Portugal: Gefährte António Ferreira de Jesus gestorben

Wir berichten mit großer Traurigkeit, dass am Mittwoch, den 6. November unser Gefährte António Ferreira de Jesus verstorben ist. Ein Rebell, ein Libertärer und ein jahrzehntelanger Kämpfer in Gefängnissen. António hat kürzlich sein 73. Lebensjahr erreicht und war nur für die letzten anderthalb Jahre außerhalb der Gefängnismauern. Seit einiger Zeit war er krank, aber es ist noch unklar, woran er litt.
Er starb in dem Haus, indem er lebte und nicht im Krankenhaus, weil er nicht an einen Ort gehen wollte, der sich dermaßen wie ein Gefängnis anfühlt.

Für die, die ihm nahe standen, war klar, dass seine Gesundheit beeinträchtigt war, durch die jahrzehntelange Inhaftierung, die Repressalien die ein kämpfender Gefangener erdulden muss und  den Schwierigkeiten sich an ein „freies“ Leben anzupassen, das schon zu spät kam.

Seine Beerdigung ist am Montag, den 11. November um 14:00 in der Stadt Portimão, Portugal.

Für uns, wird António angesichts härtester,  vom Staat auferlegter Bedingungen  immer ein Beispiel für Widerstand und Entschlossenheit  sein.

Möge er jetzt wirkliche Freiheit haben!

Gesundheit und Anarchie!

António’s GefährtInnen

İstanbul: AnarchistInnen malen Parolen auf griechisch und türkisch auf Mauern von Şişli

Eine Gruppe AnarchistInnen malte Slogans über die Ermordung von Pavlos Fyssas in Griechenland, Antifaschismus, Anarchie, Rebellion, Gemetzel von Tieren in Rumänien, Tierbefreiung und den Aufstand von Gezi auf Mauern und Plakatwänden in der Gegend von Mecidiyeköy-Şişli.

Mit dieser Aktion, die auf den fortlaufenden Kampf in Athen, Istanbul und jeder andere Stadt in der Welt zurückzuführen ist, wird daran erinnert, dass der Kampf gegen Faschismus, den Staat und das Kapital intensiviert und ausgeweitet werden sollte.

Quelle & weitere Photos: sosyal savas

Hamburg: Angriff auf Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft wurde in der Nacht des 24.10. mit Steinen und Farbe angegriffen.

Flüchtende, Suchende, Unzufriedene, Unterdrückte…
Wir machen ihnen Sorgen!

Gesetze, Papiere, zu kontrollieren, zu funktionieren,
an den Grenzen ein tägliches Morden!

Uniformen in den Straßen, ihre Ordnung zu schützen.
Wir müssen uns heute erheben und nicht morgen!

23.-30. August 2014 – Woche für Anarchistische Gefangene – Aufruf für eine internationale Mobilisierung

abcIm Sommer 2013 haben Mitglieder verschiedener ABC Gruppen die Notwendigkeit eines Internationalen Tages für Anarchistische Gefangene diskutiert. Angesichts der Tatsache, dass es bereits etablierte Termine für die Rechte der politischen Gefangenen oder Antiknasttage gibt, fanden wir es wichtig, auch auf die Geschichten unserer GefährtInnen hinzuweisen. Viele inhaftierte AnarchistInnen werden niemals von offiziellen Menschenrechtsorganisationen als „politische Gefangene“ anerkannt, weil deren Verständnis von Gerechtigkeit streng kapitalistischen Gesetzen unterworfen ist, die geschaffen wurden, um den Staat zu verteidigen und jede soziale Veränderung zu verhindern. Gleichzeitig wissen wir – selbst innerhalb unseren eigenen Strukturen – so wenig über die Repression, die in anderen Ländern herrscht. Ganz zu schweigen von den Namen und Fällen, in die viele unserer eingekerkerten GefährtInnen involviert sind.

Deshalb haben wir uns entschieden vom 23.-30 August eine jährliche Woche für Anarchistische Gefangene bekannt zu machen. Wir haben den 23. August als Beginn gewählt, weil an diesem besagten Tag im Jahre 1927 die italienisch-amerikanischen Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti im Gefängnis hingerichtet wurden. Sie waren beschuldigt, zwei Männer während eines bewaffneten Raubüberfalls auf eine Schuhfabrik in South Braintree, Massachusetts, (Vereinigte Staaten) ermordet zu haben. Ihre Verhaftung war Teil einer größeren Anti-Radikalen-Kampagne der amerikanischen Regierung. Es gab fast keine Beweise des Staates gegen die beiden und viele glauben auch heute noch, dass sie aufgrund ihrer starken anarchistischen Überzeugungen bestraft wurden.

