Tag Archives: Argentinien

Buenos Aires: Brandanschlag auf das Sozialzentrum CuCoCo

Am 8. Februar 2014 gegen 5:30 Uhr wurde das Sozialzentrum CuCoCo (kultureller, genossenschaftlicher und gemeinschaftlicher Raum, auch als Huerta de Saavedra bekannt) im Bezirk Saavedra in Buenos Aires vorsätzlich angezündet.

CuCoCo ist ein soziales und kulturelles Zentrum, das nach der Krise in Argentinien 2001 und den nachfolgenden Riots, von den NachbarInnen im Jahr 2002 besetzt wurde. Der Grund, auf dem es steht, steht im Mittelpunkt eines kommunalen Konflikts, da die Stadtverwaltung versucht, ihn zu verkaufen.

Text des Kollektivs auf Spanisch und ein paar Fotos hier

Athen: Solidarität mit den 5 GenossInnen, verhaftet in Barcelona am 13. November 2013 – Mónica und Francisco sind in Untersuchungshaft

Am 18. November brachten Mitglieder von Contra Info ein Banner in Solidarität mit den 5 GenossInnen, die am 13. November in Barcelona verhaftet wurden und unter dem Antiterrorgesetz wegen direkter Aktionen angeklagt werden, zu denen sich das Kommando Mateo Morral bekannt hat, auf dem Exarchia Platz in der Innenstadt Athens an. Auf dem Banner steht: “Freiheit für die 5 GenossInnen, verhaftet am 13.11. in Barcelona: Rocío, Valeria, Mónica, Francisco, Gerardo – Solidarität und Aktionen über die Grenzen hinaus!”

Die GenossInnen wurden von Barcelona nach Madrid überführt, wo sie für weitere vier Tage in Isolationshaft gesperrt wurden. Am Sonntag, 17. November wurden sie schließlich dem Richter in Madrid vorgeführt.

Alle 5 AnarchistInnen sind zurzeit Geiseln des spanischen Staates: Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso wurden freigelassen, haben aber laufende Anklagen und restriktive Auflagen außerdem wurden ihnen ihre Ausweise weggenommen. Mónica Caballero und Francisco Solar befinden sich ohne Kaution im Gefängnis in Untersuchungshaft.

Aus der Baugrube der Gegeninformation senden wir den 5 verfolgten GenossInnen all unsere Stärke and rufen zur Vervielfachung der Gesten von praktischer Solidarität auf. Konfrontiert mit der Polizei, zwischenstaatlicher und medialer Repression sind wir nicht gewillt auch nur einen einzigen Schritt zurückzuweichen.

Feuer den Gefängnissen! Feuer den Grenzen!

GenossInnen in Barcelona verhaftet für die Aktion des „Aufständischen Kommandos Mateo Morral“

Am 2. Oktober 2013 brachte die anarchistische Gruppe „Aufständisches Kommando Mateo Morral“ eine Explosionsvorrichtung im berühmten faschistischen Kirchenmonument, der Basílica del Pilar in Saragossa, Spanien, an. Diese Kathedrale ist einer der wichtigsten Tempel für die Herrschenden und stellt eines der Hauptsymbole des und einen Treffpunkt für den Faschismus dar. Diese Aktion hatte nicht den Vorsatz, Gemeindemitglieder oder TouristInnen zu verletzen; die Gruppe gab vorher eine Warnung an die Basílica del Pilar und an Zeitungen heraus.

Am 13. November 2013 drangen die Bullen in Barcelona in eine Wohnung ein und führten einen antiterroristischen Einsatz durch; fünf Personen (aus Chile, Argentinien und Italien) wurden festgenommen und wegen der Aktion, zu der sich das Aufständische Kommando Mateo Morral bekannt hat, angeklagt. Wir warten auf Neuigkeiten zum Zustand der fünf Verhafteten. Unter ihnen befinden sich auch Mónica Caballero und Francisco Solar, AnarchistInnen aus Chile, die in jüngster Vergangenheit wegen des „Caso Bombas/Bomben Falls“ verfolgt und eingesperrt wurden, einem juristischen Fiasko für den chilenischen Staat. Die beiden wurden 2012 in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Auf dem Plakat steht:

„Solidarität und Aktionen für die verhafteten GenossInnen in Barcelona.
Kein Staat, keine Grenze wird jemals in der Lage sein, den sozialen Krieg zu stoppen.
Möge die Distanz kleiner werden durch die Gesten der Solidarität.
Mögen sich die Angriffe gegen die Macht Tag für Tag multiplizieren.
Sofortige Freilassung von Mónica und Francisco!
Kriegsgefangene raus auf die Straße“

Es folgen Auszüge aus der Solidaritätserklärung für Mónica und Francisco, die von einigen ihrer Mitangeklagten im berüchtigten Bomben Fall stammen.

„Das Band der Solidarität ausdehnen …
Mónica und Francisco wurden im August 2010 im so genannten Bomben Fall verhaftet. Beide begegneten dem Prozedere gegen sie mit Würde und Rebellion, verbrachten über 9 Monate im Gefängnis unter Regelwerken der Hoch- und Maximalsicherheit, lehnten es ab, die Erpressung des Staatsanwaltes zu akzeptieren, führten zusammen mit ihren Mitangeklagten einen Hungerstreik durch, der über 65 Tage dauerte, stellten sich gegen eines der längsten Gerichtsverfahren Chiles und alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen, ohne eine einzige Vorstrafe. Die jetzigen Anschuldigungen Seitens der Presse und Polizei basieren auf den Gerichtsakten des Bomben Falls, ein Angriff, der gegen anarchistische Räume, Milieus und Individuen entfesselt wurde. Nun streben die Mächtigen danach, den Kadaver des Bomben Falls wiederauferstehen zu lassen, drohen damit neue Verfahren gegen uns zu eröffnen; damit konfrontiert machen wir klar, dass wir die Anschuldigungen ablehnen, aber wir verleugnen nicht, wer wir sind, unsere Ideen, unsere Beziehungen, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Kampf. …
Mónica und Francisco sind unsere GenossInnen und wir verteidigen sie gegen die Medien- und die Polizeikampagnen, die von chilenischen wie spanischen Staat durchgeführt werden. Weil alle Staaten Terroristen und alle Gefängnisse Zentren der Vernichtung sind. Revolutionäre Solidarität über alle Grenzen hinweg.“

Alle fünf verhafteten GenossInnen sollten eigentlich am 15. November in Madrid vor dem Richter erscheinen aber die Polizei hat ihren incommunicado Gewahrsam (Isolationshaft) bis Sonntag 17.11. verlängert. Am Sonntag ordnete der Richter Untersuchungshaft für Mónica Caballero und Francisco Solar und die vorläufige Entlassung für Rocío Yune, Valeria Giacomoni und Gerardo Formoso an.

Argentinien: Die Demütigung der Normalität

Von Boletín La Oveja Negra:

Während sich an verschiedenen Orten der Welt eine aufkommende Aggression zu zeigen, zu materialisieren und zu organisieren beginnt, lebt die Masse der Bevölkerung des argentinischen Staates in einer Art Blase. Die Regierung einfach zu kritisieren reicht aus, um einer Seite zugeordnet zu werden. Zu einer anderen Seite wird mensch zugeordnet, wenn es um Unternehmen geht. Obwohl niemand sicher weiß, was die eine oder andere Seite ausmacht, scheint es zwei von ihnen zu geben.

In jüngster Zeit reduzierte sich Politik auf die einfache Frage der Identität. Die Parole des breiten Anti-Kirchner Spektums war ‘N8 – Ich gehe’ [1] während RegierungsunterstützerInnen jeglicher Couleur darauf antworteten: ‘N8 – Ich gehe nicht.’ Aber seit wann ist es wichtig bekanntzugeben, dass mensch nicht auf einen Aktionsaufruf antwortet? Vielleicht seitdem sich eine zunehmende Abhängigkeit von Facebook und seinen Gepflogenheiten breit macht oder seitdem Politik ihren elendsten Aspekt selbst gezeigt hat: Die Zuordnung einer Identität zu jedeM, der/die das Gefühl hat, einer Gruppe oder Fraktion anzugehören. Auf diese Weise werden Debatten nur Anhängsel, die einfach dazu genutzt werden, eine Parteilinie zu verstärken, die bereits vorher gewählt und nicht auf der Grundlage von Wahrhaftigkeit oder Stärke ihrer Forderungen gewählt wurde. Weil sie genauso gut der einen oder die anderen Seite dienen können, geht es bei jedem Argument nicht darum, Sinn zu erzeugen, sondern die eigene Empfindsamkeit aufzuerlegen. ‘Die eigene’ ist in diesem Zusammenhang nur ein sprichwörtlich zu verstehen, weil dieses Zartgefühl nicht mehr als die Argumentation der einen oder anderen bürgerlichen Fraktion ist.

Die ‘Debatten’, die als das Zentrum der Diskussion dargestellt werden, sind nichts weiter als unwichtige Füller in einer Identität, die – wenn es nicht darum geht, eine Religion oder eine Fußballmannschaft zu konsumieren – dasselbe tut wie die Politik. Persönliche Diskussionen haben sich televisuellen Dynamiken angenommen, die sie großzogen: Nachrichtenformate, Pseudo-Investigationen und (endlose) Wiederholungssendungen. NachbarInnen, Familienmitglieder, MitarbeiterInnen und Internet-Communities reden, als wenn sie ein Teil von einer im Fernsehen übertragenen Talkrunde wären, in der nichts mehr auf dem Spiel steht als Meinungen. In der Zwischenzeit geht das alltägliche Leben weiter – unverändert…

Continue reading Argentinien: Die Demütigung der Normalität

Buenos Aires, Argentinien: Solibanner für den Genossen Luciano Pitronello

„Wir platzierten dieses Banner als einen bescheidenen Beitrag an einer viel genutzten Brücke, um die Solidarität, die niemals ausgelöscht werden kann, aufflammen zu lassen. Tortuga, wir wollen dich in Freiheit, auf der Straße, konspirierend, wie es uns Wilden entspricht.“

Auf dem Banner steht:

IM KRIEG GEGEN DAS DOMINIERENDE SYSTEM – TORTUGA ZURÜCK AUF DIE STRASSE!

Quelle / Updates zum Tortuga-Fall hier

Buenos Aires: Kommuniqué des Unterstützungsnetzwerkes über “Caso Security”

Freiheit für Freddy Fuentevilla, Marcelo Villarroel und Juan Aliste!

Angesichts der heiklen Lage (gerichtlich und die Situation im Knast) in der sich die Compañeros Juan Aliste Vega, Marcelo Villarroel Sepúlveda und Freddy Fuentevilla Saa (zur Zeit eingeschlossen in chilenischen Knästen) befinden, haben wir uns als verschiedene Individuen aus Buenos Aires dazu entschlossen ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, um über die aktuelle Situation zu berichten und damit zu ihrer baldigen Freilassung beizutragen.

Niemals vergessen wir unsere gefangenen Compañeros. Wir wollen unsere gefangenen Compañeros nicht mystifizieren und wir wollen auch nicht teilnahmslos ihrem Knastalltag zusehen. Solidarität ist nicht nur ein hübsches Wort oder eine einfache Parole, sondern Teil unseres Kampfes. Sie kann sich auf vielfache und unterschiedliche Arten ausdrücken, schlagkräftig und kontinuierlich eingesetzt spielt sie eine wichtige Rolle.

Wie schon erwähnt in einem Kommuniqué während der Kampagne gegen ihre Ausweisung aus Argentinien, hat der juristische Schuldbegriff für uns keine Gültigkeit. Wir haben nie und wir werden auch in Zukunft nicht auf Ideen und Praktiken, die den Staat gefährden, verzichten. Solange es Elend gibt, wird es Rebellion geben, deshalb verbrüdern wir uns mit denen, die auf die eine oder andere Art und Weise das autoritäre System in dem wir leben in Frage stellen und bekämpfen. Ihnen gilt unsere Solidarität, verstanden als eine Ausbreitung und Verschärfung ihres jeweiligen Kampfes, welcher auch der unsere ist.

Wir regen dazu an mehr Unterstützungsnetzwerke aufzubauen oder sich auf andere Weise solidarisch zu zeigen, um den Kampf für Freiheit von Marcelo, Freddy und Juan zu verstärken.

Ein kurzer Rückblick Continue reading Buenos Aires: Kommuniqué des Unterstützungsnetzwerkes über “Caso Security”