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Rom: Berufungsverhandlung zum Fall, der einen Artikel der anarchistischen Zeitschrift “Invece” betrifft

Am 19. Oktober hat in Rom die Berufungsverhandlung für den Prozess eines Gefährten stattgefunden, der aufgrund eines, in der anarchistischen Monatszeitschrift „Invece“ im Mai 2012 erschiedenen Artikels, beschuldigt wird, zu Gewalt aufgerufen zu haben.

Der Artikel thematisiert ein von Pierpaolo Sinconi, einem Hauptmann der Carabinerie, verfasstes Buch.

Dieser beteiligte sich an Kriegsmissionen in Bosnien-Herzgowina, Kosovo und Irak. Er lehrte an Ausbildungszentren für Peacekeeping („Friedensmissionen“) in Afrika, Amerika, Asien und Europa.

Es ist Teil der „Friedenssicherung- und Friedensförderungstruppe „der „G 8“ – Länder.

Und seit 2006 unterrichtet er Internationales Recht und Internationales Humanitäres Recht am Kompetenzzentrum „Centro di Eccellenza per le Stability Police Units di Vicenza“

Der angefochtende Strafbestand ist „Aufruf zu Gewalt“. Obwohl der Artikel unterzeichnet war, führten die ROS (Sondereinheit der Carabinierie) von Rom und Trient Untersuchungen durch, um herauszufinden, wer der Autor ist. Deshalb ist es im September 2013 zu Durchsuchungen gekommen.

Das Urteil von einem Jahr und drei Monaten wurde bestätigt und die Staatsanwaltschaft hat den Revisionsantrag zudem für unzulässig erklärt, weshalb der Gefährte zusätzlich noch ein Bußgeld zahlen muss.

Urteile unter drei Jahren werden nicht sofort vollstreckt. Es bleiben dreißig Tage, um die notwendigen Unterlagen für den Antrag auf mögliche Alternativstrafen einzureichen.

GEGEN JEMAND DER FÜR KRIEGE LEBT , IST FARBE DAS MINDESTE

Anarchist*innen aus Trient und Rovereto

Italien: Zwei Gefährten in Haft und das Riottosa Squat geräumt

3. August 2017. Am Morgen wurden in Florenz, Rom und Lecce insgesamt acht anarchistische Gefährt*innen in Gewahrsam genommen. Micol Marino, Marina Porcu und Sandro Carovac werden vorgeworfen, am 21. April 2016 einen Angriff auf die Kaserne der Carabinierie im Florenzer Viertel Rovezanno durchgeführt zu haben. Nicola Almerigogna, Roberto Cropo, Pierloreto Fallanca (Paska), Giovanni Ghezzi und Salvatore Vespertino sollen für einen versuchten Sprengstoffanschlag in Florenz am 1. Januar 2017 auf die Buchhandlung “Il Bargello”verantwortlich sein, die in Verbindung mit der faschistischen Organisation CasaPound steht. An diesem Morgen explodierte die der Buchhandlung zugedachte Bombe in der Hand eines Polizisten der Kampfmittelbeseitigungseinheit, der seine Hand und ein Auge verlor.

Am 3. August wurde auch das Riottosa Squat geräumt, eine anarchistische Besetzung in Florenz. Einige Gefährt*innen leisteten im Squat an die zehn Stunden Widerstand und zwei der insgesamt acht verhafteten Gefährt*innen wurden dort von der Polizei mitgenommen.

Das Anarchist Black Cross informiert, dass es am 5. August eine gerichtliche Vernehmung der Ingewahrsam genommenen Gefährt*innen gegeben hat. Sechs von ihnen wurden entlassen. Salvatore Vespertino befindet sich noch im Gefängnis in Florenz. Auch Pierloreto Fallanca verbleibt weiterhin in Lecce in Haft.

Hier die aktuellen Adressen:

SALVATORE VESPERTINO

c.c. Sollicciano via Minervini 2r 50142 Firenze

PIERLORETO FALLANCA (PASCA)

Borgo San Nicola 4 73100 Lecce

CNA

 

auf spanisch / auf portugiesisch

Rom: Solidaritätskundgebung vor dem Abschiebegefängnis (CIE) von Ponte Galeria am 18. Februar

Täglich gibt es in Rom (und auch in anderen Städten) auf den Straßen und Vierteln, in denen wir leben und durchqueren eine Jagd auf Personen ohne Papiere. Menschen, die in Gefahr sind von der Polizei ergriffen zu werden, um sie in ein CIE  einzusperren, wo sie auf Abschiebung warten.

Deshalb verwundert es nicht, dass die Polizeileitung von Minister Minniti bereits gefordert hat, die Razzien in den nächsten Wochen zu intensivieren. Das zielt insbesondere auf die Männer und Frauen aus Nigeria ab. Das ist, was immer geschieht, vor allem angesichts massenhafter Abschiebeflügen in einen der Staaten, mit dem Italien Abkommen unterzeichnet hat.

Das einzige Mittel, sich dem Faschismus des Staates zu widersetzen, ist den Kampf gegen Gefängnisse und Grenzen weiter zu führen und Solidarität mit allen Eingesperrten zu zeigen und Widerstand gegen Abschiebungen zu leisten.

Samstag, 18. Februar vor dem CIE von Ponte Galeria

15:00 Uhr am Bahnhof Ostiense

Lasst uns zusammen Widerstand gegen Kontrollen und Razzien leisten
Last uns unsere Solidarität den Frauen der CIE von PonteGaleria geben!
Keine Grenzen, keine Nationen, um die Abschiebungen zu stoppen!

Quelle: infoma-azione

auf Spanisch

Rom, Italien: Soliaktion mit den am 9. Dezember verhafteten Compas

Rom. Um 5.15 Uhr Mittwoch 9. Januar wurde in Solidarität mit den am 9. Dezember 2013 verhafteten GenossInnen, denen die Besuche gestrichen wurden, eine Kette mit zwei Ziegelsteinen auf die Elektroleitungen der Hochgeschwindigkeitsbahn in einem urbanen Streckenabschnitt geschmissen. Gleichzeitig wurde an der Überführung ein Transparent mit dem folgenden Text angebracht:

FREIHEIT FÜR NO TAV
FREIHEIT FÜR ALLE
TERRORIST IST DER STAAT

Üb. mc, Lenzburg

Rom: Straßensperre in Solidarität mit den 4 AnarchistInnen, die am 9.12. festgenommen wurden

Corteo dei No Tav a Roma, da San Lorenzo a Porta MaggioreIn Solidarität mit den am 9. Dezember 2013 verhafteten GenossInnen, die für Aktionen gegen die Hochgeschwindigkeitstrasse beschuldigt werden, hat am Montag, dem 27. Januar, am frühen Morgen eine Gruppe von ungefähr 20 AnarchistInnen den Verkehr auf der östlichen Umgehungsstraße in der Nähe der Bahnstation Tiburtina lahmgelegt, die bald als TAV-Station eingeweiht wird.

Indem wir den Verkehr mit Rauchbomben und Fackeln auf einer Hochgeschwindigkeitsstraße einschränkten, zogen wir Müllcontainer auf die straßen und verbanden sie mit Stacheldraht, an dem wir ein Transparent der Solidarität und gegen die Isolationsbedingungen, die die revolutionären Gefangenen zurzeit erdulden müssen, befestigten. Schließlich gingen die Müllcontainer in Flammen auf!

Grüße an alle revolutionären Gefangenen!
Freiheit für alle!
Der Terrorist ist der Staat!

Rom: Elf Jahre nach dem G8-Gipfel in Genua werden DemonstrantInnen zu Haftstrafen verurteilt

Nach Berichten von linksunten.indymedia bestätigte am 13. Juli 2012  der erste Senat des Obersten Gerichtshofs (Kassionsgerichtshof – das höchte Gericht im italienischen Justizsystem) teilweise die harten Urteile gegen die 10 beschuldigten AktivistInnen.

