Category Archives: Migranten – Antifaschismus

Warschau, Polen: Stellungnahme des Przychodnia Squats zum faschistischen Angriff vom 11. November 2013

Gegen 14:45 griffen Teilnehmer des „Unabhängigkeitsmarsch“ das Soziale Zentrum Przychodnia an. Es ist nur unserer Entschlossen- und Gelassenheit zu verdanken, dass wir es geschafft haben, die nationalistische Aggression abzuwehren. Ein paar Leute sind verletzt, aber Niemand lebensgefährlich.

NeofaschistInnen waren darauf vorbereitet den Vorfall in den Medien zu kommentieren und informierten sofort, dass es Leute des besetzten Hauses waren, die ihren Marsch vom Dach aus mit Steinwürfen in ihre Richtung angegriffen haben. Es ist offensichtlich, dass das unmöglich ist, weil das Ende der Skorupki Straße, wo sich das Gebäude befindet, 200m Abstand zur Marszałkowska Straße hat, auf der die NationalistInnen marschiert sind.

Wie wir in einigen Filmaufnahmen erkennen können [z.B. i, ii], hat es eine paramilitärische Formation, die sich die „Garde des Unabhängigkeitsmarsch“ nennt, einer Gruppe ermöglicht, bewaffnet und kampfbereit mit Leuchtsignalstiften, Flaschen und Steinen in ihren Händen zu passieren und auf das Przychodnia loszustürmen.

Die Nationalisten setzten ein Auto in Brand, ein anders wurde verwüstet. Sie verursachten Schaden am Gebäude, um sich Zutritt zu verschaffen. Aber zum Glück schafften wir es, den Angriff abzuwehren. Das war nur möglich, weil wir Wachen auf dem Dach postiert hatten (wir wurden bereits einige Mal bedroht) und reaktionsschnell brennende Signalmunition löschten, die in das Gebäude fiel.

Wir möchten betonen, dass trotz der Tatsache, dass die Polizeieinheiten ein paar hundert Meter von uns stationiert waren, es 20 Minuten brauchte, bis sie eingriffen. Wenn wir auf die Polizei gehört und die Gefahr ignoriert hätten, wäre unser Squat niedergebrannt.

Die Goebbelsche Propaganda der Nationalen Bewegung versucht es wie einen Akt von Hooliganismus erscheinen zu lassen; Tatsache ist, dass es die offiziell eingesetzte Garde des Marsches war, die es zugelassen hatte, dass die Angreifer den Marsch verlassen haben und nachher ihre Flucht unterstützten. Im Moment bereiten wir uns auf einen weiteren Überfall vor. Wachsam bleiben!

Mit antifaschistischen Grüßen,
Przychodnia Kollektiv.

İstanbul: AnarchistInnen malen Parolen auf griechisch und türkisch auf Mauern von Şişli

Eine Gruppe AnarchistInnen malte Slogans über die Ermordung von Pavlos Fyssas in Griechenland, Antifaschismus, Anarchie, Rebellion, Gemetzel von Tieren in Rumänien, Tierbefreiung und den Aufstand von Gezi auf Mauern und Plakatwänden in der Gegend von Mecidiyeköy-Şişli.

Mit dieser Aktion, die auf den fortlaufenden Kampf in Athen, Istanbul und jeder andere Stadt in der Welt zurückzuführen ist, wird daran erinnert, dass der Kampf gegen Faschismus, den Staat und das Kapital intensiviert und ausgeweitet werden sollte.

Quelle & weitere Photos: sosyal savas

Hamburg: Angriff auf Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft wurde in der Nacht des 24.10. mit Steinen und Farbe angegriffen.

Flüchtende, Suchende, Unzufriedene, Unterdrückte…
Wir machen ihnen Sorgen!

Gesetze, Papiere, zu kontrollieren, zu funktionieren,
an den Grenzen ein tägliches Morden!

Uniformen in den Straßen, ihre Ordnung zu schützen.
Wir müssen uns heute erheben und nicht morgen!

