Tag Archives: Porto Alegre

Solidaritätstext aus Uruguay: Solidarität mit den durch die Operation Erebo Verfolgten in Brasilien

eingegangen am 5.Dezember 2017 auf spanisch

Seit dem 24. Oktober wird in der Stadt Porto Alegre, Brasilien, eine neue Operation der Repression und Einschüchterung der anti-autoritären und anarchistischen Bewegung vorangetrieben. Es werden private Häuser, Soziale Zentren, Büchereien und anarchistische Räume attackiert.

Die Aktionen der Zivilpolizei, der Presse und ihre Medienshow dienen auch der Ausarbeitung der Inszenierung von Verfolgungswahn, um Kämpfe und Solidaritäten zu isolieren und damit das Umfeld zu erzeugen, um den Schlag, die Übermacht und den Druck auf die Gefährt*innen und den ihnen Nahestehenden zu verstärken.

Die erneute böswillige Lesart der Griechischen Mythologie, die sogenannte Operation Erebo, wird durch die zivile Staatspolizei von Porto Alegre umgesetzt, wobei bei den letzten Vorgängen am 30. November (neue Razzien und Durchsuchungen) davon ausgegangen wird, dass sich auch die Bundespolizei von Brasilien an den Ermittlungen beteiligt.

Dadurch setzt sich historischen Verfolgung anarchistischer und antiautortärer Ideen und Praktiken fort. Die Mainstream- Medien vermitteln die Möglichkeiten der Umsetzung des kürzlich verabschiedeten Anti-Terrorgesetzes in Brasilien.

Wir glauben, dass es notwendig ist, die derzeitige Situation sichtbar werden zu lassen, die die Sozialen Räume und alle Orte, die eine widerständige Position beziehen, erleben müssen.

Wir ermutigen euch dazu, euch über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und Solidarität mit den rebellischen Gefährt*innen zu zeigen, die durch den brasilianischen Staat verfolgt werden.

Ausgestreckte Hand, den Gefährt*innen, geballte Faust dem Feind. Anarchistische Solidarität.

Porto Alegre, Brasilien: Operation Erebo – Die Jagd auf Anarchist*innen geht weiter

erhalten am 1. Dezember 2017 auf portugiesisch

Heute, am 30. November 2017 hat die Operation Erebo erneut Anarchist*innen angegriffen. Sie sind in einige Häuser eingedrungen, haben Dinge gestohlen und alles zerstört, was ihnen in die Quere kam. Zur Zeit können wir nicht sagen, ob weitere Häuser betroffen sind. Die Kommunikation ist ungewiss, weil wir nicht das Ausmaß der polizeilichen Interventionen kennen. Dieses Mal wurde in den Medien nichts gesendet.

Selbst als sich der Sturm, ohne Verhaftungen oder neuen Informationen zur Operation, beruhigt zu haben schien, sind wir uns sicher, dass sie uns suchen. Im Gegensatz zu anderen Razzien, scheinen sie es bei der Operation Erebo langsam angehen zu lassen, aber ohne dass es zu Unterbrechungen käme.

Wir bleiben stark, entschlossen und auch bei diesen Verfolgungen ist es sicher, dass die Liebe zur Freiheit lauter ruft.

Es fehlt nicht an Solidarität und Unterstützung und die verschiedenen anarchistischen Positionen sind standhaft geblieben, hinsichtlich ihrer Ablehnung von Autorität und ihrem ausgestreckten Arm zu ihren Gefährt*innen. Dieses lässt uns stärker werden.

Verbreitet die Nachrichten.

Ausgestreckte Arme für unsere Gefährt*innen, Geballte Fäuste unseren Feind*innen!

Lasst uns Anarchie leben!

Sydney, sogenanntes Australien: Solidarität mit den Anarchist*innen aus Porto Alegre

Solidarität aus Sydney, sogenanntes Australien, mit Anarchist*innen aus Porto Alegre, die der Repression des brasilianischen Staates ausgesetzt sind. Die Fotos sind vor der anarchistischen Bücherei und Buchhandlung “Jura Books” in Petersham, Sydney geknipst worden.

via Insurrection News / auf portugiesisch

Sin Banderas Ni Fronteras aus Chile zu den Durchsuchungen anarchistischer Zentren in Brasilien

Aktion ist Solidarität

Über die Durchsuchung anarchistischer Zentren in Brasilien und für die  Internationalisierung der anarchistischen Offensive angesichts der  Repression im Südkegel.

Wie bereits in einigen Medien und Blogs berichtet wurde, ist die  Zivilpolizei von Rio Grande do Sul in Brasilien am Morgen des 25.  Oktobers, in anarchistische Lokale und Wohnungen eingedrungen. Die  Durchsuchung geschieht im Kontext einer Untersuchung über Angriffe  gegen Banken, Polizeireviere, Automobilunternehmen und Zentralen von  politischen Parteien, die von anarchistischen Gruppen in Porto Alegre  in den letzten vier Jahren verübt wurden. All dies passierte kurz vor  der 8ten anarchistischen Büchermesse Porto Alegres, die eigentlich am  27. Oktober stattfinden sollte, aber nun bis auf weiteres verschoben wurde.

Die Polizei nennt diesen Repressionsschlag gegen anarchistische  Genoss*innen „Operation Erebos“. In der griechischen Mythologie war  Erebos der Gott der Finsternis und der Unterwelt.

Laut den Repressionskräften begannen die Ermittlungen  bereits vor einem Jahr, nach einem versuchten Angriff gegen ein  Fahrzeug außerhalb eines Polizeipräsidiums. Laut dem Polizeidirektor  der Bundespolizei (Fabio Motta), umfasst die Untersuchung über 30  Verdächtige aus Brasilien, Chile, Bolivien und Frankreich, die, wie  der Pressesprecher der Zivilpolizei (Emerson Wendt) klarstellte, zu  einer Organisation gehören die sich „gegen jegliche Form der Macht,  der Kontrolle und der Moral innerhalb der bestehenden Gesellschaft“  positioniert.

