Category Archives: Migranten – Antifaschismus

Die vierte Nacht extremer Anspannung in Athen; in Thessaloniki wird ein faschistischer Treffpunkt besetzt

AntifaschistInnen besetzen faschistischen Treffpunkt in Thessaloniki;  in Athen stoppen Faschisten einen Bus, zwingen die Passagiere zum Verlassen des Fahrzeugs, schlagen Migranten; antifaschistische Versammlungen gehen weiter, die Stadt erlebt die vierte Nacht extremer Anspannung.

In Thessaloniki wurde eine faschistische Versammlung auf dem Platz gegenüber dem Bahnhof zeitweise unterbrochen, weil sich zuerst ca. 300 AntifaschistInnen an diesem Punkt versammelten. Die FaschistInnen wurden gezwungen sich stattdessen vor ihrer Zentrale zu treffen. Es gibt im Moment zwei Demonstrationen in der Stadt, eine faschistische (ungefähr 50 Leute) und eine antifaschistische an der um die 300 Menschen teilnehmen.

Von Athen gibt es Berichte, dass Faschisten öffentliche Busse gestoppt haben, die die Tritis Septemvriou Straße  entlangfuhren. Dort hatte der Mord an einem 44-jährigen Mann Dienstag Nacht die Spannung ansteigen lassen. Die Faschisten zwangen die Fahrgäste zum Aussteigen und verprügelten alle, die “ausländisch” für sie aussahen.

AnarchistInnen und AntifaschistInnen haben sich schon in zwei zentralen Squats in Athen (Skaramaga Squat and Villa Amalias) versammelt.

Quelle: www.occupiedlondon.org/blog

12. Mai, Athen: 21-jähriger Migrant aus Bangladesch erstochen, höchstwahrscheinlich durch faschistische Schläger; 5.000 demonstrieren gegen die Polizeirepression; noch mehr Migrantinnen durch faschistische Pogrome im Krankenhaus

In den frühen Morgenstunden des 12. Mai, wurde im Kato Patissia Viertel ein 21-jähriger Migrant aus Bangladesch erstochen. Das Opfer wurde höchstwahrscheinlich durch faschistische Schläger tödlich niedergestochen, die eine Serie von Angriffen im  Zentrumsbereich der Stadt begonnen hatten. Sie folgten dem Mord an einen Griechen in der Nacht von Dienstag , den 10.Mai. (an der Kreuzung von Ipirou Ipirou & Tritis Septemvriou Straße). Dieser Vorfall  wurde durch die Neonazis in voller Breite  ausgenutzt, um ihre mörderische Bedrohung auszuweiten.

Augenzeugen berichten, dass die Mörder den 21-jährigen Migranten aus Bangladesch vor ihrer Tat durch die Nachbarschaft jagten und Griechisch sprachen. Alleine in der Nacht von Mittwoch (11.Mai),  hielten sich faschistische Schläger in einigen Vierteln Athen auf und verletzten weitere Migranten, von denen die meisten ins Krankenaus gebracht werden mussten.

Am 12. Mai gab es eine Demo zur Erinnerung an den 44-Jahre alten Vater, der erstochen wurde. Viele Faschisten nahmen teil und schlugen auf viele Migranten ein. Diese Vorfälle fanden in der Nähe des Omonoia Platzes, mit vollständiger Duldung durch die Polizei statt. Die „Blog“ Medien weisen auf  ein-bis dreitausend Menschen hin, aber eine Schätzung von 500 trifft es eher.

Zwischen Mittag und früher Abend des gleichen Tages haben  Neonazis versucht Pogrome gegen Migranten im Zentrum Athens durchzuführen.

Athen, 12. Mai: Pogrom gegen Migranten. Einer dieses Abschaums hält ein Messer, während er Migranten verfolgt.

Zwischenzeitlich  wurde zu einer Demonstration in der Innenstadt aufgerufen. Sie verstand sich als Antwort auf die mörderischen Polizeiangriffe auf die Generalstreikdemo vom 11. Mai. Es versammelten sich ungefähr 5.000 Menschen.

Athen, 12. Mai: Die Anti-Repressiondemo beginnt außerhalb des besetzten Mensagebäudes der Universität. Auf dem Banner steht ‘Dolofonoi’ (Mörder).

Athen, 12. Mai: Block und Banner der Versammlung der AnarchistInnen für Selbstbestimmung.

