Tag Archives: Frankreich

Frankreich, Paris: und eins, und zwei, und drei…

PS-parisIn der Nacht von Montag 30.August auf den 31. wurden die Fenster des Centre Emmaüs-Solidarité an der Nummer 47 der Rue Raymond-Losserand im XIV. Distrikt von Paris mit der Schrift „Emmaüs Kollaborateur“ umdekoriert. Polizeikollaborateur weil während der Besetzung des Zentrums am Mittwoch 11. August durch MigrantInnen, die bessere Lebensbedingen forderten, das Personal von Emmaüs die Polizei rief, mit dem Ergebnis von vier verhafteten Menschen, die am 4. Oktober mit der Anklage der Freiheitsberaubung vor Gericht stehen werden.

Zwei weitere Schritte weiter endeten eine LCL-Bankfiliale mit kaputten Schaufenstern und Bankautomaten während auf der nahen Wand am Tag danach die PassantInnen folgende Botschaft lesen konnten:

„Kapitalismus tötet – Nieder mit allen Grenzen.“

Dazu wurden die Schaufenster des PS-Parteibüros an der N. 2 der rue Ernest Lefévre im XX. Distrikt von Paris zertrümmert und auf der nahen Wand erschien die Schrift „Nieder mit allen Grenzen“.

Die Zeit zum Rebellieren ist immer richtig.

Nieder mit dem Staat, dem Kapitalismus und den humanitären Verwaltern.

Freiheit für alle.

Quelle: Indymedia Nantes via  attaques.noblogs.org

Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Oktober 2015 aus dem spanischsprachigen Blog

Pyhäjoki, Finnland: Als Erinnerung an Rémi Fraisse wurde wieder einmal die AKW -Baustelle von Fennovoima blockiert

remimemory-1024x768Am 23. Oktober erhalten:

Heute wurden die Arbeiten an der AKW – Baustelle von Fennovoima wieder einmal gestört!
Drei Laster wurden gestoppt, indem zwei Leute an Bord kletterten und ein weiterer, indem sich eine Person an das Fahrzeug kettete. Nach anderthalb Stunden schaffte die Polizei drei Leute in Gewahrsam zu nehmen.

Mit dieser Direkten Aktion wollten wir den Bau dieses widerlichen, blödsinnigen Projekt unterbrechen, aber auch an  Rémi Fraisse  erinnern, einem 21 Jahre alten Aktivisten, der in Testet, Frankreich vor einem Jahr von der Polizei ermordet wurde. Damals protestierten Tausende gegen ein Staudaumprojekt sowie die Repression gegen die ZAD, eine Besetzung aus Widerstand gegen ein Flughafen-Megaprojekt in Nantes.

Lasst uns überall die Zerstörung der Natur und sämtlichen Lebens im Namen des Kapitalismus beenden!

Frankreich: Räumungsdrohung für die ZAD – Kurzer Hintergrund für internationale UnterstützerInnen

Im Laufe des vergangenen Monats wurden der Premierminister, der Präsident und die Pro-Flughafen Lobby zunehmend deutlicher im Hinblick auf ihre Absicht, die ZAD zu räumen und mit dem Bau des Flughafens so schnell sie nur können zu beginnen. Der Zeitrahmen Januar bis März wurde wiederholt in öffentlichen Erklärungen geäußert. Dies sind Drohungen, keine Tatsachen.
Die Anti-Flughafen Bewegung ist stark und entschlossen, aber um den Ärger eines Räumungsversuchs zu vermeiden, müssen wir unsere Stärke bereits im Voraus unter Beweis stellen, lokal und international, damit der Staat versteht, dass sie nur ein weiteres mal scheitern werden. Ihr seid eingeladen, Aktionen durchzuführen, die Informationen zu verbreiten, große Demos durchzuführen und euch vor französischen Botschaften/Konsulaten und Büros/Fabriken von Vinci (die Betreiber des Flughafens) in abschreckender Weise blicken zu lassen – und auch in verschiedenen Städten Aktionen zu planen und Gruppen zu organisieren, die darüber beratschlagen, was von außen im Fall des Räumungsversuchs gemacht werden kann.

Wenn ihr auf den richtigen Moment gewartet habt, um etwas für die Unterstützung der ZAD zu tun, macht Infonächte, blockiert Polizeistationen, schickt uns viel Geld, kommt uns besuchen oder lernt das Terrain kennen, verwickelt euch in öffentlichen Debatten mit RepräsentantInnen – es ist an der Zeit! Und schickt uns die Bilder an zad@riseup.net.

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Die Regierung hat erklärt, sie wolle nicht länger auf das Ende des rechtlichen Berufungsprozesses gegen das Flughafenprojekt warten. Das heißt, dass sie ihre Zusagen von 2012 und 2014 brechen. Sie geben vor, dass sie kommen, um die ZAD zu räumen, um mit den Flughafenarbeiten zu beginnen. Diese neue Polizeiintervention könnte hypothetisch Anfang nächsten Jahres beginnen, in den Wochen, die auf COP21 in Paris folgen, um sicherzustellen, so scheinheilig wie möglich aufzutreten.

Im Kontext solcher Drohungen rufen wir Unterstützungskomitees und UnterstützerInnen auf, in den kommenden Wochen zu mobilisieren, um der Regierung zu zeigen, dass es eine ziemlich schlechte Idee ist, zurückzukommen und zu versuchen, die ZAD zu zerstören. Um vorbereitet zu sein auf das, was auch kommen möge, bitten wir euch, das Wort zu verbreiten und euch vorzubereiten auf das, was ihr tun könnt, wenn es einen Versuch zu räumen gibt oder die Arbeiten anfangen. Eine Reihe von Flyern und Postern wurden zur Verteilung gedruckt.

Es folgt der Aufruf, den es zu teilen gilt:

ZAD-NDDL – Wenn sie zurückkommen, werden wir nur noch härter widerstehen!
Aufruf an solidarische Menschen und Kollektive

Reaktionen im Fall einer Polizeiintervention, Räumung oder der Beginn der Arbeiten für den Flughafen

Komitees aus der ganzen Region haben sich wiederholt in den letzten zwei Jahren getroffen, um ihre Reaktionen im Fall eines erneuten Angriffs auf die ZAD oder den Beginn der Bauarbeiten zu planen. Wir wissen nicht, ob oder wann sie wieder angreifen werden, aber wir werden vorbereitet sein, um zurückzuschlagen, wenn der Moment kommt. Hier sind einige Handlungsvorschläge von den Komitee-Treffen, die unter lokalen Umständen angewandt werden können. Indem wir unterschiedliche Aktionsformen auf verschiedenen geographischen Ebenen zusammenbringen, werden wir sicher gehen, dass sie wieder scheitern werden. Wenn es die Bestätigung einer massiven Polizeiintervention gibt, wird ein gemeinsamer Aufruf auf zad.nadir.org und acipa-ndl.fr veröffentlicht.