Athen: BekennerInnenschreiben zur Brandstiftung an einem Fahrzeug im diplomatischen Dienst

In den frühen Morgenstunden vom Freitag, den 11. Oktober 2013 haben wir an der Kreuzung der Pyrras- und Delacroixstraße in der Gegend von Neos Kosmos in Athen einen Kleinbus des diplomatischen Korps mit dem Kennzeichen CD 93-3 in Brand gesetzt.

Diese Aktion ist von ganzem Herzen unseren Gefährten, die wegen des Doppelraubs in Velventos (Kozani) strafrechtlich verfolgt und Ende November vor Gericht stehen werden gewidmet, und außerdem als Erinnerung an den ermordeten Antifaschisten Pavlos Fyssas gedacht.

Wir sollten uns nicht an das Bild von Angst und Tod gewöhnen. Wir sollten gegen den gegenwärtigen Totalitarismus mit allen verfügbaren Mitteln Widerstand leisten.

Wir schaffen unsere eigenen Strukturen, wir stärken und erweitern unsere solidarischen Beziehungen und wir schaffen die Grundlagen für Anarchie und Kommunismus. Soziale Revolution, die einzige Lösung…

BrandstifterInnen mit Gewissen

* Die Verhandlung für den Doppelraub in Velventos soll am 29. November 2013 stattfinden. Verhandlungsort ist das Berufungsgericht in der Loukareosstraße in Athen. Angeklagte Gefährten sind Andreas-Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis, Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Fivos Harisis-Poulos und Argyris Ntalios.

Athen: Angriff auf faschistisches Nest in Peristeri

Ich würde wirklich gerne gemeinsam FaschistInnen jagen…

Am 13. Oktober, spät in der Nacht, wurde das faschistische Fitnessstudio in der Thivonstraße in der Gegend von Peristeri, das Apergis gehört, mit Farbe und Steinen angegriffen. Apergis, seit vielen Jahren organisiertes Mitglied der Golden Morgendämmerung war die rechte Hand des Parlamentariers der Goldenen Morgendämmerung Panagiotaros und Trainer der patriotischen Miliz.

Militanten Antifaschismus in alle Stadtteile!

Quelle

Espoo, Finnland: Bankautomaten demoliert als Reaktion auf den Mord von Pavlos Fyssas

Transparent in Arta, Griechenland: “Staat + Nazis = derselbe (Drecks)laden”

In der Nacht vom 18. zum 19. September 2013 wurden mehrere Bildschirme von Bankautomaten in Espoo (Ballungsraum Helsinki) zerstört. Diese Aktion war eine Reaktion auf den Mord an Pavlos Fyssas von einem Mitglied der neonazistischen Goldenen Morgendämmerung.

Antifaschistischer Kampf heißt auch Action gegen Kapitalismus. Faschismus ist ein Symptom des Kapitalismus und eine wachsende Gefahr für – unter anderem – die ArbeiterInnenklasse, MigrantInnen und sexuelle Minderheiten.

Helsinki, Finnland: Griechische Botschaft demoliert

Athen, 25.09.2013

In der Nacht vom 23. auf den 24. September 2013 wurde die Fassade der griechischen Botschaft in Helsinki verwüstet.

„In Gedenken an Pavlos Fyssas, der Kampf geht weiter!“ wurde an die äußere Mauer gesprüht. Zudem wurde die Wand der Botschaft mit anarchistischen Symbolen und die Fenster des Treppenhauses mit Farbbomben dekoriert.

Mit diesem Akt gedenken wir Pavlos Fyssas, der von einem Mitglied der neofaschistischen Partei Goldene Morgendämmerung ermordet wurde. Tagtäglich schüren Nationalstaaten und die Europäische Union Krieg gegen Arme und Aufständische. Nazis machen die Drecksarbeit im Namen der politischen EntscheidungsträgerInnen. JedeR UnterdrückerIn ist unser Feind.

Wir vergessen nicht unsere GenossInnen, die zum Ziel von Angriffen und Repression geworden sind. Für diese Art von Aktionen brauch mensch nur eine Sprühdose und die Bereitschaft zu handeln.

Die Fortführung des Kampfes ist der beste Weg, unseren GenossInnen zu gedenken!

