Madrid: Angriff auf zwei Immobilienbüros

In der Nacht vom 17. April wurden die Fenster von zwei Immobilienbüros im Viertel Tetuán (Madrid) mit Hämmern eingeschlagen. An ihrern Fassaden wurden die Botschaften “Spekulant*innen” und “Häuser für diejenigen, die darin wohnen” hinterlassen und mit einem “A im Kreis” ergänzt.

Stigmatisierung und Medienlärm waren erst der Anfang und ein perfekter Präsidenzfall, um das Viertel mit Polizei zu besetzen. Die Ankündigung zukünftig Videoüberwachung im Gebiet von Alvarado zu installieren, scheint ein perfekter Weg, die seit einigen Jahren zunehmende polizeiliche Verfolgung zu stützen.

Bei einem stigmatisierten und entwerteten Viertel reiben sich Wohnungsunernehmen, Bauträger und Baufirmen ihre Hände. Vor kurzem wurden dutzende neuer Kräne in den Straßen des Viertels aufgestellt, so dass wir am Morgen die Maschinerie und die Auswirkungen einer Industrie gehört haben, die ihre Taschen füllt und unser Viertel zerstört. Sie wollen bauen, sie wollen Geschäfte mit unseren Häusern machen, Dann kommen die Räumungen und Vertreibungen.

Dutzende neuer Blöcke, um Menschen, mir ihrer entfremdenden, isolierenden, räumlichen Verteilung, anzuhäufen. Im Interesse der Einlagerung unses Lebens stirbt der gemeinschaftliche Raum. Es erscheinen neue saubere, glänzende und natürlich (für sie) billige Fassaden. Mit ihnen tauchen MiAlcampo, KFC, Decathlon, Rodilla und vielleicht einige Bankfilialen mehr auf, als wir bereits haben.

Das “Niveau” des Viertels steigt, es verliert seine Geschichte, seine Form, seine Nachbar*innen. Ein neues Viertel kündigt sich an, sauber, begrenzt, kontrollierbar, modern, teuer, profitabel… Ein Viertel in das wir nicht länger passen. Ein Viertel, bequem und perfekt für Kapitalismus und Soziale Kontrolle. Lasst uns unser Leben verteidigen, unseren Raum, unsere Freiheit.  Aufgrund jeder Verdrängung, jeden neuen Kranes, der die Spekulation ankündigt, jeder Kamera und jeder Polizeistreife, die sicherstellen soll, dass das Elend unter einer “Totalen Sicherheit” voranschreitet – lasst uns handeln.

Für die Anarchie.

auf spanisch

Weltweit: Solidaritätsaufruf russischer Anarchist*innen zum 1. Mai

den englischsprachigen Aufruf hat Contrainfo am 28.4. erhalten, Übersetzung: Indymedia

Liebe Gefährt*innen auf der ganzen Welt, wir wissen eure Unterstützung und Solidarität zu schätzen und sind stolz darauf. All die Unterstützung — das Verbreiten der Infos, Spendensammlungen für die Prozesskosten, und über alldem die Solidarität, die Protestaktionen, an denen am 18. März und anderen Tagen, hunderte Menschen in dutzenden Städten teilnahmen — all das ist sehr wichtig und unterstützend für unseren Kampf gegen staatliche Repression.

Leider bleibt die Situation trotzdem sehr bedrohlich. Die Grausamkeiten der russischen Geheimdienste lassen nicht nach. Trotz eindeutiger Beweise bestreiten staatliche Stellen weiterhin die Tatsache, dass unsere wegen “Terrorismus” angeklagten Gefährten gefoltert werden. Und letztlich gibt es nun einen neuen Beschuldigten in diesem Fall: Julian Bojarschinow. Alle Gefährten sind immer noch unter konstruierten Anklagen im Knast. Und das bedeutet, dass unsere kollektive Solidaritätskampagne weitergehen und stärker werden muss.

Der Mayday rückt näher, der weltweite Tag des Widerstands für revolutionäre und fortschrittliche  Kräfte. Wir rufen euch, Libertäre, Revolutionär*innen, fortschrittliche Gruppen und Communities, dazu auf, an diesem Tag an unserer Seite zu sein. Erhebt auf den Maidemontstrationen eure Stimmen gegen Repression in Russland: auf euren Transparenten, in euren Reden, in euren Diskussionen und mit allen Mitteln, die euch zur Verfügung stehen.

Vor mehr als 100 Jahren zahlten unsere Gefährt*innen in Chicago den höchstmöglichen Preis in ihrem Kampf um Gerechtigkeit. Noch heute werden Anarchist*innen für ihre Überzeugungen und ihren Kampf mit denselben Mitteln wie damals verfolgt. Wir glauben, dass unsere Stimme viele Menschen erreichen kann und den russischen Staat dazu zwingen kann, diese Orgie der Tyrannei und des Sadismus zu beenden.

Der FSB ist der Terrorist!

Eure Folter kann unsere Ideen nicht töten!

Freiheit für die russischen Anarchist*innen und Antifaschist*innen!

Quelle: rupression.com

Santiago, Chile: Gegenkulturelle Veranstaltung zur Erinnerung an Mauricio Morales

Anti-Knast-Erinnerung

in Gedenkan an den Gefährten Mauricio Morales und den 81 Gefangenen,

die im Gefängnis von San Miguel ermordet wurden.

Dienstag, den 8. Mai vor dem Gefängnis von San Miguel

Musik, veganes Essen, Videos, Infos über inhaftierte Gefährt*innen, Propagandamaterial und mehr

 

auf spanisch

Palencia, Spanischer Staat: Antirepressive Tage

Antirepressive Tage

Palencia 27, 28, 29 April

Freitag, 27.

in der Bibilotecá Publica:

18: 00 Uhr: Vorführung der Dokumentation “Copel: Eine Geschichte der Rebellion und Würde” und anschließender Debatte mit einem Protagonisten

Samstag, 28.:

Alle Aktivitäten im A Huebra

12:00 Uhr: Vortrag: Die Gefangnisse im Spanischen Staat: Ein Folterraum” von Pote de Salhaceta Bizkaia (Vereinigung zur Unterstützung Gefangener und Juankar, ehemaliger Gefangener.

14:30 Uhr: veganes Mittagesesen

17:00 Uhr: Filmvorführung der Dokumentation. “Die Dunkelziffer. Die unbekannte Seite institutioneller Gewalt” in Verantwortung des Regisseurs Ales Payá.

