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Für einen “Gefährlichen Juni”

Übersetzung eingesandt am 24.Mai 2017

Ein Schreiben, das von den Reflektionen der Begegnungen ‘A testa alta’ (Erhobenen Hauptes) ausgeht

In diesem Herrschaftssystem ist die staatliche Repression ein fundamentaler Teil und einer seiner niedrigsten Ausdrücke; es überrascht nicht, dass historisch die Kräfte am schärfsten attackierten werden, bzw. die anarchistischen, revolutionären und rebellischen Individualitäten, die sich vom Machtsystem nicht wieder eingliedern lassen.

Letztere setzen der physischen, psychologischen, moralischen, sozialen und wirtschaftlichen Repression durch alle Komponenten der demokratischen Macht und der willkürlichen Gewalt ihrer bewaffneten Arme und Richterschaft die zielgerichtete direkte Aktion gegen die Verantwortlichen der Unterdrückung, die kreative und befreiende Zerstörung der Orte der Herrschaft und die Sabotage ihrer Infrastruktur ein, um so die Ursachen der Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen, der Erde und der Tiere zu beenden oder mindestens zu behindern.

In der Optik der totalen Befreiung bedeutet ein passives Verhalten gegenüber der Reproduktion der Macht Mittäterschaft, und darum gibt es die, die erhobenen Hauptes weiter rebellieren.

Folglich setzt die Macht ihre repressiven Strategien ein und die Prozesse und Verfahren gegen GenossInnen bezüglich Aktionen, Konfliktmomenten und Schriften gehen weiter; im nächsten Monat wird die Anhörung im Kassationsgericht der sog. Operation Shadow stattfinden, wo einige Genossen und eine Genossin unter anderem auf Grund der Veröffentlichung der Zeitschrift KNO31 der Anstiftung zur Verübung von Verbrechen angeklagt sind.

Diese Verfahren sind ein Ausdruck des Krieges, den die Autorität gegen das Miteinander von Denken und Handeln als Fundament der Gefährlichkeit des Anarchismus führt. Jede Bullenoperation will, jenseits der Individuen und den spezifischen Kämpfen, die grundlegenden antiautoritären Ideen und Methoden wie etwa die Direkte Aktion, die Ablehnung der Vertretung und die Solidarität treffen.

Von diesen Reflektionen ausgehend bestand in den Treffen, die nach den Verhaftungen der Operation Scripta Manent stattgefunden hatten, kein Bedürfnis sich von Diskussionen um repressive Strategien aufhalten zu lassen, um hingegen die Notwendigkeit zu empfinden, das Spektrum unserer Analysen zu erweitern und die Solidarität nicht auf eine technische Unterstützung der Gefangenen zu beschränken.

In diesem Sinne gab es eine Auseinandersetzung darüber, wie fundamental die Solidarität ein Element unseres auf die Zerstörung der Herrschaft ausgerichteten anarchistischen Handelns und unserer komplizenhaften Beziehungen ist; also eine Solidarität, die über die Angriffe der Repression hinaus geht und , in dem Moment, in dem man sich in einer gemeinsamen Spannung zum Angriff erkennt, fähig ist, sich nicht vom Spezifischen der Kampfverläufe ersticken zu lassen. Insbesondere ist die aktive Solidarität ein essentielles Instrument um der Gewalt des Staates zu entgegnen, damit seine Schläge nicht passiv hingenommen werden, um, im Gegenteil, dagegen die Eigenschaft des Angriffs zu erhalten, um kein Opferverhalten und Zurück-krebsen zu entwickeln, was gerade das ist, was die Repression sich wünscht. Wenn man in einer offensiven Optik der permanenten und internationalistischen Konfliktualität über die individuellen Wege hinaus denkt, wird die Gefahr der Isolierung reduziert und so eines der Hauptziele des Feindes neutralisiert.

Solidarität gegenüber spezifischen Zusammenhängen und Projekten auszudrücken heisst nicht, sich den Diskursen und Praktiken der Betroffenen anzupassen, und auch keinesfalls, sich einem Kampf oder einer Praxis anzuschliessen: wenn man sich in einem gemeinsamen Horizont gegenseitig erkennt, kann der eigenen individuellen Spannung gemäss solidarisch gehandelt werden.

Die Bildung von solidarischen Beziehungen auf lokaler sowie internationaler Ebene ist ein strategisches Ziel, das wir uns stellen sollten um zu versuchen, der Potenzierung der repressiven Mittel und Absichten gegen die anarchistischen, revolutionären und rebellischen Individualitäten die Stirn zu bieten.

Unserer Meinung nach besteht die Notwendigkeit, unsere Vorschläge, Projektualitäten und Ziele auf die Zerstörung dieses Systems auszurichten, das die sozialen und die Herrschaftsverhältnisse strukturiert und den Dissens durch Wiedereingliederung verflacht oder, falls dies nicht möglich ist, durch Repression eliminiert.

In diesem Sinne anerkennen wir die Bedeutung der Vielfältigkeit der Spannungen und Praktiken im Anarchismus, und das genau weil, natürlich unter der Voraussetzung, dass jeder Kampf und jeder Angriff von einer umfassenderen Optik der Spannung zur Subversion ausgeht, je mehr Unterschiede es in einem Zusammenhang gibt, die Möglichkeit um so grösser ist, sich nicht von vorbestimmten und dogmatischen Positionen lähmen zu lassen.

Den Wert dieser Unterschiedlichkeit anzuerkennen heisst auch die Grundlagen zur Bekämpfung jeglicher zentralisierenden und Hegemonie anstrebenden Tendenz des Anarchismus zu setzen.

Dies ist nur möglich durch ein konstantes selbstkritisches und kritisches Verhalten zwischen den unterschiedlichen Herangehensweisen, die auf ein bedeutendes qualitatives Wachstum sowohl der Analyse des uns Umgebenden als auch der verschiedenen möglichen Arten und Weisen, die Zerstörung von dem zu organisieren, was uns unterdrückt, ausgerichtet sind.

Wir lehnen die Katalogisierung unserer verschiedenen Spannungen in identitäre Zonen ab und denken, dass damit jeder Angriff auf die Autorität im Inneren der Mechanismen und der sozialen Verhältnissen interagiert und gleichzeitig gegen die Gesellschaft an sich agiert.

Strategisch gesehen ist eine Vielfalt der Praktiken nützlich, weil sie die Komplexität der Organisations- und Angriffsformen nährt, was auch die Diskussion über die Mittel und Zwecke innerhalb der unterschiedlichen Projektualitäten der anarchistischen Aktion anregt. Dringend notwendig ist es zu verstehen, wie diese Vielfältigkeit aufgewertet werden kann ohne die Inhalte zu verwässern, die von der Optik eines gemeinsamen Projektes zur totalen Zerstörung dieses Herrschaftssystems ausgehen.

Wichtig ist, die verschiedenen Vorschläge und Projekte nicht als gegensätzlich und statisch, sondern als Instrumente, Ressourcen und Möglichkeiten zu betrachten, die den AnarchistInnen zur Verfügung stehen, vorausgesetzt, dass diese Vorschläge und Projekte einige von uns als grundlegend betrachtete Eigenschaften aufweisen, wie etwa die permanente Konfliktualität, der Angriff, die Unabhängigkeit von politischen und institutionellen Strukturen und/oder hierarchisch organisierten Strukturen, und die Informalität als organisatorisches Instrument.

Wenn wir von permanenter Konfliktualität reden, meinen wir eine Tendenz zur Standfestigkeit unserer Praktiken und Diskurse und die Weigerung, unser Handeln opportunistischen Einschätzungen zu unterwerfen. Damit wird die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, eine Strategie bezüglich der Modalitäten und der Ziele zu entwickeln, was aber weder eine Rechtfertigung zum Abwarten (attendismo) noch die Verwässerung der eigenen in der Optik der quantitativen Verbreitung stehenden Inhalte sein kann.

Wir bekräftigen von diesem Blickpunkt aus, dass wir jegliche Anstrengung zur Kollaboration mit der Macht oder Anstrengungen ablehnen, die sich einer Wiedergewinnung aussetzen. Damit meinen wir die Strategie der Macht, die für sie potentiell gefährlichen Erfahrungen und Verhaltensweisen einzuverleiben und für ihre Zwecke neu auszurichten.

In den Demokratien ist der Mechanismus der Wiedereingliederung zum harten Gesicht der Repression komplementär und hat den Zweck, dieses Ausbeutungs- und Unterdrückungssystem zu verewigen: Der Versuch, einige Ablehnungsformen einzubeziehen und zu integrieren, ist darauf ausgerichtet, die Teilnahme am politischen Spiel zu vermehren indem Spaltungen verursacht werden um jene einfacher anzugreifen, die am Spektakel der Gesellschaft nicht teilnehmen wollen.

Die auf Zerstörung der Gesellschaft der Herrschaft ausgerichtete Aktion entspricht sowohl dem Pulsschlag des Individuums, das die Autorität ablehnt und folglich nicht mit ihr verhandelt, sondern als Ziel sowohl ihre gewaltsame Niederschlagung als auch eine breitere Strategie hat, die von der Bewusstheit ausgeht, dass man nie frei leben wird indem in dieser Massengesellschaft Inseln gebildet werden.

Folglich, damit er nicht reformistisch ist, muss ein ein Kampf unbedingt die Praxis des direkten Angriffs enthalten.

Nach der Op. Scripta Manent befinden sich momentan Alfredo, Nicola, Danilo, Valentina, Anna, Marco und Sandrone in den Hochsicherheitsabteilen mit Beschränkungen und Zensur der Kommunikation nach Aussen.

Weitere AnarchistInnen befinden sich in den Knästen in Italien und in der Welt und dazu sind hier und anderswo weitere GenossInnen verschiedenen restriktiven Massnahmen wie Hausarrest und Aufenthaltszwang unterworfen.

Als Moment der Koordinierung zwischen Initiativen und Praktiken lancieren wir für den Monat Juni eine Mobilisierung in Solidarität mit den von der Repression getroffenen anarchistischen, revolutionären und rebellischen Individualitäten.

Rom, 30. April 2017

Anarchistinnen und Anarchisten

1 Die Operation Shadow ist das Verfahren wegen Art. 270 bis (Vereinigungsartikel) das von der Staatsanwaltschaft von Perugia 2008 eröffnet wurde. Die Vereinigungsanklage wird in erster Instanz fallen und im Berufungsverfahren 2015 kommt es zu einer Strafe von drei Jahren für zwei Genossen, zu einer Strafe für einen weiteren Genossen, gegen den auf freiem Fusse wegen Art. 302 mit dem erschwerenden Umstand des terroristischen Zweckes auf Grund der Artikel der Zeitschrift KNO3 ermittelt wird. Weitere Strafen gab es für andere Genossen wegen versuchter Sabotage einer Eisenbahnlinie und Autodiebstahl.

auf Spanisch  /  auf Portugiesisch

Cosenza, Italien: Vorstellung der anarchistischen Zeitung “Vetriolo” und Konzert mit Pat Atho

Samstag, 10. Juni 2017

Vorstellung der anarchistischen Zeitung “Vetriolo”

Der Staat, als lebendiger Organismus, ist nicht autark, er hat eine Funktion. Er braucht Nahrung und moralische Befriedung. Der Staat lebt in Symbiose und manchmal im Widerspruch zu dem komplexeren System, für das ihr bewaffnetes Verteidigungssystem zuständig ist. Manchmal kann man nicht richtig unterscheiden zwischen Staat und Kapitalismus. Ist ein Ingenieur eines öffentlichen Unternehmen eine Person des Staates oder des Kapitalismus? Ein(e) Universitätsprofessor*in, eine Wirtschaftsminister*in, ein*e Jurist*in; sind sie Personen des Staates oder Personen der Besitzenden?

18.30: Präsentation und Diskussion
21.00: Veganes Abendessen
22:00: Konzert von Pat Atho (Folkpunk aus Rom)

Anarchistischer Raum Lunanera / Viale della Repubblica 293 – Cosenza

Genua – Fahrzeuge von Ladisa S.P.A gegen Deportationen und Razzien angezündet

LADISA S.P.A bereichert sich auf Kosten der Papierlosen, indem es mit den Abschiebegefängnissen (CIE) kooperiert.

In der Nacht vom 16. Februar wurden drei Lieferwagen des Unternehmens niedergebrannt, als Zeichen gegen den neuen Plan des Innenministeriums, Razzien durchzuführen und die Vereinbarungen zwischen Italien und Libyen und Italien und Nigeria über Deportation und Unterbringung in den Gefangenenlagern der Herkunftsländer.

Solidarität für die im AS2 (Anm.: Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Ferrera) inhaftierten AnarchistInnen, Rache für alle Männer und Frauen, die durch die Grenzen getötet wurden.

Quelle: Informa-AzioneI

Genua, Italien: Telekommunikations-Repeater sabotiert

Ein Repeater von Ericsson wurde in Genua aus Solidarität mit den griechischen Gefangenen Pola Roupa und Konstantina Athanasopoulou und den Gefangenen der Operation Scripta Manent sabotiert. Gegen den Staat. Gegen den Staat. Gegen Sessel-Anarchist*innen.

auf Griechisch  / auf Englisch

Rom: Solidaritätskundgebung vor dem Abschiebegefängnis (CIE) von Ponte Galeria am 18. Februar

Täglich gibt es in Rom (und auch in anderen Städten) auf den Straßen und Vierteln, in denen wir leben und durchqueren eine Jagd auf Personen ohne Papiere. Menschen, die in Gefahr sind von der Polizei ergriffen zu werden, um sie in ein CIE  einzusperren, wo sie auf Abschiebung warten.

Deshalb verwundert es nicht, dass die Polizeileitung von Minister Minniti bereits gefordert hat, die Razzien in den nächsten Wochen zu intensivieren. Das zielt insbesondere auf die Männer und Frauen aus Nigeria ab. Das ist, was immer geschieht, vor allem angesichts massenhafter Abschiebeflügen in einen der Staaten, mit dem Italien Abkommen unterzeichnet hat.

Das einzige Mittel, sich dem Faschismus des Staates zu widersetzen, ist den Kampf gegen Gefängnisse und Grenzen weiter zu führen und Solidarität mit allen Eingesperrten zu zeigen und Widerstand gegen Abschiebungen zu leisten.

Samstag, 18. Februar vor dem CIE von Ponte Galeria

15:00 Uhr am Bahnhof Ostiense

Lasst uns zusammen Widerstand gegen Kontrollen und Razzien leisten
Last uns unsere Solidarität den Frauen der CIE von PonteGaleria geben!
Keine Grenzen, keine Nationen, um die Abschiebungen zu stoppen!

Quelle: infoma-azione

auf Spanisch

Perugia, Italien: Die A.L.F. hat zwei Hunde gerettet

Am 24. Dezember wollten wir in der Provinz Perugia Weihnachten auf andere Weise feiern. So wie es alle tun sollten! Wir wollten, für zwei unschuldige Kreaturen, Freiheit und Würde wieder gewinnen.

Ihrer Haltung überdrüssig oder aufgrund anderer Gründe, hat das Herrchen sie in Käfige gesperrt und sie völlig vergessen. Nach mehreren Beschwerde, ist endlich eine zuständige Stelle an den Ort gegangen. Aber für sie war alles in Ordnung, nichts erschien seltsam.

Zwei in Käfig gehaltene Hunde schwammen buchstäblich in Scheiße, ohne Wasser oder Nahrung, verängstigt, hungernd und frierend. Aber es war alles in Ordnung!

Das Herrchen, ein früherer Polizist, hat sie (sicherlich auf den Rat von jemanden) verschwinden lassen. Aber Leute haben recherchieren können, dass er sie in einem nicht weit von seinem Wohnort gelegenen Haus von Bekannten untergebracht hat. Als wir zur Überprüfung an diesen Ort gingen, befanden wir uns vor einem 2×1 Käfig mit 5 cm Scheiße auf dem Boden. Wasser und Essen waren gefroren, es gab keinen guten Schutz. Der Käfig war vollständig der Kälte der Winternacht ausgesetzt, es gab nur noch die Reste eines kümmerlichen Zwingers, in dem sie beide erfolglos rein wollten, um etwas Wärme zu erhaschen. Einer von ihnen hatte schwere Schleimbeutelentzündung und beide hatten ihre Augen errötet von der Kälte der Nacht und Bindehautentzündung.

Wir kamen eher zufällig in der Nacht auf das Grundstück und während sie feierten, lachten und aßen und sich in der Hitze ihres Hauses freuten, kamen wir herbei und öffneten gewaltsam den Käfig, um sie rauszuholen und wegzubringen. Zu Anfang zweifelten sie, ob sie uns trauen konnten. Aber als sie erst einmal ihre Nasen aus den Käfig herausgestreckt hatten, waren sie es, die uns von diesem Ort wegzogen.

Jetzt sind beide weit weg und haben ein Haus, eine Familie, ein Sofa zum Verweilen, ein Bett zu Schlafen, ein Garten zum Spielen und Diejenigen, die ihnen Liebe schenken.

In eine Gesellschaft, in der akzeptiert ist, Tiere auf diese Art zu behandeln, kannst du nicht erwarten, dass die Institutionen eingreifen oder helfen. Wir laden alle ein, die Informationen über ähnliche Zustände haben, zuerst zu handeln.

Direkte Aktion jetzt!
A.L.F.

 

auf Griechisch

Italien, Genua: Tatto Circus: Zum Gunsten von CNA und aus Solidarität mit den Verhafteten der “Operation Scripta Manent”

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22/23. Oktober (2 Tage Tätowierung, Musik, Essen)

Samstag, den 22. Oktober
Von 10 Uhr bis 24.00 Uhr
Dj Set + Konzert
RUV: Funky/Rock

Sonntag, den 23. Oktober
Von 12.00 Uhr bis 24.00 Uhr
Dj Set + Konzert
Flamenco/Rock

Zur Unterstützung der Solidaritätskasse von CNA

Aus Solidarität mit den Verhafteten der “Operation Scripta Manent”

Alle Informationen werden bis zum Samstag, den 22. um 10 Uhr sichtbar sein auf:

ilmainasso.noblogs.org

auf Spanisch

Italien: Veranstaltungen zum Caso Security und der Gefängnisrepression in Chile

csWeder den Mund halten, noch vergessen

Einmischung und Diskussion mit einer Gefährtin über den Caso Security und die Gefängnisrepression in Chile

Aus Solidarität und Unterstützung für alle inhaftierten GefährtInnen, die die Kontrolle der Macht und ihre Form demokratischer Inquisition verachten.

Auf Seite der unermüdlichen Herzen, die nach Jahren von Verurteilungen und Betonmauern, bei ihrem Kampf gegen die Macht und ihre Strukturen nie zurückwichen sind.

im Anschluss das Video
*Gegen die Gefängnisgesellschaft nicht eine Minute Ruhe*
Freiheit für Alle / Freiheit Jetzt
Chile 2016

Freitag, den 23. September
20 Uhr Erfrischungen
21 Uhr Diskussion

Anarchistische lab la zona
Via Bonomelli 9 Bergamo

Samstag, den 24. September
von 17 Uhr an
Circolo Cabana
Via Campagnole 22 Rovereto

Italien: Zur Verhaftung des Anarchisten Divine Umoru

Am 2. August 2016 stürmte die Polizei das Haus des Anarchisten Divine Umoru in der Stadt Bologna. Er wurde aufgrund einer Beschuldigung verhaftet, explosives Material für die Herstellung von Bomben im Besitz zu haben. Der Gefährte kam zunächst in das Gefängnis Bologna und wurde dann in den Hochsicherheitstrakt AS 2 des Gefängnisses von Ferrara überführt.  Für 18 Tage verblieb er in Isolationshaft, ohne jegliche Kommunikationsmöglichkeiten.

Am 21. August gab es eine Solidaritätsversammlung vor dem Ferrara Gefängnis, während am 24. August bekannt wurden, dass Divine seinen ersten Besuch von einem Familienmiglied bekommen hat und alle grüßt, die ihn unterstützt haben. Er hat verlautbaren lassen, dass er laut und deutlich die Zuneigung, Wärme und Wut von den empfunden hat, die sich vor dem Ferrera Gefängnis versammelt haben.

Der Gefährte kann Briefe schicken und empfangen, obwohl seine Korrespondenz durch das Wachpersonal kontrolliert wird. Seine aktuelle Adresse ist:

Divine Umoru
via Arginone 327
44122 Ferrara

Ein Video von der Solidaritätsversammlung am 21. August:

auf Spanisch / auf Englisch

[ITALIEN] Es ist keine Überraschung – Operation “Scripta Manet”

erhalten am 16.09.

Wie ich schon vor ein paar Tagen, über die “Operation Scripta Manet” in einem Statement “written words remain” geschrieben habe,  wurden am 6. September, 32 Kamerad_innen von den Hunden in Uniform, zu Sonnenaufgang aufgeweckt.

Das Ergebnis dieser neuen Operation sind 7 Verhaftungen und 15  unter Untersuchungen, angeordnet von der Staatsanwaltschaft durch den Haftrichter Robert M. Sparagna. Der achte Kamerad ist der Herausgeber der Zeitung von Croce Nera (Anarchistisches Schwarzes Kreuz), er wurde nach einer Hausdurchsung verhaftet, wo Batterien und ein elektronisches Handbuch gefunden wurden.

Ein Teil von ihnen (Alfredo und Nicola) sind bereits im Gefängnis für die Verletzung an Robert Adinolfi. Die anderen Kamerad_innen sind Alessandro, Marco, Danilo, Valentina und Anna Die zur Last gelegten Straftaten sind §270 (Terroristische Vereingung), §280 (Anschläge mit terroristischen oder subversiven Zwecken) und §285 ( Bedrohung eine terroristische Straftat zu begehen). Es begann soweit zurück wie 2003 und steht in Verbindung zu einer Serie von Anschlägen, welche mit “FAI-Föderation Anarchia Informale” durch die Zellen “Narodnaja Volja”, Cooperative Atrigiana Fuoco e Affini (Feuer und ähnlichen Handwerk Kooperative, gelegentlich spektakulär), FAI/RAT Rivolta Anonima e Tremenda (Anonyme und Furchtbare Revolte) und die Zelle „Olga”, unterzeichnet wurden. Die Kameraden Alfredo und Nicola haben die Verantwortung für die Teilnahme in dieser Zelle und für die Verletzung von Adinolfi bereits übernommen.

Also eine weitere Untersuchung der Informellen Anarchistischen Organisation, eine weiterer Versuch im trüben Wasser zu fischen, nur um einen weiteren Savonarola und seine Familie für die Zeit zwischen Untersuchung und Prozess zu mästen.

Bin ich überrascht über noch eine weitere Operation?

Nicht im geringsten! Wenn ich freiwillig im Ozean schwimme, weiß ich sehr gut, dass ich früher oder später die Haie treffen werde. Aber diese Haie können sich sicher sein das sie mich nicht erschrecken können…

ICH WERDE NICHT ZURÜCKZIEHEN!

Strafverfolgungen, Durchsuchungen, Untersuchungen, Gefängnisse und Gerichtsprozesse berühren mich nicht ein bisschen. Andererseits, je mehr ich euch hinter mir fühle desto mehr fühle ich die Rache…

Sie werden mich niemals dazu bringen einen Schritt zurück zu machen und sie werden mich niemlas dazu bringen meine Meinung zu ändern und das vom Moment an, als ich gegen meinen Willen auf diese Welt gekommen bin. Ich werde mein Bestes versuchen, um besser zu leben…

Sie werden niemals meine Idee ändern, dass die Direkte Aktion die einzige Waffe ist, um dieses Elend und bestehende Opulent zu zerstören.

Deswegen bin ich kein “armer Kamerad”, welcher unter Belästigung von Bullen und einem Richter gelitten hat und das seit ich realisierte, dass ich meine Ideen wahnsinnig liebe, ich berücksichtigte alles, ohne Ausnahme.

Ein kleines Beispiel kann diese vorübergehend wiedergeöffnete, Webseite von Radio Azione sein. Ich habe sie vor mehr als einem Jahr stillgelegt und jetzt werde ich versuchen die Kamerad_innen über die Operation auf dem Laufenden zu halten, sowie Communiques, Solidaritätsaktionen und Informationen über die Verhaftung von Kamerad_innen zu publizirtrn.

Es wird nichts anderes hier veröffentlicht werden und die Gründe (Erklärung der Stillegung der Seite) dafür sind die selben, wie jene die mich 2015 dazu gebracht haben die Website stillzulegen. Ich hoffe, dass die nicht-italienischen Kamerad_innen mir es nicht vorhalten werden, weil ich habe viele Zweifel bis heute über Dinge die mir nicht gut bekannt sind und mir auch in Vergangenheit nicht gut bekannt waren.

Es ist kein Zufall, dass ich nur über die Operation “Scripta Manet” aktualisieren werde. In dieser Operation involviert sind die wenigen Kamerad_innen, Brüder und Schwestern, welche ich mich in den letzten 20 Jahre immer sehr nahe gefühlt habe und mit manchen sogar längere Zeit. Allessandro, Marco, Danilo, Valentina, Anna, Alfredo, Nicola and Daniele werden täglich in meinen Gedanken sein, bis ich sie wieder sehen werde, entlassen aus dem Käfig des Staates.

In meinen Gedanken, werden sie mit mir gehen außerhab der Gefängnismauern, Gitterstäbe und Spezialtrakte.

In meinen Gedanken, werden sie mit mir gehen entlang dem dunklen Pfad, welcher zur Anarchie führt.

Am Schluss bekräftigt die Nationale Presse die selbe Rolle wie die Haftrichter und die Schakale. Sie folgen sehr genau einer Serie von anarchistischen Webseiten um auf ihre Klopapier -Abschitte unsere Überlegeungen zu übertragen, begleitet von ihrer Lombroso-Erringerungs Analyse*.

*bezieht sich auf einen italiensichen Arzt und Professor(* 6. November 1835 in Verona; † 19. Oktober 1909 in Turin) der gerichtlichen Medizin und Psychiatrie. Er glit als der Begründer einer neuen Analyse der Kriminologie, sogenannten “Positiven Schulen der Kriminologie. Lombrosos Typisierung von Verbrechern anhand äußerer Körpermerkmale diente den Nationalsozialisten als Vorlage für ihre rassenbiologischen Theorien.

Speziell die Presse links der Mitte, die wie gute kleine Schafe geleitet von der Stimme des Meisters, versuchen den Fakt zu vertuschen, dass das Geld für das Erdebeben und jenes für das Vorherige niemals zugewiesen werden ( es wird genutzt werden um die Bank vom Vater des Ministers Boschi wieder aufzubauen). Sie spritzen die Anarchist_innen und ihre Solidaritätsbekundungen über das Titelblatt und hoffen auf Kommentare von Idioten und der konservativen Zombie Masse, welche im Untergrund des Webs leben. Aber keine Sorge, weil in unseren Danken seit auch ihr Journos und Schakale. Sowie jede Herrschaft die zerstört werden sollte, fängt es dabei an die Armee zu zerstören um die Könige und Königinnen zu erreichen.

Wenn die geschriebenen Worte bleiben, seit euch sicher, dass trotz den Verhaftungen und Durchsuchungen unsere Ideen auch überleben werden. Bis zum Tag, an dem sie realisiert sein werden… aber in dieser Welt wird kein Platz für euch sein.

Für die Anachie, für die Direkte Aktion.

Ich, meinerselbst und ich. (Me, myself and I)

Naples, 11 September 2016

Quelle

(Frankreich / Italien) Ohne Grenzen: Camp vom 5. – 10. August

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Ohne Grenzen: Camp gegen Grenzen in Ventimiglia und Umgebung vom 5. – 10. August

Nach der am 30. September erfolgten Räumung, des im Sommer am „Balzsi Rossi“ entstandenen Camps, hörte die Ankunft von Menschen, die zur französischen Grenze reisen, niemals auf.

Im April 2016 kam der Minister Alfano zu einem Besuch nach Ventimiglia und erklärte seine Absicht „das Problem zu lösen und die Stadt von MigrantInnen zu säubern“ Die Kontroll- und Repressions-Gesinnung, die in Kraft gesetzt wurde, zeigt sich in all ihrer Gewalt: Als das Rote-Kreuz-Zentrum geschlossen wurde, wurden MigrantInnen in den Zügen und auf den Straßen gejagt. Unter Gewaltanwendung wurden ihre Identitäten festgestellt und sie wurden zu den über ganz Italien verteilten Hotspots deportiert. Ebenso hat sie dich Repression gegen solidarischenMenschen verstärkt.

Aufgrund der repressiven Gewalt und allen Schwierigkeiten ergab sich in den letzten Monaten die Notwendigkeit gemeinsame Momente des Kampfes zu schaffen und Aktionsraum zurück zu gewinnen. In der Tat war die Stadt zunehmend militarisiert und es gibt wachsende Intoleranz und rassistische Demonstrationen.

Wir verspüren das Bedürfnis eine wichtige Gelegenheit für einen weitreichenden Kampf gegen das Apartheitsystem und Grenschließungen zu bieten: Lasst und diesem Mechanismus der Exklusion zerstören!

Alle, die Unterkunft für die Nacht des 4. August benötigen sind willkommen und können uns für mehr Informationen kontaktieren. Wir empfehlen, dass alle, die sich uns anschließen wollen, so unabhängig, wie möglich sind und alle nötigen Campingsutensilien selbst mitbringen.

Wir würden uns darüber freuen, wenn uns in den Tagen vor Beginn des Camps bei der Organisation und Logistik geholfen werden könnte.

Der genaue Ort des Campinggeländes kann erst im letzten Moment bekannt gegeben werden.

Für Information und Kontakt:
Mail: senzafrontiere at inventati.org
Tel:0033605789487
Blog: campeggiosenzafrontiere

auf Spanisch

Bolonia, Italien: Aktion gegen die Grenzen – Blockade eines Zuges der ÖDB

Am Samstag, den 2. Juli haben ca. 20 Feinde und FeindInnen der Grenzen im Bahnhof Bolonia (Rimini-München Linie) die Abfahrt des 11:52 ÖBB Zuges verzögert. Am Bahnhof wurden Flugblätter verteilt und dann die Gleise mit einem Transparent mit der Aufschrift “ÖBB UND TRENITALIA: KOMFORT FÜR TOURISTINNEN, BLOCKADEN FÜR MIGRANTINNEN. BRENNT DIE GRENZEN AB” betreten.

Einige Feinde und Feindinnen der Grenzen

Quelle: informa-azione  / auf Spanisch

Griechenland: Aktionen für den 11. Juni an den Konsulaten von Italien und der Schweiz in Thessaloniki

Am frühen Samstagmorgen führten wir an den Eingängen der Konsulate von Italien und der Schweiz Interventionen mit Farbe und Flugblättern durch. Anlass war der 11. Juni, der Tag der “Internationalen Solidarität mit anarchistischen Langzeit – Gefangenen”

Freiheit für anarchistische Kriegsgefangene. Brandstiftung und Feuer für jede Zelle. 

über  Indymedia Athen / auf Englisch

Turin: Aufruf zu drei Tagen Diskussion und Kampf gegen Grenzen und Konzentrationssystem

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via Macerie

TAGTÄGLICH DIE GRENZEN ABBRENNEN

DREI TAGE DISKUSSION UND KAMPF

Von Idomeni bis Calais erreichen uns Bilder von Menschen, die versuchen zunehmend unüberwindbare Grenzen zu überwinden. Gleichzeitig organisieren die europäischen Staaten die interne Steuerung durch neue Einrichtungen der Aussortierung und Erhöhung der Kontrolle in administrativen Abschiebezentren.

Deshalb ist es notwendig sich zu treffen und über die letzten Entwicklungen zu diskutieren.

Diese Versammlungen wollen theoretische und praktische kritischen Fragen aufwerfen. Dabei soll sich auf Schwierigkeiten fokussiert werden, die in den letzten Kämpfen in Italien (aber nicht nur dort) mit MigrantInnen und ImmigrantInnen aufgekommen sind. Obwohl uns die Schwierigkeiten und die Komplexität unseres Vorhabens bewusst sind, glauben wir, dass es unerlässlich ist eine offene Debatte zu führen, die nicht durch Verpflichtungen der Bewegung und von Terminen diktiert wird. Im Wesentlichen verspüren wir das Bedürfnis die Diskussion über diese bestimmten Angelegenheiten neu aufzurollen. Die Versammlungen sind eher ein üppiges Spielfeld, ohne Verpflichtung zu einem auf Analysen und Vorschlägen basierenden Abschluss zu kommen.

Ziele der beiden ersten Tage:

  • mit verschiedenen Militanten über die internationale Migrantionspolitik (bezüglich Migrationsströme, Schließung der Grenzen) zu debattieren
  • Bilanz zu ziehen über Entwicklung des von Italien eingeführten Aufnahme -und Zurückweisungsystems, dem sogenannten Accoglenzia Secondoria, beginnend vom Hotspot, der Sekundärversorgung „Coglienza Secondaria“, bis zur Internierung in Abschiebegefängnissen (CIE)
  • Mit Militanten zu diskutieren, die an verschiedenen Aktivitäten gegen das Immigrationsmanagment (wie Kämpfe gegen CIE und gegen Grenzen) teilhaben
  • Eine Debatte mit Militanten aus dem Ausland zu führen, die Flüchtlingen und Asylsuchenden bei ihren Kämpfen unterstützen

Wir möchten uns bei der Diskussion auf folgende Punkte konzentrieren:

  • Die in den nächsten Monaten zu erwartende Ankunft größerer Gruppen von MigrantInnen kann abermals eine Situation ergeben, wie im letzten Jahr in Ventimiglia, als dort Hunderte von deplazierten Menschen zusammenkamen. Die Schließung der Österreichischen Grenze blockiert den Weg nach Nordeuropa, weshalb vermutlich die Leute, die aus dem Balkan und Südeuropa zur nordwestlichen Grenze umgeleitet werden. Es geht um die Planung von Maßnahmen, die diese praxisbezogenen Umstände dieser Situaton berücksichtigen. Wie kann eine aktive Solidarität mit Flüchtlingen weigergeführt werden? Eine aktive Solidarität, die ohne in Hilfemechanismen zu verfallen, eher den Kurs von Kampf und Komplizenschaft neu aufnimmt? Welche Grenzen und welche Möglichkeiten bieten diese Notfallsituationsangebote?
  •  Der ernorme Migrationsstrom führt durch neu eröffnete Hotspots, die wie Filter wirken. Dort wird über den zukünftigen Aufenthaltsort des Flüchtlings bestimmt und dann den Sekundärversorgungsstrukturen (wie Sprar, Cas und Cara)entsprechend sortiert. Es hat lange Jahre gedauert, bis solche Plätze fertig eingerichtet waren. Aber kürzlich wurden sie ausgeweitet, um eine größere Anzahl Asylsuchender zu erreichen. Die Ausrede Schutz zu bieten, die zur Rechtfertigung dieser Strukturen herangezogen wird, verschleiert die Existenz eines komplexen Netzes von Firmen und Kooperativen, dir für die Bereitstellung ihre Dienste riesige Profite einfahren. Der “Parkplatz“, der den Asylsuchenden angeboten wird, zwingt viele von ihnen dazu, sich einen Integrationskurs zu unterziehen, der mehr oder weniger real, auf Bildungsmaßnahmen und Ausbeutung von Arbeit aufbaut. Neben diesen offiziellen Kursen, repräsentieren Sekundärversorgungsstruktuen oftmals eine Quelle für BilliglohnarbeigerInen, die in der Landwirtschaft, auf dem Bau oder in der Gastronomie eingesetzt werden, wo das Bandensystem beträchtlichen Spielraum zum Geldmachen bietet. Was gibt es für Möglichkeiten Aktionen gegen Kooperativen, NGOs, Vereinigungen oder Institutionen durchzuführen, die diese Strukturen verwalten? Wie ist es möglich von MigrantInnen herbeigeführte Konfliktfälle zu unterbrechen und welche Möglichkeiten gibt einzugreifen? Wie ist es möglich Stellung gegen die Wilkommenspropaganda zu beziehen und dabei ihre Widersprüche sowie ihren eigentlichen Zweck der Kontrolle hervorzuheben.
  • CIE is der letzte Anlaufstelle für MigrantInnen, die Abschiebung erwarten, während Polizeirazzien festgenommen worden, aus Gefängnisse kommen, an Land gingen oder Grenzen übertreten haben. Selbst wenn die CIE-Verwaltung  (abhängig vom Ort und Aufsichtsbehörden) wechselt, ähneln solche Strukturen in den letzten Jahren immer mehr Gefängnissen: Die interne Repression mit starker Kontrolle, Isolationszellen und Beschlagnahme von Mobiltelefonen (die zur Kommunikation mit der Außenwelt genutzt werden) sind eindeutige Beweise dieser Theorie. Dennoch sind die Aufstände sowie die Flucht von Gefangenen deutliche Beispiele, wie wir solche Plätze los werden können. Dienstleistungsmanagment ist eine stabile Profitquelle für Firmen und Institutionen, die manchmal in CIEs und Sekundärversorgungstrukturen gleichermaßen arbeiten. Wie können wir Aufstände von Gefangen von außerhalb unterstützen und wie gelingt es uns den Kampf gegen CIE autonom durchzuführen

Veranstaltungskalender:

Freitag, 20. Mai

19:00 Debatte über das Management und die Kontrolle der Migration. Von Zurückweisung bis zur Willkommensheißung.

Samstag, 21 Mai

10:00 Versammlung auf dem Piazza della Repubblica, auf der Seite Corso Giulio Cesare.

14:30 Beschreibung verschiedener Erfahrungen des Sans-Papiers-Kampfes. Es wird eine Rede von Kämpfenden aus Frankreich geben.

19:30 Diskussion über Grenzschließungen und Erfahrungen vom letzten Jahr.

Sonntag, 22. Mai

16:00 Treffen vor dem CIE, Corso Brunelleschi.

Um allen die unterschiedlichen Situationen, über die wir sprechen werden, bewusst zu machen, könnt ihr uns vor den Veranstaltungen Beiträge an folgende Adresse senden:
in-contro-frontiere@riseup.net

Die Beiträge werden auf der Seite Maceriet erscheinen.

Die Debatten finden im besetzten Asilo in der Via Alessandria 12, in Turin statt.

Bring deinen Schlafsack mit.

auf Englisch

Italien: Nave Assillo, neues Squat in Trento

am 3. November erhalten

assilloDAS SCHIFF HAT DEN ANKER GELICHTET. DAS “ASSILLO” IST ZURÜCK

Am 24. Oktober 2015 haben wir ein Gebäude in der San Pio X – Straße in Trento (Italien) besetzt.

Wir brauchen Plätze um anders zu leben und wo wir uns organisieren können. Die Demonstration, dass das nicht nur unsere Bedürfnisse sind, lässt sich durch die sehr vielen Leute nachweisen, die die Erfahrungen der beiden Squats “Assillo” in der Manzoni Street und der “Villa Assillo” in der Mattioli Straße geteilt haben. Diese Plätze, die für Jahre leer stehen gelassen wurden und wieder zu leben begannen, bevor die Polizei kam und uns räumte, indem sie die Dächer zerstörten – weil die Polizei unseren Willen unser eigenes Leben zu schaffen fürchtet.

Wir sind hartnäckig. Wir sehen unser Leidenschaften als echt an, weil wir an ihre Realität glauben. Ohne die Kämpfe, die sie bremst, fährt die Macht über das Leben Millionen von Menschen mit einer Dampfwalze. Jeden Tag prekärer, isolierter, besinnungsloser…

Um für die Kämpfe gemeinsam Pfade zu kreuzen, größer, radikaler zu werden, benötigen wir Plätze von Freiheit und Selbstorganisierung.

Wir sind zurück ins San Pio X gekommen (das Viertel, indem wir besetzten) , weil dieses Gebäude jetzt seit Jahren der Spekulation ausgeliefert, leer steht. Weil wir hier UnterstützerInnen und einige ArbeiterInnen treffen, die nicht mehr ihre Köpfe senken wollen.

Wir haben dieses Gebäude von ITEA (die öffentliche Instituton, die sich um den Sozialen Wohnungsbau kümmert) ausgewählt, weil es ein Sinnbild für die tausenden rundherum leerstehen Wohnungen ist, weil Mietzinsen tagtäglich unverschämter werden, weil viele Leute auf der Straße landen, wenn sie nicht gegen die Räumung kämpfen. Weil die Geschäftsführer übertriebene Löhne einstreichen, werden Mieten für arme Menschen teurer.

Wir segelten los mit diesem Schiff –so wird das Haus im Vietel genannt wird- weil kleine und große Stürme von Repression uns überhaupt kenen Schrecken bereiten. Reglos im Hafen wird unser Leben traurig und die Herrschenden werden fetter. So sind wir hier, an Bord eines Schiffes, bereit die Resignation und Vorurteile anzugreifen. Bereit sein sich selbst gegen eine Stadt entgegen zu werfen, die täglich militarisierter ist, wo sie große und desaströse Projekt planen und wo sie den Armen und Außenseitern Krieg erklären.

Es gibt die Notwendigkeit unser Beziehungen von Hierarchien zu befreien. Die Notwendigkeit unseren Handlungspielraum von Eigentum zu befreien. Die Notwendigkeit für Leidenschaft. Die Notwendigkeit für Utopie. .

Das “Assillo” ist zurück. Alle an Bord!

Die BesetzerInnen

Multiple Schläge anarchistischer Sabotage und Angriffe in verschiedenen Städten – Juni bis September 2015

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LETZTE DIREKTE AKTIONEN IN ITALIEN

2. September; MODENA – Anonyme bekennen: „2. September, via Saliceta – Einige Kabel eines Masten von Windphone in Brand gesetzt. Lasst uns die Infrastruktur sabotieren, die mit den Bullenkontrollen kollaborieren. Freiheit für Pippo, Tommy und Andrea, die wegen Brandstiftung der Wohnung eines Faschisten angeklagt sind. Solidarität mit den GenossInnen, gegen die im Trentino und in Sardinien besondere Überwachungsmassnahmen gefordert wurden. Feuer den Zahnrädern der gebräuchlichen Repression.

31. August, PISA – Ein 28 jähriger Typ schmiss einen Molli an den Eingang eines Gebäudes, wo früher das Hauptquartier der Lega Nord (fremdenfeindliche Partei) war. Er wurde dank kollaborierenden AugenzeugInnen der Tat von den Carabinieri (paramilitärische Polizei) verhaftet. Er erklärte, er habe als Anarchist die faschistische Partei Lega Nord angegriffen. Er wird nun im Gefängnis von Pisa festgehalten.

19. August, CREMONA – Ein Telefonmast angezündet und vor Ort folgende Schrift gesprayt: „Rache für Emilio“. Emilio ist ein Genosse aus Cremona, der nach einem Kampf mit den Nazis von Casa Pound ins Koma fiel und sich nun langsam erholt. Die Leute des kommunistischen Sozialzentrums CSA Dordoni, wo Emilio dabei ist, distanzierten sich sofort von der Aktion und erklärten: „Antifaschismus ist eine ernsthafte Sache, die wir dringend angehen müssen. Einen Telefonmasten in Brand setzen geht nicht in diese Richtung.“. In derselben Nacht geht auch das Auto von Gianluca Galli, Boss von Casa Pound Cremona, in Flammen auf und wird total zerstört.

29. Juli, PARMA – In der Nacht wird die TAV (Hochgeschwindigkeitszug) Eisenbahn zwischen Bologna und Mailand von einer Sabotage getroffen. Etwa um 4h wurden die Kabel in den Kanalschächten zwischen Fidenza und Fontanellato in Brand gesetzt, was Verkehrsbehinderungen verursachte. Keine Bekennung.

Juli, GENUA – Ein Telekommunikationsmast wurde in einem Dorf nahe Genua in Brand gesetzt, am 13. Juli wurde ein anonymes BekennerInnenschreiben (GEGEN DIE TECHNOLOGISCHE DIKTATUR,//de-contrainfo.espiv.net/2015/08/05/italien-genua-sabotage-gegen-die-technologische-diktatur/) veröffentlicht.

11. Juli, MODENA – Anonyme Bekennung: „11. Juli – Kabinen und Kabel eines Telefonmasts gegen die Repression und telematische Kontrolle in Brand gesetzt. Von Baltimore bis Frankfurt, von Mailand bis Cremona ist es der Staat, der verwüstet und plündert. Rache für Emilio! Ciao Soledad“. Der Mast wurde vom Feuer dermassen beschädigt, dass er umgesägt und fortgeschafft werden musste.

10. Juli, PADOVA – 15 mit GVO (d.Tip.: gentechnisch veränderter Organismus)-Tierfutter beladene Laster des Unternehmens Mangimi Veronesi werden in Brand gesetzt und vollständig zerstört. Unter den Lastwagen wurden Brandflaschen gefunden und folgende Schrift wurde hinterlassen: „Keine GVO, keine Landwirtschaft“. Das Coordinamento Zero OGM (Koordinierung Null GVO), das seit 2014 gegen den Einsatz von GVOs dieses Unternehmen eine Kampagne führt, hat sich sofort von der Aktion distanziert.

6. Juli, UNDINE – Die lokalen Büros der faschistischen Gruppe Casa Pound werden eingefärbt und mit Botschaften wie „Ihr werdet brennen“, „Dreckige Faschisten“, usw. vollgesprayt

24. Juni, FLORENZ – Anonyme Bekennung: „Florenz, in der Nacht vom 24. auf den 25. Juni haben wir einen FIAT 500 des Carsharing-Angebots von ENI (d.Üb.: it. Erdöl- und Energiemulti), Frecciarossa (d.Üb.: it. Hochgeschwindigkeitszüge) und Vodafone in via Bisarno angezündet. Solidarität mit den gefangenen AnarchistInnen.“

Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Sept. 2015 aus 325 (eng.)

Turin: Silvia, Costa und Billy werden vor Gericht gebracht

20. Juli 2015 – Die Staatsanwaltschaft Turin hatte gegen Silvia Guerini, Constantino Ragusa und Billy Bernasconi ein Ermittlungsverfahren wegen eines Attentats zu terroristischen Zwecken und Beschaffung und Transport von Sprengstoffen eröffnet, das von der DIGOS des Turiner Polizeipräsidiums geführt und vom stellvertretenden Staatsanwalt Enrico Arnaldi Di Balme koordiniert wurde, der sie vor Gericht bringen wollte und nun Erfolg damit hatte.

Die Vorermittlungsrichterin von Turin, Silvia Graziella Carosio, hat entschieden sie vor Gericht zu bringen. Sie bestimmte, dass es irrelevant sei, dass schon von der Schweizerischen Eidgenossenschaft prozessiert und verurteilt worden war. Die erste Anhörung wird am nächsten 13. März stattfinden.

Der Verteidigung gelang es nicht, einen zweiten Prozess zu verhindern, obwohl sie sich auf das juristische Prinzip des „ne bis in idem“ berufen hatte, nachdem eine Person für dieselben Taten nicht zweimal prozessiert werden darf.

Am 15. April 2010, während sie sich nach Rüschlikon zu einem Nanotechnologie-Forschungszentrum von IBM begaben, wurden die drei Angeklagten von der Schweizer Polizei verhaftet, die bei der Durchsuchung ihres Autos Steinbruch-Sprengstoff und Earth-Liberation-Flugblätter fanden.

Sie wurden wegen Vorbereitungshandlungen zur Brandstiftung und illegalem Transport und verbergen von Sprengstoffen angeklagt und am 22. Juli 2011 verurteilt: Costa zu 3 Jahren und 8 Monaten, Billy zu 3 Jahren und 6 Monaten, Silvia zu 3 Jahren und 4 Monaten.

Üb. mc, Menzingen, CH Juni 2015 aus it.

Italien, Genua: Sabotage gegen die technologische Diktatur

GEGEN DIE TECHNOLOGISCHE DIKTATUR

Die aktuelle Gesellschaft ist ohne Zweifel als ein technokratisches System zu beschreiben, in dem auf globaler Ebene die ungebremste Wissenschaft und die Produkte, die sie auf den Markt wirft, das Leben beherrschen und regulieren.

Seit ihrer Existenz erhalten die Multis durch die Staaten und die internationalen Institutionen (UNO, EU, IWF, EZB) ihre Herrschaft über den Planeten.

Die hypertechnologische Gesellschaft ist die perfekte Gesellschaft zur Befriedigung der 2 hauptsächlichen Bedürfnisse der Macht: Profit und soziale Kontrolle.

Dank der Wissenschaft und der Technologie, die zu modernen Gottheiten erhoben wurden, kennt der Profit keine Grenzen mehr: man geht dabei von den andauernd sich weiterentwickelnden militärischen Geräten bis zur unglaublichen Menge an nutzlosen Produkten, die auf den Markt geworfen werden.

Gleichfalls kann die Kontrolle der Gesellschaft und des Lebens nur immer kapillarer werden, von den Überwachungskameras bis zur Anwendung der Nanotechnologien.

Die nunmehr schon jeglicher Autonomie und Eigenwillen beraubten Menschen werden durch einen beschränkten und fiktiven Zugang zur Technologie in die wundersame Welt der Wissenschaft eingeführt.

Mit der Chimäre Verbesserung der Lebensqualität sind die einzigen wirklichen Effekte eine ungebremste Produktion, die Schrumpfung des Verstandes und der eigenen Fähigkeiten, die Auslöschung der wirklichen Gefühle, folglich des Lebens selbst.

Das alles während unter unseren Augen das, was von der Natur übrig ist, zum Bau von Grossprojekten um diese Waren schneller zu liefern, sie noch schneller zu liefern und sie noch leichter käuflich zu machen, zerstört wird.

Das alles während das Fernsehen unter allgemeiner Gleichgültigkeit Bilder sendet von massakrierten und ausgehungerten Völkern, um die Ressourcen auszubeuten, die nötig sind, um die Herstellung dieser Waren zu steigern.

Wir haben die Stromkabel einer Telekommunikations-Relaisstation von Italsite GmbH, ein im Sektor in Italien und in Europa spezialisiertes Unternehmen, angezündet.

FÜR DIE SOFORTIGE FREILASSUNG VON MARCO CAMENISCH

IN SOLIDARITÄT MIT DEN IN ITALIEN, CHILE, SPANIEN UND MEXICO GEFANGENEN ANARCHISTiNNEN

auf Spanisch, Griechisch

Üb. mc, Knast Menzingen, CH Juli 2015

Turin, 11. Juni: Update zum Prozess gegen Billy, Costa und Silvia

Am 11. Juni fand vor dem Gericht von Turin die schon einmal verschobene Vorverhandlung statt, wo Billy, Silvia und Costa des Vorsatzes angeklagt werden, das Forschungszentrum IBM bei Zürich mit Sprengstoff anzugreifen.

Wegen der Forderung des Richters nach weiteren schweizerischen Unterlagen ist die Anhörung zum zweiten Mal auf den 17. Juli verschoben worden.

DEN KAMPF DEN SCHÄDLICHKEITEN  INITIIEREN

Üb. mc, Menzingen, CH Juni 2015 aus it.

Genua: Kein Schritt zurück! Über die Ermittlungen und Durchsuchungen der ROS*

„Rebellieren ist richtig!
Mailand verwüsten
ist manchmal eine etwas menschlichere Geste
rebellieren ist richtig!
Wer SklavIn ist, ist banal
und kann dich VerbrecherIn nennen
rebellieren ist richtig!
Wenn ohne Programm
endest du vielleicht in einem Drama
aber es stimmt!
Die Ketten sprengen
vom Schweisse der Rücken
vom Lärm der Sirenen
rebellieren ist richtig!
Assemblea musicale teatrale, Genova 1977

R97

NON UN PASSO INDIETRO

Donnerstag, 30. April hat das Kassationsgericht die Urteile gegen Nicola und Alfredo bestätigt und die Strafe um eine einige Monate reduziert. Also nichts Neues unter der Sonne, denn wie hätte es anders sein können, da der Galgen der Richterschaft ja immer bereit ist, jene zu treffen, die Position beziehen. Sie können sich ja nicht selbst verurteilen wenn die Gesetze, die sie sehr wirksam durchsetzen, Hunderte und Hunderte von MigrantInnen zum Sterben in den Fluten des Meeres verurteilen. Oder wenn sie zulassen, dass die Arbeitenden von jedem Arbeitgeber in Jacke und Krawatte ausgebeutet werden, bis sie auf dem Arbeitsplatz sterben. Aber sie können im Namen der Gesetze und deren Verfasser verurteilen, ermitteln, untersuchen, einkerkern und foltern.

Einmal mehr, in diesem Fall durch das Schreckgespenst der ISIS, treibt der Staat seinen x-ten Versuch voran, alle real kritischen Praktiken und Verhaltensweisen mit der blitzartigen Verabschiedung eines neuen Antiterrorismus-Dekrets einzudämmen bzw. zu vernichten.

Indem er die Möglichkeit zur Beschuldigung des terroristischen Zweckes (Art. 270 StGB) fast kapillar auf alle Arten und Zusammenhänge des Handelns ausdehnt und alle Solidaritäts- und Unterstützungsformen (direkte und indirekte) an die, die des Terrorismus angeklagt und/oder verurteilt sind, in strafrechtliche Vergehen verwandelt, bekräftigt der Staat anmassend eines der erpresserischen Herzstücke der demokratischen Ordnung: Dissens ist unter der Voraussetzung erlaubt, er sei harmlos, unwirksam und bereit unter Kontrolle zu bleiben und eventuell politisch, kulturell, sozial und/oder wirtschaftlich wiederverwertet/absorbiert zu werden.

Man bemerke, wie derselbe Mechanismus gegenüber der Frage der Immigration benutzt wird. Die Medienkampagne des Terrors (mit der Einflüsterung des Verdachts, auf den Kähnen gäbe es unter den Verzweifelten infiltrierte blutrünstige Mörder) dient zu nichts anderem als dazu, die reaktionärsten Aussagen und die darauf folgenden Massnahmen zur progressiven Verstärkung der Grenzen der sogenannten Festung Europa, die eigentlich eine gigantische Wirtschafts- und Finanzlobby ist, durch Angstmache und Erzeugung von allgemeiner Gleichgültigkeit durchzudrücken.

Damit das, was in ihrem Inneren schon geschieht, sich unbehelligt und ohne Konsequenzen ausserhalb ihrer Grenzen noch brutaler und beliebiger verewigen kann: die konstante Plünderung der natürlichen Gebiete, die Vergiftung und Versklavung ganzer Bevölkerungen.

Die historische Periode, die wir im Fokus der unendlich vielen uns verfolgenden und ausspionierenden Augen erleben, erlaubt uns nicht, uns allzu viele Genugtuungen zu verschaffen; alles wird schwieriger, aber wir wissen, dass mit Intelligenz und Phantasie noch möglich ist, sich etwelcher Frustrationen zu entledigen, ab und zu etwas zurückzugeben. Wie es auch möglich ist z. B. jenen Solidarität zu bringen, die verhaftet werden, weil sie sich der Herrschaft entgegen gestellt und ihre tödlichen Pläne behindert haben, jenen, welche die Richterschaft als TerroristInnen stigmatisieren möchte.

Immer mehr müssen wir gegen den Staat kämpfen, denn es ist Aufgabe der RevolutionärInnen ihn zu bekämpfen (den Intellektuellen überlassen wir das Privileg ihn zu diskutieren und basta), ohne auf den günstigsten Moment zu warten und, vor allem, ohne zwischen Guten und Bösen zu unterscheiden.

Solidarität und, warum nicht, Komplizität gibt man den Genossen und Genossinnen in den Knästen weil es so richtig ist. Man schreibt ein Flugblatt, man macht eine Aktion, jedenfalls lässt man die, die von den vier Mauern einer Zelle in Grenzen gehalten werden, fühlen, dass der Kampf nie vergeblich ist.

Darum werden Gesetzesdekrete oder andere Strategien zur Schwächung der Kämpfe, die Nähe zwischen denen drinnen und denen draussen nie aufhalten können.

Darum werden die Versuche des Staates (hinter welcher Maske er auch versuchen wird, sich in unsere Leben einzuschleichen), indem er gegen die GenossInnen wegen Anstiftung zum Verbrechen ermittelt, Terror in den Reihen jener zu verbreiten, die gegen den Staat kämpfen, nichts anderes als die Solidarität unter uns verstärken.

Der Staatsanwalt Frederico Menotti hat gegen einen Genossen aus Genua eben wegen Anstiftung zu terroristischen Verbrechen ermittelt, unter Bezugnahme auf die vom Genossen ins Netz gestellte Erklärung, in der er jene scharf kritisierte, die sich vorher mit einem Schreiben im Netz mit dem Titel „Die Pünktchen auf den i“ vom Attentat distanzierten, bei dem im Mai 2012 Roberto Adinolfi (Geschäftsführer von Ansaldo Nucleare) in die Beine geschossen wurde, wozu sich die schon genannten Nicola und Alfredo in der ersten Anhörung des Prozesses bekannten.

Wir müssen Manotti eine schlechte Nachricht geben… Wer 2012 nicht zögerte die Notwendigkeit des Angriffs auf das Bestehende erneut zu bestätigen und Nicola und Alfredo die eigene Solidarität zu bringen, wird keinen Schritt weichen.

Immer bewusster wird, wie sehr die Logiken der via Netz erklärten Unterscheidungen, öffentlichen Distanzierungen, Abschwörungen und Denunzierungen unserer jenseits der darunterliegenden persönlichen Gründe angesiedelten Ethik widersprechen. Sobald der Medienrummel vorüber ist, nützen diese Praktiken einzig und allein der Macht und ihrem Repressionsapparat in der Stärkung der Wiedereingliederungspolitik des Konflikts und in der Isolierung des Subversiven. Dazu werden die Notizbücher der Schreiberlinge gefüllt, um irgendein schäbiges und lächerliches „Familienbildchen“ zu flickschustern.

Wir bekräftigen, dass die Solidarität das tiefste Gefühl und gleichzeitig ein unverzichtbares Instrument jedes Kampfweges ist, und darum darf sie nie auf ihre konflikthaltigen Komponenten verzichten: den Angriff und die Sabotage.

Jeder Versuch uns mit genau dazu zusammen mit den ROS betriebenen Ermittlungen abzuschrecken, ist völlig nutzlos.

RESIGNATION IST TOD !
REVOLTE IST LEBEN !

Solidarische Genossen und Genossinnen, die sich beim Mainasso treffen

*ROS (Reparti Operativi Speciali) – Sondereinsatzkräfte der Carabinieri bzw. Militärbullen Italiens

Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Mai 2015

Turin: Aktualisierung zum Prozess gegen Billy, Costa und Silvia

Am 23. April fand im Gericht von Turin die Vorverhandlung gegen die Angeklagten Billy, Costa und Silvia statt, denen ein versuchter Sprengstoffangriff auf das Forschungszentrum von IBM in Zürich angelastet wird.

Die Anhörung wurde wegen der fehlenden Dokumentation zum definitiven Schweizer Urteil auf den 11. Juni vertagt. Für die Vergehen, gegen die die Staatsanwaltschaft Turin erneut vorgehen will, wurden schon Jahre in der Schweiz abgesessen.

DEN KAMPF GEGEN DIE SCHÄDLICHKEITEN NEU BELEBEN

Mehr auf Italienisch hier und hier

Üb. mc, Menzingen, CH Mai 2015

Mailand: Protest gegen das Treffen Happy Biotech in Solidarität mit Billy, Costa und Silvia, Lucio, Graziano und Francesco

Am 23. April haben, zum Beginn der Prozesse, die von der Staatsanwaltschaft Turin gegen unsere FreundInnen und GenossInnen Billy, Costa, Silvia und Lucio, Graziano und Francesco aufgezogen werden, etwa zehn Solidarische eine von der Università degli studi di Milano organisierte Tagung mit dem lächerlichen Namen „Happy Biotech“ gestört.

Absicht der Veranstaltung war, „die Stadt so nah wie möglich an eine vertiefte Kenntnis der Biotechnologien und der entsprechenden Anwendungen in den Bereichen biologische Industrie, Pharmazeutik, Medizin, Veterinärmedizin und Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung heranzuführen“.

Die übliche pro-Biotechpropaganda wurde unter anderem von Subjekten verbreitet wie Roberto Pilu, Biologieforscher an der Università degli studi di Milano beim Dipartimento di Scienze Agrarie – das mit den verschiedenen Biotechmultis wie Pioneer und Syngenta zusammenarbeitet – oder wie Martin Kater, ordentlicher Professor für Kurse in Genetik und funktionaler Genomik. Und natürlich von Adriana Maggi, die Forscherin und Professorin in Pharma-Biotechnologien an der Uni Mailand und dazu Präsidentin des Biotechunternehmens TOP srl (Transgenic Operative Products GmbH) in Lodi ist. Das Unternehmen stellt neue „Modelle“ von transgenen Mäusen für toxikologische Experimente und Tests für neue Medikamente her und führt für Dritte auch selbst Experimente an denselben Mäusen durch. Es sind extra für die Forschung hergestellte Tiere, die ihr ganzes Leben hinter den aseptischen Mauern eines Labors in Plexiglasschachteln verbringen und nur darauf warten, im „Namen der heiligen Wissenschaft“ zu sterben. Überdies hat TOP GmbH einen Vertrag mit Charles River, der weltweit grössten Firma in der Lieferung von genetisch veränderten Versuchstieren, abgeschlossen.

Wir entschieden uns, die Konferenz dann zu unterbrechen, als Adriana Maggi, eine überzeugte Vivisektioniererin und Mörderin von Tieren, die Bühne betrat. Wir entfalteten ein Transparent und brüllten unsere ganze Abscheu gegenüber diesen Typen, die meinen sie seien die Herren der Erde, heraus.

Einige Studenten an der Konferenz baten uns, für die Debatte bis zum Ende zu bleiben, aber für uns macht es keinen Sinn mit diesen Leuten zu debattieren. Denn sonst wären wir in Parteien wie M5S oder den GRÜNEN um nach Stimmen zu betteln. Oder im Organigramm von WWF oder Greenpeace, bereit die 5 Promille (der Steuergelder zur Parteienfinanzierung, d. Üb.) einzustecken oder eine Unterschrift für ein Nein zu den GVO und so in Debatten, die nichts als heisse Luft sind, unsere Zeit zu verschwenden.

Wir stehen mit diesen Giftproduzenten auf Kriegsfuss und wollen für beide Seiten keine demokratisch friedliche Existenz – wir wollen das zerstören, was uns zerstört, JETZT.

Somit haben wir die Konferenz verlassen und unsere Solidarität mit denjenigen bekräftigt, die gegen diese Gegenwart rebellieren, die sich nicht damit abfinden, wie das Wilde immer stärker dem Würgegriff von Beton und Hypertechnologien ausgeliefert wird (Hochgeschwindigkeitszüge, Bio- und Nanotechnologien, als wenige Beispiele).

DEN KAMPF GEGEN DIE SCHÄDLICHKEITEN NEU BELEBEN! SOLIDARITÄT DEN REBELLiNNEN DER ERDE!

Wir senden Billy, Costa, Silvia und Lucio, Graziano und Francesco unsere Liebe und Wut. ALLE RAUS !

Einige FeindInnen der Schädlichkeiten, 27.04.2015

 


Üb. mc, Menzingen, CH Mai 2015

Italien: Chiara, Claudio, Niccolò und Mattia unter Hausarrest; Lucio in den Hochsicherheitstrakt von Ferrara überführt

Eine Woche nach Verurteilung wurden Chiara, Claudio, Niccolò und Mattia, mit allen Beschränkungen, unter Hausarrest gestellt. Daher sind sie jetzt aus dem Gefängnis enlassen, aber es ist ihnen verboten jemanden zu treffen, der nicht seinen gewöhnlichen Aufenthalt im selben Haus hat.

Am 22. Dezember wurde Lucio – wie Francesco and Graziano- in den AS2 Trakt des Ferrara Gefängnisses überführt. Für alle, die ihnen schreiben wollen, ist hier die neue Adresse:

Francesco Sala
Graziano Mazzarelli
Lucio Alberti

c/o C.C. via dell’Arginone, 327 – 44100 Ferrara (Italia)

Quelle: Macerie