Dienstagnacht, 14. Februar, verbrannte das Zentrum der JVA in Comayagua, mit dem bedauerlichen Resultat von mehr als 355 verkohlten Gefangenen. Das ist das dritte Mal in 10 Jahren, dass entsetzliche Feuer hunderten Gefangenen das Leben kosten; viele unter ihnen wurden nicht einmal für irgendetwas verurteilt oder wurden nur vor die Behörden gezerrt, weil sie Tätowierungen hatten.
Die Feuer während der Amtszeit des Nationalisten Ricardo Maduro im Gefängnis von Ceiba und San Pedro Sula, dienten nicht als Lehrstück zur abnormen Verwaltung der Justiz und der Gefängnisse in Honduras. Einmal mehr wiederholt sich die Geschichte aber jetzt wie es scheint sogar noch grimmiger, mit durchgesickerten Erklärungen von angeblichen Flüchtenden, die von einer geplanten Flucht in Komplizenschaft mit der Gefängnisleitung und Hinweisen von NachbarInnen der Gefängnisfarm handelt, die einen stechenden, aus der Gasleitung des Gefängnisses kommenden Geruch wahrnahmen. Die Gewalt, in der sich das Land wieder findet ist nicht unbegründet. Die reduzierte Machtelite macht sich mitschuldig an der Absonderung Honduras, ganz klar mit der üblichen Unterstützung von Ländern, deren Interessen sich um die Plünderung der so genannten natürlichen und menschlichen Ressourcen drehen.
Der Putsch 2009 diente als Katalysator für die Demütigungen, die die Bevölkerung Honduras erlitten hat. Leider legitimierten die Wahlen, die vom US-Imperium und einigen EU-Ländern aufgezwungen wurden die Putschisten und das Nachfolgeregime, das dem Prozess des Fenstersturzes der Demokratie dient.
Der existierende Fäulnisprozess in den staatlichen Sicherheitsorganen, die Plünderung der Arsenale, der Waffenschmuggel aus der USA, die Militarisierung der Drogenkartelle, die unkontrollierbaren Banden (Maras, Kinder des Neoliberalismus) sind Teile dieses Gewaltcocktails, der die Menschen in Honduras vernichtet.
Wenn sich die Gerüchte über die Beteiligung der Strafvollzugsbehörden bei der Entstehung des Feuers bestätigen (neben dem verabscheuungswürdigen schuldhaftem Verhalten, der Feuerwehr den Zugang zum Gelände zu verweigern und die Gefängniszellen verschlossen zu halten), werden sich die Ereignisse von Comayagua als geplantes Massaker erweisen und somit das bereits verschiedene Rechtssystem der derzeitigen Bananenrepublik steinigen.
Das gesamte Land ist von diesem Massaker komplett überwältigt. In der Zwischenzeit behält die jetzige Verwaltung ihr permanentes Lächeln und im Orwellschen Erzählstil seines Ministeriums für Wahrheit, versuchen sie das Honduras zu verbergen, die Tiefen, in die wir versunken sind, in ein Feld der Menschenrechtsverletzungen und Wirtschaftskrise, die das Land in Mitleidenschaft zieht. In diesem Land sind wir alle Gefangene einer kleinen Gruppe Wahnsinniger, einige unter ihnen auf Repression spezialisiert andere auf Abschreckung. Das politische Labor, das zum so genannten Todesdreieck (Guatemala, El Salvador und Honduras) geworden ist, half dem US-Imperium eine Kriegszone zu erschaffen, in der Unsicherheit zur Mediendesinformation genutzt wird, um den Menschen die Notwendigkeit einer strengen Regierung, die die Gewalt auslöscht, einzuimpfen.
Ein Beispiel ist der gewählte Präsident von Guatemala Otto Pérez, auch bekannt als der Schlächter der Ixil Menschen. Der Verlust des historischen Gedächtnisses der Menschen ist ein ernstzunehmender Indikator für die Unfähigkeit unsere Probleme zu lösen und wie einige Fraktionen sich einschalten und um eine Intervention aus dem Ausland nachsuchen.
Die laufende Gewalt ist nicht grundlos sondern eher ein gut vorbereitetes Skript, das über lange Distanzen geleitet wird, mit dem makabren Ziel Honduras in Brand zu stecken und die Herrschaft zu verlängern.
Eine Gruppe von 15 gut koordinierten und organisierten vermummten Neonazis führte Sonnabendnachts (18. Februar) mehrere Angriffe auf vier Linke und antifaschistische AktivistInnen durch.
Sie stachen zwei Leute nieder, die sich immer noch auf der Intensivstation befinden. Ein dritter wurde niedergestochen und musste mit 25 Stichen genäht werden, außerdem hat er 25 Klammern. Es wurde auch von Übergriffen mit Baseballschlägern berichtet. (Später wurde bestätigt, dass ein Jugendlicher Platzwunden am Kopf erlitten hat.)
In Toledo ist die Anwesenheit und Aggressivität von extrem gewalttätigen Faschogruppen nun seit einer Weile offensichtlich – aber natürlich ist das für die Regierungsdelegation in Castile-La Mancha kein Grund Alarm zu schlagen. Es ist unbedingt notwendig unsere Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen, jetzt da die Bulldoggen ihre Maulkörbe verloren haben.
Mit dieser Faktenlage wurde am Sonntag (19. Februar) zu einer Notversammlung auf dem Zocodover Platz aufgerufen, um sich mit den angegriffenen solidarisch zu zeigen und seine Abscheu gegen die organisierten Faschobanden auszudrücken. Trotz der kurzen Mobilisierungszeit, nahmen über 100 Leute an dem Treffen teil. Unter ihnen waren GenossInnen, die aus Ciudad Real und Madrid kamen.
Wir möchten uns insbesondere erst einmal bei allen, die an dem Treffen teilnahmen, für ihre Anteilnahme und Wärme bedanken, gefolgt von all den verschiedenen, koordinierten, antifaschistischen Gruppen, die überall im spanischen Staat Solidaritätsaktionen durchführten und den unzähligen Einzelpersonen, die uns kontaktierten, um uns Kraft zu schicken.
Wir arbeiten an weiteren Aufrufen, die wir euch bald bekannt geben werden. Es endet hier nicht; wir werden keine weitere faschistische Aggression erlauben. Es ist dringend notwendig die antifaschistische Solidarität zu aktivieren.
MAXIMALE SOLIDARITÄT MIT DEN GENOSSINNEN! GEMEINSAM KÄMPFEN GEGEN DIE FASCHISTISCHE AGGRESSION!
¡NO PASARÁN!
Antifaschistische Plattform aus Toledo & FreundInnen und EinwohnerInnen aus Toledo
Erklärung von Antifas zum Vorfall des Versuchs der Nazischläger von Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung im lokalen Kanal “Kriti TV” aufzutreten
Am Freitag, 2. März, gegen 15 Uhr griff eine Gruppe GenossInnen, nachdem sie die Nachricht erreichte, dass die Faschos sich dort treffen werden, Mitglieder von der Goldenen Morgendämmerung auf einem Industriegelände in Heraklion an. Wir waren uns ihrer Anwesenheit in der Stadt schon seit Anfang der Woche bewusst. Die Faschos waren beim “Kriti TV”-Kanal, weil der Anführer der Kreta-Fraktion dieser Nazipartei vorhatte, eine öffentliche Rede zu halten. Nach einem kleinen Handgemenge, rannten die Nazis in ein benachbartes Restaurant der TV-Station, um sich dort zu verstecken. Von dort aus, sahen die Schläger uns zu, wie wir, bei unserem Versuch ins Innere des Gebäudes zu stürmen, die Tür des Ladens demolierten und auch, wie wir eines ihrer Privatautos kaputt machten. Die Reaktion der Hitlerfans beschränkte sich auf Drohungen aus sicherer Entfernung, während sie Gegenstände hinter die Tür stellten und die Bullen riefen.
Der Versuch, in den Geschäftsräumen von “Kriti TV” zu erscheinen, folgt ihrer provokativen Präsenz in dem Dorf Viannos vor über zwei Wochen, als die Mitglieder dieser legalen – wie sie behaupten – Partei einen Immigranten angriffen und ihn mit einer Schusswaffe bedrohten.
Nach diesem letzten Vorfall, müssen wir folgendes klar machen:
den Faschos:
So wie ihr es im Juni auch kapiert habt, wird eure Anwesenheit in Heraklion, sei sie nun öffentlich oder inoffiziell, nicht toleriert werden, nicht jetzt und nicht zukünftig. Auf jeglichen eurer Versuche, einen Fuß in die Stadt zu setzen, werdet ihr die passende Antwort bekommen.
den Massenmedien allgemein und “Kriti TV” speziell:
Wenn ihr den Hitler-Nachfahren eine Stimme gebt – und sie dadurch als ein weiteres, zwar extremes, aber moralisch legitimiertes politisches Konzept anerkennt – heißt das, dass ihr Faschismus auch automatisch honoriert. Von jetzt an wird jedEr die Verantwortung für seine/ihre Taten übernehmen.
der Öffentlichkeit von Heraklion:
Weil wir in einer Zeit leben, in der alle Arten von Blumen erblühen werden und weil einige unter ihnen ihre giftigen Dornen verstecken, ist sogar die Verdrängung von einzelnen FaschistInnen aus Schulen, von Spielplätzen und aus den Bezirken eine Angelegenheit aller, die nicht die Visionen Hitlers von der Menschheit teilen.
Für die Tatsache, dass der Krieg gegen den Faschismus so langatmig ist, sind hauptsächlich jene verantwortlich, die dem Faschismus mitunter Frieden anboten.
Am Freitag, den 02. März wurde vor dem Verwaltungsgebäude der Heiligen Metropolis in Thessaloniki in Solidarität mit dem besetzten Haus Orfanotrofio eine Kundgebung mit einer Mikrophonanlage abgehalten. Es sei daran erinnert, dass das besetzte Haus vor einem Monat vom Gesundheitsministerium in den Besitz der griechisch-orthodoxen Kirchen übergeben wurde. Das Gesundheitsministerium erklärte im Internet, Grund dafür sei, es sofort nutzbar zu machen.
Ein Solibanner wurde am Gebäude angebracht, Poster wurden in weiten Teilen des Gebiet verklebt, während viele Texte, auch um die besetzte „Schule zur Erlernung der Freiheit“ zu verteidigen (deren Räumlichkeiten sich ebenfalls im Besitz der Kirche befinden und wo die BesetzerInnen mit Gerichtsprozessen bedroht sind) verteilt wurden.
Wir müssen uns die kirchlichen Immobilien wieder aneignen… weil beten die Welt nicht ändern wird. Solidarität mit dem besetzten Haus Orfanotrofio!
Dies ist ein erster Text, der von den BesetzerInnen verfasst wurde – es wird dringend um Verbreitung gebeten
Eigentumstransfer des besetzten Hauses Orfanotrofio vom Gesundheitsministerium zur Heiligen Metropolis von Thessaloniki (Kopf der griechisch-orthodoxen Kirche in der Stadt)
Am 31. Januar wurde ein Beschluss auf der Regierungswebseite diavgeia.gov.gr (diavgeia heißt „Klarheit“!) veröffentlicht, in dem angekündigt wird, dass das besetzte Haus Orfanotrofio (ein ehemaliges verlassenes Kinderheim) der Heiligen Metropolis von Thessaloniki zugesprochen wird, mit der Absicht, dort eine Stiftung für chronisch Kranke einzurichten.
In Zeiten der Krise, wo die Bosse sogar breite Teile der Gesellschaft angreifen und ihr Hauptziel die Profimaximierung ist, in Zeiten, in denen sogar mehr Menschen in die Armut und Misere gedrängt werden und in denen die Arbeitslosen und Obdachlosen täglich zunehmen starten Staat und Kirche die „Wohltätigkeits“-Maschine. Während die Kirche durch die Bewirtschaftung gewaltiger Grundeigentümer kontinuierlich ihre heiligen Profite vervielfacht und während viele Gebäude, die der Kirche gehören leer stehen, beschließen und bestimmen ein paar wenige, dass das einzig geeignete Gebäude für Wohltätigkeitszwecke ausgerechnet jenes ist, das von Leuten der antiautoritären Bewegung besetzt wurde, um dort ihre Bedürfnisse unterzubringen und zu verwirklichen.
Nach dem ersten Angriff auf das besetzte Haus Scholeio (Schule), das täglich verschiedene Aktivitäten anbietet und nach der Räumung des Epiviosi (Überleben) Squats, wo viele Menschen einen Ort gefunden haben, um ihre Grundbedürfnisse zu befrieden, folgt nun die Übergabe des Orfanotrofio, um die „humanitäre“ Arbeit des Staates und der Kirche zu vervollständigen.
Wir, die Leute vom Orfanotrofio Squat, haben nicht vor, das Gebäude in die Hände irgendeiner Autorität, ob staatlich oder religiös, zu übergeben. Seit nunmehr sechs Jahren haben wir gelernt, unser Leben kollektiv zu organisieren, unsere Verweigerung zu verteidigen, uns durchzubeißen und zu kämpfen. Und auf diesem Pfad, dem wir folgen ist das Orfanotrofio eine Grundkomponente. Wir werden diesen Raum verteidigen, so wie wir jeden Raum verteidigen und unterstützen, in dem eine Welt ohne Ausbeutung und Dominanz aufgebaut wird.
NICHT EINEN EINZIGEN ZENTIMETER FÜR DIE GAUNER UND GRUNDBESITZER DIESES STAATES UND DER KIRCHE
Am 1. März bei Tagesanbruch wurden mehrere Springbrunnen in A Coruña aus Solidarität mit den über 50 Gefangenen, die gegen Folter und Misshandlung in den Gefängnissen Spaniens kämpfen, rot eingefärbt. Daneben wurden auch der Slogan Gefängnis=Folter geschrieben, um die Mauern der Straflosigkeit, die diese modernen Zentren der Auslöschung verstecken und die den konstanten Machtmissbrauch unsichtbar machen, zu durchbrechen.
Da sie die Gefängnisse dort errichten, wo keiner sie sehen kann, brachten wir das Blut der Gefangenen näher, um das saubere Gewissen der BürgerInnen zu verschmutzen.
Wir sind am 02.03.2012 in ein leerstehendes Haus am ehemaligen KHD-Gelände an der Deutz-Mülheimer-Straße eingezogen. Dort entsteht ein Kollektiv; das heißt eine Gruppe von Menschen, die ohne Chef_in zusammen wohnen und arbeiten möchten. Wir wollen selbstbestimmt und selbstverwaltet zusammen leben. Seit den 70ern existiert in Köln bereits ein solches Projekt, die Sozialistische Selbsthilfe Köln. Leider ist der Raum für derartige Initiativen begrenzt. Für uns ergibt sich daraus die Konsequenz, dass wir selbst Initiativen aufbauen müssen. Denn im Kapitalismus werden wir mit täglichen Problemen wie Armut, Obdachlosigkeit, Wohnungsnot und der daraus folgenden Abhängigkeit alleingelassen.
Egal ob Sozialleistungen, Lohnarbeit oder staatliche Infrastruktur; wenn Menschen versuchen, aus diesem vorgefertigten Leben auszubrechen, werden sie kriminalisiert und in die Illegalität getrieben. In einer verzweifelten Situation werden Menschen aus der Sicht des Staates straffällig (auch wir). Wenn Menschen klauen, weil sie kein Geld haben, wenn sie ein Haus besetzen, weil sie keinen Ort zum Leben haben oder wenn sie sich gegen Autoritäten zur Wehr setzen, weil sie von diesen unterdrückt werden, dann sind sie keine Täter_innen. Vielmehr sind die Täter_innen diejenigen, die andere daran hindern, ihre Wünsche, Träume und Hoffnungen zu verwirklichen ergo die herrschende Klasse. Diese Tatsache liegt im Wesen des Kapitalismus. Sein einziger Zweck ist es, immer noch mehr Gewinn zu erzeugen und das geschieht immer mittels Unterdrückung eines Großteils der Menschheit. Wir müssen uns darüber klar werden, damit wir uns nicht unterdrücken und für ihre Zwecke vereinnahmen lassen.
Ein wichtiger Grund warum sich die Menschen nicht gegen die ungerechte Eigentumsverteilung wehren, ist der Knast im Kopf, denn die Angst davor, für seine Handlungen bestraft zu werden verhindert aktives Eingreifen oder schon den Gedanken daran. Gerade weil unser Alltag so unerträglich ist, stellen wir uns umso entschlossener den herrschenden Verhältnissen entgegen. Und ab jetzt nehmen wir uns die Häuser, die gehören sowieso allen! Besitzverhältnisse sind keine Ebene, auf der wir argumentieren, das heißt; es geht nicht darum, wer etwas gekauft hat und nun meint darüber bestimmen zu dürfen. Wer Wohnraum benötigt, sollte sich diesen nehmen. Wir müssen den Knast im Kopf besiegen, indem wir den Schritt wagen, in unbewohnte Häuser einzuziehen. Dies gilt für ausnahmslos alle Menschen, nicht nur für unser eins.
Deshalb soll sich in unserem Projekt jedes Individuum gemeinschaftlich frei entfalten können. Das geht aber nur, wenn wir uns von den repressiven Konstrukten (die diese Gesellschaft und auch wir täglich reproduzieren) emanzipieren. Deswegen ist dieses Haus auch kein Ort für Sexismus, Homophobie, Rassismus und faschistisches Gedankengut, sowie Diskriminierung aufgrund von Aussehen oder sozialem Stand. Wir stehen zusammen mit allen, die schon heute – egal wo auf der Welt – für die Freiheit und die Emanzipation kämpfen.
Wir haben keinen Bock mehr, davon zu laufen, uns zu bücken und zu dienen.Wir bestimmen unsere Leben jetzt selbst. Kampf dem reaktionärem System!
Lasst uns jeden Bezirk für die Faschos unpassierbar machen
Im Bezirk Kalithea erschien nun seit geraumer Zeit eine Gruppe Faschos täglich auf dem Kyprou Platz. Sie malten Parolen an die Wände, starteten Angriffe auf ImmigrantInnen und Protestierende; mit kahlgeschorenen Köpfen, Armyboots, Hakenkreuzen, Nazisymbolen in ihren Tattoos… eine umherziehende Horde von Arschlöchern, mit nostalgischen Gefühlen für die Hitlerzeit.
Am 24. Februar erschienen wir in Kalithea und fanden heraus, dass dieser Abschaum von einer Gruppe mit sechs bis sieben Hackfressen auf eine größere Gruppe von Wichsern (Attika Platz, Aghios Panteleimonas Platz), die auch aus anderen Bezirken kamen, angewachsen war. Freitagnacht zählten wir 15-20 Faschoschlägern, die sich auf einer Seite des Kyprou Platzes versammelten. Also taten wir das nahe liegende. Eine gleichwertige Zahl von männlichen und weiblichen GenossInnen startete zum Überraschungsangriff, machten mehrere platt, während der Rest der Gleichgesinnten in Panik die Flucht ergriff, wie zeitgenössische Fahnenflüchtige, die ihre Schilde wegwerfen. Somit ließen sie mehrere aus ihrer Gruppe blutend am Boden zurück.
Die Antifaschistische Aktion ist ein integraler Teil des Kampfes für eine Gesellschaft der Gleichberechtigung und Solidarität; für eine Gesellschaft in der es keinen Platz mehr für rassistische und geschlechtsspezifische Diskriminierung geben wird. Bis dahin ist es die Aufgabe aller Kämpfenden den Komplizen des Regimes nicht einen Fußbreit des Landes in einem Bezirk zu überlassen. Und jegliche „Reinrassigen“, die versuchen „Säuberungsaktionen“ auf den Plätzen und in den Straßen durchzuführen, sollten wissen, dass in allen Gassen dieser Stadt antifaschistische Streifen auf der Wache liegen… Wir werden sie überrennen…
Faschos, wir warten nicht auf euch… wir halten nach euch Ausschau.
Diese Aktion ist dem Gedenken an Genossen Nikita Kalin gewidmet, der am 9. Februar von einer Gruppe Faschos in Russland ermordet wurde.
Am 22. Februar wurde unser Genosse Panagiotis Giannikakis in Athen das Opfer heftiger Repression durch die “gesetzeshütende” Gewalt. Er wurde eingesperrt, in die Hauptwache Athens gebracht und brutal misshandelt. Takis Giannikakis ist ein ehemaliges Mitglied der Förderation der AnarchistInnen Griechenlands (OAE) und jetzt Mitglied der anarchistischen Gruppe Kath’odon (‘In vollem Gange’). Er ist auch Autor der griechischen Ausgabe “Des Chronik des Sturzes von Slobodan Milošević” (2007). Hier ist, was er zu seinem Erlebnis zu sagen hat:
“Am Mittwoch, 22. Februar, gab es auf dem Syntagma, wie ihr alle wisst, eine geplante Versammlung. Die Wahrheit ist, dass die Beteiligung der Menschen dieses Mal leider sehr gering ausfiel.
Gegen 19 Uhr nachdem sich die Leute fast zerstreut hatten und der Verkehr zur Normalität zurückgekehrt war, verließ ich denn Platz zu Fuß in der Paneptistimiou Straße. Als ich über 300 Meter weiter an der Ecke Panepistimiou und Amerikis Straße ankam, erlitt ich Überraschungsangriff von einer ganzen Polizeimannschaft (MAT). Die Bullen stürmten auf mich, erwischten mich unvorbereitet und begannen mich mit ihren Schilden zu verprügeln! Die Schläge waren so heftig, dass mir Blut aus der Nase lief und ich einen Moment lang dachte, dass mein Leben nun endet…
Die Polizeimannschaft nagelte mich auf dem Bürgersteig fest und begann mich zu verspotten, zu bedrohen und zu beschimpfen. Sie entrissen mir das Basecap, das ich trug, auf dem ein A im Kreis war. Sie hatten mich so eingekesselt, dass ich nicht einmal für FußgängerInnen sichtbar war. Gleichzeitig fragte einer der Bullen, was die ganze Aufregung mit mir ist und die anderen sagten, dass ich ein Anarchist bin. Was ich hier betone ist von Bedeutung, weil die ganze Szene offensichtlich dadurch ausgelöst wurde, dass ich ein Anarchist bin.
Nachdem sie mein Basecap und meinen Personalausweis hatten, fesselten sie meine Hände mit Handschellen auf dem Rücken und zwangen mich in einen ihrer Streifenwagen. Ich wurde in das Polizeihauptquartier (GADA) überstellt und von zwei sich zufällig im Dienst befindenden Bullen begleitet. Dort nahmen sie mir die Handschellen ab, nahmen meine Personalien auf und nach schätzungsweise drei Stunden wurde ich entlassen.
In der Zwischenzeit hatte die Polizei nicht nur mich verhaftet; ich sah weitere Leute dort, von Jugendlichen bis zu Älteren, die von den Bullen an verschiedenen Punkten in der Stadt angehalten wurden und alle kamen vom Syntagma. Nachdem ich mich mit ein paar der Leute unterhalten hatte bemerkte ich, dass wenigstens niemand weiteres zusammengeschlagen wurde. Der einzige, der blutverschmiert war, war ich. Selbst die Regenjacke, die ich trug war voll mit Blut. Auf meiner Hose waren auch Blutflecken. Ich erwähne das, um die Stärke der Schläge, die ich zu ertragen hatte, hervorzuheben.”
Menschenwärter-Hunde der Herrschenden, Hände Weg von unseren GenossInnen!
Die Wut der Menschen wird euch hinwegfegen! GenossInnen/Freundinnen von Panagiotis Giannikakis
Erklärung der Mitglieder vom Revolutionären Kampf vom 6. Februar 2012, bezüglich der bewaffneten Auseinandersetzung in Dafni, bei welcher Lambros Foundas im Kampf mit der Polizei getötet wurde.
Die repressive Operation gegen „Epanastatikos Agonas/Revolutionärer Kampf“ (Revolutionary Struggle) begann mit einer bewaffneten Auseinandersetzung in Dafni (Stadtteil von Athen) am 10. März 2010, während der unser Genosse Lambros Foundas im Kampf mit den Polizisten Andreas Haskis und Theodoros Koumarapis getötet wurde.
Trotz der Tatsache, dass dieser Vorfall der Ausgangspunkt für die Ermittlungen waren, die in unseren Verhaftungen resultierten, wurden die beiden polizeilichen Mörder von Lambros Foundas von Staatsanwalt Makropoulos nicht als Zeugen in diesem Prozess vorgeladen, der als Zeuge lediglich die Besitzerin des Wagens lud, den die Genossen versucht hatten zu enteignen, mit der Absicht, ihn in einer Aktion der Organisation zu benutzen.
Es ist offensichtlich, dass die beiden Polizisten nur deswegen nicht von den juristischen Autoritäten vor Gericht geladen wurden, um sie zu beschützen, dadurch zeigt sich, wie wir schon zuvor gesagt haben, die Verschmelzung der juristischen und polizeilichen Behörden. Es ist offensichtlich, dass der Ankläger versucht, die Mörder von Lambros Foundas zu beschützen. Continue reading Athen: Prozess gegen Revolutionärer Kampf – Gewidmet an Lambros Foundas→
Im April 2010 habe ich, in einem gemeinsamen Schreiben mit meinen GenossInnen Pola Roupa und Nikos Maziotis die politische Verantwortung für unsere Teilnahme am „Epanastatikos Agonas/Revolutionären Kampf“ (Revolutionary Struggle) übernommen. Wir haben erklärt, dass wir stolz auf unsere Organisation sind, und auf unseren Mitkämpfer Lambros Foundas, der von Bullen in einem bewaffneten Konflikt in Dafni umgebracht würde.
Heute stehe ich diesem speziellen Gericht gegenüber, konfrontiert mit schwerer Anklagen, die langjährige Haft mit sich bringen. Diese ganze Zeit über hat der Staat systematisch versucht meinen Willen zu Kämpfen zu brechen. Von den Foltern und den Schlägen in der GADA (Polizeihauptverwaltung von Athen), meiner Inhaftierung weit entfernt von dem Wohnort meiner Kinder, bis hin zur Gerichtsladung meiner Partnerin Maria Beraha, die sich hier als meine Mitangeklagte befindet. Trozdem, stehe ich hier, euch gegenüber und erkläre mich stolz zu meinem Kampf, meinen GenossInnen und zu der Geschichte des „Revolutionären Kampfes“.
Meine Anwesenheit hier, zielt auf keinen Fall darauf ab, meine Situation zu mildern, da ich keine Anklage des bürgerlichen Regimes akzeptiere. Ich bin nicht der Verbrecher oder Terrorist, weder glaube ich, dass die Aktionen des „Revolutionären Kampfes“ auf irgendeine Weise schlecht für die Gesellschaft waren. Die Aktionen und Interventionen der Organisation waren tief politisch und wohltuend für die Gesellschaft, da sie sich ausschließlich gegen das Regime, seine Funktionäre und Lakaien gerichtet haben. Sie haben sich gegen Strukturen und Personen des kapitalistischen Systems gewendet, das die sozial Schwache unterdrückt und tyrannisiert.
Also, sind nicht wir diejenigen, die hier als gefährlich für die Gesellschaft gerichtet werden müssen. Gefährlich für die Gesellschaft sind diejenigen, die seit Jahren regieren und die Bevölkerung berauben. Es sind diejenigen, die treu den Plänen der Troika (IWF/EZB/EU) und des supranationalen Kapitals dienen, um die Bevölkerung Griechenlands zu verelenden und auszubluten. Es sind diejenigen, die harte finanzielle Regelungen einführen, um das Kreditgeldsystem und ihre übermäßigen Profite zu retten. Es sind diejenigen, die alle die den Reichtum und die Arbeit der Bevölkerung ausgenutzt haben, decken, so dass keiner von denen jemals gerichtet würde. Es sind diejenigen, die ihre Mörder losschicken, um jede soziale Gegenantwort mit Repression zu bekämpfen.
Wir, als KämpferInnen des „Revolutionären Kampfes“, haben agiert und werden auch weiterhin für den Umsturz von Kapitalismus und Staat, für eine freie Welt, agieren, in der die volle Gleichwertigkeit der Menschen auf finanzieller, sozialer und politischer Ebene existieren wird. Die Organisation ist in den proletarischen Schichten der Gesellschaft geboren worden, und hat immer für ihre Interessen gekämpft. Jede ihrer Aktionen, jede Erklärung, war ein Lichtblick für die Gesellschaft, ein Schrei der Erleichterung für die Unterdrückten, eine Hoffnung, dass dieses ungerechte Regime gestürzt werden kann. Die Unterdrückten, die Schwachen, die Proletarier, die Arbeitslosen, unsere KlassenmitkämpferInnen sind jene, die über uns richten sollten, und nicht ihr. Auf der Straße, den öffentlichen Plätzen, den Plenen… dort wo sie euch alle längst verurteilt haben.
Ich wollte klarstellen, dass sowohl dieses spezielle Gericht, so wie auch jedes andere Gericht des bürgerlichen Regimes, keine bewaffnete revolutionäre Organisationen richten kann. Dies resultiert aus dem einfachen Grund, dass die Interessen denen ihr dient, und die Klasse der ihr angehört a priori uns gegenüber stehen. Dieses Gericht ist ein Klassengericht und richtet mit dem „Recht“ des Mächtigen gegen das revolutionäre Recht, das Recht einer handvoll KämpferInnen, die für die soziale Befreiung kämpfen. Die Tätigkeit des „Revolutionären Kampfes“ kann nicht von euch gerichtet werden, denn diese Tätigkeit wendet sich gegen euch, gegen das kapitalistische System und der Klassenjustiz, der ihr dient. Wir sind zwei verfeindete Kräfte. Ihr verschanzt euch hinter speziell modulierten Räumen im Inneren des Gefängnisses, hinter speziellen Gesetzgebungen, und wollt uns verhöhnen und unser Handeln entpolitisieren, bevor ihr uns verurteilt. Unsere Anwesenheit hier zielt darauf, die Vorwürfe gegen uns, gegen euch zu wenden, gegen das System dem ihr dient, und um aufzuzeigen, dass eure Aktionen verbrecherisch und gefährlich für die Gesellschaft sind. Der politische Kampf, der in diesem Saal stattfinden wird, ist für uns ein Podium, um die Gerechtigkeit unseres Kampfes zu zeigen.
In diesem Kampf sind wir nicht alleine. Neben uns steht ein großer Teil der Gesellschaft, für den das politische und finanzielle System am Ende angekommen ist, und das dynamisch fördert, dass alle Kader den Ort verlassen. Dieser Fakt berechtigt unsere Wahlen. Der bewaffnete Kampf gegen das Regime ist heute aktueller und wichtiger denn je. Denn, für uns Proletarier gibt es keinen anderen Weg, um die Krise glücklich zu überstehen, als die Revolution. In dem Klassenkampf der in nächster Zeit folgen wird, in diesem Saal und außerhalb, auf der Straße, werden wir gewinnen.
Seit den letzten drei Tagen kämpfen hunderttausende streikende Menschen unterschiedlichster sozialer Herkunft gegen die Sparmaßnahmen der griechischen Regierung, sowie gegen die Forderungen der Europäischen Union den Gürtel enger zu schnallen, um weitere „Hilfspakete“ zu verabschieden, damit das Gleichgewicht des europäischem Kapitalmarktes gewährleistet werden kann. Das dürfte uns allerdings nicht neu sein, denn die Rettung der Banken steht seit Jahren im Blickpunkt der Herrschenden der Festung Europas.
Der Protest, der Widerstand und die Revolte entflammt immer wieder in kleineren und größeren Feuern, bis heute. Bis zu diesem heutigen Tage. Doch irgendetwas ist anders in diesem von unserer Realität scheinbar weit entfernten Fleckchen Erde. Immer mehr Menschen treibt es auf die Straßen Athens und Thessalonikis, gefolgt von Patras und ähnlich kleineren Metropolen. Die juristische Fakultät und Bereiche des Gesundheitsministerium sind besetzt, Nachbarschaftsversammlungen aus verschiedensten Teilen Athens zogen die letzten Tage vors Parlament. Bankgebäude und andere Symbole der kapitalistischen Welt stehen lichterloh in Flammen, die Straßen um den Syntagma-Platz werden Zeugen der Wut, die sich in Plünderungen und Attacken gegen die Bullenarmada entlädt und es will einfach nicht aufhören. Warum auch? Was haben alle diese Menschen schon schlucken müssen: Kürzungen, die in Lohndumping, Massenarbeitslosigkeit und Elend resultieren, die Geschütze der Autoritäten, sei es die rassistische und faschistoide Repression und Einkerkerung oder schlichtweg die alltägliche Präsenz an allen Ecken, die Tränengaswolken, die einfach nicht mehr aus den Vierteln wegziehen wollen.
Dann kommt wieder einer dieser Tage des Streiks, der Rebellion und da stehst du nun: in der Kette, neben Leuten, mit denen du vielleicht noch nie etwas zu tun hattest, mit einem Stock, einem Stein oder einer Flasche, gefüllt mit Heizöl und Benzin. Warum schon wieder zurück treten, wieder Andere für dein „Wohl“ sorgen lassen, warum all die Dinge schlucken, die einem schon Jahre lang immer näher an den Abgrund der eigenen Existenz drängen?
Es geht mehr als nur um persönliche Befriedigung, etwas unternommen zu haben. Mehr als nur mal wieder mit einem Grinsen einzuschlafen, um am nächsten Morgen fest stellen zu müssen, dass diese Welt immer noch die Selbe ist. Die Feuer, die sich ausbreiten sind mehr als nur ein ohnmächtiger Laut nach Verbesserungen oder Reformen. Sie sind ein Schrei nach Freiheit.
Ein Ausrufezeichen hinter der Misere.
Wir wollen diese Feuer noch höher brennen sehen, höher noch als die Betonbauten, die uns die Sicht auf den Horizont versperren. Unsere Solidarität kann so vielseitig sein, kann alle Formen einschließen, denn gebündelt kann sie das Rädchen, dass all diese menschenverachtenden Mechanismen am Laufen hält, lahmlegen und außer Kraft setzen.
Sabotage, sei sie durch hundert oder hunderttausende ausgeführt ist ein Nährboden unserer Revolte. Auch in unseren Breitengraden ist sie möglich, nötig und kann der verbindende Link sein, damit die lodernden Feuer den Flächenbrand entfachen.
Solidarität mit den streikenden KämpferInnen in Griechenland und weltweit!
LASST UNS DIE SOZIALE EXPLOSION ZUR REVOLUTION VERWANDELN
Die Ära des “Wohlstands” ist vorbei. Der Traum vom Zugang zu Konsum und Aufstieg, wie er sich in der Dreifaltigkeit “Karriere, Konsum und Status” ausdrückt, wurde zum absolutem Alptraum. Doch jetzt gibt es auch kein Zurück mehr. Die Zeiten, als der Arbeitgeber die Ausländer auf den Bauernhöfen und den Baustellen ausgequetscht hat, die Zeiten als Du als stolzer Freiwilliger für die Olympischen Spiele auftrumpfen konntest und Putzfrauen als Deine Sklaven zu Hause hattest, werden niemals wieder kehren.
Jetzt, wo es um Dich und Deine Kinder geht, erkennst Du den Ort, in den Dein Rassismus die Migranten platziert hat und Dir graut vor dieser Tatsache. Als die Zerstörung anderer Gesellschaften, wie in Osteuropa oder dem Irak, Deine Privilegien im Rahmen des internationalen Wettbewerb absicherte, hast Du zynisch am meisten profitiert.
Ist es eventuell an der Zeit Kapitalismus, Nationalismus und Konsum aufzugeben? Aufzuhören, wie ein Haushaltsvorstand zu denken und zu verstehen, wer Deine wahren Feinde sind? Der Staat, die Bosse, die Bullen und das ganze System der politischen Ökonomie.
Weil nicht Du es bist, der den Job verliert, sondern weil es der Job ist, der einfach als Möglichkeit verschwindet. Weil es die zerstörerische Kraft des Kapitalismus ist, die unser aller bloße Existenz bedroht.
Die einzigen Möglichkeiten, die uns der Kapitalismus zum Überleben läßt, befinden sich entweder in den Schlangen vor den Suppenküchen, auf der Jagd nach Essensresten im Müll oder bei der Plünderung der Supermärkte.
Darum besteht die einzige Möglichkeit, ein Leben zu führen und nicht bloß zu überleben, in der Sozialen Revolution.
Das setzt allerdings voraus, daß wir uns gegen alle ökonomischen und politischen Institutionen auflehnen und wir über unsere “Maßnahmen” während des Aufstandes entscheiden, wie die Abschaffung des Staates, des Eigentums, der Nation, Sexismus und Patriachat um die Revolution in den Alltag zu bringen.
WILDE STREIKS, SELBSTORGANISIERTE BESETZUNGEN,
WEITVERBREITETE REVOLTEN ÜBERALL FÜR DIE SOZIALE REVOLUTION
23:58 In Athen widersetzen sich die Besetzer_innen der Juristischen Fakultät faktisch jedem Konzept des institutionell gewährten Universitätsasyls und rufen dazu auf, ähnliche Widerstandszentren überall in Griechenland entstehen zu lassen. Auch wenn wir vor gerade einmal einem Jahr im Fall der 300 migrantischen Arbeiter_innen eine brutale Besatzung und Räumung erlebt haben, wird zu dieser Zeit das selbe Gebäude immer noch öfftlich unterstüzt und verteidigt. Kolleg@s der freien Radiostation 98 FM strahlen Radiowellen der Subversion aus dem Inneren der besetzten Juristischen Fakultät aus. Damit verbreiten sie Agitation. Die kommenden Tage werden lang werden, gleichzeitig voll von Hoffnung und Verzweiflung. In der beschissenen Metropole gingen heute nicht so viele Menschen auf die Straße. Morgen und in den darauffolgenden Tagen werden wir entweder entschlossener werden oder “auf Godot warten” – nicht nur hier, nicht nur jetzt sondern überall auf der Welt.
Die internationale Solidarität wird sich wieder einmal als Schlüssel für die Fortsetzung unseres Kampfes erweisen.
20:45 Kreta: In Heraklion fand eine Abenddemonstration mit vielen Teilnehmer_innen (geschätzte 15.000!) statt. Während die Protestierenden auf dem Weg zum Eleftherias Platz waren, kam es zu Auseinandersetzungen. Die Demo wurde mittlerweile beendet.
Die Bosse der Massenmedien weisen ihre Lakeien an zu verbreiten, dass der neue Bailout erst am Montag (und nicht Sonntag) beschlossen wird. Sie verbreiten auch Nachrichten über Rücktritte von Regierungsmitgliedern. Was auch immer ihre “Wahrheit” ist, die Mobilisierung der Bevölkerung geht weiter.
20:00 Kolleg@s der besetzten Juristischen Fakultät erhielten Informationen von Anwälten zu den bisher Festgenommenen: sieben Leute wurden heute verhaftet (neben weiteren, die bereits entlassen wurden), eine weiterer wurde während des gestrigen Protests festgenommen – zwei der festgenommenen sind Jugendliche, mehrere von ihnen wurden von der Polizei übel zusammengeschlagen (haben gebrochene Rippen, etc.). Ein 15-jähriger ist der jüngste Verhaftete. Sie werden wahrscheinlich wegen Straftaten angeklagt und unter dem “hoodie-Gesetz”. Sie werden morgen am 11. Februar im Evelpidon Gericht um 16 Uhr vor den öffentlichen Richter gestellt.
15:05 Es ist bestätigt, dass mindestens ein Protestierender von den Bullen auf dem Syntagma Platz schwer verletzt wurde.
“Jeder Mensch, der vor den Mauern eines Gefängnisses stand und sich nicht für die Degradierung der Menschheitsgeschichte schämte, muss entweder ein_e Wärter_in oder blind sein.”
In der Zwischenzeit verbreiten sich die Protestmobilisierungen auch in den Männer- und Frauengefängnissen Griechenlands. Ein Gesetzesentwurf des “Justizwesens”, der u. a. die sogenannte Auflockerung in griechischen Gefängnissen beinhaltet, wurde kürzlich durch das Parlament abgelehnt. Es wurde angenommen, dass es für mindestens 1.500 Gefangene positive Auswirkungen haben wird und zur Entlassung vieler führen könnte. Das Gefangenenkollektiv protestiert gegenwärtig gegen die rechtlichen Bedingungen und die Lebenszustände. Die Gefängnisse, die sich bis jetzt an den Protestmobilisierungen beteiligen sind: Grevena, Trikala, Larissa, Koridallos, Nea Alikarnossos-Kreta, Korfu, Malandrino, Patras, Domokos, Nafplio, Thebes (Frauengefängnis), Sonderhaftanstalt für Jugendliche in Avlona (Jugendgefängnis), Chios, Nigita-Serres, Komotini. In diesen überfüllten Folterkammern der Demokratie verweigern die protestierenden Gefangenen entweder die Mittagszählung, die Nahrungsaufnahme, den Zelleneinschlass nach dem Hofgang oder den Gefängnisausgang. Ihnen wird kontinuierlich mit disziplinarischen Strafen oder Folter (die über den ohnehin schon dramatischen Mangel an Nahrungsmitteln, Heizung etc. hinausgeht) gedroht
Wer die Geiseln des sozialen Kampfes vergisst, vergisst den Kampf selbst
15:00 Auch in anderen Teilen Griechenlands kam es zu Demonstrationen, z. B. in Thessaloniki, Kozani, Volos, Trikala und der Insel Skopelos. Die Präfektur der Stadt Larisa wurde besetzt und auch die der Stadt Korfu. Auf der Insel Kreta besetzten Student_innen die Polytechnische Uni der Sadt Chania und riefen die Bewohner_innen der Stadt dazu auf, mit ihnen gemeinsam an der Streikdemo teilzunehmen. Das Rathaus Rethymnos wurde auch besetzt. In Heraklion (Kreta) blockierten etwa 50 Anarchist_innen in Solidarität mit dem Arbeitskampf der Kaufhausangestellten des gleichen Konzerns, die sich seit 15 Tagen im Streik befinden, den Supermarkt ‘Ariadni’. Die selben Protestierenden blockierten auch eine Filiale der Alpha Bank. Anteilseigner dieser Bank ist Manesis – der Großindustrielle, der auch Besitzer der “Griechischen Stahlwerke” in Aspropyrgos ist, wo die Stahlarbeiter immer noch kämpfen und gerade den 101. Tag ihres Streiks hinter sich gebracht haben.
14:45 Die Juristische Fakultät Athens ist immer noch besetzt. Um 18.30 Uhr findet eine offene Versammlung statt.
14:30 Zusammenstöße vor der Propylaea. Die Bullen haben es geschafft, die Straßen frei zu machen und die Menschenmenge auseinander zu treiben, die dann rennend in Richtung Omonia Platz flüchtete.
14:14 Ein Demoblock ist noch auf der Propylaea in der Panepistimiou Straße. Die Juristische Fakultät ist von Polizeieinheiten umzingelt.
14:11 Laut Augenzeugenbericht wurden vier oder fünf Demonstrant_innen in der Karageorgi Servias Straße festgenommen.
13:52 Nach einem massiven Polizeiangriff ist der größte Teil der Demonstrationsblöcke wieder zurück in Richtung Panepistimiou Straße abgedrängt worden. Der Syntagma Platz wird von Bullen belagert, ein kleiner Protestblock steht vor dem Denkmal des unbekannten Soldaten. In der Ermou Straße schlagen die Menschen zurück, werfen Steine.
13:42 Im unteren Abschnitt des Syntagma Platzes setzen sich die Zusammenstöße fort. Polizeimannschaften stürmten den Platz und drängten die Demonstrant_innen in den oberen Abschnitt ab. Sie jagten die Leute an der Seite des Hotel Grande Bretagne in der Vasileos Georgiou Straße.
13:31 Kolleg@s berichteten der Athener Radiostation 98 FM live, dass es einen Angriff auf eine Bank in der Mitropoleos Straße gab. Es folgten koodinierte Gegenangriffe aufständischer Demonstrant_innen mit Steinen und vielen Mollis auf die uniformierten Bullen in der Filellinion Straße. Die Bullen antworteten mit Tränengas.
13:26 Insel Korfu: Nach dem Ende der Demo besetzten etwa 200 Demonstrant_innen die Räume der Präfektur der Ionischen Inseln. Sie fordern, dass die Kürzungsmaßnahmen nicht verabschiedet werden.
13:25 Eine Gruppe Faschos griffen auf dem Syntagma Platz migrantische Straßenhändler_innen aus Pakistan an. Antifaschistische Demonstrant_innen jagten die Nazis durch die Mitropoleos Straße. Kleinere Zusammenstöße brachen an der Kreuzung Filellinon und Othonos Straße aus, als eine Gruppe Demonstrant_innen mindestens einen Molli auf Polizeimannschaften warfen.
12:50 Jetzt sind es fast 4.000 Demonstrant_innen auf dem Syntagma Platz, gemessen an den Umständen ein ziehmlich enttäuschendes Ergebnis. Polizeimannschaften sperren die Patio vor dem Denkmal für den unbekannten Soldaten ab.
12:47 Mytilini, Insel Lesbos: Die Demonstration ist zu Ende. Über 2.000 Menschen demonstrierten auf den Straßen der Stadt, während die Stalinist_innen der PAME das Rathaus besetzten. Es existiert ein Demoaufruf für morgen um 11 Uhr und einer für Sonntag um 16 Uhr.
12:28 Die Versammlung der Bevölkerung von Holargos-Papagou (Vororte nördlich Athens) hat das Rathaus Holargos besetzt, um die Aktionen und kommenden Demos zu unterstützen. Hier ist ihr Communique:
Kommt verdammt noch mal raus!
Keine Lügen mehr, Brüder und Schwestern… Wir haben viele Male hart gekämpft, waren sogar in Zusammenstöße mit unseren eigenen Leuten verwickelt, aber die Plage der Misanthropen hat sich als entschiedener herausgestellt… Unsere Leben wurden verdorben, unsere Träume ausgelöscht, unsere Seelen uns herausgerissen… Und was haben wir getan? Müssen wir skeptisch und zahm bleiben? Das ist unser Rendezvous mit der Geschichte, für die Generationen, die erst noch kommen werden. Jetzt ist die Zeit, um sie zur Hölle zu schicken! Lasst den Fluss überlaufen und sie ertränken!
“Und des Flusses Wasser tragen nicht die Schuld daran, dass sie reißend sind, Brüder und Schwestern… Die Banken sind jene, die sie einschränken!”
JEDEr RAUS AUF DEN SYNTAGMA PLATZ AM ZWEITEN TAG DER ABSTIMMUNG ÜBER DAS MEMORANDUM! JEDEr RAUS ZU DEN VERSAMMLUNGEN, STREIKS, BESETZUNGEN! BEREIT UND ENTSCHLOSSEN. Offene Versammlung der Bevölkerung von Holargos-Papagou
12:07 Veria, Nordgriechenland: Kolleg@s, Solidarisierende und Bürger_innen von Veria halten die lokale “Peripherische Gewerkschaft” (eine Regierungsinstitution) in der Region Imathias besetzt und veröffentlichen folgendes Communique:
Seit dem 10. Februar um 11 Uhr besetzen wir im Kontext des allgemeinen Kampfes gegen das Elend, dass die Bankiersjunta in Zusammenarbeit mit der lokalen politischen und- Wirtschaftselite entfacht, die Gebäude der Peripherischen Gewerkschaft in Imathia.
Wir verlangen keine Rückkehr zu früheren Verhältnissen, da die erst zur jetzigen Situation geführt haben. Wir streben den gesamten Umsturz des politischen und ökonomischen Systems an, das unterstützt wird durch die Individualisierung, den Konsum, dem Rückzug aus dem kollektiven Leben und uns in die Falle einer referendumartigen Oligarchie mit angeblicher Demokratie lockte.
Wir kämpfen für eine Gesellschaft der Solidarität, Gleichberechtigung und Freiheit.
Durch Selbstorganisation werden wir Institutionen der direkten Demokratie erschaffen, die die alltäglichen Bedürfnisse und den Willen aller Bürger_innen abdecken.
Solidarität – Würde – Selbstorganisation
Die Versammlung der besetzten Peripherischen Gewerkschat Imathias
11:24 In der besetzten Juristischen Fakultät sind fast 100 Leute. Erste-Hilfe Vorsorgung steht zur Verfügung aber es werden noch mehr Medikamente/Verbandmaterial (Antazidium – Magensäureblocker, Antiseptika, Mullbinden) und Gasmasken benötigt. Aus der Juristischen Fakultät wird eine Rechtshilfe-Telefonnummer weitergegeben:+30 6944521071.
11:22 Eine große Gruppe Zivicops wurde in der Nähe der Aghios Dionisios Kirche in der Skoufa Straße gesichtet. Ein Kolleg@ berichtet von vier “Präventiv”festnahmen.
11:17 Massive Polizeipräsenz rund um die besetzte Juristische Fakültät. Vor allem verstreute Zivicops; zwei Polzeibusse sind in der Kolokotroni Straße und zwei weitere drei Straßen weiter.
11:07 GMT+2 Kolleg@s, die nun in der besetzten Juristischen Fakultät sind und sich vorher in der Nähe des Geschehens aufhielten, berichten, dass die Bullen Leute an der Kreuzung Akadimias- und Solonos Straße verhaften. Anscheinend ist ein unkomplizierter Zugang von der Panepistimiou Straße zur Propylaea, einem der heutigen Auftaktorte, möglich.
Im Zusammenhang mit den Sozialprotesten gegen die neuesten und härtesten Kürzungsmaßnahmen der regierenden Arschlöcher, die im Dienst für die Troika (EU/EZB/IWF) ihre Version der “Nationalen Einheit” propagieren, wird vom 10. bis 12. Februar zu etlichen Demos mobilisiert. Die beiden Ausverkaufsgewerkschaften des öffentlichen und privaten Sektors (GSEE und ADEDY) rufen derweil zum landesweiten 48-stündigen Generalstreik ab heute auf. Am Sonntag, den 12. Februar soll die neue Troika-Abkommen (genannt “Heil- Rettungspaket”) im Griechischen Parlament per Abstimmung beschlossen werden.
Selbst im letzten Moment rufen verschiedene Kollektive, Organisationen, Syndikate und soziale Bewegungen die Menschen vehement dazu auf, die Abstimmung der neuen Finanzmaßnahmen zu blockieren. Das Wort, das vielen über die Lippen kommt ist: Revolte. Allerdings wird sich erst heraustellen müssen, ob sich die Menschen tatsächlich mit allen Mitteln, die sie haben, erheben werden oder die Regimepläne der kompletten Verwüstung alles Sozialen ohne großartige Probleme ablaufen wird. Angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Wut der Menschen im Verlauf der kommenden Stunden oder Tage explodieren könnte, fährt der Staat seinen gesamten Repressionsmechanismus gegen die Demonstrant_innen auf.
Streikende und Anarchist_innen/Antiautoritäre halten seit gestern die Juristische Fakultät im Zentrum Athens besetzt, um sie als Basis für Auseinandersetzungen, zur Gegeninformation und als Erste-Hilfe-Zentrum zu nutzen. Die Gebäude des Gesundheits- und des Arbeitsministeriums sind ebenfalls besetzt.
Am Samstagabend des 4. Februar 2012 führte eine Gruppe vermummter GenossInnen eine direkte Aktion in der Asklipiou Straße am Haus des Präsidenten von Griechenland durch, indem sie mit Stöcken und Steinen seine Residenz bewarfen. Sie wurden in der Zoodochou Straße in Exarchia von Motorradspezialeinheiten angegriffen und mit Blendschockgranaten beschossen. Alle GenossInnen flohen rennend.
Gegen 20 Uhr attackierten 60 Solidarische am Samstag, den 4. Februar, die persönliche Wache, das Wachhäuschen und die Staatskarossen vor der Residenz des Präsidenten der Demokratie Karolos Papoulias. Papoulias’ Personenschutz flüchtete und Flugblätter wurden vor ort hinterlassen, die die Solidarität mit den AnarchistInnen Stella Antoniou, Kostas Sakkas, Giorgos Karagiannidis and Alexandros Mitroussias manifestieren.
Die Solidarischen zogen sich vom Ort der Aktion, der nicht weit weg vom Polizeipräsidium ist, mit koordiniertem Tempo zurück. Einige Minuten später tauchte eine Einheit Delta Motorradbullen auf, die die Solidarischen mit Blendschockgranaten beschoß, aber verfehlte.
Die gestrige Aktion fand aus Solidarität mit Stella Antoniou und anderen im selben Fall angeklagten GenossInnen statt und zwar als eine erste Antwort auf die Weigerung sie auf Kaution raus zu lassen.
Diese Aktionen werden solange fortgesetzt bis Stella Antoniou aus dem Gefängnis entlassen wird.
SOFORTIGE FREILASSUNG DER ANARCHISTIN STELLA ANTONIOU
FREIHEIT FÜR DIE ANARCHISTEN SAKKAS, KARAGIANNIDIS, MITROUSSIAS
Am Samstag, den 21. Januar 2012, haben wir einen Brandsatz bei einem Pfandleiher (Kredithai) in der Ragavistrasse von Gyzi platziert. Es war eine symbolische Antwort auf die Expansion moderner mavragorites (SchwarzmarkthändlerInnen) in den Nachbarschaften Athens, die von der aktuellen generellen Armut profitieren und die unsere Leute, die kämpfen um zu überleben, ausnehmen.
Das Auftauchen der Schwarzmarkthändler ist das Ergebnis derselben Attacke, die zur Verarmung der Menschen führt, ein weiterer Aspekt der intensivierten Ausblutung sozialen Reichtums durch Staat und Kapital.
Lasst uns soziale Solidarität und soziale und Klassengewalt gegen alle Banden der Kredithaie setzen, um gegen die brutalen Operationen, die auf unser Elend abzielen, aufzustehen.
Am Morgen des 10. Januars betraten ca. 20 Mitglieder der ‚Soligruppe für den Prozess gegen Revolutionary Struggle (Epanastatikos Agonas, »Revolutionärer Kampf«), die Räumlichkeiten des kommerziellen Radiosenders flash.gr in der Kifisia Avenue und unterbrachen das Programm, um eine Solidaritätsmittelung an die Angeklagten zu übertragen.
Trotz des Fakts, dass weder die Betriebsführung noch deren Mitarbeiter offiziell nach einer Intervention von Seiten der Polizei gefragt haben, kamen bald unterschiedlichste Polizeieinheiten (DIAS Motorradeinheiten, Gruppen der MAT, Zivicops usw.) am Ort des Geschehens an und kreisten das Gebäude ein. Um ca. 14 Uhr, nachdem die Räume des Senders bereits stundenlang blockiert wurden, wurden AnarchistInnen, die an der Soliaktion teilnahmen, massenhaft festgenommen und ins Polizeihauptverwaltung in der Alexandras Avenue gebracht: 2 Strafverfolger zusammen mit Polizeieinheiten stürmten das Rundfunkhaus und zwangen die GenossInnen, die Räumlichkeiten zu verlassen. Alle wurden in Handschallen abgeführt und in Polizeibusse festgehalten, während ihre Handys konfisziert wurden.
Sofort als die Nachricht umging, versammelten sich AnarchistInnen gegenüber von der Polizeihauptverwaltung (GADA), wo eine Solidaritätskundgebung von ca. 100 Menschen stattfand (Vortreffpunkt war vor der Metro-Station Ambelokipi).
Es folgt ein Text, der von den 20 Festgenommenen selbst veröffentlicht wurde:
Heute, am 10. Januar 2012, führten GenossInnen aus der anarchistisch/anti-autoritären Szene eine Intervention bei dem kommerziellen Radiosender Flash 96 FM im Kontext einer Reihe von Solidaritätsaktionen für den Revolutionary Struggle-Fall, der nun seit dem 5. Oktober 2011 vor einem Sondergericht im Koridallos Gefängniskomplex verhandelt wird, durch.
Am Mittwoch, den 30. November wurde eine weitere Supermarktenteignung im südlich gelegenen Athener Viertel Nea Smyrni durchgeführt. Wie die KollegAs, die an der direkten Aktion teilgenommen haben, in ihrem Kommunique schreiben:
Vereint duch gemeinsame klassenbewusste Interessen, müssen die WeltproduzentInnen des Wohlstands jeden Tag auf jene reagieren, die unser Leben beherrschen.
Mit wilden Streiks, Besetzungen, Auseinandersetzungen mit uniformierten Schweinen und kollektiven Enteignungen von Supermärkten und multinationale Unternehmen und durch Wiederaneignung der Bedeutung der Produktion und Durchführung allgemeiner Sabotage werden wir deutlich machen, dass der Wohlstand der AusbeuterInnen das Blut der Ausgebeuteten ist.
Sonntag, 4.Dezember, um 13.00: Allgemeine Versammlung und Kollektivküche auf dem Merkouri Platz (Ano Petralona). Wir bringen unsere Verpflegung mit und wir essen zusammen mit unseren NachbarInnen.
Themen der Versammlung:
-Koordinierung der Allgemeinen Versammlungen
-Planung von Projekten bezüglich Lebensmittel, medizinische Versorgung und Gegeninformationsaktionen
Aktuelle Meldung vom 6. November: Die migrantischen Häftlinge haben sich dafür entschieden den Hungerstreik zu beenden. Englischsprachige Erklärung
Seit Montag, den 24. Oktober befinden sich 52 migrantische Häftlinge (von insgesamt 65) im Block 10 des Zentralgefängnisses im Hungerstreik. Ihr Verbrechen:ihr illegaler Aufenthalt auf Zypern. Ihre Forderung: Damit aufzuhören, ihnen ihre Grundrechte zu verweigern, die durch den Staat unterdrückt werden.
Diese Leute sind inhaftiert, um abgeschoben zu werden. Sie sind keine verurteilten StraftäterInnen. Im Gegenteil, der Kriminelle ist hier niemand anderes als der Staat. Die MigrantInnen werden in zahlreichen Fällen viel länger als die Höchstverweildauer nach der Richtlinie 15/2008 im Gefängnis festgehalten. Sie würde 6 Monate betragen. Es existiert kein nationales Gesetz, das Ausnahmen von dieser Richtlinie regelt. Außerdem werden in vielen Fällen Verfahrensgarantieren nicht befolgt und die Menschen werden sogar ohne Haftbefehl ins Gefängnis gesteckt.
Am Donnerstag, den 20. Oktober unternahm ein 46-jähriger Algerier vor der Kamera vom Block 10 einen Selbstmordversuch mit Rasierklingen. Das Video vom Selbstmordversuch befindet sich in den Händen der Polizei. Dieser Mann ist verheiratet und hat 2 Kinder. Er hatte wiederholt nachgefragt, ober er in sein Land zurückkehren kann. Sie wollten es ihm nicht erlauben.
Seit mehr als zwei Wochen hat er sich entschlossen die Nahrung zu verweigern. Seine Verzweiflung zwang den Rest seiner Zellengenossen ebenfalls einen Hungerstreik zu beginnen.
Am Freitag, den 28. Oktober versuchte eine weitere Person Selbstmord zu begehen, indem sie eine Schlinge aus Bettlaken fertigte. Sie wurde in letzter Minute gerettet. Dieser Mann, ein Syrer, ist seit mehr als einem Jahr inhaftiert. Die Länge der Einsperrung stellt einen eindeutigen Rechtsbruch dar, aber sie wollen ihn weder abschieben, noch entlassen. Continue reading Nikosia, Zypern: Solidarität mit den migrantischen Hungerstreikenden!→
Am Morgen des 20. Oktobers hat eine Gruppe AnarchistInnen aus einem Supermarkt in Partas eine große Menge Lebensmittel einteignet und diese sofort auf einem in direkter Nähe gelegenen Markt verteilt.
Die Gruppe erklärt ihre Aktion in einem Kommuniqué, das während der Aktion verteilt wurde:
Wir sind keine Robin Hoods oder Leute, die bereits ihre Probleme gelöst haben und daher Revolution machen, wie die wichtigtuerischen Massenmedien uns darstellen. Wir führen diese Aktion nicht aus, weil wir die RetterInnen sind. Wir haben keine Lust jedermanns / jederfraus RetterInnen zu sein. Wir sind einfach Leute, die verstehen, dass Lebensperspektive nur durch Kampf gewonnen wird. Wir sind Leute, die neben dir leben und heute beschlossen haben einen Weg aufzuzeigen, sich vom Elend loszureißen und unsere Zeit und unser Leben wiederzugewinnen. Wir betrachten derartige Gesten als Aktionen, die im Hier und Jetzt stattfinden, mit dem Herz und Verstand, basierend auf eine Welt von Gleichheit, Solidarität und gegenseitiger Hilfe- eine Welt von individueller und kollektiver Freiheit.
In den frühen Morgenstunden des 7. Oktobers haben wir 6 Geldautomaten zerstört:
-Kannigosplatz, Piräus Bank
-Vironas, Probank
-Galatsi, Alpha bank
-Kipseli, Alpha bank
-Gizi, Agrotiki bank
-Aiolou Str., National bank
Die Aktion widmen wir den anarchistischen Kollegen Simos Seisidis, der im Krankenhaus des Koridallos-Gefängnisses inhaftiert ist und sich seit dem 16. September vor Gericht verantworten muss. Simos wurde seit 2006 gesucht. Auf ihn und seinen beiden Gefährten Marios Seisidis und Grigoris Tsironis war von Mihalis Chrisohoidis (Minister für Bürgerschutz) ein Kopfgeld in Höhe von 600.000 Euro ausgesetzt wurden, weil sie die Nationalbank in der Solonos Str. ausgeraubt haben sollten. Hiervon wurde Simos inzwischen freigesprochen.
Nachdem er bei einer zufälligen Polizeikontrolle am 3. 10. nicht stehen blieb wurde er verfolgt und vom Bullen Panagiotis Bokos in den Rücken geschossen.
Zusammen mit dem Rest der an der Verhaftung beteiligten Schweine hat Bokus anschließend unseren Gefährten geschlagen, als dieser bereits schwer verwundet am Boden lag.
Danach wurde Simos ins Schlachthaus des KAT-Krankenhauses gebracht, das durch schwer bewaffnete Sadisten der Polizei bewacht wird. Sie fungierten als arrogante Handlanger, indem sie in provozierten und auch seine Familie bei jedem ihrer Besuche schikanierten. Sogar im Moment der Amputation seines Beins blieben sie mit im Operationsraum.
In einer Stadt, wo uninformierte SöldnerInnen, die die Geldherrschaft und ihre Symbole beschützen immer mehr werden und versuchen jede Reaktion gegen das Bestehende zu unterdrücken, werden einige immer gegen den den modernen Totalitarismus kämpfen, den sie unserem Leben aufbürden wollen.
In der Nacht zum 3.Oktober haben wir der deutschen Wirtschaft ein Geschenk gemacht. Auf einem Gelände der Deutschen Telekom in Berlin-Lichtenberg wurden von uns mehrere Fahrzeuge mit Brandsätzen angegriffen. Das Datum für diese Aktion haben wir im Hinblick auf den Prozess gegen die Organisation »Revolutionärer Kampf« der am 5.Oktober in Athen beginnt, gewählt.
Wir solidarisieren uns mit den Aktionen des »Revolutionären Kampfes« und fordern die Freilassung von Κostas Gournas, Panagiota »Pola« Roupa, Nikos Maziotis und allen anderen GenossΙnnen in Haft.
Die Option des bewaffneten Kampfes innerhalb autonomer und linksradikaler Widerstandsformen sollte zwar immer aufrecht erhalten werden, darf jedoch nicht isoliert von anderen Aktionsformen und Bewegungen geführt werden.
Hier gibt es keine Bewegung die die Möglichkeit des bewaffneten Kampfes unterstützen, tragen will und kann. Aus diesem Grund existieren in Deutschland momentan keine bewaffneten Gruppen.
Dennoch müssen die Widerstandsebenen in Europa aufeinander Bezug nehmen um das Projekt der Europäischen Großmacht wirksamer zu bekämpfen.
Die Troika macht die Privatisierung der Staatsbetriebe zur Bedingung für die weitere Kreditvergabe an den griechischen Staat. Die Deutsche Telekom hat in diesem Rahmen große Teile der griechischen Telefongesellschaft OTE zu Zeiten eines erhofften wirtschaftlichen Aufschwungs übernommen. Weil die Gewinne bei der OTE nicht in dem erwarteten Umfang steigen, plant die Deutsche Telekom Entlassungen und massive Lohnkürzungen bei den Mitarbeitern. Auch die Zahlungen an Vorruheständler werden von der Telekom als »Lasten« ihrer Bilanz angegeben. Mit diesem Druck spekuliert die Deutsche Telekom die Restanteile der OTE komplett vom griechischen Staat zu erwerben um so die absolute Vormachtstellung zu erlangen. Dies zeigt die unmenschliche kapitalistische Verwertungslogik am Beispiel dieses multinationalen Konzerns besonders deutlich auf.
Zudem ist die Telekom durch Sicherheitspartnerschaften mit Polizei und Militärs in die flächendeckende Überwachung der Telekommunikation im In- und Ausland eingebunden.
Unser Anschlag soll auch die Streiks der Angestellten und Arbeiter in Griechenland unterstützen und den Kampf der anarchistischen Bewegung über Grenzen hinaus zusammenführen.
Wir hoffen das diese Aktion auch andere ermutigt sich an einer militanten Perspektive aktiv zu beteiligen.
Wir Gedenken Lambros Foundas, der im Kampf für die Freiheit
von den Bullen erschossen wurde.
Am 5. Oktober 2011 wird der Prozess gegen die griechische Stadtguerilla Revolutionärer Kampf [Revolutionary Struggle – Epanastatikos Agonas (E.A.)] beginnen. Er wird in dem Gerichtssaal im Knast Koridallos (Athen) stattfinden.
Acht Beschuldigte werden vor Gericht stehen, gegen welche laut einer vor kurzen vom Berufungsgericht getroffenen Entscheidung wegen der Mitgliedschaft in der Organisation verhandelt werden wird.
Beschuldigt in dem Verfahren von E.A. sind: N. Maziotis, P. Roupa, K. Gournas, Ch. Kortesis, V. Stathopoulos, S. Nikitopoulos, M. Beraha (Ehefrau von K. Gournas) und K. Katsenas.
Die ersten drei Beschuldigten, Maziotis, Roupa und Gournas, haben die Verantwortung übernommen für die Organisation und befinden sich im Knast, aber Mitte Oktober endet die 18-monatige Untersuchungshaft. Der Rest der Beschuldigten ist frei.
Kortesis, Stathopoulos und Nikitopoulos wurden vor kurzem unter Auflagen aus dem Knast entlassen, nach zwei Entscheidungen des Berufungsgerichtes, da der Oberste Gerichtshof die Widerrufung der ersten Entscheidung angeordnet hatte, danach wurde die Entscheidung des Berufungsgerichts stattgegeben.
Die Anklagepunkte für jede/n einzelne/n beinhalten die Verbrechen der Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation; Beschaffung, Herstellung und Besitz von explosiven Stoffen; Herbeiführung von Explosionen und zahlreiche versuchte Morde.
E.A. hat zahlreiche Angriffe durchgeführt, darunter welche mit einem Raketenwerfer auf die amerikanische Botschaft, 12. Januar 2007, und der bewaffnete Angriff auf Bullen auf der Bouboulinas-Straße am 5. Januar 2009.
Am Morgen des 17. Septembers gab es ein Gegeninformations-Beschallungssystem [mikrofoniki] außerhalb der U-Bahnhaltestelle in Maroussi, die sich mit dem faschistischen Angriff auf das besetzte Kouvelou befasste. Etliche Kollegas besuchten die Versammlung, die ziemlich lange dauerte, während ein Kommuniqué des Kollektivs verteilt wurde. Auf einem Markt wurde ebenfalls eine große Anzahl Texte verteilt. In den meisten Fällen war die Reaktion der Leute positiv, was ermutigend für die Fortsetzung des Projekts ist, es gab aber auch Wohlwollen gegenüber der politischen Identität der HausbesetzerInnen.
Es folgt das Kommuniqué, das verteilt wurde.
Hände weg von den besetzten Häusern
In der Nacht des 14. September, gegen 3 Uhr, wurde das besetzte Kouvelou Ziel eines Brandanschlags. Das Ergebnis des Feuers war, dass das Dach einstürzte und 4 Räume des Gebäudes gebrannt haben. Die seit dem 7. April 2010 besetzte Villa Kouvelou ist ein Haus für unsere politische Ideen und Basis für unsere politischen Aktionen und fungiert als ein sozialer Freiraum. Während dieser Zeit haben wir durch Selbstorganisation und mit unserer Solidarität, innerhalb anti-hierarchischer Strukturen geschafft, den Platz zu reinigen und ihn zum funktionieren zu bringen, politische Veranstaltungen durchzuführen und uns in die lokale Gemeinde mit Gegeninformations-Aktionen einzubringen.
In der gegenwärtigen Krise des Systems (politisch, sozial, finanziell, institutional), während Phänomene wie sozialer Verschlechterung und Unzufriedenheit zu beobachten sind, verstärkt der Staat den Grad der Repression, um seine Machtposition aufrechtzuerhalten. Er zielt darauf ab jeden Teil der Gesellschaft zu attackieren, der seinen Plänen Widerstand leistet. Seitdem politische Treffpunkte und Squats einen wesentlichen Teil dieses Kampfes darstellen, sind sie Zielscheibe repressiver Mechanismen, wie Räumungen, Ermittlungen und Anzeigen. —oft begleitetet von maßlosen Kautionsforderungen. Es gibt einen Grund hierfür: Diese Räume stellen Herde für politische Gärung, Zusammenschlüsse kämpfender Leute und die Kollektivierung ihrer Aktion dar.
Natürlich ist das politische Handeln solcher Kollektive, die in letzter Zeit auf griechischem Territorium stark zugenommen haben, konfrontiert mit verschiedenen neo-faschistischen Gruppen; Gruppen, die durch die politischen Ansprüche dieser Räume beunruhigt sind (z.B., Gleichheit und Solidarität zwischen allen sozialen Objekten ohne Diskriminierung und Trennung). Ihre Taktik der Brandanschläge auf besetzte Räume und Treffpunkte ist verbreitet und hatte auch Verletzungen bei einigen innerhalb dieser Projekte involvierten Kollegas zur Folge. Außerdem, haben wir mittlerweile bei brutalen Angriffen viele Kollaborationen zwischen dem Staat und dem Parastaat gesehen. Diese galten nicht nur politischen Freiräumen sondern es kam auch zu Pogromen gegen MigrantInnen, Streiks usw.
Daher nehmen wir den Brandanschlag auf das Kouvelou als ein erwartete Zeichen unseres politischen Feindes wahr. Er glaubt, dass er uns durch solch einen Schritt einschüchtert oder unsere Bezugsgruppe schwächt. Im Gegenteil, das Feuer mag Materialschäden verursacht haben, aber es stärkt unseren Willen und unsere Entschlossenheit zur Fortsetzung unseres Kampfes als politische Einheit. Abschließend glauben wir als Teil der breiteren anarchistisch/anti-autoritären Milieus, dass solch ein Schlag nicht ein isolierter Vorfall gegen ein einzelnes Kollektiv darstellt, sondern gegen ein ein breiteres politisches Umfeld gerichtet ist. Ein Umfeld, das auf den Prinzipien der Solidarität aufbaut: das vereint und dynamisch solchen faschistischen Angriffen Widerstand leistet.
10… 100… 1.000 SQUATS
GEGEN EINE WELT DER ORGANISIERTEN LANGEWEILE
Am Dienstag, den 13. September weigerten sich 275 Inhaftierte des ersten Flügel des Männertraktes des Athener Knastes Koridallos in ihre Zellen zurückzukehren. Dies geschah in Solidarität mit zwei inhaftierten Mitgliedern der anarchistischen revolutionäre Organisation Verschwörung der Feuerzellen (Conspiracy of Cells of Fire), namentlich Gerasimos Tsakalos und Panagiotis Argirou, die am Montag in den Knast Domokos verlegt wurden.
Beide weigerten sich der psychologischen Folter der gewaltsamen Ganzkörperkontrolle zu gehorchen, und wurden angegriffen von dem Schließer Christos Kliaris und einer Gruppe von Helfern der Wärter. Die beiden politischen Gefangenen widersetzten sich den widerlichen Angriffen und Bedrohungen der Aufseher. Damit demonstrierten sie, dass nicht alle Eingesperrten gegenüber den demütigenden Prozeduren und Autoritäten apathisch bleiben.
Ein Kommuniqué wurde von insgesamt 275 Gefangenen unterzeichnet, die sich dazu entschieden während der Mittagszeit für drei Stunden nicht in ihre Zellen zu gehen. Sie widmeten ihre Aktion Gerasimos Tsakalos, Panagiotis Argirou und allen Gefangenen, die für ihre Würde kämpfen und Folterungen erlitten haben.
Weder Kriminelle, noch politische Gefangene
Setzt alle Knäste in Brand