Aktuelle Ereignisse in Hamburg

Hier ein Artikel aus dem anarchistischen Blatt „Wut im Bauch“ (die nur in Papierform verbreitet wird) über aktuelle Ereignisse in Hamburg. Außerdem ein kurzer Bericht über einen weiteren wilden Spaziergang gegen Kontrolle, der kürzlich stattfand.

Außer Kontrolle

Die letzten Monate gab es in Hamburg eine breit aufgestellte Offensive staatlicher Repression und Kontrolle. Einige dieser Geschehnisse verdienen nochmal genauerer Betrachtung. Die aufgeführten Beispiele sind nur ein kleiner Ausschnitt der alltäglichen Repression – sie sind aber ein präzises Bild der aktuellen Entwicklung, sie sind als Experimente der HüterInnen dieser Ordnung zu verstehen. Sie wollen ein Klima der permanenten Angst, des ungebrochenen Respekts vor Ihrer Ordnung schaffen, um Ihr reibungsloses Funktionieren zu garantieren.

Gefahrengebiete demaskieren und gefährden

Was in St. Georg rund um den Hansaplatz und St. Pauli auf dem Kiez schon länger Realität ist, hat seit dem 1. Juni das Schanzenviertel erreicht. Ein permanentes Gefahrengebiet wurde eingerichtet und berechtigt Bullen zu Kontrollen zu jeder Zeit an jedem Ort. Die damit verbundenen Szenarien und Auswirkungen sind in St. Georg deutlich zu spüren. Große Gruppen von Bullen, die gezielt ungewollte, d.h. nicht zahlungsfähige oder aufgrund von rassistischen Denkmustern ausgeschlossene Menschen kontrollieren und drangsalieren. Was auch hier wieder unter dem Deckmantel von Sicherheit läuft ist einfach zu demaskieren.

In St. Georg soll sich der SexarbeiterInnen entledigt werden und sozial, oder doch besser finanziell schwächere Menschen verdrängt werden um somit das Viertel aufzuwerten und profitabler zu machen. Im Falle des Schanzenviertels sind die Ziele die gleichen nur richtet sich das Gefahrengebiet hier hauptsächlich gegen die Drogenszene und aufgrund von Rassismus auch gegen migrantisch aussehende Menschen, die dieser oft automatisch zugeordnet werden. Machen wir uns nichts vor, Bullen brauchen keine spezielle Rechtfertigungen für Kontrollen. Im Zweifelsfall steht ihr Recht auf ihrer Seite. Die Gefahrengebiete sind neben großen Machtdemonstrationen gezielte Offensiven zur Verdrängung durch permanente Schikane und Kontrolle.

Lasst euch nichts gefallen

Am Abend des 11. Juli kam es auf der Holstenstraße zu einer Auseinandersetzung zwischen Bullen und jugendlichen AnwohnerInnen. Zum wiederholten Mal hatten die Bullen Kontrollen gegen Grüppchen von Jugendlichen angewandt. Nach klar rassistischen Kriterien wurden und werden Leute, die nicht in das Bild der Bullen passen drangsaliert. In dieser Nacht haben sich einige gewehrt und es kam zu Auseinandersetzungen, die Verletzte und Festnahmen zur Folge hatten. AnwohnerInnen solidarisierten sich und brachten das Bild der akzeptierten Ordnungshüter ins Schwanken. In den nächsten Tagen herrschte angespannte Stimmung rund um die Holstenstraße. In den folgenden Abenden versammelten sich zum Teil Hunderte in großen Gruppen um sich solidarisch zu zeigen. Die Bullen besetzten die Umgebung und fuhren im Minuten-Takt die Straße mit Bereitschafts-Polizei sowie in Zivil auf und ab. Es kam zu Wut-Ausbrüchen. Continue reading Aktuelle Ereignisse in Hamburg

Montreal, Kanada: Plakatierung in Gedenken an Pavlos Fyssas

In Montreal wurden hunderte Poster gegen die Goldene Morgendämmerung geklebt. Anlass ist einerseits der Mord an Pavlos Fyssas, der weltweites Entsetzen ausgelöst hat. Außerdem hat die Goldene Morgendämmerung einen Ortsverband in Montreal gegründet.