In und um die ZAD:

– Kommt den Widerstand in der Zone zu unterstützen und sicherzustellen, dass wir nicht eingekreist oder abgeschnitten werden
– Stört die Check-Points und die Bewegungen der Polizei und stellt die Zirkulation der Unterstützenden und Nachschübe sicher.

In der Region:

– Vom ersten Tag der Operation an, werden koordinierte Aktionen durchgeführt, die Straßen blockieren, ob nun Zugangspunkte zur Zone oder die Hauptverkehrsadern und stategischen Punkte der Region. Weiterhin wird es Besetzungen von “Orten der Macht” geben (Regierungs- oder private Betreibergebäude und -Büros, Polizeiwachen usw.)
– Nachtlärmdemos vor den Hotels, wo die Polizei und militärische Polizei schläft.
– Für den ersten Abend ist der Treffpunkt für verschiedene Aktionen und Blockaden vor den Polizeiwachen um 18 Uhr.
– Eine große Demo in Nantes eine Woche nach der Intervention

Außerhalb der Region:
– Aufruf um “Orte der Macht” zu besetzen oder lokale Aktionen zu planen, die den Kapitalfluss verlangsamen. Diejenigen, die können, sollen zur ZAD kommen, um sie zu verteidigen.

Mehr Informationen und Updates können unter zad.nadir.org gefunden werden.

Der Flughafen wird nicht gebaut werden – Die ZAD von Notre Dame des Landes wird auch weiterhin blühen!

auf Französisch, Englisch

Paris: Internationaler Aufruf gegen COP21

contre_la_cop_21_tous_panameVon 28. November bis 12. Dezember mobilisieren wir gegen den UN-Klimagipfel, COP21, in Paris.

195 Staatschef_innen und unzählige Industrielle treffen einander, um fadenscheinige Maßnahmen zu vereinbaren, mit dem Ziel Treibhausgas zu reduzieren. Dabei geht es hauptsächlich darum ein Maß an Treibhausgasemissionen festzulegen, das Industrielle ausnützen können, das jedoch noch als salonfähig an die Öffentlichkeit verkauft werden kann. Die neuen CO2-Quoten sind nicht mehr als ein neues Mittel der wohlhabenden Länder sich das Recht zu nehmen weiterhin folgenlos die Erde zu verschmutzen.

Wir lassen nicht die einzigen Verantwortlichen für die Klimaerwärmung und die Vermarktung von Humankapital in Ruhe ihre Maskerade abhalten !
Die einzige Lösung ist nicht ein Gipfel in einer militarisierten Zone, sondern das Ende des kapitalistischen und gewinnorientierten Systems. Alle, die genug von diesem System haben, vereinigt euch in Paris gegen den COP21 !
Zahlreiche Demonstrationen und Treffen werden während der Konferenz stattfinden. Kommt mit euren Vorschlägen und eurer Bereitschaft, um gemeinsam andere Formen des gemeinschaftlichen Lebens, fernab des ökonomischen Diktats, zu schaffen.
Unterkünfte, als auch Informationszentren sind vorgesehen, sowie zahlreiche Aktionen :

  • Samstag 28 November : Zusammentreffen des Convois des ZADS (Protestzonen gegen städtebauliche Projekte) in Paris.**
  • Sonntag 29 November : Demonstration
  • 29 November bis 12 Dezember : Zahlreiche Aktionstage
  • Samstag 12 Dezember : Ende und Tag der Aktion.

Pariser Vereinigung gegen den COP21
COP21@riseup.net

Aufruf auf  Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch  von  Paris-Luttes

Paris: Vinci und La Poste verlieren zwei Fahrzeuge

incendieIn der Nacht vom 30. Juni und 1. Juli legten wir an einem Betriebsfahrzeug der La Poste [französischer Postdienstleister], in der Surmelin Straße, Feuer. Die Post bespitzelt undokumentierte Migranten und Migrantinnen (und finanziert den Aufbau der Büros des neuen Innenministeriums).

Kurz darauf, war es ein Auto von Vinci (Gefängnis-Bauunternehmen), das in der Jules Dumien Straße in Flammen stand.

Macht kaputt, was uns kaputt macht!

auf Griechisch, Spanisch, Italienisch, Englisch

Meuse, Frankreich: Angriff auf einen technischen Standort von ANDRA

antinulcear

In der Nähe von Bure haben einige NachtschwärmerInnen eine Messstelle von ANDRA angegriffen.

In Bure, Meuse, versucht die Regierung mit allen Mitteln eine Atommülldeponie 500 Meter unter der Erde durchzusetzen.

Obwohl das Projekt noch nicht offiziell gestartet ist und und Atommüll nicht vor 2025 eintreffen soll, wimmelt es in der Gegend nur so von ANDRA-Anlagen. (Nationale Agentur für das Management radioaktiver Abfälle) Die ANDRA ist bei dem Projekt federführend.

In einer Nacht um den 25. Juni wurde ein Standort mit mehreren elektrischen Anlagen und einem Bohrloch zur Analyse der Erde auf Gestein und Grundwasserspiegel zerstört.

Das Bohrloch wurde mit Beton verstopft und alle Schaltschränke von der Wut derer zerstört, die nicht auf die Ausschöpfung rechtlicher Mittel warten wollen, um dieses Projekt zu stoppen.

Greift die Infrastruktur der Macht an, wo immer sie ist. In Meuse, wie anderswo.

Gegen Cigéo und ihre Welt, Widerstand und Sabotage!

Nantes, Frankreich: Gericht rot gefärbt – die Justiz zeigt ihr wahres Gesicht

nantescourtIn der Morgendämmerung eines historischen Tages (1. Mai) wollten wir die alltägliche Gewalt des Justizsystems gegen jene sichtbar machen, die von ihm offensichtlich dominiert werden; ob nun Undokumentierte, BewohnerInnen der Unterschicht-Stadtteile, Roma oder antikapitalistische AktivistInnen.

Vergangenen April entschied sich die Staatsanwältin Brigitte Lamy, die Polizisten, der für die Erblindung der AntiflughafendemonstrantInnen am 22. Februar 2014  verantwortlich sind, nicht strafrechtlich zu verfolgen.

Einmal mehr unterstützt die Justiz die Polizei mit der Lizens zum Töten und Verstümmeln mit voller Straflosigkeit.

Die Polizei und das Justizsystem haben Blut an ihren Händen. Heute zeigt das Gericht sein wahres Gesicht.

