Tag Archives: Attika

Athen: Alle Angeklagten in der Verhandlung des Armygdalzea-Gefängis-Aufstands von Beschuldigungen freigesprochen

Das Athener Gericht in der Degleri Straße hat einstimmig 65 Migranten von allen Anklagepunkten freigesprochen. Jedoch wurde der Antrag der Rechtsanwälte auf Entschädigungsleistung für Migranten, die in Untersuchungshaft genommen wurden, abgelehnt.

Quelle: Versammlung- No Lager

Griechenland: Der tödliche Effekt von Arbeit

Die Wände in Attika (Athen) und Patras wurden mit 2000 Kopien dieses Poster beklebt. Der Grund, warum Küchen- und LieferservicearbeiterInnen der ‘Pizza Fan’-Läden (eine Lieferkette in Griechenland) sich für diese Aktion entschieden, war, über den Tod der in Bulgarien geborenen Kollegin Radka Nikolova zu berichten, die während der Arbeit in dem Pizza Fan Laden in der Aghias Sofias Str. in Patras ums Leben kam. Ihr Tod wurde hauptsächlich und passenderweise ihrem Herzleiden zugeschrieben. Der Text auf dem Poster beschreibt die Arbeitsbedingungen während der Frühschicht (also während Radka ihr Leben verlor).

Wir werden entweder unsere Stimmen erheben oder wir werden uns zu Tode arbeiten

Radka Nikolova, 38, war eine Küchenhilfe in dem Pizza Fan Laden in Patras. Am Montag, dem 14.01.2013, wurde sie tot auf der Arbeit aufgefunden, in dem Laden eingeschlossen. Die ersten Einschätzungen gingen von einem Herzfehler aus. Die Geschichte war abgeschlossen.

Es ist ziemlich bekannt, dass ein Herzleiden allein noch nicht den Tod einer Person zur Folge hat. Aber ja… Mit einem Job bei Pizza Fan scheint unser Herz nicht lang standzuhalten.

Als Männer und Frauen, die in diesen Länden angestellt sind, haben wir aus erster Hand erlebt, was es bedeutet in der Küche zu arbeiten. Jene von uns, die Montag morgens für Pizza Fan arbeiteten wissen, dass eine Person einen wahnsinnigen Arbeitsaufwand ertragen muss. Zu schwere Lieferungen von Lebensmittelprodukten müssen alle in den Kühl- und Tiefkühlschränken untergebracht werden; Lieferungen, die allzu oft an das Gewicht von einer halben Tonne reichen. Der Laden selbst benötigt viel Vorbereitung, weil es nach dem Wochenende fast leer hinterlassen wurde; und zusätlich müssen alle Räume gründlich gereinigt werden. Zu guter letzt muss der/die ArbeiterIn an jenem Tag für Vorsitzenden des Ladens Besorgungen machen (z.B. Bestellungen annehmen, verschiedene Produkte kontrollieren, Bürokram unterzeichnen, Zahlungen vereinbaren, mit Banküberweisungen sich auseinandersetzen, das Telefon abnehmen, das ununterbrochen aufgrund aus verschiedenen Gründen klingelt.) All die Arbeit wird von EINER Person erledigt.

Hinzu kommt, dass der Druck der Arbeitgeber ebenso unerträglich ist. All die Arbeiten werden oft unter dem Auge der Bosse ausgeführt, die ihre Läden von zu Hause aus mithilfe von Überwachungskameras kontrollieren und Telefonanrufe machen, um mit sofortigen Anmerkungen zu intervenieren.

Zur Zeit ihres Todes am Arbeitsplatz war Radka wahrscheinlich auch eine nicht-versicherte Arbeiterin wie viele der ArbeiterInnen in den Läden der Pizza Fan-Kette.

Pizza Fan ist keine Ausnahme, sondern die Regel im Catering- und Restaurant-Geschäft sowie auch in vielen anderen Ausbeuterbetrieben, deren Profit auf unserer immer härteren Ausbeutung angewiesen ist.