Das Poster informiert über die parlamentarische Bedeutung der Nazis, ihre Initiativen, Übergriffe und Verstrickungen mit dem Staat. Der letzte Abschnitt besagt, dass das profitorientierte, unsoziale und menschenverachtende kapitalistische System die Verantwortung für das Erstarken der Nazis in Zeiten der Angst und ökonomischer Unsicherheit trägt. Besonders MigrantInnen müssen als Sündenböcke herhalten, aber auch Queers, Linke, AnarchistInnen sind unerwünscht und Angriffen ausgesetzt.

Abschließend wird die These aufgestellt: Die beste Abwehr gegen globale Märkte und FaschistInnen, die sie stützen ist Solidarität und Selbstorganisation zwischen den Ausgeschlossenen, die nicht von einem Anstieg des Aktienindexes oder den nächsten Krieg um Ressourcen profitieren.

„Bekämpft Faschismus! Bekämpft Kapitalismus!“

Das Poster in Englisch + Französisch

Bielefeld: Noch ein Toter… noch ein Grund zu kämpfen

In Gedenken an Pavlos Fyssas hängt am AJZ in Bielefeld ein Transparent mit der Aufschrift „Athen: Antifaschist Pavlos Fyssas von Faschisten ermordet. Wieder ein Toter! Wieder ein Grund mehr zu kämpfen!“

Des Weiteren sind Plakate in den Straßen Bielefelds aufgetaucht, auf denen der Mord an Pavlos Fyssas (Piräus) und Clément Méric (Paris) durch Faschisten, und der Tod Ahmet Atakans (Antakya) durch eine Tränengasgranate türkischer Bullen geschildert wird. Es heißt:

Was haben diese Toten gemeinsam? Es sind nur drei von Vielen die starben. Von Vielen, die ungenannt bleiben, die wir aber trotzdem nicht vergessen wollen. Opfer rassistischer und faschistischer Angriffe. Opfer staatlichen Terrors, oder beides zugleich.

Alle drei, Pavlos, Clément, Ahmet, waren politisch aktiv und wurden dafür umgebracht.

Doch wir wollen uns von ihrem Tod nicht abschrecken lassen, sondern ihren Tod dadurch würdigen, weiter gegen Unterdrückung zu kämpfen.

Mail von Infoladen Anschlag Bielefeld

Aveiro, Portugal: Tribut an Pavlos Fyssas

„Je mehr Schweigen aufgezwungen wird, desto mehr schreien unsere Stimmen“
„Bullen, TV, Neonazis, der ganze Müll arbeitet zusammen“
„Pavlos Fyssas, Antifa, der durch das Messer eines Neonazis getötet wurde – Nicht einen Schritt zurück“

Aktion in der Stadt Aveiro zu Ehren von Pavlos Fyssas, dem Antifagenossen, der in Athen nachdem Faschisten von der Goldenen Morgendämmerung ihm auflauerten, umgebracht wurde.

Tod den Drecksfaschos in allen ihren Formen

VERGESST NIEMALS
SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE

Quelle

Piräus, Griechenland: Transparent zur Erinnerung an Pavlos Fyssas

Dieses Transparent wurde an der Petrou Ralli Fußgängerbrücke angebracht, die sich in der Nähe des Technischen Bildungsinstituts (TEI Piräus) befindet. Die Parole lautet: „Pavlos Fyssas, 34 Jahre alt, getötet durch einen Faschisten mit einem Messer – Faschistische Mörder, wir werden euch zerschmettern!“

Blocco stin exousia („Blockade gegen die Macht“), in Nikaia, Piräus.

Karditsa, Griechenland: Antifaschistischer Hip-Hop Gig als Erinnerung an Killah P

In der Nacht des 23. Septembers fand im Stadtzentrum von Karditsa ein antifaschistischer Gig mit lokalen Hip-Hop Bands statt. Das Konzert war von der Antifaschistischen-Antirassistischen Solidaritätsfront organisiert. Obwohl alles recht hastig für diese DIY-Liveveranstaltung vorbereitet wurde, war der Pafsilypo Platz mit Leuten überfüllt. Sie sendeten die eindeutige Mitteilung an die AnhängerInnen der Goldenen Morgendämmerung, dass es kein Platz für sie in der Stadt Karditsa gibt.

