Tag Archives: Tamara Sol Farías Vergara

Santiago, Chile: Solidarischer RAP für die Gefährt*innen im Gefängnis

Wenn wir nicht gemeinsam kämpfen, bringen sie uns getrennt um

* * *Solidarischer Rap* * *

Unterstützung: $2000

Datum: Samstag, den 14. Juli, ab 20:00 Uhr

Veranstaltungsort: EXEQUIEL FERNADEZ 441, ÑUÑOA, SANTIAGO, CHILE

Wir laden alle ein, sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen, bei der sich der RAP und das Bewusstsein für solidarische Arbeit gegen Gefängnisse vereinen, aus Solidarität mit unseren Gefährt*innen und Geschwistern in den Knästen, die vom Staat und dem Kapital als Geisel genommen wurden.

Beteiligt euch, unterstützt die Veranstaltung und verbreitet diesen Termin… Falls ihr Infos zum Austausch haben solltet, bringt auch diese mit (wie Leinwände und alle Propaganda, die Ideen der Befreiung ausdrücken)

Wieder einmal ist die Musik, wie eine Waffe, um jetzt die Umzäunung und die Isolierung unserer Gefangenen zu durchbrechen!

Sie gehören gemeinsam mit uns auf die Straße.

Gegenüber der massenhaften Gleichgültigkeit: Aktiver Widerstand gegen Gefängnisse!!

Es wird geben: Tombola, Essen, Getränke.. Bringt auch Material für einen eigenen Stand mit!

Beschäftigt wird sich mit der aktuellen Lage der Gefährt*innen:

MARCELO VILLARROEL
JUAN ALISTE
TAMARA SOL FARÍAS
MAURICIO HERNANDEZ
CELESTINO CÓRDOVA

Raum, frei von toxischen Eigenschaften!

auf spanisch

Athen: Geldautomat einer Piräus Bank zerstört

Freitag Abend, am 16. Dezember, kurz vor 20 Uhr haben wir uns dazu entschieden, der Filiale der Piräus Bank am Canningos Platz einen Besuch abzustatten. Nach dem Einschlagen des Bildschirms und den sich daneben befindlichen Fenstern mit einem Hammer, haben wir Benzin auf den Bankautomaten gegossen und es angezündet. Vor dem Weggehen, haben wir auch einen Molotow-Cocktail auf das Ex-Handelsministerium geworfen, das sich gegenüber der Bank befindet.

Diese Aktion ist der Erinnerung des Anarcho-Nihilisten Sebastian Oversluij gewidmet, der bei dem Versuch am 11. Dezember 2013.eine Zweigtelle der BancoEstado in Santiago, Chile zu enteignen, erschossen wurde.

Das ist auch ein Akt der Komplizenschaft mit der Anarchistin Tamara Sol Farías Vergara, die im chilenischen Verlies gefangen gehalten wird, weil sie Rache für den Verlust von Sebastián genommen hat, in dem sie am 21. Januar 2014 das Feuer auf einen anderen privaten Wachmann der selben Bank eröffnet hat.

ERINNERUNG UND KAMPF FÜR DIE GEFALLENEN UND INHAFTIERTEN GEFÄEHRTINNEN! INFORMELLE KOORDINIERUNG UND ANGRIFF MIT ALLEN MITTELN!

auf Griechisch | Spanisch  / Englisch

 

Santiago, Chile: Aktion, 3 Jahre nach dem Tod (im Kampf) von Sebastián Oversluij

Sebastián Oversluij, mit jeder direkte Aktion  gewinnen wir deine Erinnerung zurück.*. Diesen 11. Dezember sind es schon drei Jahre her, seit deinem Tod im Kampf, mit Feuer antworten wir auf jeden gefallenen Gefährten.

Freiheit für die GefährtInnen des PDI-Falles, Tamara Sol und alle GefährtInnen, die sich, verschleppt durch den Polizeistaat, im Knast befinden.

Feuer den Gefängnissen!
Kein Vergessen,  ebenso kein Vergeben!
Der Kampf geht weiter, stärker als bisher!

*Barrikaden, Transparente, Flugblätter und Angriffe mit Molotow-Cocktails auf das Pack von Cabanierxs, als Erinnerung an Pelao Angry und für die politischen Gefangenen  in der Nähe der UMCE (ehenmals pädagogisches Institut). Währendessen kam es auch an der JGM (Universität von Chile) zu  Auseinandersetzungen.  Santiago-Chile, 7.12.2016.

auf Spanisch

Santiago: Barrikaden zur Erinnerung an Alex Lemún und aus Solidarität mit den Gefangenen

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03-415 November 2016

In der Nähe der Universität “Metropolitana de Ciencias de la Educación“ (ex-Pedagógico) errichteten Vermummte Barrikaden. Dieses geschah im Zusammenhang mit dem 14. Tag des Gedenkens an die Ermordung des jungen Mapuche Alex Lemún, der am 12. November 2002 durch die chilenische Polizei ermordet wurde.

Es wurden Flugblätter für Alex Lemún, die GefährtInnen des Falles PDI und Tamara Sol Farías Vergara geworfen.

auf Spanisch

Mexiko, Oaxaca: Brandangriff auf eine Banamex Bank in Oaxaca durch Informelle Anarchistische Individualitäten

Morgens 23. Mai mit der Komplizität des Vollmondes entschieden wir erneut anzugreifen und vereinten uns in einer von PolizistInnen und Militärs eroberten Stadt mit der Nacht, die uns Unsichtbarkeit, Anonymität und Klandestinität verleiht und zündeten mit von Benzin begossene Pneus eine Filiale der Banamex an. So erleuchteten wir die Nacht und versetzten einen Schlag, es ist ein Augenblick, aber einer, den wir geniessen konnten und uns sekundenlang freier fühlen lässt und auch das Feuer befreite, das sich nach und nach in die schreckliche Filiale und ihre Bankautomaten gefressen hat. Wir entschieden es auf Video aufzunehmen damit die Welt erfahre, dass manche Aktionen einfach durchzuführen sind und um damit alle dort zur Aktion zu ermutigen, wo sie sich befinden.

Zweifellos sind wir überall. Wir betrachten die Banken und ihre Verantwortlichen als direkte Verursacher der sozialen Armut und Ungleichheit, die Banken sind Tempel wo der „Gott“ Geld ein und aus geht, wo die Armut verwaltet wird, wo dieser „Gott“ über jeder Lebensform steht, und die Offensive wird sich weiter gegen jede Institution der Macht und ihre Maschinen richten. Von hier aus möchten wir auch klarstellen, dass uns die körperliche Unversehrtheit jeglicher Person egal ist, die wir als Feindin und Komplizin des Krieges betrachten, in den wir verwickelt werden, dass wir nicht zögern werden Kerkermeister, PolizistInnen, Militärs, RichterInnen, Banker, Manipulanten der Kommunikation, PolitikerInnen… usw. anzugreifen wenn sich uns die Gelegenheit bietet.

Nein, ihr Staatsterrorismus wird uns nicht aufhalten. Auf die Militarisierung und die Repression der Regierung werden wir kraftvoll antworten. Wir entscheiden uns zum Angriff, betrachtet euch als verletzliche SklavInnen und WächterInnen der Ordnung. Der Brand breitet sich aus.

In der Aktion gedenken wir aller gefallenen und gefangenen GenossInnen dieses sozialen Krieges. Gedenken an Mauricio Morales, Sebastián Oversluij und die GenossInnen, die sich in den Klauen des Staates befinden. Für Fernando Bárcenas, Tamara Sol, Mónica Caballero und Francisco Solar. In kämpferischer Solidarität mit den GenossInnen der Verschwörung der Zellen des Feuers.

TOD DEM STAAT!!
TOD DER AUTORITÄT!!
WIR WERDEN DAFÜR SORGEN; DASS DIE ANARCHIE LEBT!!

Informelle Anarchistische Individualitäten

PS: Ha, ha, ha

Üb. mc, Knast Salez, CH aus dem Spanischen / auf Griechisch

Melbourne, Australien: Graffiti & Flyeraktion für die GenossInnen in Chile

Sieg den anarchistischen Hungerstreikenden in Chile
Sieg den anarchistischen Hungerstreikenden in Chile
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Freiheit für Sol
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Freiheit für Nataly, Juan & Guillermo
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Freiheit & Solidarität für die chilenischen Gefangenen im Hungerstreik Nataly Casanova, Juan Flores und Guillermo Durán

Flyer3-1024x614FreeSol-1024x614FreeTamara-1024x614FreeTato-1024x614FreeTamaraSol-1024x61411.05.15: Graffiti & Flyeraktion in den Vororten der Innenstadt Melbournes für die anarchistischen GenossInnen, die in den Kerkern des chilenischen Staates mit Repression konfrontiert sind. Parolen wurden für Nataly, Juan und Guillermo, seit dem 13./14. im Hungerstreik, für Tamara Sol Vergara und Natalia Tato Collado gesprüht. Flyer wurden zum Fall von Tamara Sol Vergara und den Hungerstreik von Nataly, Juan & Guillermo verklebt.

Subversive Tagging & Propaganda Zelle

auf Englisch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Italienisch

Europa: Gesten der Solidarität mit Diego Ríos und Tamara Sol Farías Vergara

Einige Mitwirkende des Netzwerks Contra Info entschlossen sich, ihre Kräfte zu koordinieren, um die Fälle der zwei anarchistischen GenossInnen sichtbar zu machen, an denen sich die Henker des chilenischen Staates in letzter Zeit rächen: Diego Ríos, der am 7. Februar, nachdem er fünfeinhalb Jahre auf der Flucht war, verhaftet wurde und der zurzeit wegen illegalem Besitz von Explosivstoffen, die im Sommer 2009 gefunden wurden, in Sicherungsverwahrung festgehalten – und Tamara Sol Farías Vergara, die für die Erschießung eines Wachmanns der BancoEstado im Januar 2014 in Santiago, nach einem Jahr U-Haft am 4. Februar zu etwas mehr als sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Zwischen dem 24. und 26. Februar 2015 führten wir folgende Propagandaaktionen in den staatlich kontrollierten Gebieten von Griechenland, Portugal, Spanien und Frankreich durch:

1 2 3– Auf dem Exarchia Platz in der Innenstadt Athens wurde ein Transparent platziert auf dem steht: “Stärke für Diego Ríos, anarchistischer Gefangener in Chile (A) Immer im Kriegszustand.”

6 5 4– Ein weiteres Transparent wurde in der Stournari Straße am Gelände des Athener Polytechnikums angebracht auf dem steht: “Von Athen nach Santiago, Freiheit für Tamara Sol (A).”

7 8 9– In Lissabon wurden Flugblätter (1, 2) mit folgenden Parolen ausgeworfen: “Aktive Solidarität mit Diego Ríos, anarchistischer Gefangener in Chile / Der Weg in die Freiheit wird aus den Ruinen der Knastgesellschaft geboren / Rache für unsere Toten, Rache für unsere Gefangenen // Stärke für Diego Ríos, Anarchist, der vom chilenischen Staat gefangen genommen wurde / Feuer den Grenzen, Feuer den Gefängnissen // Komplizenschaft mit Tamara Sol, Anarchistin, die vom chilenischen Staat gekidnappt wurde // Tod dem Staat, lang lebe die Anarchie.”

10 11 12– Folgende Stencils wurden an die Wände des Lissabonner Stadtteils Oeiras gesprüht: “Solidarität mit Tamara & Diego (A).”

13 14– An einer der Ausfahrtstraßen Barcelonas wurde ein Banner an einer Brücke aufgehangen auf dem steht: “Stärke für Diego und Tamara! Gefängnisse werden unsere Sehnsucht nach Freiheit nicht aufhalten.”

– Zwei Banner wurden im Zentrum von Marseille aufgehangen (leider konnten wir keine Fotos machen). Auf dem Ersten steht: “Solidarität mit AnarchistInnen im Gefängnis oder im Untergrund” und auf dem Anderen: “Freiheit für Diego Ríos & Tamara Sol (A).”

Mit diesen symbolischen Gesten, die die Grenzen überqueren, zeigen wir unsere Unterstützung für Diego und Tamara Sol, während wir die Stärkung der internationalen Solidarität mit unseren eingekerkerten Schwestern und Brüdern anstreben. Wir vergessen auch nicht den Rest der kämpferischen Gefangenen in Chile und weltweit.

Vorwärts Compas – fasst Mut und kämpft, bis wir all die Mauern der Herrschaft zerstört haben!

Italien: Brandanschlag gegen einen Telekom-Mast in Rovereto

Am 13. Dezember 2014 wurde der Telekom-Mast in der Stadt Rovereto attackiert. Die Überwachungskameras wurden außer Betrieb gesetzt und Brandsätze an verschiedenen Stellen angebracht. Die Firmen der Telefongesellschaften sind neben den Umweltschäden, die sie verursachen, besonders in Bezug auf Überwachung und Sicherheit mit dem Staat verknüpft. Insbesondere Telekom ist eine der verantwortlichen Firmen für die Anwendung von Videokonferenzen in Prozessen gegen Häftlinge in Italien.

Die Aktion wurde in Solidarität mit Adriano Antonacci und Gianluca Iacovacci, welchen die Videokonferenz aufgezwungen wurde, mit Maurizio Alfieri, dem sie ebenfalls die Videokonferenz, wegen seines Kampfes im Knast aufgezwungen haben, mit Mónica Caballero und Francisco Solar und mit den 11 Verhafteten der letzten Repressions Operation „Pandora“ verübt. Für die Gefangenen NO TAV, weil die Telefongesellschafts-Firmen eine Schlüsselrolle bei der Repression gespielt haben. Für Tamara Sol, die angeklagt ist auf den Wachmann einer Bank geschossen zu haben.

Wir erinnern an Sebastián Oversluij, an Rémi Fraisse, ermordet von der Polizei, und wir zeigen unsere Solidarität mit allen kämpfenden Gefangenen.

Eine Umarmung an alle die sich mit der Macht konfrontieren, weltweit.

FÜR DIE DIREKTE AKTION. FÜR DIE ANARCHIE.

Quelle: Informa-azione.info

Porto Alegre, Brasilien: Das Feuer rebellischer Herzen entfacht die Welt

Wir können nicht weiter ZuschauerInnen oder SympathisantInnen bleiben; die Revolte spitzt sich weiter zu in dieser abstoßenden Welt; wir gehen raus auf die Straße um zu agieren, zu trotzen und mit der Ruhe zu brechen, die als sozialer Frieden aufgefasst und getarnt wird; die Bourgeoisie und die unterwürfigen BürgerInnen sind Lakaien der unterdrückerischen Herrschaft. Und damit das nicht nur Worte bleiben, gingen wir in kämpferischer Art auf die Straßen und drückten unsere Solidarität mit den unzähmbar Kämpfenden aus; kein Mitstreitender wird jemals vergessen werden. Weder domestiziert noch politisiert sondern rebellisch. Wir werden nicht nur gefangen genommen oder ermordet sondern sind Kämpfende, AnarchistInnen, wilde Antiautoritäre. Wir führten diese Aktion für jedes Individuum, für alle GenossInnen durch, indem wir den Verkehr auf der Goethe Chaussee mittels Feuer unterbrachen und ein Transparent auf der Brücke entrollten, auf dem geschrieben steht: „Das Feuer rebellischer Herzen entfacht die Welt. Grenzenlose Solidarität mit allen Gefangenen, die sich im Krieg befinden; Tamara Sol, Alfonso, Hermes; Sebastián lebt.“ Kraft den GenossInnen, die wegen des Security Falls verfolgt werden und den Gefangenen überall auf der Welt!

Für die totale Befreiung, für die Zerstörung aller Gefängnisse.

Quelle: Cumplicidade

Uruguay: Solidaritätsaktion für inhaftierte GefährtInnen in Chile

Freiheit für die in Chile inhaftierten Freddy, Marcelo, Juan, Carlos, Sol
Solidarität mit Sol Vergara. Wir werden nicht ruhen bis wir den letzten Henker verbrannt haben.

25. März,  Montevideo, Uruguay.

Gemalte Solidaritätsparolen für die Gefähren Freddy, Marcelo, Juan, Carlos and Sol. Wir senden viel Kraft und Liebe den Gefährten, die beschissenen Gerichtsverhandlungen und Gefängnis ausgesetzt sind.

Chile: Brief von Tamara Sol Vergara aus dem chilenischen Knast

„Ich danke euch für alle erhaltene Unterstützung. Ich spürte in den Venen eure bedingungslose Liebe. Jeder Brief, jede Notiz, jeder prima Kuchen oder Moneten, ist eine Freude und ein Energieschub in diesem Käfig. Die Möglichkeit ergreifend, dass ihr alle versammelt seid, werde ich einige Zweifel klären, die da oder dort kursieren.

Was die Aufklärung der Geschehnisse angeht, werde ich kein Wort sagen, aber doch nicht unterlassen ein Signal zu geben in dieser Situation. Was den Knast angeht, prallte ich auf ein bestimmtes Panorama, ganz klar mit den Eigenschaften des Abschnitts, wo ich bin, „öffentliche Kennzeichnung“ genannt, wo die Knäste auf eine schizophrene „Freundschaft“ mit den gefangenen Frauen abzielen und noch stärker auf das dementsprechende Stockholmsyndrom*. Angesichts dessen war meine Haltung, meine Distanz, die sich zwischen Geiselnehmer und Geisel gehört, so freundlich sie auch sein konnte. So hab ich mir einen gewissen „Ruf“ als Feindin der WärterInnen erworben, folglich lassen sie mich in Ruhe. Mit den Anderen des Abschnitts ist mir gelungen die Unstimmigkeiten zu überwinden, die durch die 24 h erzwungenen Zusammenlebens natürlich entstanden sind und es ist mir auch gelungen, etwas Ausgleich zwischen dem Zusammenleben und meinem antisozialen Wesen zu finden. Was die, für die Ermittlungen schädlichen, Soligesten angeht, ist meine Position, dass solche Gesten nie aufhören sollen, obwohl sie von der/dem Gefangenen auch immer abgelehnt werden dürfen. Die Nachrichten von dem was draußen geschieht, sind unter uns und auch für die Familien das, was überdies unsere Moral hebt, die in den letzten drei Monaten am Boden zerstört war. Aus demselben Grund, GenossInnen – und mit der entsprechenden Kritik/Selbstkritik – welche öffentliche Einschätzung man auch mache, sie muss aus der Aktion heraus kommen. Man sagt die beste Art zu lehren sei handeln. Unsere Aufgabe ist jetzt unermüdlich zu lernen, ein Gleichgewicht zu finden zwischen Intelligenz und Praxis und das eigene Ego beiseite zu lassen, die Verantwortung für unsere Fehler zu übernehmen und uns auf das zu konzentrieren, was wir manchmal vernachlässigen.

Jede und Jeder weiß, was ich meine, so wir ihr verstehen konntet, was am 21. Januar geschehen ist und das angesichts eines toten oder gefangenen Genossen unsere Gefühle dieselben sind, man kocht vor Wut, das Herz rast und wir weinen zusammen um ihn.

Denn so oder so, wir kennen und lieben uns und wissen, dass wir Wenige sind, aber wir sind, existieren und knüpfen Beziehungen. Diese Bindung ist unsere Antwort auf die Bindungen der Existenz/des Systems wo Machismus, Macht und Kompetenzen von den Frauen reproduziert werden. Es ist das, was mich aufrecht, lebendig und hoch erhobenen Hauptes erhalten hat und mit jenem Stempel als politische Gefangene, der dem braven Gefangenen Schwierigkeiten bereitet.

Als erste Erklärung hoffe ich euch nicht gelangweilt zu haben. Ich sende euch eine Umarmung, voller Kraft und Energie, die ihr mir gebracht habt am Tag, an dem ihr zum Gedenken an den Tod der 81 Gefangenen in genau diesem Knast gekommen seid. Der ganze Knast hat es bemerkt und nun grüßen sie mich in den Korridoren. Ein dermaßen masochistisches Ding, dass es mich vor lauter weinen ohne Tränen gelassen hat.

Herzlich, allen GenossInnen
Sol hat euch gern“

* Stockholm Syndrom bezieht sich auf einen bestimmten Zustand des Geistes, der sich nach einem extrem gewalttätigem Erlebnis oder einer traumatischen Episode, z. B. Entführung oder kontinuierlicher Missbrauch, manifestiert. Wird diese Person mit Stockholm Syndrom in Gefangenschaft gehalten oder missbraucht, empfindet die Person positive Gefühle, darunter auch Liebe, für seine/ihre Folterer, welches sich dann über eine Art Bündnis und Komplizenschaft zwischen dem Opfer und der Folterer ausdrückt.

Um ihr zu schreiben:

Tamara Sol Vergara
Pieza 1, modulo 1, piso 3 – sur.
Cárcel de san Miguel (Chile)

Übersetzung ins Italienische von den Compas von Beznachalie – sie bekamen den Brief, der ungefähr im Februar verfasst wurde, von den Compas von Radio Mayday. Der Brief wurde während des Soli-Essens in Villa Francia verlesen und ist auf spanisch auf auffindbar.

Üb., mc, Lenzburg (leicht editiert)

Granada, Spanischer Staat: Farbangriff auf die Filiale der Banco Sabadell

Am Abend des 20. März (gegen 17:30 Uhr) wurde eine Filiale der Banco Sabadell, die sich in der San Pablo II Str. im Zentrum Granadas befindet, mit Farbe angegriffen. Rote Farbe wurde über die Fensterfront und die Bildschirme der Geldautomaten verteilt, was sie nutzlos machte bis sie gesäubert oder ersetzt werden. Wir hinterließen auch Flugblätter am Ort des Geschehens mit einem Text in Solidarität mit den GenossInnen im Sicherheitsfall in Chile, deren Prozess am 25. März beginnt.

Diese Aktion wurde im Kontext der Agitations- und Solidaritätswoche mit diesem Fall ausgeführt, die besonders von Chile ausging und bei verschiedensten Kollektiven und Individuen aus der ganzen Welt, zu denen wir uns anonymerweise auch selbst zählen, Widerhall fand. Wir senden weiterhin ein Zeichen der Kraft und Solidarität an Tamara Sol und den Rest der AnarchistInnen, die in den Käfigen des chilenischen Staates und den Knästen der Welt inhaftiert sind.

Solidarität und Aktion! Fick die Banken!
Lang lebe die Anarchie!

Santiago, Chile: Brief von Tamara Sols Familie

Villa Francia, 3. Februar 2014

Liebe FreundInnen und GenossInnen,

unsere geliebte Tamara Sol ist im Gefängnis.

Blitzschnell wie ein rächender Pfeil, wie immer, wenn sie einen armen oder subversiven Menschen verurteilen, hat eine Richterin des Systems, Paola Robinovich, die Absicht sie von zehn Jahren und einem Tag bis lebenslänglich zu verurteilen. Sie erhebt die Anklage wegen „schwerem Raubüberfall“, die schwerste Anklage im chilenischen Strafrecht, und erklärt, Tamara Sol sei eine Gefahr für die Gesellschaft.

Eine dermaßen wohlgeordnete, auf der abartigen Ungleichheit zwischen wenigen immens Reichen und der Masse an immens Armen aufgebaute Gesellschaft; eine militarisierte Gesellschaft mit hunderten Bullen in ihren Straßen, die sich in der Peripherie alles leisten können, auch die Geiselnahme der Jugend in den poblaciones [Armenvierteln] mit Lizenz, sie zu verprügeln, zu lügen, für Justizkonstrukte, Verhaftungen, Hausdurchsuchungen, Mord, spionieren, fotografieren…; eine Gesellschaft, die ein „big market“ ist, die auf den Individualismus stolz ist, den sie geschaffen hat, die auf die Mittelmässigkeit stolz ist, die sie geschaffen hat, eine Gesellschaft, in der die Kommunikationsmedien nichts als Showbusiness und Krimis hervorbringen. Die Richterin verfügte zum Schutz dieser Gesellschaft, dass Tamara Sol während der Ermittlungsperiode (üblicherweise 60 Tage) im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses San Miguel bleiben soll. In diesem Straftrakt kann man nur ½ Stunde in den Hof… oder sie bleiben auch den ganzen Tag in der Zelle.

Die Schnelligkeit, mit der die RichterInnen ein Urteil sprechen, ist genau das Gegenteil dessen, wenn jemand verurteilt wird, der/die eine Uniform trägt, die dann bequem in ihren Wohnungen leben, nachdem sie mit ihrer Macht in den Volksquartieren Jugendliche und Zivilpersonen ermordet und misshandelt haben. Wir hatten wegen des Mordes an Eduardo und Rafael, unsere Söhne, über zwanzig Jahre auf ein Justizurteil zu warten. Es waren milde Urteile: 7 Jahre. Nur 7 Jahre für die Ermordung zweier Menschen. Die Verhaftung geschah ohne jegliche Medienpräsenz, ohne ihre Gesichter zu zeigen, ohne Handschellen; und dann wurden sie ins Fünfsternehotel-Gefängnis Punta Peuco gebracht. Derselbe beflügelte Geist ist bei den RichterInnen auch nicht vorhanden, wenn sie die Diebe mit Schlips und Kragen verurteilen; in diesen Fällen fließt auch Geld untereinander und alles geht reibungslos, geräuschlos vonstatten.

Wir möchten euch sagen, dass es Tamara Sol relativ (in ihrer Lage als Gefangene) gut geht. Ihr Geist ist standhaft, ihre Moral hoch. Sie ist eine würdevolle und tapfere Frau, die uns und direkter ihre Familie herausgefordert hat; wir seien Feiglinge, die nie den Weg aus diesem verfluchten System, von dessen Brosamen wir uns begnügen, heraus einschlagen werden, dass für uns nie „der Moment“ sein wird. Wir würden auch nie „genügend Mittel“ haben, dass wir den Ton angeben und plötzlich Gerassel machen, aber nichts was diese tödliche Routine aufbricht, in der wir festkleben.

Wir leiden enorm, weil es unser Mädchen ist, das wir zutiefst lieben, das gefangen ist. Wir sind aber auch stolz, denn nun ist sie eine Frau und hat in ihrem Leben einen enormen Mut bewiesen.

Eine Frau, die uns zutiefst in Frage gestellt hat, so dass wir uns von diesem System nicht mehr in die Enge treiben lassen, unsere Leben nicht mehr seinen Befehlen anpassen, uns den Morden an GenossInnen nicht mehr fügen wollen, nicht mehr der permanenten Beraubung, die an uns und allen Leuten in jedem Bereich verübt wird; unseres Landes, unserer Ozeane, unseres Reichtums, unserer Bäume.

Wir brauchen Kraft, Compas, wir brauchen eure ehrliche und selbstlose Freundschaft wie ihr es immer getan habt. Unser Weg ist klar umrissen und wir können nicht ruhig bleiben in der Hoffnung, dass andere das tun, was wir voranbringen müssen…

DIE IDEE EINER FREIEN UND GESCHWISTERLICHEN GESELLSCHAFT ZUTIEFST LIEBEN UND SIE MIT KLEINEN UND GROSSEN HANDLUNGEN AUFBAUEN, NICHT NUR MIT DISKUTIEREN, SONDERN MIT JEDER FORM DES KÄMPFENS UND IN JEDEM BEREICH UNSERES LEBENS.

Tamara Sol, Tochter, Nichte, Schwester, wir lieben dich mit all unserer Kraft.
Tamara Sol, kämpfende Compa, wir bewundern dich für deinen Mut. Wir sind an deiner Seite.
Tamara Sol, wir werden immer an deiner Seite stehen, du wirst nie alleine sein.
Tamara Sol, „der Himmel spiegelt sich im Ozean, so musst du nur zum Monde schauen.“ Geduld, Geduld, Liebe.

Wir möchten allen danken, die uns zu Hause besucht haben, die sich sofort um uns gekümmert haben, die ihre Solidarität gezeigt und Dinge gebracht haben, die Tamara Sol im Gefängnis benötigt.

Wir sind den Frauen dankbar, die sie im dunklen Kerker empfangen haben und sie mit ihrer Zuwendung unterstützen.

Wir nehmen auch jene zur Kenntnis, die nicht mit uns waren und uns so, mit ihrem Verhalten, zeigten, dass sie mit Tamara Sol nicht einverstanden sind. Das machte uns sehr klar, auf wen wir jetzt und in Zukunft zählen können.

Ana Vergara Toledo
Luisa Toledo Sepúlveda
Manuel Vergara Meza

via vivalaanarquia, Übersetzung ins Englische von waronsociety
Übersetzung ins Deutsche von mc, Lenzburg (leicht überarbeitete Version)

Chile: Über die Verhaftung von Tamara Sol Farías Vergara

Am 21. Januar 2014 wurde die anarchistische Genossin Tamara Sol Farías Vergara in Santiago de Chile verhaftet. Sie wird beschuldigt, am selben Tag in der Bankfiliale, die sich auf der Kreuzung Alameda Allee und Las Rejas Straße befindet, einen bewaffneten Angriff auf einen Wachmann der Banco Estado durchgeführt zu haben.

Am 22. Januar erschien die Genossin vor Gericht und wurde in Untersuchungshaft gesteckt. Sie ist angeklagt, die Waffe des besagten Wachmanns gestohlen zu haben und ihm schwere Körperverletzungen zugefügt zu haben. Die Ermittlungen werden innerhalb von 60 Tagen abgeschlossen sein, sie ist konfrontiert mit einer Haftstrafe von 10 Jahren und einem Tag bis zu Lebenslänglich.

Angesichts des Ernstes der Situation und der medialen Hysterie, die gegen Sol aber auch ihre Familie gestartet wurde, Mitglieder von ihr wurden von den Hunden des Pinochet Regimes ermordet, rufen wir zur aktiven Solidarität mit der Genossin auf und machen auf die Notwendigkeit aufmerksam, zu verhindern, dass die feindliche Propaganda reproduziert wird, d. h. die der Presse, Bullen und Richter.

“Mit einem Revolver erschossen zu werden, um klüger zu werden; das geschieht euch ganz recht!”

Anarchistische Propagandazelle für die internationale Aufwieglersolidarität