Zur gestohlenen Kriegsbeute der Bastarde, gehören dieselben  Materialien die bereits von anderen repressiven Operationen in der  Region bekannt sind, wie die „Operation Salamander“ („Caso Bombas“,  Chile 2016) oder die Repression gegen anarchistische Kreise in  Bolivien im Mai 2012: Bücher, Masken, Broschüren, Plakate, Computer  und, besonders in diesem Fall, Öko-Bausteine, welche von der Polizei  als Molotow Cocktails bezeichnet wurden.
Die Vorwürfe seitens der Repression lauten wir folgt: Versuchter Mord,  Bildung einer kriminellen Organisation, Bandenbildung und Beschädigung  von öffentlichem Eigentum mit explosivem Material.

Die lokalen Medien hingegen, spielen ihre gewohnte Rolle als miserable  Kollaborateure, um die Repression zu rechtfertigen. In einer  Nachrichtensendung zeigte sogar ein Reporter mit seinen eigenen Händen  (ohne Handschuhe) einen angeblich wichtigen Beweis, der die  Gefährlichkeit der vermeintlichen kriminellen Gruppierung aufzeigen  soll: eine Kopie des Buches „Chronologie der anarchistischen  Konfrontation“, in dem verschiedene direkte Aktionen innerhalb des  Territoriums des brasilianischen Staats, dargelegt werden.

Jenseits der Beweise und Vorwürfe, sehen wir wieder einmal mehr wie  die repressiven Strategien der Staaten sich internationalisieren und  anti-autoritäre Kreise und Genoss*innen treffen. Dadurch wird  versucht, die Entwicklung des anarchistischen Kampfes, mitsamt all  seinen Formen uns Ausdrücken, zu bremsen.
Angesichts der momentanen Situation, kann unsere Antwort nur die  internationale Solidarität und die Stärkung der Aktions – und  Koordinierungsnetzwerke sein, um die anarchistische Offensive im Kampf  gegen die Staaten und jede Form der Macht zu kräftigen

Von Chile bis Brasilien, Solidarität, Agitation und direkte Aktionen  gegen jede Autorität!
Sin Banderas Ni Fronteras, Zelle der anti-autoritären Agitation

Chile, 26.Oktober 2017.

Brasilien, Porto Alegre: Erklärung der Veranstalter*innen zur Absage der diesjährigen Anarchistischen Buchmesse

Die Zivilpolizei des Bundestaates Rio Grande do Sul hat in in Porto Alegre und der Hauptstadtregion in libertären Räumen und Häusern von Individuen, die sie als Anarchist*innen identifiziert hat, rund ein Dutzend Durchsuchungsbefehle vollstreckt sowie Beschlagnahmungen durchgeführt. Die Durchsuchungsbefehle sind Teil von Ermittlungen, die seit über einem Jahr laufen. Wir verstehen, dass es sich um keinen Zufall handelt, dass diese Polizeiaktion nur zwei Tage vor der 8. Anarchistischen Buchmesse von Porto Alegre stattfindet.

Aufgrund dieses Hintergrunds von Unterdrückung und Verfolgung anarchistischen Gruppen und Einzelpersonen haben wir beschlossen, die anarchistische Buchmesse von Porto Alegre in diesem Jahr abzusagen. Wir verschwinden, unterhalb der Radargeräte, nur um an anderer Stelle wieder aufzutauchen, ohne aufzuhören Räume und Momente der Freiheit zu schaffen. Die Stadtkarte ist nicht das Hoheitsgebiet und deshalb ist der Staat und das Kapital blauäugig.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Polizei eine Kampagne startet, die die Beschuldigt*innen als Mittäter*innen verantwortlich macht, weil sie über keinerlei Beweise verfügt. Es ist die Aufgabe der Polizei, zu beschuldigen und Beweise zu fälschen. In den Schlagzeilen dienen anarchistische Bücher, Transparente und Plakate als „Beweise für Verbrechen. Dieses verdeutlicht, dass jede Meinungsäußerung, die sich dem Staat nicht unterwirft, kriminalisiert wird und dass es keine Freiheit in der Demokratie und im kapitalistischen System gibt. Tatsächlich, hat es unter keiner Regierung jemals Freiheit gegeben, sondern lediglich als reine Illusion, die verflogen sein wird, sobald sie dem Interesse des Kapitals nicht mehr nützt. Das ist es, was gerade in vielen Ländern vor sich geht, mit zunehmender Repression, stärker werdenden Faschismus und wachsender Fremdenfeindlichkeit.

Aus diesem Grund, vertreten wir die Überzeugung, dass es vorerst besser ist, wenn wir uns von einem anderen Ort aus, jenseits des Rampenlichts, neu aufstellen. Es ist eine Entscheidung, die uns sehr weh tut. Umso mehr nach dem Engagement, das wir dieser Veranstaltung gewidmet haben, dem Zuspruch und allen Vorschläge für Aktivitäten, die uns von nah und aus der Ferne erreicht haben. Außerdem wegen der Leute die sich bereits auf den Weg hierher gemacht haben und auch, weil der Zyklus unterbrochen wird, in dem die 8. Anarchistische Buchmesse in der Stadt sein würde.

Wir wissen, dass diese Angriffe von den Schlimmsten unter unseren Gegner*innen ausgehen. Sie ergreifen verschiedene Maßnahmen, gehören aber zur gleichen Reihe, wir wir sie in anderen Bereichen erkennen können. In anderen Fällen greifen sie auf einen sittlichen Diskurs zurück, um, wie bei der Ausstellung im Queer-Museum, zu zensieren oder auf fachliche Diskurse, wie die Täuschung, dass “die Wirtschaft gut läuft”, während die Armut nur zunimmt. Dabei nutzen sie Pseudo-Fakten und physische Gewalt, um die Kontrolle über die Köpfe und Körper der Menschen zu behalten, die sie dominieren wollen. Während sie Molotow-Cocktails aus PET-Flaschen hochgehen lassen, werden wir stärker.

Lasst uns Solidarität mit allen zeigen, die kriminalisiert werden. Von Italien bis Argentinien, von den Vereinigten Staaten bis Russland, ist unser Kampf derselbe.

Wir ergeben uns nicht, und wir werden unserer brennendes Verlangen nach Freiheit nicht verlieren!

Quelle

 

Porto Alegre, Brasilien: Aktivitäten im Monat Mai in der Biblioteca Anárquica KAOS

Samstag 29. April

Video- Debatte: Einführung in den Black Block 17 Uhr

1. Mai

Die Auseinandersetzungen von Haymarket und der anarchistische Aufstand vom Mai 1886

4. Mai

dissidentes Übertreten:  Anarchist*innen / Queer Crossing

Samstag, 6. Mai:

Video -Debatte:  Propaganda durch Fakten

Samstag, den 13. und Sonntag, den 14.

Kämpferisches Tätowieren:  Solidarische Tätowieraktivität

Öffnungszeigen der Bibliothek:

Montags und donnerstags von 14-19 Uhr

Samstags von 13-19 Uhr

auf Portugiesisch

Porto Alegre, Brasilien: Kämpferisches Tatoo * Solidarität zwischen Besetzungen. Tätowierungsveranstaltung in der Biblioteca Kaos. Porto Alegre am 13. und 14. Mai

Seit der Welle von Verfolgung und möglichen Strafen im Rahmen der Räumung des El Solidario in Uruguay, wühlen uns verschiedene Themen auf. Die Notwendigkeit unsere Gefährt*innen zu unterstützen und auch die Vorstellung immer auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein.

Deshalb laden wir euch zur Veranstaltung “Kämpferisches Tatoo.  Solidarität zwischen Besetzungen” ein.

Bei dieser Veranstaltung können wir uns, zusätzlich zum gemeinsamen Austausch über Anarchie und Positionen gegen Einkerkerung, tätowieren und auf diese Weise gemeinsam eine Solidaritätskasse gegen Repression schaffen. Wir glauben, dass es wichtig und dringend erforderlich ist, einen solidarischen Beitrag an bedürftige GefährtInnen zu senden und dass unsere Reaktion schnell erfolgt.

Gleichzeitig ist es wichtig, immer auf diese Art von Bedarf vorbereitet zu sein.

Wir laden euch dazu ein, euch an dieser Veranstaltung zu beteiligenund eure Anwesenheit für die Veranstaltungstage Samstag, den 13. Mai und Sonntag den 14. Mai zu bestätigen.

Bald folgen zusätzliche Informationen, Kontaktmöglichkeiten und die Webpages der KünstlerInnen.

Um Solidarität in Wort und Tag zu gestalten..

Kaos Bibliothek

Kontakt der Anarchistischen Biblothek Kaos: bibliotheka-kaos@riseup.net

Porto Alegre, Brasilien: Vandalismus gegen lutherische Kirche

Am Morgen des 21. März verzierten wir mit Farbe die Fassade der lutherischen Kirche in der  Senhor dos Passos Str.  im Zentrum von Porto Alegre als Geste der Stärke und Solidarität mit den Gefährt*innen des La Solidaria, einem besetzten Raum, der die Türen für viele Veranstaltungen und Möglichkeiten öffnete, für die Komplizenschaft und Rebellion.

Damit sie mit dieser Gäste die Wärme der Affinität fühlen  und der Turbulenz des permanenten Konflikts weiter folgen!

auf Portugiesisch / auf Spanisch

 

Porto Alegre, Brasilien: 2. April – Eröffnung des neuen Raumes der anarchistischen Biblioteca KAOS

Anmerkung: Am 12. März wurde als Ersatz für die im letzten Jahr geräumte Biblioteca KAOS ein Ersatzraum in der Coronel João Manoel Str. 641 besetzt. Dieses Haus, das sich mitten im historischen Zentrum von Porto Alegre befindet, stand drei Jahre leer. Zur Überraschung und Freude der BesetzerInnen hat die Nachbarschaft die neue Besetzung bisher gut aufgenommen und sich solidarisch gezeigt.

Sonntag, 2. April, gegen Mittag. Eröffnung des neuen Raumes der Biblioteca Kaos.

Hallo Gefährt*innen!

Mit dem intensiven Gefühl der Ermutigung, die uns die neue Besetzung gibt, öffnen wir bereits offiziell die Türen unseres neuen Raumes und laden euch am Sonntag, den 2. April gegen Mittag zur Eröffnung ein. Fühlt euch frei Materialien mitzubringen. Wir nehmen diese Einladung zum Anlass, Grüße an die GefährtInnen aus Thessaloniki, Komotini, an die Besetzer’innen von Griechenland , an die GefährtInnen aus Chile und Porto Alegre zu senden, die uns alle Solidaritätsgrüße anlässlich der Räumung des alten Raumes ausgerichtet haben.

Biblioteca KAOS

Auf dem Poster ist zu lesen:

ERÖFFNUNG DES NEUEN RAUMES DER KAOS BIBLIOTECA KAOS

Sonntag, den 2. April, gegen Mittag

Escadaria Joa Manuel zwischen Fernando Machado Str. und Duque de Caxias Str.

Mittagessen (bringt Löffel und Teller mit)
Musik
Präsentation der Sammlung der Bibliothek

Austausch von Ideen über Hausbesetzungen und Gentrifizierung

auf Portugiesisch

Brasilien, Porte Alegre: Bekennung zu Angriffen gegen das Herrschaftssystem und zur Verteidigung der Erde

Wir prägten die Ankunft der Wintersonnenwende dieses 2016 mit heissen Feiern und nächtlichen offenen Feuern und attackierten und zerstörten damit die Werkzeuge des Herrschaftssystems, die demselben, seiner Kontrolle und Zerstörung der Erde, des Wassers und der Luft nützen…

Am kalten Morgen des 30. Mai zwischen Sonntag und Montag besuchten wir Einrichtungen von Net Sul* im bürgerlichen Quartier Petrópolis von Porte Alegre. Wir brachen die Schutztür zum Grundstück auf und hatten freien Zugang zu den Übertragungsantennen. Die dort anwesenden Wachen merkten bis zum Ausbruch des Feuers nichts.

Das Fernsehen und die Informationsflüsse auf den Computer-, Handy- und Tabletschirmen ersetzte bei Vielen, die in der Nähe des Feuers verweilten, das miteinander Sprechen, ein sich in die Augen schauen, die Düfte, das Licht der Sterne, aber nicht bei uns.

Es sind äusserst wichtige Mittel um durch Abrichtung den Herdenzusammenhalt herzustellen. Indem Werte, Verhaltensweisen und Träume diktiert werden. Indem das individuelle und kollektive Leben entscheidend beeinflusst werden. Ihre BesitzerInnen und AnsagerInnen sind treue Knappen dieses uns umwickelnden Gewebes, von dem wir misshandelt werden. Sie profitieren, bieten an und leben von der Einlullung und mentalen Sklaverei, die durch diese Apparate und ihre Spektakel verabreicht werden.
Wir wissen, dass die von der Kraft des Feuers am Net Sul verursachten Schäden nicht genügen, doch immerhin kam es an diesem kalten Morgen zum Ausbruch des Feuers des Hasses gegen die Herrschaft und ihre Abrichtung.

Die hypnotisierte industrielle und technologische Gesellschaft, die an einem ewigen Hunger erkrankt ist, der nicht durch Ausgewogenheit satt macht, sondern vor lauter Gier in einem selbstmörderischen Fortschritt in sich selbst zusammenbricht, schreitet mit langen Schritten auf dem Wege der Ausrottung der Freiheit und der Vernichtung des Lebens voran. Staat, Kapitalismus, Zivilisation machten alles zu ihrem Besitz, sie wollen alle Tiere, die gesamte Erde, das ganze Wasser und die gesamte Luft.

Welches Tier würde angesichts dieser Realität wohl friedlich bleiben? Wir nicht. Und du?

Trotz aller Zwänge der Gesellschaft, der Schulen, Kasernen, Propaganda, Kirchen, Fernseher, der Arbeit und der Herrschaftslogik kann es ihnen nie gelingen alle abzurichten.

Hier werten wir die Aktion des Individuums auf. Wir betrachten die Aussage als falsch, dass die Aktion eines Individuums seine Umgebung nicht verändert. Wir wissen, dass wir alleine, zu zweit, zu dritt, in der Gruppe, durch die Liebe zur Freiheit, durch den Hass gegen die Herrschaft Seite an Seite ohne LeaderInnen vereint uns selbst und unsere Umgebung verändern können. Und zwar indem wir die Werkzeuge der Herrschaft, der Kontrolle und der Verwüstung der Erde zu Staub und Asche machen.

Wir traten mit einem Donnerschlag und Blitzen am regnerischen Morgen des 234. Juni von Donnerstag auf Freitag am Ufer des rio Guaiba inmitten des traurigen Baumfriedhofes auf, der von den Uferverbauungen des Guaiba versursacht wurde.

Und wie man hier schon immer sagte: „Die Städte sind ein grosser Friedhof für Leben, Träume und Ökosysteme“. Ihre Vergrösserung/Modernisierung sind die Stärkung einer der Natur gegenüber feindlichen „Lebens“-Form, die eine unter uns Menschenwesen herrschende Mentalität und Praxis der Apartheid aufweist.

Und wir übertreiben nicht. Schlussendlich hat man in Porto Alegre keinen Zugang zum Wasser mehr. Alles in allem sind die Missbräuche zahlreich und obendrein zerstörten sie das übriggebliebene Gebüsch, das vor Ort noch überleben konnte. Auch die Vögel weinten, wir sahen es. Und wir sahen auch eine Eule, die uns von einem Pfosten herab als Zeichen der Komplizenschaft ihr Pfeifen geschenkt hat.

Um Mitternacht überwanden wir auf der Höhe des Maschinenparks das Gehege und drangen in die Verbauung ein. Wir vermieden die Sicherheitsleute und zündeten zwei Maschinen an. Eine am Hinterrad während die zweite, mit offener Kabine, ein schlimmeres Schicksal ereilte. Wir freuten uns.

Die Zeitungen berichteten nicht darüber. Am Freitag entfernten sie die stärker beschädigte Maschine und reparierten die Pneus der anderen und alles geht mit der „nachhaltigen“ Entwicklung der Zivilisation des Fortschritts, der Ausrottung völlig „normal“ weiter, als wäre nichts. „Rede nicht über die Krise, arbeite“.

Wir wissen, dass es hier und in der Region wie auch auf der ganzen Welt Wesen gibt, die entschieden haben dem Herrschaftssystem, seinen Gesetzen, seiner Ordnung, seinem Frieden nicht zu Diensten zu stehen. Indem sie Territorien, unterschiedliche Lebensformen und Lebensweisen verteidigen. Wir sind Teil dieses verbreiteten Kampfes.

Durch die Hitze des Feuers dieses Angriffes senden wir unser Zeichen der Solidarität an alle die im Kampf stehen, an alle, die von der Repression des Herrschaftssystems betroffen sind. Wir antworten den Mäzenen, den Strukturen, den Symbolen und Werkzeugen dieses Szenarios mit Kampf und Angriff.

Wir freuen uns über die Schliessung des Zoos von Villa Dolores in Montevideo und über jeden selbstbestimmten Kampf, der in dieser siegreichen Schlacht geführt wurde. Grüße!

Wir zelebrieren mit diesem Angriff auch den Monat für die Erde und gegen das Kapital. Wir werden Victor Kaigang niemals vergessen und aufhören ihn zu rächen. Für alle vernichteten und unter Feuer genommenen Guarani Kaiowa im Mato Grosso, für die Zerstörung von Belo Monte, der Flüsse Tapajós und Madeira und für alle Bauvorhaben zur „Beschleunigung des Wachstums“. Für Mariana. Für die drei, die im Paraná durch die Kugeln der Schergen des Agrobusiness ermordet wurden und für die gesamte Jugend, die von den locker sitzenden Waffen der Polizei ermordet wurde.

Und klar, für den Jaguar, der den Militärangehörigen angegriffen hat, der ihn in einem der Darbietungen auf dem Weg der olympischen Fackel im Amazonaswald zur Schau stellte. Für den Eisbär, der in seiner argentinischen Gefangenschaft ermordet wurde. Für den in den USA ermordeten Gorilla.

Wir reagieren, mit der Natur. Schlussendlich sind wir ein Teil von ihr.

Grüße an alle auf der ganzen Welt, die im Kampf gegen die Herrschaft stehen, von Chile bis Griechenland, von Mexiko bis Deutschland, von Spanien bis zur Türkei.  Zur Verbreitung des Angriffs.

Gruppe der Feindschaft gegen die Herrschaft.

Winter 2016

*IT-Unternehmen (Informationstechnologien), Dienstleister des Staates, der Armee und von verschiedenen privaten Energieproduktionsunternehmen und auch von Coca Cola. Ist auch in den Branchen PayTV-, Internet-Übertragung und Glasfaserkabel tätig.

Üb. mc, Knast Salez, CH aus dem spanischsprachigen Blog

Komotini, Griechenland: Transparent und Plakataktion aus Solidarität mit der Biblioteca KAOS in Brasilien

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Der Biblioteca KAOS droht am 4. August 2016 die Räumung.

Solidarität mit dem anarchistischen Squat Biblioteca KAOS in Brasilien!
Konflikt ist die einzige Antwort!

SOLIDARITY-KAOZDas Utopia A.D. hat eine Plakataktion in Komotini durchgeführt, aus Solidarität mit der Biblioteca KAOS in Porto Alegre, die von Räumung bedroht ist. Auch Fuck Nations Squat the World’  Poster wurden aus Solidarität mit den von harter Repression betroffenen BesetzerInnen in Thessaloniki plakatiert.

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Heraklion, Kreta: Brandstiftung aus Solidarität mit Squats

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Am frühen Morgen des 1. August haben wir in der Stadt Heraklion auf Kreta an einer Kirche einen Brandsatz gelegt. Diese Aktion wurde von uns als minimale Antwort auf die letzten Operationen der Kirche in Kooperation mit den Strafverfolgungs- und Polizeikräften in Thessaoloniki ausgeführt, wo besetzte Freiräume geräumt und einer von ihnen abgerissen wurde. Wir sehen diese Vorgehensweise als Beitrag zum Aufruf von GefährtInnen der Rigaer 94 in Deutschland für einen Schwarzen Juli.

“Am 22. Mai 2008 wurde Mauricio Morales beim Transport einer Bombe getötet, die für die Schule für Gefängniwärter in Chile vorgesehen war. Mauricio beteiligte sich am besetzten Sozialen Zentrum und Bilblithek “Sacco und Vanzetti” und setzte die Begegnung von öffentlicher und illegaler Aktion in die Praxis um. Ein Hausbesetzer und ein Bombenleger, er unterschied weder zwischen den Handlungsmitteln, noch verfing er sich innerhalb Inseln voller Pseudo-Freiheit .” (Verschwörung der Feuerzellen/FAI-IRF, Zelle der Stadtguerilla)

Solidarität mit Squats
Solidarität mit  inhaftierten GefährtInnen weltweit

Gegen jede(n), der / die die Freiheit verletzt
Diese Welt wird nicht  verbessert, sondern zerstört

PS. Am Donnerstag, den 4. August droht der Biblioteca Kaos in Porto Alegre die Räumung. Die GefährtInnen werden das Squat nicht aufgeben und werden es verteidigen. Von ganzem Herzen wünschen wir ihnen Kraft und senden Ihnen kameradschaftliche Umarmungen der Solidarität.

auf Englisch  / auf

Brasilien: Nachwirkungen auf die 1. Autonome und Feministische Buchmesse in Porto Alegre

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Ursprünglich am  2. November erhalten

Seit dem Beginn der FLIFEA [die 1. Autonome und Feministische Buchmesse in Porto Alegre], erlitten wir machistische und faschistische Verfolgung und Aggressionen. Bedrohungen, Provokationen und feindliche Präsenz konnten die ganze Zeit wahrgenommen werden. Aber was Sonntag Nacht geschah (1. November 2015), verdient besondere Bekanntmachung, um damit auf die staatliche Gewalt hinzweisen, die die institutionelle Frauenfeindlichkeit ausdrückt, die Frauen systematisch verletzt.

Samstag Nacht fand ein künstlerischer Workshop statt, an dem ungefähr zwanzig Frauen teilnahmen. Vermutlich aufgrund von „Ruhestörung“ kam ein Polizeifahrzeug mit zwei Polizisten. Sie filmten und schüchterten die anwesenden Frauen ein, die mit ihnen sprachen. Das erzeugte Schutzreaktionen unter den Frauen, die versuchten wegzugehen und dabei das Geschehen zu filmen. Kurz darauf kamen mehr Fahrzeuge mit mehr Bullen hinzu, die extrem agressiv auftraten und von Anfang an ausgesprochen rassistisch waren. Sie versuchten eine von uns auf gewaltsame Art zurückzuhalten, was eine Serie köperlicher Übergriffe durch die Polizei auslöste. Die Folge waren neun verletzte Frauen, vier davon schwer, die ärztlich behandelt werden mussten.

Viele Aggressionen ereigneten sich gleichzeitig, es gab Bullen, die sogar ihre Waffen zogen – einer von ihnen bedrohte uns mit gezogener Waffe mit den Worten „Ich werde auch verbrennen“ Unter den Bedrohten in dieser Situation warnte eine der Frauen, dass sie schwanger ist. Aber das war für die Bullen nicht relevant. Zwei (männliche) Anwohner, die in der Zeit im Viertel waren, wurden von der Polizei auch mit Schlagstöcken geschlagen. Besonders Frauen mit Mobiltelefonen wurden angegriffen, wobei 2 Handys von den Bullen gestohlen wurden. Einige der Frauen, die versuchten zu fliehen, konnten der Polizeigewalt nicht entkommen. Sie wurden verfolgt und nieder geschlagene und noch am Boden liegend getreten und mit Knüppeln geschlagen. Andere Frauen versuchten sie zu schützen, indem sie ihren Körper als Schutzschilder einsetzten. Diese Szene wiederholte sich und mitten unter Schlägen schafften es die Frauen in die Nähe des nächsten Krankenhauses zu gelangen. Hier zerstreuten sich die Bullen endlich .

Zu keiner Zeit wurden Gefährtinnen zurück gelassen; wir blieben sicher zusammen, um diesen Bericht zu schreiben und um alle Menschen zur Solidarität aufzurufen, die in der Lage waren uns zu diesem Zeitpunkt zu unterstützen.

Die Messe läuft am Montag (2. November 2015) weiter, am selben Platz wo die Angriffe sich ereigneten. Unter Berücksichtigung, dass Frauen sie, ohne über die Vorfälle informiert zu sein, besuchen, müssen wir präsent sein und benötigen jede mögliche Unterstützung. Wir werden den Tag mit einem Gespräch über diese Situation beginnen. Wir benötigen die Anwesenheit so vieler Menschen wie nötig, um die Fortsetzung der Messe am letzten Tage zu gewährleisten. * Das ist, wie Menschen zurückkämpfen. Wir werden nicht ruhig bleiben und wir werden gemeinsam, nicht nur im Streit auf der Straße und im öffentlichen Raum, Widerstand leisten. Wir kämpfen auch gegen ein System, das nicht die Selbstorangisierung von Frauen akzeptiert und sich selbst durch unterwürfige Existenz bedroht fühlt. Dieser Vorfall hat den maximalen Hass aufgedeckt, der Frauenfeindlichkeit zu Grunde liegt. Wir fühlen, dass wir aus Gründen unsere Überlebens mit all dem auseinander setzen müssen. Für alle von uns, die den Krieg dieser Welt gegen Frauen leben. *

Übersetzungshinweis: Der letzte Tag der Veranstaltung, verwandelte sich in einen großen Protestmarsch.

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Griechenland: Anarchistischer Spaziergang im Zentrum von Athen

Am 7. November 2015 mittags haben einige von uns inmitten der samstäglichen Menschenmassen eine Intervention vom Exarchia Viertel sowie den Straßen des Zentrums bis Monastiraki und Thissio durchgeführt. Hiermit wollten wir unsere Solidarität mit GefährtInnen aus verschiedenen Teilen der Welt ausdrücken, speziell den Territorien von Brasilien, Uruguay und dem Spanischen Staat.

Solidarität mit dem «La Solidaria» Squat, Von Montevideo – Uruguay bis Griechenland, wir sind der selbe Widerstand.
“Kraft den unterdrückten GefährtInnen – Immer mit erhobenem Kopf”
“Nicht einen Schritt zurück im feministischen Kampf – Solidarität mit den Gefährtinnen in Porto Alegre, Brasilien”
“Keine frauenfeindliche Angriffe ohne Antwort – Solidarität mit den Gefährtinnen in Porto Alegre, Brasilien”
“Kein frauenfeindlicher und rassistischer Angriff bleibt unbeantwortet – Tod dem Staat – Lang lebe die Anarchie!

Wir haben Transparente auf Portugiesisch,  Englisch, Spanisch und Griechisch an den Toren des Polytechnikums (Patission), in Exarchia und gegenüber der Metrostation in Thissio angebracht.

“Achtung, Patriarch, Achtung Sexist… FeministInnen rütteln die ganze weite Welt”
“Wir erfahren jeden Tag Gewalt, mit jeden Machismus, mit jeden Rassismus”
“Ich war ein junges Mädchen und es gab Arbeitslosigkeit… Ich wurde eine rufiana (Polizei-Spitzelin)”
“Weder Sexismus noch Transphobie, scheiß auf jeden informierten Schläger und auf das Patriachat”
“Internationaler und libertärer Kampf, lasst uns die Frauenfeindlichkeit auf den Straßen brechen”
“Die Befreiung wird total sein, Ohrfeigen und Tritte für jeden Vergewaltiger”
“Wir sind viele und wir sind Überall – wir werden die Städte – Gefängnisse stürmen”
“Von Griechenland bis Brasilien, Nieder mit dem Etatismus, lang lebe die Anarchie”

Auf unserem Weg haben wir auch  Flyer (1, 2) aus Solidarität mit den libertären Feministinnen in Brasilien geworfen. Diese haben mit Würde und der Fortsetzung ihrer Aktion auf den brutalen Angriff der Bullen geantwortet, den sie auf der 1. Autonomen und Feministischen Buchmesse in Porto Alegre erleiden mussten.

In der Patission Straße hängten wir drei Transparente zum selben Fall auf.  “Nicht ein Schritt zurück im feministischen Kampf – Solidarität mit den GefährtInnen in PorteAlegre, Brasilien”, auf dem Exarchia Platz “Kein frauenfeindlicher Angriff ohne Antwort – Solidarität mit den Gefährtinnen in Porto Alegre, Brasilien” und in Thissio: “Kein frauenfeindlicher und rassistischer Angriff bleibt unbeantwortet – Tod dem Staat – Lang lebe Anarchie.“

Das andere Transparent in der Patission Straße wurde aus Solidarität zu den im Rahmen der letzten Operationen der Strafverfolgungsbehörden des Spanischen Staats angebracht.“ Stärke den unterdrückten GefährtInnen – Immer mit erhobenen Kopf.“

Am Eingangstor in der Stournari Straße hingen wir ein Solidaritätstransparent für das Autonome Soziale Zentrum La Solidaria in Montevideo, Uruguay auf. Es ist gegenwärtig von Räumung durch den neuen Eigentümer bedroht, weil gemäß der Räumunsklage das Gebäude “gefährdend duch eine anarchistische Gruppe besetzt” sein soll. Der Raum, seit Februar 2012 befreit, ist  erneut von Repression betroffen, weil das Projekt – mit anderen- Urbanisierungsplänen und Immobilienspekulation in diesem Bezirk Widerstand leiste. Auf dem Transpartent steht: „Solidarität mit dem «La Solidaria» Squat, Montevideo – Von Uruguay nach Griechenland, wir sind der selbe Widerstand.“

auf Griechisch, Englisch

Porto Alegre, Brasilien: Bekennerschreiben für die Explosion im Militärgericht der Union und Brandstiftung an Fahrzeugen der Militärpolizei

22. Mai 2014

Ihr kriegt was ihr gebt.

Wir sind uns sicher, dass wir nicht zu spät zur Gedenkfeier an den 1. April 1964 gekommen sind. Hier also kommt unser schlichtes Geschenk an alle Militaristen und UnterstützerInnen (Schweigen ist Zustimmung) des Staatsstreichs 1964, der zwar Namen und Form geändert hat, aber nicht zu Ende ist. Wir brachten unseren Beitrag zum kämpferischen Gedenken, das keinen Frieden mit den Militaristen und der Demokratie macht.

Mögen diese Flammen für die Menschen auf Haiti leuchten und ihnen Solidarität vermitteln. Seit mehr als zehn Jahren leiden sie unter einer Besatzung durch die brasilianische Armee, Businessleute und die Vereinten Nationen.

Neben einem Haufen anderer Scheiße hat es der Prozess der Militärdiktatur mithilfe von Zensur, Schule, Fernsehen, Mode, Fußball und Armut geschafft, Generationen von jungen Leuten in schwachköpfige Arschlöcher zu verwandeln. Wir sind traurig, zu sehen, dass aus ihnen reaktionäre oder besser gesagt gute Bürger geworden sind, die ihre Entscheidungen getroffen haben. Die KritikerInnen von gestern identifizieren sich mit dem Herrschaftssystem, und zwar total.

Heute ist es durch Demokratie möglich, mit Zustimmung Herrschaft über Menschen aufrechtzuerhalten, wobei jede Person meint, im politischen Spiel mitzuspielen, wie sie oder er will, ungerührt davon, dass ihre Stimme nichts entscheidet, und dass die wirklichen EntscheiderInnen lachen und sich amüsieren.

Die moderne Zivilisation hat ein gigantisches Ausmaß an Zerstörung der Erde, der Gewässer und allen Lebens, das diesen Planeten bewohnt, erreicht. Dies ist das Ergebnis der kranken Logik der Auffassung, dass alles existiert, um menschlichen Wesen zu dienen und zu Geld gemacht zu werden: Die Tiefen der Erde, jeder Quadratmeter, das Wasser, die Bäume und das Leben jedes Tieres (einschließlich dir selbst). Diese Unfähigkeit, zu verstehen, dass Menschen nur ein Teil des komplexen Ökosystems sind, in dem sie leben, und nicht das Zentrum, ist die Wurzel, aus der sich eine Enzyklopädie des Ungleichgewichts entwickelt hat. So bescheuert sind wir geworden, dass wir in unser Trinkwasser scheißen.

Technologie wurde entwickelt, um den Interessen dieser Logik besser zu dienen. An die Neutralität der Technologie zu glauben ist wie an die Neutralität eines Polizeibeamten oder Richters zu glauben. Technologien begünstigen in eklatanter Weise Herrschaft, Kontrolle und Profitmacherei. Hydroelektronische Pflanzen, Industrien, Agro-Business, Mikrochips, Überwachungskameras, Genmanipulationen, Biometrie, die virtuelle Welt sozialer Netzwerke. Werden die neuen Generationen sogar noch gehorsamer und manipulierbarer sein?

Die Zukunft der Technologie stinkt nach Science Fiction. Vielleicht wäre es besser, wenn diese Wörter keinen Sinn ergäben, aber leider tun sie das doch.

Wir haben uns entschlossen, nicht still vor unseren Fernsehern zu sitzen oder die sozialen Netzwerke zu durchforsten, ausgesöhnt mit dem Elend des Lebens, gezähmt durch Konsum und uns hinter Slogans oder äußerem Schein zu verstecken.

Wir haben beschlossen, gegen diejenigen, welche die Erde zerstören, welche uns zerstören, Krieg zu führen.

Angreifen, abfackeln, sabotieren, verwüsten, enteignen, nicht aufgeben, wir alle haben Fähigkeiten, trag deine dazu bei.

Ein Gruß an die ca. zehn Vermummten, die das brasilianische Konsulat in Berlin mit Steinen bewarfen, und auch an die Tausenden, die seit dem letzten Jahr in den brasilianischen Straßen den Kampf gegen die Weltmeisterschaft und die FIFA führen. Es war toll, eine escrache (Protestaktion in Form öffentlicher Kennzeichnung) gegen den Folterer Pedro Seelig – ein Polizeiagent und Chef der DOPS (Abteilung für politische und soziale Ordnung während der Operation Condor) – vor seiner Wohnung im Erdgeschoss des Gebäudes in der Barbedo Straße im Bezirk Menino Deus in Porto Alegre zu sehen.

Die Brandstiftung an zehn Fahrzeugen im Hof des Hauptquartiers der Militärpolizei (am 24. Februar 2014) war kein „freundliches Feuer”. Es war einfach lachhaft zu sehen, dass die Militärpolizei ihre eigenen Soldaten für 48 Stunden einsperrte und sie einer solchen Tat beschuldigte. Außerdem erklärte sie arrogant, dass nur ein Mitglied des Militärs die Fähigkeit und Unverfrorenheit besitzen würde, eine solche Tat zu begehen. Wir erklären, dass wir keine Freunde der Polizei sind. Die mysteriöse Brandstiftung zielte auf das, wofür die Polizei steht, und auf dasjenige und diejenigen, dem und denen die Polizei dient.

Es ist ein flammender Ausdruck der Rache für Fabrício Proteus (am 25. Januar 2014 während einer Demonstration gegen die Weltmeisterschaft in São Paulo von Bullen erschossen); für Rafael Vieira (Obdachloser aus Rio de Janeiro, eingekerkert seit Juni 2013 und in erster Instanz zu 5 Jahren und 10 Tagen Gefängnis verurteilt); für die drei Aktivisten, die durch die DRACO-Zivilpolizei (Einheit für Repression von Aktionen organisierter Kriminalität) im Staat von Goiás im Zuge der „Operation 2.80 Reais” gekidnappt wurden (am 23. Mai 2014 in Goiânia wegen des Verdachts auf Anstiftung zu gewalttätigen Aktivitäten); für Amarildo Dias de Souza (Einwohner einer Favela in Rio de Janeiro, der im Juli 2013 von Bullen buchstäblich gekidnappt und ermordet wurde – sein Fall ist nur einer von vielen des „Verschwindens” durch die Polizei); für all die anonymen Jugendlichen aus Cruzeiro, Bonja und Maré, die gestern und heute ermordet oder gekidnappt wurden.

Wenn es nach uns geht, gibt es keine Weltmeisterschaft, sondern Revolte.

Und wie bereits in einem anonymen Kommuniqué vom März 2014 mit dem Titel „Krieg ist Krieg“ gesagt wurde: „Dieser Krieg begann nicht im Juni 2013, und er wird nicht bei der Weltmeisterschaft enden.”

Stärke für den Kampf von Kaingang, die das Land ihrer Vorfahren verteidigen.

Wilde Antiautoritäre Vandalen

Die Dämmerung des 22. Mai soll in unserer Revolte lebendig bleiben.

Porto Alegre, Brasilien: Das Feuer rebellischer Herzen entfacht die Welt

Wir können nicht weiter ZuschauerInnen oder SympathisantInnen bleiben; die Revolte spitzt sich weiter zu in dieser abstoßenden Welt; wir gehen raus auf die Straße um zu agieren, zu trotzen und mit der Ruhe zu brechen, die als sozialer Frieden aufgefasst und getarnt wird; die Bourgeoisie und die unterwürfigen BürgerInnen sind Lakaien der unterdrückerischen Herrschaft. Und damit das nicht nur Worte bleiben, gingen wir in kämpferischer Art auf die Straßen und drückten unsere Solidarität mit den unzähmbar Kämpfenden aus; kein Mitstreitender wird jemals vergessen werden. Weder domestiziert noch politisiert sondern rebellisch. Wir werden nicht nur gefangen genommen oder ermordet sondern sind Kämpfende, AnarchistInnen, wilde Antiautoritäre. Wir führten diese Aktion für jedes Individuum, für alle GenossInnen durch, indem wir den Verkehr auf der Goethe Chaussee mittels Feuer unterbrachen und ein Transparent auf der Brücke entrollten, auf dem geschrieben steht: „Das Feuer rebellischer Herzen entfacht die Welt. Grenzenlose Solidarität mit allen Gefangenen, die sich im Krieg befinden; Tamara Sol, Alfonso, Hermes; Sebastián lebt.“ Kraft den GenossInnen, die wegen des Security Falls verfolgt werden und den Gefangenen überall auf der Welt!

Für die totale Befreiung, für die Zerstörung aller Gefängnisse.

Quelle: Cumplicidade

Porto Alegre, Brasilien: Brandanschlag in Solidarität mit Mónica Caballero und Francisco Solar

Solidarität ist eine lebendige Kraft! Entfache sie!

Am Montag, 16. Dezember 2013, als eine heiße Sonne von 34°C unterging und der Vollmond am Himmel, der uns überspannt, aufging, statteten wir der Santander Bankfiliale, die sich auf der Osvaldo Aranha Allee, direkt vor einer Polizeiwache befindet, einen Besuch ab. Wir betraten die Bankanstalt und hinterließen ihnen ein Weihnachtsgeschenk neben den Bankautomaten mit der eindeutigen Absicht das Eigentum zu zerstören. Danach taten Zeit und Feuer ihren Teil. Wir gingen nicht dorthin um ihr schmutziges Geld zu stehlen; sondern um es zu vernichten. Wir setzten unsere Pläne um:

Wir griffen an, verursachten Zerstörung, verschwanden unverletzt und demonstrierten mit dieser Aktion, dass Solidarität nicht einfach eine leere Parole ist oder nur in Worten in all ihrer Großartigkeit lebt. Diese kleine Geste zeigt uns, dass die erhöhten Überwachungsmaßnahmen in der Stadt unsere Sehnsucht der Macht konstant zu trotzen nicht stoppen können; wir können immer einen Weg finden, der „großen Bestie“ zu entkommen, angefangen mit der Dekonstruktion unserer eigenen Ängste.

Lasst dies den Anzünder für alle rebellischen Herzen sein, Aktionen im Kampf gegen die „Projekte zur Wachstumsbeschleunigung“ sowie der Weltmeisterschaft 2014, die mit Hochgeschwindigkeit angetrampelt kommt, in die Tat umzusetzen. Dass sich der Kampf nicht nur auf diese Sportveranstaltung, die sehr viele Menschen verletzt beschränkt, ist offensichtlich. Durch die Hitze dieses Feuers signalisieren wir außerdem Rafael Vieria und Jair Seixas Rodrigues „Baiano“ (eingesperrt in Rio de Janeiro wegen der Riots in den vergangenen Monaten), jenen, die sich gegen das Wasserkraftwerk in Belo Monte wehren, alljenen, die als Ergebnis der Proteste in Brasilien (von Juni bis September) im Winter mit Prozessen und Verfolgung konfrontiert sind, unsere Solidarität. Selbstverständlich fühlen wir keine Distanz zu allen, die in jeder Ecke dieser Welt gegen die Macht kämpfen und mit der Wucht des Strafvollzugsystems in Konflikt geraten in Argentinien, Griechenland, Indonesien, Chile, Italien, den USA, Bulgarien, Mexiko, der BRD, Spanien.

Mit diesem kleinen Angriff auf die spanischen Interessen, senden wir unsere Kraft und Solidarität an Mónica Caballero und Francisco Solar, die hinter den morbiden Gitterstäben des spanischen Staates, isoliert im FIES Hochsicherheitsregime, eingesperrt sind.

Aktive Solidarität mit allen Methoden gegen die Repression!

Kraft und Solidarität für Mónica und Francisco!

Freiheit für Baiano und Rafael Vieria, Gefangene in Rio de Janeiro!*

Anmerkung: Wir haben keinen Bericht über den Angriff letzte Nacht (16.12.2013) in den Massenmedien gefunden, obwohl die Zerstörung effektiv war, die Geldautomaten beschädigt wurden und die Bank bis jetzt geschlossen ist.

Auf Portugiesisch

* Laut FIST wurde Baiano entlassen; sie schmissen am 22. Dezember eine Willkommensparty für ihn.

Porto Alegre, Brasilien: Solitransparent für Henry und Krude, inhaftierte Genossen aus Bolivien

Am Freitag, dem 28. September, haben wir ein Transparent als einen symbolischen Akt der Propaganda und Solidarität mit unseren Brüdern und Schwestern, die nun Kriegsgefangene sind, am Eingang des Túnel da Conceição im Zentrum von Porto Alegre aufgehangen. Das Transpi widmeten wir den beiden inhaftierten Genossen in Bolivien. Es schreibt: ‘Mit allen Formen des Kampfes gegen die Macht! Freiheit für Henry und Krudo, Gefangene in Bolivien.’

Mit diesem simplen Propagandaakt antworten wir auf den Aufruf für Tag der Agitation für Gefangene im Kampf!

Gegen alle Mauern! Gegen alle Knäste! Lang lebe die Anarchie!

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation