der Gegeninformation senden wir den 5 verfolgten GenossInnen all unsere Stärke and rufen zur Vervielfachung der Gesten von praktischer Solidarität auf. Konfrontiert mit der Polizei, zwischenstaatlicher und medialer Repression sind wir nicht gewillt auch nur einen einzigen Schritt zurückzuweichen.

Feuer den Gefängnissen! Feuer den Grenzen!

GenossInnen in Barcelona verhaftet für die Aktion des „Aufständischen Kommandos Mateo Morral“

Am 2. Oktober 2013 brachte die anarchistische Gruppe „Aufständisches Kommando Mateo Morral“ eine Explosionsvorrichtung im berühmten faschistischen Kirchenmonument, der Basílica del Pilar in Saragossa, Spanien, an. Diese Kathedrale ist einer der wichtigsten Tempel für die Herrschenden und stellt eines der Hauptsymbole des und einen Treffpunkt für den Faschismus dar. Diese Aktion hatte nicht den Vorsatz, Gemeindemitglieder oder TouristInnen zu verletzen; die Gruppe gab vorher eine Warnung an die Basílica del Pilar und an Zeitungen heraus.

Am 13. November 2013 drangen die Bullen in Barcelona in eine Wohnung ein und führten einen antiterroristischen Einsatz durch; fünf Personen (aus Chile, Argentinien und Italien) wurden festgenommen und wegen der Aktion, zu der sich das Aufständische Kommando Mateo Morral bekannt hat, angeklagt. Wir warten auf Neuigkeiten zum Zustand der fünf Verhafteten. Unter ihnen befinden sich auch Mónica Caballero und Francisco Solar, AnarchistInnen aus Chile, die in jüngster Vergangenheit wegen des „Caso Bombas/Bomben Falls“ verfolgt und eingesperrt wurden, einem juristischen Fiasko für den chilenischen Staat. Die beiden wurden 2012 in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Auf dem Plakat steht:

„Solidarität und Aktionen für die verhafteten GenossInnen in Barcelona.
Kein Staat, keine Grenze wird jemals in der Lage sein, den sozialen Krieg zu stoppen.
Möge die Distanz kleiner werden durch die Gesten der Solidarität.
Mögen sich die Angriffe gegen die Macht Tag für Tag multiplizieren.
Sofortige Freilassung von Mónica und Francisco!
Kriegsgefangene raus auf die Straße“

Es folgen Auszüge aus der Solidaritätserklärung für Mónica und Francisco, die von einigen ihrer Mitangeklagten im berüchtigten Bomben Fall stammen.

„Das Band der Solidarität ausdehnen …
Mónica und Francisco wurden im August 2010 im so genannten Bomben Fall verhaftet. Beide begegneten dem Prozedere gegen sie mit Würde und Rebellion, verbrachten über 9 Monate im Gefängnis unter Regelwerken der Hoch- und Maximalsicherheit, lehnten es ab, die Erpressung des Staatsanwaltes zu akzeptieren, führten zusammen mit ihren Mitangeklagten einen Hungerstreik durch, der über 65 Tage dauerte, stellten sich gegen eines der längsten Gerichtsverfahren Chiles und alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen, ohne eine einzige Vorstrafe. Die jetzigen Anschuldigungen Seitens der Presse und Polizei basieren auf den Gerichtsakten des Bomben Falls, ein Angriff, der gegen anarchistische Räume, Milieus und Individuen entfesselt wurde. Nun streben die Mächtigen danach, den Kadaver des Bomben Falls wiederauferstehen zu lassen, drohen damit neue Verfahren gegen uns zu eröffnen; damit konfrontiert machen wir klar, dass wir die Anschuldigungen ablehnen, aber wir verleugnen nicht, wer wir sind, unsere Ideen, unsere Beziehungen, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Kampf. …
Mónica und Francisco sind unsere GenossInnen und wir verteidigen sie gegen die Medien- und die Polizeikampagnen, die von chilenischen wie spanischen Staat durchgeführt werden. Weil alle Staaten Terroristen und alle Gefängnisse Zentren der Vernichtung sind. Revolutionäre Solidarität über alle Grenzen hinweg.“

Alle fünf verhafteten GenossInnen sollten eigentlich am 15. November in Madrid vor dem Richter erscheinen aber die Polizei hat ihren incommunicado Gewahrsam (Isolationshaft) bis Sonntag 17.11. verlängert. Am Sonntag ordnete der Richter Untersuchungshaft für Mónica Caballero und Francisco Solar und die vorläufige Entlassung für Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso an.

Brief einer chilenischen Gefangenen in Solidarität mit der Verschwörung der Feuerzellen

ccfBrief von Mónica Caballero, angeklagt in der „Bombenaffäre“ in Chile, in Solidarität mit den Genossen der Verschwörung der Feuerzellen.

Während ich auf den Beginn des Prozesses im medialen, juristisch-politisch-polizeilichen Spektakel, das „Caso Bombas“ („Bombenaffäre“) genannt wird, warte, breche ich das Schweigen des Hausarrests, um einen brüderlichen Gruss an die Genossen der Revolutionären Organisation Verschwörung der Feuerzellen, die gestern den Abschluss ihres Prozesses erlebten, zu schicken. Im vom griechischen Staat dominierten Territorium wurde man Zeuge exemplarischer Massnahmen der Rachsucht seitens der Mächtigen.

Es mag als schlechte Strategie erscheinen, dass jemand, der eine Gefängnisstrafe von 20 Jahren riskiert (beschuldigt, an einer inexistenten terroristischen Verschwörung und dem Anbringen von Sprengstoff teilgenommen zu haben), sich mit Leuten solidarisiert, die auf schuldig plädieren, doch ich will nicht die Logik der Unterdrücker übernehmen und nicht ruhig zusehen, wie sie die KriegerInnen einsperren, die dieser Gesellschaft gegenübertreten und die voller Überzeugung zur Aktion übergegangen sind, indem sie angriffen. Die Solidarität mit denjenigen, die zur Offensive übergegangen sind, wurde stets von den Pseudorevolutionären, die anti-autoritäre Praktiken als Jugendmode betrachten, kritisiert, wenn jedoch der Krieg zu hohen Kosten führt, distanzieren sie sich und werden zu einfachen Zuschauern einer Schlacht, die weiter zu kämpfen sie nicht die Eierstöcke oder die Eier haben. Es geht auch nicht darum, sich als Gruppe zu opfern oder sich auf einem Silbertablett dem Feind zu servieren, aber was würde geschehen, wenn es keine Solidaritätsgesten mit jenen gäbe, die vom Kapital getroffen wurden? Ist es sicherer, nur jene zu unterstützen, die juristisch gesehen unschuldig sind? Ich bin Anarchistin und die Gesetze der Gesellschaft interessieren mich nicht. Die Solidarität ist nicht nur ein hochtrabendes Wort in Communiqués, sondern eine materielle und konkrete Praxis.

Egal, wo sie eingesperrt sind, die Anti-Autoritären können sich nicht alleine fühlen. Morgen könnte es zu spät sein…

Was Euch betrifft, Gefangene der „Affäre Halandri“; ich lese Eure Communiqués und Erklärungen, ich mache mir mehrere Eurer Worte zu eigen und bewahre sie wie einen wunderbaren Schatz auf, ohne je mit Euch ein Wort gewechselt zu haben, nenne ich Euch Genossen und ich fühle Eure langen Strafen bis in meine Knochen.

Die Hegemonie der Macht wendet die selben Strategien an, wird die selben Strategien anwenden, der Prozess, der in diesem Teil der Welt stattfindet, ist eine schlechte Kopie anderer Prozesse, Eurer wird ein Modell sein für etliche Regierungen als „grosser Sieg gegen den Terrorismus“, doch diese Ideen existieren seit der schönsten Unfolgsamkeit, sie sind nicht besiegt, werden eher stärker in anderen, die sie auf der Brust tätowiert tragen. Ich stelle mir das freudige Gesicht der Wärter vor, die Körper dieser Menschen voller Würde hinter Gitterstäben zu sehen, die Wut und der Ekel nervt mich bis zu jenem Punkt, wo ich versuche, mich an ihren Platz zu setzen. Das Gefängnis, der Tod und die Flucht sind Teil der DNA der Unbeugsamen, es ist der Preis, den man zahlen muss für das Nagen an den Ketten.

Die Mauern und Grenzen trennen uns, die Ideen vereinen uns.

Eine geringfügige Geste… Ich hoffe, dass sie Euch in diesen schweren Zeiten ein Lächeln bringen kann.

Ich profitiere von dieser Gelegenheit, um Silvia, Costa und Billy eine solidarische Umarmung zu schicken.

Ich offeriere Euch ein Gedicht von Sandra Trafilaf, politische Gefangene während der Militärdiktatur unter Pinochet, geschrieben um 1984.

Die Zäune und Metalltüren

beherrschen diese unterirdische Welt

versuchen unsere Freude am Leben und der Liebe einzusperren

die Briefe meiner Genossen

hauen

in dieses behelfsmässige Büro

Schreie und Stimmen aus der Distanz

die sich mit ihren Worten

ihren konfusen, düsteren Erinnerungen vermischen

Tödliche Höhenflüge

und doch

mache ich weiter mich mit Kämpfen

und Siegen voll saugend.

Ich bin nicht allein.

Mónica Caballero,
Anarchistin, der ein Prozess bevorsteht.

PS: Ich danke jedem Individuum und / oder Kollektiv, das dieses Communiqué verbreitet und die Interaktion mit den Genossen möglich macht.

Übersetzt aus dem Französischen von Le Réveil.