„Diese stillschweigende, instinktive und solidarische Koordinierung verursacht nicht nur Störungen im normalisierten Leben an verschiedenen Orten der Welt, sondern stärkt auch unsere Bindungen, die klarstellen, dass es keine Grenzen gibt, dass wir weder Anführer noch vertikale Strukturen benötigen um die Gitter desselben Knastes anzugreifen“. (Worte von Compas aus Brasilien in ihrer Bekennung zu einem Brandangriff in Solidarität mit Mónica Caballero und Francisco Solar)
Am Morgen von Samstag 12. März liessen wir eine Knallbombe vor der Betreiberfirma der Autobahn „Verspucio Sur“ in Santiago hochgehen.
Wir entschieden zu einem Zeitpunkt ohne Passanten zu agieren um unser Ziel klarzustellen und weil wir die Beschädigung von Personen die mit dem Zweck unseres Angriffs nichts zu tun haben, nicht grossartig finden.
Wir begreifen den Kampf gegen die Zivilisation als Teil des Kampfes gegen jegliche Form von Autorität. Die Autobahnbetreiberfirmen identifizieren wir als einen wichtigen Faden des Gewebes, womit das Netzwerk der Herrschaft an Leben erhalten wird, der das Voranschreiten der Zivilisation erleichtert und sich mit einem Städtebau bereichert, der den Interessen der Macht dient.
Die Geschichte, die Vergangenheit und die Gegenwart zeigen uns, dass der Keim und die Ausübung von Autorität sich auch in Gemeinschaften entwickelt hat, die vor dem zivilisierten Leben existierten und sich in Gruppen äusserten oder immer noch äussern, die sich ausserhalb der Zivilisation oder ihr gegenüber feindlich erhalten haben. Darum ist unser Kampf im Wesentlichen ANTIAUTORITÄR. Das verpflichtet uns, grosse Distanz zu einer sich selbst als „Ökoextremistisch“ bezeichnende Tendenz zu gehen, die den beliebigen Angriff vertritt und sich von der Idee, „gegen jegliche Autorität“ zu sein distanziert und die internationale Solidarität mit in Wort und Tat affinen GenossInnen der aufständischen Anarchie verleugnet. Solche Ideen sind für uns keine „Entwicklung“ oder „etwas Radikaleres“ sondern genau das Gegenteil. Wir sind an keiner virtuellen Polemik mit ihnen interessiert, denn wir ziehen es vor mit unseren GenossInnen über die Aktion zu sprechen.
Unsere GenossInnen sind die, die sich in ihrem Leben und ihren Handlungen als FeindInnen jeglicher Herrschaftsform positionieren und die Solidarität mit den GenossInnen, die sich auch in den Knästen der Macht würdig und auf Kriegsfuss erhalten, in die Praxis umsetzen.
…GenossInnen wie Mónica Caballero und Francisco Solar, die unseren aufständischen Geist mit ihrer gefassten und herausfordernden Haltung vor den spanischen Gerichten gestärkt haben. Auf das die internationale Solidarität nach dem Prozess nicht aufhöre!
…GenossInnen wie Javier Recabarran, junger mit der Anarchie affiner Aufständischer, der im März 2015 starb, als er von einem Bus überfahren wurde.
…GenossInnen wie Sole und Baleno, der am 28. März 1998 in einer Zelle des italienischen Staates tot aufgefunden wurde.
…GenossInnen wie Jonny Cariqueo, junger Anarchist, der an den Schlägen der Polizei gestorben ist, nachdem sie ihn während eines Marsches für den Tag des jungen Kämpfers am 29. März 2008 in der Gemeinde Pudahuel verhaftet haben.
…GenossInnen wie die unbeugsamen AnarchistInnen der Verschwörung der Zellen des Feuers, denen in diesen Tagen wegen ihres Fluchtversuches der Prozess gemacht wird.
Mit unseren GenossInnen werden wir unser Handeln stärken und unsere Ideen schärfen.
…In den Fusstapfen von Severino, Lambros Foundas und Mauricio Morales…! Zur Vermehrung der anarchistischen/antiautoritären Zellen der vielförmigen Aktion!
Gegen jegliche Chefs.
Gegen die Zivilisation und jegliche Form von Autorität.
TOD DEM STAAT UND HOCH LEBE DIE ANARCHIE!
Zelle der Anarchistischen IndividualistInnen und NihilistInnen für den Antiautoritären Aufstand
Federación Anarquista Informal/Frente Revolucionario Internacional (FAI/FRI).
Quelle: Por La Anarquia Üb. mc, Knast Salez, CH