Tag Archives: Gedichte

(Griechenland, 2012) “Verbranntes Gehirn” von DAS MIASMA

Ich blättere die Seite um

Gebranntes Gehirn, zusammengesetzt aus verbrannten Zellen…
Ich habe gehört, dass der morgige Tag gewalttätiger werden wird, als heute..
Alles um mich herum wird enger
Fesseln und Kreise, Kompromisse, Freunde und Einzelne, jeden Tag

Am Morgen arbeite ich wie ein Hund und ich erhalte Brosamen

Meine Mutter sagte mir immer, niemals vor etwas ängstlich zu sein
meine Zukunft wäre fein geschitzt am Horizont
Ich weiß nicht warum, aber sie sagte das mir immer ruhig

Meine Haut ist bereits beschädigt, wegen der Sonne
Ich schaue auf meine ersten Arbeitsfalten und fühle mich wie ein Lappen

Ich weiß zum Teufel nicht was abgeht
und anscheinend will mir niemand etwas sagen
Nie hat mir jemand etwas erklärt
Ich wurde sogar nicht geboren; ich wurde gesät und bin aufgegangen

Ich lebe und atme; Ich mache mir Chaos zu eigen und überlebe,
habe eine chronische und ernsthafte Beziehung mit Einsamkeit

Winter bis Sommer, Sommer bis Winter und ein paar Monate dazwischen, von denen ich nicht weiß, wo ich sie einordnen soll

Heute habe ich aufgehört zu versuchen… und einfach…
die Seite umgeblättert…

Heute Nacht habe ich all meine Spielzeuge aus dem Fenster geworfen.
und das nur, weil sie mich nie erfüllt haben,
so habe ich entschieden, einmal ehrlich zu mir selbst zu sein

Jeder (jede), der (die) mich nicht aussteht, hat völlig recht
und sie sollten zweimal den töten, wen auch immer ich will.

Wenn ich jemand sehe, der mit mir etwas gemeinsam hat, sind sie in Schwierigkeiten.

Etwas stimmt nicht und der erste Schritt ist, das Problem zu lösen

ist zu erkennen, dass es eins gibt. Das bin offensichtlich ich.

Jeden Tag verliere ich mich selbst in den Ruinen.
Ich bemühe mich um Gelassenheit, aber vergeblich.

Alles um mir ist verdorben und vor allem bin ich bis auf die Knochen verrottet
Ich hänge mich rein und bahne mir einen Weg; wo immer ich hin marschiere, gebe ich Staub ab

Heute habe ich mit dem Gehen aufgehört… und ich habe einfach…
die Seite umgeblättert..

Was ist der Zweck?
Vermutlich strebe ich danach, mein Leben zu verbessern- nicht?

Bevor ich mich nach oben bewegen kann, muss ich erst lernen auf Köpfe zu treten

Jemand anderes tritt auf meinen und es schmerzt; jetzt mach ich das Selbe?

Ich habe keine gutes Gleichgewichtsgefühl, Ich stürze und ich muss lernen dreckiger in der Nacht zu schlafen

Ist Klassen-Aufstieg das Ziel?
Bin ich noch zu jung, um es zu wissen – klage ich deshalb laut?
Bin ich noch in der Lage es zu äußern, wenn ich morgen Geld mache.

Der Weg zum Erfolg ist Einbaustraße, und ein Synonym für Ausbeutung

Ich wurde von Chefs geschlagen; werde ich jetzt einer, der ausbeutet?

Aber ich möchte auch leben; Ich bin müde, nicht in der Lage zu sein, zu träumen.

Finde mir eine Lösung. Morgen marschiere ich noch dreckiger in die Zukunft
Niemand war jemals da, um mich zu stoppen

Heute hörte ich auf zu hoffen… und ich…
blätterte einfach die Seite um…

blätterte die Seite um…

via: www.tomiasma.gr

DAS MIASMA beteiligt sich an dem griechenlandweiten „Anarchistischen Netzwerk der Kreation Ochetos (‚Gosse‘)“.
Link: oxetos.espivblogs.net

Le Havre: Feuer auf die Gefängnisse

1972Wunderschöne Feuerwerke
Nächtlich und solidarisch
Ungeachtet der Flutlichter von den Wachtürmen
An diesem ersten Tag des Jahres

Drinnen, die Gefangenen,
Die nicht daran denken, ihre Münder zu halten
Verhöhnte Herrschaft.
Schließlich entkommen wir irgendwie,
Und hoffen, dass auch sie entkommen werden!

Quelle: Indymedia Nantes

Anmerkung der Übersetzenden:
Im originalen Akrostichon auf Französisch ergeben die Anfangsbuchstaben jeder Zeile zusammen „‘bonne année’ “ (Frohes Neues Jahr).

Wow, du bist auch illegal?

„Ich glaube an gar nichts. Ich bin nur hier wegen der Gewalt.“

Eine Sache, die alle Menschen gemeinsam haben: Wir sind illegal

Wir zerstampfen das Gras mit unseren Füßen, wir zünden den Wald an, wir spucken auf den Boden, wir schmeißen Müll auf die Straßen, wir überqueren die Straße bei Rot. Wir kaufen geschmuggelte Zigaretten, wir bauen Häuser ohne Genehmigung, wir benutzen abgezapften Strom. Wir zahlen keine Steuern, wir beteiligen uns am illegalen Handel, wir fälschen Papiere. Wir schwänzen die Schule, wir bestehen die Prüfung mit ein bisschen Mogelei, wir berauschen uns in den Toiletten. Wir feiern krank, wir klauen Material aus den Büroschubladen und Geld aus dem Tresor. Wir kümmern uns nicht um Qualitätsanforderungen, wir Warten gar nichts.

Leben. Es ist 100% natürlich, keine Zusätze

Gegen die Strafverfolgung, gegen die Macher von Gesetzen, gegen LehrerInnen, Manager, Direktoren… Wir reden, essen, trinken, gehen, schlafen, lachen, weinen. Wir kämpfen gemeinsam, wir spielen zusammen, wir machen Liebe miteinander, wir lieben einander, wir rasieren uns nicht, waschen uns nicht!

Wir schneiden denen die Zunge heraus die sagen „Sprechen verboten“. Eine Flüssigkeit undefinierbarer roter Farbe fließt. Ich nehme an Lebensmittelfarbe?

Reklame für den Aufstand

-Plünderung. Die erfreulichste Art einzukaufen.
-Beklau die Supermärkte, Umbruch!
-Knack Geldautomaten. Was könnte natürlicher sein als das?
-Fackel das Auto ab. Mach’s einfach.
-Pflasterstein. Der Welt lokale Reaktion.
-Sei nicht zivilisiert, sei du selbst.
-Fensterscheiben einschmeißen. Zum Finger ablecken.
-Fälsch deine Papiere. Du kümmerst dich selbst um alles!
-Zapf Strom ab. Das wird dir ein Gefühl fürs Leben geben!
-Fälsch deinen Ausweis. Können wir dir sonst noch bei irgendetwas helfen?
-Zerkratz Autos. Mach dich selbst glücklich!
-Zwille. Einfach das Beste, um die Bullen zu bekämpfen.
-Sprühfarbe ist für dich, stell deine eigenen Regeln auf!
-Pfefferspray läd dich mit seinem Geruch ein…
-Plätze. Wir kriegen nicht genug!
-Widerstand. Verbindet Menschen!
-Freiheit. Weil du sie wert bist!

Mmm, Illegalität mit Schokoladenüberzug und ganzen Haselnüssen! Du bist nicht du selbst, wenn du legal bist!

Wer findet Filme über Gefängnisausbrüche nicht spannend, oder Filme über Bankräuber? Wer empfindet nicht insgeheim Freude über Tote, Explosionen und sogar Blut? Wer tötet nicht gerne Menschen in Computerspielen? Wer wünscht sich nicht die Apokalypse?

Soll der Tag ihnen gehören und die Nacht sich überall hin ausbreiten. Die tiefsten Sehnsüchte kommen jetzt hervor, keiner kann die Armee der Finsternis stoppen.

Das Antidepressivum und die Straßenlampen und alle anderen, die uns gerne aufhalten möchten, werden ihrer Zerstörung nicht entkommen.

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Vier (Ein Gedicht)

Wir wurden geboren in der geschwärzten Metropole einer Gesellschaft,
die uns Strichnin im Babyfruchtpüree serviert.

Wir atmen Krebs ein an der frischen Luft
während wir Heuchelei und Täuschung hinunterschlucken,
während wir die Einsamkeit des urbanen psychiatrischen Raumes fühlen,
im inneren unserer Haut.

Wir tanzten unseren Kummer auf Fußgängerstraßen
gefüllt mit Trauer und Reaktion,
und rannten wann immer wir weg mussten,
wir schrien wann immer wir aufschreien mussten,
und diese Schreie waren stärker als Sirenen.

Ich erinnere mich, dass ich immer so oft weinte.
Ich erinnere mich als ich ein kleines Kind war
und vielleicht ist ein wenig von diesem Kind immer noch vergraben.
Nachts wenn wir unsere Parolen rufen.
Vielleicht ist es noch in Worten versteckt,
die geschrieben werden, um eine abstoßende realistische Szenerie zu entmystifizieren.

Vielleicht ist dieses Kind in den Schreien,
die die Mauern und Gitter der Gefängnisse niederreißen werden,
die die Knüppel und Hände der Autoritäten, deren Gehirne im völligen Zerfall sind, zerschlagen werden.

Ich spucke in ihre leeren Augen! Ich flirte mit der Freiheit!

Und so, meine Genossen, glaube ich, ist es Zeit, dass wir sie vernichten!
Es ist Zeit, dass wir die Köpfe von der Hydra abhauen, einen nach dem anderen,
indem wir das Ende ihrer feindlichen Dystopie feiern.

Ich spreche deshalb von diesem magischen Moment,
wo alles was du brauchst ist Wut zu haben.

Weil Wut bedeutet, dass man eine Seele hat!

Quelle

Kreta: Video von Candia::Alternativa in Solidarität mit besetzten Häusern und Kämpfenden

Vielleicht naht der Tag,
wo Fahnen im Rhythmus des Windes wehen werden,
wo der Wind zum Puls der Befreiung pfeifen wird.

Vielleicht naht der Tag,
wo wir die Asche der Gefängniszellen aller Populationen riechen werden.

Und bald, wenn die Stunde null schlägt,
wird die Zeit der Verrückten kommen,
jener, die sich gegen die Logik bewegten,
gegen das, was lächelnde Mörder Moral nannten.

Und die Toten werden kommen (jene, die niemals gegangen waren),
um uns den Weg zu zeigen, um uns anzuschreien,
jene, die Menschen waren, zeichnen einen Kreis um den Großbuchstaben A…

ein Gedicht aus der Sammlung „Antinous – Du hast mir Rebellion zugeflüstert
und ich hörte Freiheit“ (März 2012)

Solidarität mit besetzten Häusern, Freiräumen
und allen Kämpfenden

(((●))) Candia :: Alternativa
Unabhängiger alternativer Raum der Gegeninformation auf Kreta, Griechenland
Februar 2013

übersetzt von contra info im Kontext
der Kampagne für einen Schwarzen Februar

Griechenland: Ein kurzes Gedicht des inhaftierten Anarchokommunisten Tasos Theofilou

23.10.2012

Eines Tages wird all dies vorbei sein
Und wir werden sagen, dass wir es zumindest versucht haben.
Dass wir es im Leben nicht zu Unrecht gebracht haben.
Dass wir nicht zu Unrecht eine Last für die Erde geworden sind.
Dass wir etwas hinter uns ließen.

Und wir werden Falten ins unseren Gesichtern haben,
jede Falte wird ein tiefer Einschnitt sein
für jeden Moment des unerträglichen Leidens
für jede Ewigkeit der Einsamkeit.

Diejenigen, die Angst vor Falten haben
Angst vor ihrer Vergangenheit
ihrer bedeutungslosen Gegenwart
ihrer vorbestimmten Zukunft
hassen sich selbst. Was sie sein werden.

Die Zeit hinterlässt ihre Spur
und wir sollten sie mit Stolz tragen.

Knastadresse:
Anastasios K. Theofilou
Domokos prison, B2 wing
P.C. 35010 Domokos
Fthiotida, Greece

$hile: Claudia López, Tanzstudentin und Anarchistin, wurde vor 14 Jahren durch eine Kugel in ihren Rücken ermordet

Claudia ist hier

Die junge Anarchistin Claudia López Benaiges, die Tanz an der Universität studierte, nahm an einem Protestzug gegen den 25. Jahrestags des faschistischen Putsches durch Pinochet teil, als ihr in dem Dorf La Pincoya in Santiago ($hile) am 11. September 1998 von Carabiniers-Polizisten in den Rücken geschossen wurde

Nach ihrer Ermordung wurde sie ein Symbol für die gesamte StudentInnenbewegung und gesellschaftlich orientierte Jugendorganisationen im chilenischen Staat. Ebenso demonstrierte ihr Tod für die aufkommende anarchistische Bewegung, dass das chilenische Regime weiterhin von den Schatten der dunklen Militärfiguren dominiert wird, die für den Putsch von 1973 und den gesamten Verlauf des Horrors, der Verfolgungen und Morde in der jungen chilenischen Geschichte verantwortlich waren.

Heute, 14 Jahre nach dem Mord, wurde niemand für dieses Verbrechen haftbar gemacht oder für schuldig befunden, was nur allzu sehr verdeutlicht, dass im chilenischen Staat die selbe hinterhältige Straflosigkeit für Unterdrücker bis zum heutigen Tage weitergeht.

DEIN REBLLISCHER TANZ SOLL IN UNSEREN HERZEN FÜR IMMER FORTBESTEHEN!

KEIN VERGEBEN, KEIN VERGESSEN!

 Es folgt eines der Gedichte von der Genossin Claudia López:

 Hinter den zugemauerten Körpern

Heute strecke ich meine Hände durch diese Wände -die verurteilt sind, ihre sterbende Leere zu bewahren, um ihre Identitäten zu zerbrechen und nach Schmutz riechen-, um die herausragenden Ideologien, die auf der Haut geschrieben sind, herauszureißen.

Heute tätowiere ich auf der Wand die befreiten, rebellischen, subversiven und aufständischen Gedanken, Gerüche, Töne und beende die unvollendeten Wandmalereien in den Straße, welche noch nicht fertiggestellt waren.

Und, heute, entzünde ich, entzünden wir tausende von Freudenfeuern, ich erhebe mich, wir erheben uns tausend Male. Ich streike, baue chimäre Tunnel und morgen werde ich, werden wir die Knastgitter in Feuer setzen.

Weil keine Strafe lebenslang sein wird und keine Hochsicherheitstrakte für die Träume der Grillen und die Hoffnungen der Heuschrecken für immer existieren. Weil diese subversiven und zugemauerten Anlagen die nächste BARRIKADE hervorbringen wird!

Dokumentation (auf spanisch): “Claudia in unseren Herzen”

Ein Video ihrer Tanzvorführung:

Ein weiteres Video, das der Genossin gewidmet wurde:

NEHMT EURE PFOTEN WEG VON INDYMEDIA ATHENS!

–bitte jetzt weiterverbreiten

Nachdem am vergangenen Sonntag (12. Februar) der generelle Angriff auf eine ganze Gesellschaft im Hinblick auf Arbeit, soziale und politische Rechte mit einer Versammlung hunderttausender Demonstrant_innen in ganz Griechenland massiv beantwortet wurde, schütteln die Herrschenden jetzt ihr letztes Ass aus dem Ärmel, um die soziale Wut auzugleichen, und zwar das der Zuspitzung der Repression.

Am Sonntagmorgen wurden dutzende Aktivist_innen von den Staatsterroristen entführt, einige sogar aus ihrem Zuhause. Vier Demonstrant_innen aus Athen, die das Recht auf Leben und nicht das des bloßen Überlebens verteidigen, wurden in U-Haft genommen und es könnte noch Monate dauern, bevor es zum Prozess kommt. Andere wurden schon drei Tage nach den Protestkundgebungen und Demonstrationen in anderen Städten Griechenlands verurteilt. Einige Tage zuvor beschäftigten sich mit der Troika-Führung kollaborierende Ausverkaufspolitiker_innen in den Medien und TV-Kanälen mit Fragen zur Funktion und Existenz von Indymedia.

Der Rektor des Athener Polytechnikums warnte die Öffentlichkeit am Freitag Nachmittag (17. Februar) mit einer Bekanntmachung davor, dass es im Unigebäude auf Grund von “Wartungsarbeiten” zu Stromabschaltungen kommen wird! So haben sie einen Weg gefunden, um athens.indymedia.org zu knebeln, durch Stromabschaltung. Am vergangenen Sonntag (12. Februar), während in Griechenland überall demonstriert wurde, führten sie schon Cyberangriffe gegen Athens IMC durch.

Diese Bekanntmachung stinkt meilenweit nach staatlicher Repression, vor allem, wenn wir den Ablauf der Ereignisse und der Belastungen der letzten Woche, mit einer sich verhärtenden Attitüde des Regimes in Betracht ziehen. Das riecht nach schlechten Nachrichten in Hinsicht auf die kommenden Protestmobilisierung weiter Teile der Gesellschaft am Sonntag (19. Februar). Athens Indymedia ist einer der wenigen Knotenpunkte, an dem die Ereignisse von den Teilnehmer_innen ohne die übliche Mediation und Verzerrung der unterwürfigen Massenmedien kommuniziert werden können.

Aber sie werden uns auch weiterhin vor ihnen finden.

PS: Natürlich haben wir die ganzen letzten, gescheiterten, repressiven Manipulationen des Staates nicht vergessen, in Koordination mit den Faschist_innen, selbst damals, als sie noch nicht öffentlich miteinander kooperierten and eine gewisse äußerliche Distanz zueinander aufrecht erhielten…

Von https://chat.koumbit.net aus kannst du dich für die sofortige Weiterverbreitung der Updates in den IRC Channel von Athens IMC einloggen. Wähle eine unterscheidungsfähiges Pseudonym mit [Nicknames:] und schreibe #athens in das Feld [Channels:]


Ein antiautoritärer Song, der auf einem Gedicht der anarchistischen Dichterin Katerina Gogou aus dem Jahr 1978 basiert, in einem Remix der DIY Band Entropia (Entropy)

“25. May”
Eines Morgens werde ich die Tür öffnen
und raus auf die Straßen gehen, so wie ich es gestern tat.
Und ich werde an nichts anderes denken,
als an dieses eine Stück meines Vaters und des Meeres,
diese einzigen Stücke, die sie mir hinterlassen haben;
und die Stadt, die Stadt, die sie dem Verfall überließen,
und unsere Freunde, die verloren sind.
Eines Morgens werde ich die Tür öffnen
und werde mitten ins Feuer springen
ich werde rausgehen, so wie ich es gestern tat,
schreie “Faschisten!”,
errichte Barrikaden und werde Steine,
mit einem roten Banner, hoch erhoben, in der Sonne scheinend.
Ich werde die Tür öffnen – und es ist nicht so, dass ich Angst habe –
aber begreife, ich wollte dir sagen,
dass ich es nicht rechtzeitig schaffte
und dass du lernen musst,
nicht unbewaffnet auf die Straße zu gehen
so wie ich; weil ich es nicht rechtzeitig schaffte,
sonst wirst du verschwinden, wie ich, “dadurch”, “undeutlich”,
in kleine Stücke zerbrochen, gemacht aus Meer,
Kindheitsjahren und roten Bannern.
Eines Morgens werde ich die Tür öffnen
und verschwinde zusammen mit dem Traum von der Revolution
inmitten der unendlichen Einsamkeit der Straße, die brennen wird,
inmitten der unendlichen Einsamkeit der Papierbarrikaden,
werden sie mich bezeichnen – glaub ihnen nicht! –
als “Provokateur”