Für weitere Informationen verweisen wir auf den Blog der Pizza Fan ArbeiterInnen

Attika: Worte des anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos zu GenossInnen, die sich in Solidarität außerhalb der Mauern des Jugendknastes in Avlona versammelt haben

Am Sonntagnachmittag, dem 17. Februar, nahmen ungefähr 70 GenossInnen an der geplanten Solidaritäsversammlung vor dem Gefängnis von Avlona teil, wo Nikos Romanos seit dem 11. Februar eingesperrt ist. Vier Anti-Riot Einheiten bewachten die Gefängnistore die ganze Zeit. GenossInnen bauten ein Soundsystem auf. Als es ihnen gelungen war, Telefonkontakt mit Nikos zu haben, wurden seine Worte so überall laut und deutlich durch das Mikrofon gehört. Außerdem gab es für fünf Minuten Sichtkontakt mit Nikos und alle versammelten Leute brachen in Schreie und Rufe aus. Weiter unten ist eine Transkription von Nikos Botschaft an die mit ihm solidarischen Menschen.

„Es lebe die Anarchie, ihr Dreckssäcke! Solidarität mit ‚den 4 von Kozani‘!“

Lasst mich damit beginnen, ein paar Worte über meinen Fall zu sagen. Vom ersten Moment an gab es die Bemühung, uns zu schikanieren, indem unsere eigenen Entscheidungen verschwiegen und wir als einige ziellose Jugendliche dargestellt wurden. Ein Versuch, der von den Arrangierten der staatlichen Propaganda gestartet und von reformistischen Kreisen aus Teilen der Linken, wie der sogenannten „Antiautoritären Bewegung“ (Alpha Kappa/AK) und der „Antikapitalistischen Linken Kooperation für den Umsturz“ (ANTARSYA), weitergeführt wurde. Also haben auf der einen Seite alle Arten von Mainstreammedien die Strategie in Richtung der Entpolitisierung der anarchistischen Aktion angewandt, indem sie unsere Entscheidungen in rührselige Geschichten für Boulevardzeitungen umwandelten, auf der anderen Seite haben die Reformisten von Alpha Kappa und ANTARSYA, ohne auch nur ein Wort über aggressive Praktiken des Kampfes zu sagen, ihre traurigen Märchen über uns geschluchzt und somit zu unserer Depolitisierung beigetragen.

Für mich ist allein die Tatsache, dass vier bewaffnete Anarchisten ohne vorhergehenden Kampf verhaftet wurden eine Niederlage, die keinen Raum für weitere Viktimisierung lässt. Über viele Jahre gab es eine reiche historische Erfahrung, eine Guerilla-Tradition, wo Revolutionäre bis zum Ende kämpfen; eine Vorstellung die eine echte Wahl des Konflikts mit der Macht fördert; eine Option, die in der Lage war wichtige historische Vermächtnisse des revolutionären Kampfes zu gestalten. Offensichtlich liegt die Verantwortung für diese Tatsache exklusiv bei uns, den vier Verhafteten. Die Gründe, die uns dazu veranlassten in dieser Weise zu handeln wurden in dem Text, den wir zu unserem Fall veröffentlicht haben, erklärt.

Deshalb, wie für Folterungen in Gewahrsam, ist es offensichtlich wichtig, die strategischen Absichten der Herrschaft gegen uns zu analysieren. Wie auch immer, wenn diese Analyse dazu führt, die Entscheidungen unseres Kampfes, der uns ins Gefängnis gebracht hat, zu überlagern, dann reproduziert es bloß eine Terror-Wahn-Vorstellung ohne jegliche revolutionäre Perspektive. Für mich ist eine angemessene Antwort auf Folterungen und Morde an GenossInnen (ohne die unterschiedliche Bedeutung der einzelnen zu entzerren) die Vergeltung gegen die Feinde der Freiheit; Vergeltung, die gleichzeitig mit vielfältiger anarchistischer Aktion verbunden ist, wodurch dauerhafte Widerstandsherde geschaffen werden.

Ich werde jetzt versuchen, meine gelebte Erfahrung in einer Weise zu vermitteln, die von allen verstanden wird. Der psychische Schmerz der Unterwerfung und unblutigen Kapitulation kann nicht mit den Schlägen von Bullen verglichen werden. Schläge versetzen dich in Wut, während dich der andere Schmerz quält.

Abschließend möchte ich alle GenossInnen grüßen, die uns aktiv unterstützt haben, durch die Verteilung von Texten, die Einrichtung von Sound-Systemen bei Versammlungen, Plakatieren von Postern, Organisation von Demonstrationen und das Inbrandsetzen von Zielen, um unsere Herzen zu wärmen.

Schließlich möchte ich meine uneingeschränkte Solidarität an den Hungerstreikenden Spyros Dravilas (Gefangener im Kampf im Gefängnis von Domokos) senden und euch wissen lassen, dass 37 Individuen vom Gefängnis von Avlona ihre Unterstützung mit seinem Kampf für einen Atemzug von Freiheit erklärten.

Nikos Romanos
17.2.2013

Knastadresse: Nikos Romanos, Eidiko Katastima Kratisis Neon Avlona, 19011 Avlonas, Attika–Griechenland

Der Anarchist Nikos Romanos veröffentlichte einen weiteren Brief, in dem er jegliche Beteiligung in der Aktion der Verschwörung der Feuerzellen abstreitet; er ist in Englisch hier zu lesen.

Athen: Bombenangriff auf die Büros von Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung/GM)

Bekennerschreiben zu der Bombe, die vor dem lokalen Hauptsitz der nationalistischen Partei in Aspropyrgos in den frühen Stunden des 4. Dezembers 2012 explodierte:

Die Antifaschistische Front / Informelle Anarchistische Föderation (Antifascist Front / Informal Anarchist Federation – FAI) übernimmt die Verantwortung für das Deponieren eines selbstgebauten Sprengkörpers vor den regionalen Büros der Chrissi Avgi (GM) im Vorort Aspropyrgos, am 17. km der Autobahn, die von Athen nach Korinth führt. Die besonderen Charakteristika der Örtlichkeit (es ist ein Gebiet mit fast keinem Verkehr – vor allem in den Abendstunden) gaben uns den Vorteil, den Sprengkörper ohne einen vorherigen Warnruf detonieren zu lassen – was die Cops vielleicht auch dazu veranlasst hätte, das Zündwerk, das wir genutzt habe, zu deaktivieren, um die Büros ihrer Kollaborateure und Freunde – die Schergen von GM – zu schützen.

Außerdem haben die GenossInnen, die den Sprengkörper gelegt haben, das Gebiet im Umkreis vor dem Angriff ausgekundschaftet, damit keine PassantInnen zu Schaden kommen würden. Es war nicht unsere Intention, Schaden am Etikettenladen im Erdgeschoss zu hinterlassen, da unser Ziel ausschließlich die Büros der GM im ersten Stock waren. Aber wir müssen klar sagen, dass jene, die tolerieren, im selben Haus wie die Faschos untergebracht zu sein, verantwortlich dafür sind, dass das Problem an ihre Hausschwelle gebracht wird. Demzufolge, sollten sie ihre Neonazi-Nachbarn nach einer Kompensation fragen.

Unsere Wahl für den Schlag fiel auf die Büros der GM, weil wir glauben, dass – wenn es um Faschos geht – zuerst gehandelt und nicht auf sie gewartet werden muss, um den ersten Schritt zu machen. Wir werden nicht solange rumlungern und nichts tun, während die Schlange schlüpft. Wir lehnen es ab, die Passivität der öffentlichen Anprangerung sowie die Rolle des ewigen Opfers zu akzeptieren, das den Mut zur offenen Konfrontation mit den Faschos nicht aufbringen kann. Wir verabscheuen die humanitäre Heuchelei und die berufliche Ehrbarkeit von PolitkerInnen und JournalistInnen, die GM dämonisieren, um die Demokratie der Demagogie zu segnen. Wir werden wütend mit jedem konstitutionellen Aufruf der Rechtmäßigkeit sowie jeder lächerlichen Bitte, dass »GM verboten werden soll.« Continue reading Athen: Bombenangriff auf die Büros von Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung/GM)

Athen: Warum wir am 24. Februar in Kalithea Faschos platt gemacht haben…


Lasst uns jeden Bezirk für die Faschos unpassierbar machen

Im Bezirk Kalithea erschien nun seit geraumer Zeit eine Gruppe Faschos täglich auf dem Kyprou Platz. Sie malten Parolen an die Wände, starteten Angriffe auf ImmigrantInnen und Protestierende; mit kahlgeschorenen Köpfen, Armyboots, Hakenkreuzen, Nazisymbolen in ihren Tattoos… eine umherziehende Horde von Arschlöchern, mit nostalgischen Gefühlen für die Hitlerzeit.

Am 24. Februar erschienen wir in Kalithea und fanden heraus, dass dieser Abschaum von einer Gruppe mit sechs bis sieben Hackfressen auf eine größere Gruppe von Wichsern (Attika Platz, Aghios Panteleimonas Platz), die auch aus anderen Bezirken kamen, angewachsen war. Freitagnacht zählten wir 15-20 Faschoschlägern, die sich auf einer Seite des Kyprou Platzes versammelten. Also taten wir das nahe liegende. Eine gleichwertige Zahl von männlichen und weiblichen GenossInnen startete zum Überraschungsangriff, machten mehrere platt, während der Rest der Gleichgesinnten in Panik die Flucht ergriff, wie zeitgenössische Fahnenflüchtige, die ihre Schilde wegwerfen. Somit ließen sie mehrere aus ihrer Gruppe blutend am Boden zurück.

Die Antifaschistische Aktion ist ein integraler Teil des Kampfes für eine Gesellschaft der Gleichberechtigung und Solidarität; für eine Gesellschaft in der es keinen Platz mehr für rassistische und geschlechtsspezifische Diskriminierung geben wird.  Bis dahin ist es die Aufgabe aller Kämpfenden den Komplizen des Regimes nicht einen Fußbreit des Landes in einem Bezirk zu überlassen. Und jegliche „Reinrassigen“, die versuchen „Säuberungsaktionen“ auf den Plätzen und in den Straßen durchzuführen, sollten wissen, dass in allen Gassen dieser Stadt antifaschistische Streifen auf der Wache liegen… Wir werden sie überrennen…

Faschos, wir warten nicht auf euch… wir halten nach euch Ausschau.

Diese Aktion ist dem Gedenken an Genossen Nikita Kalin gewidmet, der am 9. Februar von einer Gruppe Faschos in Russland ermordet wurde.

Quelle

Aspropyrgos, Attika: Neonazis „unterstützen“ die Streikenden der Griechischen Stahlwerke; der Sprecher der Arbeiter_innen und andere Streikende heißen die Arschlöcher noch herzlich willkommen, anstatt ihnen in den Arsch zu treten

Von links nach rechts auf dem Screenshot: Ilias Kasidiaris (Golden Dawn Handlanger), ein anderer Sprecher der Gewerkschaft der Arbeiter_innen, Ilias Panagiotaros (Golden Dawns Handlanger) und Giorgos Sifonios (Präsident der Gewerkschaft der Arbeiter_innen und wie es scheint absolut freundschaftlich mit beiden, den Stalinist_innen und den Neonazis)

Ein offizieller Artikel, den die Neonazis auf ihrer Webseite veröffentlicht haben, liest sich folgendermaßen: „Die Goldene Morgendämmerung [Chrissi Avgi/Golden Dawn] ist auf der Seite der Streikenden der Griechischen Stahlwerke!“ Die Neonazis statteten der Fabrik einen Besuch ab und verteilten Kartons mit Konserven etc., auf die sie Sticker mit ihrem Namen und der Nationalflagge geklebt hatten. Auf den Aufklebern stand ihr rassistisches Motto: „…säubert den Ort endgültig“. Und wie reagierten die Streikenden? Sie akzeptierten ihr „Angebot“ und erlaubten ihnen sogar, ihre Brechreiz erregende Propaganda auszusprechen. Wir haben das zugehörige Video gesehen; wir wissen, dass es tatsächlich stimmt; wir legen keinen Wert darauf, euch diesen Dreck zu zeigen. Was wir dazu sagen müssen, ist, dass dies eine absolute Schande für jedes Verständnis eines Arbeitskampfes darstellt. Nicht nur, dass die Stahlarbeiter in Aspropyrgos bisher nicht ihre Verbindungen zu den Stalinist_innen der KKE und PAME gekappt haben, nun haben einige von ihnen auch noch die Nerven, den Mördern von der Goldenen Morgendämmerung zu applaudieren. Selbst wenn diese Streikenden jemals etwas Würde zurückerlangen könnten und den Besuch der Neonazis (am 17. Februar) in der Fabrik öffentlich verurteilen würden, stellen wir klar, dass wir keine Neonazis, die im Namen der Arbeitskämpfe sprechen, mehr tolerieren werden. Es ist nicht nur absurd sondern auch verdammt ärgerlich. Die große Solidaritätswelle selbst, die sich den Stahlarbeitern in den vergangenen 108 Tagen ihres laufenden Streiks durch Menschen überall im Land und auf der Welt offenbarte, fordert, dass sie die Dinge nicht noch schlimmer machen.

Bekämpft die Neonazis. Glaubt ihren Scheiß nicht. Soziale Revolution!

Quelle

Aspropyrgos, Attika: Der Streik der griechischen StahlarbeiterInnen geht weiter – eng poussiert von autoritären politischen Kräften

Am Dienstag, den 13. Dezember 2011 riefen die ArbeiterInnen, in Solidarität mit dem Kampf der StahlarbeiterInnen, zu einem 24-stunden Streik im gesamten Thriassio Feld (dem größten Industriegebiet Griechenlands, das sich 25 km nord-westlich von Athen, in Westattika befindet) auf.

Als Zeichen ihrer Solidarität, verbrachten einige Soligruppen am Sonnabend, den 10. Dezember, den Tag gemeinsam mit den 400 Streikenden vor den Werkstoren der Griechischen Stahlwerke (Helliniki Halivourgia).Die Vokügruppe ‘EL CHEf’ vom ImmigrantInnen Treffpunkt (Steki Metanaston, Exarchia) bereitete das Essen für die Streikenden und ihre UnterstützerInnen zu, während andere ein Rempetiko-Konzert veranstalteten.

Der Sonnabend war der 42. Streiktag der StahlarbeiterInnen. Die Streikenden fordern die Aufhebung der Pläne zur Verkürzung ihrer Arbeitszeit von 8 auf 5 Stunden und die Wiedereinstellung ihrer dutzenden MitarbeiterInnen die bereits gefeuert wurden (eine Massenentlassung von 50 ArbeiterInnen wurde schon angekündigt). Ein Streikender erklärt in einem Video zum Thema, dass es im Griechischen Stahlwerk im Verlauf der letzten 30 Jahren, in denen er in Aspropyrgos arbeitete, zu sieben Todesfällen und zu schweren Verletzungen (schwere Verbrennungen, Amputationen usw.) im zweistelligen Bereich kam.

Die Kommunikationswege zwischen den VertreterInnen der Gewerkschaft und den Fabrikbossen bleiben weiterhin offen, aber keine Seite rührt sich. Der Fabrikbesitzer Manenis droht mit weiterer Arbeitslosigkeit, sollte der Streik anhalten. Alle Streikenden halten zusammen und sind entschlossen, den Streik solange fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt werden.

Die Streikenden erhalten willkommene und beachtliche Unterstützung von Einzelpersonen und vielen verschiedenen Gruppen – in Form von Besuchen, finanziellen Spenden und gespendeten Lebensmitteln. Im Angesicht der überwältigenden Unterstützung aus breiten Teilen der Gesellschaft, fühlen sich die Streikenden dazu verpflichtet, den Streik für all jene fortzusetzen, die sie unterstützen. Landesweit werden sie von vielen beobachtet. Das Ergebnis dieses Kampfes wird ein Testlauf für die ArbeiterInnen und die kapitalistischen Bosse überall im Land. Der Mangel an Unterstützung aus der eigenen Branche verleiht ihrem Anliegen Druck. Die „Schwester“-Fabrik in Volos ist dabei, die Kurzarbeiterpläne zu akzeptieren und die VertreterInnen der Gewerkschaft in der dortigen Fabrik versagen, wenn es darum geht, auf die Rufe der Menschen im Stahlwerk zu reagieren. Als die Streikenden dazu befragt wurden, ob sie neben der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz unter besseren Arbeitsbedingungen auch Pläne zur Aneignung der Fabrik hätten, antworteten sie, dass sie keine solche Intentionen verfolgten. Andere empfinden es als total unmöglich, hier eine Wiederholung der argentinischen Ereignisse zu vollziehen, da der großindustrielle Besitzer der Fabrik Teil eines Monopols ist, das nicht nur die Produktion sondern auch noch weitere wichtige Segmente die mit der Stahlbranche in Verbindung stehen (z. B. Bau und Logistik), miteinschließen. Continue reading Aspropyrgos, Attika: Der Streik der griechischen StahlarbeiterInnen geht weiter – eng poussiert von autoritären politischen Kräften

Der Griechische Staat versucht (auch) den Streik der GemeindearbeiterInnen zu brechen

Die ArbeiterInnen in den Gemeindeverwaltungen (POE-OTA) protestieren gegen die Gehaltskürzungen und die Vereinbahrungen zur Suspendierung der Belegschaften (versteckte Massenentlassungen) und haben jetzt sich wiederholende (“rollende”) 48-Stunden-Streiks ausgerufen, beginnend mit Samstag, den 15.10, vorläufig bis zum Donnerstag, den 20.10.

Am 14. Oktober hat in Athen die Generalstaatsanwältin Eleni Raikou einen Beschluß gegen den Streik der GemeindearbeiterInnen veröffentlich und angeordnet, daß die Mülldeponie des Großraums Athen in Fyli, Attika, geöffnet werden soll. In Kollaboration mit Innenminister Kastanidis und Gesundheitsminister Loverdos vermutet Eleni Raikou, daß der Streik die Gesundheit der Bevölkerung bedroht, weil die ArbeiterInnen sich weigern den Müll einzusammeln und die Deponie von Fyli besetzt halten. Auch die Mülltransporter-Depots der Gemeindeverwaltungen sind besetzt.

Desweiteren befahl die Staatsanwältin, daß die Mülldeponie durch die Polizei geöffnet wird und beschloß, die Leute ermitteln zu lassen, die die öffentliche Gesundheit in Gefahr bringen. Aber selbst der Verband der Vereinigungen der KrankenhausärztInnen veröffentlichte folgendes Statement: “Hr. Loverdos [Minister für Gesundheit und soziale Solidarität!] erinnert sich an die öffentliche Gesundheit immer nur dann, wenn es um ImmigrantInnen und ArbeiterInnen geht. In allen anderen Fällen schert es ihn einen Dreck, ob ausländische Supermarktketten kontaminierte Produkte verkaufen oder ob ganze Familien arbeitslos sind und nur noch an schmerzfreien Selbstmord denken können. Wir werden es nicht zulassen, daß tausende GemeindearbeiterInnen in den Gaskammern der Arbeitslosigkeit durch die Regierung vernichtet Werden. Wir werden die ArbeiterInnen heftig und anhaltend unterstützen.”