In Anbetracht der Art und Vielfalt von anarchistischen Gruppen rund um den Globus haben wir eine Woche gemeinsamer Aktionen vorgeschlagen anstatt eine einzelne Kampagne an einem bestimmten Tag. Dadurch ist es für Gruppen leichter, eine Veranstaltung innerhalb eines längeren Zeitraums zu organisieren.

Wir rufen deshalb alle auf, die Information über die Woche für anarchistische Gefangene unter anderen Gruppen und Gemeinschaften zu verbreiten und Veranstaltungen in eurer Stadt oder an eurem Ort zu organisieren. Die Veranstaltungen können Infoabende, Vorführungen, Solikonzerte und direkten Aktionen umfassen. Lasst eurer Fantasie freien Lauf.

Bis alle frei sind.

325
ABC Belarus
ABC Brighton
ABC Bristol
ABC Cardiff
ABC Tchechische Republik
ABC Finnland
ABC Kiew
ABC Litauen
ABC Leeds
ABC London
ABC Mexiko
ABC Moskau
Antirepressionsgruppe Nizhny Novgorod
ABC St.Petersburg

Athen: BekennerInnenschreiben zur Brandstiftung an einem Fahrzeug im diplomatischen Dienst

In den frühen Morgenstunden vom Freitag, den 11. Oktober 2013 haben wir an der Kreuzung der Pyrras- und Delacroixstraße in der Gegend von Neos Kosmos in Athen einen Kleinbus des diplomatischen Korps mit dem Kennzeichen CD 93-3 in Brand gesetzt.

Diese Aktion ist von ganzem Herzen unseren Gefährten, die wegen des Doppelraubs in Velventos (Kozani) strafrechtlich verfolgt und Ende November vor Gericht stehen werden gewidmet, und außerdem als Erinnerung an den ermordeten Antifaschisten Pavlos Fyssas gedacht.

Wir sollten uns nicht an das Bild von Angst und Tod gewöhnen. Wir sollten gegen den gegenwärtigen Totalitarismus mit allen verfügbaren Mitteln Widerstand leisten.

Wir schaffen unsere eigenen Strukturen, wir stärken und erweitern unsere solidarischen Beziehungen und wir schaffen die Grundlagen für Anarchie und Kommunismus. Soziale Revolution, die einzige Lösung…

BrandstifterInnen mit Gewissen

* Die Verhandlung für den Doppelraub in Velventos soll am 29. November 2013 stattfinden. Verhandlungsort ist das Berufungsgericht in der Loukareosstraße in Athen. Angeklagte Gefährten sind Andreas-Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis, Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Fivos Harisis-Poulos und Argyris Ntalios.

Athen: Angriff auf faschistisches Nest in Peristeri

Ich würde wirklich gerne gemeinsam FaschistInnen jagen…

Am 13. Oktober, spät in der Nacht, wurde das faschistische Fitnessstudio in der Thivonstraße in der Gegend von Peristeri, das Apergis gehört, mit Farbe und Steinen angegriffen. Apergis, seit vielen Jahren organisiertes Mitglied der Golden Morgendämmerung war die rechte Hand des Parlamentariers der Goldenen Morgendämmerung Panagiotaros und Trainer der patriotischen Miliz.

Militanten Antifaschismus in alle Stadtteile!

Quelle

Rio de Janeiro: Bullen prügeln einen 18-Jährigen zu Tode

In den frühen Stunden des 17. Oktober 2013 wurde Paulo Roberto Pinho de Menezes, 18, von Beamten der ‘Polizei Pazifierungs-Einheit’ (UPP) in der Favela Manguinhos in Rio de Janeiro zu Tode geprügelt. Die Bullen setzten den Teenager außer Gefecht und nahmen ihn in eine dunkle Seitenstraße, wo sie ihn wild zu Tode schlugen. Die genauen Hintergründe seiner Ermordung sind noch nicht bestätigt. Seine Mutter und andere AnwohnerInnen haben jedoch bestätigt, dass Paulo Roberto unter einer Gruppe von Jugendlichen war als Cops der UPP einen Kontrollgang in der Favela durchführten.

Am späten Nachmittag des 17. Oktobers revoltuierten Jugendliche und griffen wütend auf die Ermordung Paulo Robertos die Cops mit Steinen an. Die brachiale Gewalt der Repressionskräft eskalierte die Situation nur noch weiter als Cops Verletzungen durch scharfe Munition bei mehreren Individuen verursachten. Ein 17-jähriges Mädchen wurde von einer Bullenkugel im Bein getroffen und ins Gefängnis abtransportiert. Die Bullen zögerten auch nicht, der Schwester von Paulo Roberto zu drohen, indem sie sie mit einer Waffe anvisierten.

Die Beerdigung des Jungen wurde auf Freitag, den 18. Oktober, angesetzt. Am selben Tag wird zu einem Trauerprotest aufgerufen, um den zigsten Mord aus den Händen der Polizei zu verurteilen.

Zur genauen Rolle der ‘Polizei Pazifierungs-Einheit’ (UPP) in den Säuberungen der Favelas empfehlen wir unsere Broschüre, die sich mit Stadtumstrukturierungsprozessen im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Sommerspiel 2016 auseinandersetzt. Ein Video mit englischen Untertiteln, das von einem weiteren Mord in der Manguinhos Favela im März 2013 handelt, kann hier gesehen werden.

Widerstand gegen die Grand Jury, Nordwest-Pazifik: Unterstützt Steve, der sich auf der Flucht befindet!

28. September 2013 – Ein Update zu Steves Situation

Es macht uns traurig bekanntzugeben, dass die Grand Jury Ermittlungen eine sechsmonatige Verlängerung erhalten haben und höchstwahrscheinlich erst am 4. März 2014 ein Ende finden. Während der letzten sechs Monate gab es wenig Neuigkeiten zum aktuellen Stand oder dem Ausmaß der Ermittlungen und der in dem Zusammenhang stehenden Repression. Die einzige Nachricht war, was bereits bekannt war: Die Grand Jury wird weitermachen.

Steve kämpft weiterhin gegen die Grand Jury an. Er gewöhnt sich an das Leben in einer neuen Stadt; umgeben von guten Freunden, die sowohl inspirierend als auch unterstützend wirken. Jedoch hat Steve in der letzten Woche verschiedenste Vorfälle von Polizeischikanen erleben müssen; Schikanen in einem Ausmaß, die zuvor noch nicht erlebt wurden. Eines Morgens vor circa zwei Wochen näherten sich Steve – während er zu einem Laden um die Ecke ging – zwei lokalen Polizisten, die seinen Namen riefen, ihn gegen ihr Auto warfen und auf dem Rücksitz verfrachteten. Nach einigen Minuten von Fragen und Beleidigungen, in denen Steve ruhig blieb, fuhr das Auto mit Steve vom Parkplatz weg. Die Fahrt dauerte eine Stunde, wobei die beiden Cops nicht aufhörten ihn zu beleidigen und zu schikanieren. Die Belästigung und Beschimpfungen äußerten sich in allgemein bekannten Beleidigungen und Fragen rund um sein gezwungenes Exil außerhalb der USA. Die Cops gingen gar so weit, dass sie ihm drohten, zusammengeschlagen zu werden und ihn irgendwo rauszulassen, wo ihn niemand findet. Schließlich hielt der Polizeiwagen in einem Industriepark in den Ausläufern der Stadt an. Sie warfen Steve aus dem Auto und entwendeten das Handy, Jacke, Schuhe und leerten sein Portemonnaie, in dem sich persönliche Gegenstände und Geld befanden. Die Cops ließen ihn dann dort zurück. Zum Glück konnte Steve FreundInnen kontaktieren, die daraufhin kamen und ihn zurück nach Hause brachten.

Nur wenige Tage nach dem Zwischenfall kamen die Cops erneut, um ihn zu belästigen. Steve fuhr gerade mit dem Rad von einem Freund nach Hause als er realisierte, dass er von einem Polizeifahrzeug verfolgt wurde. Die Cops in dem Auto fingen an, seinen Namen zu rufen und ihn zu fragen, ob er nicht “einen weiteren Spaziergang” machen wolle. Steve ignorierte sie, aber die Cops folgten ihm weiter. Letztendlich entschieden sie sich, auf den Fahrradweg zu fahren und Steve zu verfolgen. Zu diesem Zeitpunkt schaffte es Steve durch ein anderes Gebiet zu fahren und seine Verfolger abzuhängen. Steves FreundInnen konnten ihn dann wieder auffinden und ihn sicher nach Hause begleiten.

Vier Tage später wurde Steve erneut ins Visier genommen. Während er zu einem Laden in der Nähe seines Hauses lief, wurde Steve von zwei Polizeibeamten angehalten und auf den Rücksitz des Streifenwagens gedrängt. Er wurde zu einem Parkplatz gebracht, der sich eine halbe Stunde entfernt befindet, und für drei Stunden dort festgehalten bis ein unbekannter Mann, der sich selbst als ein Kriminalbeamter ausgab, dorthin kam und mit Steve sprach. Der Mann erklärte Steve, dass er trotz seines Aufenhaltstitels in dem Land, in dem er wohnhaft ist, die FBI gerade daran arbeite, diesen Status zu annulieren. Der Mann erklärte Steve auch, dass ihm – wenn er nicht in die USA zurückkehre und vor der Grand Jury aussage – sein Leben zur Hölle gemacht werde und dass das FBI sich solange nicht gut verhält bis sie bekommen, was sie wollen. Er schlug vor, dass Steve mit den MitarbeiterInnen des FBI, die mit ihm sprechen wollen, in Kontakt treten soll; er sagte aber auch, dass er die Entscheidung zu treffen habe. Nachdem der Mann gegangen war, wurde Steve auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters im Vorort der Stadt rausgelassen. Er konnte FreundInnen finden, die ihn dann abermals mit nach Hause nahmen.

Diese jüngsten Schikanen führten dazu, dass Steve seine bereits prekäre Situation noch besorgter sieht. Obwohl er einen Aufenthaltstitel besitzt, fühlt er sich haltlos in seiner Situation und konsultierte EinwanderungsanwältInnen. Zu diesem Zeitpunkt ist er sich absolut unsicher, ob er in seiner neuen Stadt bleiben kann oder ob er ein weiteres Mal weiterziehen und irgendwo anders hinreisen muss.

Steve war sehr dankbar und wertschätzend ob der Spenden, die bisher eingingen, und tut weiterhin, was immer er tun tun kann, um sein Einkommen aufzubessern. Mit den anstehenden Summen von juristischen und Umzugskosten ist Steves wirtschaftliche Situation vor dem Hintergrund der jüngsten Welle intensiver Schikanen nur noch instabiler und aufreibender geworden.

Wir bitten euch um eine Spende, mit der ihr Steve helfen könnt. Bitte unterstützt Steve und die Zurückweisung der Grand Jury Ermittlungen gegen AnarchistInnen. Nehmt euch einen Moment eurer Zeit und Ressourcen, um eure Solidarität mit Steve zu zeigen und lasst ihn wissen, dass er nicht allein ist!

Unterstützt Steve!
Eure Spenden sind sicher und anonym.
Für weitere Infos checkt: solidarity with steve

Brasilien: Einführung in Black Bloc

Für alle die nicht verstehen warum Black Bloc Aktivisten militante Taktiken nutzen um Eigentum von Firmen zu zerstören: Black Bloc Aktivisten sind keine Protestierenden! Sie gehen nicht raus um zu protestieren! Sie gehen raus um direkte Aktionen gegen Symbole und Mechanismen der Unterdrückung durchzuführen. Ihre Aktionen zielen auf materiellen Schaden von Unterdrückungsinstitutionen.

Noch wichtiger allerdings ist, dass sie mit performativer Absicht agieren um dramatisch darzustellen, dass Menschen die Macht haben selbst wenn sie sich der überwältigenden Kraft des Polizeistaates gegenübersehen; dass Firmen und Institutionen nicht so mächtig sind wie sie uns immer klarmachen wollen und wenn sie versuchen uns abzuschrecken liegt es in unserer Hand Widerstand zu leisten.

Da sie darauf bestehen uns anzugreifen, lasst uns Autorität herausfordern und untergraben wir die Befehle und Gesetze. Das heißt nicht, dass wir Ethik und Menschlichkeit abschaffen sollen oder aufhören sollen uns gegenseitig zu unterstützen. Dies sind unverzichtbare Lektionen, an die Menschen sich jetzt mehr als je zuvor erinnern sollten. Die Polizei missachtet offensichtlich die rechte von Menschen. Für sie sind Menschen nur eine gefügige Masse, leicht zu kontrollieren und zu manipulieren.

Die meisten würden zustimmen, dass die Herrschenden die Menschen fürchten sollten und anscheinend haben sie diese gesunde Furcht verloren dementsprechend ist militanter Aktivismus das Bestreben diese Bedrohung am Leben zu halten, denn die Ausführung von Sit-ins und das Wedeln mit Plakaten wird dies nie schaffen.

Je mehr wir vergessen, dass wir die Macht inne halten gegen jeden zu rebellieren, der über uns herrschen will, desto mehr werden sie auch über uns herrschen.

Quelle

Schweiz: Wandbild in Zürich

In der Nacht vom bla bla bla zum bla bla bla, haben wir in einem Park in Zürich den Klappentext zum Text in offener Feindschaft auf eine Wand gesprüht.

Manchmal braucht man nicht zwingend ein Plakat um lange Inhalte zu vermitteln.

Gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich!

Für eine Welt ohne Autorität und Knäste!
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Mehr lesen: i, ii, ii

Espoo, Finnland: Bankautomaten demoliert als Reaktion auf den Mord von Pavlos Fyssas

Transparent in Arta, Griechenland: “Staat + Nazis = derselbe (Drecks)laden”

In der Nacht vom 18. zum 19. September 2013 wurden mehrere Bildschirme von Bankautomaten in Espoo (Ballungsraum Helsinki) zerstört. Diese Aktion war eine Reaktion auf den Mord an Pavlos Fyssas von einem Mitglied der neonazistischen Goldenen Morgendämmerung.

Antifaschistischer Kampf heißt auch Action gegen Kapitalismus. Faschismus ist ein Symptom des Kapitalismus und eine wachsende Gefahr für – unter anderem – die ArbeiterInnenklasse, MigrantInnen und sexuelle Minderheiten.

Helsinki, Finnland: Griechische Botschaft demoliert

Athen, 25.09.2013

In der Nacht vom 23. auf den 24. September 2013 wurde die Fassade der griechischen Botschaft in Helsinki verwüstet.

„In Gedenken an Pavlos Fyssas, der Kampf geht weiter!“ wurde an die äußere Mauer gesprüht. Zudem wurde die Wand der Botschaft mit anarchistischen Symbolen und die Fenster des Treppenhauses mit Farbbomben dekoriert.

Mit diesem Akt gedenken wir Pavlos Fyssas, der von einem Mitglied der neofaschistischen Partei Goldene Morgendämmerung ermordet wurde. Tagtäglich schüren Nationalstaaten und die Europäische Union Krieg gegen Arme und Aufständische. Nazis machen die Drecksarbeit im Namen der politischen EntscheidungsträgerInnen. JedeR UnterdrückerIn ist unser Feind.

Wir vergessen nicht unsere GenossInnen, die zum Ziel von Angriffen und Repression geworden sind. Für diese Art von Aktionen brauch mensch nur eine Sprühdose und die Bereitschaft zu handeln.

Die Fortführung des Kampfes ist der beste Weg, unseren GenossInnen zu gedenken!

Aktuelle Ereignisse in Hamburg

Hier ein Artikel aus dem anarchistischen Blatt „Wut im Bauch“ (die nur in Papierform verbreitet wird) über aktuelle Ereignisse in Hamburg. Außerdem ein kurzer Bericht über einen weiteren wilden Spaziergang gegen Kontrolle, der kürzlich stattfand.

Außer Kontrolle

Die letzten Monate gab es in Hamburg eine breit aufgestellte Offensive staatlicher Repression und Kontrolle. Einige dieser Geschehnisse verdienen nochmal genauerer Betrachtung. Die aufgeführten Beispiele sind nur ein kleiner Ausschnitt der alltäglichen Repression – sie sind aber ein präzises Bild der aktuellen Entwicklung, sie sind als Experimente der HüterInnen dieser Ordnung zu verstehen. Sie wollen ein Klima der permanenten Angst, des ungebrochenen Respekts vor Ihrer Ordnung schaffen, um Ihr reibungsloses Funktionieren zu garantieren.

Gefahrengebiete demaskieren und gefährden

Was in St. Georg rund um den Hansaplatz und St. Pauli auf dem Kiez schon länger Realität ist, hat seit dem 1. Juni das Schanzenviertel erreicht. Ein permanentes Gefahrengebiet wurde eingerichtet und berechtigt Bullen zu Kontrollen zu jeder Zeit an jedem Ort. Die damit verbundenen Szenarien und Auswirkungen sind in St. Georg deutlich zu spüren. Große Gruppen von Bullen, die gezielt ungewollte, d.h. nicht zahlungsfähige oder aufgrund von rassistischen Denkmustern ausgeschlossene Menschen kontrollieren und drangsalieren. Was auch hier wieder unter dem Deckmantel von Sicherheit läuft ist einfach zu demaskieren.

In St. Georg soll sich der SexarbeiterInnen entledigt werden und sozial, oder doch besser finanziell schwächere Menschen verdrängt werden um somit das Viertel aufzuwerten und profitabler zu machen. Im Falle des Schanzenviertels sind die Ziele die gleichen nur richtet sich das Gefahrengebiet hier hauptsächlich gegen die Drogenszene und aufgrund von Rassismus auch gegen migrantisch aussehende Menschen, die dieser oft automatisch zugeordnet werden. Machen wir uns nichts vor, Bullen brauchen keine spezielle Rechtfertigungen für Kontrollen. Im Zweifelsfall steht ihr Recht auf ihrer Seite. Die Gefahrengebiete sind neben großen Machtdemonstrationen gezielte Offensiven zur Verdrängung durch permanente Schikane und Kontrolle.

Lasst euch nichts gefallen

Am Abend des 11. Juli kam es auf der Holstenstraße zu einer Auseinandersetzung zwischen Bullen und jugendlichen AnwohnerInnen. Zum wiederholten Mal hatten die Bullen Kontrollen gegen Grüppchen von Jugendlichen angewandt. Nach klar rassistischen Kriterien wurden und werden Leute, die nicht in das Bild der Bullen passen drangsaliert. In dieser Nacht haben sich einige gewehrt und es kam zu Auseinandersetzungen, die Verletzte und Festnahmen zur Folge hatten. AnwohnerInnen solidarisierten sich und brachten das Bild der akzeptierten Ordnungshüter ins Schwanken. In den nächsten Tagen herrschte angespannte Stimmung rund um die Holstenstraße. In den folgenden Abenden versammelten sich zum Teil Hunderte in großen Gruppen um sich solidarisch zu zeigen. Die Bullen besetzten die Umgebung und fuhren im Minuten-Takt die Straße mit Bereitschafts-Polizei sowie in Zivil auf und ab. Es kam zu Wut-Ausbrüchen. Continue reading Aktuelle Ereignisse in Hamburg

Montreal, Kanada: Plakatierung in Gedenken an Pavlos Fyssas

In Montreal wurden hunderte Poster gegen die Goldene Morgendämmerung geklebt. Anlass ist einerseits der Mord an Pavlos Fyssas, der weltweites Entsetzen ausgelöst hat. Außerdem hat die Goldene Morgendämmerung einen Ortsverband in Montreal gegründet.

Das Poster informiert über die parlamentarische Bedeutung der Nazis, ihre Initiativen, Übergriffe und Verstrickungen mit dem Staat. Der letzte Abschnitt besagt, dass das profitorientierte, unsoziale und menschenverachtende kapitalistische System die Verantwortung für das Erstarken der Nazis in Zeiten der Angst und ökonomischer Unsicherheit trägt. Besonders MigrantInnen müssen als Sündenböcke herhalten, aber auch Queers, Linke, AnarchistInnen sind unerwünscht und Angriffen ausgesetzt.

Abschließend wird die These aufgestellt: Die beste Abwehr gegen globale Märkte und FaschistInnen, die sie stützen ist Solidarität und Selbstorganisation zwischen den Ausgeschlossenen, die nicht von einem Anstieg des Aktienindexes oder den nächsten Krieg um Ressourcen profitieren.

„Bekämpft Faschismus! Bekämpft Kapitalismus!“

Das Poster in Englisch + Französisch

Gedanken über die Hexenjagd auf Anarchisten nach Attacken in Bristol

Als die Flammen aufleuchteten, welche das Polizei Schusswaffen-Trainingszentrum in der Nähe von Bristol verschlangen, schockte dies das Land. Niemals zuvor in Menschengedenken gab es so einen lodernden Aufstand auf Britischem Boden und gezielt auf so ein profiliertes Ziel. Die Massenmedien wurden hysterisch und sprachen von einem „anarchistischen Terrornetzwerk“. Das Kommuniqué, ursprünglich auf Bristol Indymedia veröffentlicht, wurde auf der ganzen Welt zitiert und schnell wurden dubiose Verknüpfungen zwischen dem Brandanschlag in Portishead und anderen Angriffen im Vereinigten Königreich ausgemacht.

Nach der Brandstiftung veröffentlichte das lokale rechte Käseblatt, The Post, einen Artikel in dem behauptet wird die Avon & Somerset Polizei würde eine „Razzia gegen KrawallmacherInnen und ExtremistInnen“ vorbereiten und „verschiedene potentiell gefährliche Gruppen überwachen“. Sie bezogen sich dabei auf einen Bericht der Polizei mit dem recht Stalinistischen Titel: „Unser Fünf-Jahres-Ziel“, in dem sie sagen, sie haben eine Serie von Operationen gestartet um „Informationen über subversive Organisationen zu sammeln“. Darauf folgt eine weiterer Artikel, des selben Redakteurs, mit der Aussage: „Wir alle sollten die Polizei in ihrer Kampagne gegen Anarchisten unterstützen.“

Dies ist ein klarer Versuch der Polizei und „The Post“ AnarchistInnen zu drohen. Wir sollten uns darauf vorbereiten ein hohes Maß an staatlicher Repression zu erfahren, doch das sollte uns nicht davon abhalten gegen das unterdrückerische System zu agieren, welches unser Leben kontrolliert. So lange der Staat existiert hatte er schon immer ein Monopol auf den legitimen Einsatz von Gewalt, welches er durch die Polizei ausübt. Wenn eine andere Gruppe von Menschen Gewalt benutzt, um ihre Ziele zu erreichen, gerät der Staat in Panik, dass er den Zugriff auf die Gesellschaft verliert sowie im August 2011 als hunderte von Leuten auf die Straße gingen und nächtelang randalierten und plünderten ohne Angst vor Polizeigewalt zu haben.

Der Staat ist beunruhigt über so einen weiteren Ausbruch von Zorn, da dies eine Gefahr für seine Macht sein kann. Sobald die Menschen feststellen, dass der Staat und die Polizei nicht die einzigen Kräfte fähig für den Gebrauch von Gewalt sind, verliert der Staat jegliche Gesetzmäßigkeit. Deshalb muss der Staat gegen jegliche Ausdrücke von gewalttätigen Tendenzen vorgehen, bevor diese sich etablieren und die Massen infizieren können. Das ist genau das, was wir in Bristol erleben und wir sollten das im Gedächtnis haben wenn wir beginnen die gesamte Last der Polizeirepression zu spüren.

Wir leben in einer gewalttätigen Gesellschaft. Jeden Tag übt der Staat durch Polizei, Gerichte, Gefängnisse und die Armee Gewalt gegen uns aus. Die Vorstellung, dass eine kleine Gruppe von Leuten, die mitten in der Nacht Feuer entfacht, eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen kann, zeigt welche zentrale Rolle die Gewalt spielt. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass die Gewalt, die wir erleben, nichts im Vergleich zu der tagtäglichen Gewalt des Staates ist, wie sie in den Gefängnissen, den Gerichtssälen, den Polizeizellen oder in weit entfernten Ländern durch Kriege und Besetzungen ausgeübt wird.

Leider ist verstärkte Überwachung Alltag in unserer modernen Gesellschaft geworden. Wir werden jeden Tag unseres Lebens durch Überwachungskameras, unsere Telefone und sogar durch unsere sozialen Netzwerke kontrolliert. Die jüngste Aufdeckung des NSA (National Security Agency) Programms PRISM ist nur ein Beispiel, wie tief die Wurzeln staatlicher Kontrolle sich selbst gegraben haben. Es ist nicht überraschend, dass ihr britisches Äquivalent, die GCHQ, ebenfalls solche Methoden anwendet.

In diesem Zusammenhang müssen wir vorsichtig sein wie wir miteinander kommunizieren und was wir sagen. Angesichts von Unterdrückung kann Schweigen eine mächtige Waffe sein. Während offensichtlich ist, dass wir wie die Polizei keine Idee haben wer das Feuer im Schusswaffen-Trainingszentrum gelegt hat, ist es wichtig nicht zu spekulieren oder Gerüchte zu streuen, welche auch, wenn sie falsch sind, zu Verhaftungen von Leuten oder Schlimmerem führen können.

Die Idee des „Anarchist Black Cross“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch russische MigrantInnen ins Leben gerufen um soziale Kämpfe zu unterstützen, zumeist in Form von Hilfe für politische Gefangene. Das „Bristol Anarchist Black Cross“ wurde mit ähnlichen Zielen gegründet. Daher möchten wir jeden unterstützen, der zum Opfer dieser Hexenjagd auf AnarchistInnen wird. Wir werden Materialien und (soweit möglich) finanzielle Unterstützung all denen zur Verfügung stellen, die unschuldig oder nicht, mit der unterdrückerischen Rechtsordnung des Staates in Konflikt geraten sind.

Wir empfehlen allen, die in anarchistischen oder radikalen Aktivismus in Bristol involviert sind, sich über ihre Rechte zu informieren, den Links auf unserer Webseite zu folgen und vorbereitet zu sein. Die Gefangenenhilfe spielt eine wesentliche Rolle innerhalb unserer Bewegung und ist nicht zu vernachlässigen. Wenn ihr ABC Bristol finanziell oder durch das Schreiben an Gefangene unterstützen könntet, wird uns das dem Aufbau einer starken,  stabilen Gemeinschaft einen Schritt näher bringen.

Bis jede Zelle leer ist
Bristol Anarchist Black Cross

Bielefeld: Noch ein Toter… noch ein Grund zu kämpfen

In Gedenken an Pavlos Fyssas hängt am AJZ in Bielefeld ein Transparent mit der Aufschrift „Athen: Antifaschist Pavlos Fyssas von Faschisten ermordet. Wieder ein Toter! Wieder ein Grund mehr zu kämpfen!“

Des Weiteren sind Plakate in den Straßen Bielefelds aufgetaucht, auf denen der Mord an Pavlos Fyssas (Piräus) und Clément Méric (Paris) durch Faschisten, und der Tod Ahmet Atakans (Antakya) durch eine Tränengasgranate türkischer Bullen geschildert wird. Es heißt:

Was haben diese Toten gemeinsam? Es sind nur drei von Vielen die starben. Von Vielen, die ungenannt bleiben, die wir aber trotzdem nicht vergessen wollen. Opfer rassistischer und faschistischer Angriffe. Opfer staatlichen Terrors, oder beides zugleich.

Alle drei, Pavlos, Clément, Ahmet, waren politisch aktiv und wurden dafür umgebracht.

Doch wir wollen uns von ihrem Tod nicht abschrecken lassen, sondern ihren Tod dadurch würdigen, weiter gegen Unterdrückung zu kämpfen.

Mail von Infoladen Anschlag Bielefeld

Aveiro, Portugal: Tribut an Pavlos Fyssas

„Je mehr Schweigen aufgezwungen wird, desto mehr schreien unsere Stimmen“
„Bullen, TV, Neonazis, der ganze Müll arbeitet zusammen“
„Pavlos Fyssas, Antifa, der durch das Messer eines Neonazis getötet wurde – Nicht einen Schritt zurück“

Aktion in der Stadt Aveiro zu Ehren von Pavlos Fyssas, dem Antifagenossen, der in Athen nachdem Faschisten von der Goldenen Morgendämmerung ihm auflauerten, umgebracht wurde.

Tod den Drecksfaschos in allen ihren Formen

VERGESST NIEMALS
SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE

Quelle

Piräus, Griechenland: Transparent zur Erinnerung an Pavlos Fyssas

Dieses Transparent wurde an der Petrou Ralli Fußgängerbrücke angebracht, die sich in der Nähe des Technischen Bildungsinstituts (TEI Piräus) befindet. Die Parole lautet: „Pavlos Fyssas, 34 Jahre alt, getötet durch einen Faschisten mit einem Messer – Faschistische Mörder, wir werden euch zerschmettern!“

Blocco stin exousia („Blockade gegen die Macht“), in Nikaia, Piräus.

Karditsa, Griechenland: Antifaschistischer Hip-Hop Gig als Erinnerung an Killah P

In der Nacht des 23. Septembers fand im Stadtzentrum von Karditsa ein antifaschistischer Gig mit lokalen Hip-Hop Bands statt. Das Konzert war von der Antifaschistischen-Antirassistischen Solidaritätsfront organisiert. Obwohl alles recht hastig für diese DIY-Liveveranstaltung vorbereitet wurde, war der Pafsilypo Platz mit Leuten überfüllt. Sie sendeten die eindeutige Mitteilung an die AnhängerInnen der Goldenen Morgendämmerung, dass es kein Platz für sie in der Stadt Karditsa gibt.

Pavlos lebt. Schlagt die Nazis!

Antifaschistische Demonstration am Freitag, den 27. September 2013 um 18:30 am Heinrichplatz, Berlin Kreuzberg

Am Mittwoch, den 18. September wurde der 34 jährige Pavlos Fyssas in Griechenland von einem Mitglied der Neonazipartei ermordet. Dies ist bei weitem nicht der einzige Mord in letzter Zeit. Freiheitsliebende Menschen wie Fyssas oder die unzähligen Migranten und MigrantInnen, die für sich und für alle für ein besseres Leben kämpfen, stehen auf den Abschusslisten des Griechischen Staates und seiner willigen Helfer. Doch der Widerstand formiert sich: seit Tagen gehen tausende Menschen auf die Straße um dem Faschismus Einhalt zu gebieten.

Gehen wir auch hier auf die Straße! Gemeinsam gegen den Faschismus und seinen Nährboden! Für die Freiheit, für das Leben!

Remember Pavlos Fyssas

Solidarische Grüße
Das offene Treffe zum faschistischen Mord in Athen

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation