28.Oktober: Gegen die nationalen Paraden in “Griechenland”

Und ich, voller Anmut, scheiße auf den 4. August*
Anmut und August reimen sich auf griechisch

* Der 4. August 1936 ist der Beginn der Diktatur von Jannis Metaxas

Nationale Parade während der Diktatur von Metaxas

Die griechische Realität ist sicherlich ziemlich lächerlich. Aber einige Aspekte sollten für Außenstehende noch nicht so bekannt sein. Deshalb macht es Sinn, etwas über die Studenten- und Militärparaden, die immer am 28. Oktober abgehalten werden, zu berichten.

Das Brechreiz erregende Ritual, das eine wehrhafte Armee herbeisehnt und das ähnliche Bild von StudentInnen, die in griechischen Städten marschieren, sind faschistisch inspiriert. Die nationalistischen Ideale finden ihren deutlichsten Ausdruck und Enthusiasten auf der ganzen Welt die Gelegenheit zum Applaudieren. SchülerInnenklasse verwandeln sich in Züge von Soldaten und erhalten Erziehung in den hohen Idealen von Heimatland und Religion.

„Uniformiert, angepasst, die „Großen“ und „Besten“ vorneweg, militärischer Schritt und Gruß vor der Bühne für die Offiziellen.„ Continue reading 28.Oktober: Gegen die nationalen Paraden in “Griechenland”

Das Netzwerk der KKE: Lügen und ihre Verbreitung

Es ist nicht nur die Korrespondentin der Jungen Welt Heike Schrader, die sich am 19./20. Oktober gegen die vielen Demonstrierenden gestellt hat, die sich nicht von einer stalinistischen Partei die Form ihres Protests diktieren lassen wollen. Auf die junge Welt und ihre Art und Weise der Berichterstattung wurde bereits eingegangen und hoffentlich Lehren gezogen. Dieser Text ist als Ergänzung zu verstehen.

Vor allem die Deutsche Kommunistische Partei DKP übernimmt die Lügen der Kommunistischen Partei Griechenlands. Kontakt zu den griechischen StalinistInnen besteht seit vielen Jahren. Hierunter fallen z.B. Einladungen zu Parteittagen, gegenseitige Besuche von Konferenzen, Veröffentlichung gegenseitiger Grußworte, Solidaritätschreiben und allgemein die Publikation von Texten. Das Verhältnis wird auch nicht dadurch getrübt, dass die DKP in der Vergangenheit eine Kritik an der offiziellen  Rehabilitation Stalins (2009) durch ihre griechischen GenossInnen geäußert hat und im Gegensatz zur KKE von Verbrechen Stalins spricht.
Quelle: http://xxxkommunisten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3089:eine-kritk-an-den-kke-thesen-ueber-den-sozialismus&catid=77:analysen&Itemid=154 (Link funktioniert nur ohne xxx)

So verwundert es nicht, dass die DKP recht zeitnah zum Geschehen in Athen eine offizielle, kader-gehorsame Presserklärung abgeliefert hat. www.xxxkommunisten.eu/attachments/3090_Erklärung_Griechenland.pdf

Die obskuren Thesen der KKE werden weitgehend übernommen, den eigenen Verhältnissen etwas angepasst und teilweise vage formuliert. Hierdurch gewinnen sie scheinbar an Glaubwürdigkeit. So wird sich z.B. auf die eher im deutschsprachigen Raum bekannten Autonomen besonnen und nicht explizit gesagt, dass es sich bei diesen auf jeden Fall um Polizeispitzel handeln muss, sondern auf angebliche Erfahrungen aus der Vergangenheit verwiesen.

Zusammengefasst geht die DKP in ihrer Stellungnahme davon aus, dass: Continue reading Das Netzwerk der KKE: Lügen und ihre Verbreitung

Heike Schrader lügt in ihrem Artikel in der jungen welt zum Generalstreik in Griechenland

Heike Schrader lügt!

Betrifft den Artikel „Mörderischer Angriff“ in der Tageszeitung junge welt vom 21. Okt. 2011. In der fett gedruckten Unterüberschrift behauptet die junge welt „Hintergründe zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten“ in Athen liefern zu wollen. Der folgende Artikel strotzt dann jedoch nur so vor Auslassungen, Verdrehungen, Halbwahrheiten und Parteipropaganda der KKE. Da Heike Schrader seit Jahren in Athen lebt dürfte ihr all das bekannt sein. Der Artikel kann deshalb nur als wissentliches Lügenkonstrukt bezeichnet werden.

Zu den Auseinandersetzungen war es am 2. Tag des 48stündigen Generalstreiks zwischen einem Block von AnarchistInnen, Linksradikalen und nicht eingebundenen Jugendlichen einerseits und Ordnern der stalinistischen KKE, ihrer Jugendorganisation und der von der KKE dominierten Gewerkschaftsfront Pame gekommen. Das 53-jährige Pame-Mitglied Dimítris Kotzarídis erlitt nach Tränengas- und Blendschockgranatenbeschuss durch die MAT-Sondereinheiten der Polizei einen Herz- und Atemstillstand und verstarb noch vor Ort. Ärzte, die vergeblich versuchten ihn wiederzubeleben, führen seinen Tod auf das Einatmen großer Mengen von Tränengas zurück. Nach Aussagen eines ihn begleitenden Bekannten, war er nicht an den Auseinandersetzungen beteiligt und „fiel direkt nachdem eine Tränengasgranate vor seinen Füßen explodierte, plötzlich um.“ Anstatt diesen erneuten Polizeimord anzuklagen, sprach die KKE-Vorsitzende Aléka Paparíga die Polizeikräfte noch am 20. Okt. auf einer Pressekonferenz von jeder Schuld frei. Continue reading Heike Schrader lügt in ihrem Artikel in der jungen welt zum Generalstreik in Griechenland

Reaktion auf die Ereignisse vom Generalstreik (aktualisiert)

20 Oktober 2011:Die Stalinisten der PAME/KNE beschützen das Parlament

In der Nacht vom Freitag, den 21. Oktober,  griff eine Gruppe von Kollegas die Parteizentrale der stalinistischen KKE in der Stadt Larissa (Zentral-Griechenland) an.
Die Scheiben des Gebäudes wurden eingeworfen und einige Feuerwerkkörper ins Innere geworfen. Eine Erklärung zu dieser Aktion besagt, dass dieser Angriff als Antwort auf die Mitglieder der KNE (Jugendorganisation der KKE) ist, die sich am zweiten Tag des Generalstreiks entschlossen haben, die Polizei zu ersetzen.

In der Nacht zu Donnerstag, den 20. Oktober wurden in Athen und Thessaloniki einige direkte Aktionen gegen die Stalinisten der KKE und die Sozialdemokraten der PASOK durchgeführt. Im Viertel Jalandri, im Nordosten von Athen hat eine Gruppe von AnarchistInnen bzw. Antiautoritären die Parteibüros von KKE und der regierenden PASOK mit Farbe eingedeckt. Sprüche gegen die rote Polizei der KNE und die Schergen der Troika (PASOK) wurden auf die Fenster und die Fassade des Gebäudes geschrieben. Wie in ihrer Erklärung geschrieben, handelte es sich dabei um eine kleine Reaktion auf die Ereignisse des 2. Tages des Generalstreiks (wir berichteten).

In Thessaloniki gab es am selben Tag ungefähr gegen 4Uhr morgens Brandanschläge gegen Zentralen der KKE, in den Vierteln Tuba, Jarilau und Triandria.

Des weiteren wurden Mitglieder der KNE aus der Universität in Thessaloniki geschmissen und ihre Plakate entfernt und Informationstische umgeworfen. Auch an der Universität in Ioannina wurden Mitglieder der MAS und PAME von Antiautoritären angegriffen.

„An die Mitglieder der KKE: dies ist nicht 1998. Heute  bleibt nichts unbeantwortet! Schläge und Tritte für die Bullen der KKE!“

1998 gab es an der Polytechnic Universität in Athen eine Versammlung aufgrund des Jahrestages der Niederschlagung der Militärjunta. Es wurde beschlossen keine Demo durchzuführen doch ein Block von Leuten ging trotzdem los und rief anarchistische Parolen. Daraufhin wurden sie von der „KNAT“ umzingelt und angegriffen (KNAT ist ein Wortspiel aus KNE, der Jugendorganisation der kommunistischen Partei und MAT, der Abkürzung für die Spezialeinheit der Polizei). Der kleine Block war nicht darauf vorbereitet und so konnte die Polizei zusammen mit den Stalinisten wild auf circa 100 Leute einprügeln. Diese wurden dann nachher sogar noch von der Polizei verhaftet. VIDEO

Quellen: 1, 2, 3

Direkte Aktionen gegen den Staat und seine Kollaborateure!

Bristol, “UK”: Solidarität mit der besetzten Fabrik

Das Soziale Zentrum Fabrik ist ein besetzter autonomer Raum in St. Pauls, Bristol, UK. Es ist seit März 2010 besetzt.

Gegenwärtig bietet es Unterkunft für einen großen Personenkreis, außerdem für etliche Projekte.

Ein Unternehmen namens PG Gruppe will das Gebäude ausbauen.

Wir wollen nicht ausziehen und wir wollen nicht, dass dass Gebäude ausgebaut wird und bitten um eure Unterstützung

Für den Erhalt der besetzten Fabrik!
Gegen die Räumung und Gentrifizierung!
Autonome Räume verteidigen!

Marsch und Demonstration
Mittwoch, 26 Oktober, Portland Square, 12 Uhr

Weitere Info (englischsprachig): freefactory.wordpress.com

Laufende Updates vom Generalstreik in Griechenland 20 Oktober

Der zweite Tag des landesweiten Generalstreiks

20:30 MEZ Midestens zehn Polizeimannschaften jagten Menschen auf dem Exarchia-Platz, der Solomou- und der Stournaristr. Sie schossen mit Tränengas und besetzten den Platz. Bewaffnete Polizei sperrten auch den gesamten Bezirk ab.

Die neuen Finanzgesetze wurden wie erwartet verabschiedet.

19:50 MEZ Die Abgeordnetensitzung wurde ohne Störungen weiterführt. Der gesamte Syntagmabereich ist komplett geräumt, der Verkehr fließt wieder normal.

Die Gesamtzahlen der inhaftierten/festgenommenen und verletzten DemonstrantInnen sind bisher nicht bestätigt (aber die alternative Presse berichtet bis jetzt von fast 150 Ingewahrsamnahmen).

19:15 MEZ Die Polizei hat die Leute außerhalb des U-Bahnfofs Akropolis eingekesselt. (Einige sind möglicherweise im U-Bahnhof gefangen) Es wird von Massenverhaftungen vor Ort berichtet.

Die Bullen haben den U-Bahnhof Omonia eingekesselt und griffen gerade Leute in der U-Bahn an.

18:20 MEZ: Nachdem die Polizei in Monastiraki eingefallen ist, flüchteten sich die Menschen in die Metrostation und versperrten die Türen, um sich vor den wütenden Cops zu schützen. Die Cops und ihr Gefolge haben die Räumung des Bahnhofs angeordnet.

Cops griffen Demostrierende in der Nähe des Eingangs von der Metrohaltestelle Akropolis an und es wurde von 3 Festnahmen berichtet. Alle drei wurden aufgrund der starken Präsenz von solidarischen Menschen vor Ort wieder freigelassen.

Die Cops jagen nun Menschen durch die Straßen des benachbarten Bezirks Thissio.

17.40  MEZ ein 53-jähriger Mann, der Teilnehmer der heutigen Athener Demo war, ist gestorben. Continue reading Laufende Updates vom Generalstreik in Griechenland 20 Oktober

Live-Updates zum 48-Stunden Generalstreik in Griechenland

19:20 MEZ Die Polizeihauptwachen haben gerade bekanntgegeben, dass sie 28 Menschen inhaftiert und fünf festgenommen haben. 25 verletzte Bullen sind in Athen ins Krankenhaus eingeliefert worden.

18:20 MEZ Vor dem Polizeihauptquartier in Athen versammeln sich Menschen und verlangen die sofortige Freilassung der Festgenommenen. Genaue Zahlen zu den Festnahmen müssen später bestätigt werden.

Auf dem Monastiraki Platz feuerte die Polizei Tränengas in die Menschenmenge, ebenso wie in die U-Bahnstation.

18:00 MEZ Auseinandersetzungen in der Gegend von Monastiraki.

Exarchia ist unter totaler Besetzung der Polizei. Viele Menschen werden von der Polizei verprügelt und von uniformierten oder zivilen Polizisten festgenommen.

17:30 MEZ Polizei stürmt den Platz in Exarchia und jagt die Leute dort.

17:15 MEZ Alleine in Athen wurden min. 15 Verhaftunen und zwölf Festnahmen bestätigt. In der Stournari Str. in Exarchia gibt es weiterhin Zusammenstöße.

17:00 MEZ In Thessaloniki bleiben viele DemonstrantInnen wegen der starken Repression vor dem Arbeiterzentrum und verlangen die sofortige Freilassung aller Festgenommenen. Zurzeit findet dort eine Versammlung mit fast 80 Menschen statt.

Der Syntagma-Platz wurde von der Polizei geräumt. Vorher schreckte sie nicht einmal davor zurück sogar ältere Streikende in aller Öffentlichkeit anzugreifen (auf den Platz gab es einen durchgehenden Bedarf medizinischer Hilfe). Zusätzlich dazu hinderten unzählige Einheiten der Motorradbullen an den Olympischen Zeus Säulen (Olympieion) die Menschen daran, den Ort zu verlassen.

Bevor das geschah, griff eine vielfältige Gruppe die Griechische Nationalbank an und zertrümmerte deren Inneneinrichtung.

Es muss zur Kenntnis genommen werden, dass sich heute auch Basisgewerkschaften, anarchistisch/antiautoritäre Blöcke, Blöcke der Nachbarschaftsversammlungen und StudentInnenverbindungen unter den DemonstrantInnen befanden. Morgen am 20. Oktober werden die landesweiten Streikmobilisierungen in Griechenland gegen die Abstimmung der Multi-Finanzrechnungen, die den Menschen von Troika und Regierung aufgezwungen werden, ihren Höhepunkt erreichen. Continue reading Live-Updates zum 48-Stunden Generalstreik in Griechenland

19. OKTOBER: ALLE AUF DIE STRASSEN!

Lasst uns zum Gegenangriff übergehen!

Lasst uns eingreifen in das Fest der korrupten Gewerkschaften
und kämpferische Ansätze in der Demonstration vorantreiben!

19. OKTOBER: ALLE AUF DIE STRASSEN!

“Gegen Gewalt, wo immer sie auch herkommen mag” – eine Phrase, die wir oft von Adonis Georgiadis hören, genauso wie von anderen, die der politischen Linken angehören oder Immobilieneigentümer, die als progressiv angesehen werden und gelegentlich im Laufe von Streiks auf die Straße gehen.

Wir werden uns nur entfernt mit einem solchen Verständnis befassen, wie wir es in zahlreichen Streiks erleben können. Mit jenem Verständnis, das mehr oder weniger sagt: „Es sollte keine Provokation stattfinden, keine Auseinandersetzung, die uns schaden und die Bewegung in Misskredit bringen könnte.“ Es ist ein Verständnis, das hauptsächlich in großen Teilen der reformistischen, verräterischen Linken des Regimes zu finden ist.

In Wirklichkeit nützt diese Ansicht dem Staat. So zahlreich die Demonstrierenden auch sein mögen; wenn der Staat die Menschen auf den Straßen sieht wie sie hinter Lausprechern und Megaphonen verstecken und die Masse auffordern, ruhig zu bleiben, wenn die Cops provozieren, dann weiß er, dass diese Menschen alle selbstkontrolliert sind und nicht irgendein Problem bewirken.

Eine spontane, massive Bewegung ist es, was den Staat beängstigt oder, in einem massiven Streik, ob diese Masse unkontrollierbar, konfrontativ wird und den Frieden, die Ordnung und Sicherheit derer stört, die sie existenziell benötigen und sie anderen versuchen aufzuzwingen.

Sie haben keine Angst vor irgendeiner pazifistischen Demonstration, irgendeinem friedlichen Protest so massive r sie auch seien könnten. Deshalb lobt selbst der Staat diese Veranstaltungen (so wie es zum Beispiel be idem Streik am 20. Mai geschehen ist, der eindeutig friedlich war, wenn nicht sogar eine Anti-Gewalt Demonstration. Damals verkündeten alle Minister einschließlich des Premiers Papandreou den Medien den Blödsinn, dass die Demonstrierenden das Recht auf friedlichen Protest haben und jeder Streik so oder so ähnlichen ablaufen sollte.) Sie kriegen erst Angst, wenn Auseinandersetzungen sich ausbreiten, die Normalität gestört wird oder Angriffe auf staatliche und kapitalistische Ziele durchgeführt werden, weil solche Aktionen sie vor ein unmittelbares Problem stellen.

Natürlich lassen wir uns nicht zum Narren halten, auch leben wir nicht in unserer eigenen Privatwelt. Offensichtlich glauben wir nicht daran, dass, sobald wir uns entschließen zwei, drei Angriffe auf einem Generalstreik durchzuführen, die Revolution kommen wird. Aber wir glaube, dass wir jenen einen Gegenangriff schuldig sind, die versuchen unser Leben zu kontrollieren; jene, die es wagen zu denken, dass wir nur existieren, um ihre Sklaven zu sein; gegen jene, die uns zu Grunde richten und uns unsere Leben stehlen; gegen die Unterdrückung und Barbarei des täglichen Lebens im Kapitalismus; gegen die Gewalt, die wir täglich vom Staat und den Bossen erleiden. Das geringste, das wir tun können, ist es, uns zu wehren!

~  ~  ~

Um die Pläne jener zu vereiteln, die denken, dass dieser Tag ein einfacher Streikspaziergang durch das Stadtzentrum wird; jene, die sich einen pazifistischen Marsch erhoffen.

Lasst uns am 19. Oktober eine stürmische Antwort jenen geben, die wollen, dass wir unser ganzes Leben als Sklaven leben, damit ein Haufen von Menschen mit Goldlöffeln essen wird und ihr verfaultes System überlebt.

FEUER UND FLAMME DEM STAAT UND DEM KAPITAL!
ALLE AUF DIE STRASSE!

Quelle

Razzien in ganz Italien aufgrund der Auseinandersetzungen am 15. Oktober in Rom

Aktuelles aus Rom: Es wurde bekanntgegeben, dass die Anhörungen am heutigen Morgen die Verhaftungen von 12 DemonstrantInnen zur Folge hatten. Es war nicht für´s Schnellverfahren, sondern es wurden „Vorbeugender Maßnahmen“ im Gefängnis geprüft.

Die Zwölf sind in den Gefängnissen von Rebibbia and Regina Coeli inhaftiert: Wir bemühen uns ihre Adressen in Erfahrung zu bringen, um ihnen schreiben zu können.

Anscheinend, wurden alle Durchsuchungen unter Anwendung des sogenannten „Gesetzes zur öffentlichen Sicherheit“ 41 TULPS  (hier: Waffen und Sprengstoffe) durchgeführt. In allen Häuseren wurde Kleidung und Druckmaterialien angesehen, fotografiert oder beschlagnahmt. Nur in Rom wurde Computerausrüstung konfisziert (PCs, Festplatten, Speicher), was theoretisch eine Handlung darstellt, die nicht im Rahmen des 41 TULPS erlaubt ist.

Lecce:Am Morgen gab es zwei Razzien bei Kollegas, ohne Durchsuchungsbefehl, aber unter Anwendung des Artikels 41 TULPS. Hier suchte die Polizei im Zusammenhang mit der Demonstration in Rom nach “Waffen”.

Cosenza: Razzia bei 8 Leuten, die offenbar bei allen ergebnislos verlief.

Razzien wurden auch für Teramo, Neapel (hier waren nach bisher unbestätigten Meldungen 10 Leute betroffen) und Florenz (gegen 14 Kollegas) durchgeführt.

Ebenfalls in Florenz haben die BesetzerInnen des besetzten “La Riottosa” den Morgen, trotz Einschüchterungsversuchen und Drohungen auf dem Dach verbracht, um gegen die repressive Operation zu widerstehen.

Razzien wurden für Rovereto bestätigt (2 Häuser), Mailand (6, die noch bestätigt werden müssen), Senigallia (2), Livorno (2 Häuser)  und Palermo (4), Rom (6) und Bologna (6 oder 8 – noch zu bestätigen), die ebenfalls mit Fotografieren bzw. Beschlagnahme von Kleidung einhergehen.

Kein Kollega lässt sich unterdrücken!

Quellen: informa-azione, 17. Oktober 2011 / culmine

Karlsruhe: Erfolgreiche antikapitalistische Demo am 15. Oktober

Rund 250 Menschen demonstrierten am 15.10.2011 unter dem Motto “Es ist keine Krise – Es ist das System” durch Karlsruhe und forderten stattdessen “Grenzenlose Solidarität statt kapitalistischem Überlebenskampf”.

Am Werderplatz fanden sich bereits zur Anfangskundgebung rund 150 Personen zusammen. Aufgrund technischer Schwierigkeiten musste der erste Redebeitrag verschoben werden, worauf sich der Demonstrationszug zügig und geschlossen in Bewegung setzte. Sehr zur Freude der Demonstrationsteilnehmer_innen beschränkte sich die Polizei lediglich auf die Verkehrsregelung, anders als bei zahlreichen antikapitalistischen und antifaschistischen Demonstrationen in der näheren Vergangenheit.

Die auftretenden technischen Schwierigkeiten taten der Stimmung der Demonstration keinen Abbruch, es ging Lautstark durch die Werderstraße, Rüppurrerstraße, Fritz-Erler-Straße, Markgrafenstraße über die Adlerstraße zum Lidellplatz, auf dem die erste Zwischenkundgebung abgehalten wurde.

Hier schlossen sich erfreulicherweise rund 50 Personen aus verschiedensten Spektren spontan der Demonstration an. Ein Vertreter des Libertären Bündnis Ludwigsburg hielt einen Redebeitrag über den Zusammenhang von Krise und Nationalismus und forderte “planetare Solidarität statt nationaler Borniertheit”.

Im Anschluss setzten sich die Demonstrant_innen weiter in Richtung Marktplatz in Bewegung. Aufgrund von parallel stattfindenden Veranstaltungen und überall in der Innenstadt verteilten Baustellen wurde die ursprüngliche Route leider nicht genehmigt. Statt über die Haupteinkaufsmeile von Karlsruhe ging es über die Hebelstraße Richtung Abschlusskundgebung am Friedrichsplatz.