Am selben Abend wurden Busse mit Aufstandsbekämpfungseinheiten in der Nähe der Deponie gesehen, während sich ArbeiterInnen der besetzten Gemeindeverwaltungen zusammen mit solidarischen Menschen an brennenden Barrikaden am Haupttor der Deponie versammelten. Weitere Leute kamen im Laufe der Nacht dazu, um die Streikenden zu unterstützen und schafften es die Bedrohung durch die Polizei abzuwenden. Die Regierung hat bereits Privatfirmen damit beauftragt den Müll einzusammeln, sie sollen damit im Zentrum Athens anfangen, und sie hat angekündigt, daß streikende GemeindearbeiterInnen gefeuert werden sollen.

DER STAATSTERRORISMUS WIRD NICHT DURCHKOMMEN!

Quellen: occupiedlondon, athens.indymedia

Attika: Befreiung des Strandes von Avlaki (Porto Rafti)

Sonntag, 3. Juli: Die landesweite Bewegung „Den Plirono“ (Ich werde nicht zahlen!) hat ihren Kampf für den freien Zugang zu sozialen Gütern ausgeweitet und eine weitere zeitgemäße Aktion durchgeführt. Für mehr als drei Stunden befreiten sie den Strand von Avlaki in Porto Rafti. Die Sicherheitszäune verhindern, dass die Leute ohne Ticket freien Zugang zum Strand genießen können. Dieser gegenwärtige Zustand gilt auch für viele andere Strände in Attika, und auch für ganz Griechenland.

Wir bitten die arbeitenden und arbeitslosen Menschen, die ihre Rechte aufgrund der wucherischen Schulden im Land verstümmelt sehen, die ungerechten Zutrittsgebühren zu den Stränden sowie alle anderen auferlegten Abgaben zu verweigern.

Die Leute von „Den Plirono“ öffneten auf der Hin- und Rückfahrt von Athen die Schranken der Mautzahlstelle und ließen dadurch tausende FahrerInnen frei passieren, die diese Strecke bereits durch ihre Steuern bezahlt haben.

Kampfkomitee „Den Plirono“

Quellen: athens.indymedia, www.epitropesdiodiastop.blogspot.com

Siehe auch „Niemand kann uns unsere Menschenrechte nehmen“ (über den Generalstreik vom 28/29. Juni):

110. Tag der Auseinandersetzungen in Keratea (Lavreotiki, Attika)

http://www.youtube.com/watch?v=udx7ZFYrqMg&feature=player_embedded

Griechenland von Gaddafi bombardiert“: In der Tat zeigen die ersten Videosequenzen Explosionen wie im Krieg.

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Keratea – Lavreotiki: Zweimonatiger Staatsterrorismus

Am 8. Februar eskalierte gegen 16 Uhr der koordinierte Angriff der Junta-Schergen gegen die Menschen von Keratea (Attika, Griechenland). Seit dem 11. Dezember, inzwischen seit 2 Monaten, leisten AnwohnerInnen und solidarische UnterstützerInnen erbitterten Widerstand gegen das Projekt einer Mülldeponie im Gebiet von Lavreotiki. Die Menschen widersetzen sich mit allen Mitteln dem Plan ihr Leben zu zerstören. Sie wehren sich gegen die Plünderung der Natur, verursacht durch die Baufirmen-Hyänen und ihre politischen Stützen der demokratischen Diktatur.

Der Widerstand der lokalen Gesellschaft durch Organisationen, aber auch die weit verbreitete gesellschaftliche Gegengewalt konnten nicht staatlich unbeantwortet bleiben. Seit rund zwei Monaten gibt es fast tägliche Auseinandersetzungen mit der Aufstandsbekämpfungspolizei an den Barrikaden (z.B. Molotow Cocktails, Steinwürfe) und Sabotage auf der Baustelle.

In einer für diese Gegend bisher beispiellosen Einsatz aller repressiven Instrumente, überfielen die Schergen der Sicherheitspolizei die Häuser von widerständigen BewohnerInnen. Das geschah mit der Absicht ihre Tätigkeit kriminalisieren zu können und alle, die sich wehren, einzuschüchtern.
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