20:00 Uhr: Gefangenenbriefe, Briefe. Beziehungenen, Briefe: Postkarten, Hoffnungen (Die Mauern überwinden)

22:00 Uhr: Konzert in “La Cueva

Sonntag, 29: Marsch zum Cárcel de Dueñas (Gefängnis), Abreise vom Plaza España. Es gibt ein Rap-Konzert und ein “Offenes Mikrofon”

auf spanisch (dort auch weitere Poster zu einzelnen Veranstaltungen)

Mexiko: Aktivität gegen Gefängnisse zur Einweihung der Gemeinschaftsbibliothek

Aktivität gegen Gefängnisse zur Einweihung der Gemeinschaftsbibliothek Xosé Tarrio

Ich bin kein Wimmern. Ich bin ein Schrei des Kampfes aus der unendlichen Dunkelheit und Tiefe des Gefängnisses

Musik, vegane Mahlzeit, anarchistische Materialien, Info und mehr.

28. April 2018 ab 13 Uhr vor dem Nord-Gefängnis

Am 28. April wird die “Xosé Tarrio” -Gemeinschaftsbibliothek in Betrieb gehen, ein Projekt, das von libertären Gefährt*innen begründet wurde, die im Nordgefängnis von Mexiko-Stadt inhaftiert sind. Um sie zu begleiten, wird zu einer Aktivität gegen Gefängnisse  außerhalb des Nord-Gefängnisses aufgerufen.

Es wird Musik, Essen, Informationen von den inhaftierten  Gefährt*innen  und eine  Verurteilung des Gefängnissystems geben.

auf spanisch

 

Berlin:Video – Ein Anstoß sich zu bewegen, Diskussions- und Chaostage

erhalten am 24.4.2018

Info: Das mitgesendete Video ist auf der Videoplattform Vimeo nicht mehr einsehbar.

Vom 10.-13. Mai werden in Berlin die Diskussions- und Chaostage stattfinden. Ein Wochenende, um aus dem Winterschlaf zu erwachen und sich wieder bewusst zu machen, dass wir nur durch selbstbestimmtes Handeln – durch den eigenen Entschluss zu kämpfen – Einfluss auf unsere Leben nehmen können.

In dieser Stadt, in der wir leben, kommt es uns immer häufiger so vor, als führen wir so schnell es geht, ausschließlich von einer umkämpften und abgeschotteten Insel zur anderen. Auf diesem Weg gilt es stets ein Meer von Orten zu durchfahren, die Mensch nur mit Pfefferspray, guten Sprüchen oder Scheuklappen überstehen kann: die verhassten Warschauer- oder Monumenten-Brücken, die Kinderwägen-Scharen in Prenzlauer-Berg, die Sauftourist*innen im Wrangel- oder Weserkiez, dazwischen die vor sich hin trottenden Ordnungsämtler*innen.

Andererseits bleibt unser Blick stets geschärft, für Lücken und Risse in den Mauern dieser verkauften Stadt. Was hat sich in diesem Stadtteil verändert? Wer baut denn hier schon wieder? Ein neues Wandbild Ecke O-Straße? Ist das eine neue Rundkamera auf dem Dach? Schön, ein bemalter Zug…

Bezahlbarer Wohnraum ist eine Rarität geworden. Eigentumswohnungen sprießen aus dem Boden und große Konzerne versuchen sich in den angesagten Szenekiezen breit zu machen. Nachdem ein jahrelanger Verdrängungsprozess die Bewohnerin*innen in Friedrichshain, Nord-Neukölln und Kreuzberg zu großen Teilen ausgetauscht hat, haben jetzt Konzerne wie Zalando und Google diese Kieze als den perfekten Nährboden für ihre Visionen einer Stadt der Kreativen sowie der unendlichen Verwertungsmöglichkeiten entdeckt. Zalando macht sich in Kreuzberg und in der Nähe des Ostbahnhofes breit, während Google seinen neuen Campus auf dem Gelände des ehemaligen Umspannwerkes in der Ohlauer Straße errichtet.
Hier soll dann viel Platz sein für eine junge Elite, mit ihren sinnentleerten Start-Up-Kreationen. Diese Elite selektiert sich in rasanter Geschwindigkeit: Es gilt die genialsten Ansätze zu entwickeln, um den technologischen Zugriff auf die Gedanken- und Körperwelt jedes Menschen glaubwürdig als Streben nach Weltverbesserung zu verkaufen.

Berlin soll sich einreihen können in die Auflistung der attraktivsten Standorte für die neue smarte Arbeitswelt. Die schillernde Welt der Start-Ups und Industrie 4.0 stellt besondere Anforderungen an ihre Umgebung. Mit Arbeit muss ein gewisser Lifestyle verkörpert werden können, sodass „arbeiten gehen“ nicht abgekoppelt von den Tätigkeiten der Freizeit betrachtet wird. Arbeit scheint verflochten mit den Lebenswelten und Identitäten der Kreativen. Sie wollen sich abgrenzen können von einem Acht-Stunden Proletarier, sie halten sich für frei, selbstbestimmt und individuell, in dem was sie denken und tun.
An diesem Bild muss sich die Umgebung ausrichten und nach diesem Anspruch suchen sich die Konzerne ihre Viertel aus. Ein unkritischer Fetisch für Technologie zusammen mit alternativen Lebensformen sind hierbei Qualitäten, die besonders attraktiv für eine Stadtvermarktung sind. Berlin, eine Stadt der Modefreaks, des Graffiti, der alternativen Filmszene, der Open-Air Raves und Unkonventionellen, eine Stadt in der jeder und jede eintauchen kann… dieses Bild gilt es nach außen zu tragen. Mit der unerwähnten Beiläufigkeit, dass diese hippen und alternativen Lebensformen, brav die selben kapitalistischen Vorstellungen reproduzieren und produzieren müssen wie die konservative Reihenhaus-Siedlung.

Um diese Gratwanderung zwischen profitorientierter Stadtvermarktung und scheinbarer Freiheit zu meistern, benötigt es unauffällige Formen von sozialer Kontrolle, Diskursmacht und Aufstandsbekämpfung. Es muss fein getrennt werden zwischen jenen, die dazu gehören können und jenen, die die Drecksarbeit leisten sollen. Und es muss weiterhin unterbunden werden, dass diese Aufteilung dazu führt, sich zu wehren oder gar die Arbeit zu verweigern.

Mit der zunehmenden Kameraüberwachung haben wir ja bereits seit Jahren zu kämpfen, in allzu naher Zukunft werden wir der Gesichtserkennung nicht mehr ausweichen können. Zur Zeit wird diese am Bahnhof Südkreuz öffentlich, ebenso aber bereits in vielen Supermärkten und Modeketten verdeckt getestet. Die Strategie der Ordnungsbehörden ist hierbei klar: Verdächtige Personen schon vor einer möglichen Straftat identifizieren zu können, Menschen, die nicht in das normierte Stadtbild passen zu selektieren und ein Gefühl der panoptischen Beobachtung als normal und notwendig zu verankern.

Die Videoüberwachung zusammen mit Bodycams, Drohnen oder Smartphones ist nur ein Teil eines ganzen Arsenals voller Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten. Die Einführung von E-Tickets, bargeldloses Bezahlen, die elektronische Gesundheitskarte, der neue Personalausweis, die Tracking Methoden in den Hallen von Amazon – zu all dem gesellen sich die stumpfen Söldner*innen der Ordnungsämter und Ticketkontrolleur*innen und das Übermaß an privaten Sicherheitsfirmen, die durch die Straßen schleichen.

Manchmal haben wir das Gefühl zu ersticken an dieser Entwicklung des Zugriffs auf unsere Körper und Gedanken. Es fällt schwer sich über Graffitis an den Wänden zu freuen, über ein spontanes Konzert im Park, ein Drohnen-Video von 1UP … Widerstandsformen gehören längst in dieses Stadtbild. Auch illegale Kunst und kriminelle Aktionen kreieren bereits verwertbaren Charme dieser Großstadt. Das Spektakel der 1. Mai Demonstration in Berlin ist wohl das einleuchtenste Beispiel der Integration von Widerständigen in ein aufregendes Tourismus-Event.

Aus diesem Gefühl auszubrechen gelingt uns nur durch den stetigen Angriff jedes Partikels dieser Entwicklung. Hätten wir einen Masterplan, wir würden alles auf eine Karte setzen.
Da kommt uns der Vorschlag der Diskussions- und Chaostage doch ganz gelegen. Es wird ein Rahmen gesetzt, innerhalb dessen wir uns beteiligen können, den wir aber auch sprengen dürfen, erweitern, den wir zu wenig unterfüttert, aber andererseits auch schlicht sympathisch finden. Wir finden es bereits spannend, mit Leuten darüber zu diskutieren, was das denn jetzt schon wieder soll mit den Chaotentagen. Ein wenig vermessen? Ein guter Aufhänger für eine Analyse des Status Quo?

Warum nicht sich unterschiedlichste Aktionen ausdenken, um dieses schmierige hippe Stadtbild zu stören und ein bisschen Sand in das Getriebe der – alltäglich mit Lohnarbeit vollgestopften – Massen zu streuen. Wir können uns überlegen, wo wir den technologischen Fortschrittswahn angreifen können. Wir können uns überlegen, welche Skills wir teilen müssen für eine Erweiterung und Ergänzung der Kampfformen.

Wie wir das umsetzen wollen, ist uns allen überlassen. Es kann damit anfangen, ein paar Freund*innen zu motivieren und statt Bier zu trinken, gemeinsam loszuziehen: Sprayen, Plakate kleben, Kontrollettis nerven, BVG Automaten zukleben, Kameras runterholen, Autos zerkratzen, die Möglichkeiten sind zahlreich.

Um einen Beitrag in die Runde zu werfen und den einen oder die andere zu motivieren und zu eigenen Ideen anzuregen, sind wir losgezogen und haben davon ein kurzes Video gemacht. (Leider sind wir darin nicht so gut, sodass ihr die Farbattacken bei Ziegert und Groth nur live im Stadtbild entdecken könnt).

Für eine dreckige und kreativ-lose Stadt!
Wir sehen uns im Mai bei den Diskussions- und Chaostagen in Berlin!

Wien: Programm des ABC Festivals vom 26.-28. April sowie die Grußworte von Lisa und Thomas

eingegangen am 18.4.2017

 

Programm des Festivals

Grussworte von Lisa:

Liebe Gefährt*innen,

Ich sende euch solidarische und kämpferische Grüße für die ABC-Tage nach Wien. Auch wenn die heutigen Zeiten sowohl innerhalb als auch außerhalb der Knastmauern sicherlich sehr schwierig und verwirrend sind, ist es trotzdem so wichtig den eigenen Mut und die Entschlossenheit nicht zu verlieren, sich dieser miserablen und ungerechten Welt entgegenzustellen.

Der Widerstand und die Solidarität gegen Ausbeutung, Herrschaft und Unterdrückung sind in allen Lebensbereichen und überall am Schwinden. Die soziale Kontrolle und Überwachung wächst von Tag zu Tag, um uns als Menschen immer berechenbarer und effizienter für das System zu machen und der Alltag wird von immer mehr Digitalisierung und Selbst-Entfremdung gezeichnet, so dass die wenigen Freiräume, die es noch gibt, auch weiter verdrängt werden sollen. Der Unterschied zwischen Armut und Reichtum ist weiterhin riesig und sehr spürbar und baut sich gerade in den Metropolen immer weiter aus. Während die Wirtschaftskonzerne und Superreichen weiter ihre Millionen und Milliarden machen und alles den Waren und dem Geld untergestellt wird, wird uns gleichzeitig auch hier in Westeuropa die kapitalistische und demokratische Propaganda aufgesetzt, mit der die Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung gegen all diejenigen, die wir nicht ins System passen oder nicht dazugehören dürfen, verschleiert werden. Die Gesellschaft soll von den Debatten der Angst der Inneren und Äußeren Sicherheit eingeschüchtert werden und sich lieber hinter Mauern, Grenzen und Überwachungssystemen verschließen zu wollen, als solidarisch und frei zu sein und sich nicht mehr von der Politik oder der Wirtschaft leiten und verarschen zu lassen. Uns soll unsere Selbstbestimmung genommen werden, damit wir uns gegen die wirklichen Machthaber und den Staat nicht auflehnen oder organisieren können, und die uns auferzwungenen Regeln und Gesetze von Macht, Geld und Eigentum nicht antasten sollen.

Doch es gibt auch heutzutage weiterhin tausende von Möglichkeiten Sandkörner ins Getriebe dieses Systems zu streuen und Widerstand zu leisten. Selbst wenn wir vorerst nicht komplett ausbrechen können, so können wir doch durch unsere freiheitlichen und anarchistischen Werte, Ideen und Aktionen – egal wo wir uns befinden – die Macht und Herrschaft, so wie auch die Verantwortlichen für all die Misere immer bekämpfen. Sicherlich werden wir mit der Repression und dem Bestrafungssystem dieses Staates zu tun haben, genauso wie es alle Widerstands- und Freiheitskämpfer*innen schon immer in der gesamten Geschichte hatten, aber auch ihre Mauern, Gitter oder sonstigen „Sicherheitsvorkehrungen“ werden unseren Drang, unsere Überzeugung und unsere Leidenschaft für Freiheit, Gerechtigkeit und die Zerschlagung jeder Form von Herrschaft und Autorität nicht aufhalten können.

