Category Archives: Poster

Athen: ‘Freiheit der Erde, Feuer den Gefängnissen“’ – Anarchistische Versammlung am 11. Juni

Anarchistische Versammlung im Zusammenhang mit dem Internationalen Solidaritätstag für alle Langzeitgefangenen (J11 / USA) & dem Monat für die Erde und gegen das Kapital (vom 5. Juni bis 5.Juli /Uruguay).

Donnerstag, 11. Juni 2015, um 18:30 im Voutie Park unterhalb einer Ringstraße am Fuße des Filopappou Hügels – in Ano Petralona, Athen

Die Diskussion dreht sich um Widerstand gegen jede Form von Gefangenenschaft und gegen verschiedene Projekte von Fortschritt und Domestikation und bietet Updates über Gefangene des sozialen Kriegs und über Kämpfe zur Verteidigung der Natur. Auf Nachfrage sind Übersetzungen möglich.

‘Parko Voutie’ ist zehn Fußweg von der ISAP Petralona U-Bahn Station zum Merkouri Platz (siehe  Karte). Die Veranstaltung beginnt um 18:30 und ist alkoholfrei. Es wird gedrucktes Material und veganes Essen geben. Fühlt euch frei, selbst etwas vorzubereiten und etwas mitzubringen, akkustische Instrumente für musikalische Improvisationen nach der Diskussion mit eingeschlosssen….

Initiative des Übersetzungs-Gegeninformationsnetzwerks Contra Info &
Treffen von AnarchistInnen gegen jede Form von Einsperrung und der Zerstörung der Biosphäre durch Herrschaft.

auf Griechisch, Englisch, Spanisch

[Spanien] Solidaritätsposter mit den im Rahmen der Operation Pandora verhafteten GefährtInnen.

Poster zum Download und Weiterverbreiten im PDF-Format

Es gibt eine Kontonummer in Solidarität mit den verhafteten GenossInnen:
ES68 3025 0001 19 1433523907 (Bank: Caixa d’Enginyers)

Tag (auf Spanisch) | Für mehr Informationen: solidaridadylucha(at)riseup.net

London: Benefiz-Event für den Anarchisten Thodoris Sipsas, der fälschlicherweise im Fall der Brandstiftung auf die Marfin Bank angeklagt ist

Der Prozess des Anarchisten Thodoris Sipsas wird am 1. Dezember 2014 in Athen stattfinden. Weitere Infos gibt es hier.Wir laden euch ein, am 6. Dezember unser Benefiz-Event für den Anarchisten T. Sipsas zu unterstützen, aufgrund des Marfin-Falls von 2010 in Athen, Griechenland, unter Anklage steht.

“Die Anklage T. Sispsas’ ist eine Anklage gegen all jene, die gegen Totalitarismus und Barbarei kämpfen, gegen die Entwertung von Leben und Würde.”

Es wird eine kurz Filmvorführung des Clips “die zufällige Strafverfolgung eines Anarchisten” geben, gefolgt von einem Update über den Fall von T. Sipsas.

Wir beginnen um 19 Uhr mit einem Cocktailtresen bis in die Nacht! Nach den Updates gibt es Live-Musik und DJs!
Kontaktiert bzgl. der Lokalität das Info-Telefon am selbigen Tag unter: 07405412161 oder eve_location@yahoo.co.uk

Zögert nicht, das Wort zu verbreiten!!!
Wir möchten euch jedoch um euer Verständnis bitten zu respektieren, dass wir es nicht wünschen, dass diese Veranstaltung in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter usw. verbreitet werden.

Wir sehen uns dort!
ASF LDN – AnarchistInnen in Solidarität

Spanien: Dritte Anarchistische Büchermesse in Saragossa

Die 3. Anarchistische Buchmesse Saragossas wird vom 31. Oktober bis zum 2. November stattfinden. Die Veranstaltung wird im Sozialen Zentrum La Revuelta, in der San-Agustín-Straße im Viertel Magdalena sowie im besetzten Zentrum Kike Mur (Gebäude des ehemaligen Torrero Gefängnisses) in der Stadt Saragossa stattfinden.

Während der drei Tage haben alle Mitwirkenden – Verlage, Buchhandlungen oder Distros – einen Stand mit Büchern, Fanzines und Broschüren. Es wird eine 100% vegane Küche und ein Café, mit bezahlbaren Preisen für alle BesucherInnen geben.

Kontakt: libroanarquistazgz[ät]riseup.net

Hier findet ihr den Terminplan der Buchmesse und den Anreiseplan zu den Veranstaltungsorten.

[Griechenland] Stärke dem anarchistischen Gefangenen Antonis Stamboulos, seit dem 6. Oktober im Hunger und Durststreik

In den frühen Morgenstunden des 9. Oktober wurde bekannt, dass der Genosse Antonis Stamboulos beabsichtigt, seinen Hunger- und Durststreik im Gefängnis von Larissa weiterzuführen, solange bis seine Forderung, nach Koridallos gebracht zu werden, erfüllt wird, damit er seiner Familie und seiner Anwältin näher sein kann.

Aktionstag in Solidarität mit Antonis Stamboulos
– im Hunger- und Durststreik seit dem 6. Oktober –

Samstag, 11. Oktober 2014
Demonstration 12:00 in Monastiraki, Athen

Sofortige Erfüllung der Forderung des Genossen, ins Gefängnis von Koridallos gebracht zu werden

Freiheit für den anarchistischen Revolutionär Antonis Stamboulos

Der Totalität der Herrschaft entgegentreten

Seit Jahrzehnten nimmt der technologische Fortschritt rasant zu, die neuen Schädlichkeiten wie Atom-, Nano- und Gentechnologie bedrohen das Leben auf der Erde auf verschiedenste Art und Weise. Etwa bei der Ausbeutung der sogenannten Rohstoffe, die Inkaufnahme riesiger atomarer Verstrahlung, die unwiderrufliche Kontamination durch Nano- und Gentechnologie. Alle Technologien teilen das Potenzial zur Ausweitung der Kontrolle über das Leben bis hin zur totalen Herrschaft der Zivilisation, deren unzählige Herrschaftsstrukturen unsere Beziehungen tagtäglich weiter entfremden.

Die industrielle Revolution führte zu einer weiteren Zunahme der Spezialisierung und Zentralisierung. Die Gentechnologie stellt einen neuen qualitativen Sprung in der Ausweitung über die Kontrolle der Landwirtschaft dar. Patente für Saatgut durch einige wenige Konzerne stürzen die Landwirtschaft in eine absolute Abhängigkeit. Mit der Zerstörung der Biodiversität wird jegliche selbstbestimmte Versorgung verunmöglicht. Was eine Perspektive hin zu freien, dezentralen Gemeinschaften grundsätzlich verhindert. Dies haben nicht nur die Konzerne und Staaten zu verantworten auch all jene die ihre Lügen glauben und somit diese Entwicklung vorantreiben.

Insbesonders den Wissenschaftler_innen, verhüllt in ihren weissen Mänteln der «Neutralität», ist eine zentrale Rolle in dieser zerstörerischen Tendenz zu zurechnen. Versteckt hinter dem Begriff der «Grundlagenforschung» wird an der Legitimation der Gentechnologie gearbeitet. Die Details dieser Forschung interessiert uns keineswegs, zu klar scheint uns die Absicht der Forscher_innen; Mit dem scheinheiligen Deckmantel der Wissenschaft werden vorwiegend wirtschaftliche Interessen sowie die Ausdehnung der Kontrolle vernebelt um die Zustimmung des Bürgertums sicherzustellen.

Den Widerstand gegen die neuen Schädlichkeiten können sie mit ihren Lügen jedoch nicht brechen, dabei wird auf Repression gesetzt. Bei der neuen Protected Site in Reckenholz (Zürich), wo die aktuellen und zukünftigen Gentech-Freilandversuche stattfinden, wird auf 24 Stunden Präsenz einer Securityfirma mit Wachhund, permanente Videoüberwachung und zwei massiven Zäunen mit Bewegungsmelder gesetzt, was einer Festung gleichkommt.

Lassen wir die Verantwortlichen spüren, dass sie uns im Weg stehen hin zur Befreiung.

Lasst uns der fortwährenden Totalisierung der Herrschaft entgegentreten!

Einige bäuerliche Anarchist_innen

Institut für Pflanzenbiologie, Universität Zürich

Initiator und Leiter des Gen-Weizen Freilandversuches ist Prof. Beat Keller vom Institut für Pflanzenbiologie der Uni Zürich. Die Kosten für den Versuch wird von der Uni getragen.

