Porto, Portugal: Einladung zur Anarchistischen Buchmesse vom 4.-6. Mai

Gefährt*innen,

Am 4. 5. und 6. Mai wird es in Porto (Portugal) eine anarchistische Buchmesse geben, ein Moment des Austausches von Materialien, Erfahrungen  und der Kommunikation.

Neben der Wichtigkeit,  Beziehungen zu verstärken und neue Formen der Zusammenarbeit untereinander zu schaffen, soll dieses Treffen ein Ort  sein, um unsere Präsenz und unsere Ideen zu verbreiten.

Wir möchten euch nicht nur dazu einladen, mit euren unabhängigen Verlagen und Vertrieben teilzunehmen, sondern auch, dass ihr euch mit anderen Ideen einbringt, die ihr für diese Veranstaltung für wichtig haltet.

Bestätigungen, dass ihr euch mit einem Stand beteiligt, Vorschläge für Aktivitäten oder Mitteilung über die Notwendigkeit einer Unterkunft sollten bis zum 25. März an die e-Mail Adresse encontroanarquistadolivro@riseup.net gesendet werden.

Saúde e Anarquia! (Gesundheit und Anarchie!)

auf portugiesisch / auf englisch / auf spanisch / auf italienisch

 

Sydney, Australien: Solidarität mit den russischen anarchistischen Gefangenen

eingegangen am 18.3.2018
Als Antwort auf einen Solidaritätsaufruf von GefährtInnen in Russland für den 18. März, dem Tag der russischen Wahl, versammelte sich eine Gruppe von Anarchist*innen vor dem russischen Konsulat in Sidney. Wir verteilten Flugblätter über die Situation inhaftierter russicher Anarchist*innen und Antifaschist*innen und riefen Parolen gegen Polizei, Gefängnisse und das Putin-Regime.

Berlin: Intersquat Block auf den Chaos und Diskussions Tagen 10.5. – 13.5.2018

Ihr seid eingeladen zu einem Intersquat Block auf den Chaos und Diskussionstagen im Mai in Berlin. Wir wollen Raum bieten um uns im Rahmen der Chaos und Diskussionstage im Mai über Taktiken und Techniken auszutauschen, zu diskutieren und Infos weiterzugeben .

Wir haben nicht vor einen gleichwertigen Ersatz für die Instersquat Meetings der Vergangenheit zu schaffen, es sei denn ihr wolllt es dazu machen. Wir sehen in den Tagen eine gute Möglichkeit generelle Diskussionen über Sinnhaftigkeit und Zukunft urbaner Kämpfe mit Fragen zu verknüpfen, die über die Betrachtung von Besetzungen als bloßes Werkzeug zur Befriedigung von Wohnbedürfnissen hinausgehen. Wir hoffen auf eine Diskussion über die Relevanz von Besetzungen für andere freiheitliche Kämpfe, Häuser als politische Waffen, Fragen zur Arbeit in und mit Nachbarschaften und weiteres..

Räumungen, Repression, Überwachung, Knast, Maden die die Strukturen der Unterdrückung nutzen und unterstützen sind überall, lasst uns in gegenseitiger Unerstützung zusammenkommen und den Spielstein durch ihr Herz werfen statt sie damit weiter ziehen zu lassen.

Wenn du als Einzelperson oder Gruppe interessiert bist, einen Workshop, Diskussionsvorschläge, einen Infoevent oder irgendetwas anderes für den Intersquat Block oder den Rest der Tage im Kopf hast, schreib uns an rigaerstrasse [at] riseup [dot] net PGP-Key-ID 0x3971B260E4B15B69

Mehr informationen über das Wochenende sind auf gegenstadt.blackblogs.org zu finden

Es gibt eine Schlafplatzorga die unter sleepingchaos [at] riseup [dot] net mit PGP Schlüssel-ID 0xA9DE538A73306A20 zu erreichen ist.

Rigaerstrassen Plenum

Diese Nachricht kann gerne an dir bekannte Menschen, Gruppen oder Projekte weitergegeben werden! Wenn du uns kontaktierst hänge bitte deinen PGP Schlüssel an, wenn vorhanden.”

auf englisch

Santiago, Chile: Abtreibungs- und Diskussionsworkshop

eingegangen am 8.3.2018

(Die Veranstaltung hat bereits stattgefunden, Übersetzung zur Dokumentation)

Liebe Gefährt*innen,

wir erweitern die Einladung für “Teenies”, um bei einem “Abtreibungsworkshop mit Pillen” dabei zu sein, um etwas über Verhütungsmethoden, Reproduktion und Patriarchat zu erfahren und darüber zu reflektieren.

Es wird ein Informations-Workship sein, der mit der gemeinsamen Reflektionen über die Reproduktionsfürsorge, die Autonomie unserer Köper, die Möglichkeiten eine Schwangerschaft abzubrechen und Wege zur Lösung daraus resultierender Probleme, abschließen wird.

Dieser Workshop wird am Samstag, den 10. März ab 18:00 im Ureta Cox c / Frankfort stattfinden.

Grüße.

Drogenfreier Tag, ohne patriarchaler, autoritäter und spezieistischer Gewohnheiten usw.

Unterstützt/ Verbreitet!

Biblioteca Suga Kanno & Denjiro Kotoku

auf spanisch

Berlin: An unsere antifaschistischen und anarchistischen FreundInnen in Russland & Aufruf zur Soli-Kundgebung am 19.3.

Wo immer der Faschismus sein Unwesen treibt wird Widerstand zur Pflicht! Egal ob es sich um die bürgerliche Mitte in Deutschland, um den türkischen Staat und seine hörigen UnterstützerInnen oder um Staatsterror und Nazistrukturen in Russland handelt, alle faschistischen Strukturen gehören angegriffen, immer und überall!

Im ersten Moment mag es die Eine oder den Anderen vielleicht verwundern, dass ein Land wie Russland mit seiner Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges gegen die faschistische Invasion der 40er Jahre heute alles daransetzt, antifaschistischen Widerstand zu brechen. Allerdings bedarf es kaum weiterer Überlegungen um zu erkennen, dass nicht nur Stalin mit dem Faschismus paktiert hat sondern auch heute die Idee eines großrussischen Reiches und absolute Macht durchaus in das Weltbild eines Vladimir Putins passen. Somit sind wir kaum verwundert jedoch nicht weniger wütend, dass uns in den letzten Monaten immer wieder Nachrichten erreichen, wonach FreundInnen in Russland vom Inlandsgeheimdienst FSB verschleppt und gefoltert werden. Neben ihrem Engagement gegen faschistische Umtriebe wird wohl auch eine anarchistische Kritik einer Gesellschaft, die auf den Grundlagen von Patriarchat und Nationalismus konstruiert ist, ein Dorn im Auge eines Regimes sein, welches in der ungebrochenen Tradition autoritärer Führerstrukturen steht.

Jede anarchistische Kritik muss auch eine Kritik an Macht und Herrschaft sein und steht somit per Definition schon in Feindschaft zum Staat. Die Intensität mit der dieser Feind unsere FreundInnen in Russland bekämpft und zu brechen versucht, hat jedoch ein anderes Level als das, was uns hier entgegen tritt. Unser Respekt gilt daher dem Mut und der Entschlossenheit, mit denen unsere Leute gegen den übermächtigen russischen Staat kämpfen.

Wir senden euch viel Kraft aus Berlin,

und rufen auf, diesen faschistischen Tendenzen überall entgegen zu treten – auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!

Wir rufen auf, in Solidarität mit jenen die ihres Kampfes gegen Staat und Faschismus wegen gejagt werden, zusammen zu stehen und zusammen zu kämpfen!

Rigaer 94

Aktuelle Infos zu der Situation der Gefangenen und Verfolgten finden sich unter avtonom.org

Dringender Aufruf die Solidaritäts Kampagne mit den verfolgten russischen AnarchistInnen fortzuführen)

Kommt zur Soli-Kundgebung vor der Russischen Botschaft!

Je stärker ihre Repression desto wütender und leidenschaftlicher unser Widerstand!

Mo, 19.03.2018 | 17:00 Uhr | Russische Botschaft (Unter den Linden 63-65 / Mitte)

**Aufruf North-East Antifascists (NEA)

Australien: Aufruf für Beiträge – Paper Chained 2018 – Prison Writings Journal

Paper Chained ist eine (englischsprachige) Zeitschrift von Text und künstlerischen Äußerungen von Einzel-Personen, die von Einsperrung betroffen sind. Wir suchen gerade Beiträge von Gefangenen, ehemalige Gefangene und Familienmitgliedern für unsere zweite Ausgabe.

Bitte verbreitet diesen Aufruf innerhalb eurer Netzwerke.

Falls ihre gerade im Gefängnis seit, Zeit im Gefängnis durchgemacht habt oder eine geliebte Person im Gefängnis habt, würden wir eure Beiträge für diese Zeitschrift begrüßen! Falls ihr welche kennen solltet, die an einer Mitwirkung interessiert sein könnten, leitet diese Information an sie weiter.

Als PDF findet ihr ein Informationsblatt, das ihr ausgedruckt an Gefangene schicken könnt. Das Poster könnt ihr gerne ausdrucken und in eurem Viertel, an euren Arbeitsplätzen, Schulen und anderen Gemeinschaftsorten aushängen.

Infoblatt für an Mitwirkung Interessierte

Lest die erste Ausgabe online: tinyurl.com/paperchained1

Mehr Info: runningwild.noblogs.org

auf Englisch

Bogotá, Kolumbien: Ausschreitungen im Umkreis der Pädagogischen Universität haben das Finanzviertel für vier Stunden blockiert

erhalten am 13. März

Am Dienstag, den 6. März wurde die Ruhe des Unterrichts der Pädagogischen Universität von Bogotá plötzlich durch zwei Explosionen gestört. Inmitten der der vollständig bemalten Mauern, dieser ewig linken Universität, die sich im Zentrum eines Finanzviertels befindet, drehten die Student*innen, die auf dem Sportplatz spielten, ihre Köpfe in alle Richtungen. Plötzlich verstummte das Geräusch des Durcheinanderredens.

Es ist 10:30 Uhr und die Pförtner setzen ihre Rucksäcke auf verlassen den Ort. Unmittelbar darauf, erscheint eine kleine Gruppe Vermummter, ohne zu sprechen. In einer Art Tanz, haben die Studierenden, ohne viel nutzlosen Lärm, den Sportplatz verlassen und die „Encapuchadxs“ („Vermummten“) sind nach und nach an ihre Stelle getreten. Auf die Schnelle können ca. fünfzig von ihnen gezählt werden, die jetzt vor den Steinbänken stehen.