Lisa – JVA Willich II
GartenstraSSe 2
47877 Willich
Germany

März 2018

Grussworte von Thomas:

Herzliche Grüße aus einem süddeutschen Knast. Mittlerweile haben die ABC-Treffen in Wien schon eine gewisse Tradition, und ich hoffe nach wie vor, eines Tages auch mal selbst vor Ort bei euch sein zu können.

Der alltägliche Wahnsinn, ob der Durchmarsch der FPÖ in Österreich, die Erfolge der AFD in Deutschland, vom Front National in Frankreich und dem Erstarken rechter und rechtsextremer Strömungen in vielen anderen Staaten ganz zu schweigen, sollte uns nicht entmutigen: Denn libertär-anarchistische Menschen setzen diesem autoritären und menschenfeindlichen Ideen und deren VertreterInnen ein lebendiges und lebensbejahendes Dasein entgegen.

So wie Knäste Mauern zwischen Menschen errichten und bedeuten, wollen die rechten Kräfte Mauern um Staaten errichten, aber es gibt kein Geburtsrecht auf ein Leben hier. Der Begriff der/des Weltenbürgerin/Weltenbürgers klingt so antiquiert, aber er sollte wiederbelebt und mit buntem Leben gefüllt werden. Damit unvereinbar ist es Menschen aus- oder einzusperren.

Solidarische, herzliche und kämpferische Grüße zu euch.

Thomas Meyer-Falk
Langzeitgefangener seit 1996

Wien: Jahrestag Besetzung K15, Solidarität mit der ZAD!

eingegangen am 16.4.2018

(A)-Grüße aus Wien

Vor einem Jahr wurde ein leeres Haus im 14. Bezirk in Wien besetzt, in der Kienmayergasse 15.
Leider nur für einige Tage war es ein Ort zum Zusammenkommen und Austauschen gegen Aufwertung und für selbstbestimmtes Leben. Schon nach wenigen Tagen wurde das Haus geräumt, seitdem steht es wieder leer. Mittlerweile wechselte auch der Eigentümer, allerdings bleiben die Abrisspläne weiterhin aufrecht.

Ein Jahr nach der Besetzung in Wien fand heute (Sonntag 15.April 2018) im angrenzenden Schützpark ein Picknick mit Kaffee, Kuchen, Musik, Transpi und Flyern statt. Es gab Gespräche mit Nachbar*innen, viele davon würden sich freuen, wenn das Haus weiterhin eine Verwendung finden würde…

Danach wurden aus dem ehemals besetzen Haus zwei Transparente gehängt:
“Z(A)D RESIST – Fight the Cops” und “ACAB”

In Notre-Dames-des-Landes (Frankreich) wird seit einer Woche die ZAD (Zone à Defendre – Zu verteidigende Zone) von der Polizei angegriffen. Teile des besetzen Geländes, auf dem ein Flughafen gebaut werden sollte, wurden geräumt. Dort lebende und solidarische Personen kämpfen noch immer gegen die Polizei, die versucht den Druck zu erhöhen um die “gesetzlose” Zone entweder zu befrieden oder dem Erdboden gleich zu machen.

Von Wien in die ZAD: Solidarität gegen Räumung und Zerstörung! Gegen die Bullen und ihre Welt! Für selbstbestimmtes Leben – in der ZAD, in Wien und überall!

Schaffen wir eine, zwei, viele gesetzlose Zonen!

Notre-Dame-des-Landes, Frankreich: Aufruf, die ZAD am Sonntag, den 14. April vor Ort zu unterstützen

 

eingegangen am 13.4.18

Diese Woche hat der Staat entschieden, das kollektive Experiment in der ZAD zu zerstören. Wir leisten jeden Tag Widerstand – Bewohner*innen, Unterstützer*innen, Farmer*innen, Nachbar*innen, jung und alt. Wir tun es mit unseren Herzen, unseren Körpern, unseren Bindungen, mit all der Kraft, die auf fünfzig Jahren Kämpfe in der “Bocage” samt angesammelter Hoffnungen beruht.

Aber der Staat zerstört unsere Häuser, Farmen, landwirtschaftliche Räume und Werkstätten, trampelt Gärten nieder, reißt alles ab, was schön ist. Wir brauchen euch jetzt vor Ort!

An alle, die schon einmal hier waren, an alle, die hierher gekommen sind und in Zukunft kommen können.

An alle, die glauben. dass Räume für kollektive Experimente notwendig sind und dass wir weiterhin etwas Magisches erfinden müssen, angesichts dieser Barbar*innen.

An alle die überzeugt sind, dass es noch möglich ist, sich der Walze der Kommerzialisierung und der Zerstörung des Lebendigen zu widersetzen

Kommt am Sonntag alle in die ZAD und bringt eure Freund*innen mit.

Es ist die Zeit zu kommen, um zu sagen, dass die ZAD leben soll und um ihre Wunden beim Wiederaufbau zu heilen.

ZAD: Zur aktuellen Entwicklung

erhalten am 13.4.18

Seit dem Morgen (6:30) wurden sehr wichtige Gerätschaften der Polizei zu verschiedene Stellen verlegt.(..), wie z.B. an der D81 von La Rolandière nach La Saulce, bis zur Wardine, Fosses Noires et Lama Fâché und zu verschiedenen anderen Orten und Straßen. Sie haben zumindest die Wardine, La Grée umzingelt und versucht, die Räumlichkeiten zu betreten. (Während der heutigen Polizeiaktion sind bisher drei Personen in Gewahrsam genommen worden) Die Präfektur hat erklärt, dass der Zweck dieser Operation wäre, Verhaftungen durchzuführen.  Nachdem letzte Nacht endlich das Ende der Räumungen verkündet wurde, will die Regierung jetzt Rache an denen nehmen, die die ZAD verteidigt und Widerstand geleistet haben, um die Orte des Lebens zu retten.

Solidarität mit der ZAD aus dem Wiradjuri Gebiet, im sogenannten Australien

erhalten am 13.4.18

Seit fast einem Jahrzehnt ist die ZAD in Notre-Dame-Des-Landes eine, von der französischen Republik befreite, Autonome Zone. Aktuell wird diese Zone durch eine gewaltige Polizeioperation angegriffen, die auf die vollständige Vernichtung dieser Saat einer anderen, möglichen (von der Logik des Kapitals befreiten) Welt, abzielt.

ZAD Partout!

Vallekas, Madrid: Bankautomat aus Solidarität mit Lisa, die in Deutschland im Gefängnis sitzt, angezündet

eingegangen am 12.4.2018

Am 13. April sind zwei Jahre seit der Verhaftung der anarchistischen Gefährtin Lisa im Rahmen einer durch die Mossos d’Esquadra und der deutschen Polizei gemeinsam koordinierten Operation vergangen. Seitdem saß die Gefährtin in verschiedenen spanischen und deutschen Gefängnissen, beschuldigt in Aachen eine Bankfiliale enteignet zu haben.

Am frühen Morgen des 11. April wurde in Vallekas (Madrid) in der Carlos Martín Álvarez- Straße ein Bankautomat angezündet und aus Solidarität Graffiti gesprüht.

Der Angriff steht für sich selbst: Banken gehören zum wichtigsten Motor der Staatsgesellschaft und des Kapitalismus. Investitionen in Gefängnisse, Einrichtungen für Minderjährige und in die Waffenindustrie, Unternehmen und Staaten Kredite einzuräumen, Räumungen zu erzwingen und mit Wohnungen zu spekulieren. mitschuldig zu sein am Gentrifizierungsprozess, sind, unter vielen anderen Verantwortlichkeiten für das Räderwerk des Kapitalismus, ein deutlicher Beweis dafür. Das gesamte Geflecht des Bankensystems ist immer einer der größten Feinde der Ausgebeuteten gewesen und ist deshalb mustergültig geeignet für Enteignungen und Sabotage, die den anarchistischen Kampf durch seine Geschichte begleitet haben.

Angesichts des unterwürfigen linken Szenarios (das das libertäre Umfeld erreicht), das sich unkritisch den kontrollierten, bürgerlichen und bürgernahen Protesten anschließt, in voller Katharsis des bürgerlichen Nationalismus, für die Freiheit dreckiger Polizist*innen und Politiker*innen schreit und wo viele weitere in der Selbstgefälligkeit der Viktimisierung in Sozialen Netzwerken aufgehen, verzichten wir nicht auf den Angriff.

Präsentieren wir dieses kleine Zeichen der Solidarität als Ausdruck der Ermutigung und Zuneigung für Lisa und den Rest der anarchistischen Gefährt*innen, die in Italien, Griechenland, Frankreich, Deutschland, der Türkei, Chile, Mexiko, Russland und überall unterdrückt werden.

Solidarität ist Angriff!

Kraft für Lisa!

Lang lebe die Anarchie!

Santiago, Chile: Transparent in Erinnerung an den Gefährten Javier Recabarren

Während des “Tages der jungen Kämpfer*in” haben wir, in Erinnerung an den Anarchisten Javier Recabarren, ein Transparent angefertigt. Er wurde vor drei Jahren von einem Transantiago Bus überfahren.

In unserem Gedächtnis ist das Wirken unsere Gefährten im Straßenkampf, seine Beteilung an antispezieistischen Aufrufen und am Kampf gegen Gefängnisse, kurz gesagt, am breiten anti-autoritären Kampf. Er war ein Gefährte, ein verwandter Bruder, den wir mit dieser kleinen Geste der Propaganda von irgendwo in Santiago, auf die Straße holen.

 auf spanisch / portugiesisch englisch

 

Notre-Dame-des-Landes: Weitere Angriffe auf die ZAD. Es wird zu zwei Großveranstaltungen am Wochenende mobilisiert

 eingegangen am 11.4.2018
Die ZAD leistet immer noch Widerstand, während sie heute Nachmittag immer noch an verschiedenen Punkten angegriffen wird, mit erneuten Zerstörungen von Häusern.  Die Räumungen wurden wieder aufgenommen, inmitten eines Picknicks mit hunderten Leuten aller Altersstufen. Die Polizeiangriffe haben zu vielen  Verletzungen geführt.
Es gibt den Aufruf, sich heute überall zu versammeln,  sowie Protest- und Solidaritätsaktionen durchzuführen.
Außerdem wird für dieses Wochenende in Nantes und auch direkt in der ZAD zu Großveranstaltungen mobilisiert:
  • Samstag, den 14. April – Demonstration gegen die Räumung der ZAD in Nantes, Treffpunkt um 16:30 Place du Cirque
  • Sonntag 15 Uhr – Kommt alle in die ZAD, um vor Ort gemeinsam auf die Räumungen zu antworten.

Mannheim: Unterstützt Rojava! Vortrag und Diskussion mit dem Arzt Dr. Michael Wilk

eingegangen am 20.3.2018

Freitag, 20.04.2018 · 19.00 Uhr · Jugendkulturzentrum FORUM · Neckarpromenade 46 · Mannheim

Veranstaltet von Jugendkulturzentrum FORUM und Anarchistische Gruppe Mannheim (AGM), unterstützt durch Freie Arbeiter- und Arbeiterinnen-Union Mannheim (FAU MA)

Der Arzt und Anarchist Dr. Michael Wilk war seit 2014 oft im umkämpften Nordsyrien (Rojava) und unterstützt dort die medizinische Versorgung. Er berichtet auch über die basisdemokratische Selbstverwaltung.

Das Gesundheitssystem in der nordsyrischen Region Rojava (Westkurdistan) brach aufgrund des Bürgerkriegs zusammen. Die Assad-Regierung verlor schrittweise die Macht und wurde 2012 von der Bevölkerung bis auf wenige Teilgebiete aus Rojava vertrieben. Stattdessen wird eine basisdemokratische Selbstverwaltung in der Region aufgebaut. Ein kostenfreies Medizinsystem wurde eingerichtet. Ärztliche Versorgung wird unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder Einkommen ge­währt. Nach denselben basisdemokratischen Grundsätzen sind alle gesellschaftlichen Strukturen Rojavas organisiert. Frauen stellen eigene Komitees und sind mit 40 Prozent Quotierung auf allen sozialen Ebenen beteiligt.

Doch der syrische Bürgerkrieg, die Verteidigung gegen den Terror des Islamischen Staates (IS), das Embargo und die türkische Militäroffensive gegen die Region Roja-va seit Januar 2018 stellen das basis­demokra­tische Gesundheitssystem vor fast unlösbare Aufgaben. Neben der medizinischen Regelversorgung erfordern die Kämpfe auch die Versorgung von zahlreichen verwundeten Kämpfer*innen und Flüchtlingen.

Unterstützt die basisdemokratische Selbstverwaltung in Rojava!

Avalanche – Anarchistische Korrespondenz“ auf Deutsch (Ausgabe 13)

Die neue (und leider auch letzte)  Ausgabe der AVALANCHE ist soeben auf deutsch erschienen und steht als PDF zum Download bereit.

— n°13 —

  • Schweiz: Über den Kampf gegen das Bässlergut und aufständische Praktiken
  • Deutschland: Wenn Betonwüsten intelligent werden. Smarte Kontrolle und die Technisierung der Stadt
  • Tunesien: Worauf warten wir? Tage und Nächte der Revolte gegen die Misere

-Die weiteren Ausgaben sind auf avalanche.noblogs.org archiviert-

Notre-Dame-de Landes, Frankreich : Bericht der Gruppe der Sanitäter*innen

eingegangen am 10.4.2018

Die Gruppe der Sanitäter*innen hat uns eine unvollständige Bestandsaufnahme dieses sehr angespannten Tages übermittelt.

Mindesten dreißig Personen wurden im ersten Hilfebereich behandelt, während mobile Teams sich um leichtere Verletzungen kümmerten, die nicht erfasst wurden.

Zwei ernsthaft verletzte Personen mussten evakuiert werden, um ins Krankenhaus eingeliefert zu werden und vier Personen wurden aufgrund von Verletzungen behandelt, die als schwer beurteilt wurden.

Die meisten Verletzungen wurden durch Splitter der eingesetzten “Grenades Désenclerclantes” verursacht. *(darunter auch im Gesicht und den Brustbereich), Schüssen von Flaschballs (LBD) (wiederum im Brustbereich) und durch das Tränengas, das den ganzen Tag über abgefeuert wurde.

Darüberhinaus wurden ab dem späten Nachmittag viele Granaten des Typs GLI-F4 festgestellt. (Diese verursachten z.B. die sehr ernsthafte Fußverletzung eines Demonstranten letzten August in Bure).

Das Sani-Team ist für die kommenden Tagen in tiefer Beunruhigung).

*diese Granate wird im englischsprachigen Raum auch “Hornissennest” genannt, weil sie harte gummiummantelte Teile zerstreut, wenn sie explodiert, die potentiell zum Tode führen können

Hamburg, Bremen: Neue Ausgabe der anarchistischen Zeitung Attacke! erschienen

Die Nr. 5 der anarchistischen Zeitung Attacke! aus Hamburg und Bremen ist erschienen. Wie schon die letzten Ausgaben, wurde die Zeitung in hoher Auflage gedruckt und wird außerhalb des digitalen Raumes verbreitet und als Instrument der anarchistischen Idee verwendet.

In dieser Ausgabe findet ihr:

-Herzschläge
Alles ist ruhig und nichts bewegt sich? Ist das wirklich so oder müssen wir uns bloß umgucken und aufmerksam hinhören? Wie immer eine Chronologie subversiver und widerständischer Momente.

-Denunziation
Die Monate nach dem G20 Gipfel haben die Strategien der Strafver-folgung sichtbar werden lassen: Nicht mehr nur die Bullen ermitteln gegen jene, welche gegen die Zustände dieser Welt revoltieren. Alle werden aufgerufen mit dem Smartphone zu filmen und bei den Bullen anzuschwärzen. Die Anonymität des Internets lässt viele zu Spitzeln und Verrätern werden, die dabei helfen, Menschen hinter Gitter zu bringen.

-Iran: Reformer, Fundamentalisten – Es ist aus!
Die Aufstände welche den Iran seit Ende des letzten Jahres erschüttert haben, sollten nicht in der Flut der täglichen Notizen untergehen sondern unsere Aufmerksamkeit und Solidarität erhalten.

-Ein Spaziergang im gläsernen Freiluftknast
Ein kleiner Spaziergang durch die Hafencity in Hamburg und Gedanken über die Architekten unserer Existenz.

-Öffis, Ersatzhaft, Überwachung
Über einige Interventionen in Bremen und anderen Städten gegen die tägliche Ausbeutung und Kontrolle des öffentlichen Nahverkehrs.

-Krieg und Rüstung
Die letzten Wochen gab es viele Demos und Aktionen gegen den Angriffskrieg der türkischen Armee gegen die kurdische
Freiheitsbewegung in Syrien. Hier Berichte und Gedanken über anti-militaristische Praxis.

-Vor 85 Jahren…
…zündete Marinus Van der Lubbe den Reichstag in Berlin an – ein Stück (Gegen-)Geschichte.

Die Zeitung kann kostenlos bestellt werden:
attacke (nöspäm) riseup.net

Aufruf aus Notre-Dame-des-Landes: Kommt in die ZAD!

La Chèvrerie, zerstört am 10. April
Die kollektive Hütte von Vraies Rouges, von Zerstörung bedroht
Eine Hütte von Vraies Rouges, die die englischsprachige Bücherei der ZAD beherbergt, von Zerstörung bedroht
Eine weitere Hütte von Vraies Rouges, von Zerstörung bedrohter Wohnraum

Durch den Schlag des faschistoiden Staates wurden selbstverwaltete Strukturen im Osten des Gebiets zerstört.  Kommt zahlreich in die ZAD, um die Verteidigung zu verstärken oder unterstützt die Bewegung dezentral in euren Städten.

Treffen wir uns im “Camp Des Cheveux Blanc” um eine möglichst kollektive Aktion als Antwort zu organisieren.

Die Bullen haben ein weites Gebiet umstellt, das Zentrum liegt östlich bis zur Grée und den “Vrai Rouges”.

Die Gefährt*innen bitten um Verstärkung, um der ständigen Repression, die vom Staat auferlegt wird, zu widerstehen. (…)Angesichts einer ungleichen und dominanten Kraft, versuchten die Gefährt*innen  auf jede mögliche Art Widerstand zu leisten. Die Chevrerie (*wurde inzwischen leider bereits zerstört)  und Les Vrais Rouges sind immer noch in Gefahr, zerstört zu werden. Wir rufen zur Unterstützung auf!

Wir müssen uns auch verschiedenen technischen Problemen stellen

Vergesst nicht eure Ausrüstung, die eure Identifikation erschwert und eure Gesundheit schützt.

Wenn ihr euch eigenverantwortlich organisiert,  wäre das perfekt, es gibt aber Begrüßungsstrukturen, die euch nützliche Informationen geben können.

Quelle: zadresist.antirep.net / auf italienisch

Berlin: Stellungnahme der Rigaer Str. 94 zum Gerichtstermin im Mai

Bemalte Hausfassade im Hinterhaus

eingegangen am 10.4.2018

Unsere Ideen sind nicht verhandelbar – Gerichtstermin für Räumungsklage gegen unser Erdgeschoss

Vor Gericht

Am 14. Mai um 9:00 Uhr öffnen sich erneut die Türen des Gerichts, um deutsches Recht durchzusetzen. Es wird um Paragraphen verhandelt werden, die dafür geschaffen wurden, das kapitalistische System zu schützen und aufrecht zu erhalten und Eigentum als das höchste zu schützende Gut zu verteidigen. An diesem Tag werden Justiz, Senat und Eigentümer natürlich alles daran setzen aus der Verhandlung mit einem Räumungstitel heraus zu gehen. Eine Briefkastenfirma wird versuchen, aufeinander gebaute Steine als ihr Eigentum ein zu klagen und wenig später mit hunderten von uniformierten Kettenhunden in unsere Räume einfallen, um sie uns gewaltsam zu entreißen. Sie werden denken, dass sie damit als Sieger vom Platz gehen.

Wenn wir in dem Gerichtssaal auf der anderen Seite sitzen, dann hoffen wir nicht auf irgendeine „Gerechtigkeit“. Denn wer trotz zahlreicher Gegenbeweise noch daran glaubt, dass die Würde und die Freiheit der Menschen im Kapitalismus eine Bedeutung haben, der verschließt nur die Augen, ignoriert die Wirklichkeit und verharrt in Demut gegenüber den Autoritäten, die uns täglich gewaltsam unterdrücken. Uns sollte allen klar sein, dass unsere Ideen nicht vor der Richterbank verhandelbar sind. Klar, es geht um unser Haus, um einen Ort des Zusammenkommens, um Infrastruktur, um die Kadterschmiede und den Jugendclub. Was jedoch diesen Raum ausmacht sind unsere Ideen und in denen geht es uns ums Ganze. Um eine offensive Haltung gegenüber der Frage, wem zugestanden wird, über andere Leben zu bestimmen, sei es durch Eigentum, durch den Knüppel in der Hand, durch Recht und Gesetz. Hier, in der kapitalistischen Stadt geht es uns um den Kampf für ein selbstbestimmtes Leben und ein solidarisches Miteinander, gegen Verdrängung und Individualisierung, Arbeits- und Konsumzwang. Es geht uns darum, den Widerstand gegen Gentrifizierung und staatliche Kontrolle mit zu organisieren, ein Teil dessen zu sein und die vielfältigen Kämpfe in dieser Stadt mit voran zu bringen.

Ein kurzer Blick zurück …

Während der drei Wochen der Belagerung unseres Hauses im Sommer 2016, nach der Räumung des gesamten Erdgeschosses am 22.06. haben wir neben der Schikanen und der Gewalt vor allem die vielfältige Solidarität gespürt und die zahlreichen Aktionen haben uns in unserem Handeln bestärkt. Diese Wochen haben gezeigt, dass der Begriff der Solidarität nicht durch Mitleid sondern durch die Verknüpfung von Ideen und die Bestärkung des eigenen Drang, die Auseinandersetzungen nach draußen zu tragen, seine starke Bedeutung erlangt. Nach bewegenden offensiven Momenten auf der Straße bewirkte am 13.07.2016 letztendlich auch eine gerichtliche Entscheidung den Abzug der Bullen vom Haus. Einen Tag später hatten wir uns unsere Räume wieder angeeignet und die Kadterschmiede für euch geöffnet.

… in eine neue Runde.

Es geht also in eine neue Runde, einen Tag nach den viertägigen Diskussions- und Chaostagen hier in der Rigaer Straße und an anderen Orten Berlins. Vertreten durch den Verkehrsanwalt Markus Bernau hat die dubiose Eigentümerin, die Briefkastenfirma Lafone Investment Limited mit ihrem bereits dritten Geschäftsführer seit dem Hauskauf 2014, Mark Robert Burton, Räumungsklage eingereicht. Kommt es an diesem Tag zu der Verleihung eines Räumungstitels, dann kann es schon in den darauf folgenden Wochen zu einem Angriff auf unser Haus kommen. Ob dieser vom Eigentümer oder von der Bullenführung veranlasst wird, ist dabei irrelevant. Aber wir werden keinen Angriff auf autonome Strukturen, kein Eindringen dieser Maden in unser Haus unbeantwortet lassen. Es gibt aber auch keine Friedenszeiten, in denen wir uns zurück lehnen oder zurück ziehen dürfen. Nutzen wir die Diskussions- und Chaostage vom 10.-13. Mai dafür, uns über unsere Kämpfe und Perspektiven auszutauschen, voneinander zu lernen, verkrustete Strukturen in dieser Stadt aufzubrechen und zusammen zu kommen. Unterdrückung und kapitalistische Ordnung ist täglich, unser Widerstand auch. Und er regt sich überall in dieser Stadt. Von verschiedenen Orten nehmen wir die Rufe nach Konfrontation wahr. Lasst uns mögliche Antworten aber vor allem unseren täglichen Antagonismus zu den herrschenden Zuständen diskutieren, denn eine Antwort ist nicht nur Reaktion, nicht nur ein kurzer Moment, sondern permanent.

Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!

Unser Erdgeschoss ist und bleibt besetzt!

Liebe und Kraft unseren zwei Gefangenen vom 29.03.!

Rigaer 94

 Chronik Lafone vs. Rigaer94

Dezember 2014: Hauskauf durch Lafone Investment Limited, Briefkastenfirma mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln, Geschäftsführer: John Dewhurst

22.06.2017: Räumung des Erdgeschosses durch 300 Bullen, Bauarbeiter und Securities, Beginn der dreiwöchigen Belagerung und zahlreicher täglicher und nächtlicher Aktionen

13.07.2016: Versäumnisurteil beim Landgericht Berlin, Anwalt von Lafone, André Tessmer, taucht nicht auf, Räume werden an den Verein zurück gegeben

02.02.2017 Bestätigung des Versäumnisurteils beim Landgericht Berlin, Lafone ist führungslos, da Dewhurst bereits am

08.07.2016 zurückgetreten war, Anwalt Markus Bernau fehlt prozessfähige Vollmacht

29.06.2017 Lafone prozessunfähig aufgrund plötzlichen Todes des Busfahrers und Geschäftsführers, Colin Francis John Guille von Sark Islands, im Mai, Prozess wird auf unbestimmte Zeit vertagt

22.08.2017 Mark Robert Burton übernimmt den Posten des Direktors. Er ist außerdem noch geschäftsführender Strohmann drei weiterer Briefkastenfirmen im nordenglischen Consett Business Park

auf englisch

Madrid: Zum Gedenken an Antonio Morillo

Morillo, der Kampf geht weiter CNT-AIT

Antonio Morillo, ein Anarchosyndikalist mit Bezug zur Metroreinigung in Madrid, ist zu Hause gestorben, bevor er das 40. Lebensjahr erreicht hat. Er hinterlässt eine Partnerin und eine Tochter.

Wir möchten an diesen Gefährten erinnern, der im Kampf gegen die Bosse immer standhaft und kämpferisch war. “Es kann keinen sozialen Frieden geben, bis die Emanzipation der Arbeiter*innen erreicht ist”

Er wird immer in unserem anarchistischen Gedächtnis bleiben.

Gesundheit und Anarchie

Quelle: ist die Ausgabe nº8,April,  der Amotinadxs (monatliches Infoblatt des Local Anarquista Motín), erhalten am 9.4.2018

auf englisch / auf portugiesisch

Portugal: Proklamation der antifaschistischen Bewegung

In den letzten Wochen sind in den Medien verschiedenen Nachrichten über das Anwachsen der exremen Rechten in Portugal und über die von diesen Nazi-/faschistischen Gruppen ausgeübte Gewalt, in den Vordergrund gerückt.

Diese wachsende Welle der Gewalt ist für uns keine Überraschung. In den letzte Jahren haben wir sie angeprangert und uns organisiert, um uns der grundlosen, rassistischen und fremdenfeindlichen Gewalt entgegenzustellen. Zur Zeit gibt es mehrere antifaschistische Gruppen, vom Norden bis zum Süden, die die Aufmerksamkeit auf dieses Problem gelenkt haben. Diese Leute wurden aber durch Personen und politische Parteien diskreditiert, die den antifaschistischen Kampf auf ein Mindestmaß beschränken und die, in vielen Fällen, sich selbst als Antifaschist*innen beschreiben. Die Realität zeigt einmal mehr, dass das, was wir über solche Gruppen, wie die “Hammerskins” oder politische Parteien, wie die “Partido Nacional Renovador” (“Nationale Erneuerungspartei“) oder die neuere “Nova Ordem Social” (“Neue Soziale Ordnung“) verbreitet haben, mehr als wahr ist und dass wir andere Gruppe nicht übersehen dürfen, die verdeckt und versteckt auftreten.

Abgesehen von diesen Gruppen, werden wir nicht die aufeinanderfolgenden Regierungen übersehen, die sie ernähren und Leute mit solchen Verbindungen durch öffenliche Institutionen zirkulieren lassen.

Wir möchten auch erwähnen, dass, die Medien wieder einmal das Wort “Skinhead“ falsch verwendet haben.

In Kurzfassung, aber umso deutlich ausgedrückt, entstanden Skinheads in England. Sie waren junge Leute der Arbeiter*innenklasse, die sich mit bestimmten Aspekten der jamaikanischen Kultur identifizierten, die von afro-karibischen Migrant*innen nach England gebracht wurde, mit denen sie hauptsächlich Reggae hörten und Ska und aus diesen offensichtlichen Gründen waren sie keine Rassist*nnen oder Fremdenfeinde.

Wir sind Antifaschist*innen verschiedener Altersgruppen aus verschiedenen Teilen des Landes, mit politischen Ansichten, die sich oft unterscheiden, aber mit einer gemeinsamen Idee und einem gemeinsamen Kampf: Antifaschismus. Das heißt, und im Gegensatz zu dem, was die Medien sagen, können wir nicht mit diesen Gruppen oder Parteien von extremer Rechten verglichen werden, weil wir keine Verbrecher*innen sind. Wir rufen zu Toleranz auf, wir wollen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Chauvinismus und alle Arten von Unterdrückung, bekämpfen.

Es ist wichtig dass die Leute sich informieren, dass sie sich organisieren, dass sich sich am antifaschistischen Kampf beteiligen und antifaschistsiche Gruppen und Bewegungen in ihren Städten unterstützen.

Núcleo Antifascista de Braga, Núcleo Antifascista de Viana, Núcleo Antifascista do Porto, Núcleo Antifascista de Ovar, Núcleo Antifascista de Coimbra, Núcleo Antifascista de Lisboa – Margem Sul, Núcleo Antifascista da Madeira, Coordenadora Antifascista Portugal, Movimento “Um Ativismo por dia”, Left Pride Portugal, GRRAP, Redskins / RASH Portugal, Sharp Portugal.

Quelle: Indymedia Portugal / auf englisch

 

April 2018,

Madrid: Sportliche Tage gegegen den Rassismus

Sportliche Tag gegen Rassismus

Vorführung von : Wing Tsun, Choy Li Fut

Kampfnacht: Muay Thai, Boxkampf

veganges Abendessen, Raum für die lieben Kleinen, Distros

12. Mai um 18 Uhr

im CSOA LA GATONERA, C/ Valentín Llaguno, 32, Metro: Oporto

IV Antirassitisches Fußballturnier von Carabanchel

Anmeldezeitraum: 1.4.- 6.5.

Infos und Regeln: mundialitoantiracistadecarabanchel@mundialito-krbc

Raum für Distros und Infotisch: Bringt eure Materialien mit!

Es gibt ein Volleyballnetz und Basketbälle (keine Meisterschaft)

13. Mai, ab 10 Uhr, den ganzen Tag

Parque Eugenia  de Montijo

Anmeldung: mundialito. carabanchel@gmail.com

auf spanisch

Madrid: Präsentation des anarchistischen Magazins INFAMIA

eingegangen am 9.4.2018

Zur Präsentation des Magazins “Infamia”  werden drei Vorträge gehalten, die auf Texte der Zeitschrift selbst basieren, deren Themen uns relevant vorgekommen sind und bei denen wir die Notwendigkeit gesehen haben, darüber nachzudenken.

Samstag, 14. April:

17 Uhr:  Gespräch-Debatte um die insurrektionalisitsche Methode. Beitrag und Kritik.
-19h Gespräch: Von der Dystopie zur Realität; Macht und Technologie.

Sonntag, 15. April:
– 19h Gespräch: Gegen die Meinungsfeiiheit; die Falle der “Grundrechte”

im Local Anarquista Motín, C / Matilde Hernández, 47 Metro: Oporto

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation