Zehn Brötchen
vier rote Äpfel
ein grüner Apfel
eine Banane
Dutzende von Sandwiches
in Aluminiumfolie verpackt
Wir versuchen zu retten
was zu retten ist
aus dieser betrügerischen Welt
plündern eure Müllcontainer
streunen in eurem Touristenleben umher
Braucht ihr Handtücher?
Braucht ihr Toilettenpapier?
fragen wir beim Eintauchen
tief in die Reste der Konsumenten
Meine Füße bringen mich um
doch ich kann nicht aufhören zu fragen
Wann verdammt nochmal erheben wir uns?
gegen ihr-wisst-schon-wen
gegen ihr-wisst-schon-was
Ein Migrant arbeitete für 5 Monate täglich mehr als 12 Stunden am Tag, im Restaurant mit Bar „Scherzo“, das sich in der Vorea Str. 8 in Maroussi, einem nördlichen Vorort von Athen, befindet. Sein Tageslohn betrug nur 10 Euro. Zusätzlich zum Geschirrspülen und der allgemeinen Reinigung wurde er auch für verschiedene Botengänge für das Unternehmen, aber auch für persönliche Angelegenheiten seines Arbeitgebers eingesetzt. Als ob das nicht genug wäre, schuldete ihm sein Chef Dimitris Tyrologos Geld. Eines Tages, als der Tellerwäscher/Nutzarbeiter darauf wartete, etwas von seinem nicht gezahlten Lohn zu bekommen, schlug ihn sein Chef brutal zusammen und stahl sogar seinen Rucksack samt seiner persönlicher Dokumente und Geld. Der Migrant lies es zu ins Krankenhaus gebracht zu werden und blieb dort drei Tage. Trotz täglicher Ausbeutung und Bedrohung bei der Arbeit hat er umgehend nachdem er verprügelt wurde die Arbeitsaufsichtsbehörde über den Übergriff informiert. Er hat seine Würde als Arbeiter geltend gemacht und auch soziale Räume und seine Basis-Gewerkschaft für sofortige Solidarität kontaktiert.
Am Samstag, den 22. Februar 2014 führten Kollektive und Basisgewerkachaften eine erste Intervention vor dem „Scherzo“ in Maroussi durch. Der Protest wurde von der Athener Basis-Gewerkschaft der KellnerInnen, KöchInnen und andere ArbeiterInnen im Lebensmitteldienstleistungsbereich organisiert. Es geschah aus Solidarität mit ihrem Kollegen, einem Mitglied der selben Basisgewerkschaft, der in diesem Zweig beschäftigt ist und kürzlich durch seinen Chef zusammengeschlagen würde, weil er ausstehenden Lohn einforderte. Für fast zwei Stunden riefen mehr als 200 Leute Parolen, verteilten Flugblätter und informierten PassantInnen und Geschäfte in der Nähe über den Vorfall. Kurz nach der Versammlung kamen die Protestierenden zu einer Demonstration im Viertel zusammen.
Jede Hand, die gegen ArbeiterInnen erhoben wird, sollte abgeschnitten werde.
Die Kinder von König Ludd
greifen sich selbstgemachte Hämmer
und bringen sie nieder,
in Raserei,
wieder und wieder
bis sie die Welt der Maschine
ein für alle Mal zerstören
und ganz bleibt weder Ritzel noch Rad
damit jedes kleine Ding
jede einzelne Tat
aufhört, als Kopien herauszukommen
wir aufhören, als Nummern zu zählen
und Einer zum Herrn des Nichts wird
Die Kinder von König Ludd
greifen sich selbstgemachte Hämmer
und bringen sie nieder,
in Raserei,
wieder und wieder
bis sie die Zeit
endgültig kaputtschlagen,
damit wir die Geduld verlieren
und jeder, der durchs Feuer wandert
vor Freude weint
– wie die streunenden Hunde es tun –
im Laufe des Alltags
Am Donnerstag, den 17. Mai, setzten Mitglieder des Übersetzungsnetzwerkes für Gegeninformationen Contra Info ihre Bemühungen fort, die internationale, gegenseitige Solidarität zu stärken. Sie brachten an fünf verschiedenen Orten im Bezirk Exarchia, im Zentrum Athens, Transparente an.
Ein Transparent platzierten wir am Haupteingang der Polytechnischen Schule (Polytechnio) in der Stournari Straße, in Solidarität mit dem Genossen David Lamarte, einem Taxifahrer aus Montevideo, der am 9. Mai von den Strafverfolgungsbehörden des Staates Uruguay festgenommen wurde. Am 17. Mai wurde zu einer Protestkundgebung zu Davids Unterstützung in Montevideo aufgerufen, also senden wir am gleichen Tag ein Zeichen der Solidarität aus Griechenland. David Lamarte ist ein anarchistischer Genosse, der sich seit 15 Jahren aktiv in Widerstandsbewegungen beteiligt, angefangen vom älteren Anarcho-Punk-Widerstand während seiner Jugendzeit, bis zu seiner Beteiligung in der kämpferischen Gewerkschaft für TaxifahrerInnen und TelefonistInnen (SUATT), sowie verschiedenen anderen anarchistischen Kollektiven. Aktuell droht ihm eine Gefängnisstrafe zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Das Strafmaß richtet sich nach dem Gutdünken der Gerichtsbehörden; eine Entscheidung steht noch aus. Dem inhaftierten Genosse wird vorgeworfen, für Zusammenstöße mit streikbrechenden TaxifahrerInnen verantwortlich zu sein und auch während des Streiks am 1. Mai Taxameter zerstört zu haben.