Verfolgt wegen der Straßenkämpfe gegen den G8-Gipfel in Genau im Juli 2001 wurden zwei Menschen bis zu 15 Jahren Knast verurteilt. Drei haben eine Strafmilderung von 9 Monaten bis zu einem Jahr ihrer mehrjährigen Haftstrafe erfahren, während 5 erneut Rechtsmittel gegen ihre Verurteilung einlegen können. Was die anderen angeht, so können ihre Verurteilungen nicht länger juristisch angefochten werden. Demzufolge werden fünf Menschen eingeknastet und fünf weitere haben eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor sich.

Alle Protestierenden wurden aufgrund derselben Anklage verfolgt und verurteilt: “Plünderung und Verwüstung” (was einem Vergehen wegen schweren Landfriedensbruch nahe kommt, jedoch schwerer wiegt). In Wahrheit setzte die Judikative jedoch den sogenannten Codice Rocco durch, ein Paragraph, der sich in die Ära des Faschismus zurückverfolgen lässt.

Wir würden es schätzen, wenn ihr mit weiteren Gegeninformationen aus erster Hand beitragen könntet.

Rom, Italien: Endgültige Urteile durch den Obersten Gerichtshof (Kassionsgerichtshof) für die Bullen, die in der Schlächterei in der Diaz Schule während des G8-Gipfels in Genua involviert waren

Athen, Griechenland: Text des anarchistischen Kollektivs ‘Feuerkreis’ in Solidarität mit den 10 verfolgten KämpferInnen von Genua

Update von Gipfelsoli:

Der italienische Kassationsgerichtshof hat am vergangenen Freitag ein hohes Urteil gegen zehn angeklagte AktivistInnen teilweise bestätigt: Wegen der Kämpfe gegen den G8-Gipfel in Genua 2001 und damit verbundenen Sachbeschädigungen sollen fünf italienische GenossInnen bis zu 14 Jahre Knast absitzen. Der Richterspruch ist nicht anfechtbar.

Marina (12 Jahre 3 Monate) und Alberto (10 Jahre) haben ihre Strafe bereits angetreten, während Francesco (14 Jahre) und Vincenzo (13 Jahre) für die Polizei unauffindbar sind. Ines (6 Jahre 6 Monate) erhielt wegen ihres kürzlich geborenen Kindes Haftverschonung. Fünf weitere können ihre Strafen (zwischen 7 und 11 Jahren) überprüfen lassen und müssen sie voräufig nicht absitzen.

[Italien] Die Staatsmacht hat sich Zugang zu Culmines E-Mail Konto verschafft und es kopiert

Culmine teilt euch mit, dass im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen anarchistische GenossInnen aus Italien unsere E-Mail verletzt und kopiert wurde. Wir geben euch also bekannt, dass wir culmine(at)distruzione(dot)org nicht länger benutzen werden und wir uns in den nächsten Tagen entscheiden, wie wir zukünftig mit dem blog culmine.noblogs.org verfahren werden.

Wir bitten alle Personen und/oder Gruppen nichts mehr an Culmines E-Mail Adresse zu schicken, die zurzeit in den Händen der ROS Technische Ermittlungseinheit der Carabinieri in Rom ist, die jetzt die gesamte Datenübertragung von Computer an uns, mit Spytech Spyagent Software überwacht.

Wir empfehlen auch allen GenossInnen, die mit uns in Kontakt getreten sind, dringend ihre Passwörter oder sogar die E-Mail Adresse selbst zu ändern.

Wir werden die neue E-Mail Adresse unter der ihr Culmine kontaktieren könnt veröffentlichen, sobald wir es geschafft haben, sie zu ändern. Was wichtiger ist, ob mit oder ohne Technologien, ist unsere Angriffe, die mit Wut und Hass gefüllt sind, fortzusetzen!

In Gedenken an die GenossInnen, die im Kampf gefallen sind! Eine kräftige und herzliche Umarmung für alle anarchistischen Geiseln in den Gefängnissen dieser Welt.

Rebellische Grüße
Culmine, 30. März 2012
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Auf ParoleArmates Blog steht eine ähnliche Nachricht:
Vorsicht! Wegen der Polizeiermittlungen; schreibt uns nicht mehr!
parolearmate(at)distruzione.org

Rom: Wenn die Empörung zu Wut wird

Etwa 200’000 Leute versammeln sich in Rom für den Marsch der italienischen Empörten. Einen Marsch, auf den alle antagonistischen Bewegungen gewartet haben. Prekäre, soziale Zentren, Anti-Autoritäre, die Bewegung NO-TAV, Autonome, Basisgewerkschaften, Reformisten, Disobbedienti, StudentenInnen sind alle auf der Strasse, oft mit sehr verschiedenen Zielen.

Von Beginn weg der Demo greifen etwa 1000 Leute – einige hinter dem Transparent „Wir fragen nicht nach einer Zukunft, wir holen uns die Gegenwart zurück“ – die direkten Verantwortlichen unserer Misere an. Ein Luxussupermarkt wird aufgebrochen und geplündert, die Produkte werden an die DemonstrantInnen verteilt. Luxusautos fangen plötzlich zu brennen an, die Schaufenster der Banken fallen und eine italienische Flagge an einem Luxushotel wird abgerissen.

Der Demozug nähert sich dem Kolosseum, es gibt Spannungen zwischen den PazifistInnen der Demo und den hunderten von vermummten und behelmten Jugendlichen. Einige Leute verschaffen sich Zugang zur Temporärarbeitsagentur Manpower, die vollständig niederbrennt. Eine Truppe des Fernsehens wird angegriffen und aus dem Demozug vertrieben. Ein Arbeiter von FIAT freut sich auf einem Lastwagen über ein brennendes SUV und schreit: „Das restliche Benzin werden wir jetzt für was Gescheites brauchen!“ Eine Tankstelle wird niedergebrannt.

Die Polizei wird nun mit Feuerwerk angegriffen. Die Demo läuft in Richtung Platz San Giovanni, der Platz, der als Ziel des Marsches vorgesehen war. Ein Polizeiposten wird angegriffen, Kameras und Scheiben werden zerstört und „Carta-Bomben“ werden herein geworfen. Noch mehr brennende Autos und getrashte Banken. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Teil der Demo schon angekommen, aber die Mehrheit noch unterwegs.

Die Polizei entscheidet, anzugreifen und die Demo in zwei Teile zu spalten. Das Resultat davon sind Kämpfe mit den Ordnungskräften, die mehrere Stunden dauern. Etliche DemonstrantInnen schliessen sich den Aufständischen an, Tausende greifen die Polizei an, die es eindeutig nicht schafft, die Situation zu kontrollieren. Mehrere Male sind die Polizisten gezwungen, sich zurückzuziehen (sogar mit den Wasserwerfern!) unter den Angriffen der jugendlichen Vermummten, die Steine und Feuerwerk auf sie schmeissen. Ein gepanzertes Polizeifahrzeug brennt, Applaus in der Menge. Barrikaden werden errichtet und die sehr mobilen Aufständischen greifen auch einen Sitz des Verteidigungsministeriums an, der komplett von den Flammen zerstört wird.

Erst gegen 20 Uhr zerstreuen sich die DemonstrantInnen, bauen aber hinter sich immer noch Barrikaden. Umnutzung urbanen Mobiliars und brennende Abfalleimer. Etwa 70 Verletzte, Demonstranten (wovon einer schwer an der Hand wegen einer Feuerwerksrakete) sowie Polizisten. Die Anzahl Verhaftungen ist im Moment noch nicht bekannt. .

Quelle: www.lereveil.ch
mehr Fotos/Videos: act for freedom now