Tag Archives: Griechenland

Griechenland: Flugblatt von Verwandten, Freundinnen und Freunden der kämpfenden Gefangenen

Die Typ-C-Maximumsicherheitsgefängnisse, welche die Regierung bereit ist zu beschließen, sind für die politischen Gegner des Systems, Anarchisten, Kommunisten und „undisziplinierten“ Gefangenen bestimmt… Sie sind ein Gefängnis innerhalb des Gefängnisses, von griechischen Polizeikräften bewacht, in welchem die Insassen 10 ganze Jahre unter Einschränkungen von Kommunikation und Besuchen absitzen müssen, ohne Zeitvertreib, ohne der Möglichkeit, durch Tageslöhne die Dauer der Haftstrafe zu verkürzen, ohne das Recht auf Freigang und Entlassung auf Bewährung, ein Gefängnisregime, das die Denunziation unter den Insassen fördert, und betroffene Gefangene in Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit treibt…

Nieder mit den Maximumsicherheitsgefängnissen, nieder mit den weißen Folterzellen, nieder mit dem griechischen Guantanamo!

Verwandte, Freundinnen und Freunde der Gefangenen (28.6.2014)

Insel Korfu, Griechenland: Solidaritätsintervention am örtlichen Gefängnis

http://www.youtube.com/watch?v=WFCpZjTpZRg

Solidarität läßt sich nicht in Käfige sperren.

In der Nacht des 26. Juni führten etwa 20 Leute eine Solidaritätsintervention vor dem Gefängnis von Korfu durch, das eine große und berührende Reaktion innerhalb der Gefängnismauern auslöste mit Gefangenen, die sofort auf Parolen und Rufe antworteten. Das letzte Update (27/6) spricht von 120 Hungerstreikenden in den Höllenlöchern von Korfu.

Griechenland: Massenhungerstreik der Gefangenen – Dritter Tag (25/6)

Aus dem E-Flügel des Koridallos Männergefängnisses (Athen) haben sich weitere 180 Gefangene dem Hungerstreik angeschlossen. Also liegt die Beteiligung am Streik allein in Koridallos bei 1.480 Gefangenen.

In der Zwischenzeit wurden die Verhandlungen in den Terrorgerichten unterbrochen, da sich zurzeit alle eingesperrten AnarchistInnen, die einen Gerichtsprozess am Laufen haben, gemeinsam mit dem Rest der kämpfenden Gefangenen im Hungerstreik befinden.

Die Anzahl der Hungerstreikenden in allen griechischen Gefängnissen liegt (am 25. Juni) bei 4.400 Menschen.

NICHT EINEN SCHRITT ZURÜCK

Brandstiftung und Feuer für alle Gefängniszellen

Griechenland: Protest gegen Gefängnisse vor dem Haus des Premierministers in Athen – Kommende Demos

[dailymotion]http://www.dailymotion.com/video/x207dfl_παρέμβαση-για-τις-φυλακές-υψίστης-ασφαλείας-έξω-από-το-σπίτι-του-σαμαρά-στην-κηφισιά_videogames[/dailymotion]

Am Abend des 24. Juni – zweiter Tag des Hungerstreiks von über 3.900 Gefangenen überall in Griechenland – führten in dem nördlichen Vorort Kifissia in Athen circa 60 AnarchistInnen vor dem Haus von Antonis Samaras, dem Premierminister von Griechenland, eine Intervention gegen Gefängnisse durch.

Die GenossInnen warfen Flugis auf die Straßen und riefen Parolen wie:

Hört hin ihr Menschenwächter, Hände weg von den Kämpfenden!

Der Staat bezeichnet die Kämpfenden als Dreck, der einzige Dreck sind die Antiriot-Mannschaften und die Zivilbullen!

Staat und Kapital sind die einzigen Terroristen – Solidarität mit den StadtguerillakämpferInnen.

Lohnarbeit ist Terrorismus – Kein Frieden mit den Bossen.

Solidarität ist die Waffe der Menschen – Krieg dem Krieg der Bosse!

Alle Werte dieser Gesellschaft sind Maximumsicherheitsgefängnisse.

Die Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse!

Sie wurden bald von Kräften der MAT Antiriot-Mannschaften und DELTA Motorradbullen umstellt. Die festgenommenen GenossInnen wurden in die GADA überführt (der Hauptzentrale der Polizei in der Alexandras Chaussee, im Zentrum Athens).

Die offene Versammlung von AnarchistInnen/Antiautoritären gegen Sonderhaftbedingungen gemeinsam mit anderen Kollektiven z. B. dem VOX Squat riefen zu einer Kundgebung vor der GADA auf, an der sich 300 solidarische Menschen beteiligten. Spät in der Nacht wurden die 57 Festgenommenen nach und nach und ohne Anklagen entlassen.

Sonnabend, 28. Juni 2014
Straßenproteste gegen Maximumsicherheitsgefängnisse
Volos: 11:30 Uhr, Motorraddemo vom Aghios Konstantinos-ERA
– Athen (Zentrum): 12 Uhr Demonstration vom Monastiraki Platz
Larissa: 15 Uhr, Krachdemo vor dem örtlichen Gefängnis
Heraklion, Kreta: 19 Uhr, Demonstration vom Liontaria Platz
Serres: 20 Uhr, Kundgebung zur Gegeninformation auf dem Eleftherias Platz

Es ist der vierte Tag des Hungerstreiks in Griechenland.

Feuer den Gefängnissen und der Welt, die sie braucht!

Volos, Griechenland: Bekennerschreiben für Angriff auf Bankfiliale mit Molotowcocktails und Steinen

In den frühen Morgenstunden des 6. Juni haben wir eine an der Kreuzung zwischen der Athinon und der Larissis Straße gelegene Filiale der Alpha Bank angegriffen. Wir wählten diese Aktion einerseits als Mittel des Angriffs gegen die vom Staat vorangetriebene Errichtung von Gefängnissen des C-Typs und andererseits als Zeichen der Solidarität mit eingesperrten Kämpferinnen und Kämpfern.

Wenn ihr glatte Geschäftsfassaden haben wollt, müsst ihr euch in Käfige hinter Sicherheitsrollläden einsperren.

Wir begrüßen jede Aktion, die mit der Trägheit bricht und auf die völlige Dekonstruktion des Bestehenden zielt.

Kampf mit allen möglichen Mitteln bis zur Zerstörung jeder autoritären Struktur.

Feuer und Flamme an alle Gefängniszellen

Anarchisten/Anarchistinnen

Athen: Gegen Hochsicherheitsgefängnisse


Unmittelbar nach der Regierungsumbildung und den skandalösen Schlusssitzungen des Parlaments räumte das politische Personal des lokalen und internationalen Kapitals der Abstimmung über das Gesetz zur Errichtung von Hochsicherheitsgefängnissen in die Sommersitzungen des Parlaments oberste Priorität ein. Der Gesetzesentwurf wird am 17. Juni zur Debatte vorgelegt werden.

Die vorgeschlagene Gesetzgebung sieht die Errichtung von 3 Arten von Gefängnissen mit steigender Repression vor. Die wegen Schulden Inhaftierten werden in den “milderen” Flügel gesperrt, der Typ A genannt wird. Die Mehrheit der Gefangenen wird in den Flügel Typ B gesperrt – unter elende Zustände. Zugleich werden in den Flügel Typ C die Gefangenen der Kategorie “besonders und höchst gefährlich” gesperrt. Das Ziel dieses Gesetzes sind die AnarchistInnen und die KommunistInnen, die wegen ihrer politischen Aktionen eingesperrt sind, die undisziplinierten Gefangenen, die gegen die grausame Realität der Gefangenschaft kämpfen und schließlich die Gefangenen, denen organisierte Kriminalität vorgeworfen wird.

Die Häftlinge in Typ-C-Gefängnissen werden es mit einem “Gefängnis innerhalb des Gefängnisses” zu tun haben. Totale Abschaffung des Freiganges und Errungenschaften wie Löhne, welche die Haftdauer reduzieren, erhebliche Verschärfungen der Entlassungsbedingungen (10 Jahre ist Mindest-Haftdauer in Typ C-Gefängnissen) und Einrichtung panoptischer Kontrollbedingungen sind einige der wichtigsten Merkmale des Gesetzes.  Zusätzlich wird eine Machtkonzentration etabliert, welche die willkürliche Ausübung von Unterdrückung durch Gefängnisdirektoren in allen Institutionen ermöglicht. Die Bewachung wird an Spezialeinheiten der griechischen Polizei delegiert, der Schusswaffengebrauch weniger Kontrolle unterworfen.

Währenddessen werden Anreize geschaffen, Informationen über andere Gefangene weiterzugeben, wobei diejenigen, die mit der Polizei kooperieren, mit Haftentlassung belohnt werden. Das Ziel ist es, bewaffnete politische Gruppen zu zerschlagen, schuldbewusste Untertanen zu erzeugen und zu verhindern, dass sich Verbundenheit und Zusammenarbeit zwischen den inhaftierten KämpferInnen und anderen Gefangenen entwickeln.

Die Umstrukturierung der Gefängnisse ist nicht eine vereinzelte Initiative des griechischen Staates, sondern ist nach dem Diktat der EU ausgerichtet. Im Rahmen der allgemeinen Umstrukturierung des Kapitals und der sozialen Beziehungen sind Gefängnis-Umstrukturierungen ein weiterer Teil des “modernen Ausnahmezustandes”.

Unter den Bedingungen einer tiefen Systemkrise ist Repression eine zentrale Wahl des Regimes mit dem Ziel, die Gesellschaft zu disziplinieren und die blutbefleckten Interessen der herrschenden Klasse zu verteidigen. Der Begriff “innerer Feind” weitet sich immer mehr aus. Nicht nur die bewaffneten Gegner des Kapitalismus, sondern alle, die das staatliche Monopol der Gewalt in Frage stellen und bekämpfen, gelten heute als „Wirtschaftssaboteure” und sind mit dem Delirium der Unterdrücker konfrontiert.

Mit speziellen Haftbedingungen für die “innerhalb der Mauern” und speziellen Überlebensbedingungen für jene “außerhalb der Mauern” sind die Kämpfe in und außerhalb der Gefängnisse untrennbar miteinander verbunden. Diejenigen, die aufgrund ihrer politischen Aktionen inhaftiert sind und die kämpfenden Gefangenen sind die ersten Ziele dieses Angriffs, weil sie gekämpft haben und immer noch für den Sturz der modernen Brutalität kämpfen. Unsere Solidarität mit den Kämpfen der Gefangenen ist ein Moment des sozialen- und des Klassenkampfes für eine freie Gesellschaft.

Als eine direkte Reaktion auf die staatlichen Pläne, organisieren Gefangene verschiedene Aktionen, beginnend mit einer dreitägigen Verweigerung der Gefängnismahlzeiten am 18., 19. und 20. Juni mit einer darauf unmittelbar folgenden Ausweitung des Kampfes.

Demo gegen Hochsicherheitsgefängnisse
Samstag, 28. Juni, 12 Uhr, Monastiraki-Platz, Athen

Konstanter Kampf bis zum Einsturz auch des letzten Gefängnisses

Offene Versammlung von AnarchistInnen und Antiautoritären gegen Hochsicherheitsgefängnisse

Zu den aktuellen Kämpfen der Gefangenen: hier

Thessaloniki, Griechenland: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf das Fahrzeug einer Sicherheitsfirma

“Solidarität mit dem Kampf der Gefangenen gegen den neuen Gesetzesentwurf und die Maximumsicherheitsgefängnisse”

Am Mittwoch, 28. Mai, zündeten wir das Fahrzeug einer Sicherheitsfirma im Bezirk Faliro in der Stadt Thessaloniki als Zeichen des Widerstands gegen den neuen Gesetzesentwurf, der auf die Einführung von Maximumsicherheitsgefängnissen abzielt, an. Unternehmen, die Sicherheitsdiensleistungen- und Systeme anbieten, sind diejenigen, die die Aufgabe übernommen haben, sich um den Bedarf an Infrastrukturen in solchen Gefängnissen zu kümmern. Sie zwingen unserem Körper und Verstand aber auch außerhalb der Gefängnismauern Kontrolle auf.

Solidarität mit Gianluca und Adriano, die in einem Maximumsicherheitsgefängnis in Italien gefangen gehalten werden und die am 4. Juli 2014 ein Prozess via Videokonferenz erwartet.

Athen: Solidaritätsaktionen zum 11. Juni

Freiheit für jene in den Gefängniszellen und Käfigen. Solidarität mit Marie Mason und Eric McDavid
Solidarität mit Marie Mason & Eric McDavid, Kämpfende, die wegen der Animal Earth Liberation (ALF-ELF) eingesperrt sind

Im Kontext des 11. Juni, dem internationen Tag der Solidarität mit Marie Mason und Eric McDavid, anarchistischen Gefangenen in der USA und allen anarchistischen Langzeitgefangenen wurde in der Patission Straße am Athener Polytechnikum, wo wir auch ein Soligraffiti gesprüht haben, ein Banner aufgehängt. In der Sendung Radiozonen des subversiven Ausdrucks auf 98FM, der selbstverwalteten Radiostation in Athen, redeten wir auch über selbiges Thema.

AnarchistInnen in Solidarität

Griechische Gefängnisse: Kämpfende Gefangene kündigen Massenhungerstreik an

BEKANNTGABE EINES HUNGERSTREIKS

Seit dem 18. Juni verweigern Gefangene in allen griechischen Gefängnissen ihre Gefängnismahlzeiten, um auf diese Art gegen den faschistischen Gesetzesentwurf der Typ C-Gefängnisse und für die Verteidigung ihrer Rechte auf Freigang und Entlassung auf Bewährung zu kämpfen.

Der Justizminister und die Regierung bestehen jedoch darauf, diese Proteste zu ignorieren. Sie sind in keiner Weise auf unsere berechtigten Forderungen eingegangen und zielen auf provokante Art darauf ab, das Gesetz in ihren Sommersitzungen im Parlament zu verabschieden, um so von vornherein Reaktionen der Menschen zu verhindern.

Gegen diesen Gesetzentwurf, der uns dazu verdammt, lebenslang Gefangene ohne Rechte und Hoffnung zu bleiben, stellen wir unsere Körper und Seelen als einen Schild. Das ist das Einzige, was uns noch geblieben ist.

Am Montag, 23. Juni 2014, beginnen wir mit einem Massenhungerstreik in allen Gefängnissen Griechenlands. Wir fordern unsere Rechte ein und wir kämpfen darum, Menschen zu bleiben und nicht menschliche Schatten, weggesperrt und vergessen mit ihrer Verzweiflung.

Wir fordern:

1) Die Rücknahme des faschistischen Gesetzesentwurfs für Typ C-Gefängnisse. Wir sagen Nein zum griechischen Guantanamo, zu einem Gefängnis innerhalb des Gefängnisses, ohne Freigang, ohne Besuche, ohne ein Morgen…

2) Freigang und Bewährung sollten ein unbestreitbares Recht für alle Gefangenen sein. Griechenland ist das einzige Land, in dem der Häftling sich täglich im Prozess und unter Bestrafung befindet. Während das Gesetz vorschreibt, dass Gefangenen, die 1/5 oder 3/5 ihrer Haftstrafe hinter sich gebracht haben, Tage des Freigangs bzw. vorzeitige Entlassung gewährt werden können, sind sie dazu verpflichtet, wieder und wieder vor der heiligen Inquisition des Staatsanwalts zu bestehen, der grundlos und ohne offene Disziplinarstrafen die Anträge einen nach dem anderen verweigert. So erschaffen sie verzweifelte Gefangene und reproduzieren die Kriminalität.

3) Vor dem Gesetz die Gleichheit Aller anzuwenden. Alle Gefangenen, die wegen Drogen zu lebenslanger Haft nach dem alten 3459/2006 Gesetz verurteilt wurden (weil die Polizei sicherstellte, dass sie als vermeintliche Drogenbarone anstatt einfacher Drogenabhängiger darstgestellt werden), sollten das Recht auf ein Wiederaufnahmeverfahren haben, das mit dem neuen Gesetz (4139/2013) und seinen begünstigenden Festlegungen für Drogenabhängige in Übereinstimmung ist.

4) Das Recht auf eheliche Besuche anzuwenden. Im Gefängnis rauben sie dir die Freiheit. Aber im griechischen Gefängnis rauben sie dir sogar das Lächeln der menschlichen Kommunikation und des direkten Kontakts mit deinen Liebsten. In den Gefängnissen aller europäischen Länder werden eheliche Besuche gewährt; nur in Griechenland wird ein Häftling der menschlichen Kommunikation beraubt.

5) Die Dauergefangenschaft jener jetzt zu beenden, denen die Abschiebung bevorsteht. Hunderte MigrantInnen bleiben aufgrund der Bürokratie der Botschaften eingesperrt, obwohl sie ihre volle Strafe längst abgesessen haben. Wir fordern die sofortige Freilassung dieser Gefangenen.

Wir fordern, dass sich das Justizministerium mit den wirklichen Problemen in Gefängnissen beschäftigt und den faschistischen Gesetzesentwurf für das griechische Guantanamo im Domokos Gefängniss sofort zurücknimmt.

Der Justizminister trägt die Verantwortung für jeden Tag des Hungerstreiks und für jedEn GefangenEn, dessen und deren Leben in Gefahr ist.

WIR, DIE GEFANGENEN IM HUNGERSTREIK WERDEN GEWINNEN.

KAMPF – WÜRDE – SOLIDARITÄT

Kampfkommittee der Gefängnisse

Griechenland: Anarchistischer Revolutionär Babis Tsilianidis in einer Anhörung freigesprochen

Am 6. Juni 2014 wohnten dem zweiten Tag der Berufungsanhörung im Gerichtshaus von Thessaloniki fast 40 GenossInnen bei. Derweil wartete Genosse Babis Tsilianidis – der es schon abgelehnt hatte an einem Gerichtsprozess teilzunehmen – im Koridallos Gefängnis (Athen) auf das Ergebnis.

Lange Rede kurzer Sinn, der Staatsanwalt ersuchte um die Freisprechung des Genossen, mit der Begründung, das der Schal(/das Halstuch) in zu großer Entfernung zum Tatort des Raubes gefunden wurde und eine DNA Probe allein (in diesem Fall ein Gemenge) keinen ausreichenden Beweis für die Verurteilung eines Angeklagten darstellt.

Schließlich sprach das Gericht Babis Tsilianidis „aufgrund von Zweifeln“ frei. Nach fast 3,5 Jahren Gefangenschaft ist es dem Genossen endlich wieder möglich auf die Straße hinauszugehen.

Es sitzen immer noch viele AnarchistInnen hinter Gefängnismauern. Freiheit für Alle!

Quelle: Indymedia Athen (1, 2)

Maroussi, Athen: AntifaschistInnen gehen in die Offensive

„Es ist besser die Faschos zu schlagen, als hinter ihnen her zu sein“

Heute (10. Mai 2014) verteilten 25 bis 30 Leute der Goldenen Morgendämmerung im Zentrum von Maroussi (Vorort im Norden Athens) Wahlkampfmaterialien. Sie liefen durch zentrale Straßen des Stadtteils bis sie den Openair-Markt erreichten, wo sie eine für sie unschöne Überraschung erwartete. Eine 12-köpfige Gruppe Antifas bewegte sich auf sie zu und die Faschos begannen zu Rennen wie die Hasen. Allein der Klang der antifaschistischen Parolen ängstigte sie dermaßen, dass sie 3 ihrer militanten Kameraden, die von der antifaschistischen Gruppe dementsprechend behandelt wurden, zurück ließen. Die Genossen/Genossinnen verließen den Ort danach auf koordinierte Art und Weise.

Antifas aus dem nördlichen Teil Athens

PS.1: Die Faschos erwähnten auf verschieden ihrer Webseiten 50 Leute mit Helmen und Metallstangen, aber die Antifas waren tatsächlich 12, mit bloßen Händen und warfen nur ein paar Steine. Wir wünschen euch Faschos eine anhaltende Genesung und gute Verdauung.

PS.2: Unsere Gedanken und Aktionen gehen an das selbstverwaltete Projekt Pasamontaña, das an diesem Morgen von Faschos angegriffen wurde. Den Genossen und Genossinnen viel Kraft.

PS.3: Faschos, wir verfolgen euch nicht. Wir wissen, wer ihr seid und wir kriegen euch.

PS.4: Faschismus wird in beidem im Gewissen und auf der Straße zerschlagen.

Griechenland: Antifaschistische und Antiwahl-Aktion in Kavala

10. Mai 2014

Eine Gruppe GenossInnen führte eine antifaschistische und Anti-Wahl Intervention durch, sie verteilten Texte auf einem Open Air Markt und im Stadtzentrum von Kavala. Kurz darauf fiel ihnen die Anwesenheit von Anhängern der Goldenen Morgendämmerung auf. Etwa 20 GenossInnen liefen auf die Faschos zu, begannen sie auszubuhen und gaben ihnen ein paar Ohrfeigen. Die Faschoarschlöcher versteckten sich buchstäblich in der Polizeistation (die sich nur 50 Meter vom Ort der Konfrontation entfernt befindet), wo die Bullen ihnen Unterschlupf gewährten. Später versuchten die Faschos, die jetzt von Polizeikräften eskortiert wurden, zu den Büros der Goldenen Morgendämmerung zurückzukehren. Doch die GenossInnen versperrten ihnen den Weg, so dass sie sich, zusammen mit ihren Wählern in Uniform, wieder in die Polizeistation zurück schleichen mussten. Die Leute sind in erhöhter Alarmbereitschaft, was die Anwesenheit von Faschos in ihren Stadtteilen betrifft.

Weder in Kavala noch sonst wo. Schlagt die Faschos überall.

Athen: „Wie und warum wir das Wahlbüro der ‚Griechischen Morgendämmerung‘ in Alimos demolierten“

In den frühen Morgenstunden am Mittwoch, 7. Mai 2014, griffen wir die Büros, die von der Partei der Goldenen Morgendämmerung für ihre gemischte Kandidatenliste unter dem Namen „Griechische Morgendämmerung für Alimos“ vor den Kommunalwahlen angemietet wurde, an. Wir machten uns zu den Büros in der Dodekanisou Straße auf. In dem Versuch, sie so schön wie möglich zu gestalten, warfen wir Farbe in sie herein.

