Category Archives: Gefängnisse – Einsperrung

Spanischer Staat, Operation Pandora: 7 der 11 verhafteten Anarchist*innen verbleiben im Gefängnis

16. Dezember in Madrid. Freiheit für die anarchistischen Gefangenen! Rühren sie eine(n) an, rühren sie alle an!

Der Richter des spanischen Gerichtshof in Madrid Javier Gómez Bermúdez hat für 7 der 11 Anarchist*innen, die während der Operation „Pandora“ in Katalonien und Madrid festgenommen worden waren, Untersuchungshaft angeordnet; 4 weitere werden unter Auflagen freigelassen. Begründet wurde die Untersuchungshaft mit der Mitgliedschaft in einer anarchistischen terroristischen Organisation, die angeblich diverse Anschläge verübt haben soll.

Updates auf Spanisch hier

Athen: Nikos Romanos hat seinen Hungerstreik beendet

Nikos Romanos, anarchistischer Gefangener in Griechenland war vom 10. November bis 10. Dezember im Hungerstreik. Im gerichtlichen Verfahren wurde sein Gesuch verweigert, im Rahmen von Bildungsurlaub Lehrveranstaltungen der Universität zu besuchen. Als Antwort darauf fanden vielfältige Solidaritätsaktionen innerhalb und außerhalb der Gefängnisse der griechischen Demokratie und auch international statt.

Vor allem war es die Dringlichkeit der Situation, die zu Straßenkämpfen führte und die Rebellion über das vom griechischen Staat kontrollierte Territorium beflügelte. Gleichzeitig tauschten GenossInnen bereitwillig Ideen und Sehnsüchte im Verlauf des Monats aus und verschiedenste Aktionsformen erblickten aufgrund des Hungerstreiks in Haft das Licht der Welt.: Transparentaktionen, direkte Aktionen, wie beispielsweise zahlreiche Brandstiftungen und Angriffe mit selbstgemachten Explosivstoffen (hauptsächlich gegen Bankautomaten), Angriffe auf die Polizei, Straßenkämpfe und massive Auseinandersetzungen mit Ordnungskräften, Errichten von Blockaden, Sabotageakte (unter Anwendung von Klebstoff, Farben usw), tätliche Angriffe gegen Repräsentanten der Macht, spontane Proteste gegen öffentliche Auftritte von PolitikerInnen, symbolische Besetzung von Radio- und Fernsehsendern, eine Besetzungswelle von staatlichen bzw. in Verbindung zu ihm stehenden Gebäuden oder Gegeninformationsversammlungen. Die Kreativität und Konfliktualität verschiedener anarchistischer Einzelpersonen und Gruppen sind vermutlich nicht stark und entschieden genug, um den Kampf in gleicher Intensität auf Alltagsebene weiterzuführen. Es gibt aber immer die Chance, dass neue Projekte aus den letzten Begegnungen der GefährtInnen in besetzten Gebäuden, Aktionen auf der Straße, usw. hervorgehen. Jedoch, nur wenn Menschen, die in Solidarität zu Nikos Romanos stehen, insbesondere AnarchistInnen, bereit sind über die Besonderheiten, die sich in den letzten Tagen seines Streiks ereignet haben, zu reflektieren und sich darauf vorbereiten, eine dringend benötigte Solidarität angesichts eines neuen Hochsicherheitsgefängnisses in Domokos, so wie die allgemeine Verschlechterung der Gefängnisbedingungen zu praktizieren.

Nachdem er seinen ersten Antrag wiederholt auf rachsüchtige Weise abgelehnt sah, wurde er erpresst, die elektronische Fußfessel letztendlich doch als Möglichkeit zu akzeptieren, um Bildungsfreigang zu bekommen, als “einen letzten Ausweg”, der umso dringender wurde, da sein Gesundheitszustand sich rapide verschlechterte. Tatsächlich stoppte er seinen Hungerstreik erst, nachdem das Parlament fast einstimmig (laut offiziellen Berichten mit Ausnahme zweier Abgeordneter der führenden Regierungspartei, während Abgeordnete der Neonazipartei bei der Abstimmung offenbar quasi-präsent waren) zugunsten der Novelle abstimmte, die der Justizminister eingebracht hatte. Diese Novelle bezieht sich auf Gefangene – Strafgefangene (gerichtlich verurteilt) und Verklagte (die auf ihren Prozess warten) – die das Recht haben an einer Institution für höhere Bildung, falls es in der selben Region der staatlichen Einrichtung, in der sie eingekerkert sind eine gibt, ein Studium aufzunehmen aber de facto keinen Bildungsfreigang bewilligt bekommen haben, um ihre Kurse regulär besuchen zu können. Es definiert, dass jeder und jede dieser Gefangenen in einem Semester eines akademischen Jahres 1/3 Kurse und Praktikumsaktivitäten erfolgreich belegt haben müssen, indem sie sie durch Fernkurse abschließen. Nur dann wird der Anspruch auf Bildungsfreigangstage, an denen sie die elektronische Fußfessel tragen müssen, um an den Kursen physisch teilzunehmen, gewährt. Der Justizminister nahm die Verordnung zur elektronischen Fußfessel erst im letzten Moment mit auf und stellte dabei sicher, dass die entsprechenden Disziplinarkammern (Gefängnisräte) den Antrag eines/einer Gefangenen auf Bildungsfreigang immer noch ablehnen können, sofern sie eine “besondere Rechtfertigung” für ihre Negativentscheidung geltend machen (selbst nachdem der oder die Gefangene die benötigten Fernkurse innerhalb der Gefängnismauern abgeschlossen hat und wie wir annehmen selbst wenn er oder sie die Überwachung mittels Fußfessel außerhalb der Mauern akzeptiert). Diese Gesetzesnovelle gilt für alle Fälle verurteilter und auf ihren Prozess wartender Gefangener, die vom Studentenfreigang ausgeschlossen sind (also nicht nur in Nikos Romanos Fall). Fast alle politischen Parteien hatten bei dieser Gelegenheit durch die Förderung weiterer repressiver Maßnahmen gegen Gefangene einen Wahlvorteil und verpassten gleichzeitig nicht ihre Chance mit ihrem humanitären und demokratischen Profil zu protzen.

Nikos beendete seinen Streik nach 31 Tagen, ringt aber immer noch nach ein paar Atemzügen der Freiheit. Aufgrund des Ergebnisses und da wir wissen, dass seine Forderung nicht erfüllt wurde, fordern wir, was ihm von vornherein hätte gewährt werden müssen: Bildungsfreigang vom Gefängnis.

Im Gegensatz zum weitverbreiteten Gefühl des “Sieges”, empfinden wir, dass, abgesehen des wertvollen Lebens unseres Genossen und der Erkenntnis, dass wir auf jede Erpressung durch die staatlichen Lakaien reagieren sollten, indem wir alle Formen des Kampfes gegen die Knastgesellschaft intensivieren, und zwar nicht irgendwann in ferner Zukunft sondern jetzt, nichts gewonnen wurde.

Wir stehen fest an der Seite der kämpfenden Gefangenen und gegen die Erzwingung des Gebrauchs von Telekonferenzen und elektronischer Fußfesseln als noch einer weiterer Methode zur Isolation der von Staat/Kapital Verurteilten. Die Solidarität mit Gefangenen muss jetzt mehr als jemals zuvor und mit allen nötigen Mitteln in die Offensive gehen.

Von Hamburg nach Athen: Soli-Aktion für Nikos und Alexis

Am 06.12.2014 wurde im Park Fiction (Hamburg / St. Pauli) ein Soli-Banner für Alexis und Nikos aufgehängt. Wir wünschen Nikos, der sich seit dem 10.11. in einem Athener Gefängnis im Hungerstreik befindet, um die Universität besuchen zu dürfen, viel Liebe und Kraft. Sein Antrag wurde am 02.12. zum zweiten Mal abgelehnt und Nikos ist entschlossen, seinen Kampf weiterzuführen. Unsere Wünsche und Grüße gehen auch an seine Mitgefangenen, Yannis Michailidis, Dimitris Politis und Andreas-Dimitris Bourzoukos, die sich aus Solidarität ebenfalls im Hungerstreik befinden. Wir hoffen, daß unsere Freunde nicht für einen Atemzug Freiheit ersticken müssen…

Alexis, wir vergessen dich nicht! Wenn wir in den Straßen kämpfen, stehst du neben uns! Diese Nächte brennen für dich!

Nikos, halte durch, auch wenn uns tausende Kilometer trennen, sind wir verbunden. Dein Kampf inspiriert und raubt den Wächtern dieser Ordnung den Schlaf.

Zeigt euch solidarisch und organisiert Proteste und Aktionen in euren Städten!

 „Nothing is over, everything begins now.“

Athen: Besetzung der Zentrale des Gewerkschaftsverbunds GSEE (04.12.)

“Sie sagten uns, ihr werdet gewinnen, wenn ihr euch unterordnet. Wir haben uns untergeordnet und haben Asche gefunden.” [Giorgos Seferis]

Heute, am 04.12., haben wir das Gebäude des Gewerkschaftsverbunds GSEE (Allgemeine Konföderation der griechischen Arbeiter) in Solidarität mit dem seit dem 10.11. Hungerstreikenden Nikos Romanos besetzt. Der Anarchist Nikos Romanos ist ein erklärter Feind des Regimes. Er wählte seine aktive Form des Kampfes gegen Staat und Kapital sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gefängnisses.

Jene, die versuchen, ihn zu zerstören oder zum Aufgeben zwingen sind:

– die Regierung, die sich loyal zu den Anordnungen des lokalen und internationalen Kapitals verhält und die Umsetzung des Sparpakets, eine Politik schärfster Austeritätsmaßnahmen und die Entwertung der Arbeitskraft anregt.

– der Staat, der einen Ausnahmzustand auferlegt, um die gesellschaftliche Zustimmung zu erpressen und Angst zu verbreiten. Die Sammellager für MigrantInnen, die Knäste des Typ C, die Festnahmen und die Zurschaustellung (angeblich) HIV-positiver Frauen, die gewaltsame Unterdrückung von Demonstrationen, die Folterungen, die polizeiliche Besatzung in Skouries sowie das Abzielen auf studentische Mobilisierungen ergeben ein Puzzle von Griechenland als eine Festung.

Die Spitze der repressiven Politiks heute ist der Fall des anarchistischen Hungerstreikenden Nikos Romanos. Durch seine Vernichtung verfolgt der Staat den Zweck der Neutralisierung von revolutionären Projekten der Selbstorganisation, des Widerstand und der Solidarität. All jener Projekte, die den Gegenangriff von Gesellschaft und Klasse, die Revolution, entzünden könnten.

Im Kampf von Nikos Romanos geht es nicht nur um das Erringen des Bildungszugangs. Es handelt sich um ein Bollwerk in den Knästen des Typ C, gegen die neuen ‘besonderen Haftbedingungen’, gegen die Einschränkung von Rechten, welche mit Blut der Gefangegen erobert wurden. Es handelt sich um ein Bollwerk gegen den tötlichen Angriff des Staates und des Kapitals. Aus all den genannten Gründen stehen wir an der Seite unseres Genossen und der solidarischen Leute in seinem Kampf.

KAMPF BIS ZUM SIEG ODER KAMPF BIS ZUM TOD.

Versammlung der Besetzung der GSEE

UPDATE (06.12.2014):

Wir führen die Besetzung des Gebäudes der GSEE in Solidarität mit dem Kampf des sich im 26. Tag seines Hungerstreiks befinden Genossen Nikos Romanos. Wir stehen außerdem mit all unseren Kräften in Solidarität mit den Hungerstreikenden Giannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis.

Wir rufen für Samstag, den 06. Dezember, alle kämpfenden Menschen zu den Demonstrationen auf den Straßen der Metropolen auf und halten das besetzte GSEE-Gebäude als Zentrum des Kampfes offen.

Wir rufen außerdem für Sonntag, den 07. Dezember für eine Vor-Kundgebung am besetzten GSEE-Gebäude auf (Alexandras- Ecke Patission Str.) für die Solidaritätsdemonstration für Nikos Romanos und die anderen hungerstreikenden Genossen um 16 Uhr auf, die sich Richtung Syntagma im Angesichts der Abstimmung über den Haushaltsplan bewegen wird.

Mit erhobenem Haupt, mit Kraft und Würde.
Alle für alle bis zum Ende.
Bis zur Zerstörung von Staat und Kapital.
Besetzung GSEE

Athen: Das kulturelle Zentrum Melina wurde von AnarchistInnen besetzt

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Die Rechtsstaatlichkeit mordet – Solidarität mit N. Romanos und den hungerstreikenden Genossen

Heute, am 06. Dezember 2014, besetzen wir das kulturelle Zentrum Melina in Athen, das sich Herakleidon- Ecke Thessalonikis Str. in dem Viertel Thissio befindet.

Die Besetzung ist ein Akt der Solidarität mit den anhaltenden Kämpfen des Genossen Nikos Roman, sechs Jahre nach dem Mord an Alexandros Grigoropoulos.

Unsere Absicht ist die Weiterführung und Eskalation der vielfältigen anarchistischen Aktion. Wir unterstützen jede Initiative, die dazu beiträgt, den sozialen Krieg zu intensivieren.

Sieg im Kampf der Hungerstreikenden Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis.

Kraft dem Genossen Gou.Sou aus Messolonghi, der im Aghios Stefanos Knast in Patras einsitzt und seit 3. Dezember ebenfalls im Hungerstreik ist.

Wir unterstützen den Kampf der Flüchtlinge aus Syrien.

Eine geballte Faust den Kämpfenden in den griechischen Knästen, die sich weigern, in ihre Zellen zurückzugehen, sich dem Essen enthalten und in einem symbolischen Hungerstreik in Solidarität mit dem Anarchisten Nikos Romanos gegangen sind.

FEUER DEN GRENZEN – FEUER DEN KNÄSTEN
WIR VERGEBEN NICHT – WIR VERGESSEN NICHT

PS: Wir sehen uns in den Straßen, auf den Barrikanden und in den besetzten Gebäuden

Auf Griechisch, Englisch, Spanisch

Kurzes Update aus dem besetzten kulturellen Zentrum Melina:

Die Besetzung geht weiter und bleibt als Zentrum des Kampfes geöffnet, um einerseits die Leute nach der heutigen Demo zu empfangen und andererseits um unsere Teilnahme für die morgige Kundgebung auf dem Syntagma-Platz um 18 Uhr vorzubereiten. Für den morgigen Sonntag um 14 Uhr rufen wir zu einer öffentlichen Versammlung auf.

KONFLIKT – REVOLTE – SOLIDARITÄT

Piräus: Offener Brief des Genossen Yannis Michailidis, seit dem 17. November im Hungerstreik, aus dem Krankenhaus

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Ich schreibe diese Zeilen, um auszudrücken, wie sehr mich die breiten und vielfältigen Solidaritätsaktionen der Genossinnen und Genossen außerhalb der Gefängnismauern berührt haben.

Nicht nur weil ihre Ausmaße, Phantasie, Organisation-Koordination, Zähigkeit und Aggressivität alle meine Erwartungen übertroffen haben, als ich erfuhr, dass wichtige staatliche und kapitalistische Gebäude, Radio- und Fernsehstationen besetzt wurden, organisierte Versammlungen und Demonstrationen in fast allen größeren Städten des Gebietes stattfanden und dass es Angriffe auf die Repressionskräfte wie auch alle möglichen aufständischen Angriffe gab.
Aber auch deswegen, weil es genau das ist, was die Einsamkeit meiner Zelle durchbricht und mich lächeln lässt, denn ich war nicht im Gefängnis am Dienstagabend, ich war unter euch und fühlte die Wärme brennender Barrikaden.

Denn, egal was dabei herauskommt, die bloße Existenz dieser Kampffront ist schon ein Sieg in sich, sowohl für den unmittelbaren Ausgang dieses Kampfes wie auch für das Erbe, das er hinterlässt.

Ich weiß sehr wohl, dass die Tausende von Genossinnen und Genossen, die in diese von Nikos initiierte Schlacht involviert sind, die viele Bedenken aber eine Menge Entschlossenheit haben, untereinander wie auch uns gegenüber sehr verschiedene Auffassungen und Praktiken haben. Doch die Weiterentwicklung gedeiht durch Diversität. Das ist genau die Bedeutung anarchistischer Solidarität; sie verbindet, ohne gleichzumachen, sie vereint ohne zu homogenisieren. Und wenn sie eine aktionsorientierte Solidarität ist, funktioniert sie.

Jetzt, wo die Massenbetrugsmedien ausrufen, dass solange der Hungerstreik fortgesetzt wird, er eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen würde, verstehe ich, dass kein Kampf für den Müll ist. Die Lücken, die von gebrochenen Gedanken der Verzweiflung gelassen wurden, verursacht durch die lange Inaktivität unter den erstickenden Bedingungen der Einkerkerung, sind von neuem mit bedeutungsvollen Farben bemalt; Aufstand ist immer rechtzeitig.

Unsere Träume werden ihre Alpträume werden.

Kämpferische Anarchie ist erwacht und dröhnt.

Nichts ist vorbei, alles beginnt jetzt.

SOLIDARITÄT MIT DENEN, DIE BEI DEN RIOTS AM DIENSTAG VERHAFTET WURDEN

An Nikos:
Bruder, bleib stark, bis jetzt hast du ihre Feier schon so gut gestört. Du wirst nicht nachgeben, also werden sie es. Ich steh dir bei bis zum Sieg am Ende.

An [Justizminister] Athanasiou:
Ich bin sehr hungrig. Wenn du Nikos ermordest, wird deine Kehle das einzige sein, was gut genug für mich zu essen ist.

Yannis Michailidis

Athen: Zweite Erklärung des besetzten Polytechnikums nach den Riots in Exarchia am 2.12.2014

Am 2. Dezember 2014 fand eine Solidaritätsdemonstration statt für den anarchistischen Genossen Nikos Romanos, Gefangener im Hungerstreik seit dem 10. November, der die Gewährung von Hafturlaub zum Besuch von Universitätsvorlesungen fordert. An der heutigen Demo nahmen Tausende von Menschen teil, von denen einige später zum besetzten Polytechnikum gingen.

Für uns ist das besetzte Gelände des Athener Polytechnikums kein Wert an sich. Ganz im Gegenteil, es ist nur ein weiteres Stück im Mosaik der Würde und des Widerstands gegen all jene, welche die Gesellschaft zu einem Friedhof machen wollen. Es ist ein Stück in dem Mosaik des Widerstands gegen den heutigen Totalitarismus, der seine Macht in unser aller Leben ausbreitet; von den Anarchisten, die in den Hungerstreik getreten sind, der Mobilisierung gegen Hochsicherheitsgefängnisse, den Hungerstreikenden aus Syrien bis zu all jenen, die überall in der Welt für Würde und Freiheit kämpfen.

Wir rufen alle Kämpfenden dazu auf, jede notwendige Initiative zu ergreifen, um dem Hungerstreikenden Nikos Romanos zum Sieg zu verhelfen: von Universitätsbesetzungen, zu Blockaden der Produktion; von Verstößen gegen die Omertà der Medien bis zu Angriffen gegen die Wächter der Ordnung.

Stellen wir uns der Herausforderung unserer Zeit angesichts der staatlichen Repression entgegen der Begründungen, die wollen, dass wir in der Rolle des passiven Zuschauers und Wählers verharren. Kompromisslose Solidarität mit Nikos Romanos, der seit dem 10. 11. im Hungerstreik ist und mit den solidarischen Hungerstreikenden Yannis Michailidis (seit dem 17.11.), Andreas-Dimitris Bourzoukos (seit dem 1.12.) und Dimitris Politis (seit dem 1.12.).

SOFORTIGE FREILASSUNG ALLER IM LAUFE DER HEUTIGEN ZUSAMMENSTÖSSE VERHAFTETEN

DIE BESETZUNG BLEIBT BIS ZUM SIEG IM KAMPF VON NIKOS ROMANOS

Versammlung des besetzten Polytechnikums
Athen, 2.12.2014

Athen: Antrag des anarchistischen Gefangenen ein zweites Mal abgelehnt; der Genosse setzt seinen Hungerstreik fort

Solidarität mit dem Anarchisten N. Romanos, im Hungerstreik seit dem 10.11.2014

In der Nacht vom 2. Dezember 2014 wurde bestätigt, dass der Antrag des anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos – der sich nunmehr am 26. Tag seines Hungerstreiks befindet – ein zweites Mal abgelehnt wurde. Im besonderen hatte er Einspruch eingelegt gegen die Ablehnung des Sonderrichters Eftichis Nikopoulos, ihm Hafturlaub zum Besuch der Universität zu gewähren. Diese Entscheidung war durch die Gefängnisleitung in Koridallos mit Nachdruck anerkannt worden. Der Einspruch des Genossen wurde von Gerichten in Piräus durch den zuständigen Justizrat zurückgewiesen.

Am 3. Dezember veröffentlichte Nikos einen offenen Brief aus dem Krankenhaus, in dem er bestätigte, dass er bis zum Ende kämpfen wird. Der Genosse lehnte einen Vorschlag ab, sich an Fernunterricht zu beteiligen oder, noch schlimmer, an Kursen per Videokonferenz innerhalb der Gefängnismauern. Er bestand auf seiner Forderung nach ein paar Atemzügen Freiheit.

Im Gegensatz zu Behauptungen des Justizministers Charalambos Athanasiou. der nicht zögerte, durch die Massenmedien zu verbreiten, der anarchistische Hungerstreikende würde mit Flüssignahrung ernährt (!), machte Nikos Romanos sehr deutlich, dass er sich strikt geweigert hat, irgendeine Art von intravenösen Tropfinfusionen zu bekommen. Nach der Ärztin Pantelia Vergopoulou trinkt er ausschließlich mit Zucker gemischtes Wasser.

Im Folgenden ein kurzer Auszug aus dem Text des Genossen mit dem Titel „Tanz mit dem Tod seit 24 Tagen”:

Ich meinerseits werde weitermachen, ich gehe an jeder Wahrscheinlichkeit, klein beizugeben, vorüber und antworte mit den Worten: KAMPF BIS ZUM SIEG, ODER KAMPF BIS ZUM TOD.
Auf jeden Fall, sollte der Staat mich durch seine Haltung ermorden, werden Herr Athanasiou und seine Kollegen in die Geschichte eingehen als eine Bande von Mördern und Anführern zu Folter und Mord an einem politischen Gefangenen.
Lasst uns hoffen, dass freie Geister aufkreuzen und die Richtigkeit ihres Justizsystems auf eigene Weise beurteilen.

Am Ende dieses Textes möchte ich meine Komplizenschaft und meine Freundschaft an alle hinausschicken, die mir mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Seite stehen.

