Am Sonnabend, den 14. April, während alle redlichen BürgerInnen sich zu Ostern in den Indolenztempeln befanden, entschlossen wir uns, die in den nördlichen Vororten Halandri und Holargos gelegenen politischen Räume der LAOS und Batsok* mit Farbe zu bewerfen. Es ist das minimale Zeichen unser Solidarität mit Mitroussias, Sakkas, Karagiannidis, die sich mittlerweile seit zwölf Tagen im Hungerstreik befinden.
4. April: Spyros Dravilas (Gefangener des Knastes Domokos; derzeit im Krankenhaus des Knastes Koridallos) geht in den Hungerstreik und veröffentlicht eine Stellungnahme unter dem Titel “Der Staat und seine Institutionen rächen sich an jene, die ihrem System nicht erliegen, indem sie das Recht auf regelmäßige Freigänge verweigern.” Hintergrund: Die Behörden verweigern Spyros Dravilas die Freigänge. Er wurde nun zu 2,5 Jahre Haft verurteilt.
6. April: Giorgos Karagiannidis, Alexandros Mitroussias und Kostas Sakkas gehen in den Hungerstreik – “von heute an (6.4.) begeben wir uns in den Hungerstreik und fordern eine Lockerung unserer willkürlichen und auf Rache beruhenden Untersuchungshaft und die sofortige Freilassung unserer Mit-Angeklagten Stella Antoniou aufgrund gesundheitlicher Gründe.” Auch Stella Antoniou (die sich derzeit dem Knastessen enthält) unterzeichnete die Erklärung mit.
6. April: Panagiotis Argirou und Gerasimos Tsakalos – inhaftierte Mitglieder der CCF – erklären, in den Hungerstreik zu gehen und fordern ihren endgültigen Transfer und Aufenthalt in den Koridallos Knästen, um ihren wiederholten, willkürlichen Knasttransfers und körperlich-psychologische Belastung ein Ende zu setzen.
7. April: Aus Solidarität enthält sich der Anarchist Vaggelis Kailoglou, der einer der 4 Festgenommenen vom 12. Februar ist und seitdem in Untersuchungshaft sitzt, dem Knastessen.
7. April: Aus Solidarität enthalten sich ebenfalls die anarchistischen Gefangenen Sokratis Tzifkas (Diavata Knäste), Giannis Skouloudis (Avlona Knäste), Babis Tsilianidis and Dimitris Dimtsiadis (Koridallos Knäste).
8. April: Der CCF-Gefangene Christos Tsakalos geht aus Solidarität zu den anderen beiden CCF-GenossInnen in den Hungerstreik
8. April: Ca. 130 Gefangene im 1. Flügel des Männerknastes in Koridallos enthalten sich aus Solidarität dem Knastessen.
9. April: Soliplenum im Polytechnikum in Athen (Gini-Gebäude) mit einer telefonischen Kontaktaufnahme zu den Hungerstreikenden aus den Knästen.
9. April: Der Rest der CCF-Gefangenen und der Anarchist Theofilos Mavropoulos erklären, dass sie sich dem Hungerstreik ihrer Brüder Panagiotis Argirou, Gerasimos and Christos Tsakalos teilweise anschließen.
11. April: Eine Stellungnahme von Stella Antoniou über die gegenwärtigen Entwicklungen: Die Strafverfolgungsbehörden beschlossen, dass Stella nicht mehr in U-Haft bleiben muss. Nichtsdestotrotz ordneten sie U-Haft für Sakkas, Mitroussias, Karagiannidis aufgrund der willkürlichen Anklage bzgl. 250 älterer CCF-Brandanschläge. Angesichts dieser Tatsachen und nach Übereinstimmung mit ihren drei Genossen, erklärte Stella, dass sie ihre Teilnahme am Hungerstreik abbrach und sich trotz ihrer Gesundheitsprobleme dem Knastessen enthält so lange auf ihre Forderungen eingegangen wird.
11. April: Der Anarchist Rami Syrianos enthält sich aus Solidarität ebenfalls dem Knastessen.
14. April: Ein Plenum in Solidarität mit G.Karagiannidis, A.Mitroussias, K.Sakkas und S.Antoniou veröffentlichte (unter anderem) die folgenden Neuigkeiten: “Momentan werden die drei Genossen Karagiannidis, Mitroussias, Sakkas im Falle der 250 CCF-Anschläge durch die Experten des Anklagebehörde Mokkas und Baltas – die anordneten, dass alle drei sowie die Mitglieder der revolutionären Organistion CCF weiterhin in Untersuchungshaft bleiben – beschuldigt. Stella Antoniou wurde im selben Fall angeklagt, aber muss nicht weiter in Untersuchungshaft bleiben. Es wird daher angenommen, dass sie am Ende ihrer 18-monatigen Untersuchungs-Einkerkerung (Juni 2012) freigelassen wird, obwohl ihr fünftes Ersuchen auf Freilassung aufgrund gesundheitlicher Gründe bis jetzt unbeantwortet blieb.”
Lasst uns daran erinnern, dass Stella bereits für 16 Monate in Untersuchungshaft sitzt auf Grundlage des Besitzes eines gefälschten Personalausweis als einziger Beweis gegen sie.
14. April: Neuigkeiten von den drei CCF-Gefangenen nach einer Woche Hungerstreik. Gerasimos hat sechs, Panagiotis fünf und Christos sieben Kilo abgenommen.
15. April: Drei weitere gefangenen CCF-GenossInnen (Haris Hadjimihelakis, Damiano Bolano, Giorgos Polidoros) erklären, dass sie ab dem 17. April in den Hungerstreik gehen werden.
Seit dem 6. April bis heute haben Solidaritätsaktionen und ebenso Brandanschläge in verschiedenen Regionen von Griechenland (von Heraklion auf Kreta, Athen, Livadia, Patras und Thessaloniki bis Verio und Komotini in Nordgriechenland) aber auch über ganz Europa und Lateinamerika (von Barcelona in Katalonien, A Illa de Arousa in Galizien und Murcia in Spanien, Cardiff, Bristol, Cambridge in der UK, Amsterdam in Holland, Hamburg und Berlin in Deutschland, bis Cono Sur in Chile, La Paz in Bolivien, New York in den USA und dem Anarchist Black Cross of Medellin in Kolumbien) stattgefunden.
Eine Sammlung der Texte der gefangenen GenossInnen befindet sich auch in der neuen Broschüre von Act for Freedom Now
Am 6. April kündigten die AnarchistInnen S. Antoniou, G. Karagianidis, A. Mitrousias und K. Sakkas einen Hungerstreik an, der heute beginnen wird (Stella Antoniou wird wegen ihrer gesundheitlichen Probleme eine Woche später beginnen). Die vier erklärten in einem Kommuniqué, dass sie Mitte März zur Zeugenaussage bezüglich mehrerer Brände und Briefbomben vorgeladen wurden, die der Conspiracy of Cells of Fire zugeschrieben werden. Doch in der ganzen Zeit ihrer Inhaftierung vor 16 Monaten haben Polizei und Justizsystem keine eindeutigen Beweise geliefert und die vier wiesen die Zugehörigkeit sowohl zu dieser als auch jeder anderen bewaffneten Gruppe zurück. Bei ihrer Festnahme wurden sie ursprünglich der Zugehörigkeit zu “einer unbekannten Gruppe mit unbekannten Aktivitäten” bezichtigt aufgrund ihrer politischen Einstellung und ihrer Beziehungen. In zwei Monaten hätten K. Sakkas und S. Antoniou das Recht, ihre Freilassung bis zur Verhandlung zu beantragen. Trotzdem keine neuen Beweise vorliegen, werden sie jedoch plötzlich seit Mitte März wegen einer völlig neuen Serie von Aktionen befragt, mit denen sie bei ihrer Festnahme 16 Monate früher nicht in Verbindung gebracht wurden, so dass sie nun nicht mehr das Recht haben, einen Antrag auf Haftentlassung zu stellen.
Wie geplant gab es am 3.Dezember vor dem Koridallos Gefängnis eine Kundgebung in Solidarität mit Panagiotis Avdikos. Der Platz glich einem Schlachtfeld mit Polizisten überall, einem Gefangenenbus, DIAS Motorradspezialeinheiten und Polizeiblockaden in jeder Gasse. In der Tat fühlten sich einige der Kundgebungsteilnehmer stark bedroht, als ein Bulle den Blick eines Kolleg@s als zu provokativ empfand…
Die Menschen versammelten sich gegenüber des Gefängniskrankenhauses um ihre Unterstützung mit Panagiotis zu zeigen. Die Reaktion der Inhaftierten innerhalb des Traktes für männliche Gefangene kam unmittelbar und dynamisch. Der sich im Hungerstreik befindende Panagiotis sprach per Telefon zu den sich mit ihm solidarisierenden Menschen und verkündete, dass er entschlossen sei seinen Kampf fortzuführen bis ihm Gerechtigkeit widerfahren wird. Danach richteten sich die Demonstranten an den Bereich für inhaftierte Frauen und drückten ihre Solidarität mit den weiblichen gefangenen aus – vor allem mit der Anarchistin Stella Antoniou.
Was Panagiotis Gesundheit angeht, er wird schon jetzt irreparable Schäden davon tragen. Als der Gefängnisleiter ihm drohte in mit Zwang intravenös zu ernähren, antwortete Panagiotis, dass er dann den nächsten Schritt ginge und in den Durststreik trete.
Einen Tag vor dem Protest hatte die Gefängnisaufsicht die Absicht geäußert Panagiotis aus dem Krankenhaus wieder in die Zelle zu stecken und die Nachricht verbreitet er hätte plötzlich freiwillig seinen Hungerstreik beendet. Nachdem Panagiotis seine Solidaritätsgruppe kontaktierte, machten diese der Krankenhausleiterin deutlich, dass sie die Verantwortung über sein Leben trage falls ihm etwas zustoße. Die Leiterin versuchte die Verantwortung auf den Arzt zu schieben. Allerdings wurde der Transfer erfolgreich verhindert. Panagiotis ist derzeit in Untersuchungshaft.
Seit dem 5. Dezember befindet sich Panagiotis auch im Durststreik. Nach seiner Stärke zu urteilen, glaubt er, dass er sehr bald ins Koma fallen wird. Er erachtet seine Inhaftierung als ungerecht und willkürlich. Trotz allem zeigt die griechische „Gerechtigkeit“ und das Gefängnissystem eine krasse Gleichgültigkeit für menschliches Leben.
Kontaktadresse: Panagiotis Avdikos Aghios Pavlos Krankenhaus für Gefangene
Koridallos Gefängnis
Terma Nikiforidi (Straße)
Postfach 18122, Athen-Attica, Griechenland
Freiheit für Panagiotis Avdikos!
Solidarität ist unsere Waffe!
Nach langem Hungerstreik ist Panagiotis Avdikos zurzeit im “Krankenhaus“ des Koridallos – Gefängnisses eingesperrt.
Er wurde am 18. April 2011 außerhalb seiner Wohnung mit der Beschuldigung verhaftet, Drogen zu besitzen. Unmittelbar darauf entschied er sich einen Hungerstreik zu beginnen, um gegen die bewussten Falschanschuldigungen durch die Polizei (auch als „Frame Work“ bekannt) zu protestiere, die zu seiner Einkerkerung in die Verliese der griechischen Demokratie geführt haben.
Seit Mai 2011 befindet er sich im Hungerstreik, der nur kurz im August unterbrochen wurde. Die Nachlässigkeit der Autoritäten, seine Entlassung zu verweigern und damit das Gefängnissystem der Unmenschlichkeit und Gräuel aufrechtzuerhalten, ist der Grund, warum Panagiotis jetzt in Gefahr ist, sein Leben zu verlieren.
Am Morgen des 29.November führten KollegAs des in Komotini (nördliches „Griechenland“) gelegenen anarchistischen Freiraum Utopia A.D. eine anarchistische Einmischung / Gegeninformationsaktion für den gefangenen Hungerstreikenden durch. An verschiedenen zentral gelegenen Plätzen, vor den Gerichtsgebäuden und Anwaltskanzleien wurden Flugblätter verteilt, die den Hungerstreik von Panagiotis Avdikos thematisieren. Texte wurden auch der lokalen Gaststätten-Vereinigung ausgehändigt.
Die Korinthische Gefangenensolidaritätsgruppe — Kollektiv Antistrofi Metrisi (‘Countdown’) ruft für den 3. Dezember für eine Versammlung zur Unterstützung für Panagiotis Avdikos vor dem Koridallos Gefängnis auf. Beginn: 15 Uhr
Sofortige Freiheit für Panagiotis Avdikos! Nieder mit den Mauern der Gefängnisse!
Nieder mit den Staats-MörderInnen! Solidarität ist unsere Waffe!
Aktuelle Meldung vom 6. November: Die migrantischen Häftlinge haben sich dafür entschieden den Hungerstreik zu beenden. Englischsprachige Erklärung
Seit Montag, den 24. Oktober befinden sich 52 migrantische Häftlinge (von insgesamt 65) im Block 10 des Zentralgefängnisses im Hungerstreik. Ihr Verbrechen:ihr illegaler Aufenthalt auf Zypern. Ihre Forderung: Damit aufzuhören, ihnen ihre Grundrechte zu verweigern, die durch den Staat unterdrückt werden.
Diese Leute sind inhaftiert, um abgeschoben zu werden. Sie sind keine verurteilten StraftäterInnen. Im Gegenteil, der Kriminelle ist hier niemand anderes als der Staat. Die MigrantInnen werden in zahlreichen Fällen viel länger als die Höchstverweildauer nach der Richtlinie 15/2008 im Gefängnis festgehalten. Sie würde 6 Monate betragen. Es existiert kein nationales Gesetz, das Ausnahmen von dieser Richtlinie regelt. Außerdem werden in vielen Fällen Verfahrensgarantieren nicht befolgt und die Menschen werden sogar ohne Haftbefehl ins Gefängnis gesteckt.
Am Donnerstag, den 20. Oktober unternahm ein 46-jähriger Algerier vor der Kamera vom Block 10 einen Selbstmordversuch mit Rasierklingen. Das Video vom Selbstmordversuch befindet sich in den Händen der Polizei. Dieser Mann ist verheiratet und hat 2 Kinder. Er hatte wiederholt nachgefragt, ober er in sein Land zurückkehren kann. Sie wollten es ihm nicht erlauben.
Seit mehr als zwei Wochen hat er sich entschlossen die Nahrung zu verweigern. Seine Verzweiflung zwang den Rest seiner Zellengenossen ebenfalls einen Hungerstreik zu beginnen.
Am Freitag, den 28. Oktober versuchte eine weitere Person Selbstmord zu begehen, indem sie eine Schlinge aus Bettlaken fertigte. Sie wurde in letzter Minute gerettet. Dieser Mann, ein Syrer, ist seit mehr als einem Jahr inhaftiert. Die Länge der Einsperrung stellt einen eindeutigen Rechtsbruch dar, aber sie wollen ihn weder abschieben, noch entlassen. Continue reading Nikosia, Zypern: Solidarität mit den migrantischen Hungerstreikenden!→
Der Hungerstreik der migrantischen ArbeiterInnen wurde beendet.
Der Kampf für eine Welt der Gleichheit, Solidarität und Freiheit
geht weiter…
Am 25. Januar 2011 begannen 300 Migranten in Athen und Thessaloniki einen kämpferischen Hungerstreik, um die elementarsten Dinge zu fordern: gleiche Rechte wie die einheimischen ArbeiterInnen und die Legalisierung aller MigrantInnen, die in Griechenland leben, arbeiten und sich bewegen.
44 Tage später und nachdem mehr als 100 Hungerstreikende mit schweren gesundheitlichen Problemen in Krankenhäusern eingeliefert werden mussten, war der Staat gezwungen die unnachgiebige Haltung und frühere Drohungen mit Abschiebung der Hungerstreikenden, aufzugeben. Es wurde offiziell mit ihnen verhandelt und als Ergebnis wurden bedeutsame Teile ihrer Forderungen erfüllt. Continue reading Der Hungerstreik der 300 Immigranten in Athen und Thessaloniki wurde erfolgreich beendet→
10. März: Weltweit Solidaritätsaktion Tag mit den 300 Hungerstreikenden Einwanderer-Arbeiter in Griechenland
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den folgenden Text
von „allen EinwandererInnen der Welt“
Neueste Reisehinweise für Griechenland:
Ihr könntet vernommen haben, dass Griechenland ein schönes Land für einen Besuch ist, mit köstlichem Essen und Menschen mit großer Gastfreundschaft. Doch seien Sie vorsichtig: Das ist nicht die ganze Wahrheit. Die Realität für hunderttausende BesucherInnen ist eine vollkommen andere. Es gibt eine allgemeine Bedrohung in Form von Menschenrechtsverletzungen. Auswanderer- und BesucherInnen, die die griechische Grenze überqueren, können abgeschoben oder für 2 bis 4 Monate oder länger in Abschiebezentren geschafft werden. Wenn diese BesucherInnen entlassen werden, sind sie gezwungen in der Landwirtschaft, der ortsansässigen Industrie, organisierten Verbrechen, oder als StraßenverkäuferInnen, ohne Dokumente oder jeglichen bürgerlichen Rechten zu arbeiten. BesucherInnen von Griechenland werden hiermit über Missbrauch, Intoleranz, Hass, Verleumdung und willkürlicher Gewalt durch den griechischen Staat gewarnt…
Griechenland beutet ungefähr 500.000 illegalisierte EinwandererInnen und Flüchtlinge aus, um die Leistung der miserablen Nationalwirtschaft zu steigern. Im vergangenen Jahr überquerten fast 140.000 EinwandererInnen die griechischen Grenzen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die meisten werden für Jahre illegalisiert und als unwillkommene, moderne Sklaven behandelt.
Seit dem 25. Januar führen 300 Immigranten, die in Griechenland seit langem leben und arbeiten, einen landesweiten Hungerstreik in Athen und Thessaloniki durch. Sie fordern die Legalisierung aller ImmigrantInnen Griechenlands ohne Dokumente. Ihr Kampf ist ein Kampf für MigrantInnen, ArbeiterInnen und BürgerInnen in aller Welt.
Der 10. März wird der 45. Tag ihres Hungerstreiks sein, aber der griechische Staat hat bisher nicht auf ihre rechtmäßigen Ansprüche reagiert!
Wir rufen Menschen in Griechenland und in der ganzen Welt dazu auf, Aktionen zivilen Ungehorsams am 10. März in Solidarität mit den 300 Hungerstreikenden durchzuführen. Die Aktionen sollen sich gegen den griechischen Faible-Tourismus richten: 15% des nationalen Bruttoinlandsprodukts macht der Tourismus aus. In der Tat sind Tourismus und Migration zwei Seiten des Grundrechts auf Bewegungsfreiheit.
Wir weisen besonders auf leicht erreichbare Ziele hin, die mensch fast in jedem Land finden kann: die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr (GZF/EOT). Protest könnte dort zum Beispiel die Form einer Demonstration, Blockade, Sit-Ins, Flugblätterverteilung oder anderer kreativer Aktionen annehmen – innerhalb oder rund um die GZF/EOT Büros (Adressen der GZF/EOT Büros außerhalb Griechenlands finden Sie hier).
Wenn sich kein GZF/EOT Büro in Ihrer Stadt befindet, könnten Sie Ihre Aktionen bspw. ebenso gegen griechische Botschaften/Vertretungen oder Unternehmen ausrichten, oder einfach auf belebten Plätzen oder in den Medien für Aufmerksamkeit sorgen.
Athen, am 7. März: In einer Mitteilung fordert das Gesundheitsministerium den Transfer aller Hungerstreikenden aus dem Hypatia-Gebäude (Ipirou Str. / Patission Allee). Gemäß der Bekanntmachung wurde verlautet, dass „alle Grenzen der Toleranz und des Verständnisses bei der Gefährdung der eigenen Gesundheit durch den Kampf der ImmigrantInnen überschritten seien.“
In der Zwischenzeit gaben die Hungerstreikenden und die sich Solidarisierenden eine Mitteilung heraus, die Anleitungen für den Transfer der migrantischen Arbeiter im Hungerstreik zu den öffentlichen Krankenhäusern Athens heraus.
Gestern und heute (7.3.) sprechen die Journalisten der Massenmedien und der Vizepremierminister Theodoros Pangalos von der „Überschreitung der Grenzen der Toleranz“ und der gewaltsamen Räumung des Hypatia-Gebäudes, den Transfer der Hungerstreikenden in die Krankenhäuser und die Entfernung der sich Solidarisierenden.
Offensichtlich bricht die Stärke der Gewalt gegen die Hungerstreikenden die eigene Verfassung, aber die griechische Regierung hat sich an solche Grausamkeiten gewöhnt. Es ist anzunehmen, dass ihre Maßnahmen auf eine Zwangsernährung der Hungerstreikenden abzielen. Der Staat scheint somit ein anderes Manöver auszuprobieren: Anstatt auf die gerechtfertigten Forderungen der Hungerstreikenden einzugehen, ruft sie zur Zwangsversorgung von Ärzten im Rahm der „bewiesenen und unvermeidbaren medizinischen Bedarf“ oder der „Sicherung des Überlebens von Menschen“ auf.
Die Hungerstreikenden in Athen haben einen Zwangstransfer zurückgewiesen und verbleiben weiterhin im Hypatia-Gebäude.
Schaut euch bitte Brandon Jourdan’s kurzes Video (auf Englisch) über die kritische Entwicklung des Hungerstreiks an:
Kritischer Zeitpunkt für die 300 Hungerstreikenden in Athen und Thessaloniki an ihrem 38. Hungerstreiktag. 100 von ihnen sind bereits im Krankenhaus, während die Regierung auf die ersten Toten wartet.
Die Solidaritätsinitiative und UnterstützerInnen rufen für 4. März zu einer Demonstration in Athen auf (Archäologisches Museum, um 18 Uhr). Währenddessen finden landesweit Solidaritätsaktionen, Besetzungen von staatlichen Gebäuden sowie Einmischungen in laufende TV und Radiosendungen und Demonstrationen statt. Continue reading Kritischer Zeitpunkt für die 300 Hungerstreikenden– Demo am 4. März→
3-3/2011: »Auch nach 30 Tagen Hungerstreik hört die Regierung nicht auf uns. Wir (7 Hungerstreikende) befinden uns seit gestern im Duststreik bis zum Tod. Die Verantwortung für unseren Tod liegt beim Ministerpräsidenten«.
Es ist Zeit unsere Solidarität zu zeigen!
Wir rufen zu einer europäischen Solidaritätswoche zur Unterstützung des Hungerstreiks vom 7. bis 13. Februar auf. Nicht nur existieren überall griechische Konsulate und Botschaften, das Problem ist ein europäisches, also gibt es viele Orte, an die sich gehen lässt, um zu protestieren.
Am Abend des 26.01. versammelte sich das Rektorat der Universität mit 4 NGOs, um über die Entfernung der hungerstreikenden MigrantInnen aus dem Gebäude der Jura-Fakultät und dem Asyl, das der Campus der Uni bietet, zu verhandeln. Um das Universitätsasyl in Griechenland zu brechen, muss dies vom Rektorat beschlossen werden und Gefahr für das menschliche Leben bestehen. Dies ist hier natürlich nicht der Fall, wobei keine Funktion der Universität behindert wird, da es sich um die Nutzung eines leerstehenden Gebäudes handelt, und nicht um eine Besetzung.
Der Vorschlag der Behörden war, die Hungerstreikenden in ein anderes Gebäude der Innenstadt Athens für eine Woche(!) zu transportieren, wobei sie von der Polizei bewacht werden und ihnen jeglicher Zugang zu den Leuten, die sich mit Ihnen solidarisieren, verboten wird!
Wir sind ImmigratInnen und Flüchtlinge aus ganz Griechenland. Wir kamen hierher, weil wir verfolgt wurden von Armut, Arbeitslosigkeit, Kriegen und Diktaturen. Westliche multinationale Konzerne und ihre politischen Knechte ließen uns in unseren Ländern keine Wahl, unsere Leben ein Dutzend Mal zu riskieren, um an die Tore Europas zu kommen. Der Westen, der unsere Heimatorte ausplündert und weit bessere Lebensstandards erreicht, ist unsere einzige Hoffnung, um ein humanes Leben zu führen. Wir kamen nach Griechenland (auf normalem oder anderen Wegen), wo wir arbeiten, um uns selbst und unsere Kinder zu versorgen. Wir verharren mit den Demütigungen und der Ausweglosigkeit unserer Gesetzlosigkeit, für den Profit der Arbeitgeber und staatlichen Behörden durch die ungehemmte Ausbeutung unserer Arbeit. Wir leben von unserem Schweiß und haben gleichzeitig den Traum, die gleichen Rechte mit unseren griechischen Kollegen zu teilen. Continue reading Landesweiter Hungerstreik von ImmigratInnen ab dem 25. Januar→