Pavlos lebt. Schlagt die Nazis!

Antifaschistische Demonstration am Freitag, den 27. September 2013 um 18:30 am Heinrichplatz, Berlin Kreuzberg

Am Mittwoch, den 18. September wurde der 34 jährige Pavlos Fyssas in Griechenland von einem Mitglied der Neonazipartei ermordet. Dies ist bei weitem nicht der einzige Mord in letzter Zeit. Freiheitsliebende Menschen wie Fyssas oder die unzähligen Migranten und MigrantInnen, die für sich und für alle für ein besseres Leben kämpfen, stehen auf den Abschusslisten des Griechischen Staates und seiner willigen Helfer. Doch der Widerstand formiert sich: seit Tagen gehen tausende Menschen auf die Straße um dem Faschismus Einhalt zu gebieten.

Gehen wir auch hier auf die Straße! Gemeinsam gegen den Faschismus und seinen Nährboden! Für die Freiheit, für das Leben!

Remember Pavlos Fyssas

Solidarische Grüße
Das offene Treffe zum faschistischen Mord in Athen

Ioannina, Griechenland: Faschoschläger im Stadtzentrum verprügelt

(Antifaschistisches Graffiti im Stadtteil Melissia, Athen)

Am Sonnabend, 21. September, wurde der Neonazi Kimonas Potsis – ein Knecht von Christos Pappas, dem berüchtigten Abgeordneten der Partei Goldene Morgendämmerung – zusammen mit zwei weiteren rechten Arschlöchern in einem Café im Zentrum Ioanninas, wo viele Antiautoritäre sich treffen, gesichtet. Nach einem kurzen verbalen Schlagabtausch wurde er verprügelt und aus dem Laden geschmissen. Kurz darauf wurden er und noch einer aus seiner Gruppe auf der Anexartisias Straße noch einmal zusammengelegt und mussten sich in das nächste Krankenhaus einliefern lassen.

Faschoarschlöcher hört uns zu; wir werden euch geradewegs in den Ali Pascha See schmeißen.

Kavala, Nordgriechenland: Antifaschistische Demo am 21. September

„Eure Demokratie stinkt nach Faschismus. Antifa bedeutet Angriff“ —Transparent des Autonomen Freiraums von Kavala und dem Vyronos 3 Squat.

Für Samstag, den 21. September riefen AnarchistInnen und Antiautoritäre für eine antifaschistische Demonstration in der Stadt Kavala auf. Sie richtete sich gegen die geplante Einweihung einer Geschäftsstelle der Goldenen Morgendämmerung am gleichen Abend. Obwohl die Naziveranstaltung, aufgrund der Protestwelle in zahlreichen griechischen Städten (als Nachwehen der Ermordung von Pavlos Fyssas durch das Mitglied der Goldenen Morgendämmerung Giorgos Roupakias am 18. September) letzten Endes abgesagt wurde, fand der antifaschistische Protest wie geplant statt.

Gegen 18 Uhr begannen sich die Leute im Skate-Park Faliro zu versammeln. Mit mehr als fünfhundert Teilnehmenden setzte sich der Protestzug mehr als zwei Stunden später in Bewegung. Die Polizeipräsenz in der Stadt von Kavala war zu hoch, aber der Anteil von hauptsächlich lokalen AntifaschistInnen wurde durch Gruppen von GefährtInnen gut geschützt. Es ist wert zu betonen, dass die ReformistInnen der Oppositionspartei SYRIZA nicht auftauchten, obwohl sie ursprünglich zu einer Versammlung an gleicher Stelle aufgerufen hatten.

Quelle

Ioannina, Griechenland: Antifaschistische Intervention in den Außenbezirken der Stadt

„Weder in Kardamitsia noch irgendwo anders – Schlagt die Faschos in jedem Wohnort“

Am 21. September wurde in der Zone von Kardamitsia in den Außenbezirken von Ioannina eine antifaschistische Intervention durchgeführt. Es war eine Aktion die durch Mund zu Mund Propaganda organisiert wurde und an der sich circa 60 AntifaschistInnen beteiligten. In der letzten Zeit ist dieses Territorium zu einem Brutplatz der Nazis geworden. Es handelt sich hauptsächlich um nationalistische Jugendliche, die eine harte Zeit hatten, für ihre Scheiße im Stadtzentrum von Ioannina zu werben und im örtlichen Park rumzuhängen, wo sie oftmals antifaschistische Jugendliche drangsalieren und faschistische Parolen sprühen.

Eine Lautsprecheranlage wurde in dem Park aufgebaut. Kurz darauf zogen die Protestierenden die Straßen von Kardamitsia Sprechchöre rufend herunter, warfen mit Flugblättern und sprühten verschiedene antifaschistische Parolen. Die Demo legte vor den Häusern bekannter Neonazis sowie vor einem Fitnessstudio, wo der Dreck (uniformiert oder nicht) für gewöhnlich trainiert, Zwischenstopps ein.

Die DemonstrantInnen verteilten in dem Bezirk auch einen antifaschistischen/Antiwahl Text, um Gegeninformationen über die unlängst geschehene Ermordung von Pavlos Fyssas zu verbreiten und das Bewusstsein in Bezug auf die Aktivitäten der Neonazis in der Region zu schärfen.

Quelle

Patras, Griechenland: Motorisierte Demonstration aus Solidarität mit besetzten Häusern am 17. September

Am 17. September nahmen an die 120 GefährtInnen (30 Motorräder und 15 Autos) an einer motorisierten Demonstration in der Stadt Patras teil. Der Grund dieser Demo war Solidarität mit Freiräumen, die Angriffen ausgesetzt sind. Die Demo startete vom Panachaiki Platz, bewegte sich durch zentrale Straßen, passierte das Viertel Psila Alonia (Schauplatz der Zusammenstöße zwischen AntifaschistInnen und Anhänger der Goldenen Morgendämmerung in den letzten Monaten), dann ging sie an die beiden ehemals besetzten Häusern Maragopouleio und Parartima vorbei (in Patras wurden beide zusammen mit dem selbstverwalteten Freiraum TEI geräumt). Nach mehr als einer Stunde endete die Fahrt am Olgas Platz.

Hände weg von den Häusern, selbstverwalteten Freiräumen und den sozialen Klassenkämpfen! Solidarität ist unsere Waffe!

Exarchia, Athen: BekennerInnenschreiben für Brandanschlag auf Polizeibus in Erinnerung an Pavlos Fyssas

Schande ist kein Job.

Acht Stunden im Umkreis eines Polizeibusses an der Kreuzung Charilaou-Trikoupi-/ Didotou-Straße in Exarchia stehend, sich wundernd, wenn man mit „Flaschen“ und durch Steinwürfe angegriffen wird. Empfänger von Hass und Wut, die unser gesamtes Leben durchdringen. Für das, was ihr seit. Für das, was wir sind. Für diejenigen, denen ihr dient. Für das, wofür wir kämpfen.

Acht Stunden in Folge und jetzt ist die Zeit für die Nachtschicht, am 19. September 2013 um 22.00 Uhr. Neue Schweine sind gekommen, um euch zu ersetzen. Nach einem Smalltalk betretet ihr alle zusammen den mobilen Schweinestall.

Aber ihr müsst euch uns stellen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet, wenn ihr mit eurem Arsch auf dem Sitz eures Polizeibusses sitzt, erschöpft von diesem Dreck, den ihr einen Beruf nennt.

Zwei Blöcke weiter, an der Kreuzung von Charilaou-Trikoupi und Dervenion-Straße, haben GefährtInnen darauf gewartet, dass der Polizeibus sich in Bewegung setzt. Sie nehmen ihre Positionen ein, warten noch ein bisschen länger und dann verschieben sie Müllcontainer und blockieren die Straße. Die 10-liter Benzinkanister werden unter das Fahrzeug platziert. Die Bullen schaffen es gerade noch rechtzeitig und verlassen den Bus, bevor sie sehen, wie der erste Molotow.-Cocktail das entflammbare Material entzündet. Sie haben Angst in ihren Augen.

Ein anderes Mal, an einem anderen Ort, werden wir auf euch warten.

Pavlos lebt unter uns.

Quelle

Insel Kefalonia, Griechenland: Antifaschistische Versammlung gipfelte in einen Angriff auf die Büros der Goldenen Morgendämmerung

Am 21. September, drei Tage nach der Ermordung von Pavlos Fyssas durch Nazimüll in Piräus, fand vor der Geschäftsstelle der Goldenen Morgendämmerung in Argostoli auf der Insel Kefalonia eine Versammlung statt. Ungefähr achtzig Protestierende (StudentInnen, Linke, EinwohnerInnen und AnarchistInnen) nahmen an der Veranstaltung teil, verteilten Texte, warfen Flugblätter und riefen Parolen. In einem passenden Moment bewarfen AntifaschistInnen die Fassade der Geschäftsstelle der Nazis mit Farbbeuteln. Ein Mitglied der Goldenen Morgendämmerung kam auf den Balkon und begann den Protest mit einem Wasserschlauch zu bespritzen. Als Antwort begannen wütend werdende Leute Steine und allerlei Gegenstände auf ihn und das Gebäude zu werfen. Die antifaschistische Intervention endete mit einem kleinen Marsch in die Innenstadt, wo die Menge sich zerstreute.

Karditsa, Griechenland: Spontane antifaschistische Demo in Folge des Mords an Pavlos Fyssas

(Soliaktion in Montreal, Kanada)

Eine spontane antifaschistische Demonstration fand am späten Abend am Sonnabend, 21. September, in Karditsa (Zentralgriechenland) statt. Nach dem Ende eines Filmvorführungsprogramms im Pafsilypo Park begann sich eine antifaschistische Gruppe von mehr als 50 Personen in das Stadtzentrum zu bewegen. Die AntifaschistInnen zogen an den lokalen Büros der Partei Goldene Morgendämmerung vorbei und trafen auf vier Neonazis (bei einem von ihnen handelte es sich um den Besitzer eines Videoverleihs, der sich im Erdgeschoss desselben Gebäudes befindet). Die Faschos wollten die Protestierenden schikanieren, um zu zeigen, wie wahrhaft mutig sie sind. Als Folge wurde einer von ihnen zusammengeschlagen und am Boden liegengelassen, während die anderen drei vom Orte des Geschehens flüchteten.

Keine Nazis in Karditsa, oder irgendwo anders.

Quelle

Thessaloniki, Griechenland: Direkte Aktion in Gedenken an Pavlos Fyssas

In der Nacht des 19. September einen Tag nach der Ermordung Pavlos Fyssas in Piräus im Bezirk Keratsini entschlossen wir uns, die Ladenfront der faschistischen Cafeteria „Astoria“, die sich im Bezirk Kalamaria in Thessaloniki befindet, zu demolieren. Die ist ein Treffpunkt von Mitgliedern der Goldenen Morgendämmerung, in der die organisatorischen Wiederzusammenführungen der faschistischen Zellen von Kalamaria passieren.

Schlagt die Faschos, wo immer sie sein mögen.
Die Feindschaft wird anhalten…

Quelle

Piräus, Griechenland: Antifaschist Killah P von Nazis erstochen

Pavlos Fyssas

In den frühen Morgenstunden des 18. Septembers 2013 wurde der 34 jährige Antifaschist Pavlos Fyssas (alias Killah P) von Nazis der Partei „Goldene Morgendämmerung“ in Piräus (Hafen Athens) erstochen.

Rohberichte auf Indymedia beschreiben, dass der Mord kurz nach Mitternacht am Mittwoch in Amfiali, in Piräus Bezirk Keratsini passiert ist. Es scheint, dass Pavlos Fyssas und seine kleine Begleitung von FreundInnen von einer größeren Gruppe Nazis verfolgt und aufgelauert wurden. Dies geschah in Anwesenheit der Bullen von der DIAS Motorradeinheit. Minuten später stach einer der Nazis, nachdem er aus einem Fahrzeug ausstieg und ihn angriff, zwei Mal auf den Antifaschisten ein. Der Angreifer wurde am Tatort von der Polizei festgenommen. Die genauen Umstände der Ermordung müssen aber noch bestätigt werden und viele dieser Nachrichten stammen aus der Berichterstattung der Mainstreammedien.