Bereits zu Beginn der Kundgebung  fanden Auseinandersetzungen zwischen AntifaschistInnen und MigrantInnen auf der einen und Faschisten und Aufstandsbekämpfungspolizei auf der anderen Seite  im Stadtzentrum statt. Gegen  18.25 (GMT+2) versuchten mehrere Dutzend, durch Bereitschaftspolizei unterstützte Faschisten, die besetzte Villa Amalias in der Nähe des Victoria Platzes anzugreifen. Wieder einmal verteidigten die BesetzerInnen die Villa Amalias erfolgreich und zwangen die Neonazis zum Rückzug. Die Bereitschaftspolizei antwortete mit Tränengas, um den Neonazi das Entkommen ermöglichen. Bereits vorher wurden Neonazis vor der Athener Wirtschaftsschule von AntifaschistInnen gejagt.

Während der Anti-Repressionsdemonstration wurde die Menge wieder einmal durch die Polizeieinheiten angegriffen. Das fand exakt an der gleichen Stelle statt, wo der 30-jährige Demonstrant Yannis K. am Mittwoch brutal durch die Polizei geschlagen wurde. Unser Genosse Yannis K. befindet sich noch im künstlichen Koma und kämpft um sein Leben. Vorausichtlich am  Freitag Mittag kann Näheres zu seinem Gesundheitszustand gesagt werden.

Athen, 12. Mai: Banner der Versammlung von Widerstand und Solidarität von Kypseli/Patission auf dem zu lesen ist “Der Kampf für Freiheit ist immer lebendig! Yannis wird leben!”

Am Abend des 12. Mai fanden Solidaritätssversammlungen und Kundgebungen aus Anlass der Repression gegen die Generalstreiksdemo landesweit in 17 Städten statt.

Wie Indymedia Athen berichtet wurden in der Stadt Rethymnon, auf Kreta zwei Albaner brutal durch 5 Neonazis zusammengeschlagen. Einer musste ins Krankenhaus, weil er eine Verletzung im Gesichtsschädelbereich und eine gebrochene Nase davontrug. Die Verletzungen des zweiten Migranten sind weniger schwer. Der Angriff fand auf einem öffentlichen Parkplatz im Zentrum Rethymnon statt, als die Migranten ihr Auto erreichen wollten.

Koma, Komma, Fragezeichen

Der zweite Morgen danach (13.Mai) ist durch den Schleier der Normalität verdeckt. Neugierige Pendler  auf den Straßen, FreundInnen am anderen Ende der Leitung, beliebige Menschen in Geschäften stimmen ihre Gespräche ab, um es ans Licht zu bringen. ‘-Wie geht´s Yannis?’ ‘Unverändert.’ ‘Wird er’s schaffen?’ ‘Wir werde sehen.’ Die Leute wechseln sich ab mit Stellen und dem Beantworten der Fragen Sie tauschen das Wenige aus, was sie wissen. Ein seltsames Mantra, ein Plaudern über Leben und Sterben. Ein kollektives, irrationales Glauben, das im Augenblick so viel Sinn macht: Wenn wir die Fragen nur oft genug stellen, könnte sich alles zum Guten wenden.

Irgendeiner bemerkt: es ist wie in diesem Film „Der Hass – La Haine.“ Vinz und Saïd verbringen ihre Stunden damit auf Neuigkeiten von ihrem Freund Abel zu warten, der nach einem Riot ins Koma gefallen ist. Vinz and Said gehen ruhelos durch die Straßen, geleitet vom Plan der Rache, wartend… Wir, die AnarchistInnen sind in keiner anderen Situation ‘Wenn Yannis es nicht schafft’  Die gestrige Demonstration  war ein kollektives „Wenn,“ das durch die Stadt hallte. Fäuste in der Luft, und für einen Moment, sogar einen erwarteten Moment, scheinen wir die Kontrolle zu ergreifen.

Aber Athen im Mai bietet wenig Cineastisches. Während der letzten zwei Tage sind die Killerbanden hervorgekrochen.  Sie warten nicht. Der 21-jährige aus Bangladesch wartet nicht, er ist schon tot. Letzte Nacht, an der zur Verteidigung der Villa Amalias errichteten Barrikade, trafen wir auf einige seiner Freunde. Sie kamen aus den nördlichen Vororten herbei, Ketten und Brechstangen in der Hand, um nach seinen Mördern zu suchen. Sie warten nicht.

Wird es Yannis schaffen? Ich kann es nur hoffen, von ganzem Herzen. Ich habe keinen Gott auf den ich hoffen könnte und auch keinen Glauben an staatliche Gerechtigkeit. Wird er’s schaffen, wird er´s nicht? Werden wir Rache nehmen für ihn, für unseren 21-jährigen Bruder, dessen Namen sie immer noch vor uns verbergen? Werden wir mindestens erkennen, dass die Gegenseite sich zusammen schließt- das Pack der nationalen Einheit, Reinheit der Rasse, … von friedenssuchender Lakaien? Es gibt keine Kommas und keine Punkte, es ist ungewiss was jetzt passiert. Das ist die Zeit der Fragenzeichen. Wird unsere Zeit kommen?

Quellen: athens indymedia/ occupied london/ eagainst

Generalstreik in Griechenland, 11. Mai

In Athen und 13 weiteren griechischen Städten (Thessaloniki, Patra, Ioannina, Agrinio, Serres, Lamia, Xanthi, Sparta, Arta, Volos, Katerini, Larisa and Serres) gab es heute wieder zahlreiche Demonstrationen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung.

Update:
Nach der größtenteils ziemlich unspektakulären Demonstration kam es in Athen zu plötzlichen Angriffen der Polizei auf die Demoteilnehmer. Die Polizei umzingelte viele Demonstranten vor dem Geschäft „Attica“ in der Panepistimiou Avenue, prügelte auf sie ein, riss sie zu Boden und feuerte Tränengas- und Blendgranaten mitten in die Menge. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. Ein 30jähriger Demonstrant befindet sich in einem medizinisch kritischen Zustand. Er wurde ins Nikaia General Krankenhaus gebracht und operiert. Die Ärzte sagen er befände sich auf der Intensivstation und sein Zustand werde zumindest auch in den folgenden tagen noch kritisch bleiben.


In einer Stellungnahme der Arztgewerkschaft des Nikaia General Krankenhauses wird gesagt, dass dutzende Demonstranten ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dass die Mitglieder des griechischen Parlaments verantwortlich für die Attacken auf die Demonstranten und den versuchten Mord an dem 30jährigen oben erwähnten Demonstranten sind. Gewalt und Repression gegen die Menschen werde dem Parlament nicht mehr lange helfen.

Am Abend kam es zu Auseinandersetzungen in Exarcheia und vor der Polytechnic Universität wurden mehrere Menschen festgenommen.

Gegen Abend wurde auch die Villa Amalias, ein anarchistisches besetztes Haus in Athen, von der Polizei und Nazis angegriffen, nachdem einige Anarchisten versuchten Migranten vor den Attacken der Nazis zu schützen.

occupied london > photos > videos >> entdinglichung >> l.nsentrug

Faschisten attackieren Migranten und Anarchisten in Athen

Am Morgen des 10.Mai wurde ein 44jähriger Vater von drei Unbekannten erstochen, die es wahrscheinlich auf seine Kamera abgesehen hatten.

Organisierte Neo-Nazis versuchten diesen tragischen Mord auszunutzen und in einen rassistischen Pogrom zu wandeln. Sie riefen zu einer Versammlung an einer Kreuzung ganz in der nähe von Exarcheia auf. Etwa 100 Menschen versammelten sich, darunter auch Menschen mit nicht unbedingt rassistischem Gedankengut.

Sofort jagten die Nazis jeden Migranten, der an der Versammlung vorbei ging. Als sie von der Versammlung erfuhren versammelten sich einige Anarchisten an zwei besetzten Häusern, welche ganz in der Nähe sind. Als die Nazis an einer weiteren Kreuzung Migranten angriffen und verfolgten, bereiteten sich die Anarchisten darauf vor den Nazis mit Helmen, Steinen und Flaggen entgegenzutreten. Die Hundertschaften der Polizei, welche die Nazis begleiteten, griffen daraufhin die Anarchisten an und feuerten Tränengas deren Richtung. Als sich die Anarchisten in ihr Haus zurückzogen schossen die Polizisten Tränengasgranaten in die Wohnungen des Hauses. Einige Anarchisten in den höheren Etagen entgegneten den Faschisten mit ein paar Flugobjekten.

Occupied London: Zwei Videos dokumentieren einen Teil der Auseinandersetzungen

Eagainst (auf Englisch)

„Jenseits von Grenzen“: Ein neues Radioprogramm, gesendet jeden Montag von 98 FM & Contra Info

Im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radiostation 98 FM und dem Gegeninformations-Netzwerks Contra Info fand am Montag, den 2. Mai von 18h00 bis 20h00 (GMT+2 / 17h00–19h00 MEZ) eine weitere Liveübertragung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ statt. Die Diskussion (auf französisch, griechisch) entwickelte sich anhand der Themen: Mobilisierung im Oktober 2010 in Frankreich, Repression, Loppsi 2, währendessen gab es eine Live-Verbindung zu einem Genossen von „Radio Fréquence Paris Plurielle“. Die Sendung ist hier zu hören.

Generalstreik, 1. Mai 2011

1. Mai
Gegen den Staat-IWF-die Bosse
Für einen sozialen
und Klassen-Gegenangriff
Für eine Welt ohne Repression
und Ausbeutung
Kein Frieden mit den Bossen!

Zweitägige Veranstaltungen
(29.-30. April am Polytechnikum, 19.00, in Athen)

Freitag
Diskussion: “Der Angriff des Staates und Kapitalismus und die sozialen Auswirkungen in der Ära der systemischen Krise”

Samstag
Filmvorführung: “Chicago 1886, Momente des 1. Mai der ArbeiterInnnen”
Diskussion: “Widerstand von der Basis und die Notwendigkeit sozialer Selbstbestimmung für heute und morgen”

Anarchistische Versammlung für Soziale Selbstbestimmung
> sinelefsianarchikon@gmail.com

Continue reading Generalstreik, 1. Mai 2011

„Jenseits von Grenzen“: Ein neues Radioprogramm, gesendet jeden Montag von 98 FM & Contra Info

Am Montag, den 18. April wurde im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radio Station 98 FM und dem Gegeninformations- und Übersetzungsnetzwerk Contra Info von 17h00–19h00 (MEZ), eine Live-Sendung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ [Ektos synoron] übertragen.

Diesmal waren zwei Themen und ihre Interpretationen im Programm:
– Ein finnischer Aktivist gab kurze Information über die Umwelschutzbewegung.
– Französiche AntifaschistInnen sprachen über Erstarken der extremen Rechten und die antifaschistische Bewegung in Lyon.

die Radiosendung hier

„Anarchistische Bombenleger“?! Schreckgespenster und Bomben aus Griechenland

“Griechische Anarchisten bekennen sich zu Paketbomben”, “Angst vor neuem Anarcho-Terror”, “Fahndungs-Bilder: Das sind die anarchistischen Griechen-Bomber”, so lauteten im November und Dezember 2010 die Schlagzeilen in der deutschsprachigen bürgerlichen Presse. Die Medien haben das Schreckgespenst des anarchistischen Bombenlegers wieder aus der Mottenkiste geholt. Tatsächlich hat sich im November 2010 die griechische Stadtguerilla Verschwörung der Feuerzellen zu den EU-weit verschickten Briefbomben bekannt. Eine “Federatione Anarchica Informale” aus Italien schließlich, verübte im Dezember 2010 Briefbombenanschläge auf Botschaften in Rom. Ob es sich bei dieser Gruppe allerdings um “Anarchisten” handelt, ist zweifelhaft. Ein Hintergrundbericht von Griechenlandkorrespondent Ralf Dreis. (GWR-Red.)

Continue reading „Anarchistische Bombenleger“?! Schreckgespenster und Bomben aus Griechenland

Der Hungerstreik der 300 Immigranten in Athen und Thessaloniki wurde erfolgreich beendet

Der Hungerstreik der migrantischen ArbeiterInnen wurde beendet.
Der Kampf für eine Welt der Gleichheit, Solidarität und Freiheit
geht weiter…

Am 25. Januar 2011 begannen 300 Migranten in Athen und Thessaloniki einen kämpferischen Hungerstreik, um die elementarsten Dinge zu fordern: gleiche Rechte wie die einheimischen  ArbeiterInnen und die Legalisierung aller MigrantInnen, die in Griechenland leben, arbeiten und sich bewegen.

44 Tage später und nachdem mehr als 100 Hungerstreikende mit schweren gesundheitlichen Problemen in Krankenhäusern eingeliefert werden mussten, war der Staat gezwungen die unnachgiebige Haltung und frühere Drohungen mit Abschiebung der Hungerstreikenden, aufzugeben. Es wurde offiziell mit ihnen verhandelt und als Ergebnis wurden bedeutsame Teile ihrer Forderungen erfüllt. Continue reading Der Hungerstreik der 300 Immigranten in Athen und Thessaloniki wurde erfolgreich beendet

[10. März] „Besuchen Sie nicht Griechenland!“

10. März: Weltweit Solidaritätsaktion Tag mit den 300 Hungerstreikenden Einwanderer-Arbeiter in Griechenland

Bitte veröffentlichen, drucken und verteilen Sie
den folgenden Text

von „allen EinwandererInnen der Welt“

Neueste Reisehinweise für Griechenland:

Ihr könntet vernommen haben, dass Griechenland ein schönes Land für einen Besuch ist, mit köstlichem Essen und Menschen mit großer Gastfreundschaft. Doch seien Sie vorsichtig: Das ist nicht die ganze Wahrheit. Die Realität für hunderttausende BesucherInnen ist eine vollkommen andere. Es gibt eine allgemeine Bedrohung in Form von Menschenrechtsverletzungen. Auswanderer- und BesucherInnen, die die griechische Grenze überqueren, können abgeschoben oder für 2 bis 4 Monate oder länger in Abschiebezentren geschafft werden. Wenn diese BesucherInnen entlassen werden, sind sie gezwungen in der Landwirtschaft, der ortsansässigen Industrie, organisierten Verbrechen, oder als StraßenverkäuferInnen, ohne Dokumente oder jeglichen bürgerlichen Rechten zu arbeiten. BesucherInnen von Griechenland werden hiermit über Missbrauch, Intoleranz, Hass, Verleumdung und willkürlicher Gewalt durch den griechischen Staat gewarnt…


Griechenland beutet ungefähr 500.000 illegalisierte EinwandererInnen und Flüchtlinge aus, um die Leistung der miserablen Nationalwirtschaft zu steigern. Im vergangenen Jahr überquerten fast 140.000 EinwandererInnen die griechischen Grenzen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die meisten werden für Jahre illegalisiert und als unwillkommene, moderne Sklaven behandelt.
Seit dem 25. Januar führen 300 Immigranten, die in Griechenland seit langem leben und arbeiten, einen landesweiten Hungerstreik in Athen und Thessaloniki durch. Sie fordern die Legalisierung aller ImmigrantInnen Griechenlands ohne Dokumente. Ihr Kampf ist ein Kampf für MigrantInnen, ArbeiterInnen und BürgerInnen in aller Welt.
Der 10. März wird der 45. Tag ihres Hungerstreiks sein, aber der griechische Staat hat bisher nicht auf ihre rechtmäßigen Ansprüche reagiert!

Wir rufen Menschen in Griechenland und in der ganzen Welt dazu auf, Aktionen zivilen Ungehorsams am 10. März in Solidarität mit den 300 Hungerstreikenden durchzuführen. Die Aktionen sollen sich gegen den griechischen Faible-Tourismus richten: 15% des nationalen Bruttoinlandsprodukts macht der Tourismus aus. In der Tat sind Tourismus und Migration zwei Seiten des Grundrechts auf Bewegungsfreiheit.

Wir weisen besonders auf leicht erreichbare Ziele hin, die mensch fast in jedem Land finden kann: die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr (GZF/EOT). Protest könnte dort zum Beispiel die Form einer Demonstration, Blockade, Sit-Ins, Flugblätterverteilung oder anderer kreativer Aktionen annehmen – innerhalb oder rund um die GZF/EOT Büros (Adressen der GZF/EOT Büros außerhalb Griechenlands finden Sie hier).
Wenn sich kein GZF/EOT Büro in Ihrer Stadt befindet, könnten Sie Ihre Aktionen bspw. ebenso gegen griechische Botschaften/Vertretungen oder Unternehmen ausrichten, oder einfach auf belebten Plätzen oder in den Medien für Aufmerksamkeit sorgen.

300 MORDE ODER LEGALISIERUNG

[ Mehr Info: AthenThessaloniki ]

Verzichtet auf einen Griechenlandbesuch!
Solidarität mit allen MigrantInnen weltweit.

auch hier: tab.blogsport.de

Athen: Die griechische Regierung droht mit der gewaltsamen Räumung des Gebäudes, in dem der Hungerstreik stattfindet

Athen, am 7. März: In einer Mitteilung fordert das Gesundheitsministerium den Transfer aller Hungerstreikenden aus dem Hypatia-Gebäude (Ipirou Str. / Patission Allee). Gemäß der Bekanntmachung wurde verlautet, dass „alle Grenzen der Toleranz und des Verständnisses bei der Gefährdung der eigenen Gesundheit durch den Kampf der ImmigrantInnen überschritten seien.“

In der Zwischenzeit gaben die Hungerstreikenden und die sich Solidarisierenden eine Mitteilung heraus, die Anleitungen für den Transfer der migrantischen Arbeiter im Hungerstreik zu den öffentlichen Krankenhäusern Athens heraus.

... der Vizepremierminister Theodoros Pangalos...

Gestern und heute (7.3.) sprechen die Journalisten der Massenmedien und der Vizepremierminister Theodoros Pangalos von der „Überschreitung der Grenzen der Toleranz“ und der gewaltsamen Räumung des Hypatia-Gebäudes, den Transfer der Hungerstreikenden in die Krankenhäuser und die Entfernung der sich Solidarisierenden.