Auf den Bänken versammelt sich eine Menge interessierter Student*innen. Wir hören, dass einige ihre Ablehnung ausdrückten “Es wird übel werden!”, aber sie haben den Platz dann, so schnell, wie sie können, verlassen. Auf dem Feld sind leicht mindestens drei verschiedene Gruppen auszumachen. Ihre Körper sind komplett verdeckt, die Kopfhauben wurden aus schwarzer Kleidung gefertigt, sogar ihre Schuhe sind mit langen Socken überzogen. Einige von ihnen sind vollständig mit schwarzen Plastiktaschen bekleidet. Abgesehen von den ersten Explosionen, scheinen sie sich nicht zu beeilen. Einige von ihnen scheinen mit etwas, das kleineren zusammengefalteten Kügelchen aus Aluminiumpapier ähnelt, auf die Mauer zu werfen, die mit einem unglaublichen „Boom“ explodieren. Ihr habt gerade „Papa Bombas“ kennengelernt, eine Tradition, hier in Koĺumbien.

Sie bitten die Zuhörenden um Ruhe und beginnen den Zweck des Ganzen zu erklären. Von den Bänken halten zwei anarchistische Individuen ihre Reden, bevor eine Feministin das selbe macht. Dann spricht auch eine trans*Frau, nachdem sie gefordert hatte, dass eine anarchistische Rede unterbrochen wird. Sie sagt, dass das was geschehen wird, sehr gut wird, aber der Kampf findet auch im alltäglichen Leben statt, der für Frauen, Schwule, Lesben und trans*. Wir müssen alle Aspekte der Unterdrückung bekämpfen. Die Encapuchadxs und die Zuhöre*innen applaudieren lautstark.

Während der Reden verteilen mehrere Encapuchadxs Flugblätter mit politischen Inhalten, darunter auch die Themen Anarchismus und Feminismus (mit Aufrufen für die Demonstration zum 8. März). Dann ist die Zeit für die Dissident*innen der FARC zu reden. Die FARC, die gut bekannte, fünfzig Jahre alte kolumbianisch Guerilla-Gruppe, hat vor ein paar Jahren ein Friedensabkommen mit den kolumbianischen Staat abgeschlossen. Einige der Encapuchadxs sind, wie wir sehen können, gut gekennzeichnet mit ihren schwarzen und gelben Armbändern. Sie sind Dissident*innen dieser Gruppe. Aber sobald sie zu sprechen beginnen, ertönt eine laute Sirene und sie brechen ihre Rede ab, was uns als anti-autoritäre Individuen amüsiert hat. Dann nehmen die Student*innen und die Encapuchadxs an den Toren der Universität ihre Plätze ein. Viele Leute vermummen ihre Gesichter und sammeln Steine und leere Flaschen. Die ESMAD, die Bereitschaftspolizei, kann durch die Gitter der Universität gesehen werden. Sie zieht sich langsam rund um die Universität zusammen, als die Encapuchadxs hinaus gehen, die Hände voller Papas Pombas. Die Auseinandersetzungen beginnen, die Bullen antworten auf die wirksamen Bomben mit Tränengas und Gummigeschossen.

Einige der Encapuchadxs gehen zu Gebäuden, um entweder Davivienda eine große kolumbianische Bank ober ein großes Renault Geschäft anzugreifen. Renault ist ein großer französischer Autohersteller. Als wir sehen, wie ihre Fenster zerstört werden, sind wir in Gedanken bei Gefährt*innen, die in Frankreich seit der letzten sozialen Bewegung eingesperrt sind. [1]. Einige Rebell*innen zerstören auch Werbetafeln in der Umgebung der Universität und sprühen einige anarchistische Graffitis (Rabia y solidaridad (A);
¡Arriba el tropel! ; Tombos = bastardos ; (A)-K Anarchistas al Kombate).

Als mehr und mehr Bullen ankommen, versuchen sie näher an die Tore der Universität zu kommen. Aber sie konnten niemals den Campus komplett umstellen. Zwei oder mehr Polizei-Trucks mit Wasserkanonen wurden auch gesehen und es wurden Tränengaskanister auf das Universitätsgelände geworfen. Dort versuchten die Leute kleine Feuer zu zünden, um den Rauch einzuatmen und die Auswirkungen des Gases abzumildern. Aus dem selben Grund inhalieren sie auch das Aroma von Rosmarinzweigen. Andere warfen Molotow-Cocktails oder Papa Bombas auf die Polizei. Außerhalb gab es totales Chaos. Die Bullen blockierten eine riesige Menge an Zuschauer*innen, die den wütenden Studierenden anscheinend sehr freundlich gesinnt waren und lautstark gewarnt haben, wenn ein Truck oder Polizeimotorräder gekommen sind.

Eine wichtige Tatsache ist, dass es in Kolumbien der Polizei nicht erlaubt ist, die Universität zu betreten. Noch seltsamer ist es, dass sie diese Regel zu respektieren scheinen. Das ist sicherlich der Grund, warum der Riot über Stunden anhielt, ohne dass eine der beiden Seiten in der Lage gewesen wäre, sich vorwärts zu bewegen.

Zum Schluss der Ausschreitungen hat es noch ein trauriges Ereignis gegeben. Eine laute Explosion war zu hören und drei oder vier Student*innen waren schwer verletzt, wohl durch einen Sprengkörper (Papas Bombas). Es scheint, dass einige von ihnen entweder ein Auge oder eine Hand verloren haben. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Wir drücken nachdrücklich unsere Solidarität mit diesen verletzen Gefährt*innen aus.

Nach diesem Riot, der der zweite innerhalb eines Zeitraums von nicht einmal zwei Monaten gewesen ist, können wir in der Zeitung lesen, dass alle Politiker*innen von Rechts bis Links fordern, die Proteste einzustellen und das Gesetz zu ändern, um es den Bullen zu ermöglichen, die Universität zu betreten. Der ganze Campus wurde für eine Woche geschlossen, um Ermittlungen durchzuführen. Jenseits solch einer klassischen, konservativen Gegenreaktion gibt es einige Stimmen, sogar von Gewerkschaften, die ihre Solidarität mit dem Ereignis und mit den Verletzten ausgedrückt haben.

In Kolumbien ist die anarchistische, offensive Bewegung lebendig und der Wille radikale Ideen auf radikale Art auszudrücken auf jeden Fall spürbar.

Für Anarchie. Für Chaos.

Einige Anarchist*innen
[1] Insbesondere sprechen wir von den Gefangenen der arbeiter*innenfeindlichen Gesetze von 2016. Einig von ihnen sind immer noch eingesperrt. Außerdem von den Leuten, die seit der Räumung des Bois Lejuc (eine besetzte Zone im Kampf gegen ein Großprojekt im Osten Frankreich zur Lagerung von Atommüll) im Gefängnis sitzen.

vier der verteilten Flugblätter (auf spanisch) im PDF-Format

auf englisch

Palencia, Spanien: VII Messe der anti-kommerziellen Vertriebe

30./31.März/ 1.April, ein weiteres Jahr ist vergangen und wir sind sehr froh, euch zur diesjährigen Messe der unkommerziellen Vertriebe von Büchern und Fanzines von Palencia, einzuladen.. Und jetzt sind es 7! Filmvorführungen, Workshops, Gespräche, Präsentationen, Diskussionen, Essen, Konzerte und die Absicht, gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen…Es gibt keinen besseren Weg, als dieses Oster-Wochenende mit uns zu verbringen!

Um eure Beteiligung mit eurem Distro zu bestätigen, um es mitzuteilen, falls ihr einen Schlafplatz braucht, für Nachfragenoder wenn ihr uns was wissen lassen wollt, zögert nicht, sondern schreibt an:  palencia_libertaria@riseup.net

Mit der Bitte um Verbreitung.

Salud y rebeldia (A)

VII Messe der antikommerziellen Vertriebe

Palencia 30.31 März und 1 April 2018

Freitag, 30. März
20:00 Uhr
Filmvorführung und Diskussion
In Richtung Autonomie gehen. Autonomie,  Selbstmanagement, Politik und Zerstörung natürlicher Ressourcen.

22:00 Uhr
veganes Abendessen

Samstag, 31. März
11:00 Uhr
Beginn der Messe, Aufbau der Distros mit Pinchos und veganen Tapas sowie einem Konzert von La Lorzas (Punkautoras)

13.00 Uhr
Präsentation des Buches und der Dokumentation
SYFISA: Die gelebte Utopie
durch Arbeiter*Innen, die an diesem Experiment teilgenommen haben

15:30 Uhr
Veganes Essen und Konzert “Revolución en cada Nota”

16:30 Uhr
Präsentation des Buches
Von der gegenseitigen Unterstützung bis zur neoliberalen Solidarität

durch den Autor Alfredo del Olmo

18:30 Uhr
Workshop und Vorstellung des Buches
Selbstverwaltung, Autonomie und Interdependenz
durch die Autor*innen

21:30 Uhr
Punk Konzert im “La Cueva”, in Zusammenarbeit mit den Tagen und veganes Abendessen

Sonntag, 1. April
11.00 Uhr
Präsentation des Buches “Bis wir alle frei sind. Ein kritischer antiautoritärer Blick auf die Mängel des Kampfes gegen Speziesmus” mit anschließender Diskussion
durch den Autor

13.00 Uhr
Präsentation, des Buches “Nanotechnologie, der Eckpfeiler des (technisch-industriellen) Herrschaftssystems”
durch den Übersetzer der spanischen Ausgabe

15.00 Uhr

Abendessen und Schluss der Messe

Alle Aktivitäten finden auf dem Pelayo Platz statt und im A Huebra (Nr. 14 des selben Platzes) statt. Außer dem Punk Konzert, das im La Cueva (Carretera Sandander, 24 veranstaltet wird). Rück-Fragen, Hilfe, Unterstützung bestätigen, Unterkunft und weiteres an: palencia_libertad@riseup.net

auf spanisch

Ein weiterer Brief von Nero aus dem Gefängnis

erhalten am 12.3.18

Von Schweinen die fliegen und Alles zerstörenden Feuerbällen!

Ein Resümee.

Ich packe meine letzten Sachen in die große Sporttasche, in der Hoffnung diese zu Hause auspacken zu können. Jeder hat mir dazu geraten im Falle einer Haftverschonung direkt vom Gericht aus in die „Freiheit“ zu entweichen. Nicht nochmal zurück in meine Zelle. Nicht nochmal zurück, um sich gebührend zu verabschieden. Nicht die Zeit die Sachen mit Gewissheit zu packen. Es kommt öfter vor, dass die Staatsanwaltschaft noch etwas findet, um dich doch da zu behalten. Ich verabschiede mich von meinen Haftbrüdern. Sie sind sich sicher, dass ich nicht zurückkomme. Genauso wie meine Freunde draußen. Meine Anwältin beschreibt die Verschonung als das wahrscheinlichste Ergebnis. Es fällt mir schwer meine eingeredete Neutralität zu bewahren und diese nicht in blinde Hoffnung umschlagen zu lassen.

Im Kiez ist viel los, Menschen die von Bar zu Bar taumeln. Es riecht verbrannt und Sirenen schneiden den Mix aus Musik und Gerede. Ich bin auf dem Weg nach Hause, als ich über mir das lauter werdende, drohende Dröhnen des Helikopters wahrnehme. „Jackpot! Den schick ich wieder nach Hause!“ schießt es in meinen Kopf. „Ach komm, du bist schon fast sicher zu Hause, in bunt und musst morgen früh raus.“ Ich fahre weiter. Ich komme an einem dunklen, menschenleeren Park vorbei. „Scheiß drauf! Wozu hast du das Ding denn eingepackt?!“ Ich steige vom Rad, verschanze mich im Gebüsch und visiere an. Ich warte darauf, dass er sich aus dem Strahl bewegt oder anfängt seinen Lichtkegel suchend in meine Richtung zu schwenken. Doch es passiert nichts. Er schwebt unbeeindruckt an derselben Stelle und leuchtet in die Rigaer. Nach einer gefühlten Ewigkeit fängt er an sich von mir weg zu bewegen. Endlich hat er es kapiert! Ich schnappe mir meine Sachen und trete in die Pedale. Ich fühle mich schon zu Hause, als das Dröhnen wieder zu hören ist. Ich habe das Gefühl, dass es lauter wird, während ich überlege meinen Stuff die Brücke runter zu schmeißen. Da ist der Heli schon direkt über mir.

Nach nicht endenden Türen und Schleusen werde ich von gut gelaunten Idioten gefilzt und in eine Gemeinschaftszelle gesperrt. Nach und nach füllt sich der Raum. Keiner redet, alle lauschen den scherzenden Idioten, die sich lautstark über ihr erbärmliches Leben und das vergangene Wochenende austauschen. Ich blätter gelangweilt meine Akte durch, versuche mich zu konzentrieren und alles nochmal durchzugehen. Die Beweislage ist erdrückend: Vollständig gefilmte Flucht. Laser, Handschuhe, Hassi, Zwille und Polenböller gefunden. Bei den Fotos meiner angeschwollenen Fresse muss ich lachen. Dazu kommt ein gut gefülltes Vorstrafenregister mit der letzten Verurteilung wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzung, bzw. versuchte schwere Körperverletzung gegen Vollstreckungsbeamte. Ein Jahr und vier Monate auf Bewährung habe ich damals bekommen. Die Bewährung ist erst vor einem Jahr ausgelaufen. Das einzige, was nicht klar aus der Akte hervorgeht, ist eine direkte Verbindung zu den Ausschreitungen in der Rigaer Straße und da das Ganze am Verkehrsgericht verhandelt wird, ist ein Politzusammenhang nicht unbedingt gegeben. Daher die Hoffnung auf einen Deal: Geständnis gegen kurze Haft und Haftverschonung bis zum Haftantritt. Solange die Strafe unter 12 Monaten bleibt und ich rauskomme, wäre das ein gutes Geschäft für mich. Da ich keine Reue oder Ähnliches zeige, kann ich meinen Stolz wahren und komme raus. So der Plan. Doch die Justiz spielt nicht nach deinen Plänen!

Zu spät! Die Bullen sind schon hinter mir. Plötzlich ist Berlin menschenleer, nur ich, der über mir schwebende Heli und die Streife hinter mir. Ich versuche gelassen zu wirken und wechsle die Straßenseite, um zu sehen, wie die Bullen reagieren. Tausend Gedanken schießen in meinen Kopf. Ganz ruhig? Flucht? Wo lang? Mit Bike oder zu Fuß? Wie komme ich dann nach Hause? Ich muss über die Spree! Und dann in den Park! Zur Brücke ist es nicht mehr weit! Hochschalten und ich fahre so schnell es geht. Zweiter Streifenwagen von vorne, ich weiche auf den Bürgersteig aus. Ich kann die Brücke sehen, da überholt ein dritter Wagen und versperrt den Weg, während parallel zu mir Blaulicht die Sicht nimmt. Ich bin ganz ruhig, trotzdem reißt mich ein Bulle von hinten vom Fahrrad. Ich lande auf dem kalten Asphalt. „Wo ist der Laser?“ brüllen sie, während mein Gesicht in den Boden gedrückt wird. Nachdem, trotz Schlägen und Hebelversuchen, kein Aufenthaltsort des Lasers aus mir rauszukriegen ist, dauert es etwas bis sie feststellen, dass es sich schlecht macht mich nach dem Laser zu durchsuchen und gleichzeitig mit Handschellen und fünf Schweinen zu fixieren. Der Inhalt meines Beutels liegt verstreut neben mir, als sie endlich den Laser finden. Professionell wird die Funktion und Farbe vor Ort in meinem Gesicht getestet. Ich überlege gerade wer meinen Hund morgen früh füttert und wie ich Ersatz auf der Arbeit organisiere, da werde ich gepackt und zum Streifenwagen geschliffen. Ich werde angeschnallt und zum Abschied mit der Faust geküsst.

Die aufgehende Tür unterbricht meine Gedanken. Ich werde aufgerufen und von der Sammelzelle durch mehrere Gänge in eine kleinere, alt wirkende Zelle verfrachtet. Ein Idiot fragt mich, ob ich meine Anwältin vor Prozessbeginn nochmal sprechen möchte. Langsam steigt die Aufregung. Wird viel Presse da sein? Sind meine Freunde gekommen? Stehe ich in zwei Stunden auf der Straße und schließe meine Liebsten in den Arm? Wird ein Deal zustande kommen? Endlich wird die Zelle geöffnet und ich werde über eine enge Treppe in den Gerichtssaal geführt. Ein antikes Gitter trennt mich vom Rest des Raumes. Spannungsvoll warte ich auf den Bericht von meiner Anwältin. „2,6 Jahre fordert der Staatsanwalt. Gegen Geständnis inklusive Rigaer, also Deckung von Straftaten, 1,6 Jahre mit Aussicht auf Haftverschonung, aber das ist keine Garantie.“ Ernüchterung macht sich in mir breit. „Du musst dich jetzt entscheiden!“ Ich versuche nachzudenken. Andere Verhandlungstage, weiter Moabit und hohe Haftstrafe oder weniger und eventuell heute noch rauskommen und wenn nicht, schnell in den regulären Vollzug?! Ich entschied mich für den Deal. Der Prozess war selten unspektakulär. Höhepunkt war die Zeugenvernehmung des Hubschrauberpiloten, der den hypothetischen Untergang Friedrichshains proklamierte und einen Absturz lebhaft skizziert hat. Ein Clown, der seine Rolle gut spielte.

Draußen höre ich die Bullen über Rigaerchaoten und Linksfaschisten reden. Sie sind sichtlich erregt über ihre Beute. Auf der Rückbank wird‘s kuschelig, mit zwei Schweinen, die versuchen mich Blick zu ficken. Angekommen im Hof der Wache werde ich mit verbogenen Armen und nach unten gedrücktem Oberkörper in‘s Revier geführt. Auf dem Weg macht mein Kopf Bekanntschaft mit dem Türrahmen. Bei der nächsten Tür versuche ich dies mit aktivem Gegensteuern zu vermeiden. Durch einen gekonnten Wurf lande ich unsanft auf dem Boden. „Wenn der mich nochmal schubst, knallt‘s!“ schreit er. Ich muss lachen. Das ist zu viel für ihn und er stürzt sich auf mich. Zum Zuschlagen kann er sich nicht überwinden. Er probiert lieber sogenannte Schmerzpunkte aus. Ich gönne ihm keine Genugtuung und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Nach wenigen Minuten lässt er von mir ab. Ich liege auf dem Bauch und die Handschellen lassen meine Schultern und Oberarme brennend schmerzen. Ich werde liegend mir selbst überlassen. Immer mal kommen Bullen, die gerade erfahren haben, dass da eine „Rigaer-Zecke“ in ihrem Revier liegt, um entweder ihre Wut oder Neugier zu stillen. Anscheinend hatte das Friedrichshainer Revier vor Kurzem eine Weiterbildung in „Schmerzen zufügen ohne Spuren zu hinterlassen“ oder „Druckpunkte des Körpers“ absolviert. Jedenfalls haben die Männergrüppchen erst groß rumposaunt und gedroht „dass man doch mal das Licht ausmachen sollte“ und mir gleich „die Fresse poliere“, um sich letztendlich auf mich zu knien und an mir rumzudrücken. Da ich höchstens mal leise stöhnte, verloren sie schnell den Spaß. Nach vier bis fünf Stunden auf dem Bauch und tauben, schmerzvollen Armen wurde ich nach Tempelhof gebracht, ED-behandelt und gegen halb sieben gehen lassen. Zwei Wochen nach G20 wurde ich dann auf meiner Arbeit festgenommen und in U-Haft gesteckt. Fadenscheinige Begründung war mein Wohnsitz bei meiner Mum, der 500 km von meiner Arbeit in Berlin entfernt ist. Da trotz Ummeldung und angebotenen Auflagen am Haftbefehl festgehalten wurde und immer wieder neue Gründe gefunden wurden, die ihn rechtfertigten, war das nur ein dummer, scheinheiliger Vorwand.

Das Gericht zieht sich zurück! Ich hoffe noch immer auf Haftverschonung. Der Richter verkündet, dass diese aufgrund der nicht zusagenden Wohnverhältnisse nicht gewährt werden kann. Dann ist alles ganz schnell vorbei. Alle verlassen den Saal in die „Freiheit“ und ich werde wieder über die Treppe von Käfig zu Käfig in meine Zelle gebracht.

Nun sind seit den Ereignissen einige Monate vergangen und ich hatte Zeit diese zu verarbeiten und zu bewerten. Das, was mich am Meisten stört, ist dass ich diesen Deal eingegangen bin. Ich finde es nicht unbedingt falsch, aber dennoch ungünstig. In einem geführten Prozess hätte ich wohl eine ähnlich hohe Strafe erhalten. Zudem wird ein Geständnis von der Justiz anders gewertet, als ich dies tat. Für mich war und ist es einfach eine Antwort auf eine Frage:“Ja, ich habe vorgeworfenes getan.“ Punkt. Doch für die Exekutive ist es ein Schuldeingeständnis. Also eine Art Einsicht, dass man Verbrechen begangen hat. Alle Mitgefangenen haben mich fassungslos angestarrt, als ich ihnen erzählte, dass ich mich nicht entschuldigt habe und auch sonst keine Anstalten machte, um das Gericht milde zu stimmen. Für sie ist es ganz selbstverständlich Einsicht und Reue zu heucheln, um einer hohen Strafe zu entgehen. Doch ich wollte meinen Stolz und meine Würde behalten. Zumal es sich für mich um eine Tat aus Überzeugung handelt. In meiner Auffassung habe ich das auch trotz Geständnis. Was mir durch die Haft und den Prozess nochmal eindringlich klar geworden ist: wie kaputt diese Gesellschaft und im speziellen die Justiz an sich, in ihrem Fundament, ist. Ein großes inszeniertes Theater, in dem jeder seine Rolle spielt. Ein Theater mit tausend Kulissen und doppelten Böden. Der Pilot beispielsweise wurde nur verhört, um mir die Chance zu geben, mich persönlich zu entschuldigen. Dessen Aussage hatte keinerlei Auswirkung auf das schon vereinbarte Strafmaß. Wahrscheinlich wollte man bei dem öffentlichen Interesse noch den Anschein einer Verhandlung wahren. Das Gericht hatte auch nie vor mich Haft zu verschonen. So sollte nur Druck auf mich ausgeübt werden. Indem man mir die scheinbar realistische Aussicht auf Freiheit vor die Nase hielt, hoffte man auf ein Geständnis und eine unkomplizierte Verurteilung. Und auch wenn ich mir das damals nicht eingestehen konnte, hat die U-Haft ihre Wirkung bei mir entfaltet. Und wie ein Fisch schluckte ich den Köder. Die Krone setzte der Richter dem Ganzen in seiner Begründung auf. Indem er versuchte meinen Freund dafür verantwortlich zu machen, dass er mich, trotz seines sehnsüchtigen Wunsches, nicht gehen lassen kann. Komisch, dass vier Wochen später eine Haftverschonung mit der Gefahr des Untertauchens vom selben Richter abgelehnt wurde. Wie gesagt, alles ein großes Schauspiel. Als jemand, der gezwungen wird mitzuspielen, sollte man sich seine Rolle gut überlegen. Am Besten wäre es natürlich, wenn man gar nicht mitspielt, dem Richter sagt, was für ein Hundesohn er ist, nicht aufsteht und am Besten gar nicht erst zum Termin erscheint. Aber dann sitzen wir bald alle wegen fehlenden Lichts am Fahrrad. Alles wie immer ein Kompromiss. Den Widerspruch leben. Das Erlebte ist mein Kompromiss, bei dem ich Haltung bewahre. Ich hoffe, dass Menschen in ähnlichen Situationen meine Erfahrungen nützen. Dass darüber geredet und diskutiert wird und so ein Bewusstsein für das individuelle Handeln entsteht.

Viel Kraft den Companer@s in Afrin!

Ach ja und Knast kostet. Gebt mir euer Geld!

Liebe Grüße

Nero

Hintergründe zu Nero

Aufruf für eine Woche der Unruhe zur Erinnerung an Javier Recabarren vom 11. – 18. März

Vor drei Jahren am 18. März 2015, starb der rebellische Gefährte Javier Recabarren im Alter von gerade einmal 11 Jahren in Santiago, Chile, nachdem er von einem Bus von Transantiago überfahren wurde. Bereits in seinem jungen Alter kämpfte er für Tierbefreiung, nahm an Straßenkämpfen teil und beteiligte sich auch an Veranstaltungen zur Unterstützung inhaftierter GefährtInnen. Außerdem war er ein Mitglied vom Colectivo Animalista Alza Tu Voz (Kollektiv für Tierrechte „Erhebt eure Stimme“).

Zu seiner Erinnerung rufen die anarchistischen Gefährt*innen aus Chile dazu auf, sich grenzüberschreitend an der diesjährigen Aktionswoche zu beteiligen

auf spanisch

Salamanca, Spanischer Staat: Marsch gegen Atomkraft vom 28. März – 28. April 2018

eingegangen am 28.2.2018

  • Marsch gegen Atomkraft: : Salamanca/Retortillo vom 28. März bis zum 1. April 2018
  • Mittwoch, 28.: vorherige Versammlung – Plaza Mayor 10:30h (Start: Barrio de Buenos Aires 12:00 Uhr > Barbadillo [18Km])
  • Donnerstag, 29.: Barbadillo 11:00h > Rodasviejas [24Km].
  • Freitag, 30.: Rodasviejas 11:00h > Boada [20Km].
  • Samstag, 31: Boada 11:00h > Retortillo > Finca Los Encinitos [9Km]. (akkustisches Konzert und Camp)
  • Bei Zwischenstopps wird es spielerisch-informative Aktionen geben *Foto-Rally auf dem ganzen Weg
  • Sonntag, 1. April: Finca Los Encinitos [Pflanzaktion und Küche für Alle].

Anmeldungen für den Marsch und / oder Pflanzaktion: rana.antinuclear@gmail.com

spätester Termin für Anmeldungen: Montag, 19. März bis 18:00 Uhr an rana.antinuclear@gmail.com

auf spanisch

ABC Wien: Bruchstellen #32 online

Bruchstellen ist der unregelmäßig erscheinende Newsletter von Anarchist Black Cross Wien.

Aus dem Inhalt:

  • [USA] Brandon Baxter (Cleveland 4): Statement vom anarchistischen Gefangenen Eric King und des ABC NYC
  • [Deutschland, Hamburg] Prozessbericht des ersten und zweiten Tages der Berufungsverhandlung von Peike
  • [Chile] Verlegung der anarchistischen Gefangenen Tamara Sol in das Hochsicherheitsgefängnis in Santiago
  • [Türkei] Anarchistischer Gefangener Şevket Aslan seit über 80 Tagen im Hungerstreik
  • [Berlin/überall] Berlin: Wir sind alle Terrorist*innen – Solidarität mit
    anarchistischen Gefangenen in Russland
  • Dringender Aufruf die Solidaritätskampagne für die unterdrückten russischen Anarchist*innen fortzusetzen
  • [Belarus] Unterstützt Svyatoslay Baranovich, der versuchte die Inhaftierung von Anarchist*innen in Belarus zu verhindern

Bruchstellen 32# zum Download

Spanischer Staat: Kein Staat wird uns befreien!

Der folgende Text findet sich im zweiten Band der spanischsprachigen Broschüre “SEGUNDA PUÑALADA  AL NACIONALISMO” einer weiteren Sammlung von Texten gegen Nationalismus. Beide Ausgaben  vom “Dolchstoß dem Nationalismus” wurden Contrainfo inzwischen übermittelt und stehen stehen zum Download bereit:

PRIMERA PUÑALADA AL NACIONALISMO (pdf) – 1. Teil zum Download
SEGUNDA PUÑALADA AL NACIONALISMO (pdf) – 2. Teil zum Download

Unbekanntes Flugblatt

Kein Staat wird uns befreien,….

weil es es die Existenzberechtigung jeden Staates ist, die Ausgebeuteten zu unterwerfen und die Privilegien der führenden Klassen zu sichern. Der Staat regelt die Ausbeutung durch das Gesetz und stellt sicher, dass die Unterdrückten sich niemals gegen eine Ordnung erheben, die uns auf der ganzen Welt, ausbeutet, erniedrigt, entmutigt, betrübt, bestiehlt und ermordet.

Keine Polizei, Mossos, Guardia Civil oder nationale Polizei schützt uns. Es sind die Spezialkräfte, die die das Privateigentum schützen und dafür zuständig sind, alle zu unterdrücken und zu verfolgen, die nicht niederknien und sich dafür entscheiden, gegen ihre verdorbene Welt zu kämpfen. Es gibt keine gute oder schlechte Polizei, alle Polizeikräfte gehorchen einer ganz bestimmten Logik: Die Ordnung aufrechtzuerhalten. Vergessen wir nicht das Vorgehen aller Polizeikräfte bei Generalstreiks, Demonstrationen, Razzien in Vierteln, rassistischen Kontrollen, Überwachen der Gefängnisse, Zwangsräumungen und Räumungen und sogar als ausländische Besatzungstruppen (erinnern wir uns an die Menge von Polizeikräften, die bei internationalen Missionen eingesetzt werden). Sie gehorchen und dienen ihrer Meisterin, der Demokratie, den parlamentarischen Institutionen und Politiker*innen. Sie wachen nicht für unsere Interessen, sondern nur für ihre eigenen.

Niemand außer wir selbst, sollte auf unsere eigenen Interessen achten. Dass wir unsere Herrschenden aussuchen, wählen, uns Mehrheiten oder Minderheiten unterwerfen, innerhalb der demokratischen Rahmenbedingungen agieren…, lässt uns zu Kompliz*innen unserer eigenen Unterdrückung werden und begründet in uns den Geist der Delegation an Profis. Wir geben unser Leben in ihre Hände.

Politiker*innen zu vertrauen, die nur (wie alle) versuchen, unsere Kämpfe und unsere Gefühle rentabel zu nutzen, während wir uns unterwerfen, wandelt uns ein eine unterwürfige Masse, die bereit ist, sich ihrem wahltaktischen Interessen und ihrem Kampf für Macht entsprechend, zu mobilisieren oder demobilisieren zu lassen.

Kein Nationalismus oder keine Flagge sollte uns repräsentieren. Als Unterdrückte und Ausgebeutete, sollten wir begreifen, dass jede*r, andere*r Ausgebeutete*r mehr mit uns gemein hat, als Unternehmer*innen oder Politiker*innen, die am selben Ort geboren sind, wie wir. Der Nationalismus und der Patriotismus sind Instrumente der Macht, mit dem sie die Unterdrückten infizieren und manipulieren und nach der Pfeife der Unterdrücker tanzen lassen, um uns mit unseren Klassenfeinden, ihren Projekten und ihren sich wandelnden Bedürfnissen zu verbinden. Die Zuneigung zur Erde auf der wir leben und zu unserer Sprache, sind von uns genommen, um die Schaffung neuer Staaten zu rechtfertigen. Deswegen, muss Kultur etwas Lebendiges sein, in ständiger Veränderung und freier Entwicklung zwischen Individuen und Gemeinschaft. Der Staat ist der Tod jeglicher freier Entfaltung, indem er Grenzen schafft und den Samen des Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit sät.

Unter dem Kapitalismus, dem Staat und jeglicher Form von Autorität werden wir niemals frei sein. Lasst uns auf den Ruinen der autoritären und staatlichen Gesellschaft eine neuen Welt aufbauen. . Errichten wir und kämpfen wir für die Anarchie, als ständigen Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung, in Solidarität und mit gegenseitiger Hilfe unter Unseresgleichen, unabhängig von der Herkunft.

Weder Nationen, noch Grenzen!

Thessaloniki, Griechenland: Mobilisations-Video für die pan-balkanische antifaschistische Demonstration am 10. März 2018

eingegangen am 6.3.2018

Libertatia wiederaufbauen!