Dort angekommen hielt zunächst ein Vertreter des Anarchistischen Netzwerks Südwest* den Redebeitrag, der ursprünglich für die Startkundgebung geplant war. Im Beitrag wurde die Rolle Griechenlands in der aktuellen Krise beschrieben und erläutert, wieso die Rettungspolitik der EU sowohl die Krise nicht verhindert, als auch soziale Konflikte verschärft. Den letzten Redebeitrag hielt wieder ein Vertreter vom Libertären Bündnis Ludwigsburg. Er stellte heraus, wieso die anwachsende, globale Protestbewegung inhaltlich noch in den Kinderschuhen steckt, sie aber viele Anknüpfungspunkte für radikale, anarchistische Kritik an den bestehenden Verhältnissen bietet.

Petra Schwarz vom Anarchistischen Netzwerk Südwest* wertete die Demonstration als vollen Erfolg. “Dass 250 Menschen die Schuld für die aktuelle Krise nicht “raffgierigen Managern” oder “faulen Griechen” geben, sondern sie als Symptom eines tieferliegenden Problems sehen, macht deutlich, dass ein Ausweg aus der derzeitigen Krise nicht in der Reformation des Kapitalismus bestehen kann, sondern nur in dessen Abschaffung” so Schwarz.

Die Demonstration bildete den Auftakt für weitere Veranstaltungen in denen die angerissenen Themen weiter ausgeführt werden. Alle Informationen hierzu werden in Kürze auf der Homepage des Anarchistischen Netzwerks Südwest veröffentlicht.

Alle auf der Demo gehaltenen Reden sind auf der Sonderseite der Antinationalen Offensive Saar nachzulesen.

Weitere Bilder findet ihr hier.

Indonesien: Freiheit für Tukijo und die Yogyakarta 3-Rebellen

7. Oktober 2011: Um 2 Uhr in der Nacht wurde die Bank Rakyat Indonesia (BRI) in Sleman, Yogyakarta, in Brand gesetzt. Das Feuer verursachte eine Explosion in dem Abschnitt, die das Gebäude einstürzen ließ. Dieser Sabotageakt ist nur einer von mehreren Beispielen des Widerstandes in einem Land, das seine Bäume, Berge und Küsten zugunsten von Profit und bei gleichzeitiger Unterdrückung des Volkes zerstört.

Nun wurden drei Menschen verhaftet. Sie werden beschuldigt, bei der Bankbeschädigung beteiligt zu sein. Wir sind weder daran interessiert herauszufinden, ob die Gefangenen „schuldig“ sind oder nicht, noch an dem Ausmaß des „Verbrechens.“ Wir überlassen solche Spekulationen den UntersuchungsbeamtInnen und ihren Dienern in der Presse. Wir brauchen nicht die Details der gesamten Situation zu kennen, um zu wissen, dass es, so lange der Staat und die Banken reich von Ausbeutung werden, immer jene geben wird, die sich ihrer Macht entgegenstellen und es verweigern, mit ihnen zu kollaborieren. Es ist genug, dass diese Menschen gefangen gehalten werden, um sich zu wünschen, dass nicht nur ihr Knast, sondern auch jeder andere aufhören sollten zu existieren. Ein „Verbrechen“ ist kein Leckerbissen auf dem Tisch, von dem sich die Bosse das größte Stück nehmen. „Verbrechen“  sind eindeutig Forst- und Minenunternehmen, die willkürlich mit der Hilfe der Polizei schlagen und töten. Freiheit bedeutet zurückzuschlagen und dein Leben von der Unterdrückung zurückzufordern.

Was wir wissen ist, dass in Indonesien ein Regime herrscht, das von westlichen Kapitalisten und Militaristen gestützt wird. Es ist eine Nation, das die Opposition foltert und massakriert, mit all jenen Mitteln, die jeder repressive Staat anwendet.

Kulon Progo ist ein landwirtschaftliches Gebiet in der Nähe von Yogyakarta. 2005 wollten Jogja Magasa Mining and Indomines Metal Industries das Land für ihre Industrie nutzen. Die Bauern in der Region übergaben ihnen nicht das Land, weil sie nicht wollten, dass die Natur von ihnen zerstört wird. Oft versuchten die Bauern den Konflikt friedlich zu lösen, doch es wurde keine Lösung gefunden. Jetzt sind sie bereit, ihr Leben mit allen Mitteln zu verteidigen.

Alles begann, als das Unternehmen 300 Menschen beauftragte, die Häuser der Bauern und all ihrer Anlagen zu zerstören. Dies macht alle Bauern, aber auch viele Menschen darüber hinaus wütend. Menschliche Würde und Natur wurde durch Geld aufgehoben. Es wird keine weiteren Hilfen geben, um den Bauern das Überleben zu sichern. Die Polizei verschweigt, wer die Bauern angegriffen hat, weil sie vom Unternehmen geschmiert wird. Eine typische Story.

Tukijo war ein Bauer, der festgenommen und unter Arrest gestellt wurde, nur weil er aus einer Demonstration heraus gegen die Zustände gerufen hatte. Die Menschen in Indonesien haben allerdings noch viel mehr in dieser Hinsicht gemacht: Demos, Artikel, Filme, Graffiti und Sachbeschädigungen gegen die profitierenden Unternehmen.

Die Bauern und die Menschen von Kulon Progo, Pandang Raya, West Papua, Bima und sonstwo bitten um international Solidarität und Beteiligung in dem Kampf an der Seite der AnarchistInnen und Anti-KapitalistInnen, die gegen den brutalen Terror der indonesischen Bosse, ihrer bezahlten Mörder und den Geldgebern stehen. Lasst sie nicht allein kämpfen!

Übereinstimmend mit den Wünschen der Bauern fordern wir die Freilassung für unsere Freunde, die sich diesbezüglich zurzeit im Knast befinden, zu erlangen und die Rückgabe des  Landes an die Bauern.

Der Staat – Die Unternehmen – Das Militär – Die Polizei sind
die Terroristen!

Freiheit für Tukijo und all jene, die beschuldigt werden,
die BRI ATM Bank angegriffen zu haben!

 Ein paar solidarische AnarchistInnen

Quelle: 325.nostate.net

Der Generalstreik in Griechenland wurde auf 48 Stunden ausgeweitet

Am 12. Oktober besetzte die GENOP (die Gewerkschaft der DEI, Staatliches Elektrizitätsunternehmen) das Gebäude in Athen, in dem die Rechnungen des Unternehmens ausgestellt werden, während sich überall im Land Wildcat-Besetzungen und Streiks ausbreiten.

Die Aktion geschah aus Protest gegen die neu eingeführte Grundsteuer. Aus Solidarität versammelten sich hunderte Menschen vor Ort (Piräus-Allee 247, nahe Tavros). Um die Besetzung zu beenden, ordnete der Entwicklungsminister (Papakonstantinou, ehemaliger Finanzminister) die Einschaltung des Generalstaatsanwaltes an.

Im Vorfeld des Generalstreiks verbreiten sich währenddessen wilde Besetzungen von Ministerien und anderen öffentlichen Gebäuden. Zu den Streiks:

– In Athen gab es Donnerstag 13.10 und Freitag 14.10 keinen öffentlichen Transport, da alle ArbeiterInnen mit Ausnahme der Vorstadtbahn zu einem 48-stündigen Streik aufgerufen hatten.

– TaxifahrerInnen haben ebenfalls zum Streik am Freitag 14.10 aufgerufen und bereiten sich für zukünftige Mobilisierungen.

– Alle ArbeiterInnen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten haben vom Donnerstag 13.10 bis Sonnabend 15.10 zu einem 48-stündigen Streik aufgerufen.

– Für Mittwoch, den 19. Oktober und Donnerstag, den 20. Oktober haben die beiden Ausverkaufsgewerkschaften GSEE (zuständig für den privatwirtschaftlichen Sektor) und ADEDY (ihr Zuständigsbereich ist der öffentliche Sektor) zu einem 48-stündigen Generalstreik aufgerufen – den ersten nach dem Generalstreik am 28. und 29. Juni. Die Entscheidung wurde unter dem wachsenden sozialen Druck und der Wut gegen die neueste Runde von Kürzungsmaßnahmen in dem Land getroffen. Die Streikdemonstationen werden am 19. Oktober, um 10 Uhr MEZ auf den Marsfeldern [Pedion tou Areos] und am 20. Oktober, um 10 Uhr MEZ am Syntagma-Platz, beginnen.

– Aufgrund des Generalstreiks werden Museen und archäologische Fundstätten am Mittwoch und Donnerstag geschlossen sein.

– Anwälte bleiben von 13. bis zum 19. Oktober ihrer Aufgabe fern.

– Die LehrerInnen treten am Mittwoch und Donnerstag in einen 48-stündigen Streik und rufen danach zu rollenden 5-Tage Streiks auf.

– Die ZollbeamtInnen rufen ebenfalls zu einem 10-tägigen Streik (14-24. Oktober) auf.

– Die ArbeiterInnen der lokalen Präfekturen und Flughäfen streiken ebenfalls. Alle Flughäfen bleiben vom 17. bis 19. Oktober geschlossen.

– Die FinanzbeamtInnen streiken vom 17. bis zum 20. Oktober.

– Die ArbeiterInnen des Finanzamtes kündigen vom 17. bis 27. Oktober einen 10-tägigen Streik an.

– Die Bankangestellten werden ebenfalls am 18. und 19. Oktober in den Streik treten.

Quellen: a, b, c

Lesen Sie auch: Hoffnung auf unbefristeten Generalstreik in Griechenland

Athen: Niemand ist alleine mit der Krise konfrontiert!

Freitag, 14. Oktober, um 20.00: Nachbarschaftsversammlung auf dem Merkouriplatz

Samstag, 15. Oktober, um 15.00: Volxküche im besetzten PIKPA  (Timodimou und Antoniadou Straße, “Petrina”, Ano Petralona)

Dienstag, 18. Oktober um 19.00: Demonstration im Viertel (wir treffen uns an der U-Bahn-Station Petralona, Ausgang Fußgängerzone Kato Petralona)

Mittwoch,  19. Oktober um 08.00: Aktion zur Unterstützung des Generalstreiks in unserem Viertel / ab 10.30 Uhr: Demonstration vom Viertel bis zur Streikkundgebung (wir treffen uns an der U-Bahn-Station Petralona, Ausgang Fußgängerzone von Kato Petralona)

DAUERHAFTER GENERALSTREIK
FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN UMSTURZ

Vollvesammlung der EinwohnerInnen von Petralona, Koukaki, Thissio
Telefonkontakt.: +30 69 72 75 16 20

Quelle

Für Mittwoch, den 19. Oktober und Donnerstag, den 20. Oktober haben die beiden Ausverkaufsgewerkschaften GSEE (zuständig für den privatwirtschaftlichen Sektor) und ADEDY (ihr Zuständigsbereich ist der öffentliche Sektor) zu einem 48-stündigen Generalstreik aufgerufen. 

Rom: Wenn die Empörung zu Wut wird

Etwa 200’000 Leute versammeln sich in Rom für den Marsch der italienischen Empörten. Einen Marsch, auf den alle antagonistischen Bewegungen gewartet haben. Prekäre, soziale Zentren, Anti-Autoritäre, die Bewegung NO-TAV, Autonome, Basisgewerkschaften, Reformisten, Disobbedienti, StudentenInnen sind alle auf der Strasse, oft mit sehr verschiedenen Zielen.

Von Beginn weg der Demo greifen etwa 1000 Leute – einige hinter dem Transparent „Wir fragen nicht nach einer Zukunft, wir holen uns die Gegenwart zurück“ – die direkten Verantwortlichen unserer Misere an. Ein Luxussupermarkt wird aufgebrochen und geplündert, die Produkte werden an die DemonstrantInnen verteilt. Luxusautos fangen plötzlich zu brennen an, die Schaufenster der Banken fallen und eine italienische Flagge an einem Luxushotel wird abgerissen.

Der Demozug nähert sich dem Kolosseum, es gibt Spannungen zwischen den PazifistInnen der Demo und den hunderten von vermummten und behelmten Jugendlichen. Einige Leute verschaffen sich Zugang zur Temporärarbeitsagentur Manpower, die vollständig niederbrennt. Eine Truppe des Fernsehens wird angegriffen und aus dem Demozug vertrieben. Ein Arbeiter von FIAT freut sich auf einem Lastwagen über ein brennendes SUV und schreit: „Das restliche Benzin werden wir jetzt für was Gescheites brauchen!“ Eine Tankstelle wird niedergebrannt.

Die Polizei wird nun mit Feuerwerk angegriffen. Die Demo läuft in Richtung Platz San Giovanni, der Platz, der als Ziel des Marsches vorgesehen war. Ein Polizeiposten wird angegriffen, Kameras und Scheiben werden zerstört und „Carta-Bomben“ werden herein geworfen. Noch mehr brennende Autos und getrashte Banken. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Teil der Demo schon angekommen, aber die Mehrheit noch unterwegs.

Die Polizei entscheidet, anzugreifen und die Demo in zwei Teile zu spalten. Das Resultat davon sind Kämpfe mit den Ordnungskräften, die mehrere Stunden dauern. Etliche DemonstrantInnen schliessen sich den Aufständischen an, Tausende greifen die Polizei an, die es eindeutig nicht schafft, die Situation zu kontrollieren. Mehrere Male sind die Polizisten gezwungen, sich zurückzuziehen (sogar mit den Wasserwerfern!) unter den Angriffen der jugendlichen Vermummten, die Steine und Feuerwerk auf sie schmeissen. Ein gepanzertes Polizeifahrzeug brennt, Applaus in der Menge. Barrikaden werden errichtet und die sehr mobilen Aufständischen greifen auch einen Sitz des Verteidigungsministeriums an, der komplett von den Flammen zerstört wird.

Erst gegen 20 Uhr zerstreuen sich die DemonstrantInnen, bauen aber hinter sich immer noch Barrikaden. Umnutzung urbanen Mobiliars und brennende Abfalleimer. Etwa 70 Verletzte, Demonstranten (wovon einer schwer an der Hand wegen einer Feuerwerksrakete) sowie Polizisten. Die Anzahl Verhaftungen ist im Moment noch nicht bekannt. .

Quelle: www.lereveil.ch
mehr Fotos/Videos: act for freedom now

Der Griechische Staat versucht (auch) den Streik der GemeindearbeiterInnen zu brechen

Die ArbeiterInnen in den Gemeindeverwaltungen (POE-OTA) protestieren gegen die Gehaltskürzungen und die Vereinbahrungen zur Suspendierung der Belegschaften (versteckte Massenentlassungen) und haben jetzt sich wiederholende (“rollende”) 48-Stunden-Streiks ausgerufen, beginnend mit Samstag, den 15.10, vorläufig bis zum Donnerstag, den 20.10.

Am 14. Oktober hat in Athen die Generalstaatsanwältin Eleni Raikou einen Beschluß gegen den Streik der GemeindearbeiterInnen veröffentlich und angeordnet, daß die Mülldeponie des Großraums Athen in Fyli, Attika, geöffnet werden soll. In Kollaboration mit Innenminister Kastanidis und Gesundheitsminister Loverdos vermutet Eleni Raikou, daß der Streik die Gesundheit der Bevölkerung bedroht, weil die ArbeiterInnen sich weigern den Müll einzusammeln und die Deponie von Fyli besetzt halten. Auch die Mülltransporter-Depots der Gemeindeverwaltungen sind besetzt.