Offensichtlich bricht die Stärke der Gewalt gegen die Hungerstreikenden die eigene Verfassung, aber die griechische Regierung hat sich an solche Grausamkeiten gewöhnt. Es ist anzunehmen, dass ihre Maßnahmen auf eine Zwangsernährung der Hungerstreikenden abzielen. Der Staat scheint somit ein anderes Manöver auszuprobieren: Anstatt auf die gerechtfertigten Forderungen der Hungerstreikenden einzugehen, ruft sie zur Zwangsversorgung von Ärzten im Rahm der „bewiesenen und unvermeidbaren medizinischen Bedarf“ oder der „Sicherung des Überlebens von Menschen“ auf.

Die Hungerstreikenden in Athen haben einen Zwangstransfer zurückgewiesen und verbleiben weiterhin im Hypatia-Gebäude.

Aufruf zu verstärkter Präsenz in Solidarität mit den Hungerstreikenden am Hypatia-Gebäude, im Fall der Fälle.

Reaktion der 300 Hungerstreikenden
auf die Entwicklungen am 7. März

Continue reading Athen: Die griechische Regierung droht mit der gewaltsamen Räumung des Gebäudes, in dem der Hungerstreik stattfindet

Kritischer Zeitpunkt für die 300 Hungerstreikenden– Demo am 4. März

Schaut euch bitte Brandon Jourdan’s kurzes Video (auf Englisch) über die kritische Entwicklung des Hungerstreiks an:

Kritischer Zeitpunkt für die 300 Hungerstreikenden in Athen und Thessaloniki an ihrem 38. Hungerstreiktag. 100 von ihnen sind bereits im Krankenhaus, während die Regierung auf die ersten Toten wartet.

Die Solidaritätsinitiative und UnterstützerInnen rufen für 4. März zu einer Demonstration in Athen auf (Archäologisches Museum, um 18 Uhr). Währenddessen finden landesweit Solidaritätsaktionen, Besetzungen von staatlichen Gebäuden sowie Einmischungen in laufende TV und Radiosendungen und Demonstrationen statt. Continue reading Kritischer Zeitpunkt für die 300 Hungerstreikenden– Demo am 4. März

Griechenland: Verordnete Ruhe

Kein Geld, keine Müllabfuhr, keine Fähre – aber Lob vom IWF

“Es geht nicht mehr darum zu warten – auf einen Lichtblick, die Revolution, die atomare Apokalypse oder eine soziale Bewegung. Noch zu warten ist Wahnsinn. Die Katastrophe ist nicht das was kommt, sondern das was da ist. Wir befinden uns schon jetzt in der Untergangsbewegung einer Zivilisation. Das ist der Punkt, an dem man Partei ergreifen muss.” (Aus: Der kommende Aufstand, Unsichtbares Komitee)

Gleich die erste Meldung hatte es in sich. Ganz so, als wolle er die Aussage des “Unsichtbaren Komitees” unterstreichen, verkündete der für die Migration zuständige Minister Chrístos Papoutsís am Neujahrstag: “Die griechische Gesellschaft hat bei der Aufnahme illegaler Flüchtlinge ihre Grenze erreicht.” Der Bau eines knapp vier Meter hohen Zaunes entlang der mehr als 200 km langen Landesgrenze zur Türkei sei deshalb unumgänglich. Vorbild ist der Zaun zwischen den USA und Mexiko.

Nach Protesten von Flüchtlingsorganisationen sah sich Papoutsís kurz darauf gezwungen, etwas zurück zu rudern.

“Vorerst” solle der Zaun nur an einer 12 km langen “Schwachstelle” im Bereich der Ortschaft Orestiáda errichtet werden.

Es sei nicht geplant, ihn unter Strom zu setzen. Jedes Jahr sterben bei dem Versuch, die Festung Europa zu erreichen, viele Flüchtlinge am Grenzfluss Évros. 2011 wurden bisher drei Tote geborgen. Continue reading Griechenland: Verordnete Ruhe

Europäische Woche der Solidarität mit den 300 ImmigratInnen im Hungerstreik in Griechenland

Es ist Zeit unsere Solidarität zu zeigen!
Wir rufen zu einer europäischen Solidaritätswoche zur Unterstützung des Hungerstreiks vom 7. bis 13. Februar auf. Nicht nur existieren überall griechische Konsulate und Botschaften, das Problem ist ein europäisches, also gibt es viele Orte, an die sich gehen lässt, um zu protestieren.

Das Bündnis gegen Lager ruft zu einer Solidaritätskundgebung mit den hungerstreikenden MigrantInnen in Griechenland auf
Dienstag den 8. 2. 2011 um 16:30 vor der griechischen Botschaft in der Jägerstr. 54 (Nähe Gendarmenmarkt Berlin-Mitte)
Bitte weitersagen, weitermailen, weiterverbreiten! Kommt alle!
Continue reading Europäische Woche der Solidarität mit den 300 ImmigratInnen im Hungerstreik in Griechenland

27.Januar: Der Staat will die Hungerstreikenden umbringen

Am Abend des 26.01. versammelte sich das Rektorat der Universität mit 4 NGOs, um über die Entfernung der hungerstreikenden MigrantInnen aus dem Gebäude der Jura-Fakultät und dem Asyl, das der Campus der Uni bietet, zu verhandeln. Um das Universitätsasyl in Griechenland zu brechen, muss dies vom Rektorat beschlossen werden und Gefahr für das menschliche Leben bestehen. Dies ist hier natürlich nicht der Fall, wobei keine Funktion der Universität behindert wird, da es sich um die Nutzung eines leerstehenden Gebäudes handelt, und nicht um eine Besetzung.

Der Vorschlag der Behörden war, die Hungerstreikenden in ein anderes Gebäude der Innenstadt Athens für eine Woche(!) zu transportieren, wobei sie von der Polizei bewacht werden und ihnen jeglicher Zugang zu den Leuten, die sich mit Ihnen solidarisieren, verboten wird!

Continue reading 27.Januar: Der Staat will die Hungerstreikenden umbringen

Landesweiter Hungerstreik von 300 ImmigratInnen-ArbeiterInnen in Griechenland

Am Sonntag, den 23. Januar, sind 250 ImmigratInnen-ArbeiterInnen von der Insel Kreta im Hafen von Piräus angekommen, um einen landesweiten Hungerstreik zu beginnen. Am selben Tag, trafen 50 der 300 ImmigratInnen-ArbeiterInnen im Arbeiterzentrum in Thessaloniki ein, um an dem Hungerstreik teilzunehmen. Continue reading Landesweiter Hungerstreik von 300 ImmigratInnen-ArbeiterInnen in Griechenland

Landesweiter Hungerstreik von ImmigratInnen ab dem 25. Januar

Wir sind ImmigratInnen und Flüchtlinge aus ganz Griechenland. Wir kamen hierher, weil wir verfolgt wurden von Armut, Arbeitslosigkeit, Kriegen und Diktaturen. Westliche multinationale Konzerne und ihre politischen Knechte ließen uns in unseren Ländern keine Wahl, unsere Leben ein Dutzend Mal zu riskieren, um an die Tore Europas zu kommen. Der Westen, der unsere Heimatorte ausplündert und weit bessere Lebensstandards erreicht, ist unsere einzige Hoffnung, um ein humanes Leben zu führen. Wir kamen nach Griechenland (auf normalem oder anderen Wegen), wo wir arbeiten, um uns selbst und unsere Kinder zu versorgen. Wir verharren mit den Demütigungen und der Ausweglosigkeit unserer Gesetzlosigkeit, für den Profit der Arbeitgeber und staatlichen Behörden durch die ungehemmte Ausbeutung unserer Arbeit. Wir leben von unserem Schweiß und haben gleichzeitig den Traum, die gleichen Rechte mit unseren griechischen Kollegen zu teilen. Continue reading Landesweiter Hungerstreik von ImmigratInnen ab dem 25. Januar

Frontex heißt Krieg an der Grenze

Frontex ist die Armee des IMF. Asyl-Solidarität-Offene Grenzen für alle Flüchtlinge.

Von einem Poster (in den Straßen Athens) im Dezember

Frontex heißt Krieg an der Grenze!

Der Anti-Emigrations Krieg geht (verschärft) weiter.

Die Ankunft von Hunderten Professionellen Mördern Anfang November [2010] steht genau in diesem Rahmen der Verschärfung. Frontex ist nicht nur hier, um die Migranten zu verhaften, oder sie den Fluss Ebros »zurück zu schicken«. Das hatten die einheimischen Bullen, Grenzwärter und Soldaten sowieso voll im Griff, das können tausende von Migranten bezeugen. Continue reading Frontex heißt Krieg an der Grenze

Kampf für die Freiheit gegen den Terrorstaat: 6. Dezember 2010

Landesweiter Bericht von Demonstrationen rund um den 6. Dezember und der beispiellosen Aggression der Polizei. Solidarität in der ganzen Welt.

Athen

Morgendliche Demonstration: Spontane Versammlungen und Demonstration fanden in verschiedenen Nachbarschaften Athens statt mit der Absicht sich in das Stadtzentrum zu bewegen und der Hauptdemonstration anzuschließen. Kundgebungen und Demos liefen in Peristeri, Philadelphia, Egaleo, Koridallos, Psichico und Exarhia ab. Die SchülerInnen blockierten zentrale Straßen jener Nachbarschaften und liefen energisch in Richtung der lokalen Polizeistationen, wo es zu Auseinandersetzungen kam und mehrere Polizeifahrzeuge zerstört wurden. Die Cops versuchten mehrere SchülerInnen festzunehmen und taten dies in dem Vorort Korydallos. Ein Solidemo fand direkt im Anschluss an dieses Ereignis statt und forderte die sofortige Freilassung der 3 Festgenommenen. Zur gleichen Zeit zogen SchülerInnen aus den nördlichen Bezirken Richtung Stadtzentrum und blockierten die Hauptstraßen. Continue reading Kampf für die Freiheit gegen den Terrorstaat: 6. Dezember 2010

Athen, 25. November: Demonstration gegen Staatsterrorismus

Berichterstattung von der Demo auf Englisch

UNGEHORSAM

Jetzt, wo der Kapitalismus nicht mehr als selbstverständlich erscheint,

wo das Kapital uns angreift, ohne für jegliche Art von sozialem Ausgleich zu sorgen,

wo Demokratie sich als Totalitarismus entpuppt,

ist ihre notwendige Losung: die doppelte Intensivierung der Repression

die sich jene konzentriert, die wählen / entscheiden / organisieren

die den Krieg gegen das Establishment schon viel zu lange und andauernd verkündet haben und nun gefährlicher als je zuvor sind, werden außer Gefecht gesetzt / geächtet / eingekerkert,

mit der Absicht, die gleiche Wirkung an Beistehende zu senden, im Angesicht der Sache des öffentlichen Kampfes,

an jene, die es wagen, ihre persönlichen / politischen / Verwandtschaftsbeziehungen zu verteidigen,

zu all jene Lumpen / Armen / Ämeren / Verzweifelten / Proletariern, die die Barbarei des Establishments nicht ertragen können nach so langer Zeit,

und nun, gefährlicher als je zuvor,

bereit sind, den Krieg zu erklären

UNSER EINZIGER SCHRITT IST DERJENIGE RICHTUNG REVOLUTION Continue reading Athen, 25. November: Demonstration gegen Staatsterrorismus

Chania (Kreta): Rassistischer Angriff mit Gewehren gegen Migranten

Am Montag, den 15. November, wurden zwei Palästinenser Opfer eines rassistischen Angriffs in Kissamos (Gemeinde Chania). Die Migranten waren am Kasteli Beach als eine Gruppe von vier Faschisten erschien und sie mit Gewehren attackierte. Ohne Grund wurden die Migranten geschlagen und blutend hinterlassen. Nach dem gewaltsamen Übergriff riefen die Faschisten zu den beiden Migranten, dass sie in ihr Land zurückkehren sollen. Continue reading Chania (Kreta): Rassistischer Angriff mit Gewehren gegen Migranten

Igoumenitsa (West-Griechenland): Mörderischer Angriff auf Migranten

Κein Leben ist illegal/Hände weg von Migranten//Αntirassistischen Bewegung von Igoumenitsa

Am 10. November bestiegen kurdische Migranten heimlich einen Lkw, um über die Hafenstadt Igoumenitsa nach Italien zu gelangen. Die Fahrt jedoch ging in die falsche Richtung. Anstatt nach Italien fuhr der LKW in Richtung der kleinen Stadt Paramythia. Als die Migranten den Irrtum bemerkten, stiegen sie aus dem Fahrzeug. Sie befanden sich zu dieser Zeit an der Avin Tankstelle, auf der Egnatia Autobahn 17, 40 Meilen von Igoumenitsa entfernt. Continue reading Igoumenitsa (West-Griechenland): Mörderischer Angriff auf Migranten

28. Oktober: Aktionen gegen die nationalen Paraden

Chania: Versammlung und Demo von StudentInnen während des nationalistischen Marsches. Heute haben sich Mitglieder der Chania-Studierendenvereinigung zusammen mit SchülerInnen von besetzten Schulen, UniversitätsstudentInnen und solidarischen Menschen auf der Andreas Papandreou Allee versammelt. Die Veranstaltung wurde unterbrochen, weil inmitten des nationalistischen Marsches demonstriert wurde. Ungefähr 400 Personen nahmen an dieser Aktion gegen die aktuelle Privatisierung des Bildungssystems teil. Continue reading 28. Oktober: Aktionen gegen die nationalen Paraden