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Pyhäjoki, Finnland: Updates zu den Gefangenen in Pyhäjoki und ihre Behandlung durch die Polizei

Am Ende des Textes findet ihr wichtige Informationen für alle diejenigen, die den Widerstand vor Ort unterstützen wollen, die uns am selben Tag (13.5.) wie der folgende Text erreichte.

Vom 22. 4. bis zum 1.5.2016 fand die „Reclaim the Cape“ Aktionswoche in Pyhäjoki, Finnland statt und dutzende Leute wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Elf AktivistInnen wurden verhaftet. Fünf wurden ein paar Tage später entlassen. Hiernach blieben noch sechs AktivistIinnen in Untersuchungshaft. Ein Aktivist verweilt immer noch im Gefängnis.

Wir haben den Gefangenen, so oft wie möglich, Geld, saubere Kleidung, Zahnbürsten und Zahnpasta, Zigaretten, Bücher usw. geschickt. Leider haben sie nicht alle Päckchen von ihren Eltern oder anderen Absendern erreicht. Sie konnten auch keine Briefe und Postkarten geschickt bekommen oder absenden.

Die Polizei hat den Gefangenen während der Haft auch keine Rechtsmittel gewährt. Die Polizei sagt, dass es keine Ressourcen, z.B. zum Reinigen der Zelle geben würde. In den ersten paar Tagen hatten die AktivistInnen keine Waschgelegenheit und sie hatten kein Toilettenpapier oder richtiges Essen. Auch entsprach die Anzahl der Hofgänge nicht den rechtlichten Vorschriften.

Am Freitag, den 6. 4.fand ein Untersuchungshaftgerichtsverfahren für zwei der AktivistInnen statt. Rechtsanwälte beschrieben es als komplettes Lynchen. Das Verfahren fand ohne den Staatsanwalt statt, nur die Polizei war dort. Überraschend verblieben die AktivistInnen zunächst in Haft. Am 10.5. kamen sie frei, aber sie werden immer noch verdächtigt, gewalttätige Ausschreitungen und gewaltsamen Widerstand gegen die Staatsgewalt begangen zu haben. Nachdem diese beiden Aktivisten aus dem Gefängnis kamen, erhielten wir leider die Information, das die Polizei den einen Aktivisten, der immer noch im Gefängnis ist, in der Nacht schikaniert hatte.

Am Donnerstag, den 12.5. wurden zwei Aktivisten aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen. Am Folgetag kam ein weiterer frei, aber eine Person ist immer noch in Haft.Schließlich hat die Polizei die Zelle gereinigt, nach dem viele Tage Druck auf sie ausgeübt wurde. Endlich haben sie auch diesem Gefangenen Hofgang gewährt. „Gegenwärtig habe dieser Gefangene sich nicht größer über die Haftanstalt zu beschweren“, so sein Anwalt.

Am Montag, den 16. 5. findet die Untersuchungshaftverhandlung statt und danach wissen wir mehr über eine etwaige Haftverlängerung.

Nur der engsten Familie und den AnwältInnen war es erlaubt mit den Gefangenen zu telefonieren oder sie zu besuchen Natürlich ist das den Gefangenen, deren Eltern außerhalb Finnlands leben, aufgrund der Entfernung, nicht möglich. Die Gefangenen haben nicht alle Bücher erhalten, die für sie an die Polizei geschickt wurden. Unsere Anwälte sagten, das dies beispiellos und unvorstellbar wäre.

Die Gefangenen, die kein Finnisch sprechen, wurden dazu gezwungen am Telefon Englisch mit ihrer Familie zu sprechen, obwohl sie Schwedisch können. Jedenfalls ist Schwedisch die zweite offizielle Sprache Finnlands, diese Tatsache, gilt der Polizei nach, nicht im finnischen Nordösterbotten.

Es gab auch andere Repressionsweisen. Zwei Camps wurden geräumt und wir arbeiten noch daran, ob es auf legalem Wege geschah Die Polizei hat die Camps zerstört, indem sie ein großes Durcheinander hinterlassen hat. AktivistInnen wurden gezwungen das Gebiet zu verlassen, bevor alle Ausrüstung und persönliche Gegenstände eingesammelt werden konnten. Das hat dazu geführt, dass immer noch viele Sachen fehlen. Die Polizei hat gesagt, dass alle Sachen bei der Pyhäjoki Stadtgemeinde (später haben wir herausgefunden, dass es in der Praxis Mülldeponie bedeutet) und auf der Raahe Polizeistation wären (wo wir bisher nichts von den verlorenen Sachen gefunden haben).

ACAB

Quelle: Fennovoima


Für alle die vorhaben zu kommen: Wir begrüßen euch, aber bitte lest zuerst die folgende Zeilen

Selbst wenn die letzten Wochen anstrengend, hart und sogar gefährlich waren, sind wir glücklich darüber, euch informieren zu können, dass der Widerstand immer noch existiert.

Aus Sorge um unsere Umwelt und für zukünftige Generationen haben wir uns nicht vor unseren Unterdrückern gebeugt Und deshalb habe wir euch, unseren UnterstützerInnen zu danken. Jede Solidaritätshandlung wirkt wie Öl für unseren Kampf gegen die, die unsere Zukunft für schnellen Profit verstümmeln wollen

Uns gefällt, wie viele hier auftauchen oder bereit sind, zu kommen, um uns zu helfen. Aber bevor ihr eure Rucksäcke packt und zu einem Bus oder ins Auto springt, bzw. die Reise per Anhalter antritt – gibt es eine wichtige Sache, die ihr tun solltet: Wartet auf unsere Antwort / Instruktionen.

Hinterlasst nicht nur eine kurze E-Mail Nachricht und beginnt eure Reise, sondern versichert euch, dass wir euch zuerst weitere Anweisung geben. Aufgrund der aktuell hektischen Zeiten und unserem vorübergehenden Mangel an Transportmitteln – haben wir Ankunft und Anreise effektiv zu organisieren!

Sichere Reise und vielen dank an euch! Wir haben einen ganzen Sommer vor uns, es gibt viel Zeit zu kommen – und viele Möglichkeiten aktiv zu werden

Camp Fennovoima

Pyhäjoki, Finnland: “Reclaim the Cape” Aktionswochenende startet mit Pfefferspray gegen Mutter und getaserten “Lock-On”-Aktivisten

pepperErhalten am 24. April:

Jemandes Mutter wurde mit Pfeffergas eingenebelt und inhaftiert. Reclaim the Cape – Aktionswoche startete mit echten polizeilichen Dialog.