Desweiteren befahl die Staatsanwältin, daß die Mülldeponie durch die Polizei geöffnet wird und beschloß, die Leute ermitteln zu lassen, die die öffentliche Gesundheit in Gefahr bringen. Aber selbst der Verband der Vereinigungen der KrankenhausärztInnen veröffentlichte folgendes Statement: “Hr. Loverdos [Minister für Gesundheit und soziale Solidarität!] erinnert sich an die öffentliche Gesundheit immer nur dann, wenn es um ImmigrantInnen und ArbeiterInnen geht. In allen anderen Fällen schert es ihn einen Dreck, ob ausländische Supermarktketten kontaminierte Produkte verkaufen oder ob ganze Familien arbeitslos sind und nur noch an schmerzfreien Selbstmord denken können. Wir werden es nicht zulassen, daß tausende GemeindearbeiterInnen in den Gaskammern der Arbeitslosigkeit durch die Regierung vernichtet Werden. Wir werden die ArbeiterInnen heftig und anhaltend unterstützen.”

Am selben Abend wurden Busse mit Aufstandsbekämpfungseinheiten in der Nähe der Deponie gesehen, während sich ArbeiterInnen der besetzten Gemeindeverwaltungen zusammen mit solidarischen Menschen an brennenden Barrikaden am Haupttor der Deponie versammelten. Weitere Leute kamen im Laufe der Nacht dazu, um die Streikenden zu unterstützen und schafften es die Bedrohung durch die Polizei abzuwenden. Die Regierung hat bereits Privatfirmen damit beauftragt den Müll einzusammeln, sie sollen damit im Zentrum Athens anfangen, und sie hat angekündigt, daß streikende GemeindearbeiterInnen gefeuert werden sollen.

DER STAATSTERRORISMUS WIRD NICHT DURCHKOMMEN!

Quellen: occupiedlondon, athens.indymedia

Athen: Gegen die rassistischen Pogrome

Es ist unvorstellbar, aus seinem Zuhause vertrieben zu werden. An den Grenzen von Ländern, die dich mit Rassismus willkommen heißen, erschossen und gejagt zu werden. Länder, die dich zwingen, in erbärmlichen Kellerlöchern zu hausen, dir die schlechtesten Jobs mit entwürdigender Bezahlung geben, dich stundenlang Schlangestehen lassen, um Aufenthaltpapiere zu bekommen und dich in Gefängnisse und Konzentrationslager sperren.

Als wäre das alles schon nicht genug, wird ein brutaler Mord von rassistischen Gruppen (wie Chrissi Avgi) als Vorwand missbraucht. Mit ganz offensichtlicher Hilfe der Polizei, jagen sie dich durch die Straßen, zerren dich aus Bussen, zertrümmern deinen Laden und dein Zuhause, verprügeln dich und stechen dich tod. Und das alles nur, weil einige MörderInnen möglicherweise dieselbe Sprache sprechen, wie du. Genug!

Die weiblichen und männlichen ImmigrantInnen in dieser Stadt sind nicht alleine. Wir sind auch hier und wir wissen: was hier in dieser Stadt von den RassistInnen und der Polizei ausgetragen wird, ist die andere Seite der ökonomischen und militärischen Kriege, die in euren Ländern stattfinden (oder stattfanden). Wir sind auch hier und wir wissen sehr genau: dass der Rassismus, den ihr täglich ertragen müsst, Teil des Plans ist, der euch billige Arbeitskräfte bleiben lassen will. Der euch als konstante Bedrohung für alle anderen Menschen hinstellt, nur weil sie wollen, dass ihr von uns getrennt und entfremdet werdet.

An all jene von uns, die glauben, dass wir solange wir durch Grenzen, Nationen, Geschlechter und Religionen voneinander getrennt gehalten werden, schwach bleiben und ein leichtes Ziel für all jene darstellen, die uns niedermachen und wehtun wollen: Wir können zusammen arbeiten, um unsere eigenen Gemeinschaften zum Kampf für ein besseres Leben aufzubauen. Wir können selbst gegen die RassistInnen und die Polizei kämpfen und uns gegen sie verteidigen. Wir müssen die Angst und Brutalität mit Freundlichkeit und Solidarität bekämpfen, bevor der Hass und Rassismus der Kapitalmächte jede/n Einzelne/n von uns auffrisst.

Solidarität zwischen den Unterdrückten!

Patission 61 & Skaramaga Squat

mehrsprachiges PDF

Athen: BekennerInnenschreiben zur Serie von Brandanschlägen auf Geldautomaten

In den frühen Morgenstunden des 7. Oktobers haben wir 6 Geldautomaten zerstört:

-Kannigosplatz, Piräus Bank
-Vironas, Probank
-Galatsi, Alpha bank
-Kipseli, Alpha bank
-Gizi, Agrotiki bank
-Aiolou Str., National bank

Die Aktion widmen wir den anarchistischen Kollegen Simos Seisidis, der im Krankenhaus des Koridallos-Gefängnisses inhaftiert ist und sich seit dem 16. September vor Gericht verantworten muss. Simos wurde seit 2006 gesucht. Auf ihn und seinen beiden Gefährten Marios Seisidis und Grigoris Tsironis war von Mihalis Chrisohoidis (Minister für Bürgerschutz) ein Kopfgeld in Höhe von 600.000 Euro ausgesetzt wurden, weil sie die Nationalbank in der Solonos Str. ausgeraubt haben sollten. Hiervon wurde Simos inzwischen freigesprochen.

Nachdem er bei einer zufälligen Polizeikontrolle am 3. 10. nicht stehen blieb wurde er verfolgt und vom Bullen Panagiotis Bokos in den Rücken geschossen.

Zusammen mit dem Rest der an der Verhaftung beteiligten Schweine hat Bokus anschließend unseren Gefährten geschlagen, als dieser bereits schwer verwundet am Boden lag.

Danach wurde Simos ins Schlachthaus des KAT-Krankenhauses gebracht, das durch schwer bewaffnete Sadisten der Polizei bewacht wird. Sie fungierten als arrogante Handlanger, indem sie in provozierten und auch seine Familie bei jedem ihrer Besuche schikanierten. Sogar im Moment der Amputation seines Beins blieben sie mit im Operationsraum.

In einer Stadt, wo uninformierte SöldnerInnen, die die Geldherrschaft und ihre Symbole beschützen immer mehr werden und versuchen jede Reaktion gegen das Bestehende zu unterdrücken, werden einige immer gegen den den modernen Totalitarismus kämpfen, den sie unserem Leben aufbürden wollen.

FREIHEIT FÜR DEN ANARCHISTEN SIMOS SEISIDIS

Solidarität für den Anarchisten Aris Sirinidis, der wegen seiner kollegialen Haltung zu seinem schikanierten Freund Simos vor Gericht gestellt wird.

Solidarität den gesuchten Gefährten Marios Seisidis, Grigoris Tsironis

FREIHEIT FÜR ALLE INHAFTIERTEN KÄMPFERINNEN

Quelle

Bern: Communiqué zum Abschluss der antikapitalistischen Kampagne

Zum Abschluss der Kampagne „In Bewegung bleiben – Kapitalismus abschaffen“ haben am 8. Oktober über 150 Leute in Bern lautstark gegen Staat und Kapital demonstriert. Nach mehr als einem Monat, in dem mit vielfältigen Aktionen und Inhalten auf die Härten des Kapitalismus aufmerksam gemacht wurde, haben wir unsere Kritik erneut auf die Strasse getragen. Abgesehen von zwei kleinen Zwischenfällen, bei denen reaktionäre Kleinbürger mit übertriebenem Geltungsdrang den Demozug aufzuhalten versuchten und gegen Demonstrierende handgreiflich wurden, verlief die Demo ohne Zwischenfälle. Die Störer wurden von Demoteilnehmenden ruhig gestellt.

Besammlungspunkt war 16.00 Uhr bei der Heiliggeistkirche am Bahnhofplatz, wo die Demoteilnehmenden begrüsst wurden und mit Beispielen aufgezeigt wurde, welchen Schaden der Kapitalismus tagtäglich anrichtet. Die Begrüssungsrede könnt ihr hier nachlesen. Mit Sprechchören und Feuerwerk zog die Demo durch die Altstadt. Mit einer Rede zu Bedarfswirtschaft wurde beim Kornhausplatz auf unseren täglichen Kampf für eine Welt ohne Staat und Kapital aufmerksam gemacht. So würde in einer Bedarfswirtschaft solidarisch produziert und verteilt, was die Menschen brauchen. Jeder nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Ebenfalls beim Kornhausplatz wurde ein Transparent mit der Aufschrift „Scheiss auf Wahlkampf, wir wollen Klassenkampf“ aufgehängt. Beim Hirschengraben wurden Teilnehmenden sowie Passanten, mit einer Rede, unsere Kritik am Kapitalismus und dessen Garant, dem bürgerlichen Staat, vermittelt. Darin wurde auch ersichtlich, wieso Reformen niemals eine grundlegende Verbesserung der Verhältnisse bringen werden. Lautstark zog der Demozug anschliessend über den Bahnhofplatz zur Reitschule, wo die Demonstration ihren Abschluss fand.

Die Demonstration stellt den Abschluss der antikapitalistischen Kampagne dar, jedoch ist damit noch lange nicht erreicht, was wir wollen. Unser Kampf gegen ein System, in dem täglich zehntausende verhungern, während andere durch Eigentumsrechte Milliarden anhäufen; gegen ein System in dem die grosse Mehrheit gezwungen ist ihre Arbeitskraft zu verkaufen; gegen ein System in dem eine kleine Minderheit über alles verfügt und bestimmt; gegen ein System, das keine Rücksicht nimmt auf Natur, Tier und Mensch, geht weiter. Es ist ein täglicher Kampf, in dem wir euch alle aufrufen, zu diskutieren, selbst aktiv zu werden, euch zu organisieren und dadurch einen Beitrag zu leisten dieses System über den Haufen zu werfen. Denn dieses System wollen wir nicht! Wir wollen eine Wirtschaft, die für die Bedürfnisse der Menschen produziert, die Natur nicht zerstört und für jeden und jede genügend hergibt. Wir wollen eine selbstorganisierte, herrschaftslose Gesellschaft.

Wir werden keine Ruhe geben, bis der Kapitalismus abgeschafft ist
und bleiben auch weiterhin in Bewegung!
Für die soziale Revolution!

Exarchia, Athen: Direkte Aktion gegen ein Faschonest

In der Solonos Straße 114 wurde Freitag Nacht, den 7. Oktober, ein faschistischer Buchladen angezündet. Dem Eigentum der “Georgiadis Editionen” wurde erheblicher Sachschaden zugefügt. Es war der 17. Angriff gegen dieses bekannte Unternehmen, das dem berüchtigten ultra-rechten Adonis Georgiadis und seinem Bruder gehört.

Diese beiden Drecksäcke erscheinen regelmäßig im populistischen ultra-rechten Fehrnsehsender (TeleAsty) und verbreiten dort kontinuierlich Rassenhass und Nazi Gedankengut in der Gesellschaft.

Der LA.O.S. (“Völkisch-Orthodoxer Alarm”) Abgeordnete Adonis Georgiadis is auch einer der führenden Befürworter der Abschaffung des Universitätsasyls. Außerdem ist er ein starker Förderer der Verfolgung und Stilllegung von Gegeninformationsmitteln wie z. B. Indymedia Athen.

Zerschlagt die Faschisten und ihr Propagandamaterial – überall!

Athen: 12 Jahre alter Migrant (ohne Papiere) wurde beim Durchsuchen eines Mülleimers verhaftet

Am 5. Oktober wurde in Dafni, einem Viertel von Athen, der 12-jährige Ali Mohammed Rasul durch die Polizei verhaftet, als er dabei war einen Abfalleimer zu durchwühlen. Er wurde auf die örtliche Polizeistation und anschließend aufgrund fehlender Papier, in die Amygdaleza Jugendstrafanstalt in Thrakomakedones (nördwestliches Attika) gebracht. Der Zwölfjährige hat zwei weitere minderjährige Geschwister und seine Mutter verweilt in der Stadt und wünscht wieder mit ihm zusammen zu kommen.

Als solidarische Menschen sich bei den Zuständigen der Haftanstalt erkundigten, bekamen sie zur Antwort, dass die Mutter ihn mitnehmen kann, wenn sie selbst Papiere hat. (Sie hat allerdings keine) Sollte sie allerdings versuchen, die Haftanstalt ohne eigene Papiere zu besuchen, würde sie ebenfalls als illegale Migrantin festgenommen. Die Antwort der Wächter der Haftanstalt war, dass der 12 Jahre alte Junge für 6 bis 12 Monate in Haft verbleiben würde. Das ist angeblich in seinem eigenen Interesse , weil er als Jugendlicher über besonderen Komfort verfügt. Nach einem Jahr wird dann die Ausreise angeordnet.

Wiederholt wird darauf hingewiesen, dass der 12-jährige Junge zurück zur Familie möchte und nicht in der staatlichen Haftanstalt des sogenannten Wohlstandstaats verbleiben will. Wir bitten um euer Interesse und Hilfe, sowie juristische Unterstützung, um den Jungen wieder mit seiner Familie zu vereinen. Telefonischer Kontakt ist, wie bereits in früheren MigrantInnen-Fällen die +30 6949541712. Kollegas, dieses ist ein dringendes Anliegen.

Kein Gesetz kann eine Mutter von ihrem Kind trennen.

Wir wissen, dass die EU Unterstützung für die Verhaftung von MigrantInnen höher ist, als die Moral im Bewusstsein staatlicher Folterer und Zuhälter; jetzt wurde das für Kinder bestätigt.

Solidarische Menschen

Quellen: athens.indymedia.org, occupied london

15. Oktober: Demonstration in Karlsruhe “Grenzenlose Solidarität statt kapitalistischem Überlebenskampf”

Der Aufruf

In der griechischen Bevölkerung wächst die Wut: Demonstrationen, Streiks, Besetzungen. Seit der Ankündigung der Sparmaßnahmen durch die griechische Regierung und der EU traten zum wiederholten Male tausende Menschen auf die Straße, um ihren Unmut darüber kund zu tun.

Im Gegensatz zu den Protesten 2008, die die Ermordung des 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos thematisierten, ist nun die Ausweitung der Finanz- und Staatskrise deutlich zu erkennen. Der Schwerpunkt der Teilnehmer_innen an den Protesten setzt sich jetzt nicht mehr nur aus den prekarisierten und einkommensschwachen Bevölkerungsteilen Griechenlands zusammen, sondern breitet sich längst über alle gesellschaftlichen Schichten aus. Allein in Athen und Thessaloniki protestierten rund 20.000 Menschen im Zuge des 24-stündigen Generalstreiks am 11. Mai diesen Jahres gegen die geplante Erhöhung der Arbeitszeiten, welche die Sparmaßnamen der Regierung vorsehen. Drei Wochen später versammelten sich sogar 500.000 Menschen im Athener Zentrum, um sich gegen Kürzungen bei Gehalt und Rente zu wehren.
Die “Krise” wird nicht von einzelnen Staaten verschuldet, denn sie ist ein zyklisch auftretender fester Bestandteil des Kapitalismus:

“Als ökonomische Krise bezeichnet man schwere Störungen der ökonomischen Reproduktion einer Gesellschaft. In einer kapitalistischen Ökonomie heißt dies, dass ein großer Teil der produzierten Warenmenge nicht mehr absetzbar ist: Nicht etwa weil kein Bedürfnis für die entsprechenden Produkte bestehen würde, sondern weil kein zahlungsfähiges Bedürfnis vorhanden ist. Das Warenkapital lässt sich nicht mehr vollständig in Geldkapital verwandeln, sodass sich das vorgeschossene Kapital immer schlechter verwertet und die Akkumulation abnimmt. Damit vermindert sich die Nachfrage der kapitalistischen Unternehmen nach den Elementen des produktiven Kapitals, also nach Produktionsmitteln und Arbeitskräften. Massenarbeitslosigkeit und ein Rückgang der Kaufkraft der Arbeitnehmer_innen sind die Folgen, was zu einem weiteren Rückgang der Nachfrage führt und die Krise verschärft.