Pavlos Fyssas erlag seinen Verletzungen kurz nachdem er in das Krankenhaus von Nikaia eingeliefert wurde. Seine Beerdigung fand am 19. September auf dem Friedhof in Schisto statt.

In letzter Zeit kam es zu mehreren Morden und Mordanschlägen an „people of color“ (MigrantInnen etc.). Dieses Mal wurde ein weißer Linker, der in Griechenland geboren wurde, von den Drecksfaschos ermordet. Es scheint aber so, dass Pavlos Fyssas kein Mitglied irgendeiner linken Organisation war, sondern eher ein Straßenkämpfer mit einer ausgeprägten antifaschistischen Haltung. Sein Künstlername als Hip-Hopper/Rapper war Killah P(ast):

In der Zwischenzeit kam es in der offiziellen Politik zu größeren „Nachwirkungen“. Die etablierten Parteien versuchten bereits dieses tödliche Ereignis dahingehend zu manipulieren, dass es zu Wahlerfolgen führt. Derweil streiten die parlamentarischen Verbrecher der Goldenen Morgendämmerung jegliche Beteiligung ihrer treuen Anhänger an irgendeinem Mord ab, wiederum für Wahlerfolge. Der 45 jährige Messerstecher Giorgos Roupakias, Einwohner von Nikaia, hat jedoch der Polizei sowohl die Tat als auch seine engen Verbindungen mit der Goldenen Morgendämmerung (die gut dokumentiert sind, z. B. hier Kostas Barbarousis, Abgeordneter der Goldenen Morgendämmerung, und der Mörder Giorgos Roupakias rechts) gestanden. Der Mörder sitzt in Untersuchungshaft, drei weitere Nazis – seine Ehefrau eingeschlossen – wurden auch in Gewahrsam genommen (wegen Zurückhalten von Beweisen, die Roupakias Verbindungen mit der Nazipartei betreffen).

Anarchistisches Transparent auf dem zentralen Platz in Thiva: „Nicht einen Zentimeter Land für die Faschisten – Lang lebe der internationale anarchistische Aufstand.“
Solidaritätsbanner in Berlin, Ecke Liebig-und Rigaer Str. (in der Nähe der Hausprojekte Rigaer 94 & Liebig 34): „Nichts und niemand ist vergessen! Antifaschistischen Selbstschutz organisieren!“

Am 18. September wurde als Reaktion auf die Ermordung in mehr als 20 Städten Griechenlands zu antifaschistischen Protesten aufgerufen. In ein paar Städten (z. B. in Chania auf Kreta) wurden Büros der Goldenen Morgendämmerung demoliert und Polizeieinheiten angegriffen. Im Laufe des Tages gab es die unterschiedlichsten direkten Aktionen im Zuge der zahlreichen spontanen Proteste.

Während einer großen Abenddemonstration nahe des Tatorts in Keratsini kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei; dutzende Protestierende wurden inmitten der Straßenschlachten in Gewahrsam genommen (gegen viele wurde Anklage erhoben). Zuvor wurde der Vorsitzende der extrem rechten Partei „Unabhängige Griechen“ zusammen mit seinem patriotischen Handlanger von AntifaschistInnen auf effektive Art angegriffen. Mindestens ein Protestierender erlitt eine schwere Augenverletzung durch einen direkten Schuss mit Tränengas der Polizei und musste sich im Krankenhaus einer Operation unterziehen. ÄrztInnen aus dem Tzaneio Krankenhaus gaben an, dass 31 DemonstrantInnen, die sich nach der antifaschistischen Demo in Keratsini in Behandlung befanden, alle von den DIAS und DELTA Bullen am Kopf verletzt wurden. Außerdem griffen Antiriot-Mannschaften und Schläger in Zivil während der Demo in Piräus gemeinsam AntifaschistInnen an (Video). youtube.com/watch?v=fH9CLuJNmtE

In Thessaloniki und Patras kam es auch zu Zusammenstößen, von dort wurde von Massenfestnahmen berichtet.