Mit der Durchführung dieser direkten Aktion, erklären wir in jede Richtung, dass die Mörder von Pavlos Fyssas, die Abkömmlinge der Organisation X und der Sicherheitsbataillone, das Gefolge der Bullen, jene, die ihre düstren Absonderungen von Hitler, Mussolini und Metaxas beziehen und an Totalitarismen, Dachaus und Auschwitzes ihre Freude haben, mit jedem Schritt, den sie tun auf unüberwindliche Hindernisse stoßen werden: entschlossene Menschen werden sich ihnen konstant in den Weg stellen, sie um jeden Preis, mit allen Mitteln und Kräften, die verfügbar sind, angreifen. Damit schlagen wir die misanthropen Faschos überall: auf den Straßen, den Plätzen, in den Schulen, auf Demonstrationen, in den Stadien, auf Arbeit und lassen ihnen nicht einen Zentimeter Freiraum.

Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit.

FreundInnen des Akademischen Hooliganismusklubs „Juan José Borelli

PS. Solidarität und kämpferische Grüße für alle militanten AntifaschistInnen

Athen: Antifaschisten nach einem Handgemenge in Nea Smyrni festgenommen

Das anarchistische Kollektiv „Vogliamo Tutto e per tutti“ berichtet, dass es am Sonnabend, 10. Mai 2014, gegen Mittag, auf dem Platz Nea Smyrni, ein Handgemenge zwischen Antifas und einem lokalen Fascho, der zwei Pfefferspraydosen bei sich hatte und benutzte, gab. Die Bullen erschienen während des Zusammenstoßes und nahmen auf Vorschlag des heulenden Faschos drei Genossen fest, die sich auf dem Platz aufhielten und für ihre antifaschistischen Aktivitäten bekannt sind. Die drei Genossen und der Fascho, der in das Ereignis involviert war, sollen am Sonntagmorgen dem Staatsanwalt im Athener Gericht in der Evelpidon Straße vorgeführt werden.

(Sobald es Neuigkeiten gibt, werden wir sie veröffentlichen.)

Volos, Griechenland: Bekennung für den Angriff auf einen Fleischmarkt Thessaliens zu Ostern

stop-the-murderIn diesen Tagen, wenn tausende von nicht-menschlichen Wesen zum hedonistischen und sadistischen Konsum ihres toten Fleisches für die  Festtagstische frommer SklavInnen ermordet werden, haben wir entschieden anders zu feiern. So führten wir im Morgengrauen des 19.April 2014 einen Angriff auf den Thessalischen Fleischmarkt in der Stadt Volos aus und zerschlugen dessen Glasfassade. Seine Lastwagen wurden mit Farbe bombardiert und beschädigt. Derselbe Markt wurde auch früher schon angegriffen, so wissen gewisse Leute schon lange, dass wir ihnen mit noch drastischeren Mitteln im Wege stehen werden, falls sie weiter aus nicht-menschlichen Tieren Profit schlagen.

Schon seit ihren Anfängen wandten Zivilisation und Kapitalismus Begriffe und Praktiken wie Eigentum und Einkerkerungen an, um Milliarden von nicht-menschlichen Tieren zur Gewährleistung von Nahrung, Gesundheit, Fortschritt und Wohlstand der Spezies Mensch gefangen zu halten, zu foltern und zu schlachten. Das geschieht auf der Grundlage des Anthropozentrismus, wonach die Herrschaft der Menschenwesen den anderen Spezies überlegen ist, die  so jederzeit der Ausbeutung durch den Menschen unterworfen werden können. Obwohl anthropozentrisch, schließt die Herrschaft die Menschen selbst  nicht aus ihrem Reiche der Versklavung aus (Hierarchie, Patriarchat, Nationen, Lohnsklaverei, Gesellschaften der Ungleichheit).  Mit dem Frontalangriff des modernen Totalitarismus zur Einrichtung einer sterilen Knast-Gesellschaft erleben wir eine Welle sowohl der Einkerkerungen und Ausbeutungen von Tieren (Viehbestände, Vivisektion, Tierzirkus, Zoo, Haustierhandel) aber auch von Menschen, deren Ideen und Praxis die reibungslose Operation des Systems stören (Gefängnisse, Sammellager). Darum betrachten wir die totale Befreiung (Tiere, Erde, Menschen) nicht als separaten sondern als integrierten Teil des breiteren anarchistischen Kampfes.

Bis zur Zerschlagung aller Käfige/Knäste wird nichts frei sein!
Solidarität mit allen politischen Gefangenen
Kraft all jenen, die draussen und drinnen revoltieren

ANTISPEZIESTiNNEN

Üb. m.c., Lenzburg

Volos, Griechenland: Brandanschlag auf einen Bankautomaten

In den frühen Morgenstunden am Montag, den 5. Mai 2014, brachten wir eine Brandvorrichtung am Bankautomaten der Filiale der Nationalbank, die sich in der Larissis Straße befindet, an. Mit dieser Aktion grüßen wir die Mobilisierung der Gefangenen gegen die Einführung der Maximumsicherheitsgefängnisse und jene, die außerhalb der Gefängnismauern solidarisch zu den Inhaftierten stehen. Wir stehen an der Seite derer, die sich der zeitgenössischen Barbarei widersetzen.

Piräus: Faschoangriff auf das selbstverwaltete Projekt Pasamontaña im Zentrum von Koridallos

Ein Slogan, der während der Demo als Antwort auf den Angriff gesprüht wurde: „Tod den Nazis“

Am Sonnabend, 10. Mai 2014, tauchten mindestens 50 Faschos von der Partei Goldene Morgendämmerung in den Stadtteilen Nikaia und Koridallos auf. Später griffen sie das selbstverwaltete, soziale Projekt Pasamontaña an. Die Faschos versuchten in die Projekträume einzudringen, der Angriff konnte aber von 5 GenossInnen mit Feuerlöschern abgewehrt werden. Sofort danach wurde für 14 Uhr zu einer antifaschistischen Demo in Koridallos , mit einer Kundgebung der Protestierenden vor dem Pasamontaña, das sich in der Dimitrakopoulos Straße 23 befindet, aufgerufen.

Bilder von der Demo: social-revolution

Athen: Drecksnazis in Kato Petralona verprügelt

7. Mai 2014

Nachdem eine Gruppe der Goldenen Morgendämmerung einen „Sprint“ in den Bezirken Thissio und Koukaki einlegte, versuchte sie auch den Bezirk Kato Petralona mit Wahlwerbung der griechischen Morgendämmerung [einem Sicherungsnamen für die Wahlkampagne der Nazis] zu „verschmutzen“. Pech für sie, denn wir ließen sie für ihren vierten Versuch in unsere Bezirke einzudringen, die für Faschos unbewohnbar sind, ordentlich bezahlen.

Eine sechsköpfige Gruppe AntifaschistInnen entdeckte die zehn Neonazis. Mit „bloßen Händen“, Hieben, Schlägen und Tritten schmissen wir sie buchstäblich aus dem Bezirk und drängten sie in einen Wagon der Vorstadtbahn. Trotz ihres angeblich spartanischen Geistes, ließ der jüngste (und schnellste) der vom Pech verfolgten Faschos seine militanten Kameraden im Stich, sobald er die AntifaschistInnen erblickte.

Athen: Demo in Solidarität mit den am 8. April in der ASOEE Fakultät verhafteten Migranten

Am Abend des 6. Mai 2014 hielten die Leute in der Innenstadt Athens eine Demonstration ab. Sie verlangten die sofortige Freilassung der zehn Migranten, die sich seit dem 8. April in Gewahrsam befinden (zwei weitere Verhaftete wurden bis zur Anhörung freigelassen). An besagtem Tag wurden 12 Migranten (und ein Student) während einer koordinierten Razzia von Zivilbullen, Faschos, DELTA Motorradeinheiten der Polizei und MAT Anti-Riot-Einheiten vor der ASOEE Fakultät (Wirtschaftsuniversität Athen) gefangen genommen.

Die Demo mit rund 400 Protestierenden, MigrantInnen und solidarischen Leuten, startete an der ASOEE und bewegte sich dann durch die Patission-, Mythimnis-, Ierosolymon-, Aristotelous- und Heydenstraße. Bevor sie zum Gebäude der ASOEE zurückkehrte, lief sie durch Stadtteile, in denen MigrantInnen wohnen. In der Umgebung von Kypseli, Aghios Nikolaos, Patissia und dem Stadtzentrum verteilten verschiedene Kollektive Texte in unterschiedlichen Sprachen, Flyer und Druckschriften.

Das Gerichtsverfahren gegen die Verhafteten ist für den 25. Juni 2014 angesetzt, nachdem es bereits zwei Mal verschoben wurde.

Wir machen weiter…
Bis auch der/die letzte MigrantIn aus den Lagern und Polizeiwachen befreit ist.

Solidarische Menschen aus den Stadtteilen, die sich im Zentrum Athens befinden

Piräus: Brandanschlag auf Fahrzeug der Sicherheitsfirma G4S

„Und gerade ein bisschen unterhalb der Nummer deiner Repression hatten sie ein kleines Loch geöffnet, genau so groß wie der Lauf einer Maschinenpistole, von woher der Feind dich unverhohlen Tag und Nacht auf schonungsloseste Art auseinandernahm und alles tötete, was du geheim und in dir verborgen hieltst. Von dort feuerten sie unaufhörlich ihre mörderischen Explosionen auf dich ab und stocherten in deinem Körper in seinen heiligsten und unantastbarsten Momenten. Es ist das Loch, durch das dein Feind seinen tiefsten Hass mit der übelsten Tollwütigkeit auskotzte. Es ist der gnadenlose, tyrannischste Überwacher und schlimmste Killer deines privaten, verborgenen Selbst.(…)

Es ist der Spion, der das Unverdächtigste, deine eigenste oder privateste Zeit auseinanderriss; sobald du sahst, dass das glänzende, kalte Auge des Henkers-Aufsehers durch das Loch spähte und dein inneres Sein durchdrang.(…)

Oh Auge voller Ressentiment, wie sehr ich mir wünsche, dich ein für allemal zu verschließen! Das unheimliche Entblößen und Plündern der Seele in den Händen der Henker für immer zu beenden. Oh Spitzel meiner intimsten Gesten, wie ich dich hasse, wie ich mich nach deinem Tod sehne! Deiner Zerstörung! Deinem Untergang!”

In den frühen Morgenstunden am Dienstag 29. April 2014 fackelten wir ein Auto des technischen Dienstes der Sicherheitsfirma G4S (früher Group 4 Securicor) an der Kreuzung Karaiskaki und Smyrnis Straße im Bezirk Rentis-Nikaia ab.

Diese Firma ist einer der größten Akteure der privaten parapolizeilichen Institution weltweit. Sie betreibt und verwaltet private Gefängnisse in England und Amerika und ist auch verantwortlich für die Sicherheitssysteme an der „Mauer der Schande” in Palästina. In Griechenland besitzt sie die größte Flotte von gepanzerten Geldtransportfahrzeugen, um den Reichtum von Banken und anderen Unternehmen gefahrlos durch die Gegend zu fahren, sie rüstete die meisten Gefängnisse des Landes mit den neuesten elektronischen Sicherheitssystemen aus und wird die Verwaltung und den Betrieb von Konzentrationslagern für MigrantInnen übernehmen.

Unsere Aktion ist Teil der Kampagne für Aktivitäten gegen die Absicht der griechischen Regierung, das neue Gesetz zu verabschieden, das besondere Haftbedingungen und die Einrichtung eines Hochsicherheitstrakts im Gefängnis von Domokos vorsieht.

Solidarität mit gefangenen und verfolgten Kämpferinnen und Kämpfern.

Kampf bis zur Freiheit, gegen den modernen Totalitarismus, mit allen dafür notwendigen Mitteln.

„Wehe denen, die Gefängnis als dauerhaften Lebenszustand akzeptieren”

[Die Zitate stammen aus einer Schilderung des Gefängnisaufstandes 1990 in Alikarnassos (auf Kreta) des ehemaligen Gefangenen Yannis Petropoulos.]

Thessaloniki: Molotowangriff auf das Büro der stalinistischen KKE

Von links, Verteidigungsminister Woroschilow  und Premier Molotow beim Spazierengehen am großen Lohnsklavenprojekt, dem Moskau-Wolga Kanal, mit Stalin und dem Führer der sowjetischen Geheimpolizei (NKWD) Jeschow, welcher 1939 verhaftet, hingerichtet und anschließend sogar von diesem Bild verschwunden ist.
Von links, Verteidigungsminister Woroschilow und Premier Molotow beim Spazierengehen am großen Lohnsklavenprojekt, dem Moskau-Wolga Kanal, mit Stalin und dem Führer der sowjetischen Geheimpolizei (NKWD) Jeschow, welcher 1939 verhaftet, hingerichtet und anschließend sogar von diesem Bild verschwunden ist.

Von links, Verteidigungsminister Woroschilow  und Premier Molotow beim Spazierengehen am großen Lohnsklavenprojekt, dem Moskau-Wolga Kanal, mit Stalin und dem Führer der sowjetischen Geheimpolizei (NKWD) Jeschow, welcher 1939 verhaftet, hingerichtet und anschließend sogar von diesem Bild verschwunden ist.

Am 3.Mai 2014, um 6:20 Uhr morgens, starteten wir einen Molotowangriff auf das Büro der KKE (Kommunistische Partei Griechenlands), welches sich in der Socratous Straße in der Innenstadt Thessalonikis befindet und als ihr Hauptwahlbüro dient. Diese Attacke wurde von KKE Mitgliedern als hinterhältig erklärt.

Hinterhältig sind die, welche glauben ein Arbeiterstaat geführt von denen die sich gerne revolutionäre Führer nennen, würde alle Ausbeutung des Menschen über den Menschen eliminieren. Wenn sie die KNAT rufen um einzugreifen und Kämpfe, die sie nicht anführen oder kontrollieren können (denn unglücklicherweise für sie hört die Masse gelegentlich auf Masse zu sein), wer sind dann die Hinterhältigen?

Beispiele wie der Aufstand am Polytechnikum 1973, die Besetzung der Athener Chemie-Schule 1979, die Gedenkfeier des Aufstands am Polytechnikum 1998, die Revolte des Dezember 2008, das Beschützen des Parlaments 2011[ii] zeigen ihren umstrittenen Charakter, sondern hauptsächlich ihre Angst davor, dass wir erkennen wie verfault das ist was sie unterstützen. Neben diesen Fakten sehen wir uns jeden Tag im Alltag ihrem Sexismus, ihrer Homophobie, der Gewalt, die sie auf den Geist der Kinder ausüben, ihrem bürokratischen Syndikalismus und sogar Vorfällen von Gewalt in Familien, wenn jemand aus ihrer Verwandtschaft oder ihrer Familie Nahestende nicht der KKE oder ihrer Jugendorganisation KNE oder ihrer Gewerkschaft PAME oder ihrer Studentenorganisation MAS angehörig ist.

Trotzdem bestehen sie darauf, dass wir sie wählen. Für uns bedeutet Wählen Unterwerfung. Enthaltung von den Wahlen und jeden Tag und JEDE NACHT auf der Straße; und passt auf ihr Stalinisten.

Was den Begriff “hinterhältig”, aber auch viele andere Dinge angeht, die sie AnarchistInnen nachsagen, keine Sorge, die Zeit wird kommen, in der wir unsere Kapuzen wegwerfen und wenn diese Zeit kommt, werden wir dafür gesorgt haben, dass ihr nicht mehr länger existiert; so einfach ist das.

KNAT= KNE + MAT
KKE=Kesseln, Knien, Erniedrigung[iii]

Für Chaos und Anarchie
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Anmerkungen des Übersetzers: ‘KNAT’ ist ein weit verbreitetes Wortspiel aus KNE (stalinistische Jugendorganisation) und MAT (Aufstandsbekämpfungseinheiten der Polizei); [ii] Informationen dazu hier; [iii] improvisierte Übersetzung eines Wortspiels im griechischsprachigen Kommuniqué; es bedeutet so viel wie “KKE=Partei erbärmlicher Hohlköpfe”.

Griechenland: Revolutionärer Kampf erklärt sich verantwortlich für die Autobombe im Stadtzentrum Athens

Am frühen Morgen des Donnerstag, 10. April 2014 wurde nach zwei Warnanrufen bei den Medien vor der griechischen Nationalbank in der Amerikis Straße eine Autobombe mit 75kg Sprengstoff gezündet, die erheblichen Sachschaden in der Umgebung verursachte (niemand wurde verletzt).

15 Tage später erklärte sich die Stadtguerillagruppe Revolutionärer Kampf (Epanastikos Agonas) verantwortlich für den Bombenanschlag. Es folgen einige Auszüge aus dem langen und ausführlichen Kommuniqué, eine Übersetzung des kompletten Textes wird folgen.

Wie einige von euch vielleicht noch wissen, bekannten sich vor vier Jahren, im April 2010, drei AnarchistInnen als Mitglieder der Gruppe: Nikos Maziotis und Pola Roupa, die sich seit dem Sommer 2012 im Untergrund befinden (und für welche die Regierung vor kurzem ein immens hohes Kopfgeld ausgesetzt hat) und Kostas Gournas, der gegenwärtig in Koridallos gefangen gehalten wird.

Bekennerschreiben der Organisation Revolutionärer Kampf [25.04.2014]

Am 10. April 2014 führte der Revolutionäre Kampf einen Bombenanschlag auf das Aufsichtsdirektorat der griechischen Nationalbank in der Amerikis Straße in Athen aus, einem Gebäude, in dem auch der in Griechenland ansässige Vertreter des IWF, Wes McGrew, untergebracht ist. Obwohl die Explosion die Bank von Griechenland zum Ziel hatte, wurde auch der Hauptsitz der Piräus Bank, die sich genau gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet, beschädigt, was den Anschlag zu einem noch größeren Erfolg machte. Die Piräus Bank hat sich nämlich nach der Übernahme der ATE-Bank zu einer der größeren Institutionen des griechischen Bankensystems entwickelt, hat von der räuberischen Politik der Memoranden gegen das griechische Volk in den letzten Jahren profitiert und ist einer der finanziellen Faktoren, die für das Elend der Bevölkerung verantwortlich sind.

Der Angriff wurde mit einer Autobombe durchgeführt, die 75kg ANFO-Sprengstoff enthielt. Genau vier Jahre nach dem harten Vorgehen gegen die Organisation des Revolutionären Kampfes, vier Jahre, im Laufe derer der Staat wie auch viele Gegner des bewaffneten Kampfes über die “erfolgreiche Vernichtung” der Organisation Hurra schrien, erfolgte dieser Anschlag, um sie zu widerlegen. Der Bombenangriff gegen die Bank Griechenlands ist dem anarchistischen Genossen Lambros Foundas gewidmet, einem Mitglied des Revolutionären Kampfes, der bei einem bewaffneten Zusammenstoß mit Polizeibeamten am 10. Mai 2010 getötet wurde, als er sich in einer vorbereitenden Aktion der Organisation befand. Der Genosse verlor sein Leben bei dem Versuch, ein für eine Aktion des Revolutionären Kampfes zu verwendendes Auto zu enteignen, im strategischen Kontext der Organisation zu jener Zeit — einer Zeit, als die Wirtschaftskrise ihren Anfang nahm. Diese Strategie sah vor, Schläge und Sabotageakte gegen Strukturen, Institutionen und Personen auszuführen, die in dem historisch gesehen größten Angriff gegen die Bevölkerung eine zentrale Rolle spielten, der mit der Unterzeichnung des ersten Memorandums im Mai 2010 gestartet wurde. Lambros Foundas kämpfte und gab sein Leben dafür, dass die gegenwärtige Junta der wirtschaftlichen und politischen Eliten — die Junta der IWF/EZB/EU-Troika — nicht durchkommen würde. Er kämpfte und gab sein Leben, damit die gegenwärtige Junta des Staates und des Kapitals nicht durchkommen würde. Damit der neue Totalitarismus, der sich unter dem Vorwand der globalen Finanzkrise über den ganzen Planeten ausgebreitet hat, nicht durchkommen würde. Lambros Foundas gab sein Leben im Kampf dafür, aus der Krise eine Gelegenheit für die soziale Revolution zu machen. Der Bombenanschlag auf die Nationalbank Griechenlands ist gewissermaßen die Fortführung dieser Strategie, zu welcher auch die Angriffe auf Citibank, Eurobank und die Athener Börse gehörten.

Daher, zu Ehren unseres Genossen, trägt die Aktion gegen die Bank von Griechenland die Signatur Kommando Lambros Foundas. Außerdem ist die beste Ehrerbietung für einen Genossen, der sein Leben im Kampf gegeben hat, genau den Kampf fortzuführen, in welchem er gefallen ist. Und dieser Kampf war nie auf etwas anderes ausgerichtet und wird nie auf etwas anderes ausgerichtet sein als den Sturz des Kapitalismus und des Staates — auf die soziale Revolution.

Ein Schlag als Antwort auf Griechenlands Rückkehr auf die Märkte

Wie alle herausgefunden haben — aus Regierung, Parteien, griechischen und internationalen Medien — wählten wir für unseren Angriff den 10. April, denn dieses Datum kennzeichnet die Rückkehr des griechischen Staates auf die internationalen Finanzmärkte auf der Suche nach dem ersten langfristigen Kredit nach vier Jahren. Am nächsten Tag, dem 11. April, wurde das Oberhaupt des mächtigsten europäischen Staates, Protagonistin der Erzwingung einer extremen neoliberalen Politik und des Sparkurses in ganz Europa, zugleich eine der idealsten VertreterInnen der Interessen der europäischen Wirtschaftseliten, die superterroristische deutsche Kanzlerin Angela Merkel in Athen erwartet, um diesen “griechischen Erfolg” politisch und wirtschaftlich zu kapitalisieren. (…)

Die “Rettung des Landes” bezieht sich auf das Großkapital, die transnationale herrschende Klasse und die mächtigen Kreditgeber des Landes. Sie bezieht sich auf die Strukturen und Institutionen des globalisierten Kapitalismus. Sie ist an die Staaten geknüpft, an das politische Personal in Griechenland und Europa; an alle möglichen politischen Lakaien des Establishments, die das Regime unter allen Umständen unterstützen. Sie bezieht sich auf eine niederträchtige Minderheit der griechischen Gesellschaft.

Diejenigen, die von dieser “Rettung” nicht betroffen sind — stattdessen sind sie es, die mit ihrem eigenen Blut bezahlt haben und noch bezahlen, um das System aus der Krise zu retten — sind die überwältigende Mehrheit der Menschen. Die 5 Millionen Menschen, die in Armut leben. Die 2,5 Millionen Menschen, die in absoluter Not leben. Die 700.000 armen Kinder, die noch nicht mal das Allernötigste haben, die unterernährt sind, die frieren, die aus Schwäche in Ohnmacht fallen und für einen Teller Suppe in einer Institution landen. Diejenigen, die krank werden, die verrückt werden. Diejenigen, die wegen Schulden gegenüber Banken und Staat ihr Zuhause verlieren, die ohne Strom leben, denen zum Überleben das Nötigste fehlt. Die 4000 Menschen, die Selbstmord begangen haben, weil sie finanziell ruiniert waren. Die Tausende von Obdachlosen, diejenigen, die auf Suppenküchen angewiesen sind, die in Müllcontainern nach etwas Essbarem wühlen, die am Rande langsam sterben. Alle diese Verelendeten, die finanziell und sozial bankrott gegangen sind und mit ihrem Leben und dem Leben ihrer Kinder für die “Rettung des Landes” bezahlen. All diese Menschen haben erkannt, was es bedeutet, wenn dein Leben bankrott geht, was es heißt, wenn dein Leben nichts mehr wert ist. Sie haben erkannt, dass die “Abwendung des griechischen Staatsbankrotts” Krieg gegen die Gesellschaft, soziale Euthanasie bedeutet. (…)

Die soziale Revolution kann nicht auf eine unbestimmte Zukunft verschoben werden, auch kann sie sich nicht auf eine unklar definierte Projektierung beschränken. Sie verlangt kontinuierliche revolutionäre Aktion in der Gegenwart und schließt die Organisierung und Bildung einer wegweisenden revolutionären Bewegung ein, welche ihre strategischen Schritte ausarbeitet und definiert und mit der zentralisierten Politik des Establishments kollidiert. Sie beinhaltet den politischen Prozess und Willen, bestimmte revolutionäre Vorschläge in die Tat umzusetzen.

Unter den gegenwärtigen Umständen könnte eine revolutionäre Plattform folgendermaßen zusammengefasst werden:

– Unilaterale Beendigung der griechischen Schuldenzahlungen.
– Austritt aus der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWU) und der Europäischen Union (EU).
– Enteignung der Vermögenswerte von Kapital, Großunternehmen, multinationalen Konzernen und allen beweglichen und unbeweglichen Eigentums der Kapitalisten.
– Zerschlagung des Bankensystems, Löschung aller Bankschulden, Rückgabe allen von Banken beschlagnahmten Kleinbesitzes, Sozialisierung der Bankvermögen.
– Enteignung von Staatseigentum und Versorgungsunternehmen; Enteignung von Kircheneigentum.
Sozialisierung der Produktionsmittel, Industrie, Häfen, Verkehrsmittel, Telekommunikation, Versorgung, Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen und des Transports; die Arbeitenden organisieren sich selbst.
– Abschaffung des Staates und des bürgerlichen Parlaments von BerufspolitikerInnen. Diese werden durch ein konföderales System von Volksversammlungen und Räten der Arbeitenden ersetzt. Deren Koordinierung, Kommunikation sowie Entscheidungsfindung und -umsetzung erfolgt durch gewählte und direkt absetzbare Delegierte. Auf nationaler Ebene wird es anstelle des alten repräsentativen bürgerlichen Parlaments eine oberste Konföderale Volksversammlung geben, deren Mitglieder autorisierte Mitglieder-Delegierte sind, die von den lokalen Volksversammlungen und Arbeitendenräten gewählt und unmittelbar absetzbar sind.
– Abschaffung  der Polizei und der Armee und deren Ersetzung durch eine bewaffnete Volksmiliz, nicht eine aus Söldnern.

Eine Diskussion und Übereinkunft bezüglich einer revolutionären Plattform ist eine Grundvoraussetzung für das Erschaffen einer revolutionären antikapitalistischen Bewegung, und als Revolutionärer Kampf wünschen wir uns den Beginn eines produktiven Dialogs in dieser Sache. Es ist notwendig, dass eine Revolution nationale Grenzen überwindet. Es ist unrealistisch, zu meinen, dass eine Revolution lebensfähig ist, wenn sie innerhalb von nationalen Grenzen eines kleinen Landes wie Griechenland verbleibt. Nichtsdestotrotz lasst uns hier einen Anfang machen, in Griechenland, für die Zerstörung der Eurozone und der Europäischen Union, für die Abschaffung von Kapitalismus und Staat. Lasst uns den bewaffneten proletarischen Gegenangriff in die Tat umsetzen. Lasst uns hier, in Griechenland, einen Anfang machen, für eine internationale soziale Revolution.

LANG LEBE DIE SOZIALE REVOLUTION
FÜR LIBERTÄREN KOMMUNISMUS – FÜR ANARCHIE
FREIHEIT FÜR DIE POLITISCHEN GEFANGENEN

Kommando Lambros Foundas
REVOLUTIONÄRER KAMPF

Veria, Nordgriechenland: Aktion gegen die Einführung von Maximumsicherheitsgefängnissen

Mit Blick auf den Konsumrausch der Feiertage entschieden wir uns, am Freitag den 18. April als kleines Zeichen der Solidarität mit dem Kampf der Gefangenen gegen die Einführung der maximalen Sicherheitsgefängnisse, fünf Bankautomaten im Stadtzentrum Verias zu bemalen.

Isolation zielt auf die physische und psychische Zerstörung jener, die kämpfen, ab.

Keine Geiseln in den Händen des Staates…

Athen: Polizeiübergriff 8.4.2014 auf migrantische Straßenhändler vor der ASOEE Fakultät

Antifaschistisches Banner in Thissio (Athen 12.04.): “Solidarität mit den migrantischen Straßenhändlern vor der ASOEE”

Seit dem vergangenen Monat ist die Polizei verstärkt vor der Wirtschaftsuniversität Athens, allgemein bekannt unter dem Namen ASOEE (in der Patission Straße) präsent, um ihre Macht zu demonstrieren. Jeden Tag sind alle Arten von Bullen um die Uni herum im Einsatz mit dem Ziel, uns einzuschüchtern und uns daran zu hindern, auf dem Gehweg vor der ASOEE Dinge zu verkaufen. Im Hinblick auf die sich nähernden Kommunalwahlen wetteifern die verschiedenen Kandidaten darum, wer von ihnen am effektivsten “die Ordnung im Stadtzentrum Athens wieder herstellen” kann, wer härter gegen uns, die MigrantInnen, durchgreift, wer brutaler gegen die Studierenden und die, welche uns im täglichen Kampf beistehen, losschlägt.

Am 8. April umstellte die Polizei erneut das Gebäude der ASOEE. Ungefähr um 11 Uhr vormittags griff eine Gruppe von 20 Typen identischen Aussehens mit identischen Gegenständen in den Händen die Straßenhändler an und versuchten erfolglos, den Eingang zur Fakultät zu versperren. Ein paar Minuten später erstürmten Bullen den Gehwegstreifen. Um 15.30 Uhr wiederholte sich das Ganze. Dieses Mal griffen ungefähr 40 Typen an (Zivilbullen und einige aus der vorherigen Gruppe), von denen 2 oder 3 das Eingangstor zum Gebäude blockierten. Gleichzeitig kamen Einheiten von DELTA-Motorradbullen angefahren und begannen willkürlich zusammen mit Aufstandsbekämpfungstruppen, Menschen die umgebenden Straßen entlang zu jagen, zu verprügeln und festzunehmen. Ein männlicher Student und zwölf Migranten wurden infolgedessen auf eine Polizeiwache gebracht. Am selben Nachmittag berief die Studentenvereinigung eine Versammlung ein, an welcher viele weitere solidarische Menschen teilnahmen und es wurde eine spontane Demonstration zur Polizeiwache nach Kypseli beschlossen, wo die Festgenommenen gefangen gehalten wurden. Die Demonstration wurde von der Polizei aufgehalten; kurz darauf fand eine Protestversammlung auf dem Amerikis Platz statt. Am nächsten Tag wurden die Gefangenen zum Gericht gebracht und des Widerstands gegen die Staatsgewalt, Angriffs mit Körperverletzung und illegalen Handels beschuldigt. Zur selben Zeit drangen Bullen ohne Anwesenheit eines Staatsanwalts in die Häuser der verhafteten Personen ein, ohne jedoch etwas von Interesse zu finden. Die Verhandlung wurde auf den 23. April verschoben; der Student wurde freigelassen, die zwölf Migranten jedoch werden durch Beschluss der Polizei weiterhin in Gefangenschaft gehalten.

Die Bullen haben eine Reihe von rassistischen administrativen Gesetzen aktiviert (Präsidialdekret 113/2013, Gesetz 3386/2005) und erachten die verhafteten Migranten als “gefährlich für die öffentliche Sicherheit und Ordnung”. Dies sind Rechtsvorschriften, welche die Polizei dazu ermächtigen, unabhängig von der formalen Entscheidung eines Gerichts jede Migrantin und jeden Migranten, selbst wenn er oder sie gültige Papiere besitzt, weiterhin in Haft zu behalten. In der Praxis ist die Polizei dazu ermächtigt, Dokumente festgenommener MigrantInnen zu konfiszieren, diese für 18 Monate in einem Konzentrationslager einzukerkern und ihre Abschiebung anzuordnen. Anders gesagt hat die Polizei die Macht, MigrantInnen gefangenzunehmen und ihnen anzuhängen was sie wollen (was nebenbei das ist, was sie am besten kann…). Auf diese Weise kann sie entscheiden, dass ihre Verhaftung sie zu “einer Gefahr für die öffentliche Ordnung oder die Sicherheit des Landes” mache und behaupten, dass es Gründe für ihre Festnahme und Abschiebung gebe. Im Fall einer Anfechtung dieser Entscheidung in erster Instanz ist die zuständige Behörde, um eine Entscheidung zu treffen, wiederum die Polizei. Die letzte gerichtliche Möglichkeit, die festgenommenen MigrantInnen zur Verfügung steht, ist es, sich an ein Verwaltungsgericht zu wenden, wo die Chance auf ihre Rehabilitation de facto gleich null ist – die Richter schauen sich die Akten im Schnelldurchlauf an (eine Prozedur von 5 Minuten) und bestätigen einfach die vorherige Entscheidung der Polizei. Diese Regelungen wurden zuletzt angewendet im Fall von vier Migranten, die am 22. Oktober 2013 vor der ASOEE im Laufe eines Polizeiangriffs verhaftet wurden, und im Fall des einen von elf Verhafteten vom Viktoria Platz (im Zentrum Athens) während einer Flugblattverteilaktion gegen Gefangenenlager am 28. Dezember 2013.

Als wir verschiedene Länder verließen, glaubten wir, dass wir wenigstens weiterhin in Freiheit leben könnten. Doch wir haben unsere Freiheit verloren, sobald wir in Griechenland ankamen, obwohl die Migration nach Griechenland für uns das Risiko bedeutete, unser Leben zu verlieren – wie diejenigen, die vor der Küste der Insel Farmakonisi ertranken oder vor kurzem vor der Küste der Insel Lesbos. Als wir hierherkamen, fanden wir uns in einer Art Gefängnis wieder, ein Gefängnis ohne Mauern. Sie verleumden uns in rassistischen Kampagnen der Desinformation. In den Medien werden wir nicht anders denn als Diebe, Mörder und Überträger von Krankheiten dargestellt. Mithilfe der Einführung von rassistischen und veralteten Gesetzen wird uns nicht erlaubt, zu arbeiten. Bullen, Faschisten und Rassisten jagen uns in den Straßen. Dies geschieht nicht nur in der Umgebung der ASOEE, sondern auch in Monastiraki, Thissio, Omonia, in allen unseren Stadtteilen. Wir leben jeden Tagen in der Gefahr, eingesperrt zu werden, sei es auf einer Polizeiwache oder in einem Gefangenenlager.

Und die Dauer der Gefangennahme wird immer länger: zu Beginn war die längste Frist der Einkerkerung drei Monate, dann sechs, neun, vor kurzem 18 Monate, und von jetzt an gibt es für die Haftzeit überhaupt keine Begrenzung mehr (wenn man sich der Kooperation durch “freiwilliges Verlassen des Landes” verweigert).

Und jetzt verbieten sie uns durch ständige Polizeiüberfälle vor der Universität, auf den Straßen Dinge zu verkaufen, was unsere einzige Möglichkeit war, zu überleben. Es war die einzige Möglichkeit, ein bisschen Geld zu verdienen, unsere Miete und Wasser- und Stromrechnungen zu bezahlen und etwas zu Essen zu kaufen. Was wir uns wirklich wünschen, ist, ein Leben in Würde, im Schweiße unseres Angesichts führen zu können.

Ohne Papiere können wir nicht arbeiten, ja nicht einmal unser Haus verlassen. Wir können uns nicht in die Gesellschaft integrieren, wir haben keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung – warum verbrennen sie uns dann nicht gleich bei lebendigem Leib?

Wir sind keine Diebe, Mörder oder Vergewaltiger. Wir hören überall, dass die Länder der “Dritten Welt” un-zivilisiert seien. In diesen Ländern gibt es jedoch nicht einen solchen rasenden Hass gegen Ausländer oder so viele Gefangenenlager oder so viele Grenzzäune oder so viele durch die Polizei der Küstenwache Ertrunkenen. Griechenland hat scheinbar nicht verstanden, dass wir, die Migrantinnen und Migranten, nicht das Problem sind. Wir wollen eine Welt ohne Diskriminierungen, ohne Ungerechtigkeit, ohne Rassismus, ohne Reich oder Arm. Jeden Tag sind wir mit Existenzangst, Polizeibrutalität und der Gewalt der Bosse konfrontiert – wir sind kein Problem; aber wir können eins werden.

Kommt alle zum Evelpidon Gericht am Mittwoch, 23. April 2014* um 12 Uhr
Freiheit für die Verhafteten
Kein einziger Migrant und keine einzige Migrantin in Gefangenenlager

Gemeinschaften des Kampfes aus Einheimischen und MigrantInnen in der ASOEE und überall

Versammlung der MigrantInnen und solidarischen Menschen in der ASOEE
Jeden Donnerstag um 20 Uhr

* Das Verfahren wurde auf den 2.Mai verschoben.

[Griechenland] Freiheit ist der Weg

Es gibt keinen Weg zur Freiheit. Freiheit ist der Weg. Und Freiheit der anarchistischen GefährtInnen führt über die Trümmer des bestehenden Elends.

Und ebenso die Freiheit Aller…

Solidarität mit den Gefangenen.

Stärke denen, die aufgrund ihrer subversiven Aktivitäten strafrechtlich verfolgt werden.

Eine erhobene Faust jenen. die weiter Widerstand leisten.