Schließlich noch ein paar Worte für Yannis, der ebenfalls im Krankenhaus ist, Andreas, Dimitris und einige andere meiner Brüder und Schwestern.
Der Kampf mag auch Verluste mit sich bringen; auf den Pfaden zu einem würdevollen Leben müssen wir den Tod an der Hand nehmen und das Risiko auf uns nehmen, alles zu verlieren, um alles zu gewinnen. Der Kampf geht weiter mit bloßen Händen und geballten Fäusten gegen das Messer, immer wieder und wieder.

Alle für alles!
Solange wir leben und atmen, lang lebe Anarchie!
Auf die Straßen der Rache am 6. Dezember!
Meine Gedanken werden durch die vertrauten Straßen wandern.
Es ist es wert, für einen Traum zu leben, selbst wenn dich sein Feuer verbrennt.
Und wie wir oft sagen: Stärke.

Athen: Riots in Exarchia in Solidarität mit dem hungerstreikenden anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos

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In der Nacht vom 2. auf den 3.Dezember 2014, kurz nach einer abendlichen Soli-Demonstration tausender Menschen zur Unterstützung des laufenden Kampf des anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos und seiner Mitgefangenen Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis, die sich im Soli-Hungerstreik befinden, brachen in Exarchia massive Riots aus. Berichten zufolge kam es zu zahlreichen Verletzten und Festnahmen durch die Polizei (mindestens zwei Festgenommene wurden ernsthaft verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden).

Das Videomaterial zeigt Beispiele für Brandsätze in direkter Aktion und Momentaufnahmen der Straßenkämpfe zwischen Aufrührern/Aufrührerinnen und Cops in der Stournari Straße und der Verteidigung der besetzten Polytechnischen Schule Athens in Exarchia.

Am gleichen Tag kam es in diversen anderen Städten Griechenlands zu Solidartäts-Kundgebungen mit den anarchistischen Gefangenen im Hungerstreik.

Solidarität heißt Angriff!

Athen: Updates von der Demo in Solidarität mit den hungerstreikenden Genossen (2/12)

2. Dezember 2014

( … )

/ 21:30
Zusammenstäße mit den Einheiten in der Solomou Str.

Ca. 15 Delta-Einheiten halten sich in der Spyrou Trikoupi Str / Tositsa Str. bereit

Stournari Ecke Patission ist von Bullen und Feuerwehr blockiert

/ 21:20
Auseinandersetzungen mit den Bullen finden hauptsächlich in der Stournari Str. Höhe Polytechnio statt (das seit 1.12. besetzt ist)

Tränengas (von den Bullen) liegt im ganzen Gebiet in der Luft

Der Bus in der Stournari Str. ist fast ausgebrannt

/ 21:10
Die Menge rennt vom Exarchia-Platz in die Tsamadou-Str.

/ 21:00
Eine MAT-Einheit bewegt sich von der Valtetsiou-Str. in Richtung Exarchia-Platz

/ 20:50
Leute nehmen einen Bus in Beschlag (in der Stournari Str. in Richtung Patission Allee)

Mülltonnen werden auch in den umliegenden Straßen umgekippt

/ 20:45
Umgestürzte Mülltonnen auch in der Benaki-Str., brennende Container in der Stournari Str/Bouboulinas Str., Barrikaden mit Paletten und Containern Stournari Ecke Zaimi Str., Feuer in der Zoodochou Pigis Str.

/ 20:40
Die Demo hat ihr Ende in der Propylea kurz zuvor erreicht

Viele Menschen gehen Richtung Exarchia

Autos werden an der Ecke Charilaou Trikoupi Str. / Solonos Str. umgeworfen und es brennen bereits Müllcontainer in der Navarinou Str.

Die Bullen sind weiter oben in der Ch.Trikoupi-Str und sind einsetzbereit (einige der Einheiten tragen bereits Gasmasken)

Die Nacht ist noch nicht vorbei

/ 20:00
Nicht abnehmende Spannung

Die Spitze der Demo ist am Syntagma-Platz angekommen – an der Ampel, wo die Ermou-Str. kreutz (das Ende der Demo ist noch in der Stadiou-Str. und ist aufgrund der Masse an Demonstrierenden nicht mehr in Sichtweite)

Verschiedene Einheiten in der Vasileos Georgiou Str.

/ 19:30
MAT-Einheiten befinden sich auf beiden Seiten des Kotzia-Platzes (wo das frühere Rathaus stand)

Die Athinas-Str. ist voll von Menschen (von Anfang bis Ende der Straße)

Es gab einige Pausen (die Demo wird in Kürze geschlossen am Omonia-Platz abbiegen)

Mit Energie wird gerufen: “Die Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als alle Zellen”

/ 19:05
Die Demo beginnt mit sehr lauten Parolen

Die Menge ist mind. auf 4000 Leute angewachsen, vielleicht auch 5000 (gemeinsam mit den linken Blöcken)

Bulleneinheiten bisher nicht in Sichtweite

Einer der Slogans auf einem anarchistischen Transparent lautet: “Ein tiefer Atemzug bis zum Tod von Staat und Kapital”

/ 18:30
Um die 1500 Demonstrierenden sind bis zu diesem Zeitpunkt eingetroffen (erste Schätzung)

Delta-Motorradeinheiten der Cops stehen an den umgebenden Straßenecken bereit

/ 18:20
Viele Demonstrierende auf dem Monastiraki-Platz und es kommen andauernd weitere

Von der Aiolou Str. her (welche eine der Zugangsstraßen zum Versammlungsort ist) sind keine Bullen zu sehen, Repressionseinheiten stehen aber in der Sofokleous-Str.

Athen: Erste Erklärung vom besetzten Polytechnikum in Exarchia, 1/12/2014

Seit heute, 1. Dezember 2014, ist das Athener Polytechnikum besetzt, um ein Zentrum der Solidarität und des Engagements für den anarchistischen Hungerstreiker Nikos Romanos (seit 10/11/2014) und dem Rest der Genossen, die sich in Solidarität mit Nikos im Hungerstreik befinden – Yannis Michailidis (seit 17/11), Dimitris Politis und Andreas-Dimitris Bourzoukos (seit 1/12), zu werden.

Nikos Romanos wird seit dem 1. Februar 2013, nach der doppelten Enteignung einer Bankfiliale und dem ELTA Postbüro in Velventos, Kozani, vom Staat als Geisel festgehalten. Seine Handlung ist Teil des polymorphen anarchistischen Kampfes gegen all jene, die verantwortlich sind für die Plünderung der gesamten Gesellschaft, die der Staat und das Kapital durchsetzen.

Die politischen Entscheidungen von Nikos Romanos und sein militantes Engagement für den Kampf markieren die Fortsetzung der Revolte im Dezember 2008. Er kämpft für eine Welt ohne Macht, ohne Ausbeutung und Bosse.

Der Kampf der hungerstreikenden Gefangenen um einen Atemzug Freiheit, gegen die Brutalität der Einkerkerung und der stetig zunehmenden Repression des Gefängnissystems (z. B. die Aussetzung und Verweigerung des Urlaubs, der umfassende Gebrauch der Einzelhaft, der Bau von neuen Typ C Maximumsicherheitsgefängnissen) geht Hand in Hand mit dem Kampf aller unterdrückten Menschen gegen die Unterwerfung und Verwüstung unserer Leben.

Diese Besetzung zielt darauf ab/beabsichtigt, neben jeglichem anderen Beispiel des Kampfes, der sich auf die Verteidigung von Nikos Romanos Forderungen (Freistellung vom Gefängnis für Bildungstage) und auf die soziale Befreiung generell richtet, der befreiten Fläche des Athener Polytechnikums die Eigenschaften eines offenen, massiven und streitlustigen Kampffokusses zu verleihen.

AUF DIE STRASSEN DER REVOLTE

SOLIDARITÄT MIT DEN KÄMPFENDEN IM HUNGERSTREIK

SIEG FÜR NIKOS ROMANOS KAMPF

Versammlung des besetzten Polytechnikums
1/12/2014

Athen: Protest vor dem Haus des Vize-Primier in Solidarität mit Nikos Romanos

Am Montagabend, dem 1. Dezember gegen 18 Uhr, führte eine Gruppe von GenossInnen eine Intervention vor dem Haus des Vizepräsidenten und Außenministers der griechischen Regierung Evangelos Venizelos durch, das sich in den südlichen Ausläufern des Lykavitos-Hügels im Zentrum Athens befindet. Venizelos ist zudem der Vorsitzende der mitregierenden Partei PASOK.

Ein Transparent wurde ausgebreitet, worauf zu lesen ist: “Freiheit für den anarchistischen Hungerstreikenden N. Romanos”. Außerdem wurden Flugblätter verbreitet und Parolen in Solidarität mit Nikos – der den 24. Tag seines Hungerstreiks heute (03.12.2014) erreichte – gerufen. Ein paar Minuten später verließ die Gruppe das Gebiet wieder ohne Probleme.

Athen: Kundgebungen in Solidarität mit Nikos Romanos und Yannis Michailidis (30.11.)

Eine Motorraddemo in Solidarität mit dem anarchistischen Hungerstreikenden Nikos Romanso, der ins Gennimatas Krankenhaus im Norden Athens überführt wurde, fand am Sonntag Nachmittag, dem 30. November statt. Mehr als 200 Demonstrierende fuhren gemeinsam aus dem Stadtzentrum und legten einen kurzen Halt auf dem Syntagma Platz ein, wo die Familien der Flüchtlinge aus Syrien – viele von ihnen befinden sich ebenso im Hungerstreik – gegenüber des griechischen Parlaments seit Tagen kampierten und ihr Recht forderten, in Griechenland arbeiten zu können, aber auch – noch viel wichtiger – sich frei in anderen europäischen Ländern zu bewegen und dort Asyl zu bekommen. Die dankbaren Gesten der Flüchtlinge gegenüber den AnarchistInnen war ein emotionaler Moment auf der Demo.

Ungefähr eine Stunde später fanden sich ca. 1000 AnarchistInnen, Verwandte und FreundInnen zu der bereits dritten Kundgebung am Gennimatas Krankenhaus im Laufe der letzten Tage ein. Die Protestierenden waren in der Lage, mit Nikos durch die Gitter hindurch zu reden. Der Genosse wollte wissen, was draußen passiert und unterstrich seine kompromisslose Haltung. Er machte klar, dass er es deutlich ablehnt, von einer Delegation der Partei Syriza besucht zu werden, die die Nerven hatte, ein paar Tage zuvor im Krankenhaus zu erscheinen. Er erkundigte sich weiterhin nach dem Gesundheitszustand seines Bruders Yannis Michailidis. Während des Protests wurde es möglich gemacht, Nikos internationale Solidaritätsbotschaften zu kommunizieren (aus Bristol von FAI-Komplizen, aber auch aus Santiago).

Als die Kundgebung zu Ende ging, fuhren viele der Demonstrierenden auf den Motorrädern zum Polytechnio in Exarchia, während ca. 80 GenossInnen die Initiative ergriffen, noch zum Tzaneio Krankenhaus in Piräus zu fahren, wo der anarchistische Hungerstreikende Yannis Michailidis unter Polizeigewahrsam behandelt wird. Die solidarischen Menschen konnten ebenso ein paar Wirte mit Yannis wechseln. Er war in guter Stimmung und beantwortete die Parolen mit Humor (“Ich fühle mich so als hätte ich jetzt gegessen”, sagte er an einem Punkt.

Weiteres Material und Berichterstattungen von beiden Kundgebungen auf Griechisch und Spanisch

Stärke für die Genossen im Hungerstreik Nikos Romanos (seit 10.11.), Yannis Michailidis (17.11.), Andreas-Dimitris Brourzoukos und Dimitris Politis (1.12.)!

Wichtige Anmerkungen:
– Das Polytechnio in Exarchia ist seit dem 01. Dezember in Solidarität mit den Hungerstreikenden von GenossInnen besetzt worden.
– Es sind Aktionen und eine Demonstration im selben Fall für Dienstag, den 02. Dezember 18 Uhr in Monastiraki (im Stadtzentrum) angekündigt.

Berlin: Solidarität mit Bernhard Heidbreder

Bernhard, Peter und Thomas tauchten vor fast 20 Jahren ab, weil ihnen vorgeworfen wird in einer militanten Gruppe der Linken, dem , aktiv gewesen zu sein. Im Rahmen mehrerer Veranstaltungen sollen Bernhards Situation, die politische Lage in Venezuela und die vom K.O.M.I.T.E.E. praktisch aufgegriffenen Themen näher beleuchtet werden.

Veranstaltung am Sonntag 30.11. um 16 Uhr (Einlass 15.30 Uhr) im Clash, Mehringhof:

Aktuelle Informationen zu Bernhards Situation und zur politischen Lage in Venezuela

20 Jahre Exil führten Bernhard zuletzt nach Venezuela. Dort wurde er im Juli 2014 nach Hinweisen von deutschen Behörden durch die venezolanische Polizei festgesetzt. Seitdem sitzt er in der Caracas in Auslieferungshaft.

AktivistInnen aus Deutschland berichten über ihre langjährigen Erfahrungen in Venezuela. Die „Bolivarianische Revolution“ scheint in einer tiefen Krise zu stecken. Wir werden die aktuellen politischen Kräfteverhältnisse Venezuelas darstellen und zur Diskussion stellen.

Gneisenaustraße 2a, U-Bhf Mehringdamm (U6,U7)

Mehr Informationen: Dageblieben.net

Athen: Aktualisierung zu den Hungerstreikenden Yannis Michailidis and Nikos Romanos

Der anarchistische Gefangene Nikos Romanos ist seit dem 10. November 2014 im Hungerstreik, um Bildungsurlaub vom Gefängnis einzufordern, der ihm schon seit September 2014 zusteht. Nikos ist zurzeit in Athen im Krankenhaus Gennimatas unter strenger Aufsicht der Polizei. Die Ärztin Pantelia (Lina) Vergopoulou, die ihn am 28.11. besuchte, berichtet, dass sich der Genosse in kritischem Zustand befindet und die Gefahr lebensbedrohlicher Komplikationen besteht.

In der Nacht versammelten sich erneut mehr als 200 GenossInnen und Freunde von Nikos gegenüber dem Krankenhaus, um ihm direkt ihre Solidarität zu senden:

Der anarchistische Gefangene Yannis Michailidis befindet sich seit dem 17. November ebenfalls im Hungerstreik, als Ausdruck der Solidarität mit dem Kampf von Nikos Romanos. Am 28.11. musste Yannis Michailidis ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem bei ihm Bradykardie, zu niedrige Herzfrequenz, diagnostiziert worden war. Yannis ist im Moment in Piräus im Krankenhaus Tzaneio unter starker Polizeibewachung.

Beide Compas sind standhaft und setzen ihren Hungerstreik fort.

Aktive Solidarität über Grenzen hinweg!

Griechische Gefängnisse: Rotierender Hungerstreik in Solidarität mit Nikos Romanos

Genosse Yannis Michailidis hat angekündigt, dass die nach dem doppelten Raub im Februar 2013 in Velventos-Kozani verhafteten Anarchisten – zur Zeit eingekerkert im Gefängnis in Koridallos – am Montag, den 17. November 2014 einen rotierenden Hungerstreik beginnen werden. Damit zeigen sie faktische Unterstützung für Nikos Romanos, der sich seit dem 10. November im Hungerstreik befindet und die Gewährung der ihm zustehenden Freistellungen für den Besuch von Lehrveranstaltungen fordert.

In seiner Erklärung erwähnte Michailidis – der erste der Genossen, der in diesen solidarischen Hungerstreik tritt – unter anderem folgendes:

„In diesem Augenblick verwendet mein Genosse und Bruder Nikos Romanos seinen Körper als Barrikade, um Wege aus den erstickenden Haftbedingungen zu fordern, so habe ich einen Weg gesucht, meine Solidarität mit ihm praktisch zum Ausdruck zu bringen. Angesichts der Bedingungen, in denen ich mich selbst zur Zeit befinde, habe ich mich entschlossen, mich an einem rotierenden Hungerstreik zu beteiligen, den wir, die zusammen nach dem Raub in Velventos verhafteten Genossen, jetzt begonnen haben. Am 17. November beginne ich einen Hungerstreik, der solange fortgeführt werden wird, bis die Forderung von Nikos Romanos erfüllt ist.

Unsere Entscheidung soll zur weiteren Motivierung von Genossinnen und Genossen außerhalb der Gefängnismauern beitragen und vielfältige Solidaritätsaktionen ausweiten und intensivieren. Somit soll eine weitere Front im Kampf gegen den Staat und als Konsequenz ein weiterer Rahmen der Aufklärung unter neuen Genossinnen und Genossen eröffnet werden.“

Außerdem erklärte der anarchistische Gefangene Yannis Michailidis seine Solidarität mit Iraklis Kostaris, dem gefangenen Mitglied der Revolutionären Organisation „17. November“, der vom 29. Oktober bis zum 28. November einen Hungerstreik durchgeführt hat, um auch ihm zustehenden Ausgang für Bildungsveranstaltungen einzufordern (sein Antrag wurde abgelehnt).

Griechische Gefängnisse: Worte von Nikos Maziotis in Solidarität mit dem Hungerstreikenden Nikos Romanos

Anarchist Nikos Romanos ist einer von uns. Er ist einer von uns, der wie wir gegen die Macht rebelliert hat, gegen Gesetz und Ordnung, die Menschen zu Sklaven machen möchten, unterworfen und untertänig. Er ist einer von denen, die aus erster Hand erfahren haben, was „Gesetz und Ordnung“ wirklich bedeuten, als er den Mord an seinem Freund Alexandros Grigoropoulos durch die Hunde des Staates Korkoneas und Saraliotis mit ansah.

Genosse Romanos ist nicht einer von denen, die das Zuhause und Eigentum der Menschen beschlagnahmen, so wie es die Bank tut, die er enteignete, die Aktion, für die er verurteilt worden ist. Er ist nicht derjenige, der die Gesetze machte, die von den sittenstrengen Politikern erlassen werden, den Vätern der Nation, welche das Volk und die Arbeiter berauben und ermorden, um die Reichen noch reicher zu machen. Er stahl nicht das Gehalt oder die Rente irgendeines armen Brotverdieners, so wie es die Multinationalen, Banker und mächtigen Geschäftsleute sowie ihre Diener, die Regierungen und Parlamentarier tun, welche durch das Gesetz die Erlaubnis dazu haben. Er ist nicht der, welcher die Gesetze machte, die den Armen den Bissen Essen aus dem Mund nehmen, die Gesetze, die Tausende von Menschen ermorden, indem sie sie in den Selbstmord treiben, die Gesetze, die Menschen dazu zwingen, sich aus Müllcontainern zu ernähren und auf der Straße zu schlafen. Genosse Romanos ist einer derjenigen, die sich den Schlägen mit Würde entgegenstellen, all den Schlägen, die durch die Knechte des Staates und der Reichen verübt werden – Sklaven, denen 700 Euro jeden Monat gezahlt werden, damit sie ihren erbärmlichen Job tun.

Am Montag dem 10. November 2014 hat der Genosse einen Hungerstreik begonnen und fordert das Recht auf Hafturlaub, um Bildungsveranstaltungen besuchen zu können. Nikos Romanos ist – genau wie Iraklis Kostaris [Mitglied des „17. Novembers“], der aus demselben Grund [seit dem 29.10.] im Hungerstreik ist – unter den Dutzenden politischer Gefangener und gefangener Kämpferinnen und Kämpfer, die gegenwärtig in griechischen Gefängnissen sind. Dies in einer Zeit, in der die von Kapital und Staat anlässlich der ökonomischen Krise verfolgte Politik des sozialen Genozids verbunden ist mit der Verschärfung der Repression im allgemeinen, doch gegen gefangene Kämpferinnen und Kämpfer im Besonderen. Viele von ihnen sind selbstbekennende Mitglieder bewaffneter revolutionärer Organisationen oder werden des bewaffneten Kampfes beschuldigt. Die Gesetzgebung hinsichtlich der Typ-C-Gefängnisse mit besonderen Haftbedingungen, die in erster Linie gegen politische Gefangene und gefangene Kämpferinnen und Kämpfer gerichtet ist, gehört in diesen Kontext. Jeder gefangene Genosse und jede gefangene Genossin ist einer und eine von uns. Wenn wir also bedenken, dass der Kampf um Freiheit, den Kampf für die soziale Befreiung vom Joch des Kapitals und des Staates uns alle verbindet, dann ist die Forderung eines und einer die Forderung von uns allen.

Nikos Maziotis, Mitglied des Revolutionären Kampfes
Diavata Gefängnis

Hamburg: In Bewegung kommen …über die Abgründe der Solidarität

Hamburg Hafenstraße, um 1987

Worum es geht

Am 27.8.14 wurden im Umfeld eines zuvor besetzten Hauses in der Breite Straße 114 (Hamburg) 5 Personen festgenommen. Das Haus steht seit langem leer und ist umkämpft, dieses mal wurde es „militant“ verteidigt, das heißt es war verbarrikadiert und die Cops wurden mit unterschiedlichen Dingen aus dem Haus heraus beworfen, um eine Räumung zu verhindern. Die unmittelbaren Folgen waren, dass 3 der 5 Festgenommenen zunächst bis zum 31. August in Anschlussgewahrsam waren, während gegen 2 Beschuldigte direkt U-Haft verhängt wurde. Die Vorwürfe gegen alle 5 sind versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung, schwerer Hausfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Nach den Terminen zur Haftprüfung (10.09 + 11.09) durfte ein Beschuldigter unter Auflagen den Knast verlassen, der andere (Jakob) ist nach wie vor in U-Haft (-also seit inzwischen über 2 Monaten). Der anhaltende Freiheitsentzug wird in erster Linie mit der Schwere des vorgeworfenen Delikts – versuchter Totschlag – (auf Grund der aus dem Haus geworfenen „Klamotten“) und den für U-Haft üblichen Gründen wie Verdunkelungsgefahr und Fluchtgefahr begründet. In der Untersuchungshaft war/ist Jakob bisher den üblichen Schikanen unterworfen, wie zurückhalten/verzögern der Post, Schwierigkeiten mit der gewünschten bzw. ausgewogenen Ernährung und den in U-Haft erschwerten Besuchsbedingungen.

Im Zuge der bisherigen Ermittlungen ist es zu mehreren Hausdurchsuchungen gekommen und zumindest das Umfeld der Betroffenen wird überwacht.

Wir werden in den folgenden Zeilen versuchen, in einigen Punkten unsere Sicht der Dinge zu schildern. Wir wollen durch unsere kritische Anmerkungen eine Diskussion anstoßen, und einen solidarischen Umgang befördern. Also fühlt Euch gerne in jeglicher Hinsicht provoziert und teilt uns, wie anderen eure Meinung mit. Als Ort für eine zügige Diskussion schlagen wir aus Mangel an Alternativen Indymedia Linksunten und Contrainfo vor, auch wenn wir die Diskussion außerhalb des Internet bevorzugen würden.

Polizei, Stadt/Staat und Medien

Wie in solchen Fällen üblich, spielen sich die Vertreter_innen der unterschiedlichen Institutionen gegenseitig die Bälle zu. Der Polizeiapparat, der das Gewaltmonopol des Staates / der Stadt sicherstellen soll, hat auch in diesem Fall gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft durch ihre gut aufgestellten Presseabteilungen den Ton vorgegeben. Die von den Schergen und der Staatsanwaltschaft verbreitete Wahrheit wurde wie so oft von Politiker_innen (in diesem Fall allen voran die Vertreter_innen der CDU) und den Main-Stream-Medien ( – wie so oft reißerisch die Springerpresse) genutzt, um in ihrem Sinne Politik zu machen und ihre Quoten aufzubessern. Für uns gibt es keinen Zweifel daran, dass es für die Beteiligten der Polizei, Medien und Politik einen Sinn ergibt. Durch ihr skrupelloses Handeln wird die eigene Position im kapitalistischen Wertesystem mit Ausübung von Gewalt abgesichert. Besonders hervorgetan haben sich einmal mehr die Sprecher der Polizeigewerkschaft und das Abendblatt, das die „Bösartigkeit“ der Beschuldigten durch deren Vorgeschichten zu untermauern wusste. Wir wollen uns jedoch nicht an den ekligen Details aufhalten, die sich in den Winkelzügen derer verbergen, die das „Recht“ auf die Ausübung von „gerechter“ Gewalt für sich in Anspruch nehmen. Denn viel mehr trifft es uns, wenn Menschen, die für sich in Anspruch nehmen „emanzipatorische“ Politik zu praktizieren, sich öffentlich entsolidarisieren und bestimmte Aktionsformen über andere stellen (Hinz und Kunz). So wurde auch in anderen „Alternativen Medien“, welche für sich in Anspruch nehmen „kritisch“ zu sein, unreflektiert die Pressemitteilung übernommen. Das sollte nicht erst nach den letzten, im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Davidwache, von der Presseabteilung der Polizei verbreiteten Lügen, ein absolutes no go sein!

Es ist eine traurige Tatsache, dass es scheinbar in einer der größten sozialen Bewegungen der letzten Jahre (zumindest in dieser Stadt) kaum Menschen gibt, die in den spärlich vorhandenen eigenen Medien die konsequente kämpferische Haltung der Besetzer_innen der Breite Straße verteidigen. So bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung die einseitige Darstellung bestehen. Eine Bewegung, die sich in ihrer eigenen Passivität so einfach vor den Karren derer spannen lässt, die an vielen Stellen diese Menschen verachtende Politik zu verantworten haben, können und wollen wir nicht ernst nehmen. Ihr betteln nach ein paar herab fallenden Brotkrumen widert uns an! Waren es in der Geschichte doch immer wieder diese „gemäßigten“ Manager von Bewegungen, die erst durch eine konsequente militante Praxis zu Ansprechpartner_innen und so indirekt zu Nutznießer_innen wurden. Wären viele der als große Erfolge verkauften Zugeständnisse oder Reformen ohne eine Beteiligung militanter Aktionen zustande gekommen? – Wir denken nein! Continue reading Hamburg: In Bewegung kommen …über die Abgründe der Solidarität

Lissabon: Ein Akt der Solidarität mit den inhaftierten Anarchisten Nikos Maziotis und Antonis Stamboulos

Am späten Abend des 24. November 2014 wurde ein Transparent in Solidarität mit den Kämpfern in Griechenland auf dem Rossio-Platz im Stadtzentrum Lissabons aufgehangen und Flugblätter an PassantInnen verteilt sowie in anarchistischen Treffpunkten ausgelegt.

Das Transpi schreibt: „Solidarität mit den Kämpfenden in Griechenland. Nikos Maziotis – Antonis Stamboulos. Freiheit (auf Griechisch).“

Es folgt das Kommuniqué, das ausgegeben wurde (hier als pdf auf Portugiesisch).

Nikos Maziotis, anarchistischer Kämpfer und Mitglied der Stadtguerillagruppe Revolutionärer Kampf, wurde in Athen (Griechenland) am 16. Juli 2014 gefangen genommen, nachdem er durch einen Schuss am Arm in einer bewaffneten Konfrontation mit den Cops verwundet wurde, die ihn verfolgt hatten. Nachdem man ihn aus dem Krankenhaus entließ, wurde er in die Knäste von Koridallos in Athen transferiert, wo er sich jedoch nicht lang aufhielt, da er am 26.7. in den Diavata-Knast in der Nähe von Thessaloniki in einem rachsüchtigen Akt des griechischen Staates weitergesendet wurde, weil in diesem Knast nicht einmal die Mindeststandards für die Behandlung mit ernsthaften Verletzungen gelten.

Antonis Stamboulos, ein Anarchist, wurde am 1. Oktober 2014 in Athen verhaftet in einem willkürlichen Akt unter der Anklage des Terrorismus und unter dem Verdacht zur Organisation Revolutionärer Kampf zu gehören. Ihm wurde gewaltsam eine DNA-Probe sowie Fingerabdrücke entnommen; er wurde im Gewahrsam gefoltert und ihm wurde es erst 24 Stunden nach seiner Festnahme erlaubt, mit einem Anwalt zu sprechen. Am 6. Oktober verkündete er in Athen, dass er einen Hunger- und Durststreik begonnen hatte, nachdem abzusehen war, dass er in U-Haft weit weg von seiner Familie und seinem Anwalt gehen würde und er somit forderte, in Athen zu bleiben. Er wurde trotzdem am 7. Oktober in die Knäste nach Larissa verlegt, weit weg von Athen. Er beendete den Hunger- und Durststreik am 11. Oktober – bereits im Larissa-Knast – in dem Verständnis, dass der Kampf mit anderen Mitteln fortgesetzt wird. Sein Streik mobilisierte viele Menschen in Griechenland, die gegen diese Bedingungen protestierten.

So wie in Griechenland, Portugal oder jedem anderen Teil der Welt beabsichtigt die geltende Ordnung mit allen möglichen Mitteln jene anzugreifen, die Widerstand leisten, und schonungslos alle Kämpfenden zu verfolgen, zu verhaften, zu foltern und notfalls auch zu töten. Die Hunde der Macht werden dafür bezahlt; die Gesetze sind dafür gemacht, alle Verbrechen des Staatsterrorismus und des Kapitalismus zu decken. Kapitalismus in allen Schattierungen reproduziert sich selbst durch solche Situationen, während die Bevölkerung reglos, verängstigt bleibt oder schläft und so das Ausmaß ignoriert, in dem ihre Inaktivität die Gesamtheit des Faschismus stärkt, welcher sich überall verfestigt.

Wir sind gegen jede Grenze, jede Form von Macht und Unterordnung, gegen alle Formen des Kapitalismus. Wir könnten nun an die Solidarität mit diesen Anarchisten oder mit anderen AnarchistInnen, die auf der ganzen Welt für die Zerstörung dieses Systems und für Freiheit kämpfen, aber wir glauben, dass der einzige Weg, ihre Freiheit und ihre Leben zu verteidigen jener ist, dass wir uns um unsere Freiheit und Leben sorgen. Es geht um das mutige Kämpfen mit Ehre gegen die globale Tyrannei; es geht darum, keinen Schritt zurück zu machen im Angesicht des fortschreitenden Staatsterrorismus. Der Kampf ist vielgestaltig – lasst ihn uns vorantreiben!

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Knäste!

Einige AnarchistInnen

Athen: Nikos Romanos ins Krankenhaus verlegt

(Genosse Nikos Romanos im Krankenhaus)

Bericht über die Solidaritätsversammlung für den anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos

Am Dienstagabend den 25. November, versammelten sich etwa 150 Menschen vorm Gennimatas Krankenhaus in der Mesogeion Avenue, um unsere Solidarität mit dem Anarchisten Nikos Romanos zu zeigen, der seit dem 10. November im Hungerstreik ist und gestern vom Koridallos Knast ins Krankenhaus verlegt wurde. Der Ort war voller Bullen; YMET Antiriot-Einheiten bewachten das Tor, während MAT-Aufstandsbekämpfungseinheiten auf dem Parkplatz und im Hof eingesetzt waren. Außerdem waren innerhalb des Gebäudes eine Menge Zivilbullen und Spezialbeamte der griechischen Polizei.

Die Unterstützenden gingen zur Rückseite des Gebäudes, wo es sogar Augenkontakt mit Nikos Romanos, der in einer Krankenzelle eingesperrt ist, gab. Der Compa stand eine ganze Weile hinter den Gitterstäben des Krankenhausfensters und winkte den Unterstützenden zu. Diese riefen ihm im Gegenzug Slogans zu, um ihm Kraft spenden. Die Versammlung dauerte ungefähr anderthalb Stunden, ungefähr um 18:30 begann sich die Gruppe aufzulösen.

Ein Transpi wurde an der Mesogeion Avenue aufgehängt, auf dem zu lesen war: „Kampf für die Freiheit – Solidarität mit Compa N.Romanos, seit dem 10.11 im Hungerstreik (A)“.

Einige der Slogans, die gerufen wurden, lauteten:

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängniszellen

Staat und Kapital sind die einzigen Terroristen, Solidarität mit den Kämpfenden der Stadtguerilla

Hungerstreik für Freiheit, Sprengstoff und Feuer an alle Gefängniszellen

Nikos, bleib stark, bis zur Freiheit

Solidarität ist die Waffe des Volkes, Krieg dem Krieg der Bosse

Weder Straf- noch politische Gefangene, Sprengstoff und Feuer an alle Gefängniszellen

Nikos Romanos ist unser Bruder, ein Aufständischer im Gefängnis, unser Genosse auf der Straße

Wird dem Antrag unseres Genossen nicht stattgegeben, Nikopoulos, könntest du dein Haus brennen sehen [Eftichis Nikopoulos ist der Justizbeamte, der vor kurzem Nikos´ Antrag auf Bildungsurlaub aus der Haft abgelehnt hatte]

Die Insurrektionisten haben das Recht auf ihrer Seite, nicht die Spitzel oder die Knieenden

Ihr von hinter Gittern und wir von der Straße aus, zusammen schaffen wir Staat und Gesetze ab

SS, SS, Bullen, Richter

Gewaltsame und aufständische Kämpfe, bis wir jedes einzelne Gefängnis abgerissen haben

Benzingeruch fängt an, die Luft zu durchdringen, niemand kann Nikos Romanos anrühren

Frei-Frei-Freiheit für alle, die in Gefängniszellen sind

Weder Faschismus noch Demokratie, nieder mit Staatlichkeit, lang lebe Anarchie!

Griechische Gefängnisse: Updates zum Hungerstreik des anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos

Athen Polytechnikum, Exarchia: Solidarität mit dem Anarchisten N. Romanos, im Hungerstreik seit dem 10. November
Technologisches Pädagogisches Institut (TEI) in Kozani: Solidarität mit N. Romanos, der seit dem 10.11. im Hungerstreik ist, weil ihm zustehender Studienurlaub aus dem Koridallos Gefängnis verweigert wird
Chania, Kreta: „Nie wieder Sklaven, nie wieder mit niedergeschlagenen Augen, nie wieder allein; für immer auf der anderen Uferseite, für immer Insurrektionist und ohne Gott, für immer auf dem Pfad freier Menschen; für immer, hört ihr mich?“ [Gedanken von Nikos Romanos, geschrieben im November 2013] Stärke dem Anarchisten N. Romanos, im Hungerstreik seit dem 10.11.
Zografou Campus, Athen: Ersticken für einen Atemzug Freiheit – Solidarität mit dem Anarchisten N. Romanos, im Hungerstreik seit dem 10.11. – Kein Genosse und keine Genossin wird in den Händen des Staates alleingelassen
Ostseite Thessaloniki: Solidarität mit dem anarchistischen Gefangenen N. Romanos, im Hungerstreik seit dem 10.11

Ein Arzt, der den Genossen am Donnerstagmorgen, den 13. November – am vierten Tag seines Hungerstreiks – im Gefängnis in Koridallos untersuchte, berichtet, dass der 21jährige Nikos Romanos 3,2 kg Körpergewicht verloren hat und intensive Schwäche und Müdigkeit empfindet, selbst nach sehr geringen Anstrengungen wie der Gang von der Zelle zur Krankenstation. Sein Blutzuckerspiegel (per Fingerpunktion gemessen) lag bei 64.

Zwischen dem 13. und 14. November enthielten sich 75 Gefangene des E-Flügels des Männergefängnisses in Koridallos der Nahrung in Solidarität mit ihrem Mitinsassen Romanos.

Genossinnen und Genossen der solidarischen Versammlung in Athen, die speziell für diese Sache organisiert wurde, gaben die Information, dass der Vernehmungsbeamte, Eftihis Nikopoulos, den Antrag auf Romanos seit dem September 2014 zustehenden Bildungsurlaub formell abgelehnt hat. Vor dem Hungerstreik hatte derselbe Vernehmungsbeamte behauptet, nicht kompetent sei, in dieser Sache zu entscheiden, am Donnerstag jedoch benachrichtigte er die Gefängnisleitung über den abschlägigen Bescheid über den Antrag des Genossen.

Am 19. November um 18:00 Uhr wird es eine weitere Versammlung im Gini-Gebäude des Polytechnikums in Athen geben. Solidarische Menschen werden die Gelegenheit haben, direkt per Telefonschaltung vom gegenwärtigen Kampf des Anarchisten Nikos Romanos zu hören.

Athen: Zulieferbetrieb für Abschiebelager angegriffen

Die Konzentrationslager für Migrantinnen und Migranten sind vielleicht das augenfälligste Beispiel für den staatlichen Totalitarismus und die Faschisierung der Gesellschaft, die wir in diesen Zeiten erleben. Sie bedeuten die Verhängung des Notstands gegen die verletzlichsten sozialen Schichten – die verarmten Migrantinnen und Migranten, die Geflüchteten, unsere Klassenbrüder und -schwestern. Einige sehen in dieser Situation eine Gelegenheit, sich zu bereichern. Das ist der Fall bei Kostas Tzironis, Eigentümer eines Unternehmens, das die Konzentrationslager für Migrantinnen und Migranten mit Reinigungsmitteln beliefert. Gestern Abend, am 31. Oktober, haben wir dem Geschäft dieses Halunken in der Ious Straße 31 in Petralona einen Besuch abgestattet und kurzerhand eine Neugestaltung bewerkstelligt.

Jeder Abschaum dieser Sorte wird es mit uns zu tun haben.

Solidarität mit den Migranten, die im letzten Jahr im Abschiebelager in Amygdaleza revoltiert haben und deren Gerichtsprozess am 3. November 2014 beginnt.*

AnarchistInnen

* Der nächste Gerichtstermin ist Dienstag, der 18. November, 09:00 Uhr, Gerichtsgebäude, Eingang Degleri Straße, Athen.