Tag Archives: Delta Squat

Thessaloniki, Griechenland: Die strafrechtlich verfolgten GefährtInnen des besetzten Delta wurden vor Gericht freigesprochen

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DemonstrantInnen tragen ein anarchistisches Transparent in Patras (Griechenland, 21.1.2014), auf dem zu lesen ist “Solidarität mit den angeklagten BesetzerInnen des Delta (Thessaloniki)”

Am 21. Januar 2014 mussten die während der Räumung des Squats Delta in Thessaloniki verhafteten GefährtInnen einen 2. Prozess über sich ergehen lassen. Ihnen wurde Hausfriedensbruch und hoher Sachschaden in Höhe von dreieinhalb Millionen Euro vorgeworfen. Alle sechs GefährtInnen wurden von den Anklagen freigesprochen.

Solidarität mit den besetzten Häusern.

Der Krieg mit dem Staat und dem Kapitalismus geht weiter.

Thessaloniki: Neuer Prozess gegen 6 Genossen des Deltasquats, der im September 2012 geräumt wurde

Der Deltasquat in Thessaloniki wurde am 12. September 2012 gewaltsam geräumt. In der anschließenden Gerichtsfarce erhielten zehn der verhafteten Genossen Bewährungsstrafen und wurden zu Geldstrafen verurteilt (insgesamt 7,950 Euro). Einer der Verhafteten, der anarchistische Migrant Gustavo Quiroga blieb eingesperrt und wurde sogar am 4. November 2012 nach Kolumbien abgeschoben. Noch im selben Monat setzte der griechische Staat eine neue Runde von Strafverfolgungsmaßnahmen gegen 6 der Anarchisten, die während der Räumung festgenommen wurden, in Gang.

Die 6 Genossen sind nun wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt (seit 2008), sowie des Verschlechterns von Schäden im Gebäude des Deltasquats. Darüber hinaus lässt das Alexandreio Technologische Bildungsinstitut von Thessaloniki, welches angibt der rechtliche Eigentümer des geräumten Gebäudes zu sein, dieses verrotten, während dessen Verwaltungsrat nach einer Entschädigung von 3,5 Millionen Euro für von Hausbesetzern verursachte Schäden strebt.

Es folgt ein im Oktober 2012 verfasster Brief des Genossen Gustavo Quiroga Gonzáles, der während der Räumung des Deltasquats inhaftiert wurde.

Am 12. September, um 6.30 Uhr, wurde das besetzte soziale Zentrum Delta geräumt. In der Vergangenheit diente das Gebäude als ein Studentenwohnheim des Alexandreio Technologischen Bildungsinstituts von Thessaloniki, und war seit 2007 besetzt. Während der Räumung wurden zehn von uns verhaftet, nachdem wir durch die Aggressionen der Vollstreckungsbeamten gelitten hatten. Die Bullen zerstörten alles auf das sie ihre Hände legen konnten (Möbel, Fenster, Waschbecken, Lampen, und so weiter) und zerstörten in einer halben Stunde so viel wie möglich; eine halbe Stunde der Entspannung für sie.

Wir alle erhielten Freiheitsstrafen und drei Jahre auf Bewährung, und legten Berufung gegen das Urteil ein. Außerdem wurde ich zu acht Monaten mehr als die anderen und zu einer Geldstrafe von 3,200 Euro für den Besitz gefälschter Reisedokumente verurteilt, ohne ein Gutachten hinzuzuziehen, um diese Anschuldigung zu verifizieren. Danach begann ein Alptraum der Unterdrückung gegen mich. Sie brachten mich in das Gefängnistransferzentrum, in eine Internierungsabteilung für Ausländer, die praktisch ein CIE-Einwanderungsgefängnis [Abschiebelager -Anm. d. Ü.] ist, wo der Prozess meiner Abschiebung begann, denn nach Einschätzung der Polizei bin ich eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und die Sicherheit der griechischen Gesellschaft.

Drei Tage nach meiner Verurteilung wurde durch ein Gutachten der Polizei bewiesen, dass alle meine Dokumente echt sind. Nicht nur das dies geschah, sondern sie weigerten sich auch mir meine echten und legalen Dokumente zurückzugeben, und halten mich bis zum heutigen Tag unter unmenschlichen und erniedrigenden Bedingungen gefangen, und jetzt setzen die Bullen all ihre Bemühungen ein mich nach Kolumbien abzuschieben, ein Land zu dem ich überhaupt keine Verbindung habe. Ich weiß immer noch nicht was passieren wird, aber ich bin seit dem 15. September in dieser Einrichtung (in Diavata) gefangen, und ich akzeptiere meine Ausweisung nach Kolumbien nicht. Für den Augenblick warte ich auf eine Lösung und bleibe hinter Gittern.

Ein paar Worte über meine Haftbedingungen Continue reading Thessaloniki: Neuer Prozess gegen 6 Genossen des Deltasquats, der im September 2012 geräumt wurde

Ioannina, Griechenland: Soliaktionen für die besetzten Häuser Villa Amalias und Skaramaga

„HÄNDE WEG VON DEN BESETZTEN HÄUSERN!“ (Transparent am Skaramaga Squat)

Am Nachmittag des 9. Januar, inmitten des herben repressiven Einsatzes in Athen, entschlossen sich im Angesicht dieser Ereignisse 100 GenossInnen in Ioannina zu einer ersten wütenden Reaktion. Aus Solidarität mit den beiden von Bullen belagerten besetzten Häusern in Athen und mit jedem anderen von Repression betroffenen selbstverwalteten Raum in Griechenland und darüber hinaus – z. B. das Delta Squat in Thessaloniki, der soziale Raum Xanadu in Xanthi – griffen sie das Gericht der Stadt mit Farbbeuteln an. Im Laufe ihrer Aktion bewarfen sie auch den anrüchigen Politiker und Großgrundbesitzer Kalogiannis – Nea Dimokratia Abgeordneter (der stärksten Partei in der jetzigen Dreiparteienregierung) für die Region Ioannina – der zufällig vorbei spazierte mit Farbe.

FREIHEIT FÜR DIE GEISELN DES 9. JANUAR!
KEINE VERFOLGUNG UNSERER GENOSS_INNEN!

Quelle

Athen: Solidarität mit den besetzten Häusern und selbstorganisierten Räumen

“Solidarität mit den Squats, selbstorganisierten Unternehmungen und kämpfenden Menschen”
“Die Squats sind Teil des sozialen Kampfes – Solidarität mit dem Delta Squat” / “Wir sind die ersten Regentropfen eines kommenden Sturmes”

Es folgt der zentrale Text zur Demonstration, die am 1.12.2012 in Solidarität mit den besetzten Häusern in den Straßen des Athener Zentrum stattfand und am Victoria Platz begann. An der Demo nahmen ca. 1000 Menschen teil.

HÄNDE WEG VON DEN BESETZTEN HÄUSERN
SOLIDARITÄT MIT DEN SQUATS UND SELBSTORGANISIERTEN SOZIALEN ZENTREN

In einer Legalität, die unsere Leben plündert, bleiben wir ein Nest der Illegalität.

WIR ERSCHAFFEN

Squats und selbstorganisierte soziale Zentren sind Teil der Freiräume. Sie sind utopische Risse inmitten eines Prozesses von gesellschaftlicher Trostlosigkeit, den die Herrschenden uns versuchen aufzwängen. Sie sind soziale Bollwerke gegen Faschismus. In ihnen beherbegen sie die Samen der Subversion. In diesen Räumen experimentieren wir mit den Strukturen, die wir uns erträumt haben. Wir versuchen, anti-kommerzielle und selbst-organisierte Expressionen durch Konzerte und Theatervorführungen zu fördern. Wir erzeugen Zonen der Gegeninformation durch Radiostationen und Internetprojekte. Wir entwickeln die kollektive Selbst-Bildung, dessen Unterricht offen für alle ist. Wir gestalten soziale Solidarität mit Krankenstationen und VoKüs. Auf diesem Weg versuchen wir langsam, in jeder Stadt und jedem Bezirk die Art von Beziehungen und Ideen zu erschaffen, die diese uns aufgezwungene Herrschaft der Sklaverei stürzen.

SIE ZERSTÖREN

Die Unterdrückung des Delta Squats (in Thessaloniki), aber auch die Angriffe auf selbstorganisierte Projekte in ganz Griechenland (z.B. Draka Squat in Korfu, Apertus Squat in Agrinio, das besetzte soziale Zentrum Aphroditis 8 in Veria) – und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob diese Angriffe Teil der offiziellen Regierungslinie sind oder Teil der Aktivitäten paramilitärischer Organisationen – , sie sind nur eine weitere Ergänzung auf der langen Liste von Übergriffen auf die Gesellschaft, deren Höhepunkt die anti-sozialen und sich gegen Lohnabhängige richtende Maßnahmen sind, die in den vergangenen paar Jahren umgesetzt wurden. Der fortlaufende und exemplarische Angriff des Staates und des Kapitals gegen all jene, die Widerstand leisten, hat die Terrorisierung und das Ende jeder subversiven Praxis und Stimme zum Ziel. Indem sie Desorientierung und Angst als Waffen nutzen, versuchen sie uns in gezähmte Subjekte zu verwandeln, um so ihren Weg zur Erreichung ihres Ziels zu ebnen – der totalitären Gesellschaft.

Koordination der besetzten Häuser, selbstorganisierten Räume und sozialen Zentren Athens,
Genossinnen und Genossen


Quelle: i,ii / mehr Fotos von der Demo hier

Jekaterinburg, Russland: Solidaritätsaktion mit dem Delta Squat, Genossen Gustavo Quiroga und allen anderen AnarchistInnen in Griechenland

Solidarität mit dem Delta Squat
Freiheit für den Genossen Gustavo Quiroga González

Am 18. November führten GenossInnen in Jekaterinburg eine Aktion für die Food not Bombs Kampagne durch, die sie als Zeichen der internationalen Solidarität den AnarchistInnen vom Delta Squat in Thessaloniki widmeten.

Es folgt eine grobe Übersetzung von kurzen Auszügen ihres Kommuniqués:

“Wenn Menschen in Griechenland aus Armut Selbstmord begehen, wenn obdachlose Menschen in jedem Winter sterben, wirken leere Gebäude in der zweitgrößten Stadt des Landes wie eine Farce. In einem Land, das von der Krise zugrunde gerichtet wird, gibt es kein Geld, um in das geräumte Gebäude zu investieren. Also wird es weiterhin leerstehen und verfallen, von Polizeieinheiten bewacht, die die Räumlichkeiten vor bösen AnarchistInnen beschützen. In solchen Zeiten wird klar, dass die Junta niemals verschwunden ist. Die Fassade der griechischen Demokratie bricht zusammen und wir sehen die totalitäre Diktatur hinter ihr. (…)

Wir wünschen unseren GefährtInnen in Griechenland, dass sie im Angesicht aller existierenden Schwierigkeiten niemals aufgeben sondern den Kampf gegen den griechischen Staat, der der einzige Terrorist ist, fortsetzen. Wir hoffen, dass wir uns mal wiedersehen, wenn die schwarz-rote Fahne über einem freien Griechenland und Russland weht.”

FUCK THE POLICE

Anfang November 2012 wurde der anarchistische Immigrant Gustavo Quiroga (inhaftiert seit der Räumung des Delta Squat am 12.09.) in die Attika Ausländerabteilung (Deportationscenter in Athen) überführt. Am 4. November wurde er nach Kolumbien abgeschoben.

Wenigstens ist der Genosse jetzt aus dem Knast raus. Trotz allem was passiert ist, geht es ihm relativ gut. Wir schicken ihm all unsere Kraft und unsere bedingungslose Solidarität… Auf Wiedersehn.

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf Privatfahrzeuge von Bullen

LEBEN IN ZEITEN DER TOTALITÄREN DEMOKRATIE

Im Anschluss an die Sommerkampagne gegen ImmigrantInnen mit zehntausenden Festnahmen und Verhaftungen, die bis heute landesweit weitergeht und sarkastischerweise den Namen “Xenios Zeus” (gastfreundlicher Zeus) trägt, rückt nun wie erwartet, der Feind im Inneren ins Visier der Repression und Wilkür.

Daher wird es nun, nach dem ersten Anlauf mit der Hollywood-artigen Invasion durch Anti-Riot- und Antiterrorpolizeieinheiten (MAT und EKAM) im Delta Squat in Thessaloniki, Zeit für die Streikenden und antifaschistischen DemonstrantInnen. Am 26. September, dem Tag des Generalstreiks (i), trafen die repressiven Schläge die Vorversammlungen der Volksversammlungen in den Gebieten Zografou und Aghios Dimitrios. Kämpfende wurden verprügelt und festgenommen, ihre Fotos medial veröffentlicht. Die tausenden Streikenden mussten während der Demonstrationen, inmitten eines Klimas unerbittlicher Polizeigewalt, gar noch schlimmeres wegstecken.

Am 30. September wurde eine antifaschistische Motorradpatrouille von den Nachfolgern Bourandas (ii), den amoklaufenden Mannschaften der DELTA Polizei, angegriffen, die herbeieilten, um ihre ideologischen Freunde zu verteidigen, nachdem selbige von den Antifas die Behandlung bekamen, die sie verdienen. Die Resultate der Operation führten zu schwer verletzten GenossInnen und 15 Verhaftungen unter ihnen. Am nächsten Tag, während die Verhafteten in der Polizeihauptwache (GADA) weiterhin verprügelt und gefoltert wurden, wurde die Solidaritätskundgebung mit dem berüchtigten Sadismus, der den Prätoren der griechischen Polizei anhängt, in dem – “sterilisierten” und für diese Umstände passenden – Gericht in der Evelpidon Straße ohne Provokation angegriffen . Als Ergebnis gab es mehr Verletzungen und vier zusätzlich Festgenommene.

Die Transformation des Landes in einen lateinamerikanischen Regimetyp erinnert uns an andere Zeiten – an das vergipst werden, falls jemensch das nicht sofort verstanden hat (iii) -, was auch demonstriert wurde durch das Verbot von Umzügen und Versammlungen am 9. Oktober in großen Teilen Attikas, die von dem Polizeipräsidenten angeordnet wurden, sowie durch die Orgie an Präventivfestnahmen, die auf den Straßen, vor den Häusern der Kämpfenden und an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel während und nach den Protesten gegen den Besuch der Kaiserin Merkel in Athen durchgeführt wurden; und diese Entwicklung wird nicht toleriert werden.

Deshalb trugen wir am 8. und 9. Oktober unseren Teil bei und fackelten Privatautos- und Motorräder von Bullen in folgenden Bezirken ab:

– 2 Motorräder in der Eressou Straße in Exarchia
– 1 Fahrzeug in der Leosthenous Straße in Peristeri
– 2 Motorräder in der Lyttis Straße in Egaleo
– 1 Fahrzeug in der Sporadon Straße in Kypseli

An dieser Stelle, möchten wir die Polizei darauf aufmerksam machen, dass diese Aktion nur der Anfang war; und sie ungeachtet ihrer “Heldentaten” zum Ziel werden. Wir werden sie auf jede Art und mit allen Mitteln, die wir zum jeweiligen Zeitpunkt als notwendig erachten, angreifen.

Alles geht weiter…

Quelle

i Der nächste Generalstreik wurde für den 18. Oktober 2012 angekündigt.
ii Nikos Bourandas war der Anführer der Kraftfahrzeugabteilung der griechischen Polizei während der Besatzung Griechenlands durch die Achsenmächte – ein berüchtigter Nazikollaborateur in Athen-Piräus.
iii Während der Militärdiktatur (1967-74), beschrieben die Obristen das Land als einen “eingegipsten Patienten”, um ihn von den Krankheiten Kommunismus und Anarchismus zu heilen.

Volos, Griechenland: Nächtlicher Protest in direkter Solidarität mit dem Delta Squat und den kämpfenden Menschen

Mittwochnacht, den 12.09. hielten wir in der Stadt Volos ein spontanes Treffen ab, nachdem wir die Nachricht über die Räumung des Delta Squats in Thessaloniki hörten. Auf unsere Diskussion folgte ein Protestumzug, der gegen 1:10 Uhr auf dem Aghiou Nikolaou Platz startete. Fast 80 Menschen kamen auf die Straße und passierten die Polizeiwache und die überfüllten lokalen Kaffee-Bars. Wir liefen weiter zur Dimitriados Zentralstraße, gingen die Promenade am Meer runter und beendeten den Protest auf dem Palia Platz.

Es gab viele Sprechchöre mit Parolen zur Verteidigung von Hausbesetzungen, Solidaritätspraktiken, anarchistischen Kämpfen, gegen den Staat, die Bullen und die Faschos. Bis auf einen Wagen mit Zivis, waren keine Polizeikräfte anwesend.

Besetzte Häuser, radikale Streiks, Riots, Guerillakämpfe und jegliche andere Form und Wahl des Kampfes, der zur Zerstörung dieses Systems und zum Aufbau einer Gesellschaft die auf Solidarität und Gleichberechtigung basiert, haben unabhängig von existierenden Meinungsverschiedenheiten, unsere faktische Unterstützung.

Kein kämpfender Mensch, kein Mensch, der verfolgt oder eingesperrt wird, darf alleine gelassen werden, wenn er mit diesem gewalttätigen Angriff des totalitären Kapitalismus und seiner Republik konfrontiert wird. Solidaritätsbeziehungen unter den Unterdrückten und Ausgebeuteten, sowie beständige und kämpferische Strukturen, die der Herrschaft und ihrer UnterstützerInnen ihre Lebensgrundlage entziehen, aufzubauen, ist eine Einbahnstraße.

Hände weg von den besetzten Häusern!
Hände weg von den Kämpfen und Kämpfenden!

Solidarität ist unsere stärkste Waffe!

Thessaloniki: Delta Squat geräumt

Am Mittwoch, 12. September, gegen 7:30 Uhr, fuhren vor dem anarchistischen Delta Squat in Thessaloniki mindestens fünf Antiriot-Polizeistaffeln der MAT und zwei Jeeps der EKAM – “Anti-Terror Einheit” auf. Kurze Zeit später, stürmten sie das Gebäude.

Zehn Menschen wurden im Gebäude festgenommen, mehrere Leute, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen, wurden auf der Straße verhaftet. Weitere solidarische Leute, die sich in der Nähe des besetzten Hauses versammelten, wurden von der Polizei umzingelt und eingekesselt.

Die Bullen durchsuchten das mehrstöckige Gebäude (seit 2007 besetzt) und beschlagnahmten zahlreiche persönliche Gegenstände der BesetzerInnen, u. a. Infrastruktur wie Computer und Festplatten, aber auch Bargeld. Außerdem haben die Bullen einen Videozusammenschnitt der Invasion der Sondereinheiten in das besetzte Haus ohne Ton veröffentlicht. Antiriot-Staffeln umstellen das Gebiet, in dem sich das Gebäude befindet, der Vordereingang des Hauses ist versiegelt.

Diejenigen, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen und verhaftet wurden, wurden mittlerweile alle freigelassen.

Die zehn GenossInnen, die im Gebäude festgenommen wurden, werden immer noch in der Polizeihauptwache von Thessaloniki (GADTH) festgehalten. Sie werden entweder im Verlauf der Nacht oder am 13.09. dem Staatsanwalt vorgeführt. Sie werden wegen Ordnungswidrigkeiten angeklagt (soweit uns bekannt ist).

Am 12.09. um 13 Uhr fand in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki eine anarchistische Eilversammlung zu der gewalttätigen Räumung des Delta Squat statt. Fast 100 solidarische Menschen beschlossen dort zusammen mit Mitgliedern des BesetzerInnenkollektivs, folgende Aktionen zu veranstalten:
i) Am 12.09. um 18:30 Uhr in Kamara (Zentrum Thessalonikis), Kundgebung mit Lautsprechersystem, um auf weitere Informationen über die verhafteten GenossInnen zu warten.
ii) Für den Fall, dass die verhafteten GenossInnen dann immer noch festgehalten werden, findet um 21 Uhr eine Protestkundgebung vor der Polizeihauptwache von Thessaloniki statt.
iii) Wenn die Verhafteten tatsächlich am 13.09. vor dem Staatsanwalt erscheinen müssen, findet dann eine Solidaritätskundgebung vor dem Gericht von Thessaloniki statt.
iv) Die nächste öffentliche Versammlung, um Solidaritätsaktionen zu organisieren, findet am 13.09. in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki um 18 Uhr statt.

Keine repressive Machenschaft der Herrschaft darf unbeantwortet bleiben.
Solidarität ist unsere Waffe!

Delta Squat bleibt! Hände weg von unseren Leben!

Alle Einnahmen aus dem Live-Konzert, organisiert von der Gruppe BausMaus, das am 12.09. um 23 Uhr vor der Biologiefakultät Thessalonikis, stattfand, werden für die Anwaltskosten, die durch die Verteidigung der verfolgten GenossInnen nach der repressiven Operation gegen das Delta Squat entstehen werden, aufgewandt.

Quelle: 1, 2, 3, 4

Thessaloniki: Text zum Versuch des staatlichen Energiekonzerns, dem Delta Squat den Strom abzustellen

Seit Ende Juli ist das besetzte Haus Delta von den repressiven Aktionen der DEI (Staatlicher Energiekonzern) betroffen, das versucht, die Stromversorgung des Freiraums zu kappen. Der Stromkonzern bekam grünes Licht vom Besitzer des Gebäudes (besetzt seit nunmehr 5 Jahren), dem Technologischem Bildungsinstitut (ATEI) von Thessaloniki.

Dieses besetzte Haus beherbergt eine Vielzahl an autonomen politischen Projekten, die offensiv gegen das existierende Ausbeutersystem vorgehen und versuchen, zur sozialen und individuellen Befreiung beizutragen. CopyRiot ist eine selbstorganisierte Druckerei-Infrastruktur für die antagonistische Bewegung mit dem Ziel, den subversiven Diskurs mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verbreiten.

Es ist klar, dass jeder Angriff auf das besetzte Haus Delta, von wem auch immer er ausgehen mag (DIE – ATEI – dem Staat) einen Angriff auf alle aktiven Infrastrukturen, die im besetzten Haus involviert sind und all jene, die kämpfen, darstellt. Deshalb ist unsere Solidarität mit dem Delta Squat mehr als nahe liegend. Wir werden gegen jedEn kämpfen, der/die aggressiv gegen das besetzte Haus oder unsere Kämpfe vorgeht.

HÄNDE WEG VOM DELTA SQUAT

CopyRiot – selbstorganisierte Projekt, untergebracht im Delta Squat
Copyriot[at]riseup.net
Thessaloniki, August 2012-09-02

Das Verlangen des Staates, die besetzten Häuser und selbstverwalteten Räume, die er als Bedrohung und Gefahr für seine Existenz ansieht, zu unterdrücken, wurde nun vom staatlichen Energiekonzern und dessen Absicht, die Stromversorgung im Delta Squat zu unterbrechen, erfüllt.

Es ist kein Zufall, dass dieser repressive Schlag in Thessaloniki nach der jüngsten Invasion der Bullen in die anarchistischen Treffpunkte Nadir und Orfanotrofio Squat stattfand, insbesondere, da es nach dieser Operation keine signifikanten Reaktionen gab. Um es mit anderen Worten auszudrücken: wir erleben, dass die anarchistische Bewegung ins Visier genommen wird und es eine ausgedehnten Anstrengung gibt, sie zu demontieren. Aus klar erkennbaren Gründen findet es vor allem in der Sommerzeit statt.

Zudem wagt sich der staatliche Energiekonzern, ein überlebenswichtiges Grunderzeugnis zu verkaufen, mit dem Willen, alles zu tun, um den Preis dafür zu sichern. Als staatlichem Konzern, ist ihm bewusst, dass die Kosten der Stromschulden des besetzten Hauses nichts im Vergleich zu den Kosten für die staatliche Desorganisation, die kein besetztes Haus jemals erreichen wird, darstellen. Denn die besetzten Häuser beherbergen auch Kollektive, die die Gebäude, die manche BesitzerInnen oder staatliche Beamte verkommen lassen, selbstverwaltet unterhalten und sie in eine Basis zur Gegeninformation und gleichzeitig in aktive Handlungen zur Zerstörung aller Herrschaftsformen – den Staat eingeschlossen – verwandeln.

Also entschied der Staat nach dem Grundsatz, dass das Ziel jedes Mittel rechtfertigt, die Stromversorgung zu unterbrechen und hat die Illusion, dass dies den Betrieb des besetzten Hauses stören würde.

JE HÄRTER SIE UNS ANGREIFEN; UMSO GRÖSSER WIRD UNSERE WUT WACHSEN
Hände weg von unseren besetzten Häusern

Unabhängige SchülerInnen – Graswurzelkollektiv aus dem Delta Squat
Anexma[at]gmail.com
Thessaloniki, August 2012-09-02

Veria, Nordgriechenland: Solitranspi vom autonomen Treffpunkt Baruti für die besetzten Häuser Draka (Korfu), Delta (Thessaloniki) und Apertus (Agrinio)

Das Transparent, das auf dem Dimarchiou Platz aufgehangen wurde schreibt: “Indem wir alle Autoritäten einreißen, bauen wir Strukturen der Autonomie und Selbst-Organisation – Solidarität mit Draka (Korfu), Delta (Thessaloniki) und Apertus (Agrinio) – B(A)RUTI”

Thessaloniki, Griechenland: Transpiaktion vom anarchistischen Radio Revolt in Solidarität mit besetzten Räumen

STAATLICHE REPRESSION UND PARASTAATLICHE ANGRIFFE SCHÜCHTERN UNS NICHT EIN SONDERN MACHEN UNS WÜTEND – HÄNDE WEG VON DEN BESETZTEN RÄUMEN – RADIO REVOLT

In diesem Zusammenhang hat die anarchistische Radiostation Radio Revolt am Sonntag, dem 5. August um 22.00 Uhr eine thematische Sendung übertragen, die sich auf die emsigen Versuche der letzten Tage von Seiten der Behörden mit Unterstützung des öffentlichen Energiekonzerns (DEI), der wiederholt versucht die Elektrizität des Squats abzustellen, bezog,  den Delta-Squat zu unterdrücken. Die Live-Sendung schloss Updates über die repressiven Angriffe gegen andere Squats und selbst-organisierte Räume ein.”

In einem kürzlich erschienen Text von Radio Revolt, der die Solidarität mit dem Delta Squat ausdrückt, riefen die GenossInnen die Menschen dazu auf, an der Kundgebung am Morgen des 6. August (10:00 Uhr) teilzunehmen und dem offenen Plenum des Delta-Squats (13:00 Uhr) im Zentrum Thessalonikis beizuwohnen.

Hört das freie Radio RADIO REVOLT (auf griechisch) hier.

Thessaloniki: Das besetzte Delta ist von Räumung bedroht

Das Squat DELTA wird bestehen bleiben!

ES IST NICHT ZU VERMIETEN

Ende Juli gab das „Alexander Technological Educational Institute (ATEI)“ in Thessaloniki seine Absicht bekannt, das Gebäude in der Egnatia Str. 13 zukünftig zu vermieten, ein Gebäude, das seit 4 Jahren besetzt ist.

Nach Jahren des Verfalls, wurde dieser aufgegebene und nicht betretbare Raum durch kollektive Methoden in ein freies und soziales Projekt „offen für Alle“ gewandelt. Es funktioniert auf der Basis von Gleichheit und Solidarität, gegen und weit weg jeglicher staatlicher oder von privatwirtschaftlicher Organisierungsform. Entscheidungen werden gemeinsam und horizontal getroffen und basieren auf unseren Bedürfnissen, Wünschen und Möglichkeiten.

Befreite Räume und Squats sind die Lösung
Das Problem ist Kapitalismus.

Wir durchleben eine Zeit wilder Umverteilung von sozialem Wohlstand, in der die Reichen weniger und reicher und die Armen mehr und ärmer werden. Mit dem Wunsch ihre abscheulichen Pläne durchzuführen, setzen sie damit fort, ihr gesetzliches und logistisches Arsenal auszubauen, innerhalb der internationalen Planungen der Bosse. Der Staat handelt im Rahmen der „Teile und herrsche“ Strategie und versucht alle die kämpfen und Widerstand leisten zu isolieren und sie zu stigmatisieren, um leichter mit ihnen fertig zu werden.

Wenn die besetzten Häuser, die subversiven Teile der Gesellschaft
und KämpferInnen angegriffen werden, ist es so, als ob sie uns alle angreifen.

Über den direkten Effekt hinaus hat Repression auch “abschreckenden” Charakter. Absicht ist es alle, die Widerstand leisten und für ihr Leben nach radikal-realistischen Lösungen suchen, zu entmutigen. Deshalb ist Klassen- und gesellschaftliche Solidarität zwischen den Unterdrückten notwendig. Es gibt keine individuellen Lösungen für gemeinschaftliche Probleme, kollektive Aktionen sind die Antwort.

Wenn wir uns nicht in einem gemeinsamen Kampf gegen Unterdrückung vereinen, dann werden wir eine gemeinsame Niederlage teilen.

Quelle