Agroscope

Agroscope ist als Betreiberin der Protected Site für die technische Sicherheit verantwortlich, geleitet wird diese von Dr. Michael Winzeler. Der Versuch findet auf ihrem Gelände in Reckenholz (Affoltern ZH) statt.

Bouygues Energies & Services

Die Bouygues-Firma bewacht 24-Stunden lang das Gentech-Versuchsgelände mit einer Wachperson und Wachhund. Die Bouygues-Gruppe bietet Dienstleistungen vom Reinigungsservice über Telekommunikation bis zum Sicherheisdienst an und ist weltweit präsent. In der Schweiz haben sie 30 Niederlassungen.

Bundesamt für Umwelt , BAFU

Das BAFU ist zuständig für die Bewilligung des Projekts und somit mitverantwortlich für die Aussaat des Gentech-Weizens.

Wien: Antiknasttage 2014

Kein Häfn für niemand!

Aufruf zu den Anti-Knast-Tagen in Wien von 7. – 9. 11. 2014

Knast heißt in Österreich Häfn, gemeint ist jedoch immer das eine: Gefängnis, Gitter, hohe Mauern, Stacheldraht, dahinter Menschen, die weggesperrt werden. Zum Schutz der Gesellschaft, als Strafe, zur Abschreckung, aus Rache, weil sie keinen Aufenthaltsstatus innerhalb der Festung Europa haben usw. – Gründe fürs Gefängnis kennt der Rechtsstaat viele. In demokratischen Zeiten sind diese Gründe „human“, soll doch der Strafvollzug „menschlich“ sein, das geringere Übel in Zeiten der größtmöglichen Freiheit im Kapitalismus, dem angeblich besten, weil nicht totzukriegenden System.

An den Knästen dieser Welt manifestiert sich der Glaube an eine Freiheit, die angeblich diejenigen haben, die draußen sind – jenseits der Mauern und Gitter. Dieser Glaube ist trügerisch, denn wir glauben nicht an (die) Freiheit in der kapitalistischen Verwertungsgesellschaft, an die Reformierung der Warenlogik und der Gesellschaft des Spektakels und wir haben keine Hoffnung, innerhalb dieses Systems zu einer besseren, zu einer anderen Welt zu finden. Freiräume, Kuschelecken, Nischen, in denen wir uns unüberwacht, fern von der Kontrolle und Macht der Herrschenden bewegen können, existieren – wenn dann – nur in unseren Köpfen und da auch nur gerne zum Zweck des Selbstbetrugs, um es irgendwie in diesem System aushalten zu können.

Wir sparen uns an dieser Stelle mannigfaltige Argumente gegen den Knast – die meisten sind ohnehin bekannt oder nachzulesen (z.B. Stein für Stein. Kämpfen gegen das Gefängnis und seine Welt). Vielmehr wollen wir unsere eigenen Beweggründe darlegen, warum für uns der Kampf gegen die Knäste nicht zu denken ist ohne einen Kampf gegen das staatliche Konstrukt, in dem wir gezwungen sind zu leben.

Vielleicht ist ein Gefängnis die totalitärste Institution der demokratischen Gesellschaft, der Diktatur der wenigen ParlamentarierInnen über alle anderen Menschen, denen in heuchlerischer Weise gewährt wird gelegentlich zwischen Pest und Cholera zu wählen. Im Gefängnis bekommt der Mensch das Ausgegrenzt sein, das Nicht-Dazu-Gehören-Dürfen durch die physische Präsenz der permanenten Überwachung wortwörtlich am eigenen Leib zu spüren. Sämtliche Kontakte zur Außenwelt werden reguliert – das Gefängnis bestimmt, wann, wie, was gegessen, geschlafen, gearbeitet, geduscht oder Sport betrieben werden darf. Dinge, die die meisten von uns außerhalb von Gefängnismauern zumindest teilweise selbstbestimmt entscheiden können. Doch auch andere Institutionen wie Kasernen, Krankenhäuser, Psychiatrien oder Schulen führen uns vor Augen, dass wir uns nicht selbst gehören und sowohl unsere Körper als auch unsere Gedanken überwacht, normiert und im Geiste der Staatsmacht erzogen werden müssen. Von der Wiege bis zur Bahre werden wir von der stumpfsinnigen Bürokratie verwaltet, eingeordnet, zu braven BürgerInnen des Systems gemacht – aufbegehren und die eigene Meinung sagen inklusive. Selbst wenn in Schulen engagierte LehrerInnen Kindern Mut machen, das System in Frage zu stellen oder nette SozialarbeiterInnen Jugendliche Räume bieten, in denen sie nichts leisten müssen und einfach nur sein dürfen, so sind es auch genau diese Rollen, die das System stützen und stabilisieren. Ebenso wie Parteien, Religionen, die heilige Kuh Arbeit oder andere Zwänge und Normvorstellungen.

Die Schere im Kopf wirkt so oder so: Wir wachsen auf mit dem Wissen, was erlaubt und was verboten ist. Wo wir anecken können/dürfen und wann wir besser unseren Mund halten. Die Foucaultsche Disziplinargesellschaft* hat gewonnen, wenn die Herrschenden über uns nicht mehr (so stark) benötigt werden, um uns einzuschränken, weil wir es bereits selber tun – in unseren Träumen, Aktionen und in unseren täglichen Handlungen. Wir passen unser Leben an das Zeitalter der Überwachung und Kontrolle an, stellen Routine und Alltag gar nicht mehr in Frage, empfinden Kameras an allen Orten der Öffentlichkeit weder als Störung noch als Anstoß, zu sehr haben wir uns an deren Anblick gewöhnt.

Wir sind nicht frei. Weder drinnen im Knast, noch draußen außerhalb der Mauern. Die Gitterstäbe sind vielleicht in der Zelle gegenwärtiger als auf der Straße, im Park oder im Supermarkt – zu stören scheinen sie zumindest „draußen“ nur wenige, ja, viele sehen sie nicht einmal. Wenn zum Beispiel zum hundertsten Mal der Begriff der „politischen Gefangenen“ zelebriert wird, um alle anderen davon auszuschließen, die aus Gründen wie Hunger, Armut, Krankheit oder schlichtweg Verzweiflung hinter Gitter sitzen, dann scheint es, als ob hier willkürlich Grenzen gezogen werden zwischen dem Elend der einen und dem der anderen. Wir lehnen den Begriff der „politischen Gefangenen“ ab, weil wir Knäste – neben der Polizei, Gesetzen, Zucht und Ordnung – als ein Unterdrückungswerkzeug von vielen sehen, das wir aktiv bekämpfen wollen. Wer warum im Knast sitzt, interessiert uns wenig bei dem Wunsch nach der Abschaffung der Institution Gefängnis und der Gesellschaft, die es benötigt.

Die diesjährigen Antiknasttage finden in Wien statt, einer Stadt, die aktuell vier (große) Häfn mitten in der Stadt bzw. an deren Rändern vorzuweisen hat. Der Kampf gegen die Knäste ist hier ein kleiner, wenn auch stetiger. Nicht viele haben Interesse daran und nicht viele scheint das Leben im Kapitalismus sonderlich zu stören – kein Wunder, zum Fressen haben alle (noch) genug und im postfaschistischen Österreich steht das antifaschistische Engagement nach wie vor ganz oben auf der Liste der linksradikalen Politiken. Da wird gern Knast für Nazis, härtere Strafen und ein präziseres Durchgreifen der Polizei gegen die politischen FeindInnen gefordert und im nächsten Atemzug gegen Repression gewettert. Ein Gedankengang, der verständlich ist, wenn man sich wohl oder übel zur demokratischen Gesellschaftsordnung mit ihren Werten bekennt oder die Logik der Staatsmacht nur zum Teil in Frage stellt. Themen wie die geplante Reformierung des Jugendstrafvollzugs, Knast-Neubauprojekte, die Einführung „moderner“ Bestrafungssysteme wie die Fussfessel oder permanente Berichte über Selbstmord, Misshandlungen, Übergriffe oder Verwahrlosungen innerhalb von (österreichischen) Gefängnismauern werden nur von wenigen aufgegriffen oder thematisiert.

Wir laden nach Wien ein, um gemeinsam über eine Welt ohne Mauern, Gittern und Grenzen nachzudenken, zu diskutieren und Wege zu finden, wie diese Welt, die wir so sehr ablehnen, zu bekämpfen ist. Wir wollen uns zwei Tage lang über diverse Projekte, aktuelle Gefangene, Repression, Knastkämpfe und unterschiedliche Anti-Knast-Zugänge austauschen, vernetzen und informieren. Wir möchten alle ermutigen, sich auf die ein oder andere Art zu beteiligen – auch wenn inhaltlich unterschiedliche Positionen zum Kampf gegen das Gefängnis vorhanden sind. Sind es doch vielleicht gerad die kontroversiellen Diskussionen, die unsere (selbstreflexive) Kritik anregen und dazu führen unsere Analysen und Schlußfolgerungen zu schärfen.

Wir wünschen und freuen uns daher über eine aktive und rege Beteiligung von interessierten Menschen – egal ob innerhalb oder außerhalb von Knästen.

Gegen alle Formen der Kontrolle, der Einsperrung und der Autorität!

Wien, September 2014

Infos, Programm, Möglichkeiten zur Beteiligung, Ideen für Workshops oder Pennplätze – get in contact with us: antiknasttage2014.noblogs.org

* Viele Bücher wurden über Knäste verfasst, Michel Foucault schrieb eines davon. In „Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses“ analysiert er die Entwicklung der Bestrafungsstrukturen bis hin zum modernen Staat, in der Macht sich bis in die kleinsten Bereiche fortsetzt und diese durchdringt. Die Disziplinierung des Individuums geht demnach nicht mehr nur von einer repressiven, übergeordneten Instanz aus sondern von allen TeilnehmerInnen der Gesellschaft.

Athen: Gegen Hochsicherheitsgefängnisse


Unmittelbar nach der Regierungsumbildung und den skandalösen Schlusssitzungen des Parlaments räumte das politische Personal des lokalen und internationalen Kapitals der Abstimmung über das Gesetz zur Errichtung von Hochsicherheitsgefängnissen in die Sommersitzungen des Parlaments oberste Priorität ein. Der Gesetzesentwurf wird am 17. Juni zur Debatte vorgelegt werden.

Die vorgeschlagene Gesetzgebung sieht die Errichtung von 3 Arten von Gefängnissen mit steigender Repression vor. Die wegen Schulden Inhaftierten werden in den “milderen” Flügel gesperrt, der Typ A genannt wird. Die Mehrheit der Gefangenen wird in den Flügel Typ B gesperrt – unter elende Zustände. Zugleich werden in den Flügel Typ C die Gefangenen der Kategorie “besonders und höchst gefährlich” gesperrt. Das Ziel dieses Gesetzes sind die AnarchistInnen und die KommunistInnen, die wegen ihrer politischen Aktionen eingesperrt sind, die undisziplinierten Gefangenen, die gegen die grausame Realität der Gefangenschaft kämpfen und schließlich die Gefangenen, denen organisierte Kriminalität vorgeworfen wird.

Die Häftlinge in Typ-C-Gefängnissen werden es mit einem “Gefängnis innerhalb des Gefängnisses” zu tun haben. Totale Abschaffung des Freiganges und Errungenschaften wie Löhne, welche die Haftdauer reduzieren, erhebliche Verschärfungen der Entlassungsbedingungen (10 Jahre ist Mindest-Haftdauer in Typ C-Gefängnissen) und Einrichtung panoptischer Kontrollbedingungen sind einige der wichtigsten Merkmale des Gesetzes.  Zusätzlich wird eine Machtkonzentration etabliert, welche die willkürliche Ausübung von Unterdrückung durch Gefängnisdirektoren in allen Institutionen ermöglicht. Die Bewachung wird an Spezialeinheiten der griechischen Polizei delegiert, der Schusswaffengebrauch weniger Kontrolle unterworfen.

Währenddessen werden Anreize geschaffen, Informationen über andere Gefangene weiterzugeben, wobei diejenigen, die mit der Polizei kooperieren, mit Haftentlassung belohnt werden. Das Ziel ist es, bewaffnete politische Gruppen zu zerschlagen, schuldbewusste Untertanen zu erzeugen und zu verhindern, dass sich Verbundenheit und Zusammenarbeit zwischen den inhaftierten KämpferInnen und anderen Gefangenen entwickeln.

Die Umstrukturierung der Gefängnisse ist nicht eine vereinzelte Initiative des griechischen Staates, sondern ist nach dem Diktat der EU ausgerichtet. Im Rahmen der allgemeinen Umstrukturierung des Kapitals und der sozialen Beziehungen sind Gefängnis-Umstrukturierungen ein weiterer Teil des “modernen Ausnahmezustandes”.

Unter den Bedingungen einer tiefen Systemkrise ist Repression eine zentrale Wahl des Regimes mit dem Ziel, die Gesellschaft zu disziplinieren und die blutbefleckten Interessen der herrschenden Klasse zu verteidigen. Der Begriff “innerer Feind” weitet sich immer mehr aus. Nicht nur die bewaffneten Gegner des Kapitalismus, sondern alle, die das staatliche Monopol der Gewalt in Frage stellen und bekämpfen, gelten heute als „Wirtschaftssaboteure” und sind mit dem Delirium der Unterdrücker konfrontiert.

Mit speziellen Haftbedingungen für die “innerhalb der Mauern” und speziellen Überlebensbedingungen für jene “außerhalb der Mauern” sind die Kämpfe in und außerhalb der Gefängnisse untrennbar miteinander verbunden. Diejenigen, die aufgrund ihrer politischen Aktionen inhaftiert sind und die kämpfenden Gefangenen sind die ersten Ziele dieses Angriffs, weil sie gekämpft haben und immer noch für den Sturz der modernen Brutalität kämpfen. Unsere Solidarität mit den Kämpfen der Gefangenen ist ein Moment des sozialen- und des Klassenkampfes für eine freie Gesellschaft.

Als eine direkte Reaktion auf die staatlichen Pläne, organisieren Gefangene verschiedene Aktionen, beginnend mit einer dreitägigen Verweigerung der Gefängnismahlzeiten am 18., 19. und 20. Juni mit einer darauf unmittelbar folgenden Ausweitung des Kampfes.

Demo gegen Hochsicherheitsgefängnisse
Samstag, 28. Juni, 12 Uhr, Monastiraki-Platz, Athen

Konstanter Kampf bis zum Einsturz auch des letzten Gefängnisses

Offene Versammlung von AnarchistInnen und Antiautoritären gegen Hochsicherheitsgefängnisse

Zu den aktuellen Kämpfen der Gefangenen: hier

Nantes: Aufruf für eine Demonstration und dezentrale Solidaritätsaktionen

Bullen, Richter, Abzocker: Hände weg!

Am 22. Februar 2014 kamen mehr als 50.000 Menschen in Nantes zur bisher größten Demonstration gegen den Flughafen zusammen. Die Präfektur hatte die Demo zuvor für illegal erklärt und so sahen sich die TeilnehmerInnen innerhalb kurzer Zeit massiver Repression ausgesetzt: Hunderte schwerbewaffneter Bullen umstellten die Demo, während eine riesige Aufstandsbekämpfungsmauer die Hauptverkehrsstraße der Stadt (den Cours des 50 Otages) versperrte. Es war das erste Mal in der Geschichte sozialer Kämpfe in Nantes, dass eine Demo dort nicht durchlaufen konnte. In Politik und Medien wurde von “Plünderungen” und “Verwüstungen” gesprochen und die Gewalt beklagt, nachdem einige der Demonstrierenden versucht hatten, auf die ursprünglich geplante Route zu gelangen.

Die extreme Grausamkeit, mit der auf diese Demonstration eingeschlagen wurde, erwähnten die Mächtigen und ihre KomplizInnen jedoch nicht. Am 22. Februar wurden Hunderte von Menschen durch Polizeiwaffen verletzt. Mindestens drei von ihnen verloren durch Gummigeschosse ein Auge. Viele Menschen atmeten Tränengas ein, wurden von Blendgranaten erschüttert, von Tränengasgranaten verletzt oder von Wasserwerfern beschossen.

Ein paar Wochen später, am 31. März, berichteten die Medien triumphierend von einem ersten “Fang” nach Ermittlungen durch eine Sonderpolizeieinheit. Neun GenossInnen wurden frühmorgens verhaftet und ihre Wohnungen durchsucht. Zwei von ihnen wurden sofort wieder freigelassen, da sich die eine Person am Tag der Demonstration nicht einmal in Nantes aufgehalten hatte. Vier weitere konnten ihre Verteidigung nicht vorbereiten, da sie im Schnellverfahren unmittelbar vor Gericht gebracht wurden. Die Urteile sind so schwerwiegend, wie die Akten leer sind: tatsächlich waren die einzigen wirklichen Beweise, welche die Staatsanwaltschaft in der Hand hatte, die Geständnisse der Beschuldigten. Drei von ihnen wurden zu Gefängnisstrafen ohne Bewährung verurteilt. Während dieser Parodie von Gerichtsverhandlung zögerte Richter Tchalian nicht, die Strafmaße des Staatsanwaltes zu verdoppeln. Unseren Genossen Enguerrand schickte er direkt ins Gefängnis. Ein Jahr Gefängnis ohne Straferlass für einige Steine und Nebelkerzen.

Die Repression durch Polizei und Justizsystem, der sich die Bewegung gegen den Flughafen ausgesetzt sieht, dient nur einem Ziel, nämlich diejenigen zu terrorisieren, die aufbegehren und anfangen, gegen den Zugriff des Kapitalismus auf unsere Lebensräume zu kämpfen. Es geht darum, eine soziale Bewegung psychisch und physisch zu treffen, einige von uns zu verstümmeln und einzusperren, um durch sie alle anderen anzugreifen. Die Gerichtsurteile und Verstümmelungen des 22. Februar sind nicht nur eine Anwendung von Gesetzen oder friedenserhaltenden Maßnahmen — sie sind äußerst politisch. Dieser echte Staatsterrorismus ist ein Warnschuss, der allen deutlich machen soll, was jene erwartet, die sich wehren.

Heute sind Enguerrand, Quentin, Damien, Emmanuel, Philippe, J. und G. davon betroffen. Es hätte jede und jeder von uns sein können. Gemäß dem Staat und seiner “Justiz” ist die Teilnahme an einer Demonstration ausreichend, um den Verlust eines Auges oder eine Gefängnisstrafe zu rechtfertigen.

Diese gewalttätige Repression, die wir erfahren, darf uns auf keinen Fall in unserer Entschlossenheit lähmen. Wenn wir das täten, würden wir ihnen nur Recht geben. Die beste Unterstützung, die wir unseren verwundeten und eingekerkerten GenossInnen geben können, ist, den Kampf weiterzuführen. Unser Kampf ist noch nie so stark gewesen, wir sind der Verwirklichung einer Zukunft ohne Beton noch nie so nah gewesen. Es ist wichtiger als je zuvor, dass wir weiterkämpfen und nicht nachlassen im Kampf gegen den Flughafen und die Welt, die ihn produziert.

Gegen die mörderische Macht, die verstümmelt und einkerkert, haben wir eine Waffe, die sie uns nicht mehr nehmen kann. In einem Brief vom 8. April schrieb Enguerrand: “Die Kraft der Solidarität unter AktivistInnen kann nicht besiegt werden”, und da sind wir uns einig. Unterstützungsaktionen für die im Kampf Verwundeten und Angeklagten waren bereits vielfältig und zahlreich und spiegeln die Diversität innerhalb der Bewegung wider. Die Zahl der möglichen Aktionen ist unendlich. Organisiert ein Konzert oder eine Spendenaktion, um die Beschuldigten und ihre Familien finanziell zu unterstützen. Ruft zu einer (friedlich behelmten?)* Demonstration auf, um euren Widerstand gegen die Verbrechen der Polizei zum Ausdruck zu bringen. Deckt die Wände mit gemalten Slogans oder Postern ein, um dafür zu sorgen, dass alle mitbekommen, was passiert…

Jede Initiative ist willkommen, um unsere GenossInnen in ihrem Tun zu bestätigen und den Mächtigen unsere Wut und Entschlossenheit in Erinnerung zu rufen. Gegen die komplizenhafte Stille des Medienspektakels können wir uns auf nichts als auf uns selbst verlassen, um dem Wort “Gerechtigkeit” seine Bedeutung wiederzugeben. Wir ermutigen eindringlich zu jeder solidarischen Aktion, die sich gegen die Unterdrückung der Anti-Flughafen-Bewegung richtet, egal ob sie in Nantes oder irgendwo sonst passiert, egal ob sie heute oder wann auch immer stattfindet.

Keine Gerechtigkeit, kein Frieden!
Solidarität mit den Verwundeten und den Angeklagten!
Nein zum Flughafen und seiner Welt!

DEMONSTRATION: Samstag, 17. Mai 2014 um 15 Uhr – Ort: Präfektur in Nantes

Offener Aufruf an alle Kollektive oder Organisationen, die sich darin wiedererkennen.
Um an das Unterstützungskomitee für Enguerrand zu schreiben oder diesen Aufruf zu unterzeichnen: soutien.enguerrand(at)riseup.net

Quelle: Nantes Indymedia

* ein Verweis auf den Song “Flashballes” von la Parisienne Libérée

[Italien] Tage der aktiven internationalen Solidarität mit gefangenen anarchistischen GenossInnen

manifestosolidarieta“Bewaffnet euch und seid gewalttätig, wunderschön gewalttätig, so dass alles explodieren wird… Bewaffnet euch und bekämpft Terrorismus, legt Feuer, verschwört euch, sabotiert, seid gewalttätig, natürlich gewalttätig, frei gewalttätig.”
Mauricio Morales (Punky Mauri) anarchistischer Kämpfer, getötet während einer Aktion am 22. Mai 2009

Tage der internationalen Solidarität vom 16. – 22. Mai.

Im Hinblick auf den Prozess gegen die anarchistischen GenossInnen Mattia, Claudio, Niccolo’ und Chiara [angeklagt wegen Terrorismus beim Angriff auf die Baustelle des Hochgeschwindigkeitszuges in Val Di Susa, in der Nacht vom 13. zum 14. April 2013].

In Solidarität mit den anarchistischen Genossen Alfredo und Nicola [gefangen genommen während der Verwundung des Vorstandschef der Ansaldo Nukleare Roberto Adinolfi].

Solidarität für die Genossen Gianluca und Adriano [im Knast, angeklagt wegen Brandanschlägen auf Banken,
multinationale Stromproduzenten (EMI, ENEL) und Fabriken, die die Erde ausbeuten]

Revolutionäre Solidarität für alle Kämpfenden!

AnarchistInnen

[Griechenland] Freiheit ist der Weg

Es gibt keinen Weg zur Freiheit. Freiheit ist der Weg. Und Freiheit der anarchistischen GefährtInnen führt über die Trümmer des bestehenden Elends.

Und ebenso die Freiheit Aller…

Solidarität mit den Gefangenen.

Stärke denen, die aufgrund ihrer subversiven Aktivitäten strafrechtlich verfolgt werden.

Eine erhobene Faust jenen. die weiter Widerstand leisten.

Mexiko Stadt: Adressen der Gefangenen Amélie, Fallon und Carlos, eingesperrt seit dem 5. Januar 2014

freiheit fur Carlos, Amelie, FallonUnter folgenden Adressen könnt ihr Solidaritätsbriefe an Amélie, Fallon und Carlos schicken.

Amélie Trudeau / Fallon Rouiller
Centro Femenil de Reinserción Social Santa Martha Acatitla
Calzada Ermita, Iztapalapa No 4037, Colonia Santa Martha Acatitla
Delegación Iztapalapa, C.P. 09560, Ciudad de México, D.F.
México

Carlos López Marín
Reclusorio Preventivo Oriente
Calle Reforma #50, Col. San Lorenzo Tezonco
Delegación Iztapalapa, C.P. 09800, Ciudad de México, D.F.
México

Updates und Briefe der GenossInnen aus dem Knast findet ihr auf Sabotagemedia.

Santiago, Chile – 3. Anarchistische Büchermesse

auf dem Poster ist zu lesen:

3. Messe anarchistischer Bücher und Propaganda
von Santiago
April 2014
12. und 13.April
El Lingue #330
Aeropuerto C/ 5 de April
(Gemeinde) Estacion Central

Foren, Workshops,  Vorstellung von Zeitungen und Büchern, Geschichte
Theater, Lieder, Raum und Workshops für Kinder.
Solidarität und Vieles mehr
Die Tage sind frei von Rauch und Alkohol

Weitere Infos (auf spanisch)

Weitere anarchistische Büchermessen 2014 findet ihr hier.

Anarchist Bookfairs / Feria del Libro Anarquista

Aktuelle Informationen zu anarchistischen Büchermessen findet ihr auf der englischsprachige Seite Anarchist Bookfairs. Hier schon mal der Hinweis, dass es dieses Jahr auch wieder eine Libertäre Büchermesse im Ruhrgebiet geben wird. Konkrete Angaben hierzu wurden bisher noch nicht bekannt gegeben.

Hier eine Linkliste zu verschiedenen Veranstaltungen, weltweit.

22. März Sydney (Australien) + Bay Area (USA) /27.-30.März Sevilla / 4.-6. April Zagreb (Kroatien) / 11.-13. April Dublin (Irland) / 12-13. April Santiago / 19.-20. April Prag (Tschechien) / 26. April Bristol (UK) / 24.-25. Mai Montreal (Kanada) / 12. Juli Sheffield (UK) / 18. Oktober London (UK) / 29. November Manchester & Salford (UK) …