Der Kapitalismus ist zwar nicht die einzige Produktionsweise, in der neben ungeheurem Reichtum riesige Armut existiert, er ist allerdings die einzige Produktionsweise, in der der Überfluss an Gütern ein Problem darstellt, unverkäufliche Güter zum Ruin ihrer Besitzer führen und es gleichzeitig Menschen gibt, denen es am nötigsten fehlt und denen es auch nicht gelingt, das einzige worüber sie verfügen – ihre Arbeitskraft – zu verkaufen.“ (Nach Heinrich; “Kritik der politischen Ökonomie – Eine Einführung” , theorie.org 2005)

Der griechische Staat wurde seit der Verkündung der Staatsverschuldung im Oktober 2009 zum Spielball des Finanzsektors: Rating-Agenturen stuften die Kreditwürdigkeit des Staates herunter. Dies hat die Folge, dass Griechenland keine Möglichkeit mehr hat, günstig Kredite für Wirtschaftsprogramme aufzunehmen. Gleichzeitig geht durch die Wetten der Finanzspekulant_innen auf einen griechischen Staatsbankrott das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit Griechenlands in immer größerem Maße verloren. Die globale Kapitalismus-/Finanzkrise 2009 sorgt zugleich für eine andauernde Krise der griechischen Realwirtschaft. Steigende Arbeitslosenzahlen sowie weiter ansteigende Staatsschulden vergrößern den Vertrauensverlust an den Märkten. Continue reading 15. Oktober: Demonstration in Karlsruhe “Grenzenlose Solidarität statt kapitalistischem Überlebenskampf”

Athen: 5.Oktober-Generalstreik geprägt vom Hass auf uniformierte Schläger

Erneut gingen mehrere Tausende in der Innenstadt von Athen auf die Straße. Sie demonstrierten vor allem gegen die harten Maßnahmen im Namen des „Aufschwungs“. Zum Generalstreik riefen die zwei Ausverkaufs-Gewerkschaften GSEE (Verband für die Privatbranche) und ADEDY (Verband für die öffentliche Branche) auf. Es nahmen aber auch Studierende an der Demo teil.

Wie bei früheren Generalstreiks, hielten die U-Bahn ArbeiterInnen die Verkehrsanlagen geöffnet: Dieses Mal versuchten sie auch die während der Proteste in die Metrostation einfallende Bereitschaftspolizei hinaus zu befördern.

Die Menge strömte zum Syntagma-Platz, direkt vors Parlament: Hier kam es zu kleineren Scharmützeln mit der Polizei. Bei mehreren Gelegenheit warfen die Bullen Tränengas- und Blitz-/Knallgranaten. Während sie mehrere DemonstrantInnen und mehrere JournalistInnen der Mainstreammedien verprügelten. Die Polizei überfiel auch die U-Bahn Station Syntagma und griff die Leute an, die sich dort aufhielten.

Loukanikos, der Hund, der in Exarchia herumstreunt, bekam auch einen Tritt von einem Polizisten ab, bevor (oder nachdem) er es schaffte, einen Bullen zu beißen.

Auf den Syntagma Platz entdeckte eine Gruppe Protestler einen Mann, der sehr nach einem Neo-Nazi aussah. Der Drecksack wurde sofort verfolgt, um ihn wirksam zu attackieren. Später halfen die Reppressionskräfte diesen Typen beim Entkommen. Vor und Nach diesem Vorfall zerschlugen die Bullen dutzende Köpfe von DemonstrantInnen und warfen wiederholt Menschen auf den Boden. Insbesondere wurde ein Mann, der die Polizei lediglich beschimpfte, brutal geschlagen (natürlich kam kein verdammter Bulle ihm zur Hilfe).

Am gleichen Tag wurde Vasilis Saraliotis, der Polizist der wegen Komplizenschaft beim Mord an Alexis Grigoropoulos am 6. Dezember 2008 zu 10 Jahre verurteilt wurde aus „humanitären Gründen“ Haftentlassung gewährt (sein Vater ist krank und seine Familie ist in finanziellen Schwierigkeiten… was für eine Überraschung!). Das bedeutetet, dass seine Verurteilung, nach einem Urteil lediglich aus erster Distanz aufgehoben wurde und dass er sich jetzt nur innerhalb der Präfektur von Drama (Nordgriechenland) aufhalten darf. Gleichzeitig, wurden mehrere DemonstrantInnen verhaftet, weil sie ihren Verstand einsetzen und gegen das korrupte System kämpften.

[vimeo]http://vimeo.com/30326330[/vimeo]

Auch in anderen griechischen Städten kam es zu Demonstrationen. Am nächsten Tag gab es eine Verhaftung unter den wahnsinnigen Bullen. Der Grund war das brutale Zusammenschlagen einer Journalistin – etwas was fast jede(r) JournalistIn im Grunde genommen verdient hat, aber die Polizei versucht bloß zu vermeiden, dass die Massenmedien auf diese Art und Weise berichten, zumindest in Athen.

Der nächste Generalstreik findet am 19. Oktober statt.

Unsere Gerechtigkeit wird die Vergeltung sein.

Englischsprachige Beichterstattung, Fotos und Videos auf Occupied London

Athen: Weitere Razzia am Victoria Platz

Am Abend des 4. Oktober (genau einen Tag vor dem Generalstreik) gab es eine erneute Razzia der Polizei am Victoria Platz bei der Immigranten gejagt und verhaftet wurden. Drei Polizeibusse, viele Motorradbullen, Einheiten der Gruppe für Kriminalitätsprävention und Ausschaltung (OPKE) und circa 15-20 Zivilbullen waren an dieser 20 minütigen repressiven Operation beteiligt. Wahrscheinlich wurden mehr als 100 Personen festgenommen darunter viele Immigranten ohne Papiere.

 

Quelle: athens.indymedia

Haftentlassungen für die drei MitgliederInnen des „Revolutionären Kampfes“ am 11. Oktober

Nach einer am Morgen des 6. Oktobers getroffenen Entscheidung des Athener Justizrats wurde für die drei MitgliederInnen des „Revolutionären Kampfes“ für Dienstag, den 11. Oktober Haftentlassung unter restriktiven Bedingungen angeordnet.

Das bedeutet, dass die GenossInnen Nikos Maziotis, Pola Roupa und Kostas Gournas an diesem Tage aus dem Knast Koridallos entlassen werden. Alle Drei erreichten die Grenze von 18-Monate Untersuchungshaft.

Ihre Freilassung wurde mit der Auflage verbunden, dass sie sich alle fünf Tage auf einer örtlichen Polizeidienstelle melden. Ihnen ist verboten die Präfektur Attika zu verlassen. Diese Entscheidung wurde als endgültig und unwiderruflich verkündet.

Der Prozess gegen die Organisation „Revolutionärer Kampf“ wird am Montag, 24. Oktober fortgesetzt.

Freiheit für auf alle Revolutionäre! Solidarität ist unsere Waffe!

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation