Über den Brand der Militärfahrzeuge in Roveré della Luna
In der Nacht vom 26. bis 27. Mai wurden in Roveré della Luna, an der Grenze zwischen dem Trentino und Südtirol, auf dem Kasernen-, Übungs- und Schiessübungsareal des 2. Regimentes der Pionier- und Störertruppe einige Militärfahrzeuge angezündet. Mit schwerem Schaden: es brauchte 30 Mann um die Flammen zu löschen. Das wäre die Nachricht: die für sich spricht. Und doch möchten wir uns über das äussern, was die Medien, Lokalpolitiker und das Polizeipräsidium von Trient von sich gegeben haben. Bekennungen? Seit einiger Zeit nennt die Lokalpresse “Bekennungen” was auf Bewegungsseiten und -blättern von dem erscheint, was in Italien und anderswo geschieht. Uns scheint, dass diese Geistesblitze dem Staat dazu dienen, ein bestimmtes Klima gegenüber gewissen Aktionen zu schüren. Wer Aktionen kommentiert oder über Tatsachen berichtet, kann auf die Liste derjenigen geraten, gegen die ermittelt wird. Acht verbrannte Militärfahrzeuge sind einen Tatsache.
Zur Gewalt
Auch diese Aktion wird mit üblichen Sätzen kommentiert wie «zum Glück gab es keine Verletzten». Nach den Sabotagen der Bahnlinien während der Versammlung der Alpini definierten Politiker, die „Ungehorsamen“ des Sozialzentrums Bruno (siehe deren Text Schizophrenie), das Polizeipräsidium und Zeitungen diese Aktionen als Gefahr für die Bevölkerung, während die Eisenbahntechniker hingegen sofort erklärten, dass diese Art von Sabotage Passagiere in keiner Art und Weise gefährden könne. Wenn dutzende von Aktionen keine Personen getroffen haben, ist das wohl kaum ein Zufall. Und falls Samstags Nacht ein Soldat verletzt worden wäre? Was würden die Herren Journalisten sagen? Sobald er zum ersten Mal seine Uniform anzieht, hat sich ein Soldat entschieden auf welcher Seite er stehen will und steht, ganz im Gegenteil zu den Hunderttausenden von Zivilisten, die in den Kriegen der Welt ermordet werden und nicht wählen können ob sie nun getötet werden oder leben möchten, und unsere Tränen und Wut sind ihnen vorbehalten. Acht verbrannte Militärfahrzeuge werden nicht mehr der beliebigen Gewalt des Staates dienen. Zivile Fahrzeuge? Die Medien definieren die verbrannten Fahrzeuge als „zum zivilen Gebrauch“ bestimmt. Anscheinend wurden eine Betonmischmaschine, einige Lastkraftwagen, ein Schaufelbagger und zwei “Leopard” verbrannt. Es genügt, die Liste der Fahrzeuge der italienischen Armee zu konsultieren um festzustellen, dass die einzigen „Leopard“ genannten Fahrzeuge mit Kanonen, Maschinengewehren und anderen Waffensystemen ausgerüstete Panzer sind. Als deutsches Produkt wurden sie z.B. vom türkischen Staat zur Invasion von Afrin Anfangs 2018 eingesetzt. Panzer haben nur einen Zweck: töten. In den mehr als zwanzig aktuellen Einsätzen der italienischen Armee wird das umgepflügt, demoliert und aufgebaut, was den militärischen Interventionen dient. Ist das nicht etwa Krieg? Dazu sprachen einige Zeitungen 2014 von einem regional-parlamentarischen Vorstoss zur Reduzierung der Übungen in den Kasernenarealen, und das sind auch nicht schlicht „zivile“ Schiessübungen auf Tontauben. «Es geht hier – besagt der Artikel – um Maschinenpistolensalven, Handgranatenexplosionen und Gewehrschüsse: alles laute Geräusche, die neben der objektiven Lärmbelastung auch ein starkes Unbehagen mit sich bringen». Was sie aber “mit sich bringen” ist wohl viel mehr; nämlich Krieg!
Zum Terrorismus
Nach dem anonymen Angriff von Roveré hat die Staatsanwaltschaft von Trient eine Akte wegen “Handlung mit terroristischer Zielsetzung” eröffnet. Die Tatsache, dass jemand das angezündet hat, was Terror verursacht, kann das “Terrorismus” sein? Wir werden wohl altmodisch und auch eintönig sein, aber für uns sind die Herrschenden und der Staat die wirklichen Terroristen. In einer Gegenwart, in der die Bilder der ermordeten Palästinenser unsere Herzen mit Schrecken erfüllen, solltet ihr euch nicht wundern, dass uns Aktionen wie diese erfreuen. Der italienische Staat hat 120 Leopard Panzer? Gut also, wenn zwei davon nicht mehr funktionieren. Wie in Deutschland zu direkten Aktionen internationalistisch gesagt wird, «ein verbranntes Militärfahrzeug = Leute, die in Afghanistan, im Irak, im Libanon, in Libyen nicht sterben…». Einfache Worte. Für Intelligenzen und Herzen ohne Stahlhelm.
Vom 31.7 bis 6.8. 2017 findet wieder das War Starts Here Camp bei Potzehne in der Nähe von Magdeburg statt. Zum 6. Mal bringt das Camp viele verschiedene Menschen in der Nähe des großen Gefechtsübungszentrums GÜZ in der Colbitz-Letzlinger Heide zusammen. Antimilitaritische Diskussionen und praktischer Widerstand haben sowohl bei den Teilnehmer*Innen als auch bei den Menschen aus der Region einen positiven Eindruck hinterlassen, den wir dieses Jahr erneuern möchten. Wir treffen uns dort, um Wissen über Kriege und deren Vorbereitung zu teilen, um unsere Lebenssituation genauer zu betrachten und um die existierenden Verbindungen von u.a Krisen, Klimawandel, Armut und Migration zum Militarismus zu analysieren. Wir möchten gemeinsame Strategien des Widerstands erarbeiten und lokale anitimilitaristische Initiativen stärken, aber auch eventuelle Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten zur Diskussion stellen. Es ist für uns ein wichtiger Schritt, das wir mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen und uns gemeinsam über unsere Erfahrungen austauschen.
Dieses Jahr bauen wir auf dem Thema des letzten Jahres auf. Das Motto „Krieg.Macht.Flucht“ ist immer noch aktuell. Es geht uns vor allem darum, antimilitaristische und antirassistische Perspektiven zu entwickeln. Das Camp soll für uns ein Ort sein, unsere OhnMacht gemeinsam zu durchbrechen. Wir wollen eine Diskussion auf Augenhöhe mit allen, die das gleiche Antreibt: die Abneigung gegen die zerstörerischen Verhältnisse weltweit.
Im GÜZ wird Krieg und Aufstandbekämpfung geübt, ausprobiert, vorbereitet. Krieg beginnt hier. Wir wollen diesen zentralen Ort der Kriegsvorbereitung sichtbar machen und mit unseren unterschiedlichen Aktionen den Normalbetrieb- die gut geschmierte Kriegsmaschinerie stören und blockieren.
Das Camp ist selbsorganisiert und lebt durch den Einsatz der teilnehmenden Menschen. Was du nicht selber organisierst vermisse nicht! Das Camp ist ein sozialer Ort, an dem wir einen Gegenentwurf zu leben versuchen: gegen eine Gesellschaft, die in allen Fasern von Herrschaft durchdrungen ist, setzen wir konkrete Utopie.
Unsere Akzeptanz hat Grenzen: nationalistische, antisemitische, islamfeindliche, rassistische, homophobe, sexistische Angriffe gibt es viel zu viele! Ausgrenzungen, die sich zum Beispiel an Merkmalen wie Kleidung, Alter oder Sprachgewandtheit festmachen, geschehen viel zu oft! Wir sind bemüht, unsere eigenen erlernten ausschließenden Denk- und Verhaltensmuster wahrzunehmen und zu verändern. Diese Bereitschaft erwarten wir auch von anderen.
Infos zur Anreise, zum Programm, den kompletten Aufruf und mehr Texte zum Stöbern findet ihr unterwar-starts-here.camp
Ein weiterer 21. Mai und wieder einmal feiert in Chile die Elite sowohl die Leute, mit verdammten Stolz, Akte, für die sie tiefe Verachtung und Scham empfinden sollten.
Über das ganze Jahr verteilte Termine…
Denkmäler und Namen von Plätzen, Straßen und Schulen im ganzen Land.
All das ist so normalisiert, dass sie uns seit unserer Kindheit einen falschen Respekt einflößen. Für etwas, was von alleine niemals unsere Anerkennung verdient hätte: das Vaterland, der Militarismus und die Kriege.
Ein weiterer 21. Mai und die Bürgerschaft geht auf die Straße, um den Grund ihrer Qual zu feiern. Sie geht auf die Straße, um ihre fanatische Besessenheit für ihre Ketten auszudrücken und kommt heraus, um ihren Peinigern und Wärtern zu applaudieren und sie mit Blumen zu bewerfen.
Wer kann so töricht sein, motiviert durch Patriotismus, diejenigen zu ehren, die aus dem selben Grund, die Ersten sein werden, die sie töten, wenn es ihnen befohlen wird.
Dieses sind keine hypothetischen und weithergeholten Szenarien, um unsere Wut zu begründen. Es ist die Geschichte von diesem Gebiet, das sie Chile nennen.
Weil das “Vaterland” die Falle ist, durch die die Unterdrückten und Marginalisierten glauben, sie hätten eine gewisse Ähnlichkeit und Vertrautheit mit denjenigen, die sie ausbeuten, unterdrücken und töten.
Weil der Militarismus das Herzstück des Faschismus ist und er die Glorifizierung von Gewalt und Hierarchien darstellt. Denn dieses sind die Werkzeuge von Menschen, die gewillt sind, sich zur Verteidigung, die Hände mit unserem Blut schmutzig zu machen, um unsere Unterdrücker im Nahmen eines dreifarbigen Fetzens zu verteidigen.
Weil der Krieg der Schlachtbetrieb so vieler Menschen und Ökosysteme ist, bei dem wir wie Spielfiguren eines Schachspiels durch tyrannische und krankhafte Despoten bei ihren kranken und dekadenten Machtspielen gnadenlos vernichtet werden und bei denen der einzige Sieg der, des Kapitalismus, mit seinen Spekulationen und Geschäften von Waffen und Tod über alle Formen des Lebens ist.
Nehmt die Brille des Nationalismus ab und schaut auf die Vergangenheit, die Geschichte, die Gegenwart und die Realität, so wie sie ist…
Ein politischer Bericht vom Militärgericht gegen den totalen Kriegsdienstverweigerer Dimitris Chatzivasileiadis (2. Juni 2016)
(Originale Erklärung auf griechisch ist hier zu finden — nach unten scrollen, um einen Audioausschnitt aus dem Militärgerichtssaal zu hören; Am Ende rufen GefährtInnen die Parolen“Gerichtsverfahren werden zu Verurteilungen im Sinne des Staates selbst“ und „Solidarität ist die Waffe der Menschen; Krieg gegen den Krieg der Bosse!”)
Im April 2016 äußerte sich der totale Kriegsdienstverweigerer in einer öffentlichen Stellungnahme vorausblickend auf seine kommende Verhandlung vor dem Militärgericht “Wenn mein Fall der Einberufungsverweigerung am 2. Juni zum zweiten Mal in der Berufung verhandelt wird, stehe ich wieder einmal vor dem Militärrichtern und werde die Auseinandersetzung von den Unteren gegen den Staat und seine privilegierten Kasten artikulieren. Aber dieses Mal werde ich nicht nachgeben, um die Strafe frei zu kaufen. Der Schuldspruch wird Gefängnis bedeuten; und Gefängnis bringt uns Auge in Auge mit der Situation eines realen Krieges; politisch, sachlich und als Lebenserfahrung. Und selbst, wenn die Generäle der Militärrepression mir durch Festlegung einer gewöhnlichen Strafe von einigen Monaten die Chance geben sollten, werde ich in den Hungerstreik gehen, so dass die Gewalt von erpresserischen und diebischen Maßnahmen gegen Totalverweigerung ein für alle Mal überwunden wird…”
Im Anschluss eines Offenen Treffens für politische Unterrichtung und Organisierung von Aktionen am 4. Mai in Athen, zu dem das „Anarchistische Kollektiv für den proletarischen Wiederaufbau“ (an diesem Kollektiv beteiligte sich der Gefährte & Totalverweigerer) aufgerufen hatte, wurde die Solidaritätsversammlung mit dem Kriegsdienst-Totalverweigerer Dimitris Chatzivasileiadis ins Leben gerufen. Die kohäsivste Position der Solidaritätsversammlung war, dass es unerlässlich für die Bewegung als Ganzes ist, für Kollektive und Einzelpersonen Initiativen zu ergreifen von denen der gemeinsame Kampf und die Antwort auf den verstärkten Angriff von Staat und Kapital entstehen könnten. Wir meinen, dass die Haltung des verfolgten Gefährten diese Richtung unterstützt. Und deshalb mobilisieren wir sofort, unter Berücksichtigung, dass die richtigen Antworten im Kampf und in Debatten eingebunden sind.
Im ganzen Land wurde die Haltung des Gefährten durch ein breites Spektrum von Aktionen vermittelt, die die Versammlungen am Millitärgericht, den antimilitaristischen Kampf und die Kriegsdiensttotalverweigerung kommunizierten und den militanten Kampf gegen moderne Militärherrschaft propagierten. Wir sollten auf bestimmte Aktion mit besonderer Bedeutung hinweisen: In Thessaloniki fanden Massenintervention von Kollektiven an lokalen Schulen statt (23-29 May). Klassen/ Soziale/ antimilitaristische Kollekive aus der nördlichen Stadt Ioannina verkündeten einen gemeinsamen Aufruf zu Mobilisierung am Militärgericht und organisierten eine Propaganda-Solidaritätsveranstaltung. (31. Mai). Intervention von der Solidaritätsversammlung beim Militär-Rekrutierungsbüro in Rou, Athen (30. Mai). Diese Aktion veranschaulicht, dass die staatlich-militärischen Institutionen nicht unangreifbar sind und damit die Entschlossenheit von Solidarischen gegenüber den repressiven Praktiken des Staates propagiert wird. Es gab auch am Verhandlungstag eine Intervention bei der staatlichen Radiostation “Sto Kokkino” in Thessaloniki, die den besonderen Propagandamechanismus zum Ziel setzte, die Verschärfung der nationalistischen, rassistischen, militaristischen und repressiven Strategie durch die aktuelle Regierung ins Gedächtnis zu rufen.
Der politische Diskurs der Solidaritätsaktionen hob die vom Totalverweigerer gezogenen Grenzlinien hervor, in Bezug auf den konkreten Prozess am 2. Juni und verteidigte seine Forderungen: Sofortige Beendigung der fortlaufenden Verfolgung von Totalverweigerung; Aufhebung der Geldbußen (jedes mal 6,000 Euro); Abschaffung des Kriegsdienstes; ein Ende der Verfolgungen.
Wenn sich eine breite Front bildet, um sich für das einzusetzen, was jedes Mal im Kampf auf dem Spiel steht, vervielfacht sich unsere Kraft. Bereits vor dem Gerichtstermin am 2. Juni hat die Solidaritätsmobilisierung verdeutlicht, dass das, worum es geht, kein individueller Fall von Repression wäre, sondern die Verstärkung der Repression von Totalverweigerung des Militärdienst insgesamt. Die Antwort von mehreren Kollektiven auf diesen Aktionsaufruf ist sogar von größerer Bedeutung, wenn die erhobenen Vorbehalte und Einwände bezüglich taktischer oder organisatorischer Fragen berücksichtigt werden. Obwohl sie von verschiedenen politischen Interpretation der derzeitigen Realitäten hervorgebracht wurden oder verschiedene „Philosophien“ zu Grunde liegen, stehen sie dennoch unserem gemeinsamen Kampf nicht im Wege.
Kurz vor der Verhandlung am 2. Juni liefen GefährtInnen der Solidaritätsversammlung und solidarische Menschen von der nächstgelegenen Metrostation zum Militärgericht und kamen dort indem Moment an, als jemand anti-militaristische Parolen rief. Bei Ankunft war die geplante Versammlung bereits im Gange. Als das Verfahren beendet war, riefen die GefährtInnen Parolen. Im Anschluss formierte sich aus der Versammlung heraus eine Demonstration und das Wachhaus des Militärgerichts wurde mit Farbbeuteln beworfen.
Zu Beginn der Verhandlung hat der Totalverweigerer erklärt, dass obwohl die Anklage gegen ihn nicht juristisch begründet werden kann, er sich wünscht, dass sie weiter läuft. Er forderte den Präsedenzfall zur Abschaffung der konsekutiven Verfolgung von allen Kriegsdienstverweigern. Die Militärrichter verkündeten sofort die Verschiebung der Verhandlung. Der Gefährte bestand darauf, dass er die Aufschiebung verweigert. Wenn er sie gewünscht hätte, würde er selbst darum gebeten haben. Ebenso hätte er sich selbst von der Bestrafung und Geldstrafe durch Aussetzung des Kampfes für Totalverweigerung befreien können.
Ungeachtet davon, entschied das Gericht die unbestimmte Verschiebung der Verhandlung, um auf diesem Wege die politische Entscheidung eines taktischen Rückzug des Staates gegenüber der anti-militaristischen Bewegung zu vollziehen. Dabei wurde sich auf eine neue Vorschrift berufen.
Die Verhandlung wurde bis mindestens Ende 2017 unterbrochen, was das Zeitlimit der bestehenden Regelung ist. Außerdem enthält die Entscheidung des Militärgerichts keinen anderen Verweis neben dieser Verordnung, wodurch alle betroffen sind die nicht zum Militärdienst erscheinen. Es wurde kein Bezug auf die Besonderheiten des Falls des konkreten Totalverweigerers oder zu irgendwelchen begleitenden Faktoren genommen. Deshalb ist die Verschiebung aus diesen Gründen ein Präsendenzfall für alle, die aufgrund von Militärdienstverweigerung angeklagt sind.
Diese besondere Regelung (Artikel 12, § 1, 2, 3 eines Gesetzentwurfs, ab dem 28. Januar 2016 geltende RechtsprechungI) spiegelt die taktischen Schritte der links-nationalistischen Regierung wider (bis zum 2. Juni). Die neue Bestimmung lässt den Status Quo, bezüglich fortlaufender Verfolgung in Form von steigernde Geldbußen, unverändert Weiterhin führt es ein Element von Erpressung ein: Die Bestimmung befreit alle, die sich bis Ende 2017 einberufen lassen von jeglicher administrativer und finanzieller Strafe. Das ist im Wesentlichen die Karotte am Ende des Stöckchens, die sehr verlockend sein kann, so lang die die Peitsche militärischer Repression weiterhin in Monaten rechnet und tausende Euros von Gebühren bedeutet. Die nationalen Ziele dieser Gesetzgebung sind klar: Die weit verbreitete Weigerung zu dienen, die die Macht des Militärs und den nationalen Geist untergräbt, einzugrenzen. Die Zahl der Wehrpflichtigen soll erhöht werden, wenn das auch mit dem Preis verringerter Erträge aus Geldbußen erkauft wird.
Während der Totalverweigerer deutlich ausdrückte, das es keine Chance gibt, dass er sich jetzt oder in Zukunft einberufen lässt, bestanden die Militärrichter darauf, sich auf diese Verordnung zu berufen, als eine Möglichkeit für den Angeklagten, die sie anbieten sollten damit alle Verhandlungen zur Wehrdienstverweigerung verschoben werden! Ihre Irrationalität ist hier offensichtlich. Obwohl behauptet wird, dass ihr Ziel des Einlenkens im Sinne des Totalverweigeres ist, schwächen sie ihre Köder offensichtlich. Ein weiterer Schuldspruch wäre ein Extramotiv für jemanden, der Einberufung Folge zu leisten. Sicherlich nicht für den Totalverweigerer vor Gericht am 2. Juni. Diese Entscheidung gilt aber für alle Einberufungsflüchtige. Dieses Militärgericht begrenzt die Effiziens der Verordnung. In Einzelfällen kann Nachsicht aus Gründen erklärt werden einen Angeklagten zu ermutigen, sich zu fügen. Hingegen, ist die Entschärfung repressiver Mittel, mit resoluten Kämpfern konfrontiert, ein Zurückweichen von Seiten des Staates.
Wenn der Staat ausweicht oder sich von einem Kampf zurückzieht, macht er das mit der Absicht, um uns am Ende auf unserem Weg zu schwächen, weniger organisiert zu agieren und unsere Anzahl zu verkleinern. Diese Verschiebung war dennoch ein unbedeutendes Manöver. Es ist Vermächtnis für die ganze anti-militaristische Bewegung. Alle Verhandlungen von Einberufungsflüchtlingen und besonders von Totalverweigern, wo der Kampf mit dem Militarismus konzentriert ist, befinden sich für die nächsten anderthalb Jahre in Wartestellung. Der Staat erkennt hinter der Haltung vom Gefährten Dimitris Chatzivasileiadis und der Solidaritätsbewegung eine ernsthafte Gefahr. Er erkennt eine unterstützte anarchistische Bewegung und eine Barrikade, die sich verbreitern kann.
Der Waffenstillstand ist einseitig und temporär. Die repressive Waffenarsenal des Staates ist trotzdem nicht gezügelt, seitdem der Staat dem Dilemma ausgewichen ist, das am 2. Juli aufgeworfen wurde. Außerdem sind die Bußgelder immer noch in Kraft. Ob die Taktik des Staates, die zur Entscheidung des 2. Juni geführt hat, die Summe seiner repressiven Werkzeuge einbezieht, indem fortlaufende Einberufungsbefehle gestoppt werden, die Verfolgung und die Verhängung von Geldbußen eingestellt werden, oder ob es bei minimalen Zugeständnissen, der Verschiebung der Verhandlungen bleiben wird, hängt von unserer kollektiven Wachsamkeit ab.
Dieser taktische Rückzug, mit allen von uns beschriebenen Charakteristiken, zielt darauf ab den Kampf für totale Kriegsdienstverweigerung zu schwächen, damit die Armee reibungslos ihrer schmutzige Arbeite angehen kann. Wir befinden uns in einer Zeit, wo die Armee eine vielfältige und aktive Rolle der Repression übernehmen soll, z.B. in der Ökonomie, im sozio-politischen Feld auf europäischer Ebene, mit dem Vorwand des Ausnahmezustands begründet (wie Bombenanschläge, die es in europäischen Städten gegeben hat) und die bei MigrantInnen, die vor Krieg und Armut fliehend, sich zwischen kapitalistischen Zentren bewegen.
Die Armee als Herrschaftsmechanismus für die Steuerung der Massen, für die Repression unserer Revolten, für die Plünderung neuer Territorien und der Kontrolle des Landes, ist struktureller Bestandteil aller Staaten. Die Praktiken und Methoden des Militärs gegen den „äußeren Feind“ mit dem wesentlichen Ziel Klassen und sozialen Widerstand zu zügeln. Weil sie auf Alle abzielen, die gegen die Interessen der Herrschenden kämpfen oder die überflüssig sind für die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes (Militärische Führung der Massenmigration) Den Staat zu bekämpfen, bringt es mit sich kämpferisch gegen Militarismus zu erheben, der die Unterdrückung des gesamten sozialen Lebens nach militärischen Strukturen und Zielen fördert .
Wir wenden uns kämpferisch und unnachgiebig gegen Militarismus, nicht aus einer abstrakten Anti-Kriegs Position, sondern von einer Position, die sich Krieg gegen Herrschaft und Ausbeutung anschließt. Totalverweigerung des Kriegsdienstes stellt die Geltendmachung der individuellen Fähigkeit dar, bewusst und frei über das eigene Leben zu bestimmen. Noch wichtiger stellt sie die Verweigerung des staatlichen Gewaltmonopols dar. Genauer gesagt entwaffnet Totalverweigerung die staatlichen repressiven und konter-revolutionären Mechanismen. Gleichzeitig bricht das Gewaltmonopol des Staates, wenn die Unterdrückten sich selbst bewaffnen und ihre Herren und die militärischen Institutionen und Mechanismen angreifen
Für all die genannten Gründe, kämpfen wir für eine anti-militaristische Bewegung, Teil einer breiten, vielfältigen revolutionären Handlungsweise, die über Erklärungen hinausgeht. Für die Beseitigung des ausbeuterischen Systems, das die staatlichen Armeen, SöldnerInnen erfordert und aufrechterhält oder anders, in seiner Gesamtheit.
DER KAMPF GEGEN STAATEN, IHRE ARMEEN UND GRENZEN GEHT WEITER
LASST UNS JEDEN DIENST UND ZUSAMMENARBEIT MIT DEM MÖRDERISCHEN MECHANISMUS DES STAATES ZERSCHLAGEN
NICHT EINE STUNDE IN DER ARMEE
SOLIDARITÄT MIT TOTALVERWEIGERERN
Solidaritätsversammlung für den totalen Kriegsdiensverweigerer Dimitris Chatzivasileiadis
Wir haben Wind davon bekommen, dass sich dieser Tage die Armee (Luftwaffe) im Einkaufzentrum Chateaufarine in Besançon vorstellt. Ihre Zuschaustellung hat den Titel „Flügel und Männer“. Die SchlachterInnen in Uniform stellen ihre Spielzeuge vor, die für ihre Nation, Wirtschaft und Grenzen überall auf der Welt massakrieren…Gleichzeitig achtet diese Institution Khaki tragender Killer auf ihr Image in den Augen der jungen Öffentlichkeit sowie auf das Konsumverhalten kleiner SoldatInnen. Aber vor allem versucht sie sich auch, hier und anderswo, die Terrorisierung und Massakrierung der Bevölkerung und von RebellInnen auszuweiten.
Diese Tatsache hat uns zum Handeln motiviert. In der Nacht vom 17. auf den 18.April, wurde das Rekrutierungszentrum auf der Rue Bersoot mit roten Farbeiern beworfen. Das Wort „MeuchelmördeInnen“ wurde über das Willkommenschild der CIRFA’s (Informations und Rekrutierungszentrum der Armee) geprüht. Die Mauer davor und die Kiche daneben wurden mit den Sätzen “Nieder mit der Armee“ and “ob von Gott oder Staat… Nieder mit allen SoldatInnen beschriftet! (A)”.
Verweigert ihre Gleichschaltung! Greift die Armee an!
Erinnert euch an Przychodnia: Bekämpft Faschismus, Patriotismus und Militarismus
Am 11. November, am Armistice Day (Waffenstillstandstag), stellte sich die antifaschistische Gruppe NFAAF (No Fixed Abode Anti-Fascists) gegen Patriotismus und aus Solidarität mit antifaschistischen und antimilitaristischen Kampf vor die Treppen des Euston Kriegsdenkmals.
Zwei Jahre zuvor widersetzte sich an diesem Tag das Przychodnia Squat in Warschau erfolgreich einen Angriff von Neo-Faschisten während des „Unabhängkeitsmarsches“. Die Polizei verweigerte es einzugreifen. Stattdessen hinderte sie die Leute daran, die Nationalisten zu erreichen, die Autos anzündeten und Molotow-Cocktails auf das besetzte Haus warfen. Bei der Abwehr der Faschisten, die vom Dach erfolgte, wurden zwei Besetzer verletzt.
Die Kriege der Reichen und Straßenkämpfe ihrer nationalistischen Lakaien besitzen eine Geschichte des Widerstands durch Menschen ohne festen Wohnsitz. Am 20. Oktober verteidigten HausbesetzerInnen in Calais in der Bleriot Avenue einen faschistischen Angriff nach einer Demonstration in der Innenstadt. Während der Herrschaft von Franco in Spanien stellen Untergrundbesetzungen in Katalonien Räume für politische Flüchtlinge bereit und organisierten städtischen Widerstand.
Einmal verweigerten hunderte Roma in Auschwitz ihren Abtransport, indem sie Widerstand mit Messern und Steinen leisteten. Die Mohnblumen (Klatschmohn ist in Großbritannien Erinnerungssymbol für die Toten des 1. Weltkriegs. Anm. d. Übers.) erinnern nicht daran, wer Widerstand geleistet, rebelliert und gemeutert hat gegen den Ersten Weltkrieg und Kriege danach.
Der antifaschistische Widerstand von Przychodnia steht im Kontrast zum Patriotismus der heutigen Erinnerung. Ein Nabel rechtsextremer Aktivitäten vor Ort, drückt der Erinnerungstag Britischen Pratiotismus und antideutsche Xenophobie als antifaschistischen Kampf aus. Während die Britische Legion und Lockheed Martin für Geld klatschen, applaudiert die Menge für „nationale Identität“, überall dort, wo Menschen gegen Faschismus, Patrotismus und Militarismus kämpfen.
No Fixed Abode Anti-Fascists (NFAAF) ist eine Gruppe von BesetzerInnen, Reisenden und obdachlosen Menschen, die das rücksichslose Vorgehen von FaschistInnen und ihrer Büttel bekämpfen.
Am 28. Juli jährt sich der Beginn des ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal, am 1. August der Eintritt von Deutschland in diesen. Bereits seit Anfang des Jahres zeigt sich ein erhöhtes mediales und gesellschaftliches Interesse am ersten Weltkrieg. Leider beschränkt sich die Berichterstattung jedoch oft auf den Verlauf des Krieges und eine oberflächliche Aufarbeitung der Ursachen. Bis heute gesellschaftlich als unbequem empfundene Ursachen für den Krieg werden gar nicht oder nur unzureichend diskutiert.
Dabei gibt es in jedem Krieg auch Menschen, Systeme und Ideologien, die durch ihn profitieren und die daher den Ruf zu den Waffen begrüßen und unterstützen. Seien es nationalistische und chauvinistische Großmachtphantasien in Bevölkerung oder Regierung, die profitorientierte Rüstungsindustrie oder der Staat der auf das Erreichen bestimmter geopolitischer Ziele oder eine ordnende Funktion nach Innen abzielt. Im Jahr 2014 sind viele dieser Zusammenhänge noch lange nicht verschwunden, obwohl die Gesellschaft oft denken möchte, dass diese Vergangenheit unendlich weit weg ist. Heute werden diese Ziele weniger offen nach außen kommuniziert und vorsichtiger und diplomatischer dargestellt, wenn nicht gar als Entwicklungshilfe verkauft.
Natürlich dürfen die Fortschritte seit 1914 und 1939 nicht geleugnet werden, trotzdem treiben in diesen Tagen, da wir uns mit einem zunehmenden Ausbau der Kompetenzen der Bundeswehr und den massiven deutschen Waffenexporten konfrontiert sehen, die Aushängeschilder unserer ‘repräsentativen Demokratie’ den Prozess der schleichenden Militarisierung im Kontext einer geänderten Kriegsführung und im Bewusstsein um “deutsche Verantwortung” voran. Sie tun damit ihren Teil, das Ideal einer Welt ohne Militär und Krieg in noch weitere Ferne rücken Ferne zu lassen.
Militär steht mit seinen hierarchischen Strukturen und in seiner Funktion der befreiten Gesellschaft grundsätzlich entgegen. Um unsere radikalen antimilitaristischen Inhalte in den breiten öffentlichen Diskurs einzubringen haben wir uns mit verschiedenen anarchistischen Gruppen in einem Bündnis organisiert, das ab dem ersten Augustwochenende an verschiedenen Orten in Deutschland Aktionen durchführen wird und Genoss*innen dazu aufruft sich an unseren Aktionen oder mit eigenen zu beteiligen!
Wir wollen diesen Jahrestag zum Anlass nehmen deutlich zu zeigen, dass die Grundlage für große Kriege auch heute noch in unserem System verankert ist und dass die Kriege, die in einer globalisierten Gesellschaft heute stattfinden, in einem größeren Zusammenhang zu unserem eigenen Leben stehen, als wir es uns als Menschen die in Mitteleuropa 2014 leben oft eingestehen möchten. Stichwörter hierzu sind der Friedensnobelpreis für die EU, die NATO und die Rolle Deutschlands in der weltweiten Kriegsführung und -ermöglichung in Form von Rüstungsexport, Logistik, Ausbildung.
Wir, als Anarchist*innen, werden weiter gegen jede Form von Militarismus, Nationalismus und Kapitalismus kämpfen. Wir wollen Aufklären und für die Thematik sensiblisieren, die Passivität ein Stück weit aufbrechen und wie immer unbequem bleiben. Wir wollen aufzeigen, dass unsere Idee von einer herrschaftsfreien Gesellschaft und unsere radikale Kritik die wichtigsten Schritte zur Vermeidung von Kriegen beinhaltet: Der Abbau von sozialen Ungleichheiten, der nach unserer Auffassung mit dem Abbau von Herrschafsstrukturen einhergehen muss. Erst wenn wir alle auf Augenhöhe miteinander unsere Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenleben aushandeln können, werden wir uns nicht mehr dazu gedrängt fühlen empfundene oder reale Benachteiligung mit Waffengewalt ausgleichen zu müssen.
Der Abbau von Kriegsgründen gelingt uns mit dem Abbau von Machtstrukturen und Abhängigkeitsverhältnissen, dem Durchbrechen von Systemen wie Ohnmacht, Angst vor Machtverlust und dem im Parlamentarismus häufig vertretenen Gefühl nicht clever genug zu sein um die Politik die uns betrifft selbst zu gestalten.
Vom 1.-3. August startet unsere Kampagne mit einem vielfältigen Wochenende in Dortmund. Mit Lesungen, Vorträgen, einer Kundgebung, einem Workshop uvm. wollen wir ein klares Zeichen gegen Krieg und für die Soziale Revolution setzen!
Freitag 01.08.
Dortmund, Katharinentreppen (gegenüber vom Hauptbahnhof)
18 Uhr – Kundgebung “Heute wie vor 100 Jahren – Krieg dem Krieg – Für die Soziale Revolution” Partei- und Nationalfahnen sind nicht erwünscht!
Samstag 02.08.
Taranta Babu, Humboldtstr.44, Dortmund
19 Uhr – Vortrag: Die „unbekannte Internationale“, Anarchistischer und Syndikalistischer Widerstand gegen den 1. Weltkrieg – Institut für Syndikalismusforschung
Anschließend: Lesung von libertären Schriften und Gedichten
Sonntag 03.08.
Langer August, Braunschweiger Str. 22, Dortmund
12 Uhr – Vortrag: Kriegsausbruch in Dortmund 1914 – Andreas Müller
14 Uhr – Lesung: “Deutschland, du sollst die Ermordeten nicht und nicht die Mörder vergessen!” – Uwe Neubauer
Ab 14 Uhr – KüfA ( vegan Grillen im Hof)
16 Uhr – Vortrag: “Früher, entschiedener und substanzieller” (Bundespräsident Gauck, 2014) zum Krieg – Wolf Wetzel
18 Uhr – Workshop: Praktischer Antimilitarismus im Alltag
Im Juli gibt es auch einige Veranstaltungen zum Thema.
Alle weiteren Informationen und Materialien wie eine 24-seitige Broschüre findet ihr unter: krieg-dem-krieg.fda-ifa.org
Kontakt: kriegdemkrieg ät riseup.net
“Dieses Jahr trifft sich die Nato zu ihrer nächsten Gipfelkonferenz im Celtic Manor Resort, in Newport, Süd- Wales. Anfang September 2014 werden sich die „AnführerInnen der Welt“, alle direkt verantwortlich für unermessliches Sterben, illegale Folterflüge und Kriege, die nur gekämpft werden um westliche Wirtschaftsinteressen und Rohstoffversorgungsrouten zu schützen, am Rande der historischen walisischen Stadt versammeln. Viele Leute aus Newport, Cardiff, Bristol und von außerhalb werden sich dem Gipfel entgegenstellen und eine Vielzahl von Taktiken gegen ihn anwenden. Wir, ein antikapitalistisches, antimilitaristisches Netzwerk in Südwales planen die Mobilisierung zu unterstützen und Raum für Workshops, dem Teilen von Kenntnissen und soziale Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen, Wir organisieren ohne AnführerInnen, denn wir akzeptieren keine Bosse oder Bomben.”
Den vollständigen englischsprachigen Text könnt hier lesen.
AnarchistInnen und Organisierende der Demonstration “Gegen den Krieg in der Ukraine” in Petrozavodsk (Russland) wurden entführt und schwer verletzt von unbekannten Maskierten.
Am 9. März sollte zusammen mit der traditionellen Food Not Bombs Aktion die Demonstration „Gegen den Krieg in der Ukraine“ in Petrozavodsk stattfinden. Mit dieser Veranstaltung sollte sich für eine friedliche Lösung der angespannten Lage in der Ukraine und die Verhinderung weiteren Blutvergießens ausgesprochen werden.
Am Abend des 8. März wurden zwei Organisatoren der Demo und einer ihrer Freunde angegriffen. Zwei Autos kamen und ein dutzend maskierter kräftiger Männer begannen sofort mit einer Schlägerei. Sie schrien: “Ihr Arschlöcher wollt unsere Krim den Bandera Leuten aushändigen. Ihr werdet lernen, wie demonstriert wird, ihr ***” und so weiter. Nach einer schnellen, aber einstudierten Ausführung gingen die Angreifer schnell zu ihren Autos und fuhren davon.
Am nächsten Morgen wurden vier an der Aktion Teilnehmende abermals von unbekannten maskierten Männern angegriffen als sie das Haus nach dem Kochen für Food Not Bombs eine halbe Stunde vor der Demo verließen. Sie wurden erneut geschlagen, in zwei Autos gestoßen und weggefahren. Wie später bekannt wurde, sind sie zu einem 40-45 km von der Stadt entfernt gelegenen Wald gebracht wurden. Auf dem Weg wurde ihnen von den Angreifern gesagt, dass sie ihre Gräber graben werden. Auf der ganzen Strecke wurden sie geschlagen und misshandelt. Nach der Ankunft wurden die Opfer nacheinander aus dem Auto geholt und zu verschiedenen Plätzen gebracht. Sie wurden von jeweils 3-4 maskierten Leuten begleitet und dahinter folgte das Auto. Sie wurden wieder zusammen geschlagen und misshandelt. Polizeiknüppel und mit Polyethylen ummantelte Ketten wurden benutzt. Die Angreifer drohten sie zu Krüppeln zu schlagen oder zu töten.
Unterdessen kamen einige unbekannte Leute mit provozierenden Schildern, irrelevant für das Thema der Demo. Sie machten ein Foto und ergriffen die Flucht. Das Scheitern der Demo war eindeutig geplant. TeilnehmerInnen der Veranstaltung, sowie andere soziale AktivistInnen hatten gute Gründe ihre eigene Sicherheit und die ihrer Lieben zu fürchten.