Das Video  ist eine Zusammenstellung von Solidaritäts-Graffiti und Transparenten für das Libertatia Squat, ein Projekt des Kollektivs für libertären Kommunismus in Thessaloniki (Mitglieder der Anarchistischen Politischen Organisation / Föderation von Kollektiven), das am 21. Januar 2018 durch Faschisten angezündet wurde. Es beinhaltet auch jüngere antifaschistische Propaganda, die gesprüht wurde, um die anhaltende nationale Hysterie, rund um die “Makedonien Frage”, entgegenzuwirken.

auf englisch / auf portugiesisch

Überblick über die Repression gegen Anarchist*innen in Russland im Jahre 2017 und Anfang 2018

erhalten am 02.03.18

Das Moskauer Anarchist Black Cross veröffentlichte die folgende Zusammenfassung der Repression gegen Anarchist*innen durch den russischen Staat in 2017 und Anfang 2018. Während dieser Phase setzten die staatlichen Behörden die Verdächtigungen und Verfolgung der russsichen Gefährt*innen fort.

St. Petersburg und Penza

Im Oktober 2017 hat der russische Geheimdienst (FSB) einen großangelegten Kriminalfall gegen Anarchist*innen und Antifaschist*innen konstruiert, indem er die Mitgliedschaft in der terroristischen Organisation „Das Netzwerk“ verkündete. Die russischen Autoritäten behaupteten, dass die Beschuldigten terroristische Aktionen geplant und vorbereitet haben, um sie während der kommenden Präsidentschafts-Wahlen im März 2018 und der kommenden Weltmeisterschaft jumzusetzen.

In Penza wurden Jegor Zorin, Ilia Shakursky, Vasili Kuksov, Dmitri Pchelintsev, Arman Saginbaev and Andrei Chernov verhaftet. In St. Petersburg verhafteten die Bullen Victor Filinkov und Igor Shishkin. Ilia Kapustin ist zurzeit ein Zeuge. Die Angehörigen der Verhafteten berichteten, dass ihre Liebsten gefoltert wurden, um Geständnisse von ihnen zu erzwingen. Alle Verhafteten in diesem Fall befinden sich in einer schwierigen Situation, mit der Gefahr der Wiederholung von Folter und benötigen unbedingt eure Unterstützung und eure Solidarität. Ihr könnt ihnen eine Geldspende über Pay Pal (abc-msk@riseup.net) zukommen lassen. Die Verhafteten würden sich auch sehr über Briefe freuen. Hier sind ihre Adressen:

St. Petersburg:

191123, St. Petersburg, Shpalernaya St., 25 PKU SIZO-3 of the Federal Penitentiary Service of Russia

Shishkin Igor Dmitrievich
Filinkov Victor Sergeevich

In Penza:

PKU SIZO-1, st. Karakozova, 30, Penza, Penza region, Russia, 440039

Shakursky Ilya Alexandrovich

Pchelintsev Dmitry Dmitrievich

Chernov Andrey Sergeevich

Sagynbaev Arman Dauletovich

Moskau

Den beiden Aktivist*innen Elena Gorban and Alexei Kobaidzei werden Sachbeschädigung des Parteibüros von Putin‘s Vereinigtes Russland vorgeworfen. Sie sind beschuldigt worden, nachdem Ende Januar 2018 unbekannte Aktivist*innen aus Protest gegen die kommenden Präsidentschafts-Wahlen die Fenster eine der Niederlassungen der Partei Vereinigtes Russland zerstörten und ein Feuer hinein warfen.

Ganz gleich wer Präsident wird; ihre Politik ist immer die Unterdrückung und Ausbeutung einfacher arbeitender Leute. Wir als Anarchist*innen, bieten Selbstverwaltung und direkte Demokratie im Austausch mit Präsident*innen und anderer staatlicher Institutionen. Beteiligt euch an unserem Kampf“ – sagten die für diese Aktion verantwortlichen Menschen in ihrer Stellungnahme.

Die Polizei fiel am 13. Februar in die Wohnungen ein, wo Gorban und Kobaidze lebten. Nach den Verhören wurden die Aktivist*innen auf Kaution frei gelassen und sind jetzt auf der Flucht.

Cheliabinsk: Strafverfahren für Transparent gegen den FSB

In Cheliabinsk, wurden nach einer Aktion in der Nähe des lokalen Büros des FSB fünf Aktivist*innen verhaftet. Unbekannte Personen hingen ein Transparent auf, das besagte: „FSB der Hauptterrorist“ und warfen eine Rauchbombe über den Zaun des FSB Geländes. Diese Aktion wurde als Unterstützung für die in Penza verhafteten AnarchistInnen durchgeführt.

Die Aktivist*innen, die bevorzugen, dass ihre Namen nicht veröffentlicht werden, berichteten, dass die FSB Beamten sie mit einem Elektroschock-Gerät folterten und forderten ihr Geständnis, dass sie es waren, die das Transparent aufgehängt haben. Sie wurden schließlich auf Kaution freigelassen, aber mit der Auflage, dass sie weder das Land verlassen, noch ihre Adresse ändern dürfen. Ihr könnt sie bei den Rechtskosten unterstützen, indem ihr Geld auf das Konto des ABC überweist.

Krim: Eugen Karakashev für „Rechtfertigung von Terrorismus“ verhaftet

Im Februar 2018, hat das FSB der Krim den Anarchisten Eugen Karakashev verhaftet. Er wird beschuldigt „zu Hass aufgerufen“ und „Terrorismus gerechtfertigt“ zu haben oder in anderen Worten, indem er ein Video auf der Sozialen Mediaseite VKontakte gestellt hat. Gegenwärtig befindet er sich im Gefängnis.

Eugen ist seit einiger Zeit aktiv. Vor seiner Verhaftung hat er an einer Kundgebung vor dem FSB Gebäude in der Stadt Simferopol auf der Krim teilgenommen und im November 2016, zusammen mit gleichgesinnten Leuten geplant, einen Streikposten in der Nähe des Innenministeriums „ gegen die Polizeiwillkür“ auf der Krim durchzuführen. Dieses wurden von der Polizei jedoch verboten.

Staatliche Verfolgungen von Anarchist*innen

Im Januar 2017 fanden zum Jahrestag der politischen Ermordung des Rechtsanwaltes Stanislav Markelov und der Journalistin Anastasia Baburova im Land Gedenkveranstaltungen statt, die die Bullen verhindern wollten. AnarchistInnen wurden in Moskau, Petersburg, Murmansk und Sevastopol verhaftet. Die Polizei führte bei den diesjährigen Aktionen zum Gedächtnis an Markelov und Baburova mehr Verhaftungen durch, als in den Vorjahren.

Am 23. Februar wurden auf dem linken „Deserteur*innen-Fest“ im Süd-Osten Moskaus, dutzende Leute in Gewahrsam genommen. Das Festival richtete sich gegen die Wehrpflicht. Die Polizei bewertete diesen Grund, ungerechtfertigt, als allzu radikal. 2018 fand das Festival nicht statt, weil die Bullen es im Vorfeld verboten haben.

In Irkutsk fanden im April 2017 Durchsuchungen unter Beteiligung des SOBR (Spezialeingreiftruppe) und dem Zentrum zur Bekämpfung des Terrorismus statt. Im Zusammenhang mit einem der Aktivist*innen – Dimitri Litvin – wurde unter dem Artikel 148 des Strafgesetzbuches (Religionsbeleidigung) ein Strafverfahren eingeleitet. Die restlichen Personen wurden in diesem Fall als Zeug*innen verhört. Die Verhafteten selbst waren sich sicher, dass der eigentliche Grund ein anderer ist: Örtliche Anarchist*innen sind der aktivste Teil des politischen Lebens der Stadt und haben wiederholt soziale Proteste verschärft.

Im November 2017, wenn russische Antifaschist*innen traditionell Timur Kacharava gedenken (ein Musiker und Antifaschist, der von Neo-Nazis ermordet wurde), sprengte die Polizei die Veranstaltung, infolge wurde eine Person verhaftet.

Verfolgung russischer Aktivist*innen im Ausland

Im April 2017 wurde der Anarchist Alexei Polikhovich nach zwölf Tagen Haft aus Weißrussland deportiert. Grund war seine Teilnahme an einer Demonstration, gegen neue Steuern,in Minsk verhaftet. Im Sommer stürmte die Bereitschaftspolizei die Lesung von Alexei Sutugi. Das Thema der Lesung war, wie aus dem Gefängnis heraus Widerstand gegen den Staat geleistet werden kann. Fast alle Anwesenden wurden bis zum Abend in Gewahrsam genommen. Am 12. Oktober entschied ein örtliches Gericht, dass die bei der Lesung konfiszierten Materialien extremistisch waren.

Im Oktober 2017 unterbrach die Bereitschaftspolizei in der weißrussischen Stadt Grodno eines Lesung des Philosophen Piotr Riabov, einen mit anarchistischen Vereinigungen sympathisierender Professor der Philosophie an der staatlichen Moskauer Pädagogischen Universität. Er hat sich auf die Geschichte Anarchistischen Denkens spezialisiert. Nach der Vorlesung „Informelle Bewegung von Weißrussland, in den Jahren 1991-2010” in Baranovichi, war Riabov sechs Tage in Haft, wegen „Verteilung extremistischer Materialien“ Danach hat die Einwanderungsbehörde der örtlichen Miliz entschieden, Riabov zu deportieren und ihm für zehn Jahre zu verbieten, das Land erneut zu betreten. In Moskau gab es vor der Botschaft von Weißrussland eine Reihe von Streikposten, um gegen die Verhaftung von Piotr Riabov zu protestieren.

Der Staat überschätzt meinen Beitrag für revolutionäre Propaganda: mehrere meiner Lesungen würden weniger Hype ausgelöst haben, als ihr Verbot. Ich glaube, dass die ganze Sache im Begriff „Anarchismus“ liegt. Die Behörden erinnern an die Tatsache, dass die Anarchist*innen für den Brandanschlag auf die russische Botschaft im Jahre 2010 verurteilt wurden und dass die Anarchist*innen in vielen Fällen die Iniative bei den Massenprotesten  gegen das Gesetz zu „Parasitentum“ übernahmen“, sagte Riabov in einem Interview nach seiner Freilassung.

2017 waren die Anarchist*innen von Weißrussland die aktivste Kraft bei Protesten gegen die Steuer auf Parasitentum, welche der weißrussische Staat für die Arbeitslosen einführen wollte

Nachrichten aus dem Gefängnis

Der Anarchist Alexander Kolchenko aus der Krim feierte im Gefängnis seinen 28. Geburtstag – wo er, trotz des letzten Gefangenenaustausches zwischen der Ukraine und Russland, immer noch einsitzt. An seinem Geburtstag führten Anarchist*innen aus der Ukraine, der Tschechischen Republik und Polen, aus Solidarität mit ihm, Aktionen an Flughäfen durch.

Kolchenko wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen des Falles sogenannter „Terrorist*innen aus der Krim“. Er hat an Aktionen gegen den Eintritt russischer Truppen auf der Halbinsel teilgenommen, speziell die Brandstiftung  am Bürod der Partei „Vereinigtes Russland“ sowie dem Büro der nationalistischen russischen Gemeinde der Krim. Im November wurde beim Strafgefangenen „Gewichtsabnahme“ diagnostiziert. Gleichzeitig verweigerte es das FSIN ihm, in Abwesenheit, an der Universität der Ukraine studieren zu lassen.

Ihr könnt Alexander Kolchenko einen Brief an die folgende Adresse schicken: 456612, Chelyabinsk Region, Kopeysk, ul. Kemerovskaya, 20, IK-6, detachment 4, Kolchenko Alexander Aleksandrovich.

In Mordovia, verbüßt der Anarchist Ilja Romanov weiterhin seine Strafe für Terrorismus: ein Urteil, dass er erhielt, nachdem er im Oktober 2013 durch Feuerwerk verletzt wurde. Aufgrund des Unfalls hat Romanov seine Hand verloren. Er wurde wegen Terrorismus zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

In April berücksichtigte das ECHR eine der Beschwerden von Romanov and gewährte ihm 3.400 Euro als Entschädigung für unverhältnismäßig lange Haft während der Ermittlungen. Jedoch ist es unklar, wie der Gefangene sein Geld erhalten kann. All seine Konten werden vom Staat blockiert. Die betagten Verwandten von Romano, die auf der Post versucht haben, Ilja das Geld zu überweisen, wurden durch die Polizei in Gewahrsam genommen. Im Mai wurde Romanov in Einzelhaft genommen, seit Juli ist ein weiterer Fall von Terrorismus gegen ihn anhängig.

lja Romanov ist inhaftiert in IK-22 Mordovia, die Adresse: 431130, Mordovia, Zubovo-Poliansky district, st. Potma, n. Lepley. Schreibt ihm Briefe, für die er wirklich dankbar sein wird.

Endlich frei

Im Mai 2017 wurde der Anarchist Alexei Sutuga aus dem Gefängnis entlassen. Im September 2014 wurde Sutuga, bekannt durch seinen Spitznamen Sokrates, zu drei Jahren und einem Monat verurteilt, nachdem er angeblich an einem Kampf in einem Café teilgenommen haben soll. Der Antifaschist selbst hat keine Schuld eingestanden. Er sagt, dass er den Kampf beenden wollte, aber niemanden geschlagen hätte. Die Opfer in diesem Fall waren russische Neo-Nazis.

Im Oktober 2017 ist der Antifaschist Igor Alekseev verschwunden, bevor er aufgrund „öffentlichem Aufruf zu extremistischen Aktivitäten“ aufgrund der Veröffentlichung eines YouTube Videos auf seinem Sozialen Medienprofil belangt werden konnte. Zu Zeit ist er an einem unbekannten Ort in Sicherheit Laut Igor, hat er sich entschieden sich vor dem russischen Justizapparat zu verstecken, weil er sich davor fürchtet, zu einer Haftstrafe verurteilt zu werden.

Anfang November 2017 entkam der Historiker und Anarchist Dimitr Buchenkov aus seinem Hausarrest und ist zur Zeit in einem unbekannten europäischen Land. Seine Flucht war möglich, weil er, aufgrund Ressourcenmangels, nicht mit elektronischen Fesseln ausgerüstet war. Laut der Ermittlungen hat Buchenkov angeblich einen Polizisten angegriffen. Er wurde verurteilt, obwohl es eindeutige Beweise dafür gibt, dass er am Tattag nicht einmal anwesend gewesen ist. In einer anderen Stadt hat er seine Familie besucht. Vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wurde, gegen seine Verhaftung und politisch motivierte Verurteilung, Klage gestellt.

Dieser Überblick wurde durch das Team von ABC Moskau erstellt. Es ist keine vollständige Liste der strafrechtlichen Verfolgung von Anarchist*innen durch den russischen Staat – auf Bitte einiger Gefährt*innen, wurde nicht auf alles Pech von Anarchist*innen in der nach-sowjetischen Zeit eingegangen.

Falls ihr helfen wollt, könnt ihr Geld an ABC Moskau überweisen. Paypal: abc-msk@riseup.net

Quelle: Avtonom

auf portugiesisch

Russland: Aktionswoche 11.-18. März. Solidarisch mit den russischen Anarchist*innen gegen die staatliche Repression

eingegangen am 5. März 2018 (auf englisch)

Wir rufen zu einer Aktionswoche ab den 11. März, 2018 auf

Am 18. März wird die nächste Putin- Wahl sein. Der Ritus zur Amtseinführung anlässlich der Wiederwahl wird unter Bedingungen des inländischen Terrorismus und Atomkriegsdrohung stattfinden. Der russische Geheimdienst hat Massen-Repression gegen alle vom Regime Abtrünnigen begonnen und übt beispiellosen Druck auf alle Dissident*innen aus (von der liberalen oppositionellen Bewegung bis zu den AnarchistInnen)

Der Inlandgeheimdienst FSB hat im Herbst 2017 eine Serie von Verhaftungen und Durchsuchungen von Wohnungen ihm bekannter Anarchist*innen und Antifaschist*innen durchgeführt.

Sechs Anarchist*innen aus Penza wurden verhaftet und beschuldigt, einen Staatsstreich vorbereitet zu haben. Der einzige Beweis einer „Vorbereitung“ war die Tatsache, dass alle Gefangenen „Airsoft“ gespielt haben. Während mehrere Monate waren sie täglicher Folter ausgesetzt, bis sie sich als schuldig bekannten.

Zwei Anarchist*innen wurden im Januar 2018 in St. Petersburg verhaftet. Auch sie wurden, wie die Anarchist*innen aus Penza, gefoltert. Beamte des FSB brachten sie dazu, Geständnisse abzulegen und diese vor den Ermittler*innen zu wiederholen. Einer der entführten Anarchist*innen wurde in einen Wald gebracht, wo er gefoltert wurde. Ilja Kapustin wurde auch verhaftet und gefoltert. Er hat nicht gestanden, weshalb sie ihn zu einen „Zeugen“ ernannten.

Im Februar und März richteten sich auch auf der Krim viele Razzien gegen Anarchist*innen und Sozialist*innen. Der erste der Verhafteten war Eugen Karkashev. Der Grund für die Verhaftung war eine Unterhaltung im sozialen Netzwerk “Vkontakte”. Einen Monat  später fanden die Massen-Razzien gegen andere Anarchist*innen und Kommunist*innen dieser Halbinsel statt. Die Liste der Gefangenen auf der Krim schließt auch den Anarchisten Shestakovich und den Kommunisten Markov mit ein, die für zehn Tage eingesperrt wurden.

Dann sind die Moskauer Anarchist*innen Kobaidze und Gorban’ verhaftet und beschuldigt worden, eine Attacke auf ein Büro der Regierungspartei „Vereinigtes Russland“ durchgeführt zu haben. Die Beamt*innen verweigerten den Verteidiger*innen Kontakt mit den Gefangenen, bis sie sich schuldig erklärten. Sie brachen mit allen Gesetzen.

Drei Anarchist*innen wurden in Chelyabinsk mit ihren Freund*innen und Angehörigen durch den FSB entführt. Auch sie wurden (mit elektrischen Strom) gefoltert. Das geschah, um von ihnen erforderliche Zeugenaussagen sowie ihr Eingeständnis zu bekommen, dass sich an einer Transparentaktion gegen Repression beteiligt haben.

Präsident Putin hat in einer Rede selbst den Auftrag gegeben, sich mit den Protestreden und Organisator*innen nicht genehmigter Straßenaktionen “auseinanderzusetzen”.

Unsere Autoritäten sind so unsicher über sich selbst, dass sie auf Terror zurückgreifen. Durch jeden Straßenprotest fühlen sie sich bedroht.

Gleichzeitig können Protest und die möglichst weite Verbreitung dieser Ereignisse wirklich Anarchist*innen helfen, die noch im Gefängnis sind. Es gab zunächst keine Informationen über die Anarchist*innen aus Penza und das hat dem FSB ermöglicht, sie über lange Zeit zu foltern. Erst nach der internationalen Kampagne im Februar 2018 war die Staatsanwaltschaft gezwungen, die Stellungnahme über Victor Filinkov’s Folterung, zu überprüfen.

Bedenkt, dass die heutige Ruhe und Inaktivität uns zu den morgigen Verhaftungen und Entführungen verdammen.

Deshalb rufen wir in der Woche vor Putin‘s Wahl , ab den 11. März, dazu auf, besondere Aufmerksamkeit den Terror-Zuständen zu widmen, in denen diese Wahl durchgeführt wird. Heute wollen Henker*innen und Terrorist*innen für die neue Amtszeit gewählt werden. Und alle von uns können sehen, was diese Wahl ist. Jetzt können wir (in Russland und international) öffentliche Aufmerksamkeit erregen, um heute den Rahmen für den Terror einzuengen und morgen seinen Beginn hinauszuzögern.

Nur öffentlicher Druck kann staatlichen Terrorismus verhindern. Wir rufen zu Aktionen, Solidaritätsveranstaltungen, Straßen-Agitation, Verbreitung von Informationen, Vorführungen oder Versammlungen auf. Zu allem, wofür ihr Kraft und Phantasie habt und zu allem, was Aufmerksamkeit auf die Rechtlosigkeit richten kann. All das wird nicht umsonst sein.

Putin’s neue Amtszeit ist eine Freiheitsstrafe für alle Russ*innen

auf portugiesisch / englisch

Madrid: Angriff auf Immoblienfirma

eingegangen am 4.3.2018

In der Nacht vom 27. auf dem 28. Februar wurden mit einem Hammer in der Straße Monte Igueldo die Fenster eines Immobilienbüros eingeschlagen. Mit Farbe wurde die Nachricht hinterlassen: Kampf der kapitalistischen Spekulation.

Diese Aktion steht  im Zusammenhang  mit dem Versuch, urbaner Umwandlung des Viertels Vallekas durch den Kapitalismus und den Staat. Videoüberwachung, Immobilienspekulation, Polizeikontrolle, Rassismus, Verbot von Besetzungen, sind die ganzen Lügen  hinter der Medienkampagne gegen “”Narcopisos”, die als Trojanisches Pferd genutzt werden, um die Veränderung zu legitimieren, die der Markt und der Staat für das Viertel für angezeigt halten.

Der Angriff auf eine Immobilienfirma bedarf keiner weiteren Erklärung. Wir hoffen nur, dass diese Praxis des Hinweisens und des Angriffs auf die Interessen von Spekulant*innen, Unternehmen und dem Staat, sich verbreitet.

Keine Mafia, keine Polizei!
Für den Anarchismus!

Quelle: ContraMadriz

Madrid: Vorstellung der Broschüre “La Ira de Behelial” im Local Anarquista Motín

eingegangen am 4.3.2017

Vorstellung der Monografie “La Ira de Behelial”

– Freitag, 16. März
– 18:00 Uhr
– Lokal Anarquista Motín C / Matilde Hernández, 47. U-Bahn: Oporto oder Vista Alegren

Die Monografie analysiert und aktualisiert die repressive Phase des iberischen Anarchismus zwischen 2013 und 2016. Von der “Operation Facebook” und der”Operation Columna” (sogar gegen Puppenspieler*innen) bis zu den verschiedenen Operationen “Pandora”, “Piñata” und “Ice”. Auch der internationale  Zusammenhang  (besonders mit Italien und Griechenland) wird besprochen. Nach den Operationen Pandora, Pandora II und Piñata:

  • Welche Fehler und Erfolge hat es als Reaktionen auf die Angriffe des Staates gegeben?
  • Wie geht es nun weiter?
  • Was können wir aus der gelebten Erfahrung lernen?

Für weitere Informationen:

Local Anaquista Motín

Kolumbien: Solidaritätsgruß an Diren Coşkun, anarchistische trans* Gefangene

eingegangen auf spanisch am 2.3.2017

Hallo, liebe Diren,

Ich hoffe, dass es dir trotz der schwierigen Umstände, in denen wir uns befinden, gut geht. Ich bin Queen Violeta, Queer aus Kolumbien, und ich sage “wir uns befinden”, weil ich auch im Gefängnis bin.

Dank eines Freundes, habe ich herausgefunden, was du durchmachst. Vielleicht ist unser Kampf nicht von Erfolg gekrönt, aber er wird den Weg bereiten, damit Nachfolgende die Möglichkeit haben, es zu genießen.

Trans*frauen tragen die die Verantwortung, unseren Kampf sichtbar werden zu lassen, um ein Leben unter gerechteren und würdevolleren Bedingungen zu erreichen. Unsere Flagge ist die Freiheit, die uns niemand verwehren kann und vor allem nicht, wenn es darum geht, unser Glück zu finden.

Diren, ich werde dich aus der Ferne begleiten und sende dir all meine gute Energie, damit du beim Erreichen deiner Ziele unterstützt wirst, damit du zum Beispiel für andere wirst, die unseren Kampf fortsetzen wollen.

Du bist bewundernswert und ein Vorbild.

Tausend Umarmungen und Küsse.

Deine GefährtIn,

Queen  Violeta Queer, CNA (Curz Negra Anarquista) -Von Drinnen.

Quelle: ABC Bogotá

Türkei: Kaos GL publiziert Aufruf für die anarchistische Trans*-Gefangene Diren Coşkun, die sich im Hungerstreik befindet

Die Vereinigung Kaos GL  hat  eine Stellungnahme mit dem Titel „Dringende Freilassung“ für die anarchistische trans*Gefangene Diren Coşkun veröffentlicht. Sie sitzt im Tekirdağ F-Type Gefängnis Nr. 2 ein und befindet sich, seit 21 Tagen wegen der Missachtung ihrer Rechte und für das Recht auf Operation und Behandlung im Hungerstreik. In der auf türkisch und englisch veröffentlichten Stellungnahme wird dazu aufgerufen, Coşkun’s Forderungen zu erfüllen.

Hier ist die vollständige Stellungnahme:
Die Menschenrechtsforderungen der trans* Gefangenen Diren Coşkun, die sich im Tekirdağ Nr. 2 Gefängnis in der Türkei befindet und vor zwanzig Tagen einen Hungerstreik begonnen hat, müssen so bald wie möglich erfüllt werden. Gender-Identifizierung ist ein wesentlicher Teil der menschlichen Existenz. Unter diesem Gesichtspunkt beziehen sich Diren Coşkun’s Forderungen an die Gefängnisverwaltung auch auf den Schutz ihrer persönlichen Integrität und Achtung des Persönlichkeitsrechts. Die Gefängnisverwaltung ist dafür verantwortlich, die grundlegendsten Forderungen von Diren Coşkun in Bezug auf ihre Geschlechtsidentität, ihren Geschlechtsausdruck und ihre Geschlechtsumwandlung zu erfüllen; das sind Chirurgie, Epilation und alle weitere medizinische, psychologische, psychiatrische und soziale Unterstützung.

Diren Coşkun erklärt auch, dass es ihr nicht erlaubt wird in den Offenen Vollzug zu wechseln, obwohl sie das Recht dazu hat. Sie befindet sich in Isolation unter unrechtmäßigen Bedingungen. Isolation ist eines der härtesten Strafen und ihr illegaler Einsatz ein ernsthaftes Verbrechen.

Als Kaos GL Vereinigung, rufen wir alle relevanten nationalen und internationalen Institutionen, besonders die Gefängnisverwaltung dazu auf, die Rechte von Diren Coşkun zu erfüllen. Diren Coşkun ist nicht allein!

Quelle: Yeryüzü Postası

 

Lerne die neue Solidaritätsstruktur kennen – der International Anarchist Defence Fund ist aktiv!!

eingegangen am 28.2.2018

Lerne die neue Solidaritätsstruktur kennen – der International Anarchist Defence Fund

Auf der ganzen Welt geht die Repression hart gegen Anarchist_innen vor. Im Sommer 2017 diskutierten ein paar Aktivist_innen über die Idee, einen International Anarchist Defence Fund (A-Fund) ins Leben zu rufen und heute tritt er endlich in Aktion.

Unsere kollektive Unterstützungsstruktur leistet Anarchist_innen auf der ganzen Welt Beistand, wenn sie verfolgt werden oder sich in einer schwierigen Lebenssituation aufgrund ihrer politischen Ideen oder Aktivitäten wiederfinden.

Wir unterscheiden uns stark von anderen Solidaritätsstrukturen, da wir eine direkte Beteiligung an der Verteilung von Geld anstatt der gewöhnlichen Solidarität im Wohltätigkeitsstil bieten. Der Anarchist Defence Fund richtet sich nach dem Solidaritätsmodell des International Anti-Fascist Defence Fund.

Wir finden es wichtig, etwas wie den internationalen A-Fund zu organisieren, weil dies eine sehr einfache und erfolgreiche Art ist,
Leute über Repressionsfälle zu informieren und sie in direkte finanzielle Unterstützung und Solidarität einzubinden. Es gibt auf der
Welt nicht genug ABC-Gruppen (Anarchist Black Cross), bei denen Menschen um Unterstützung bitten könnten. Außerdem sind lokale Gruppen großem Druck ausgesetzt, wenn im Umfeld hohe Repression besteht und die Bewegung wirklich klein ist und keine Mittel vorhanden sind, um Anarchist_innen vor Ort zu unterstützen. Der Fonds ermöglicht dann einen einfachen Zugang zu internationaler Finanzierung von überall.

Wir sind eine kollektive Struktur, weil alle, die einen jährlichen Beitrag über $20U.S./€20/£15 leisten, am Entscheidungsgremium teilnehmen können, auf dem beschlossen wird, ob eine bestimmte Anfrage vom Fonds unterstützt wird. Entscheidungen werden online auf Konsensgrundlage getroffen oder, wenn kein Konsens möglich ist, auf Grundlage einer einfachen Mehrheitswahl.

Schließ dich unserem Kampf für eine bessere Welt an, unterstütze mit uns Gefährt_innen, die für die gleichen Ziele streiten! Du kannst für den Fonds spenden und Teil der Entscheidungsgruppe werden oder sogar Teil des Kollektivs, das die ganze Struktur am Laufen hält. Spenden helfen uns gerade jetzt am Anfang sehr. Wir begrüßen jegliche Art, Geld für den Fonds zu sammeln, sei es mittels Benefizveranstaltungen oder auf anderen Wegen.

Wir sind auch bereits offen für Unterstützungsanfragen, jedoch solltet ihr nicht mit großen Unterstützungssummen rechnen, solange wir keine starke Spendenbasis aufgebaut haben.

Bis alle frei sind!

https://afund.antirep.net
Email : a-fund@riseup.net

Bure, Frankreich: Breite Mobilisierung zum Wochenende vom 2. bis 4. März

eingegangen auf französisch am 25.2.2018

Liebe Kommitees, Unterstützer*innen, Freund*innen des Kampfes gegen „Atommmüll und der dafür verantwortlichen Welt“,

angesichts der gewaltsamen Räumung des Lejuc Waldes, dem erneuten Eindringen der Polizei in das Haus des Widerstandes „Maison de Résistance“, und der heftigen Repression, der wir ausgesetzt sind, brauchten wir einige Tage, um uns zu sammeln und gemeinsam über unsere nächsten Schritte nachzudenken.

Der 22. Februar war nicht nur eine Räumung, sondern auch eine unglaubliche Kette der Solidarität mit mehr als siebzig Versammlungen in Frankreich und Europa. 300 Menschen in Paris, 200 Menschen in wilden Demonstrationen in Nantes oder Rennes, 20 Menschen, die eine halbe Stunde Straßenbahnen in Straßburg blockiert haben, zersplitterte Scheiben bei Schaufenstern der Elekritizitäsgesellschaft EDF in Tolouse, Verteilung von Flugblättern auf öffentlichen Plätzen in Lons-le-Saunier, Solidaritätsfotos aus Gorleben und Leipzig in in Deutschland und Skouries in Griechenland und so viele andere Momente … Neue Unterstützungskomitees (Hier ein Aufruf zur Gründung solcher Kommitees) sind in in Wien, Finistere, Metz usw. entstanden. Die Regierung hat über die Räumung von ca. fünfzehn Bewohner*innen des Lejuc Wald berichtet, aber es sind tausende von Menschen, die überall auf die Straße gegangen sind, damit sie ihn niemals räumen können.

Nein zur Nuklearwüste!

Wir wissen, dass uns in den letzten Tagen eine Frage besonders bewegt hat. „Wird der Termin für das Widerstands-Wochenende (2.-4. März) aufrechterhalten? Die Antwort ist, ja, er wird. Es ist wichtiger als je zuvor uns zu begegnen und gemeinsam unsere Aktionsmöglichkeiten hier und anderswo, abzuwägen.

Die genaue Wochenendveranstaltungen sind noch in der Diskussion. Das ursprüngliche Programm, Waldspaziergänge und Bautätigkeiten, sowie der Sonntag, als Gelegenheit zur Diskussion der Frage, wie der Kampf in Frankreich und Europa gestärkt werden kann, soll den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden, aber nicht aus den Augen verloren werden. Dabei sollen auch neue Wege aufgetan werden, um weiterhin für Andra ein Stachel zu sein, um den Kampf gegen Cigeo auf nationaler und internationaler Ebene auszuweiten und im Lejuc Wald wieder Fuß fassen.

Bisher ist für das Wochenende folgendes Programm geplant:

Freitag, 2 März: (am Abend): dauerhafter Empfang in der Küche des “Maison de Résistance” (Haus des Widerstands), in der “2 rue de l’Eglise” in Bure (BZL) (Verteilung der Schlafplätze, Unterstützung, sich innerhalb der Selbstverwaltungsstrukturen zurechtzufinden und  einbringen zu können) Um 18:30 Uhr wird ein erstes Begrüßungs- und Informationsgespräch vor dem Essen stattfinden!

Samstag, 3. März: (am Morgen)  (in Mandres-en-Barrois): Treffen und Diskussionen zwischen den verschiedenen Kampfkommitees und den verschiedenen Leuten, die den Kampf in Bure unterstützen wollen. Das detaillierte Programm wird bald bekannt gegeben

Samstag 3. März: (am Nachmittag) : Bau eines “Krähennestes” am Waldrand.

Sonntag 4.März: Fortsetzung der Samstagsaktivitäten.

Es wird sicherlich parallel zum Programm vieles geben, was vorher nicht angekündigt wurde-  ein wenig fröhliches Chaos, viel Improvisation. Auf jeden Fall tragen wir (gemeinsam mit euch) die Verantwortung dafür, dass alle einen Platz finden und sich wohl fühlen können.

Falls ihr eine Schlafgelegenheit in der Umgebung von Bure benötigt, schreibt schnell an anlogistiquedodobure@riseup.net

Es folgte eine (unvollständige) Liste benötigter Materialien:

  • Handys mit dem Mobilfunkstandard 3 G (2G funktioniert nicht mehr) Dringend!
  • Kameras
  • Stirnleuchten und Taschenlampen
  • AAA Batterien und Ladegeräte
  • Kletterausrüstung (Gurte, Seile, Kleinteile)
  • Kafee, Schokolade, Nüsse und Rationen von Trockenfrüchten, Kekse
  • Warme Socken, lange Unterhosen
  • Thermosflaschen,
  • Matratzen, Planen, Werkzeuge aller Art,
  • Vorgefertigte Plattformen

Wir erwarten euch an diesem Wochenende (aber auch bereits vorher und danach)!

Wir werden niemals atomisiert werden!

Bis bald,

Einige Eulen aus Bure

auf portugiesisch

Madrid: Einige Überlegungen zur Videoüberwachung in Vallekas

Immobilienmarkler, raus aus dem Viertel Kampf der Spekulation! Vallekas Unregierbar.
Weder befreien die Drogen, noch schützt die Polizei.Vallekas unregierbar.
Die Polizei schützt nicht, sie unterdrückt nur, um die Interessen des Staates zu verteidigen. Vallekas Unregierbar.

Am 16. Februar wurde der Bericht von der Polizeibehörde von Madrid über die Installation von Videoüberwachung in verschiedenen Zonen Vallecas bekannt. Konkret geht es um die Umgebung der Puente de Vallekas. Wie von El Salto Diario berichtet, wir die Installation von diesen fünfundzwanzig Kameras die Avenida Monte Igueldo und Peña Gorbea in eine hübsche Promenade verwandeln, wo der Staat und seine Söldner*innen vierundzwanzig Stunden kontrollieren werden, was dort passiert. Dieser Bericht wurde auf Antrag des Bezirkvorstands, mit Herrn Paco Pérez an der Spitze beantragt (Stadtrat von Ahora Madrid. Überraschung?) und ist der endgültige Abschluss einer Medienkampagne, die eine Erhöhung der polizeilichen Präsenz im Viertel gefordert hat, unter dem alten und wiederholten Vorwand der Kriminalität. Dieses Mal wurde der Schwerpunkt auf die geeigneten Narcopisos“ (Wohnhäuser unter Kontrolle von Dealern) gelegt.

Journalist*innen, Politiker*innen (aller Richtungen), Immobilenhändlerinnen, Unternehmen und Bullen einigen ihre Kräfte, um Vallekas in eine durch die Polizei (im Streifendienst oder zivil) eingenommene und militarisierte Zone umwandeln, die auf Konsum als einzige Denkweise basiert und wo die kapitalistische Spekulation die Armen aus ihren Häusern vertreibt. Hausbesetzungen und alle Praktiken, die den Umsturz der aktuellen Herrschaftsverhältnisse versuchen und die demokratische Normalität bedrohen, werden in Schach gehalten. Dieser Prozess wird von einigen als „Gentrifikation“ bezeichnen, obwohl er für andere nichts anderes bedeutet, als eine Anpassung, gemäß der Interessen des Staates und des Kapitalismus. Er betrifft nicht nur einzig und allein Vallekas. Es geschieht in allen Vierteln, aber in unterschiedlichem Tempo. Der Prozess kapitalistischer Spekulation, wie wir ihn auch in Malasaña, Lavapiés, Tetuán, Carabanchel erleben, vereint zwei wichtige Interessen: den rein ökonomischen, der durch die Immobilienspekulation umgesetzt wird und den der sozialen Kontrolle, in Form der Intensivierung der Präsenz der Schergen des Staates und der Nutzung der Technik und der Technologie im Dienste der Interessen der Herrschaft.

Ein anderes Thema, dass nicht unbeachtet bleiben sollte, ist die Fokussierung auf die „Narcospisos”. Zuerst sollte darauf hingewiesen werde, dass der Drogenhandel nicht mehr als ein pyramidenförmiges internationales Geflecht darstellt, indem nicht nur diese “Unternehmer ohne Maske” (als Drogenhändler bezeichnet) involviert sind, sondern auch Polizeikräfte, Regierungen, Politiker*innen… Aufgrund ihrer Rechtswidrigkeit, bewegen sich die Drogen als Handelsware innerhalb eines internationalen Marktes, der stark von dem gewalttätigsten kapitalistischen Rythmus geprägt ist, der unzählige Vorgänge und Ebenen von Ausbeutung und Herrschaft in seiner Produktions- und Verteilungskette beinhaltet.

Dieser allgemeine Zusammenhang des Drogenmarktes, verfügt in Vallekas jedoch über spezifische Besonderheiten, die von den Medien als Schwerpunkt herhalten müssen, um die Repression und die Spekulation zu rechtfertigen. Dieser Prozess der permanenten Legitimation der Ordnungskräfte des Staates, findet mit dem Drogenproblemen in einem Viertel wie Vallekas einen großartigen Aufhänger. Im kollektiven Gedächtnis des Viertels sind die „Heroin-Jahre“, die „Generación perdida“ („vergessene Generation“) und die Auswirkungen, die es unter den Jugendlichen der Arbeiter*innenklasse verursachte. Diese Tatsachen sind niemals vom Kontext gelöst werden, indem sie entstanden sind: ein spanischer Staat, der auf den europäischen Zug aufgesprungen ist, in den Jahren der Einrichtung eines neuen demokratischen Regimes, mit einer unerbittlichen industriellen Umstrukturierung, die Millionen von Menschen in den Ruin und Armut getrieben hat.

Die Drogen spielten eine wesentliche Rolle als Werkzeug sozialer Kontrolle einer Generation, die in die Armut gezwungen wurde.

Deshalb sollte uns die Einbindung von höheren Polizeibeamt*innen und Politiker*innen im ganzen Staat im Drogenhandel nicht verwundern. Bei weitem keine Ausnahme, stellt es eine gewöhnliche Praxis dar, die bei den Polizeikräften weltweit sehr verbreitet ist. Die endgültige Auflösung der Arbeiter*innenbewegung, die Rolle des Syndikalismus innerhalb des neuen vermittelnden und demokratischen Kapitalismus sowie der Ausbau der neuen Mechanismen zur Befriedung und sozialen Integration, erledigten den Rest.

Der Staat versteht es, einen Nerv zu treffen, Ängste zu bedienen und ein Konzept der Sicherheit zu konstruieren, was ihrem Interesse für Kontrolle und Herrschaft entspricht. Und wenn man dabei auch gleich gegen Besetzungen (als Praxis der direkten Aktion, die eine der Säulen des Kapitalismus ins Visier nimmt, das Privateigentum,) vorgehen kann, nur zu.

Die Idee ist den Schwerpunkt auf alle Orte zu richten, die nicht der täglichen Ausbeutung entsprechen, der wir unterworfen werden. Damit wir unseren Boss nicht hassen, der uns unser Leben durch die sogenanne Arbeit stiehlt. Damit wir Lohnsklaverei mit der Gefahr von Arbeitslosigkeit und Elend, als einziger Alternative, ausgesetzt sind. Dass sie andere ausgebeutete Menschen, wie uns, wegen ihres Migrant*innenenstatus verfolgen, in den rassistischen Kontrollen am U-Bahn-Tor oder bereits vorher durch Einsatz von Gummigeschossen in der Meerenge ertrinken.

Ihre Kriege, ihre Armeen, ihre Flaggen. Dass unser Leben von Gehorsam dominiert wird, von der Delegation an Politikprofis, durch Wahlen von Zeit zu Zeit. Dass Gefängnisse und Polizeistationen weiterhin Leben stehlen, weil das System so viel Leid verursacht. Dass wir vollkommen von unseren Fähigkeiten enteignet werden und unserer ohnehin bereits beschnittenen Autonomie weiter reduziert wird. Damit wir alles vergessen und unser einziges Problem die “Narcopisos” und die Lösung sind. Die Lösung wird vom Staat und seinen Institutionen, Vertreter*innen, Sprechern und seinen Lakaien vorgegegeben.

Angesichts dessen haben wir sehr eindeutige Waffen einzusetzen. Die direkten Aktion gegen ihre Kameras und ihre Polizei. Die direkte Aktion gegen ihre politischen Verteter*innen, ganz gleich ob sie Partido Popular oder Ahora Madrid heißen. Der Kampf gegen die Mafia, die vom Tod profitiert und ein Werkzeug der Kontrolle, wie die Drogen, kann niemals den Kampf gegen den Staat vergessen, weil sie zwei Formen sind, das selbe zu tun: „Kontrolle und Unterwerfung erzeugen“. Ihre anscheinende Konfrontation ist nichts anderes, als dass der Staat sein Gewaltmonopol zur Geltung kommen lässt.

Erzeugt Bruchstellen, Lücken und führt Auseinandersetzungen mit diesen Projekten der kapitalistischen Umstrukturierung durch praktische Umsetzung der Solidarität und gegenseitigen Hilfe. Tretet in Aktion im Hier und Jetzt, ohne erst um Erlaubnis zu fragen oder auf jemanden zu warten.

Krieg der Sozialen Kontrolle. Es lebe die Anarchie!

Einige Anarchist*innen aufs Vallekas

auf Spanisch

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation