Category Archives: Solidarität

Gefangene suchen Mitstreiter_innen und Unterstützung im Kampf gegen ihre Einsperrung und “Behandlung” in den deutschen Forensischen Psychiatrien

Ein Aufruf und Info-Text zum kopieren, verteilen usw. mit Infos zu forensischer Psychiatrie und Berichten von den Langzeit-Gefangenen Rainer Loehnert und Manfred Peter.

Hier zum Download

 

Valparaíso, Chile: Barrikaden gegen Staat, Kapital und Patriarchat und als Ausdruck von Solidarität

eingegangen am 7.10.2017 auf spanisch

Wir sind in den passiven universitären Alltag eingebrochen,

..um die sofortige Befreiung der gefangenen Mapuche und die vom $hilenischen Staat eingesperrten Subversiven zu fordern.

Wir umarmen solidarisch unsere Gefährt*innen, die im Rahmen der Fälle„Casos Iglesias“, der „Operación Huracán, dem Fall Luchsinger-Mackay und an alle Gefangene im Kampf gegen den Staat, dem Patriachat und dem Kapital, mit ihrem erneut kolonalisierenden Plan IIRSA-COSIPLA , mit dem sie versuchen, den verheerenden Fortschritt der verfaulten extravistischen Zivilisation fortzusetzen.

¡¡Wir grüßen die kämpfenden Gefährt*innen, die in der Klandestinität die Würde intakt halten, ohne dem Feind Waffenstillstand zu anzbieten!

Darüber hinaus rufen wir dazu auf, die Spannung für das lebendige Erscheinen vom anarchistischen Gefährten Santiago Maldonado aufrecht zu erhalten.

Wien: Veranstaltung aus Solidarität mit Santiago Maldonado an der Argentinischen Botschaft am Freitag, den 15. September um 17 Uhr

eingegangen am 23.9.2017
Hallo,
wir, einige wiener anarchisten, haben uns am 15.9.2017 vor der argentinischen botschaft versammelt, um ein zeichen der solidarität mit santiago maldonado, seiner familie und seinen freunden  und der geknechteten argentinischen bevölkerung sowie mit dem Kampf der Mapuche, auszudrücken !
Gebt nicht auf…der Kampf geht weiter !
Land und Freiheit !
Es lebe die Anarchie!
Mobilisierungsplakat zur Kundgebung als PDF

Zürich: Die anarchistische Bibliothek braucht Unterstützung!

Seit gut 5 Jahren nun gibt es in Zürich das Projekt einer anarchistischen Bibliothek. Ein Ort nicht nur für Anarchisten*innen, sondern für alle, die sich für einen antiautoritären Ansatz der sozialen Frage interessieren. Hier sind, neben einem mehr als tausend Bücher umfassenden Bestand, auch ein ständig wachsendes Archiv und ein Distributionsbereich für aktuelle lokale und internationale Publikationen zu finden. Neben den regelmässigen Öffnungszeiten finden auch Veranstaltungen wie Diskussionen, Buchvorstellungen, Vorträge oder Filmprojektionen statt.

Wir denken, dass ein solches Projekt, das allen auf offene Weise eine Auseinandersetzung mit den anarchistischen Ideen verfügbar macht, weiterhin seine Wichtigkeit hat, auch wenn die Lektüre offenkundig ausser Mode gekommen ist. Wir denken aber auch, dass ein Projekt, das den Kampf für eine freie Gesellschaft fördern will, und folglich auf die Zerstörung des Staates abzielt, sich selber tragen muss, und offensichtlich nicht um Subventionen fragen kann. Deshalb sind wir für die anfallenden Kosten (Miete 1’800.-/Mt., Bücherbestand, Drucksachen, Unterhalt, etc.), abgesehen von gelegentlichen Spenden, stets mit
unseren eigenen Anstrengungen aufgekommen.

Veränderte Bedingungen haben uns leider an einen Punkt gebracht, an dem wir sagen müssen, dass wir unmöglich so weiter machen können. Wenn sich nicht grundlegend etwas an der finanziellen Situation ändert, wird die Bibliothek wohl bald, zumindest aus dem öffentlichen Raum, verschwinden.

So oder so werden wir die Lokalität an der Josefstrasse bis Ende nächsten Februar verlassen müssen (wer will, kann sich dafür bei der Migros, der künftigen Mieterin, beklagen). Angesichts dieser Situation werden wir bis Ende Oktober entscheiden, ob und wie das Projekt fortgesetzt werden kann. Alle Interessierten sind eingeladen, sich am Samstag, dem 21. Oktober, um 18:00 Uhr im Fermento an einer Diskussion über das Projekt, über Sinn und Unsinn davon, und über mögliche Entwicklungsperspektiven zu beteiligen.

Wer grundsätzlich ein Interesse daran hat, dass es in Zürich auch weiterhin eine anarchistische Bibliothek geben wird, kann uns am besten mit einem monatlichen Beitrag auf das unten angegebene Konto unterstützten – und seien es auch nur ein paar Franken, wichtig für uns ist eine Regelmässigkeit. Des weiteren sind wir selbstverständlich froh um Unterstützung bei der Suche nach einer allfälligen neuen Lokalität mit günstigen Bedingungen.

Euer Fermento

Konto-Nr.: 60-684900-4 IBAN: CH55 0900 0000 6068 4900 4 BIC: POFICH
BEXXX

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Anarchistische Bibliothek Fermento
Josefstrasse 102
8005 Zürich

ÖFFNUNGSZEITEN:
Mittwoch: 12:00 – 19:00
Donnerstag:   14:00 – 21:00
Freitag:  12:00 – 19:00
Samstag: 14:00 – 19:00

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https://fermento.noblogs.org

Hamburg: Gerichtsverhandlung gegen Ricardo am 5. Oktober

Info eingegangen am 13.9.

Das Datum der Gerichtsverhandlung von Riccardo aus Genua, der während des Protests gegen den G20 Gipfel, am 7.Juli in Hamburg festgenommen wurde, steht fest. Sie findet am 5. Oktober in Hamburg statt.

Wir laden alle dazu ein,  am Verhandlungstag nach Hamburg zu kommen, um seine Verhandlung vor Ort solidarisch zu begleiten.Auch in Genua wird es Solidaritätsveranstaltungen geben.

Für alle, die Ricardo vorher schreiben möchten oder Lesestoff versenden wollen, hier noch einmal die Adresse :

RICCARDO LUPANOELLE
09/06/1985
JVA BILLWERDER
DWEERLANDWEG 100
22113 HAMBURG
GERMANY

Weitere Infos folgen…

Stoppt die Auslieferung von Andreas Krebs!

eingegangen am 13.9.

Vor bald drei Jahren kam Andreas zu uns. Er war von seiner langjährigen Gefangenschaft geprägt und fand bei uns nicht nur Unterschlupf sondern auch Freunde. Wir haben Andreas‘ erste Schritte außerhalb der Knastmauern miterlebt. Von Freiheit wollen wir nicht reden. Wer einmal gesehen hat, wie langjährige Haft die Menschen zurichtet, eine tiefe Angst vor engen sozialen Bindungen erzeugt, gar eine Angst vor der so genannten Freiheit, dem wird der Begriff relativ. Zumal die Gesellschaft draußen alles dafür zu geben scheint, dem Wort Freiheit den Sinn zu rauben.

Es war schön zu sehen wie sich Andreas Stück für Stück die Freiheit wieder erkämpft hat. Er zog bald aus der Rigaer94 aus und nahm gemeinsam mit seiner jetzigen Lebensgefährtin das Leben wieder in die eigenen Hände. Bald zog es ihn nach Süd-Italien, dort wo Europa nicht existiert.

Als er die Mittel dafür zusammen hatte, machte er sein Versprechen wahr und kehrte der deutschen Gesellschaft, die wohl nie sein zu Hause war für immer den Rücken.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Er kam zwar gut mit seiner Partnerin an und sie richteten sich in der Nähe einer Kleinstadt 50 Kilometer nördlich von Neapel häuslich ein. Doch ein Streit mit dem Besitzer einer Tankstelle, für den er gearbeitet hatte endete unglücklich.

Seine Gefährtin beschreibt den Vorfall als Notwehr mit Todesfolge. Die Überwachungsvideos der Tankstelle scheinen das zu bestätigen. Denn nach dem er festgenommen und eingekerkert wurde hat ein italienisches Untersuchungsgericht ihn entlassen und unter Hausarrest gestellt.

Die Zeit in Untersuchungshaft war bis zu dieser Gerichtsentscheidung die Hölle. Ein Teil der Familie des Verstorbenen hatte eine Hetzkampagne gegen Andreas und seine Gefährtin gestartet. In sozialen Netzwerken wurde Andreas als kaltblütiger Mörder dargestellt, der die Tankstelle ausrauben wollte. Bis in die lokalen Medien reichte die Forderung nach Blut-Rache. Seine Gefährtin erhielt Todesdrohungen und Andreas durchlebte eine Tortur, da im Knast einige Familienmitglieder des
Verstorbenen als Schließer arbeiten. Er wurde täglich verprügelt und mit dem Tode bedroht.

Die Gerichtsentscheidung zum Hausarrest setzte dem ein vorläufiges Ende. Doch der Hausarrest war nur scheinbar eine Erleichterung. Zu permanenten unangekündigten – auch nächtlichen – Razzien der Polizei kam der Hass aus Teilen der Bevölkerung. Durch die Haftverschonung angestachelt mobilisierten die Feinde Andreas‘ zunehmend. Die Rede war von einem vollständigen Vertrauensverlust in die Justiz, die kriminelle Ausländer bevorzugen würde. Mit einem Lynchmob war zu rechnen. Mit der italienischen Polizei natürlich nicht.

So entschloss sich Andreas dazu, unterzutauchen. Auch seine Partnerin verließ Italien. Wir haben mit ihr gesprochen und die sozialen Medien verfolgt. Wir unterstützten die Auffassung von Andreas und seiner Partnerin, dass das Gerichtsverfahren in Italien unter starkem Druck deraufgehetzten Öffentlichkeit steht. Selbst wenn es in höheren Instanzen zu einer Wahrheitsfindung käme, so würde dies jahrelange Untersuchungshaft unter den beschriebenen Bedingungen bedeuten. Das
würde nach Aussage von Andreas seinen Tod bedeuten, und sei es weil er des Lebens dann müde wäre.

Nun aber wurde Andreas Anfang August in Sachsen-Anhalt von einem MEK festgenommen. Zunächst kam er in Strafhaft wegen Fahrens ohne Führerschein. Der eigentliche Grund dafür, dass ein Zielfahndungskommando ihm aufspürte ist aber, dass Andreas nach Italien ausgeliefert werden soll. Vor wenigen Tagen erhielt er einen
Gerichtsbeschluss, dass er in Abschiebehaft kommt. Ohne anwaltlichen Beistand wurde er bereits zu seiner Auslieferung „angehört“. Er verweigerte jedoch jegliche Kooperation und konnte so das Verfahren verzögern.

Wir gehen aber nach wie vor davon aus, dass Andreas ausgeliefert werden soll. Es steht auch im Raum, das er „nur“ zum Verfahren nach Italien gebracht wird und die Haftstrafe in Deutschland absitzen muss. Die von der italienischen Staatsanwaltschaft geforderte Strafe beträgt wohl 21 Jahre. Und nicht zu vergessen: Verfahren sind in Italien oft eine
langjährige Angelegenheit ,insbesondere bei Berufung.

Da wir nicht wissen, was der deutsche Staat mit seinen rebellischen Gefangenen Andreas Krebs vor hat, ist es dringend nötig, Hilfe zu leisten. Eine Abschiebung wäre Andreas‘ Todesurteil. Macht seinen Fall öffentlich und baut Druck bei den Justizbehörden auf, dass sie ihn nicht abschieben.

Der Familie des Verstorbenen, die die Entwicklung verfolgt, sei versichert, dass der Tod von Massimo und die Tatsache, dass zwei Kinder ohne Vater aufwachsen müssen, Andreas und auch seiner Gefährtin tiefen Schmerz bereitet. Es wird Massimo nicht rächen, wenn ein weiterer Mensch zum Opfer dieser Auseinandersetzung wird. Die Justiz wird niemals Gerechtigkeit herstellen! Im Gegenteil: sie hat einen Teil von Andreas bereits auf dem Gewissen!

Freiheit und Glück für die Hinterbliebenen!

Freiheit und Glück für Andreas Krebs und seine Gefährtin, die mit Würde
diese dunkle Zeit durchsteht!

Gegen alle Knäste und die Gesellschaft die sie benötigt!

HINTERGRUNDINFOS von der Festnahme von seiner Gefährtin

Hamburg nach dem G20: Text der Autonomen Sani Koordination G20. Zum Umgang mit Zahlen von Verletzten

Zwei Wochen nach dem G20 Gipfel in Hamburg ist noch vieles offen, auch die Zahl derer, die verletzt wurden. Doch sie wird sich nicht ermitteln lassen, selbst wenn dies versucht werden würde. Vielfältig und unermüdlich wie die Proteste waren, ist dies schlicht nicht möglich.

Die täglich ansteigende Zahl der verletzten Polizist*innen erweckt das starke Bedürfnis nach einer Gegendarstellung: „Auch auf Seite der Aktivist*innen gab es so und so viele Verletzte“

Doch auf dieses Spiel lassen wir uns nicht ein. Klar ist, genaue Zahlen kennt niemand und es kann nicht das Ziel sein, sich welche auszudenken. Auch Behandlungszahlen zu veröffentlichen wäre irreführend. Denn obwohl sehr viele Verletzungen durch unsere Strukturen versorgt werden konnten, die meisten wurden von Genoss*innen, solidarischen Ersthelfer*innen, zu Hause oder in der nächsten Kneipe behandelt.

Die Cops haben getreten, geboxt, gesprüht und geknüppelt. CS Gas wurde verschossen, Polizeiautos sind in Menschenmengen gefahren; Tote wurden billigend in Kauf genommen. Demosanitäter*innen wurden angegriffen, bei der Arbeit behindert und mit gezogener Waffe von Behandlungen abgehalten. Diese Aufzählung ginge endlos weiter. Zahlreiche Menschen haben gewaltvolle Situationen, wie auch den Einsatz des schwer bewaffneten SEKs, miterlebt und müssen nun einen emotionalen Umgang mit dem Erlebten und Gesehenen finden. Wir alle kennen die Bilder, die im Umlauf sind, sprechen mit betroffenen Freund*innen oder lesen Zeitung. Das, was wir hören und gesehen haben, verstört zutiefst und kann trotzdem nur einen kleinen Teil abbilden.

Physische Gewalt gegen Aktivist*innen ist Teil der Repression. Sie funktioniert über Angst, soll abschrecken und Menschen zum Schweigen bringen. Verletzungen, die Rückschlüsse auf Einzelne zulassen, sind aber auch gefährliche Informationen, die in erster Linie dem Staatsapparat dienen. Wir empfinden es als unsolidarisch, mit besonders übel anmutenden Verletzungen medienwirksam Auferksamkeit erreichen zu wollen. Wir wollen nicht mit den Verletzungen Anderer Politik machen, sondern Menschen vor Repression schützen. Die Betroffenen haben das Recht selbst zu entscheiden wie eventuelle Veröffentlichungen aussehen können.

Unsere Solidarität gegen ihre Repression
Genesungswünsche an alle Betroffenen

Besançon, Frankreich: Soli-Aktion mit den Aufständischen in Hamburg im Rahmen des G20-Gipfels

eingegangen am 10.7.2017
Einige in Besançon, während des G20 in Hamburg, gesprühte Parolen. Andere Slogans, wie „G20 : Welcome to Hell“, „Contre le G20 et son monde” (Gegen den G20-Gipfel und  seine Welt)  oder “Sauvez la nature, détruisez la civilisation” (A)  (Rettet  die Natur, Zerstört die Zivilisation-(A)) konnten leider nicht fotografiert werden, weil sie rasch vom städtischen Reinigungsdienst entfernt wurden.
Hamburg brennt (A)
Nieder mit dem Kapital. Kein G20 (A)
Solidarität mit der Revolte in Hamburg. Kein G20
Hamburg unkontrollierbar! No G20“ auf dei Fassade des SDF Büros gesprüht (Eine Sicherheitsfirma, die Alarm- und Überwachungssysteme unter anderem in Supermärkten installiert)
Weder Gesetze, noch Bosse
Weder Gesetze, noch Macron
Solidarität mit den Migrant*innen
Nieder mit der Despotie des Kapitals
Wohnung für Alle, Eigentum für Niemanden

Athen: Transparent an der Polytechnio

Mit dieser Geste wollen wir unsere Solidarität an alle Gefährt*innen aus ganz Europa senden, die Hamburg besucht haben, um gegen den G20 Gipfel zu protestieren. Ihre Aktionen sind für uns alle von Bedeutung. Wir möchten unsere Kraft und kämpferische Solidarität (so wie auf dem Transparent steht) allen anarchistischen Gefährt*innen übermitteln, die auf der Straße waren und während dieser Tage in Aktion treten. Außerdem an die verhafteten Gefährt*innen. Solidarität aus Athen.

Quelle: Indymedia Athen

Einige Anarchist*innen und Gefährt*innen aus Athen.

G 20 Protest in Hamburg- einige Informationen (aktualisiert)

Unabhängig davon, ob die Rote Flora sich dafür entschieden hat ihren Kampf Gesichter sowie den Medien permanent Interviews zu geben und auch eine Journalistin in ihre Räume lässt, kann ab sofort für bestimmte Aktionen und Demonstrationsblöcke auf der Straße nur gelten, auf Foto- und Filmaufnahmen zu verzichten und sie nicht zuzulassen. Das gilt nicht nur für Aufnahmen “eigener” Leute oder auch für “freie” Berufsfotograf*innen, die “uns” angeblich Nahe stehen, wie sie es an verschiedener Stelle immer wieder betonen und erwarten, dass wir uns nur freuen sollen, wenn ihre teilweise stimmungsvollen und qualitativ zumeist hochwertigen Bilder ihren Weg in die Massenmedien finden.

Hier geht es alleine um unser eigene Sicherheit und Bildmaterial kann uns gefährden und der Hinweis, dass die Polizei ohnehin selber filmt, erfasst nicht das eigentliche Problem. Hat sie in der Vergangenheit doch bereits starkes Interesse an Bildbeweisen aus fremder Hand gezeigt.

Alle haben es zu respektieren, wenn Leute für sich den Entschluss getroffen haben, nicht abfotografiert und gefilmt zu werden! Gegebenenfalls sollte ein Hinweis reichen.

Auch von anarchistischer / antiautoritärer / libertärer Seite gibt es, wie bekannt sein dürfte, verschiedene Aufrufe für Gipfelproteste (z.B. den anarchistischen Aufruf, den  als “Vive le sabotage!” betitelten, von der autonom-anarchistischen  Anti G20-Vernetzung Berlins, von der Anarchistischen Initiative Hamburg  sowie dem Statement der FdA) – während die lokale FAU Gruppe für die Proteste kaum Verständnis aufbringt, aber ihr Libertäres Zentrum “Schwarze Katze” während der Gipfeltage offen hält. Wobei ihr Verständnis von Direkter Aktion laut ihres inzwischen ins Englische übersetzen Textes dafür steht, eine Horde, “Nazis aus dem Viertel zu jagen”, sie aber bei über 20.000 Polizist*innen ruhig bleiben kann. Es wäre aber an der Zeit, dass sich alle der staatlichen Unterdrückung, wie sie uns (nicht nur)in Hamburg begegnet, widersetzen.  Dieser Kampf hat jedenfalls nicht nur Event-Charakter, er ist existenziell….

Die Anarchistische Initiative aus der Hansestadt hat vom 28.06. – 4.7. eine eigene anarchistische Veranstaltungswoche vor dem eigentlichen Beginn des Gipfels durchgeführt.

Die Mobilisierung von AnarchistInnen, Antiautoritären und Libertären scheint insgesamt  durchaus zufriedenstellend zu verlaufen, jetzt geht es um das solidarische Miteinander! Seien wir dabei kreativ, dezentral und unberechenbar!

Es verwundert nicht, dass in Hamburg viele Gruppen gemeinsam gegen G20 auf die Straße gehen werden. Darunter befinden sich auch einige, die dem Anarchismus feindlich gegenüberstehen oder eine Ideologie vertreten, die nicht mit unseren Vorstellungen vereinbar ist. Es gibt kein “Großes Ganzes”, die Trennlinien sind eindeutig definiert und sie werden es auch weiterhin bleiben.  

Wissenswertes zur Mobilisierung und Infrastruktur der Proteste…

In der rechten Spalte der Homepage von „Welcome to hell“ befindet sich eine gute Übersicht der bisher geplanten Protestformen während der Gipfeltage, einschließlich Links zu den aufrufenden Gruppen.

Hier ist unbedingt daran zu erinnern, dass davon unabhängig, auch weitere kleinere und größere „kreative“, eigenverantwortliche Aktionen an verschiedenen Orten laufen werden. Vieles wird (und muss sich) spontan entwickeln, um sich dynamisch den Gegebenheiten anpassen zu können. Seien wir unberechenbar. Um sich in Hamburg zu orientieren, gibt es auf Linksunten bereits relevantes Protest und Aktions-Kartenmaterial zum Download.. Auf diesem befinden sich auch die  Treff- und Rückzugspunkte eingezeichnet, die in Hamburg für alle geöffnet sein werden, die die Gipfelproteste mal entgehen wollen. Auf der Seite http://g20-protestmap.tk findet sich neben der eigenen Infrastruktur auch noch der Verlauf der blauen Zone sowie wesentliche Strukturen  des G20 Treffens (z.B. Hotels der Politiker*innen, Tagungsorte)

Ein anarchistisches Barrio auf einem Camp war bisher aufgrund der irrwitzigen staatlichen Repression nicht umsetzbar. Sich weiterhin aufzureiben, um  gegen offensichtlichen staatlichen Widerstand ein zentrales Camp auszurichten, kann und wird voraussichtlich am Ende bedeuten, in der Falle zu sitzen. Aus diesem Grunde gibt es  inzwischen die Initiative, massenhaft Parks, Plätze, Flächen und Knotenpunkte der Stadt zu besetzen. Eine geeignete Liste von Orten befindet sich auf auf der Homepage von Linksunten. Neben solchen spontanen “dezentralen Besetzungaktionen” als direkte Aktionen sind auch unsere Strukturen im Hamburg gefragt. Öffnet eure Wohnungen, aber auch eure Projekte und Freiräume für den Protest! Solidarität darf keine Worthülse bleiben! Der Protest braucht Schlaf- und Ruheräume! Es darf keine Ausrede geben, Räume zu verwehren! Ganz in die richtige Richtung geht hier die “Schlaflos in Hamburg-Kampagne”. Die Idee ist durch gut sichtbare Schilder, rote Punkte, Lufballons, oder einen Sticker deutlich zu machen, dass in dem jeweiligen Wohnraum, Anreisende willkommen sind. Auf der Kampagnenseite sind auch Links zu Bettenbörsen vorhanden. Auch mit diesem dezentralen Konzept sollte es möglich sein, dass AnarchistInnen in Hamburg während der Tage zusammen finden. Die Schlafplatzbörse ist über die Telefonnummern 01639273427 oder 01746204211 erreichbar.

Eine wichtige Informationsquelle unterschiedlicher Qualität zu aktuellen Entwicklungen (Infos zu Camps, Nachrichten, Repression, Aufrufe, Berichte über Aktionen, Protesformen, Anregungen und eigene Ideen  usw.) ist für die kommenden Gipfeltage auch wieder die  Seite Linksunten. (https://linksunten.indymedia.org/)

Wie weit sich der von Indymedia Deutschland eingerichtete alternative Ticker https://de.indymedia.org/barrikade durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Bis jetzt bietet er schon einmal eine gute Übersicht zu Anlaufstellen und zu den Ruheräumen während der Gipfeltage.

Contrainfo wird jedenfalls keine Nutzung von “Sozialen” Medienangeboten, wie Twitter empfehlen, die heute allzu wichtiges Kommunikationsmittel (unverständlicher Weise) selbst unter Anarchist*innen, Anti-Autoritären oder Libertären sind und bekanntermaßen auch von der Polizei als Sprachrohr zu den Bürger*innen genutzt werden.

Außerdem setzen viele neben Sozialen Medien auch noch auf Massenmedien. Es soll noch tatsächlich, Menschen geben, die sich auch über “ein klein wenig kritische” Berichterstattung freuen und sich keine Gedanken über die Rolle der Medien machen. “Autonome” Pressearbeit (ein Widerspruch in sich) bindet viel Kraft. Es ist ärgerlich, wenn Gegeninformationsprojekte dabei auf der Strecke bleiben und nur rudimentär informiert werden, alleine um möglichst viele Menschen zu erreichen. Wäre es nicht sinnvoller z.B. eine Zeitung für die BewohnerInnen der Schanze in hoher Auflage zu gestalten und zu verteilen, als zu hoffen, dass Zeitungen auch einmal etwas Positives verlautbaren lassen? Diese Frage jedenfalls ist eine Grundsätzliche! Doch weiter zur eigenen Infrastruktur:

Der Ermittlungausschuss, als Antirepressionsstruktur hat für alle am Protest teilnehmenden wesentlichen Informationen in einem Flyer zusammengestellt. Hier zum Download

Auch der Ratgeber “Was tun, wenn’s brennt” kann gerne (wieder einmal) in “brandneuer” Ausgabe von 2017 gelesen werden. Hier der entsprechende Download

Die Autonome Sanikoordination stellt auf ihren Seiten Tipps und Tricks zur Ersten Hilfe auf Demos zur Verfügung und außerdem Information zu Maßnahmen gegen / Verhalten bei Einsatz von Pfefferspray.

https://g20sanis.blackblogs.org

Zu dieser Thematik weist die Gruppe auch auf einen Flyer hin, der  hier zum Download bereit steht und ebenfalls lesenswert ist. .

Darüber hinaus, können Erlebnisse auf politischen Aktionen auch sehr belastend für das emotionale Wohlbefinden sein. Unterstützung und Informationen bietet die Gruppe Out of Action auf ihren Seiten an: https://outofaction.blackblogs.org/

Es sollte erwähnt werden, dass es auch Zeiten ohne Internet und Handy gab und die moderne Technik polizeiliche Ermittlungsarbeit auch sehr erleichtern kann. Wer, was Sinn macht, auf sein Handy ganz verzichten möchte, erhält an den verschiedenen Infopoints auch alles Wissenswerte in gedruckter Form oder stellt sie sich vorher selbst zusammen. Für Notfälle, auch bei Netzstörungen, können Telefonzellen genutzt werden. Hierzu ein interessanter Text auf Linksunten zu Smartphones und warum sie nicht mit auf die Demo sollten.

UK: Im Rahmen des Widerstandsjahres 2017 gegen IPP-Gerichtsurteile, ruft „Smash IPP“ zu vierzehntägigen Aktionen vom 9.-23. Juli auf

Mehr als 3989 Leute verbüßen in britischen Gefängnissen “IPP” (Imprisonment for Public Protection)- Hochsicherheitsverwahrung. Fünf Jahre nachdem die Strafe gesetzlich abgeschafft wurde, verkümmern weiterhin Tausende in Gefängnissen ohne Entlassungsdatum. Verzögerungen von Bewährungsauschüssen, überfüllte Gefängnisse und reine Missachtung führen zu beispiellosen Quoten bei Gefängnisselbstmorden und Selbstverletzungen. (..)Diese zwei Wochen sind für die hiervon Betroffenen.

Jetzt ist die Zeit gekommen, um unnachgiebigen Druck auf die Regierung, Gefängnisprofiteure und den Bewährungsausschuss zu erzeugen und ihn auszuweiten. Sie alle sind darin verwickelt,Familien auseinanderzureißen, Leben zu ruinieren und junge Menschen der ArbeiterInnenklasse zu töten, die an den psychischen Druck ein IPP zu sein, gestorben sind.

Diese zwei Wochen Aktionen sind Charlie Noakes gewidmet. Bei ihm handelt es sich um einen IPP- Gefangenen, der am 23. Juli 2016 als Ergebnis von Gefängnis-Vernachlässigung und Verzweiflung aufgrund dieser Strafe, gestorben ist. Lasst es zu beeindruckenden 14-tägigen Aktionstagen werden, im Andenken des Lebens, das HMP gestohlen hat..

Was ihr tun könntet:

Smash IPP fordert die Leute dazu auf, Aktionen in ihrer Gegend zu organisieren. Es folgen einige Vorschläge:

  • Lärmdemonstrationen vor Gefängnissen, in denen IPP Gefangene eingesperrt sind.
  • Aktionstage vor lokalen Bewährungshelfer*innenbüros.
  • Organisiert Aktionen gegen HMPPS (Her Majesty’s Prison and Probation Service), der Ersatz zum NOMS (National Offender Management Service).
  • Organisiert Kommunikationsblockaden gegen die oben genannte Organisation, fester Bestandteil des Gefängnissystems, dass diese Ungerechtigkeit weiter bedient.
  • Demonstriert vor dem Parlament.
  • Nehmt den Justizminister ins Visier, der über die Macht verfügt, diese Strafen in festgelegte Strafen und diesen Alptraum zu beenden.
  •  Demonstriert gegen den Bewährungsausschuss und übt Druck auf ihn aus.
  • Organisiert Veranstaltungen, bei denen an IPP Gefangenen geschrieben wird.
  • Zerschlagt IPP Geldbeschaffungs-Veranstaltungen.
  • Organisiert Info-Abende, Workshops und Veranstaltungen, die über diese brutale Strafe aufklären. * Baut Stände vor örtlichen Gefängnissen auf, um mit Familien von Gefangenen in Kontakt zu kommen.
  • Demonstriert in euren Innenstädten, um IPP ins Bewusstsein zu rufen.
  •  Entrollt Transparente.
  • …. Die Möglichkeiten sind unendlich!

Falls ihr bisher bei euch über keine entsprechenden Verbindungen verfügt, kontaktiert uns. Smash IPP ist in der Lage euch mit den lokalen Adressen und Familien von Gefangenen zu verbinden.

Kennt ihr IPP-Gefangene, die von Solidaritätsaktionen dieser Kampagne profitieren würde? Oder möchtet ihr Briefe von Leuten erhalten, die Unterstützung zeigen? Lasst es uns wissen!

Smash IPP kann mit Broschüren, Aufklebern und anderen Materialien helfen. Wir sind in der Lage Vorträge und Workshops über IPP anzubieten  oder können Kontakt zu Leuten herstellen, die das können.

Bitte informiert uns über eure Pläne, damit wir sie unterstützen können, anderseits vergesst nicht, uns eure Aktionsreportagen zu übermitteln

Kontakt:

Email: info@smashipp.org.uk
smashipp.noflag.org.uk

auf englisch

Brief aus der ZAD an den Widerstand gegen die Nord-Dakota-Erdölpipeline

An die Wasser- – Schützer*innen!

erhalten als englischsprachige Übersetzung und ins Deutsche übersetzt von Contrainfo

Wir schreiben aus der ZAD von Notre-Dame-des-Landes in Frankreich. Sie ist eine Zone, die gegen ein vom Staat (zum Nutzen eines multinationalen Unternehmen) auferlegtes Infrastruktur-Projekt kämpft.

Vor acht Jahren, hat der örtliche Widerstand dazu aufgerufen,  das Land und verlassene Häuser zu besetzen. Dadurch, dass wir auf dem, für den geplanten Flughafen reservierten Land blieben, sind vielfältige Wünsche entstanden, wovon hier nur einige benannt werden sollen: Auf einem widerständigen Gebiet zu leben, in der Lage zu sein, schnell zu handeln,, wenn die Bauarbeiten erfolgen, um zu lernen, gemeinsam zu leben und auch um das Land zu kultivieren, um unabhängiger vom kapitalistischen System zu werden.

Wir haben aus der Ferne die letzten Räumungen sowie die Repression gegen die Leute,  die auf nicht-abgetretenen Gebiet Widerstand leisten, verfolgt. Wir möchten allen unsere Unterstützung zukommen lassen, die sich dieser Pipeline widersetzen und die sogar dann weiter kämpfen, wenn Führer*innen (PolitikerInnen und selbsternannte Entscheidungsträger*innen der Bewegung gleichermaßen) versuchen den Kampf durch Mittel der Befriedung und Vermittlung zu brechen.

Für uns machen Etikettierungen, durch Unterteilung nach Kriterien, wie Gewalttätig” / “Nicht-Gewalttätig” keinen Sinn. Wir glauben, dass die Unterschiedlichkeit von Leuten und Taktiken uns stark macht und dass, egal, was geschieht, es immer der kapitalistische und kolonialistische Staat ist, der der wirklich gewalttätig Handelnde ist.

Es ist uns wichtig, unsere Unterstützung gerade in einer Zeit zu bekräftigen, in der ihr schwerer Repression ausgesetzt seit. Sich gegen Repression zu organisieren, ist ein wichtiger Teil aller Kämpfe, die für Machtstrukturen zur Bedrohung werden. In unserem Kampf fanden wir durch Antirepressions- Praktiken zur Stärke. Wir haben festgestellt, dass, angesichts der Repression, Organisierung ein Weg sein kann, unsere Beziehungen innerhalb unseres eigenen Kampfes sowie zu anderen anderen Widerstandsbewegungen zu intensivieren und daran zu partizipieren, die Bewegung widerstandsfähiger und nachhaltiger werden zu lassen.

Wir möchten unsere Solidarität mit allen zeigen, die unter der Dampfwalze der Justizsystems geraten sind.

Gegen die rassistische Ideologie der Weißen Vorherrschaft“ und alle Unterdrückungen, gegen die Zerstörung von Naturschätzen. Gegen die Repression. Keine DAPL! (Dakota Access Pipeline)

Die Einwohner*innen der ZAD

Hamburg: Angriff auf Postbank in Solidarität mit den in Aachen angeklagten Anarchist*innen

Unbekannte haben in der Nacht des 18.04. alle Scheiben der Postbank in der Volksdorfer Straße in Hamburg zerstört. An die Wand wurde “GEGEN DIE BANK GEGEN DEN STAAT! SOLIDARITÄT! (A)” gesprüht. Dies geschah in der Solidaritätswoche mit den in Aachen wegen Bankraub angeklagten Anarchist*innen.

auf Französisch