(Dieses Video zeigt das Vorgehen der Polizei)

Die verschiedenen GegnerInnen des Atomkraftwerksprojekt von Fennovoima-Rosatom haben sich jetzt auf der Halbinsel Hanhikiviin Pyhäjoki, Finnland versammelt, schön nahe an Mordor selbst. Die Aktionswoche vom 22. April bis 1. Mai fand einen frühen Beginn. Zahlreiche Teilnehmende trafen bereits Wochen früher ein und überzogen Baustelle und Region mit Aktionen von ELF-ischer Art.

Es ist keine ethnische Profilerstellung, es ist nur Willkür

Selbstverständlich hat das Ganze die Aufmerksamkeit der Polizei geweckt. Lokale Zeitungen präsentierten gut konstruierte Propaganda der Polizei-VertreterInnen, die mit viel „Blah-blah-Blah“ davon schwadronierten, dass sie sich einen „Dialog wünschten“ mit den TeilnehmerInnen der Aktionswoche.

Folglich, tat die Polizei ihr Bestes, um Fahrradfahr,-, Fußgänger,- und FahrerInnenn zu stoppen, um in einen Dialog mit Personalienfesstellung und Blutuntersuchungen zu treten. Sie bemühte sich Personen zu finden, die unter Alkoholeinfluss fahren oder was sonst ihre Idee ist, die niemand genau kennt. (Vielleicht lieben sie es nur Steuergelder fast genaus so effizient zu verschwenden, wie die Baustelle des Atomkraftwerks selbst?)

All das wäre eher lustig. Wir meinen, dass es nicht so schwer ist mit einem Fahrrad nicht anzuhalten oder in den Wald zu springen, wenn ein finsterer Transporter neben dir anhält. Nicht so lästig wäre es, wenn sie nicht ethnische Profilerstellung so stark priosieren würden. Personen mit „europäischen“ Merkmalen konnten sich erfolgreich ihrer Identitätsfeststellung widersetzen. Sie wurden für 24 Stunden festgehalten und konnten ohne Fingerabdrücke oder Ausweis gehen. Für Leute, mit ewas weniger Weiß, gilt eine andere Logik. Die eine internationale Person, die ihre Identitätfeststellung verweigerte, blieb für volle drei Tage eingeschlossen. Ihr wurde angedroht sie ins nächste Flüchtlingslager zu bringen und dass sie einen Freiflug zurück erhält. Gut, was immer sie als Zuhause bestimmen würden– es wäre von einer etwas weniger weißen europäischen Sorte.

Das, natürlich, bedeutet nicht, dasss die Polizei ethnische Profilerstellung durchführt: Es ist eine vollkommene Zufälligkeit, da sind wir uns sicher.

Wie wärś damit, diese Muter dort mit Tränengas zu besprühen
Am Morgen des 22. April hat eine Gruppe von zehn Personen eine kleine Eröffnungszeremonie für die Aktionswoche geplant. Die gewählte Form war zur Baustelle zu gehen, um klassische Methoden gewaltfreien zivilen Widerstands zu leisten. Wir wissen nicht, ob diese Gruppe Tripods, Lock-Ons oder Superkleber nutzen wollte. Was wir wissen, ist, dass sie nie mit ihrer Zerenomie beginnen konnten.

Ein besonders anfällige Stelle von Fennovoima-Rosatom ist ihr Verkehr. Es gibt nur eine Straße, die stabil genug ist, die schweren Fahrzeuge und die Transport zur Deponie zu tragen. Deshalb hat sich diese kleine Gruppe von Leuten auch zusammengetan, um die Zufahrtstelle zu blockeren. Als sie auf der Straße waren, trafen sie eine Polizei-Patrouille, die es mental nicht schaffte, mit choreographierenden, klassisch- gewaltfreien DemonstrantInnen umzugehen. ”Zwei oder drei leerten Spraydosen in Lichtgeschwindigkeit, während einer sich dazu entschied Kreise zu ziehen und dabei den Griff seiner Pistole hielt. Ein kompletter Fall von von nicht „alle Tassen im Schrank zu haben“. Wenn das die Art ist, auf ein Haufen Hippies zu reagieren, was würde folgen, wenn sie auf einen wirklich schwergewichtig Kriminellen treffen?“ kicherte ein Teilnehmender.

Während sie noch nach ihren fehlenden Tassen suchten, schaffte es die Polizei Pfeffer gegen eine Mutter einzusetzen und sie festzunehmen. Die Frau nahm gemeinsam mit ihrer Tochter an der Aktion teil. (BürgerInnen, bleibt ruhig: die Nation bleibt sicher)

Jetzt-Taser und eine Halskette, das wäre eine Idee
Traurigerweise ist es nicht der erste Fall von nicht alle Tassen im Schrank zu haben. Am 4. haben zwei internationale GefährtInnen zwei Bagger blockiert, indem sie sich an die Fahrzeuge ketteten.Einer von beiden nutze ein D-Lock und befestigte sich mit seinem Hals an die Hydraulikleitung des Machinenarmes. Diese Person lehnte es ab, ihre Hand vom D-Lock zu nehmen, um zu verhindern, dass die Polizei den Lock aufschneiden konnte. Die „Glockenblumen“ entschieden sich, sie zu tasern. – drei Mal. In Folge.

Ja, Dialog ist ein Modewort. Während die Aktionswoche eingeleitet wird, schützen sich TeilnehmerInnen vor Fällen von Dialogen, die stattgefunden haben, indem sie angemessenen Augenschutz tragen und Kleidung verwenden, die den Dialog davon abhält, die Haut zu schädigen.

Wir möchten eine Sache klarstellen.

Wenn die Polizei einen Dialog darbietet, der auf Gewalt basiert, müssten sie eine einfache Regel menschlicher Interaktion berücksichtigen ”Affe sieht, Affe macht“ Als Protestcamper ist es nicht unser Standpunkt etwas herauszubringen, das als Bedrohung jeglicher Art interpretiert werden kann.

Aber für einige ist Pazifismus eine gewählte Taktik, keine tief empfundene Ideologie.

auf Englisch

Fennovoima, Finnland: Barrikade durch Auto – Der Dialog ist beendet

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erhalten am 13. April

In Pyhäjoki (Finnland) versucht Fennovoima-Rosatorm eine Atomkraftanlage zu bauen. Atomenergie ist eine vollkommen veraltete Energie. Sie ist unprofitabel, erhöht die Zentralisierung der Energieproduktion und produziert Sondermüll für zukünftige Generationen.

 Obendrein zerstört Fennovoima-Rosatom die einzigartige Natur des bottnischen Meerbusens. Der gewählte Standort ist auf jede erdenkliche Weise beschissen. Nahe am Meer, nahe am Grundwasser. So müssen z.B. die Erbauer die Bodenhöhe um Meter anheben, um überhaupt mit der Konstruktion beginnen zu können.

Am Dienstag, den 12. April haben wir um 6 Uhr in der Früh den Verkehr auf der einzigen Straße, die zur Baustelle führt, blockiert. Hierzu haben wir mitten auf der Fennovoima Straße ein beschissenes Auto in Brand gesetzt, das mit Autoreifen usw. gefüllt wurde. Die Bemalung des Autos lautete „Dialog – Teufel“ Das ist unser Dialog und das ist das, was wir allen sagen, die einen Dialog mit Fennovoima-Rosatom fordern.

Zudem bekunden wir der Besetzung des Hambacher Forsts unsere Solidarität, wo GefährtInnen trotz starker Repression gegen den klima-killenden Energieriesen RWE kämpfen. Ein und der selbe Kampf!

Pyhäjoki, Finnland: Der gesamte Verkehr zur Atomkraftswerkbaustelle von Fennovoima-Rosatom blockiert

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Am 6. April haben Anti-Atom-AktivistInnen den gesamten Verkehr zur Atomkraftwerksbaustelle  von Fennovoima-Rosatom in Pyhäjoki blockiert. Die Blockade dauerte insgesamt zwischen zwei und zweieinhalb Stunden.

Bis jetzt gibt es zur Baustelle nur eine Straße, die für schwere Machinen geeignet ist. Sie führt auf eine kleinere Straße, die in Richtung Kiesgruben geht. Diese werden für die gewaltigen Landauffüllungen genutzt, die auf der Baustelle ausgeführt werden. Solch ein Detail macht diesen Bereich ziemlich anfällig für unterschiedliche Methoden direkter Aktionen.

Die AktivistInnen blockierten insgesamt drei LKW, und erreichten, dass die Fahrzeuge den restlichen Verkehr zum Erliegen brachten. Ein Aktivist / Aktivistin kletterte auf der Straße von den Steinbrüchen zur Großbaustellle auf das Dach eines Lasters und zwang das Fahrzeug zum Halt. Zwei andere Trucks wurden auf der Verbindungsstraße blockiert, einer der Aktivisten war mit einem Winkelstrahlrohr ausgerüstet. Der Aktivist kettete sich sehr nah an den Benzintank, was sich in Kombination mit der Struktur und dem Material des Schlosses als etwas problematisch für die Polizei herausstellte.Nach längerer Überprüfung, verblüfften Blicken und zahlreichen Seufzern, zog sich die Polizei kopfschüttelnd etwas zurück und versuchte eine Lösung zu finden. Unabhängig von der Polizei, rief nach einer Weile der LKW-Fahrer zwei seiner Kollegen herbei. Sie entfernten den Aktivisten mit dem Schloss, anstatt zu versuchen die Schließvorrichtung zu öffnen. Es brauchte einiges Ziehen, Protzerei, Fluchen und den Einsatz von einem Vorschlaghammer, um die ganze Verkleidung des Benzintanks herauszunehmen, berichtete der Aktivist mit breiten Grinsen. Der Aktivist auf dem Dach des Lastkrafwagens wurde schließlich mit Hilfe einer hydraulischen Arbeitsbühne heruntergeholt. Die Polizei hatte einige Schwierigkeiten das schwere Fahrzeug auf die enge Straße zu positionieren. Das geschah erst, nachdem sie versucht hatten, den Aktivisten durchs Dachfenster des Fahrzeugs zu ziehen und es ihnen misslang es zu öffnen.

Fennovoima-Rosatom hat immer noch keine aktuelle Bauerlaubnis für das Atomkraftwerk. Die Firma hat auch noch keinen Plan, wie und wo der Atommüll gelagert werden soll. Fennovoima-Rosatom hat bis Juni 2016 ihre Vorhergehensweise hinsichtlich der Abfallproblematik zu präsentieren. Sollten sie hieran scheitern, wäre die rechtliche Genehmigung nicht möglich. Die Anti-Atomkraft-AktivistInnen machen sich wenig Hoffnung. Was gerade auf der Baustelle passiert, geschieht in Verantwortung der Gemeinde und diese hat Genehmigungen erteilt für „Landschaftsgestaltung“ und vorbereitende Arbeiten, wie den Bau von Straßen, gewaltige Kahlschläge, Bodenanfüllungen und Sprengungen.

Momentan arbeitet die Fennovoima-Rosatom Baustelle mit beschleunigten Zeitplan. Einige Machinen arbeiten an sieben Tagen die Woche. Die für Bodenanfüllungen zuständigen Fahrzeuge fahren sechs Tage die Woche, von 6 Uhr in der Früh bis in die späten Nachtstunden. AnwohnerInnen haben sich aufgrund des Lärms und der, vor allem durch den starken Verkehr verursachten Störungen, an das Protestcamp gewendet.

Es schaut so aus, dass Fennovoima-Rosatom möglichst viel Zerstörung vor der bald startenden Brutsaison der Vögel erreichen will, die theoretisch einige der Arbeiten stoppen sollte und vor der Kap-Aktions-Woche (22.4.-1.5.2016), die zahreiche Anti-AtomkraftsaktivistInnen und andere UmweltschützerInnen oder AntimilitaristInnen in das Gebiet bringen wird.

Oulu, Finnland: Anti-Fennovoima – Besetzung im Büro von Oulu Energia

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Erhalten am 25. März von Anti-Atomkrafts-CamperInnen in Pyhäjoki:

Nach einer Weile kam die Polizei eingetrudelt. Die MitarbeiterInnen von Oulun Energia unternahmen einen großen Auffand, um einen Weg zu finden, die Polizei hinein und die DemonstrantInnen so heimlich wie möglich heraus zu bekommen. Aus dem einen oder anderen Grund, wünschten sie es wirklich nicht, in den Fokus der Öffentlichkeit zu geraten. Drei Personen wurden festgenommen und in Handschellen, mit dem Gesicht nach unten aus dem Büro im dritten Stock im Treppenhaus nach unten geschleppt. Die BesetzerInnen erklärten, dass sie es nicht als als einen Akt von Gewalt oder als Einschüchterung empfanden. Sie vermuten einfach, dass der Einsatz von 17 Millionen Euro für das Atomkraftprojekt die Stadt Oulo so arm gemacht hat, so dass sie ihr Polizeipersonal nicht einmal richtig ernähren kann – und deshalb sind die Bullen so geschwächt, dass sie nicht einmal einen Haufen Hippies die Treppe runter tragen können.

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Finnland: All Cakes Are Beautiful (ACAB) – Pyhäjoki – Protestcamp tortet die Polizeibrutalität

poliisi-768x514Am 18. März erhalten:

Am 15. März beteiligte sich das Pyhäjoki Protestcamp gegen Atomkraft mit einen Transparent und der Tortung zweier privater Wachleute von Rosatom am Internationalen Tag gegen Polizeibrutalität .Die kleine Demonstration des Entgegenkommens ermutigte die Öffentlichkeit sich an die Gefahren zu erinnern, denen Umwelt- und Menschrenrechstsaktivisten in verschiedenen Gesellschaften ausgesetzt sind – z.B in Russland.

Das Protestcamp wählte die für die finnische mentale Landschaft geeignete Taktik. Das Torten von Weltführenden, MilitärbefehlshaberInnen und anderen hochkarätigen Personen ist eine humoristische Taktik, um wichtige Themen in die Öffentlichkeit zu bringen. Vor der Pyhäjoki Sahnetorten-Fiesta, war die letzte Person, die in Finnland getortet wurde, im Jahre 2001 der damalige Weltbankspräsident James D. Wolfensohn. Natürlich, war das Sahnetortenfest nicht an einen bestimmten Polizisten, bzw. Polizistin gerichtet, sondern zielte auf die globale Rolle der Institution Polizei bei der  wachsenden Ungleichheit und politischer Verfolgung von DissidentInnen ab. Polizeikräfte werden als Erstes ins Schussfeld gebracht, wenn soziale Ungleichheit wächst: weil sie diejenigen sind, die gesendet werden die poilitischen Entscheidungen durchzusetzen, die den Anstieg von Ungleichheit verursachen.

Um 10.30 Uhr besuchten die Leute vom Protestcamp, Fennovoima-Rosatom and Titan-2 (die russische Firma, die als Hauptkonstrukteur der geplanten Antomkraftanlage fungiert.) Im Zentrum von Pyhäjoki kletterten die AktivistInnen auf das Dach des Büros von Titan-2 und entrollten ihre Transparente. Früh versuchte einer der Titan-2-ArbeiterInnen durch ein offenes Fenster das Transparent zu entreißen. Als sein Versuch mißlang, zog sich die Bürobelegschaft zurück, hat die Rolläden herunter gelassen und sich vor den Kameras versteckt. Das scheint ein geläufiges Denkmuster von Titan-2 sein, eine Firma die einen Ruf für Korroption, Mobverbindungen hat sowie durch Ausfall von Gehaltszahlungen an ihre Subunternehmen in Erscheinung getreten ist. Verschließen wir unsere Augen, antworten nicht auf Anrufe – ist das Problem nicht zu sehen, existiert es nicht.

Singen und Tanzen

Nach der Party auf dem Dach zogen die AktivistInnen zum Büro von Fennovoima-Rosatom und veranstalten einen munteren Hiroshima thematisierenden Gruppengesangsworkshop für die gesamte Belegschaft. Es stellte sich als schwieriger heraus einen Haufen singender Leute durch das Schließen der Vorhänge zu behindern.

Wenig überraschend hatte Fennovoima-Rosatom andere Ansichten über die Fröhlichkeit des Gesangsworkshop. Weil die geschlossenen Vorhänge nicht ausreichten, riefen die Büroangestellten den privaten Sicherheitsdienst und die Polizei. Die beiden zuerst angekommenen Wachleute folgten schnell dem Transparenz-Idealen von Fennovoima-Rosatom’s. Während die singende Grupppe immer noch ihr Transparent hochhielt, entschied ein Aktivist das Büro freiwillig zu verlassen. Ugeachtet der Tatsache, dass er von selbst gehen wollte, entschieden sich die Wachleute sich dafür ihn zu ergreifen und versuchten ihn Handschellen anzulegen

Die Professionalität dieser beiden Bullen spielenden zwei Privaten überzeugte den Beobachtenden jedoch nicht. Nicht nur, dass sie bei den Handschellen versagten, die beiden Wachleute schafften es auch zu stolpern, weshalb sie und ihr Gefangener durch die äußere Glaswand des Büros fielen. Nach einem Moment des Rollens im zerborstenen Glas, schafften es die Wachleute aus der Situation heraus zu kommen und zerrten den verhafteten Aktivisten mit sich.

Nach dieser Darstellung von Professionalismus setzten die Wachleute ihren Versuch fort, der am Boden liegenden Person Handschellen anzulegen Während des Vorgangs wurden beide Wachläute mit einer Sahnetorte direkt ins Gesicht begrüßt. Bald kamen Polizisten hinzu, um den verhafteen Aktivisten zum Polizeiauto zu bringen. Hierbei fand eine dritte Sahnetort ihren Weg ins Gesicht eines Polizisten. All Cakes Are Beautiful, nicht?

Die Sahnetortenfiesta hatte den Zweck die Aufmerksamkeit auf die Rolle der Institution Polizei im Hinblick auf zunehmende Ungleichheit und als Werkzeug politischer Unterdrückung zu richten. Die Polizei, natürlich, endet an vorderster Frond sozialer Spannungen, indem sie den unfairen Enscheidungen des Staates nachkommt.

In Finland ist der Fall der Straßenkontrollgänge der Neo-Nazi-Gruppe ”Soldiers of Odin“ und der Clowngruppe ”Loldiers of Odin” ein Beispiel. Während die Polizei das Recht der Neo-Nazi-Gruppe zu patrouillieren und auf offen nationalistische und rassistische Märsche (um die „Finnischen Frauen vor MigrantInnen zu schützen) sichert, kleidet sich dieselbe Polizei in Kampfausrüstung und verhaftet die Gruppe buchstäblicher Clowns, die gegen Rassismus singt, tanzt und ihre Späße macht- besonders, wenn die Clowns auf der selben Straße wie die Neo-Nazis gegen Rassimus tanzen gehen.

In Finnland ist die allgemeine Situation natürlich nicht direkt mit den Erfahrungen und dem Alltagsleben der AktivistInnen und DissidentInnen in Russland oder Lateinamerika zu vergleichen Aber, das Pyhäjoki Protescamp hatte teilweise bereits riskante oder gefährliche Situationen zu überstehen, die durch das Temperament und Fehlurteile der lokalen Polizei verursacht wurden. Die Polizei bringt dumme Scheiße, um AktivistInnen bei Ankettungsaktionen habhaft zu werden, was bereits zu gefährlichen Situationen führte – für beide Parteien. Eine angekettete Person vom Dach eines LKW herunterzuholen ist in England ein Job für ein speziell trainiertes Team. In Finnland reichen hierzu ein normaler Streifenbulle und eine Flex.

Anmerkung von Contra Info: Seit 15. März 1997 finden jährliche Demonstrationen in den Straßen Montreals statt, um die Bedeutung des “Internationalen Tag gegen Polizeibrutalität” zu erhöhen, was von Kanada und der Schweiz aus inzwischen auch auf andere Länder verbreitet wurde.

Pyhäjoki, Finnland: „Holen wir uns das Kap zurück“ – Aktionswoche gegen Atomkraft 22.4.-1.5.2016

rtcfinlandSo. Es gibt einen Protest gegen Atomkraft an der Westküste Finnlands, der seit einem Jahr existiert. Zwischen dem 22. April und dem 1. Mai findet dort eine Aktionswoche statt. Worum geht’s dabei? Kurz zusammengefasst:

Fennovoima ist ein im Jahre 2007 durch ein Konsortium von finnischer Macht und Industriebetrieben gegründeter finnischer Atomkonzern. Diese sind der Überzeugung, dass es eine sehr gute Idee ist, in Pyhäjoki, einer kleinen Gemeinde an der Westküste Finnlands eine Atomkraftanlage zu errichten- mit allen Mitteln. Fennovoima’s sehr herbeigewünschtes Projekt stand kurz vor dem Aus, als der deutsche Energieriese E.ON (zur damaligen Zeit wichtigster Investor) entschied, dass Atomkraft ein schlechtes Geschäft wäre und sein Geld im Jahre 2012 zurückzog.

Rosatom ist ein staatlicher Konzern: es ist der einzige Anbieter auf dem globalen Markt, welcher der Atomindustrie die gesamte Bandbreite von Produkten liefert (so wohl für zivile Zwecke, als auch für Waffen) Auf autoritäre Weise wird er von einem neun Personen starken Aufsichtsrat geführt, der eigenhändig durch Präsident Putin gewählt wurde. Natürlich kommt es, wie von solchen von Mafiaverbindungen durchsetzten Projekten bekannt, zu massiven Verzögerungen und Unfällen.

Fennovoima-Rosatom war geboren, als Rosatom einmaschierte, um Fennovoima zu retten: Nachdem E.ON ging, war es der einzige Investor mit Beteiligungswillen. Fennovoima benötigte einen finanziellen Retter- und Rosatom zielte darauf ab, seine Reputation mit einem Projekt im Westen zu stärken: Es geht um die Geopolitik, wisst ihr: Es schadet Russland nicht einen geopolitischen Fußabdruck in eine Region in der Nähe des von der Nato beführworteten NEAT Militärversuchgeländes in Nord – Schweden zu setzen und es geht um das oft thematisiert arktische Öl.

Als erste Kahlschläge auf der Halbinsel Hanhikivi begannen, erblickte Im April 2015 das Pyhäjoki- Protest- Camp das Licht der Welt. Während legale düstere „Vorbereitungsarbeiten“ vorangetrieben wurden, behauptet sich das Camp fünf Monate lang auf der Großbaustelle. Es gelang die Arbeiten zu blockieren. Die örtliche Polizei erklärte, dass sie nicht genügend Ressourcen hätte, um mit den Protestierenden fertig zu werden. Gleichzeitig waren die Zeitungen mit Nachrichten über Sabotage und groben Unfug gefüllt. Im September 2015 fand die Räumung des Camps statt. Es brauchte acht Tage, um den letzten Kletterer herunter zu holen. Nach der Räumung zog das Lager auf ein Gelände, das ein lokaler Eigentümer angeboten hat und rund 4 km außerhalb der Großbaustelle liegt. Direkte Aktion und Grober Unfug sind immer noch im Programm.

Wir wissen, dass es hier etwas einem Tollhaus gleicht, weil du hier auf einen Schlag der gesamten russischen Regierung, der westlichen Nato, einen Atomkraftgiganten, privaten Sicherheitsfirmen, dem Arbeitsministerium und der Wirtschaft von Finnland gegenüberstehst. Aber, he, wer will nicht hoch hinaus? Im April 2016 feiert das Camp seinen ersten Geburtstag – und es ist Zeit einen Gang höherzuschalten. Um verückt genug zu sein, das Konzept massenhaften zivilen Ungehorsams in solch einer Größenordnung nach Finnland zu bringen. Das Ziel ist einfach: die Baustelle mit Leuten zu fluten, um sie so lange, wie möglich zu halten. Mögen die Regionen der Umgebung ebenfalls mit allen Arten des Protests gegen Atomkraft sowie Antikapitalismus- und „Für alle Dinge, die gut sind“- Aktionen überzogen werden. Wir ziehen unseren Hut vor den unterschiedlichen Taktiken und rufen euch Ökofreaks, AntimilitaristInnen und Andere auf, sich uns anzuschließen.

Zeitplan und Infos:

22. April – 1. Mai: die Aktionwoche. Pyhäjoki ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Anhalter, und Autos zu erreichen. (schaut euch die Karte an oder wendet euch an uns.) Wir kochen vegan. Die Unterbringung erfolgt hauptsächlich in großen heizbaren Armeezelten – aber falls ihr ein eigenes Zelt habt, bringt es mit. Vergesst nicht, euch warm zu kleiden. Wir unterstützen es, wenn die Teilnehmenden aus Solidarität eine freiwillig Spende für Essen und Ähnliches zahlen. Ja, ihr werdet in der Lage sein euch zu waschen, aber es wird kühl. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns vor eurer Ankunft eine Mail senden könntet mi den Informationen, wann ihr anreist, wie viele ihr seit, ob ihr mit oder ohne Zelt kommt usw. Fragen werden beantwortet von. stopfennovoima [at] protonmail.com

22-23. April: Eröffnungsparty! Musik! Leute! Spaß!

26.April Erinnerungstag an Tschernobyl – und der große Aktionstag. In der Woche sind andere Aktivitäten möglich.

1. Mai Wir wetten, dass ihr es recht versteht.

Für die ganze Woche gibt es Workshops, Lesen und Wissensaustausch, so dass ihr immer beschäftigt seit.

Mehr Infos auf Englisch:

https://fennovoima.no.com/en

Pyhäjoki, Finnland: Verkehr von und zur Fennovoima-Rosatom’s Atomkraftwerk-Baustelle erneut blockiert

rekka1-768x576(…)Die Schönheit der aktuellen Situation ist die Verletzbarkeit der Baustelle selbst. Was dort derzeit getan wird, ist ein in großem Umfang duchgeführter Deponiebetrieb – und es gibt nur eine Straße, die robust genug ist die schweinegroßen Fahrzeuge zur Baustelle hin und zurück zu tragen. So stellt euch vor, was passiert wenn einige Menschen diese Straße zum Stillstand bringen. Gut. Die ganze Kacke wird gestoppt.

Und genau das haben wir am 22. Januar getan. Einige sich sorgende Bürger kletterten auf die Trucks im Lieferbetrieb, und brachten alles zum totalen Stillstand. Und wir glauben, wir werden das noch ein wenig öfter so machen. (..)

Updates: 10:30 Die Polizei hat vor Ort unsere beiden Fotografen in Gewahrsam gennommen. Einer folgte dem Geschehen von der Waldseite und ein anderer ungefähr 50 Meter entfernt, von der Veranstaltungsseite, auf einem öffentlichen Radweg. Schlussfolgerung: Sie mögen hier Zensur, und sie möchten nicht in den Sozialen Medien enden.

11:30 Zusätzliche Polizeifahrzeuge und eine weitere Hebebühne wurden herangeschafft. Kurz danach wurde ein Protestierender, der auf dem Dach eines Trucks saß, herunter geholt und inhaftiert.

12:30 ein Demonstrant ist noch in Aktion. Er verweilt in den Aufbauten des Krahnfahrzeugs und verweigert herauszukommen. Um 11 Uhr gab die Polizei ein Ultimatum: „Komm freiwillig runter oder wir werden dich verletzen!“ Im Schrittempo fuhren sie das Fahrzeug zu einem Parkplatz und stellten den Motor ab. Die Polizei hat sich Handschuhe und einige Kleidungsstücke vom Demonstranten geschnappt, um ihn buchstäblich „herunterfrieren“ zu lassen, es ist hier gerade -5C Grad kalt, zudem gibt es die liebliche Seebriese.

13 Uhr Die Polizei erreichte den Ort des Geschehens ab 10 Uhr. Etwa um 10.15 Uhr kam eine Delegation höherrangiger Fennovoima-Rosatom Vertreter hinzu: weiße Helme und strahlend sauberere Warnkleidung, die niemals einen Arbeitstag gesehen hat, um ein POW-WOW mit der Polizei durchzuführen. Um 10.30 Uhr kam ein teuer aussehender SUV angefahren, der einen mürrischen und irritierenden Typen in Zivilkleidung und mit einem großen “ROSATOM” Aufdruck auf der Rückseite seiner Jacke, ausspuckte – möglicherweise war er nur durcheinander, dass die DemonstrantInnen nicht einfach erschossen wurden oder durch saubere OMON Truppen heruntergeholt wurden?

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Raahe, Finnland: Solidaritätsgrüße nach Paris

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Heute, am 4. Dezember haben wir in Nordfinnland in der Stadt Raahe ein Transparent vom Dach der Polizeistation entrollt. Damit wollen wir ausdrücken, dass Verletzungen von Menschenrechten nicht akzeptabel sind. Auch wollen wir daran erinnern, dass Atomkraft keine Lösung für den Klimawandel ist. Lasst uns den Kampf für unsere Menschenrechte und für unsere gemeinsame Erde aufrechtherhalten!

*Zwei Leute wurden in Gewahrsam genommen. Nach sieben Stunden wurden sie entlassen und beschuldigt Vandalismus begangen zu haben, weil laut Polizeizeichef die Station blamiert war. * 🙂
*Wir geben bekannt, dass die Polizeistation seit dem Frühling den AktivistInnen des Pyhäjoki Antiatom- Protestcamp sehr vertraut geworden ist – in der Form von Jailhouse Rock. Heute erlebten wir auch eine Penthouse-Party. !*

Fennovoima.no

Helsinki: Lasst uns Fennovoima und seine Unterstützenden stoppen!

srv_ulos_bandisAktivistInnen sind auf der Baustelle von SRV in Kalasatama, Helsinki auf zwei Kräne geklettert und haben dort Transparente entrollt.

Der Baukonzern SRV ist einer der wichtigsten Konstrukteure des Atomkraftwerks von Fennovoima. Er besitzt 1,8% Anteil an Fennovoima und war eine der Gesellschaften, die Fennovoima im August den Rücken gestärkt haben, in dem sie einige ihrer Aktien gekauft haben. SRV fungiert auch als einer der Bauprojektleiter an der Seite des Hauptkonstrukteurs, Titan-2. So scheint es, dass SRV diesen millionenschweren Bauauftrag durch Kauf des Aktienpakets von 1,8 % erhalten hat, für die Fennovoima verzweifelt einen Käufer benötigte.

Das Fennovoima Projekt erhält starke Unterstützung von der Regierung, obwohl die öffentliche Meinung größtenteils gegen das Projekt ist. Fennovoima hat zahlreiche GeschäftspartnerInnen, ohne die es nicht überleben könnte. Deshalb nehmen wir jetzt die Firmen in den Fokus, die investieren oder mit Fennovoima zusammen arbeiten und die versuchen von diesen gefährlichen Projekt zu profitieren. Wir können dieses Projekt durch direkte Aktion stoppen.

Solidarität aus Helsinki für das Pyhäjoki Protest Camp und wo auch immer die Leute gegen den Staat und Kapitalismus kämpfen

Updates:

6:00 – Blockade hat begonnen

10:40 – Der andere Kran ist leer, AktivistInnen wurden in einem Polizeiauto abtransportiert

11:50 – Eine andere Person vom letzten Kran ist inzwischen wieder unten, auch sie wurde in Polizeigewahrsam genommen.

12:30 – Die Polizei bemüht sich den letzten Aktivisten zu überreden vom äußersten Ende des Kran runter zu kommen.

12:55 – Alle AktivistInnen sind verhaftet. Die Blockade ist beendet.

fennovoima.no.com

Finnland: “Reclaim The Cape” Aktionswoche in Pyhäjoki (22.4 – 1.5.2016)

rtc-blogEnde April 2016 ist es ein Jahr her, dass Fennovoima damit begann Gebiete des Hanhikivi Kaps für den neuen Atomkraftwerksbau in Nordfinnland vorzubereiten. Zur gleichen Zeit feierte das Protestcamp gegen Fennovoima ersten Geburtstag. Das Camp konnte über fünf Monate im Baustellenreich bestehen und war in der Lage die Bauarbeiten zu verlangsamen. Während des Sommers fanden dutzende Blockaden statt und die Zeitungen schrieben über zahreiche Sabotagen.

Nach achttägiger Räumung im September 2015 zog das Camp außerhalb des Baugeländes, um mit Hilfe lokaler UnterstützerInnen seine Aktivitäten fortzusetzen. Blockaden und andere Aktivitäten gegen Atomkraft hielten die ganze Zeit über an.

Ende April werden wir zur Baustelle zurückkehren. Das Ziel ist es sie für lange Zeit lahm zu legen. Mit einer ausreichend großen Gruppe können wir das Gebiet wiederbesetzen und hier bleiben. Wir wollen nicht nur das Gebiet wiederbesetzen, sondern auch die umliegende Gegend mit Aktivitäten gegen Fennovoima , Atomkraft, Zerstörung der Natur, Kapitalismus, bei Respektierung der Pluralität von Taktiken, bereichern.

Kommt und besucht uns, um dieses zu ermöglichen. Kommt um euer Knowhow in einem Workshop zu teilen oder von den Erfahreneren zu lernen. Startet euren Sommer mit zahlreichen GefährtInnen inmitten der Natur, in der gerade der Frühling erwacht.

Das Ereignis startet am Freitag, den 22. April mit einer Party über das ganze Wochenende. Die folgende Woche wird ausgefüllt mit Aktion und Workshops, mit dem Austausch von Kenntnissen und Knowhow, dem Kennenlernen neuer GefährtInnen, einhergehend mit Aktionen. Dienstag, der 26. April ist der 30. Jahrestag von Tschernobyl – symbolisch perfekter Moment ein Atomprojekt zu stoppen. Am Tschernobyltag werden zahreiche Organisationen ihren Protest vornehmen und auch wir werden unseren Teil dazu beitragen. Am darauf folgenden Wochenende zum 1. Mai wird der Höhepunkt erreicht, wenn das Ziel sein wird eine bisher unerreichte aufständige 1. Mai Party von Nordfinnland zu organisieren. In Städten in der Nähe werde auch 1. Mai Märsche stattfinden, an denen wir auch teilnehmen können.

Ihr könnt über unsere Aktivitäten lesen und den Planungen folgen auf:
fennovoima.no.com

Falls ihr für Teilnahmen entscheiden sollet, schickt uns eine e-mal. Informiert uns, wenn ihr ein Workshop oder andere Aktiviäten organisieren wollt.
hanhikivi [at] tutanota.com

Den englischsprachigen Flyer zum Ausdrucken findet ihr auf: PDF

Pyhäjoki, Finnland: Als Erinnerung an Rémi Fraisse wurde wieder einmal die AKW -Baustelle von Fennovoima blockiert

remimemory-1024x768Am 23. Oktober erhalten:

Heute wurden die Arbeiten an der AKW – Baustelle von Fennovoima wieder einmal gestört!
Drei Laster wurden gestoppt, indem zwei Leute an Bord kletterten und ein weiterer, indem sich eine Person an das Fahrzeug kettete. Nach anderthalb Stunden schaffte die Polizei drei Leute in Gewahrsam zu nehmen.

Mit dieser Direkten Aktion wollten wir den Bau dieses widerlichen, blödsinnigen Projekt unterbrechen, aber auch an  Rémi Fraisse  erinnern, einem 21 Jahre alten Aktivisten, der in Testet, Frankreich vor einem Jahr von der Polizei ermordet wurde. Damals protestierten Tausende gegen ein Staudaumprojekt sowie die Repression gegen die ZAD, eine Besetzung aus Widerstand gegen ein Flughafen-Megaprojekt in Nantes.

Lasst uns überall die Zerstörung der Natur und sämtlichen Lebens im Namen des Kapitalismus beenden!

Pyhäjoki, Finnland: Auf dem Hanhikivi Anti-Atom-Camp ist seit dem 19. September ein Öko-Anarchist im Hungerstreik

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Eingegangen am 21. September:

Am 15. September räumte die Polizei (geschickt von der Atomfirma Fennovoima) den größten Teil des Anti-Atom- Aktionscamps in Pyhäjoki. Bei diesem Einsatz wurden fünf Leute verhaftet. Seit fünf Monaten leistet das Camp erfolgreichen Widerstand gegen das Atomkraftwerkprojekt. Einen der Protestierenden hat die Polizei bisher noch nicht geräumt. Die Person ist jetzt in einem Baumhaus. Fennovoima wird den Wald zerstören, wenn der Demonstrant geräumt ist. Die Sicherheitsfirmen G4S und Arlia haben alle davon abgehalten, dieser Person im Baumhaus zu helfen und auch die Rettungssanitäter haben keine Hilfeleistung übernommen. Die Person, die sich seit dem 19. September im Hungerstreik befindet, ist in einer kritischen Situation, weil Flüssigkeiten nicht mehr in ihrem Körper verbleiben.

Wir rufen jetzt überall für sofortige Solidarität von GefährtInnen auf. Solidarität ist unsere Waffe

Nachtrag vom 25.9:

Hungerstreik beendet!

Die Person im Baumhaus wurde von den Bullen geräumt. Dieserr Einsatz erforderte das Fällen von Bäumen, den Bau einer neuen Straße, Spezialeinheiten von Polizei und Feuerwehr. drei große Fahrzeuge, den Sicherheitsdienst und viele Stunden. Zum Schluss fing der Mob von Baummardern das Eichhörnchen. Unser Gefährte wurde ins Krankenhaus gebracht, um Flüssigkeit zu erhalten, konnte aber bereits in der Nacht wieder entlassen werden. Wir sind glücklich, dass es der Person insgesamt ganz gut geht. Der Hungerstreik ist damit beendet.

Danke für die Solidarität und Aufmerksamkeit.
Diese Räumung ist die längste, die es bisher in Finnland gegeben hat. Sie dauerte 9 Tage.

 

Finnland: Repression & Widerstand in Hanhikivi Cape, Venetsia Squat geräumt

Venetsia

Finnland: Die Polizei greift die Besetzung in Pyhäjoki und das besetzte Venetsia in Helsinki an.

Am 15. September begannen die Bullen und Wachleute der lokalen Sicherheitsfirmen Arlia und G4S die Protestierenden von der Großbaustelle der von Fennovoima geplanten Atomanlage auf Hanhikivi Cape in Pyhäjoki zu räumen. Es kam zu vier Verhaftungen, alle Betroffenen wurden am folgenden Tag entlassen. Updates von einem Baumhaus besagen, dass es den Bullen bis 23 Uhr nicht gelungen war, das Gebiet erfolgreich zu räumen, die Zerstörung aber im Gange ist.

Räumung des Squats Venetsia

Am selben Tag, an dem die Räumung in Pyhäjoki begann, zeigte das Squat Venetsia in Helsinki Solidarität mit dieser Besetzung. Am darauf folgenden Tag wurde das Venetsia geräumt.

Dieser Freiraum plante auch zukünftig Solidaritätsveranstaltungen für die Pyhäjoki Besetzung und sollte auch eine wichtige Rolle dabei spielen, Leute während der großen Streiks, Proteste und Anti-Regierungsaktivitäten, die in Finnland für Freitag, den 18.9. geplant sind, eine Unterkunft zu bieten.

Der Widerstand in Hanhikivi Cape, Pyhäjoki

Das Protestcamp, dass seit April besteht, ist jetzt an einem anderem Ort im übriggebliebenden Wald gezogen. Durch die unterschiedlichen Aktivitäten (u. a. Blockaden, Baumbesetzungen und Sabotageaktionen) die in Hanhikivi Cape stattgefunden haben, wurde Fennovoima´s Vorhaben erheblich verzögert, mit dem Bau der Atomanlage in Zusammenabeit mit den Energiefirmen Fortum und Rosatom (Staatseigene russische Betriebe, die auf die Herstellung nuklearer Waffen spezialisiert sind) zu beginnen. Seit Beginn der Besetzung ist die Situation in Hanhikivi Cape immer beklemmender. Vor einigen Wochen haben mit Messern bewaffnete Wachleute der Sicherheitsfirma Arlia in der Nacht das Camp betreten. Eine Person wurde an den Haaren weggeschleift und 2 BesetzerInnen von der Polizei verhaftet.

Beide- das Camp auf dem Hanhikivi Cape und das Squat Venetsia (als Teil der finischen HaubesetzerInnen Szene) haben eine wichtige Rolle darin gespielt Autonome Kultur aktiven Widerstands und direkte Aktionen gegen Staat und Kapital zu verbreiten Es ist kein Zufall, dass sie jetzt zum Repressionsziel wurden, kurz vor den Protesten am Freitag.

Mehr Infos und Bilder auf Takku und Hyökyaalto.

Finnland: Wieder einmal Maschinen auf der AKW-Baustelle zerstört

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Irgendwann in der dritten Juniwoche, wurden wieder einmal auf der AKW-Baustelle von Fennovoima in Hanhikivi, nördliches Ostbottnien Maschinen sabotiert. .

An einem Bagger und einen Bulldozer wurde einiger teurer Schaden verursacht, indem Maschinenkabel zerstört wurden. Die Personen, die diese Aktion durchgeführt haben, repräsentieren kein Netzwerk, Gruppe oder Organisation.

Solidarität mit den Leuten, die gegen den AKW – Bau in Pyhäjoki Widerstand leisten und Gefährtinnen die Überall kämpfen.

Finnland, Hanhikivi: Sabotage auf der AKW-Baustelle des Konsortiums Fennovoima

nuclearsabotageIn der Nacht auf Montag den 8. Juni haben wir eine Maschine (Bagger) auf der Baustelle des von Fennovoima vorgesehenen AKWs sabotiert. Wir haben Kabel und Drähte gekappt und die Scheiben eingeschlagen.

Die Individuen, die diese Aktion am 8. Juni durchgeführt haben, stehen für sich selbst und für keine AktivistInnen-Organisation oder -Netzwerk.

Die Mainstream-Medien, die als erste über den Angriff berichteten (die Zeitung Kaleva), haben entschieden die Aufmerksamkeit von den Verbrechen abzulenken. Für die war diese Aktion eine Antwort, um sich hingegen auf ein Leck von hydraulischen Öl in einem Kieswerk auf den Kahlschlag zu konzentrieren, wo einmal der Wald von Hanhikivi Cape stand, der von etlichen gefährdeten Spezies bewohnt war. Wie üblich setzte man die Methoden der Individuen, welche die Aktion durchgeführt haben, in den Fokus und nicht das massiv destruktive AKW-Projekt selbst. Was die Medien „Vandalismus“ nennen, war ein bewusster Akt der Sabotage, eine Methode, die schon immer eine wichtige Rolle spielte und spielt, um gegen die unterdrückerischen Ausbeutungssysteme vorzugehen, in denen die Machtinteressen der Grossunternehmen immer vor den Bedürfnissen und der Existenz der lokalen Bevölkerung und Natur kommen.

Die während des laufenden Projekts abgefassten neuen Gesetze, die den Gesellschaften wie Fennovoima das Recht geben Land gewaltsam zu enteignen, zeigen auf wie weit entfernt das Ganze von einem demokratischen Prozess ist und auch wie Gesetze gemacht sind, um den Interessen der grossen Unternehmen und nicht der Leute zu dienen.

Bisher hatten die vom sogenannten demokratischen System angebotenen Kanäle keinerlei Wirkung auf den Lauf des Projektes und auf die Vorbereitung des Standortes für den geplanten Reaktor. Mit Betonung auf „geplant“ – der Antrag für die Gebäude ist noch nicht durch. Das Projekt hat die notwendigen Prozente an inländischen Investoren noch nicht damit der Staat seine Bewilligung geben kann.

Jetzt ist der kritische Punkt um den schon beteiligten Gesellschaften und den möglichen Investoren zu zeigen, dass es ein schwieriger Weg wird. Alle beteiligten Unternehmen, die kleinen und die grossen – die von der Zerstörung von Cape Hanhikivi und der Schaffung eines weiteren massiven nuklearen Problems für die bestehenden und zukünftigen Generationen profitieren – müssen spüren, dass es keine gute Idee ist.

Das ist nur der Anfang.

In Solidarität mit dem Protestcamp von Hanhikivi Cape und den Lokalen, die gegen die Zwangsenteignungen Widerstand leisten.

auf Französisch, Italienisch, Griechisch

Üb. mc, Menzingen, CH, Juni 2015

Finnland: Solidaritätsaktion in Pyhäjoki zum J11 – Aktionstag.

solidarity-picture-from-pyhäjokiIm Rahmen des Internationalen Aktionstag haben AktivistInnen, die gegen das Kernkraftwerksprojekt Fennovoima protestieren, am 11. Juni ihre Solidarität mit den (öko)anarchistischen Gefangenen ausgedrückt.

Ihr seid nicht alleine!

Ihr seit nicht vergessen!

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als jedes Gefängnis!

Auf Finnisch | Besucht hyökyaalto für weitere Informationen über das Pyhäjoki Protestcamp