Rache für Freddie, Wissam, Zyed, Bouna, Malik, Rémi, Daranka, Quentin, Damien, Emmanuel und all die Anderen.

Von Nantes bis nach Baltimore – niemals vergessen, niemals vergeben!

Italienisch, Englisch

 

Le Havre: Feuer auf die Gefängnisse

1972Wunderschöne Feuerwerke
Nächtlich und solidarisch
Ungeachtet der Flutlichter von den Wachtürmen
An diesem ersten Tag des Jahres

Drinnen, die Gefangenen,
Die nicht daran denken, ihre Münder zu halten
Verhöhnte Herrschaft.
Schließlich entkommen wir irgendwie,
Und hoffen, dass auch sie entkommen werden!

Quelle: Indymedia Nantes

Anmerkung der Übersetzenden:
Im originalen Akrostichon auf Französisch ergeben die Anfangsbuchstaben jeder Zeile zusammen „‘bonne année’ “ (Frohes Neues Jahr).

[Europa] 12 Tote

Zwölf Tote. Menschen mit leblosen Körpern in so wenigen Minuten. Wir wissen, dass viel mehr Menschen in viel weniger Zeit in Kriegen sterben, durch eine abgeworfene Bombe, durch Giftgas, durch Minen. Aber wir sind nicht im Krieg. Wir sind in einer Demokratie. Die erträumte freie Welt. Das Bild, dass die Welt voller Sehnsucht informiert: das große Europa, die beispielhafte Zivilisation.

Zwölf Tote, ermordet durch Kugeln von Menschen, die im Krieg sind, die trainiert sind zu töten.

Bringt das nicht durcheinander. Es ist nicht das Bild vom Tod mehrerer Zeichner und anderer Mitglieder einer Pariser Satire-Zeitschrift, das alle im Sinn haben, sondern die Erinnerung an die 12 Körper der afrikanischen Migranten, durchlöchert und ertrunken in nur wenigen Minuten durch die Guardia Civil. Es ist fast ein Jahr her, der 6.Februar 2014, dass diese Militär Polizei sie zwang ins Meer zurückzuweichen. Es gab mehr Tote, aber es wurden nur diese 12 Körper gefunden. Die anderen wurden vom Meer verschlungen.

Es gab weder große Aufmärsche noch Ablehnung und niemand dachte an den Slogan “Wir sind alle an den Grenzen Europas sterbende Migranten!”. Na klar, es waren keine Weißen und sie kamen nicht aus reichen Ländern, aber sie wurden durch grausame Art und Weise ermordet. Nicht durch die Verteidigung irgendeiner Religion oder eines Fundamentalismus, sondern durch die Verteidigung der heiligen Grenze und des Staates; um ein weiteres Mal ihre Grenze mit Blut und Feuer zu markieren.

Man möchte die Migranten, die es wagen in spanisches Territorium einzudringen, nicht töten –versichert der Innenminister Jorge Fernández und seine Guardia Civil–, sondern “man möchte durch Einschüsse ins Wasser eine Art Grenze im Wasser entwerfen”. Es gibt keinen Platz für Scherze, sie meinen das ernst.

Allein im Mittelmeer, der maritimen Grenze Europas, hat das Jahr 2014 seinen eigenen “Rekord” (wie die Medien es nennen) erreicht; mit mehr als 3.200 Migranten, die versuchten den Kontinent zu betreten und ertranken in weniger als 12 Monaten, ohne die ganzen Toten mitgezählt, die an anderen Grenzen starben, die ohne Wasser und Nahrung durch verschiedene Grenzpolizeien in der Wüste zurückgelassen wurden oder die durch faschistische Schläger und Ordnungskräfte umkamen, noch diejenigen Toten, die im europäischen Paradies in Abschiebehaft durch die Hand von Polizisten starben. Einmal innerhalb des europäischen Territoriums angekommen, sieht die Begrüßung nicht sehr anders aus als an den Eingangstüren. Die polizeiliche Verfolgung ganzer Bevölkerungsgruppen (hauptsächlich derjenigen, deren Herkunft an ihrer Haut abzulesen ist), die wachsende Xenophobie, der Rassismus, begünstigt durch die Kommunikationsmedien und die Politiker, die Kampagnen gegen alles was nicht als “das europäische” identifizierbar ist.

Charlie ist europäisch und deswegen sind wir nicht alle Charlie. Es gibt Werte, Gewohnheiten, inklusive Witze (einige dermaßen nervtötend), die sehr identifizierbar mit diesem abstrakten Wesen, das als “das europäische” genannt werden will, sind. Aber die Wahrheit ist, dass es sehr viele Leute gibt, hauptsächlich diejenigen, die sich nicht mit den dominierenden Werten, die definieren, was “europäisch” ist und was nicht, identifizieren können, die sich nicht mit Charlie noch mit seinen Werten verbunden fühlen, und noch viel weniger mit seinem Sinn für Humor.

Dieses “Ich bin Charlie” versucht eine sehr genaue Linie zu definieren: wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Unter dem Leitspruch marschierten tausende von Menschen in Paris. Zu der Verabredung fehlte auch nicht Rajoy, der ebenfalls einer derjenigen ist, die Migranten an den Grenzen und in spanischen Verliesen terrorisiert, zwischen vielen weiteren Heldentaten und es fehlte auch nicht Netanyahu, der mit seiner Armee Hunderte von Palästinensern von seinem ‘heiligen Boden’ verdrängt hat und jedes Jahr die Israelis einsperrt, die sich weigern an seiner persönlichen Art des Terrors teilzunehmen, und wie zu erwarten fehlte auch nicht der türkische Präsident Erdogan, der den Terror gegen das kurdische Volk sät. Es fehlten auch nicht die Chefs der kapitalistischen Haupt-Großmächte. Alle Chefs des Staates, Beschützer des Imperiums und der Zivilisation marschierten gegen die Barbarei. Zusammen mit ihnen nutzten Tausende von Faschisten rund um den Kontinent den Impuls von Charlie um ihre Scheiße auf mehr als fruchtbaren Boden auszusäen, die bald die sauersten Früchte hervorbringen wird.

Und die Straßen von Paris und Barcelona werden, zwischen vielen weiteren Städten, noch mehr militarisiert in der Verteidigung dieser Werte. Mit Pistolen und Maschinengewehren kann mensch die Söldner des Staates sehen, bereit mit Kugeln Grenzen zu markieren, wie sie es im Wasser bei Ceuta gemacht haben: mit Einschüssen haben sie die Grenze, die das “drinnen” und “draußen” trennt, was Charlie ist und was nicht, markiert.

Was sagt Charlie zu diesem Terrorismus? Macht er auch lustige und witzige Cartoons darüber? Weil für uns hält die Welt der Scheiße, in der wir leben, wenig Witzigkeit bereit. Bedeutet das den Fundamentalismus “unterstützen”? Auf keinen Fall. Wir wollen keinen einzigen Fundamentalismus, der uns verängstigt und unterdrückt. Es ist uns egal, ob in seiner Inschrift “Islamischer Staat”, “Säkularer Staat”, “Charlie Staat” noch sonst irgendein “Staat” steht.

Sie sprachen zu uns von “Meinungsfreiheit”, wie immer. Aber wer von uns die “Meinungsfreiheit” des Staates kennt, weiß die Verbindung, die dieser durch Terror schützt: seine Existenz basiert auf Angst. Die “Freiheit”, von der der Staat spricht ist der Ausdruck des Gewaltmonopols.

Deshalb zeigen uns diese Ereignisse ein weiteres Mal dass jeder Staat terroristisch ist.

Einige Anarchistinnen
Barcelona, 14. Januar 2015

Frankreich: Offener Brief an die Mutter von Rémi Fraisse

Der folgende Brief von Farid El Yamni – Bruder von Wissam, der 2012 von der Polizei getötet wurde – ist an die Mutter von Rémi Fraisse (21) adressiert, der am frühen Morgen des 26. Oktobers 2014 von der Polizei getötet wurde. Wissam El Yamni (30) wurde am Neujahrsabend in Clermont-Ferrand von Bullen brutal angegriffen, bevor sie ihn festnahmen. Er fiel ins Koma und starb am Montag den 9. Januar 2012 im Krankenhaus. Sein Tod löste Ausschreitungen und Brände von Fahrzeugen aus. Farid möchte, dass sein Text veröffentlicht wird, er wird aber auch an Rémis Eltern geschickt.

3. November 2014

Ich schreibe Ihnen diesen Brief zu einer Zeit, in der gewaltsame Proteste in Paris verdammt und friedliche Sit-ins gepriesen werden.

Ich habe meinen Bruder verloren unter Bedingungen, die denen ähnlich sind, in denen Sie Ihren Sohn verloren haben. Mein Bruder, der sich so sehr um meine Mutter gekümmert hatte, hat uns verlassen und wird nicht wiederkommen. Der Verlust meines Bruders hat mir einen immensen Schmerz zugefügt, den ich jedes Mal wieder spüre, wenn der Staat tötet. „Wo die Gefahr wächst, wächst das Rettende auch“, hat jemand gesagt. Jedes Mal wenn der Staat tötet, ist auch eine Gelegenheit, ihn zu stoppen, ihn zu zwingen, sich zu ändern, und allen anderen die verlorene Würde wiederzugeben.

Rémis Tod ist noch mit viel mehr verbunden als der Geschichte eines Lebens; er ist mit dem Leben von uns allen verbunden, individuell wie kollektiv. Die Kriminalisierung, die erfolgte, ist schrecklich; bei uns war es genauso. Später realisierte ich, dass das mit Absicht geschah. Ich wollte nur eins: Dass die Justiz die Wahrheit herausfindet und meinem Bruder die Würde – in Ruhe – wiedergibt, die er verdiente und dass diese Geschichte allen zugute kommt; uns, den Regierten, um uns gegenseitig besser zu lieben, und auch der Polizei, um sich mit der Nation zu versöhnen. Ich dachte, die Polizei könne keine Mörder in ihren Reihen akzeptieren; ich wusste es damals nicht besser. Ich irrte mich. Stadtviertel wurden niedergebrannt; wir riefen dazu auf, Ruhe zu bewahren: jedes abgebrannte Auto oder Müllcontainer wurde als Beleidigung aufgefasst, wie ein Dorn im Herzen, ein Dorn, der tiefer in uns eindrang.

Dann verging die Zeit, uns wurde die Wahrheit versprochen, doch wurden uns nichts als Lügen geboten, nichts als falsche Versprechungen, wie vielen anderen vor uns. Die Leute warnten uns, aber wir wollten ihnen nicht glauben. François Hollande nahm höchstpersönlich meine Mutter in die Arme und versprach, er würde uns helfen, den Tod ihres Sohnes aufzuklären. Ohne Gerechtigkeit und Wahrheit erlebten wir diese Zeit wie eine Gefängnisstrafe. In dieser ganzen Zeit waren wir im Gefängnis, waren dabei zu ersticken und appellierten an die Justiz, uns zu helfen.

Und dann realisierten wir, dass unser Fall kein isolierter ist; so viele andere Familien erlebten und erleben noch immer dasselbe. Es gibt so viele von der Polizei absichtlich begangene und von der Justiz vertuschte Demütigungen und Verstümmelungen, so viele!

Wir entdeckten auch, wie die Polizei denkt, es läuft einem kalt den Rücken hinunter. Hier ist ein Beispiel: am vergangenen Mittwoch nach der Demonstration in Paris sagte ein Polizeibeamter auf der Wache zu mir vor seinen Kollegen: „1:0“, und diese kicherten, als sie den Aufdruck auf meinem T-Shirt sahen: „Notfall – unsere Polizei tötet“. Niemand sagte etwas zu ihm, niemand… Wegen Beispielen dieser Art können immer mehr Menschen tagtäglich diese Polizei nicht mehr ertragen, noch ihr Ende absehen.

Ich verstehe den Appell, Ruhe zu bewahren; wir taten damals dasselbe. Sie müssen auch verstehen, dass viele Menschen nicht länger an dieses System glauben, das der Polizei de facto Straflosigkeit einräumt. Sie müssen verstehen, dass Gewaltlosigkeit nur dann vorstellbar ist, wenn man die Gegenseite für fähig hält, sich selbst in Frage zu stellen. Sie sind menschlich nicht fähig dazu, denn sie denken, die Polizei in Frage zu stellen würde bedeuten, den Staat in Frage zu stellen. Seit 40 Jahren tötet die Polizei immer wieder und straflos. Seit 40 Jahren sind wir Zeugen derselben Methode, die Morde des Staates reinzuwaschen, trotz der Videos, der Zeugenberichte, der Beweise. Seit 40 Jahren gibt es Sit-ins, Demonstrationen, Bücher, offizielle Erklärungen der Polizei, an den Innenminister gerichtete Erklärungen. Seit 40 Jahren bringt das alles nichts.

So läuft es nämlich: die Nachrichtenagentur AFP liefert die Top Story, die Staatsanwaltschaft lügt, eine fadenscheinige Untersuchung wird gestartet, die am Ende zu einem lächerlichen Urteil oder zu gar keinem Urteil führt, nach vielen Jahren. Das Schlimmste ist, dass diejenigen, welche die Affäre vertuschen, befördert werden und jene, die unsere Brüder, unsere Söhne oder Freunde ermordeten, von ihren Kollegen wie Champions gefeiert werden. Das ist die Wirklichkeit, die Ihnen auch bevorsteht.

Manuel Valls sagte, dass Gewalt das Andenken an Rémi beleidige, aber Sie müssen wissen, dass Manuel Valls durch seine Untätigkeit in Sachen Bekämpfung der Straflosigkeit der Polizei der primäre Mörder Ihres Sohnes ist. Er ist nicht einfach kriminell, sondern Wiederholungstäter. Eine Woche vor der Veröffentlichung des gefälschten Gegen-Obduktionsbefundes, über dessen Hintergründe er informiert war, kam er nach Clermont-Ferrand und sprach über den Fall mit dem Vorsatz, die Gewalt derjenigen zu verdammen, die gegen die Tötung meines Bruders revoltierten.

Madame, Menschen kämpfen für Rémi, für ihre Würde und für ihre Ideale. Sie kämpfen für Sie, für uns alle, für eine wirksame Brüderlichkeit. Diejenigen, die kämpfen, sind vertraut genug mit der Böswilligkeit der uns Regierenden, um zu verstehen, dass diese versuchen uns weiszumachen, wir lebten in einem Rechtsstaat, während wir in Wahrheit in einem Staat leben, der auf Pflicht basiert. Der Staat respektiert das Gesetz nicht, dessen Einhaltung er von uns fordert. Er spielt mit unseren Körpern, unserem Vertrauen, unserem Geld und unserer Würde. Er fordert von uns, vor ihm zu knien, und dieses ist ein kategorischer Imperativ.

Ich habe Ihnen und allen, die meine Worte lesen, diesen Brief geschrieben, um Sie wissen zu lassen, dass ich heute mehr als je zuvor verstehe, dass Gewaltlosigkeit im Zusammenhang mit Staatsverbrechen ihre Grenzen hat. Denn durch ihre Machtlosigkeit ist Gewaltlosigkeit zuweilen verdammenswerter, tödlicher als Gewalt selbst. Die uns regieren, sind böswillig, Emporkömmlinge, Sadisten und Wiederholungstäter. Sie sollten mit allen notwendigen Mitteln davongejagt werden.

Farid El Yamni, Bruder von Wissam El Yamni, der am 1. Januar 2012 in Clermont-Ferrand von der Polizei getötet wurde.

Frankreich: Ein Demonstrant in Testet getötet

Ein Genosse in Testet getötet

Aufruf zu Demonstrationen gegen staatliche Gewalt – in Nantes und anderswo

Versammlung diesen Montag 18 Uhr vor der Präfektur in Nantes
Vorbereitungs- und Informationstreffen ab 15 Uhr Place du Bouffay

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde ein Demonstrant, Rémi, bei den sich entwickelnden Zusammenstößen nach einer Kundgebung gegen das Staudammprojekt im Wald von Sivens im Moorgebiet Testet im Department Tarn (Südfrankreich) getötet.

Rund 7000 Personen kamen auf dem ZAD in Testet zusammen nach monatelangen Polizeiattacken, der Zerstörung des Feuchtbiotops und der Unterkünfte derjenigen, die es verteidigten. Am späten Nachmittag und dann später in der Nacht griffen einige Dutzend Personen die Repressionskräfte an, welche die Baustelle bewachten. Auf diese Weise wollten sie ihrer Wut Ausdruck verleihen und den Fortgang der Arbeiten, der für Montag vorgesehen war, aufhalten. Sie wurden mit Gummigeschossen, Blendschockgranaten, Einkesselungsversuchen und Tränengas zurückgedrängt. Genossinnen und Genossen in Testet bezeugten, dass Rémi, von Granaten beschossen, zusammenbrach und dann von Repressionskräften mitgenommen wurde. Die Präfektur erklärt, in dieser Sache vor dem Ergebnis der Autopsie am Montag keine Erklärung abgeben zu wollen. Die Regierung hat bereits begonnen, die Demonstrantinnen und Demonstranten zu stigmatisieren und versucht bewusst, zu spalten, um Verwirrung zu stiften und das Geschehene zu vertuschen. Doch sie wissen genau, dass egal was sie machen, dieser Tod explosive Konsequenzen haben wird.

Dieser Tod eines Widerständigen ist leider in diesem Kontext nicht überraschend. In Notre-Dame-des-Landes, in Testet und überall wo wir uns ihren Plänen widersetzen, mussten wir uns mit dem knallharten Einsatz staatlicher Gewalt auseinandersetzen. Wurde uns auf unserer Seite klar, dass wir uns nicht in die Rolle fügen können, ihnen folgsam bei der Zerstörung unserer Leben zuzuschauen, zeigten sie uns wiederum, dass sie uns keinerlei Zugeständnisse machen würden. Während der Monate der Räumung des ZAD in Notre-Dame-des-Landes wurden zahlreiche Genossinnen und Genossen durch Gummigeschosse und Granaten schwer verletzt. Auf der einzigen Demonstration am 22. Februar 2014 in Nantes haben drei Personen durch auf den Kopf gezielte Gummigeschosse das Augenlicht verloren. In den Wochen in Testet wurden ebenfalls mehrere Personen verletzt, und weitere tragische Unfälle wurden gerade noch verhindert, als Widerständige aus ihren Quartieren vertrieben wurden, speziell den Baumhütten, die sie gebaut hatten. Doch ist das unter anderem auch positiv, denn Tausende von Menschen widersetzen sich physisch den Bauarbeiten, den Räumungen, der Polizeibesatzung ihrer Lebensräume, so dass das Flughafenprojekt von Notre-Dame-des-Landes vor dem Aus steht und der Staudamm in Testet und die ihm noch folgen sollen, weitestgehend in Frage gestellt sind. Dieses Engagement in Aktion hat diesen Kämpfen eine ansteckende Kraft verliehen, die heute überall eine Bedrohung für den Ausverkauf des Territoriums darstellt.

Jeden Tag übt sich die Repression an denen, die in den Gefängnissen, in den Stadtteilen, in den Abschiebeknästen kämpfen, und reißt dabei eine Reihe von Toten mit sich, die allzu oft vergessen werden, pro Jahr mehrere Dutzend. Angesichts von Erhebungen und Widerstand zeigt die liberale Demokratie, dass sie nicht nur durch die minutiöse Domestizierung der Individuen und der Lebensräume oder durch die Beherrschung des Ökonomischen und des Sozialen fortbesteht, sondern auch durch entschlossene Anwendung von Terror.

Wir rufen dazu auf, ab morgen überall Straßen und Orte der Macht zu besetzen, zum Zeichen unserer Trauer, zum Gedenken an unseren am Samstag ermordeten Genossen und zum Ausdruck unserer Wut auf die Gewalt des Staates. Wir lassen nicht zu, dass sie uns mit ihren so genannten “nicht-tödlichen” Waffen umbringen. Reagieren wir kraftvoll, auf dass es ein Davor und ein Danach dieses Todes gebe. Bestätigen wir noch stärker unsere Solidarität mit allen, die in Testet und anderswo gegen ihre von der Logik des Profits und der Kontrolle diktierten Projekte kämpfen, und auch mit allen, die überall sonst weniger bemerkt unter den Schlägen der Repression fallen. Wir lassen uns weder spalten noch von der Angst lähmen. Wir leben und kämpfen weiterhin auf den Gebieten, die sie zu vernichten träumen, und stellen uns ihnen in den Weg.

Wir lassen kein Schweigen mehr aufkommen, wir vergessen nicht!

Die Besetzerinnen und Besetzer des ZAD in Notre-Dame-des-Landes

Eine zweite Demonstration wird für Samstag 14 Uhr vorbereitet

Mehr Infos zad.nadir.orgnantes.indymedia.org

Paris: Brandangriff auf Fahrzeug von Vinci

Am Donnerstag 11. September haben wir in der rue Haxo (XIX. Arrondissement) in den ersten Morgenstunden einen Lieferwagen des Unternehmens Vinci angezündet weil Vinci Gefängnisse und Haftzentren baut und führt.

Einsperrung und Grenzen töten, wie kürzlich mit dem Tod von Abdelhak Goradia* geschehen.

Weil es nicht genügt anzuprangern, muss man zum Angriff übergehen!

* Sanspapier, am 21. August 2014 von der französischen Polizei während seiner Versetzung vom Haftzentrum von Vincennes zum Flughafen Roissy Charles de Gaulle ermordet, er sollte nach Algerien abgeschoben werden.

Üb. mc, Knast Bostadel, CH-Menzingen, aus span.

Frankreich: Kurznachrichten…

Die Glühwürmchen sieht man weil sie in der Nacht fliegen. Die Aufsässigen erleuchten die Nacht, weil die Gesellschaft grau ist wie die Befriedung. Das Problem sind nicht die Glühwürmchen sondern die Nacht.

KURZNACHRICHTEN…

-GEGEN DIE ABSCHIEBER UND  AUSBEUTER… – Als Antwort auf die Verhaftung von etwa 10 AnarchistInnen in Italien wurden am Sonntag 8. Juni 8 Bankautomaten mit Hämmern oder Bauschaum sabotiert und zwei Immobilienagenturen entglast, in Pré-Saint-Gervais und in Pantin.

-…UND GEGEN DIE RÄDERWERKE DER KNASTGESELLSCHAFT – Am 13. und 18. Mai verbrennen zwei Autos von ONET Sécurité und SPIE (mischt bei der Nuklear- und Kontrollindustrie mit, unter anderem mit Kameras in Paris) in Paris XIX und Montreuil. Am 24. Juni kommt in Pantin ein LKW von Boygues, Knast- und Haftzentrenbauer (und Betreiber) dran und löst sich in Rauch auf.

-ZU FUSS IST ES NOCH ÖKOLOGISCHER! – Ende Mai sind 27 Busse des Unternehmens Keolis, die normalerweise Reiche und TouristInnen vom Flughafen Rossy in die Hotels und umgekehrt herumkutschieren, von uns gegangen…Es blieben nur noch verkohlte Skelette im Depot von Mesnil-Amelot übrig (sieh mal an, gerade neben dem Knast für Sanspapiers – ob solche Busse wohl auch Menschen zur Abschiebung transportiert haben?). Bei Lilas gehen drei öffentliche Mietautos in Rauch auf und in Paris werden 453 Mietfahrrädern die Reifen zerstochen (sowie von 8 Autos der Gemeindeverwaltung). Zu Fuß, ihr Luschen! Das ist noch viel ökologischer! Und etwas Verlust für die Unternehmen wie JCDecaux, die die Gefangenen ausbeuten.

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Frankreich/Spanien: Anarchistische Aktionen gegen das Knastsystem, das kapitalistische und patriarchale System

Als verschiedene anarchistische Gruppen bekennen wir uns zu einer Reihe von Aktionen zum Angriff auf das Kapital, den Staat und alles was ihn darstellt. In den frühen Stunden vom 19. bis 21. Juli haben wir folgende Soliaktionen durchgeführt:

– Angriff in Hendaia (‚französisches Baskenland‘) auf einen LKW von Loomis (Sicherheitsfirma die enormen Profit aus ihrem Monopol im Geld- und Warenverkehr in einigen Knästen macht) und Enteignung von 22.000 €.

– Angriffe auf einige Banken da der Ausbeutung des Menschen schuldig

– Sabotage von Fahrzeugen des Knastes von Martutene (Guipuzkoa)

– Angriff auf die Fassade des Jugendknastes von Tarragona

– Informatik-Angriff auf verschiedene Seiten der Gewerkschaften UGT, CGT und CCOO, weil Gefängniswärter dabei sind und sie die Repressionskräfte verteidigen.

Alle diese Aktionen haben das Ziel jegliche Quelle der Macht anzugreifen. Das enteignete Geld wird nützlich sein, denn nach der Deckung der Ausgaben für diese Aktionen werden wir die Macht weiter angreifen.

Für den Kampf zur Befreiung von Tier und Menschen

Kraft und Anarchie

Üb. mc, CH-Menzingen, aus it.

Paris: Sabotage gegen JCDecaux, Betreiber des Vélib’ Fahrradverleihsystems

Ich wollte ein Zahnrad in das Rad eines solch beschissenen Unternehmens wie JCDecaux werfen, das in der Öffentlichkeit damit prahlt, Gefangene in Arbeit zu stecken.

In der Nacht des 7. Mai, schlitzte ich die Reifen von 80 Vélib’ Fahrrädern, sowie 3’er Kleinbusse und eines Lkw’s der Pariser Stadtverwaltung auf.

Dieser kleine Angriff war einfach und angenehm.

Scheiß auf JCDecaux und jede Stadtbehörde.

Quelle: nantes indymedia

Nantes: Aufruf für eine Demonstration und dezentrale Solidaritätsaktionen

Bullen, Richter, Abzocker: Hände weg!

Am 22. Februar 2014 kamen mehr als 50.000 Menschen in Nantes zur bisher größten Demonstration gegen den Flughafen zusammen. Die Präfektur hatte die Demo zuvor für illegal erklärt und so sahen sich die TeilnehmerInnen innerhalb kurzer Zeit massiver Repression ausgesetzt: Hunderte schwerbewaffneter Bullen umstellten die Demo, während eine riesige Aufstandsbekämpfungsmauer die Hauptverkehrsstraße der Stadt (den Cours des 50 Otages) versperrte. Es war das erste Mal in der Geschichte sozialer Kämpfe in Nantes, dass eine Demo dort nicht durchlaufen konnte. In Politik und Medien wurde von “Plünderungen” und “Verwüstungen” gesprochen und die Gewalt beklagt, nachdem einige der Demonstrierenden versucht hatten, auf die ursprünglich geplante Route zu gelangen.

Die extreme Grausamkeit, mit der auf diese Demonstration eingeschlagen wurde, erwähnten die Mächtigen und ihre KomplizInnen jedoch nicht. Am 22. Februar wurden Hunderte von Menschen durch Polizeiwaffen verletzt. Mindestens drei von ihnen verloren durch Gummigeschosse ein Auge. Viele Menschen atmeten Tränengas ein, wurden von Blendgranaten erschüttert, von Tränengasgranaten verletzt oder von Wasserwerfern beschossen.

Ein paar Wochen später, am 31. März, berichteten die Medien triumphierend von einem ersten “Fang” nach Ermittlungen durch eine Sonderpolizeieinheit. Neun GenossInnen wurden frühmorgens verhaftet und ihre Wohnungen durchsucht. Zwei von ihnen wurden sofort wieder freigelassen, da sich die eine Person am Tag der Demonstration nicht einmal in Nantes aufgehalten hatte. Vier weitere konnten ihre Verteidigung nicht vorbereiten, da sie im Schnellverfahren unmittelbar vor Gericht gebracht wurden. Die Urteile sind so schwerwiegend, wie die Akten leer sind: tatsächlich waren die einzigen wirklichen Beweise, welche die Staatsanwaltschaft in der Hand hatte, die Geständnisse der Beschuldigten. Drei von ihnen wurden zu Gefängnisstrafen ohne Bewährung verurteilt. Während dieser Parodie von Gerichtsverhandlung zögerte Richter Tchalian nicht, die Strafmaße des Staatsanwaltes zu verdoppeln. Unseren Genossen Enguerrand schickte er direkt ins Gefängnis. Ein Jahr Gefängnis ohne Straferlass für einige Steine und Nebelkerzen.

Die Repression durch Polizei und Justizsystem, der sich die Bewegung gegen den Flughafen ausgesetzt sieht, dient nur einem Ziel, nämlich diejenigen zu terrorisieren, die aufbegehren und anfangen, gegen den Zugriff des Kapitalismus auf unsere Lebensräume zu kämpfen. Es geht darum, eine soziale Bewegung psychisch und physisch zu treffen, einige von uns zu verstümmeln und einzusperren, um durch sie alle anderen anzugreifen. Die Gerichtsurteile und Verstümmelungen des 22. Februar sind nicht nur eine Anwendung von Gesetzen oder friedenserhaltenden Maßnahmen — sie sind äußerst politisch. Dieser echte Staatsterrorismus ist ein Warnschuss, der allen deutlich machen soll, was jene erwartet, die sich wehren.

Heute sind Enguerrand, Quentin, Damien, Emmanuel, Philippe, J. und G. davon betroffen. Es hätte jede und jeder von uns sein können. Gemäß dem Staat und seiner “Justiz” ist die Teilnahme an einer Demonstration ausreichend, um den Verlust eines Auges oder eine Gefängnisstrafe zu rechtfertigen.

Diese gewalttätige Repression, die wir erfahren, darf uns auf keinen Fall in unserer Entschlossenheit lähmen. Wenn wir das täten, würden wir ihnen nur Recht geben. Die beste Unterstützung, die wir unseren verwundeten und eingekerkerten GenossInnen geben können, ist, den Kampf weiterzuführen. Unser Kampf ist noch nie so stark gewesen, wir sind der Verwirklichung einer Zukunft ohne Beton noch nie so nah gewesen. Es ist wichtiger als je zuvor, dass wir weiterkämpfen und nicht nachlassen im Kampf gegen den Flughafen und die Welt, die ihn produziert.

Gegen die mörderische Macht, die verstümmelt und einkerkert, haben wir eine Waffe, die sie uns nicht mehr nehmen kann. In einem Brief vom 8. April schrieb Enguerrand: “Die Kraft der Solidarität unter AktivistInnen kann nicht besiegt werden”, und da sind wir uns einig. Unterstützungsaktionen für die im Kampf Verwundeten und Angeklagten waren bereits vielfältig und zahlreich und spiegeln die Diversität innerhalb der Bewegung wider. Die Zahl der möglichen Aktionen ist unendlich. Organisiert ein Konzert oder eine Spendenaktion, um die Beschuldigten und ihre Familien finanziell zu unterstützen. Ruft zu einer (friedlich behelmten?)* Demonstration auf, um euren Widerstand gegen die Verbrechen der Polizei zum Ausdruck zu bringen. Deckt die Wände mit gemalten Slogans oder Postern ein, um dafür zu sorgen, dass alle mitbekommen, was passiert…

Jede Initiative ist willkommen, um unsere GenossInnen in ihrem Tun zu bestätigen und den Mächtigen unsere Wut und Entschlossenheit in Erinnerung zu rufen. Gegen die komplizenhafte Stille des Medienspektakels können wir uns auf nichts als auf uns selbst verlassen, um dem Wort “Gerechtigkeit” seine Bedeutung wiederzugeben. Wir ermutigen eindringlich zu jeder solidarischen Aktion, die sich gegen die Unterdrückung der Anti-Flughafen-Bewegung richtet, egal ob sie in Nantes oder irgendwo sonst passiert, egal ob sie heute oder wann auch immer stattfindet.

Keine Gerechtigkeit, kein Frieden!
Solidarität mit den Verwundeten und den Angeklagten!
Nein zum Flughafen und seiner Welt!

DEMONSTRATION: Samstag, 17. Mai 2014 um 15 Uhr – Ort: Präfektur in Nantes

Offener Aufruf an alle Kollektive oder Organisationen, die sich darin wiedererkennen.
Um an das Unterstützungskomitee für Enguerrand zu schreiben oder diesen Aufruf zu unterzeichnen: soutien.enguerrand(at)riseup.net

Quelle: Nantes Indymedia

* ein Verweis auf den Song “Flashballes” von la Parisienne Libérée

Paris: Botschaft von Belarus in Solidarität mit Dzmitry Stsyashenka und Dzmitry Zvan’ko mit Farbbomben angegriffen

In der Nacht vom 15. zum 16. April erhielt die Botschaft von Belarus in Paris einen neuen Anstrich; das war eine kleine Geste der Solidarität mit den Genossen Dzmitry S. und Dzmitry Z., die verurteilt wurden, weil sie sich Neonazis in ihrer Region entgegenstellten.

Quelle: nantes indymedia (en/ru)

Paris: Solidarische Hammerattacke

fire-to-the-prisonsIn der Nacht vom 19. auf den 20. Februar wurden die Gerichtsgebäude (MJD) in der Boucheries Straße (im Vorort Saint-Denis ), Bernard et Mazoyer Straße (im Vorort Aubervilliers) und Buisson Saint-Louis Straße (10. Arrondissement in Paris) angegriffen. Glasscheiben wurden an allen drei Gebäuden zerschlagen. An eine Fassade wurde die Parole „Fuck justice“ gemalt. Weil die Justiz allgemein unseren Alltag zerstört und auch weil am 14. Februar (zwei Insassen wurden verhaftet)* eine Rebellion im Haftzentrum für MigrantInnen in Vincennes niedergeschlagen wurde. Später, am selben Tag, kamen zwei GenossInnen in den Knast**, weil sie außerhalb des Lagers ihre Solidarität mit Revoltierenden bekundet hatten.
Weil wir glauben, dass kein Angriff der Justiz unbeantwortet bleiben sollte.

Freiheit!

* Nach der Meuterei in Vincennes wurden zwei der gefangenen Migranten zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt (einer erhielt weitere 2 Monate, da er die DNA-Abgabe verweigerte.

** Die zwei Genossen wurden am Donnerstag 25. Februar nach 10 Tagen U-Haft in Fleury-Mérogis entlassen. Beide sind unter gerichtlicher Aufsicht wie auch drei weitere, ebenfalls bei derselben Gelegenheit verhaftete, GenossInnen. Ihr Prozess steht am 24. März 2014 an.

Üb. mc, Lenzburg

Paris: SPIE Lieferwagen abgefackelt

In der Nacht 11./12. Februar 2014 ging ein Fahrzeug von SPIE in der Rue Carducci (XIX Arrondissement) in Flammen auf.

SPIE mischt in der Atomindustrie im digitalen Glasfasernetzwerk und dem „1000 Kameras“ Plan in der Stadt Paris mit. Aus diesen Gründen muss SPIE überall und jederzeit angegriffen werden.

Die Jagd auf Spione hat begonnen!

Wir senden Grüße der Liebe und des Kampfes an die Genossen, deren Prozess am 3. Februar im Frauenknast Koridallos begonnen hat. Für Anarchie!

Üb. mc, Lenzburg

Tarbes, Frankreich: Doppelter Brandangriff

Gebäude der französischen Armee
Gefängnis in Tarbes

Wir bekennen uns zum Brandangriff auf ein Gebäude des französischen Militärs (35. Fallschirm-Artillerieregiment in Tarbes) am 27. Dezember 2013. Wir übernehmen auch die Verantwortung für den Brandangriff auf den Knast (in Tarbes) am 25. Dezember.

Beide Angriffe wurden in Solidarität mit und als Antwort auf den internationalen Aufruf für die in Barcelona verhafteten 5 ausgeführt; und auch in Solidarität mit allen unseren anarchistischen Brüdern und Schwestern, die in den Todeslagern der terroristischen Staaten gefangen sind.

Durch diese Aktionen wollen wir den französischen Faschos beweisen, dass ihnen die Straßen nicht mehr gehören. Die Zeiten, in denen sie straflos mordeten, sind vorbei.

Wir rufen alle Unsrigen auf, den Tod von Clément Méric blutig zu rächen.
Wir rufen alle Unsrigen auf, sich zu organisieren und zu bewaffnen.

Tod dem Staat
Tod den Faschisten
Tod dem Kapitalismus
Lang lebe die Anarchie
Lang lebe die Freiheit

Wir haben das aus Sicherheitsgründen nicht früher mitgeteilt.
GADI (Groupe Action Directe International)

Präzisierungen:
– Der Knast wurde mit einem Brandsatz und einem Sprengsatz angegriffen, der nicht explodierte.
– Das Militärgebäude wurde mit Napalm und Phosphat angegriffen.

Üb. mc, Lenzburg

Pau, Frankreich: Brandangriff auf Kirche Christi, Wissenschaftler

GADI (Groupe Action Directe International) bekennt sich zum Brandangriff auf die „Kirche Christi, Wissenschaftler“ in Pau (64000 Frankreich) in der Frühe des 8. Februar 2014, die als Rückzugsbasis für Faschos des FN (Front National) dient. Von den frühen 90ern bis jetzt wurden durch Faschogruppen etwa hundert Menschen ermordet: und wir vergessen den letzten Clément Méric nicht, den jungen Aktivisten, der am 5. Juni 2013 in Paris ermordet wurde. Wir müssen der faschistischen Repression ein Ende setzen. Wir dürfen den Genozid nicht vergessen, der durch den Faschismus in Europa betrieben wurde, der nun wieder aufkommt um sein Erbe an Tod, Rassismus und Zerstörung weiterzuführen.

Tod dem Faschismus und seinen Symbolen!

Übersetzung mc, Lenzburg

Atlanta, Georgia: Sabotage an Traktoren, als Zeichen der Solidarität für die ZAD, NO-TAV und den Hambacher Forst

In der Nacht des 22. Februars haben wir eine Mischung aus Sand und Wasser in die Benzintanks von zwei Traktoren geschüttet, die für den Bau einer neuen Straßenbahn in Atlanta genutzt wurden, Die Straßenbahn ist eins von vielen größeren Entwicklungsprojekten, die die Stadt in den vergangenen Jahren begonnen hat. Sie ist Teil eines generellen Plans die Stadt wieder neu zu beleben. Wir wissen, dass dieser Plan nur mehr Polizei und unbezahlbarere Wohnungen bedeutet. Wir senen diese kleine Solidaritätsgeste an die ZAD, die No Tav-Bewegung, und die Besetzung des Hambacher Forstes. Wir möchten auch Kraft all denen schenken, die von verstärkter Überwachung oder Repression betroffen sind, die die neuen Entwicklungen Atlanta gebracht haben.

Unsere Aktion war sehr einfach auszuführen. Ihre Planung dauerte nicht lang, das ganze Material fanden wir am Rande der Straße. Wir glauben nicht, dass eine Häufung von „Aktionen“ eine Revolution schafft, aber wir wollten den gegenwärtigen und zukünftigen Akteuren des revolutionären Kampfes Unterstützung zuteil werden lassen.

Vorwärts, habt Mut!