Tag Archives: Indonesien

Indonesien: Update zu den anarchistischen Gefangenen in Yogyakarta

erhalten am 9.11.2018

Den Gefangenen geht ihnen den Umständen entsprechend gut. Der Gefährten BV leidet an Atemnot, beginnt sich jetzt aber besser zu fühlen.

Der Prozess ist sehr lang, besonders für die Gefähren BV, AM, and W. Bei allen, die erneut am 8. November 2018 vor Gericht erscheinen mussten, haben breits die Pladoyers der Verteidigung stattgefunden Davor haben sie bereits die Forderung der Staatsanwaltschaft erhalten. Am 1.11.18 wurde bei ihrem Prozess vor dem Sleman 10 Monate als Höchststrafe gefordert. Das Urteil soll dann am 22.11.18 gesprochen werden.

Bis alle frei sind!

Mehr Information auf: palanghitam.noblogs.org

Madrid, Spanischer Staat: Sabotage im Rahmen der Internationalen Woche für Solidarität mit Anarchistischen Gefangenen

erhalten am 19.9.2018

Während der Internationalen Solidaritätswoche mit den Anarchistischen Gefangenen wurden mehr als ein Dutzend Geldautomaten in verschiedenen Stadtvierteln von Madrid sabotiert. Die Werkzeuge für diese Art von Sabotage sind einfach und schnell: Hämmer und Sprays.

Wir verstehen Solidarität als die Kontinuität des Kampfes, der unsere Gefährt*innen in Staatsgefängnisse gebracht hat. Anarchistische Solidarität ist viel mehr als nur ein geschriebenes Wort oder eine Unterstützungsarbeit mit den Gefangenen. Diese Solidarität verwirklicht sich im Angriff auf die Strukturen des Kapitalismus und des Staates und versucht den Konflikt durch direkte Aktionen zu vertiefen.

Nieder mit den Gefängnismauern. Lang lebe die Anarchie.

Für die durch die Operation Scripta Manent betroffenen Gefährt*innen!

Für die nach dem G20-Gipfel in Hamburg von Repressalien betroffenen Gefährt*innen!

Für die, nach dem 1. Mai strafrechtlich verfolgten, indonesischen Anarchist*innen!

Für Lisa und alle anarchistischen Gefangenen!

Anarchist*innen

Sydney: Solidarität mit Anarchist*innen in Yogyakarta

 

Freiheit für die Klassenkampf-Gefangenen in Yogyakarta

Im Zusammenhang mit der jährlichen Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen, besuchten am Donnerstag, den 23. August, einige Anarchist*innen in Sydney das indonesische Konsulat in Maroubra.

Ein Transparent mit der Aufschrift: “Freiheit für die Klassenkampf-Gefangenen in Yogyakarta” wurde an den Zaun des Konsulats befestigt. Zahreiche Fluglätter wurden auch außerhalb der Botschaft verteilt.

Anarchist*innen in Yogyakarta sind infolge der 1. Mai Demonstration, mit brennenden Barrikaden in den Straßen, einen abgebrannten Polizei-Posten  und einem Aufruf, den lokalen Sultan zu töten, einer Welle der Repression ausgesetzt.

Zahlreiche Anarchist*innen und Klassenkampf-Gefährt*innen wurden nach der Demonstration verhaftet und einige von ihnen sind immer noch im Gefängnis und stehen vor Gericht.

Wir möchten allen Anarchist*innen und  revolutionären Gefangenen in Indonesien und weltweit unsere Solidarität zum Ausdruck bringen lassen und wünschen ihnen viel Kraft.

Yogyakarta, Indonesien: Solidaritäts-Update zum Prozess der vier anarchistischen Gefangenen

Für die vier Klassenkampf-Gefangenen, die für den 1. Mai in Yogyakarte ins Cebongan-Gefängnis überstellt wurden, hat der Prozess begonnen. Die (Ruf-)namen der vier verhafteten Gefährten sind Azhar, Zikra, Boim, und Edo.

Die Anarchistische Aktion zum Gedenken an den 1. Mai tritt in eine neue Phase. Die Klassenkampfs-Gefangenen, die an der Demonstration an der Kreuzung außerhalb der UIN Yogyakarta (Staatlich Islamische Universität Sunan Kalijaga ) teilgenommen haben, hatten am 26. Juli ihre 1. Anhörung vor dem Sleman Bezirksgericht.

Die 1. Vorverhandlung begann mit dem Vorlesen der Anklageschrift gegen die Gefährt*innen durch den Staatsanwalt. Er erklärte, dass dieser Prozess getrennt von dem Strafverfahren stattfinden soll und forderte eine getrennte Verhandlung.

Der Prozess findet in fortlaufender Reihenfolge statt:Azhar und Zikra sind Fallnummer 306 / Pd.B / 2018 / PNSmn, Edo und Boim Fallnummer 305 / Pid.B / 2018 / PNS mn. Obwohl der Prozess im selben Raum stattfindet, handelt es sich damit um eine Abtrennung.

Es wurde eine getrennte Anhörung gefordert, da die Angeklagten jeweils anderen Anschuldigungen aus laufenden Prozessen ausgesetzt sind. In der verlesenen Anklage wurden Beweise für Gewalt und Zerstörung öffentlicher Einrichtungen präsentiert. Dies entspricht den bereits von der Polizei gesammelten Beweismitteln.

Auf Grundlage der Strafanzeige, sind die Häftlinge entweder durch den Artikel 170 Absatz 1 mit einer Höchststrafe von 5 Jahren Gefängnis bedroht oder es greift der Artikel 406 des Strafgesetzbuches, der eine Höchststrafe von 2 Jahren Haft vorsieht. Es wurden auch Beweismittel herangeführt, die belegen, dass die vier Gefährt*innen während des M1 eine Straftat begangen haben. Die vier Angeklagten äußerten sich nicht zur Anklage.

auf englisch / portugiesisch

Yogyakarta, Indonesien: Unterstützt unseren anarchistischen Gefährten Brian Valentino!

erhalten am 17.5.18

Unser Gefährte, Brian Valentino, sitzt zur Zeit  im Polda Gefängnis Yogyakarta, der Polizeizentrale von Yogyakarta (besondere feudale Region innerhalb der Provinz Zentral-Java)

Seit dem Tag seiner Verhaftung, vom 1. bis zum 16. Mai 2018, wurden unserem Gefährten, der geschlagen und gefoltert wurde, seine Rechte für  jeglichen juristischen Beistand verweigert. Seidem er verhaftet wurde, musste er bereits 15 Tage Vernehmung ohne Beteiligung eines Anwalts über sich ergehen lassen. Die Polizei und die Rechtsbeihilfe konnten uns keinen Grund hierfür benennen, weshalb wir nicht sicher sind, ob die Polizei oder Rechtsanwält*innen es verweigern, dass er Unterstützung erhält.

Um das klarzustellen, wir haben diese Information von Brian Valentino’s Vater erhalten, der ihn nach einer Woche besucht hat und  versichert, dass Brian der einzige der Verhafteten ist, dem seit den 15 Tagen seiner Verhaftung kein rechtlicher Beistand gewährt wird.

Aus diesem Grunde appellieren wir an nationale und internationale Gefährt*innen, die Solidarität mit Brian Valentino, unserem lieben anarchistischen Freund, zu intensivieren. Wir schränken die Solidarität nicht ein, sie kann legal oder was auch immer sein. Aber für Geldspenden an die Familie und Angelagten:

Donation: BRI 5175-01-001-257-503 (Ilona)
Email: palanghitam@riseup.net

Oder teilt dieses eurer nächsten indonesischen Botschaft mit, mit allen erforderlichen Mitteln.

Anarchist Black Cross / Anti-Autoritäre Solidarität Yogyakarta, Indonesien

auf englisch

Yogyakarta, Indonesien: Kommuniqué zur Repression nach der 1. Mai Demo gegen Feudalherrschaft

https://www.youtube.com/watch?v=ciIN0MSAwZw

Der letzte Moment vor der Repression. Bis jetzt sind 12 Gefährt*innen immer noch in Haft und die Polizei setzt die Hexenjagd fort

Kommuniqué (erhalten am 3.5.)

Obwohl es sich um ein „exklusives“ Kommuniqué innerhalb Yogyakarta oder Indonesien im allgemeinen handelt, rufen wir dazu auf, internationalen Druck auf dieses verrottete feudale System auszuüben, das noch in diesem Jahrhundert existiert.

Grüße den lieben Leuten von Yogyakarta, die unsere Demonstration (die mit der Absicht durchgeführt wurde, die Institution von Kraton in Yogyakarta zu kritisieren) diffarmieren. Glaubt uns, wenn wir sagen, dass wir es bereits wussten, sogar bevor wir unsere Demo durchgeführt haben, dass es eine Antipathie der Öffentlichkeit gegen unsere Demonstration gibt. Es ist sehr verständlich. Feudalismus schafft diesen Glauben, dass Könige und Adlige so etwas wie halbgöttliche Wesen darstellen. Ihre Autorität ist heilig und durch sich selbst gerechtfertigt. Einige werden zu Herrschenden, weil sie zufällig in der richtigen Familie geboren wurden: Der königlichen Familie. Das ganze Feudalgebiet ist Eigentum des Königs und seiner königlichen Familie. Die Leute sind nur Bewohner*innen, die jederzeit, dem königlichen Willen entsprechend, vertrieben werden können. Aufrechterhalten wird das System, u.a., durch diesen irrationalen Glauben an das feudale Gesetz. In Yogyakarta ist der Feudalismus das, was Yogyakarta “besonders”macht. Politisch bedeutet dieser besondere Status, dasss Yogyakarta nicht, wie andere Provinzen in Indonesien, durch einen gewählten Regierenden regiert wird. Stattdessen wird die Region durch einen Gouverneur regiert, der auch ein Sultan ist. Sozio-kulturell hat dieser besondere Status eine andere Bedeutung. Er gibt den Leuten von Yogyakarta ein falsches Gefühl von Stolz. Yogyakarta ist besonders, weil es von einem Sultan regiert wird, und die Leute sind stolz darauf.

Wie könnt ihr auf etwas stolz sein, wie darauf, dass ihr von jemandem mit unkontrollierter Macht regiert werdet? Wie kann es euren Stolz erwecken, Untertan von einem anderen Person sein, alleine weil diese in die königliche Familie hineingeboren wurde? Unsere Demonstration zielte nicht darauf ab Sympathien zu wecken. Wenn das unser Ziel gewesen wäre, hätten wir keine Demonstration durchgeführt, die die Reproduktion sozialer Werte stört, wie wir das getan haben. Nein, dafür war unsere Demonstration nicht gedacht. Wir sind keine politische Partei, keine „linke“ Organisation, keine NGO oder die Verfechter*innen der amtierenden Herrschenden oder ihre Opposition, die die Unterstützung und Sympathie der Leute benötigt.
WIR SIND AUCH KEIN TEIL DER PMII; FAIZI ZAIN UND SEINE KUMPANE, DIE AUSSCHREITUNGEN ERWARTETEN, UM IHRE AGENDA ZU STÄRKEN, UM JOKOWI ZU STÜRZEN, ZUM NUTZEN IHRER POLITISCHEN HERRSCHENDEN. SIE SIND MAKLER*INNEN DER MACHT ! WIR NICHT!

Unsere Demonstration wollte die Zirkulation des Kapitals in Yogyakarta stören. Mit Absicht wollten wir eine Situation schaffen, die für Investitionen von Kapital (ob national oder ausländisch) nicht förderlich ist. Investitionen, die die Entwicklung und Gentrifizierung verstärken, die die Mittelklasse und Unterschicht in Yogyakarta entrechten. Wir haben geahnt, dass die Öffentlichkeit durch unseren Vandalismus und provokativen Aufruf in Wut gerät.

Die Zerstörung eines Polizeipostens und der Aufruf „Ermordet den Sultan!“ haben die Leute in Yogyakarta stark verärgert. Diese Wut fehlt, wenn die Polizei wiederholt bei Interessen-Konflikten mit ihrer Gewalt an vorderster Front steht (natürlich auf Seite der Herrschenden). Zum Beispiel, wie beim Konflikt in Temon, Kulonprogo,wo es einen fortschreitenden Prozess von Landenteignungen durch den Sulatan gibt. Dieser Vorgang wird legitimiert durch das feudale Landbesitz-System, zu Gunsten einer Expansion der Hauptstadt der Tourismusindustrie. Die Wut fehlt auch, wenn die BewohnerInnen der städtischen Kampungs (inoffizielle Siedlungen, Slums) mit Wassermangel zu kämpfen haben, weil das Grundwasser von Hotels und Appartements genutzt wird, deren Bau (natürlich unter dem Segen des Sultans) immmer mehr voranschreitet.

Der Aufruf den Sultan zu ermorden (egal ob wir ihn selbst nieder geschrieben haben oder nicht), der einige Leute in Yogyakarta verärgert hat, (ob wörtlich zu nehmen oder symbolisch gemeint) hat seine eigene Bedeutung darin, die Autorität des Sultans in Yogyakarta aus dem Konzept zu bringen, der heilig zu sein scheint und nicht in Frage gestellt werden kann; eine Macht ohne Kontrollmechanismus, weil sie geschützt ist, durch den Glauben an die selbstgerechte Autorität des Sultans. Dieser Glaube ist verantwortlich für die Entmündigung der Leute. Früher oder später, werdet ihr, die dieses lest, möglicherweise selbst, durch die „Entwicklung“ in Yogyakarta, entmündigt sein. Eine “Entwicklung“ für die Interessen des Sultans und seiner Günstlinge, einheimische und nationale Unternehmen, einheimische und ausländische Investoren.

Ja, der Sultan ist einer der wichtigsten Drahtzieher vieler Probleme in Yogyakarta; Räumung, Landraub, Gentrifizierung und die Entwicklung, die die Menschen der mittleren und unteren Klassen entrechtet. Der Sultan und seine die königliche Familie und auch seine Kumpane beherrschen alle wirtschaftlichen Aspekte in Yogyakarta.

Yogyakarta ist eine der Provinzen Indonesiens, mit der höchsten ökonomischen Ungleichheit. Die Entwicklung in Yogyakarta wird nicht für die Interessen der Menschen vorangetrieben, sondern als Entwicklung für die herrschende Klasse: Den KapitalistInnen und die Feudalherrschaft.

In Yogyakarta, haben die beiden widerwärtigen Systeme eine Affaire, indem sie die Menschen unterdrücken, die nicht zum Königshaus gehören und die Mittel- und Unterklasse sind.

Mütter, seit ihr nicht müde, eure Kinder zweimal in der Woche im Gefängnis zu besuchen? Die möglicherweise nur stehlen oder rauben mussten, um überleben zu können? Der Grund, warum sie in diesen überfüllten Gefängnissen sitzen, die in Yogyartatief tief verwurzelte und weit verbreitete Armut ist. Kümmert das euren Sultan?

Und dann werden wir uns immer wieder selbst etwas vormachen und glauben, dass alles in Ordnung ist? Oder sogar “besonders”?

Wir haben kein Interesse daran, bewundert zu werden. Wir sind keine politische Partei, die die Stimmen der Leute bei Wahlen benötigt. Wir sind nur Menschen, die entsetzt sind. Entsetzt über alles, was um uns herum vor sich geht und wie die Menschen von diesem falschen Bewusstsein eingelullt werden, das ihnen sagt, dass alles in Ordnung wäre.

Wir rufen den Leuten der Mittel- und Unterklasse, Intelektuellen, Künstler*innen, Akademiker*innen sowie denen, die sich als Liberale und Moderate oder als „neutral“ bezeichnen, zu. Erinnert ihr euch an das historische Ereignis, aus dem der moderne Nationalstaat hervorgegangen ist? Die Zeitspanne, die als die Zeit der Aufklärung bezeichnen? Die Zeit in der die König*innen und die Adeligen auf dem Platz der Revolte gouillotiniert wurden. Hat es nicht das geschaffen, was ihr Demokratie nennt? Wir haben nicht die Absicht, Geschichte zu wiederholen oder zu glorifizieren. Die Demokratie, die ihr hochhaltet und ausverkauft, führt uns zu nichts anderem, als zur Armut, ökologischer Zerstörung und Entrechtung.

Wir sind die Libertären. Wir sind das, was ihr als Anarchist*innen bezeichnet. Wir träumen von einer Welt, in der die Menschen miteinander kooperieren, gemeinsam arbeiten, über sich selbst herrschen, auf horizontale Weise, ohne Herrschende, dem Adel, politische Verträge, oder den Kapitalist*innen. Wir möchten ein Leben in seiner wahhaftigsten Form, in der die natürlichen Wünsche der Menschen im Einklang mit der Natur sind; Ein Leben ohne Klasse, Rasse, Ethnie, Religion und andere falsche Trennlinien.

Wir sind, was ihr Utopist*innen nennt.

Wir wollen eine freie Gesellschaft ohne Unterdrücker*innen. Wir wollen eine Gesellschaft, wo die Menschen Überezeugungen, sexuelle Orientierung oder Irgendetwas, haben können, ohne verfolgt zu werden.

Totale Freiheit

– Die Anarchist*innen

in englisch / auf portugiesisch

Yogyakarta, Indonesien: Repression nach 1. Mai Demo gegen Feudalherrschaft

erhalten am 2.5.2018

Gestern wurden 44 unserer Gefährt*innen verhaftet und beschuldigt, Sachbeschädigung und Provokation begangen  und mit der Polizei gekämpft zu haben. In der Nacht versuchte der Ermittlungsausschuss sie zu erreichen, hat es aber bis jetzt nicht geschafft, weil sie isoliert wurden. Auch eine Person der Rechtshilfe wurde verhaftet und geschlagen.

Wir bitten euch, um eure Solidarität, um die  Indonesische Botschaft dazu zu drängen, dass unsere Freund*innen vernünftig verteidigt werden können. Die Situation spitzt sich zu und wir erwarten  eine Zunahme der Hexenjagd auf Anarchist*innen.

Internationale Solidarität für die anarchistische Gefährt*ìnnen mit allen erforderlichen Mitteln!

Quelle der Fotos und des Videos ist der teilweise auch  englischsprachige Gegeninformationsblog aus Indonesien: https://agitasi.noblogs.org/

Indonesien: Bombenanschlag gegen Bankautomaten in Malang, Ost-Java

Phönix Projekt #10

Ihr könnt Wölfe nicht ins Gefängnis sperren. Ihr könnt nur den Körper ins Gefängnis sperren, doch nicht den Geist der Befreiung und den Willen, weiterhin alle Feinde anzugreifen. Ihr könnt einen Kämpfer ausschalten, doch sein Geist wird weiter lebendig sein und bis an die entferntesten Orte dringen, wo ihr euch sicher fühlt. Ihr habt einen ewigen Feind, der niemals einen Schritt zurück machen wird, auch wenn wir Genossinnen und Genossen verloren haben. Wir, die nihilistischen Anarchistinnen und Anarchisten werden niemals aufhören, euch zu schlagen, bis ihr Asche seid. Wir sind der Gegenpol zu eurem miserablen Verständnis dessen, was Anarchie und Chaos für uns ist. Und ja, wir sind Terroristinnen und Terroristen, die seit Hunderten von Jahren für Freiheit kämpften, mit Fäusten, Steinen, Molotows, Brandsätzen und natürlich mit Bomben.

Und wir haben dies nun gegen euch angewendet. Gegen eins eurer allerliebsten Instrumente: Banken. Wir jagten eine eurer Geldmaschinen mit unserer kleinen explosiven Kreation in die Luft. Wir machten die Bombe mit unseren begrenzten Kenntnissen, die wir darüber aus vielen verschiedenen Quellen gewannen. Ihr und eure folgsame Bürgerschaft sollt wissen, dass wir niemals zulassen werden, dass unsere Begrenzungen unser Verlangen zügeln, unsere Wut kontinuierlich gegen euch alle zu richten. Wir machten die Bombe aus einer kleinen Menge Schwarzpulver und mischten es mit einigen Eisenstücken aus Nägeln, um die Kraft zu verstärken. Und es hat erfolgreich eines eurer unterstützenden Instrumente zerstört und lahmgelegt.

Doch ist unsere Wut nicht der einzige Grund für unsere Aktion. Durch unsere Aktion möchten wir unsere geliebten Compañer@s Monica und Francisco grüßen, die vor kurzem in Spanien verhaftet wurden und beschuldigt werden, hinter Aktionen zu stecken, die von einer FAI-Zelle durchgeführt wurden [Bemerkung: eigentlich erklärte sich das Insurrektionalistische Kommando Mateo Morral zu den Aktionen]. Unsere Brüder und Schwestern der Verschwörung der Zellen des Feuers, die in Griechenland eingesperrt sind, Marco Camenisch und Gabriel Pombo da Silva, Alfredo Cospito und Nicola Gai, Andreas Tasvdaridis und Spyros Mandylas, die Anarchisten des doppelten Bankraubs von Kozani, Fredy-Marcelo-Juan, John Bowden und Alfonso Alvian und Hermez Gonzales, die vor kurzem nach dem Versuch verhaftet wurden, sich zurückzuholen, was die Feinde in Chile von unserem Leben stehlen, und natürlich alle anarchistischen Gefangenen in der ganzen Welt, die wir nicht alle einzeln erwähnen können, aber in unserem Herzen sind.

Doch am allermeisten hat es uns im Herzen getroffen, als wir von einem Genossen erfuhren, der in der Schlacht gegen den Feind in Chile gefallen ist. Sebastian Oversluij Seguel.

Mit Stolz haben wir deinen Namen gesungen, während wir am frühen Donnerstagmorgen des 9. Januar in Malang, Ost-Java, das Paket in die Geldmaschine legten. Dir, Bruder, widmeten wir die Aktion, und gaben der sie ausführende Zelle deinen Namen. Für uns bist du lebendig, neben uns, in jedem unserer Schritte und jedem Atemzug, der uns in diesem Krieg aufrechterhält. Dieser Bombenangriff gegen das Eigentum des Feindes ist unsere Art, deiner als eines Tapferen zu gedenken.

Bis die Gesellschaft zusammenbricht,
Bis zu Chaos und Anarchie

Sebastian O. Seguel Zelle
Internationale Verschwörung für Rache
Informelle Anarchistische Föderation

Finnland: Direkte Aktion gegen das Bergbauunternehmen Talvivaara

Am Donnerstag, 7.3.2013, versammelte sich eine Gruppe vor der Finlandia Halle (in Helsinki), um, während das Unternehmen eine Aktionärsversammlung abhielt, aus Unzufriedenheit gegen Umweltverbrechen, die vom finnischen Bergbauunternehmen Talvivaara begangen wurden.

Gleichzeitig führten wir eine Solidaritätsaktion in Talvivaaras Zentrale in der Stadt Espoo durch.

Wir warfen Rauchbomben in den Eingang des Gebäudes und dekorierten die Wände mit Anti-Talvivaara Parolen.

Unsere Aktion machten wir aus Solidarität mit allen, die unter den Operationen der Talvivaaraminen leiden müssen und denen, die gegen das Unternehmen kämpfen.

Wir möchten auch unsere Solidarität mit den bäuerlichen Kleinbetrieben im Kulon Progo Gebiet auf den Java-Inseln (Indonesien) und mit Tukijo, der vom indonesischen Staat gefangen gehalten wird, ausdrücken.

Das extra Herzklopfen, was wir dem Arbeiter im Eingang verursacht haben, tut uns sehr leid.

-(A)

* Ein Finnisches Bergbauunternehmen, das einen riesigen Tagebau im nord-osten Finnlands hat. Seit Jahren weisen Einheimische und AktivistInnen auf die fundamentalen Verstöße gegen Umweltgesetze durch Talvivaara hin. Im Dezember 2012 kam es im Unternehmen zu einem großen Leck, bei dem durch Giftmüll verseuchtes Wasser in Seen im Umkreis des Tagebaus gelangte. Das führte zu einer großflächigen Verschmutzung, das Unternehmen hat immer noch ernste Probleme, die Förderbänder zu „säubern“, wahrscheinlich wird ihm das nie gelingen. Talvivaara fördert hauptsächlich Nickel und Zink aber auch Uranium.

Quelle: Takku

Mexiko Stadt: Solidaritätsinterventionen bei verschiedenen Botschaften am 28. September

Im Zusammenhang mit den Tagen der Mobilisierung (21.-30. September) und der internationalen Solidarität mit GenossInnen, die weltweit gefangen gehalten werden, wurde am Freitag Mittag, dem 28. September, zu einer Anti-Repressions Demonstration in Mexico City aufgerufen.

Die anarchistische Demo stattete den Botschaften verschiedener Staaten, in den GenossInnen eingekerkert sind, einen Besuch ab und richtete sich ebenso gegen das Vertretungsorgan der Guanajuato-Regierung angesichts der Tatsache, dass Braulio Durán in Leon gefangen ist.

Es folgen einige Eindrücke von der Anti-Knast-Intervention:

Präsidium der Guanajuato-Regierungsvertretung:

“Dies ist der Weg, wie ich meine SOLIDARITÄT ausdrücke:

– mit einem festen Schritt, der sich trotz allem nicht umkehren lässt 
– mit einem liebenden Herzen, das vor einem/r GenossIn enthüllt
– mit einer liebevollen Hand und einem/r anderen GenossIn.
Dies ist der Weg, wie ich meine SOLIDARITÄT ausdrücke: in jedem Kampf eine Summe von wertvoller Freiheit zu gewinnen.

Gabriel Pombo Da Silva

Freiheit für die Gefangenen!

$hilenische Botschaft:

Indonesische Botschaft:

Polizeigefolgschaft:

Schweizer Botschaft:

Griechische Botschaft:

Italienische Botschaft:

Quellen und weitere Fotos: ABC Mexico via Liberación Total

Griechenland: Transpi über dem Ägäischen Meer in Solidarität mit dem Kampf der FischerInnen in der Manado Bucht (Indonesien)

Im Zusammenhang mit dem Aufruf für Propagandaaktionen gegen Repression von Contra Info haben wir in den ersten Augusttagen ein Transparent in der Nähe der Küste an einer Kreuzung in Kalymnos aufgehängt. Kalymnos ist eine Insel, wo der traditionelle Weg des Fischens und des Schwammtauchens seit vielen Jahrzehnten praktiziert wird. Die Aktion soll ein kleines Symbol der Solidarität mit den andauernden Kämpfen der FischerInnen in Malalayang, die sich stolz gegen das Mega-Projekt an der Manado Küste in Indonesien wehren. Sie sollen wissen, dass sie nicht allein sind!

Lest und verbreitet den Solidaritätsaufruf und den Widerstand gegen das Mega-Projekt der Landgewinnung an der Küste von Manada (Stand Juni 2012) auf englisch oder spanisch.

Das Transpi ist auf griechisch, englisch und indonesisch geschrieben und sagt:

Von Griechenland bis Indonesien,
Sabotage gegen Kapital und Macht
Stärke den FischerInnen von Manado
Solidarität mit dem Kampf in Manado-Indonesien
Lang lebe die sporadische direkte Aktion

Aceh, Indonesien: 64 Punks verhaftet bei einem Konzert

Dutzende von jungen Männern und Frauen wurden unter dem Vorwurf „Punk“ zu sein und „den Frieden gestört zu haben“ in Aceh, Indonesiens religiöseste muslimische Provinz, verhaftet. Sie werden in einer heilpädagogischen Schule festgehalten, wo sie sich einer Umerziehung durch die Regierung unterziehen müssen. Die 64 Punks, viele von ihnen kommen von weit her (z.B. aus Bali oder Jakarta), wurden am Samstag, den 10. Dezember, während eines lokalen Konzertes aufgegriffen. Viele Jugendliche tragen punk-typische Frisuren und verweisen auf die weltweite Punkkultur, die sich gegen die Normen der strengen Religion in Aceh richtet.

Verbreitete Fotografien durch die Massenmedien zeigen, wie unseren Brüder und Schwestern die Mohawks (Irokesen) und ihre schrillen Frisuren von der örtlichen Polizei rasiert werden. Sie werden gezwungen, sich enge Gefängnisschlafsäle zu teilen und gemeinsames Bad zu nehmen. Die Cops fuhren weiterhin fort, ihre Würde zu beleidigen, indem sie den Punks Zahnbürsten gaben und ihnen befahlen, „sie zu nutzen.“

Niemand wurde mit irgendeinem Verbrechen angeklagt und die Schweine haben auch nicht vor, dies zu tun. Sie wurden jetzt zu einer heilpädagogischen Schule in den Seulawah Bergen gebracht – ca. 60km von der Provinzhauptstadt Banda Aceh entfernt.

Ein indonesisches Schwein sagte: „Sie werden sich einer Umerziehung unterziehen, damit ihre Moral wieder mit jener der Bürger von Aceh übereinstimmt.“ Es ist das zweite Mal in kurzer Zeit, dass die Schweine gegen die Punkkultur in Aceh vorgehen.

„Wir haben sie nicht festgenommen, sie haben keine kriminelle Handlung vollzogen,“ sagt das Schwein. „Sie sind Acehs eigenen Kinder – wir tun das zu ihrem eigenen Wohle. Ihre Zukunft könnte gefährdet sein. Wir werden sie umerziehen, damit sie ihren Eltern keine Schande machen.“

Es gibt eine pulsierende Untergrund-Punkmusikszene in Aceh und in ganz Indonesien. Die Repression ist Teil des Vorgehens gegen die Punk- und anarchistische Bewegung, das nach der Verhaftung von Eat & Billy, Anarchisten, die eine Bank vor dem Hintergrund von Staatsgewalt und kapitalistischer Ausbeutung anzündeten, begann.

Aceh ist eine der frommsten muslimischen Provinzen in Indonesien und wird zunehmend konservativer seit das islamische Recht vor ein paar Jahren eingeführt wurde.

Up the Punx.

Quelle: 325

Einige weltweite Solidaritätsaktionen (Videos)
Moskau, Russland
Jakarta, Indonesien
Los Angeles, USA
London, Großbritannien
Istanbul, Türkei

Indonesien: Freiheit für Tukijo und die Yogyakarta 3-Rebellen

7. Oktober 2011: Um 2 Uhr in der Nacht wurde die Bank Rakyat Indonesia (BRI) in Sleman, Yogyakarta, in Brand gesetzt. Das Feuer verursachte eine Explosion in dem Abschnitt, die das Gebäude einstürzen ließ. Dieser Sabotageakt ist nur einer von mehreren Beispielen des Widerstandes in einem Land, das seine Bäume, Berge und Küsten zugunsten von Profit und bei gleichzeitiger Unterdrückung des Volkes zerstört.

Nun wurden drei Menschen verhaftet. Sie werden beschuldigt, bei der Bankbeschädigung beteiligt zu sein. Wir sind weder daran interessiert herauszufinden, ob die Gefangenen „schuldig“ sind oder nicht, noch an dem Ausmaß des „Verbrechens.“ Wir überlassen solche Spekulationen den UntersuchungsbeamtInnen und ihren Dienern in der Presse. Wir brauchen nicht die Details der gesamten Situation zu kennen, um zu wissen, dass es, so lange der Staat und die Banken reich von Ausbeutung werden, immer jene geben wird, die sich ihrer Macht entgegenstellen und es verweigern, mit ihnen zu kollaborieren. Es ist genug, dass diese Menschen gefangen gehalten werden, um sich zu wünschen, dass nicht nur ihr Knast, sondern auch jeder andere aufhören sollten zu existieren. Ein „Verbrechen“ ist kein Leckerbissen auf dem Tisch, von dem sich die Bosse das größte Stück nehmen. „Verbrechen“  sind eindeutig Forst- und Minenunternehmen, die willkürlich mit der Hilfe der Polizei schlagen und töten. Freiheit bedeutet zurückzuschlagen und dein Leben von der Unterdrückung zurückzufordern.

Was wir wissen ist, dass in Indonesien ein Regime herrscht, das von westlichen Kapitalisten und Militaristen gestützt wird. Es ist eine Nation, das die Opposition foltert und massakriert, mit all jenen Mitteln, die jeder repressive Staat anwendet.

Kulon Progo ist ein landwirtschaftliches Gebiet in der Nähe von Yogyakarta. 2005 wollten Jogja Magasa Mining and Indomines Metal Industries das Land für ihre Industrie nutzen. Die Bauern in der Region übergaben ihnen nicht das Land, weil sie nicht wollten, dass die Natur von ihnen zerstört wird. Oft versuchten die Bauern den Konflikt friedlich zu lösen, doch es wurde keine Lösung gefunden. Jetzt sind sie bereit, ihr Leben mit allen Mitteln zu verteidigen.

Alles begann, als das Unternehmen 300 Menschen beauftragte, die Häuser der Bauern und all ihrer Anlagen zu zerstören. Dies macht alle Bauern, aber auch viele Menschen darüber hinaus wütend. Menschliche Würde und Natur wurde durch Geld aufgehoben. Es wird keine weiteren Hilfen geben, um den Bauern das Überleben zu sichern. Die Polizei verschweigt, wer die Bauern angegriffen hat, weil sie vom Unternehmen geschmiert wird. Eine typische Story.

Tukijo war ein Bauer, der festgenommen und unter Arrest gestellt wurde, nur weil er aus einer Demonstration heraus gegen die Zustände gerufen hatte. Die Menschen in Indonesien haben allerdings noch viel mehr in dieser Hinsicht gemacht: Demos, Artikel, Filme, Graffiti und Sachbeschädigungen gegen die profitierenden Unternehmen.

Die Bauern und die Menschen von Kulon Progo, Pandang Raya, West Papua, Bima und sonstwo bitten um international Solidarität und Beteiligung in dem Kampf an der Seite der AnarchistInnen und Anti-KapitalistInnen, die gegen den brutalen Terror der indonesischen Bosse, ihrer bezahlten Mörder und den Geldgebern stehen. Lasst sie nicht allein kämpfen!

Übereinstimmend mit den Wünschen der Bauern fordern wir die Freilassung für unsere Freunde, die sich diesbezüglich zurzeit im Knast befinden, zu erlangen und die Rückgabe des  Landes an die Bauern.

Der Staat – Die Unternehmen – Das Militär – Die Polizei sind
die Terroristen!

Freiheit für Tukijo und all jene, die beschuldigt werden,
die BRI ATM Bank angegriffen zu haben!

 Ein paar solidarische AnarchistInnen

Quelle: 325.nostate.net