Tag Archives: Frankreich

Berlin: Zwei Transparente für die 7 Angeklagten in Briancon/Gap in Kreuzberg aufgehängt

erhalten am 8.11.18

Zum Prozessbeginn gegen die 7 Angeklagten in Briancon/Gap haben wir heute in Berlin Kreuzberg zwei Transpis aufgehängt. Wir drücken damit unsere Solidarität mit den Angeklagten aus, denen der französische Staat „bandenmässige Unterstützung zur illegalen Einwanderung“ vorwirft.

Solidarität ist kein Verbrechen, Grenzen sind ein Mythos!

Gap, Frankreich: Aufruf zur Mobilisierung! – Solidarität ist kein Verbrechen

erhalten am 1.11.2018

Am Donnerstag den 8. November findet in Gap (Frankreich) der Prozess gegen 7 Aktivist_innen aus Frankreich, Italien und der Schweiz statt. Ihnen drohen Strafen von bis zu 10 Jahren Gefängnis und Geldbußen in Höhe von 750 000 €. Ihnen wird die „Bandenmäßige Beihilfe zur Immigration von Ausländern mit irregulärem Status auf französischen Boden“ vorgeworfen. Begründet wird dies mit der Teilnahme an dem Solidaritätsmarsch am 22.April 2018.

Diese spontane Demonstration war eine Reaktion auf die rassistischen und gefährlichen Provokationen der Gruppe „Génération Identitaire“. Diese hielt seit dem Vortag den Pass zwischen Italien und Frankreich „Col de l`Echelle“ völlig unbehelligt besetzt und hinderte somit sämtliche Menschen an ihren Reisevorhaben. Im Anschluss der Demo wurden 3 Aktivist_innen für 11 Tage in U-Haft genommen und mussten anschließend weitere 25 Tage in Hausarrest verbringen.

Zu diesem Fall entschied das „Conseil Constitutionnel“ (franz. Verfassungsgericht) am 6. Juli 2018, dass Menschen, die spontan/ zufällig solidarische humanitäre Hilfe auf französischen Staatsgebiet an Menschen leisten, die unter Einsatz ihres Lebens Grenzen überquert haben, straffrei bleiben.

Alle Menschen aber, die organisierte Hilfen zur Grenzüberquerung leisteten, seien zu bestrafen.

Infolge dieses Urteils wurden weitere 4 Personen festgenommen.

Gegen diese 7 Menschen beginnt der Prozess am 8.11.2018.

Die Anklage gegen diese angebliche „Gruppe“ ist die Zuspitzung der zahlreicher Repressionen und Einschüchterungsversuche, die solidarische Personen während der letzten Monate ertragen mussten. Vermehrte Gewaltanwendung im Bereich der Migration trifft alle solidarischen Menschen. Die Hauptbetroffenen dieser Gewalt sind allerdings Menschen im Exil, welche mit Gefangenschaft und Aufenthaltsbestimmungsrechten überzogen werden. Diskriminierung aufgrund des Aussehens/ der Hautfarbe, Vorwürfe von Diebstahl, gewalttätige Übergriffe, Bedrohungen mit Feuerwaffen und Einschüchterungen gehören zur täglichen Realität.

Die gegenwärtige verheerende Lage an der Grenze führt uns auch dazu, einen kritischen Blick auf die Mängel dieser kapitalistischen Gesellschaft zu werfen: die Geschichte der Sklaverei und des Kolonialismus, Plünderung der Ressourcen, Klimawandel, Korruption, imperialistische Kriege usw. sind die Grundpfeiler dieser Gesellschaft, unter deren Konsequenzen zehntausende Geflüchtete leiden müssen.

Zusätzlich zur Unterstützung der 7 Angeklagten rufen wir hiermit auch zur Solidarität mit den fortwährend entmenschlichten und kriminalisierten Menschen im Exil auf. Wir klagen die Gewalt und die gesellschaftlichen Mechanismen an, von welchen sie täglich Betroffen sind. Für eine einladendere Welt für alle!

Wir rufen zu einer Unterstützungskundgebung am 08. November vor dem Gericht in Gap auf.

Wir freuen uns über dezentrale Aktionen überall im Vorfeld und während des Prozesses!

Grenzen sind ein Mythos. Es liegt an uns sie zu sprengen.

Grenzenloser Widerstand und Solidarität!

Ausgabe 6 der französischsprachigen Zeitung Kairos erschienen

erhalten am 10.8.2018

Die Ausgabe 6 der französischsprachigen, anarchistischen Zeitung Kairos (Oktober 2018) zum Thema “Gegen Gefängnisse und ihre Wärter*innen” ist gerade erschienen. Die Papierausgabe kann bestellt werden, indem ihr eine Mail an kairosjournal@riseup.net schickt.
Auf der Seite https://kairosjournal.noblogs.org/ sind alle bisher erschienen Ausgaben verfügbar.

SAMSTAG, den 16. Juni 2018 in Bar-Le-Duc – Ein Tag gegen das Atomklo

Eule: Der Wald lädt sich in die Stadt ein Ein Tag gegen das Atomklo

französischsprachiger Informationsbrief zum Theorie- und Aktionstag am 23. Mai bei Contrainfo eingegangen,  (Der folgende Aufruf von der deutschprachigen Seite http://de.vmc.camp/ übernommen)

SAMSTAG, den 16. Juni 2018 in Bar-Le-Duc – Ein Tag gegen das Atomklo

Seit 1993 haben wir ohne Unterlass alle Hebel der legalen Opposition in Bewegung gesetzt. Wir haben uns mit allen Abgeordneten Frankreichs, der Regionen und Departements, alles aus den großen institutionellen Parteien auseinandergesetzt. Wir wurden in den Büros der Minister*innen empfangen. Ergebnis: Unsere Argumente werden völlig ignoriert und das Projekt schreitet unerbittlich voran.

Heute hat sich eine neue Generation von Aktivist*innen in der Umgebung von Bure niedergelassen. Sie haben es auf sich genommen, die strategischen Orte zu besetzen und werfen unsere Praktiken über den Haufen, während sie gleichzeitig unseren Überzeugungen neuen Schwung verleihen. Dank ihnen haben wir bereits gute Ergebnisse erzielt und das Projekt von Bure wackelt.

 Wir dürfen nicht locker lassen!

Die vergangenen Monate waren außergewöhnlich angespannt. Nachdem die Bevölkerung 20 Jahren lang durch verschiedene hinterhältige Strategien und stille Gewalt eingeschläfert und manipuliert worden ist, will der Staat jetzt mit brutaler physischer Gewalt ein Projekt durchpeitschen, das höchst gefährlich, unverantwortlich und inakzeptabel ist.

Man muss aber wohl oder übel feststellen, dass es nicht gelingt, die Opposition zu ersticken: die Mobilisierung gegen das Projekt Cigéo hat ein unerhörtes Ausmaß angenommen, durch unglaubliche spontane Versammlungen und die Bildung von 37 Unterstützungskomitees… bisher ohnegleichen. Diese schwere und emotionsbeladene Zeit hat Bindungen zementiert, die uns vereinen, hat unsere Überzeugungen gestärkt, hat es erlaubt, den Kampf national zu verankern. Wir sind sehr entschlossen, dass der 16. Juni ein entscheidender Moment wird, an dem wir auf die Machtdemonstration des Staates antworten werden mit der Demonstration unserer unbestechlichen Entschlossenheit ebenso wie der Unteilbarkeit unserer Oppositionsbewegung, die sich fortwährend erneuert!

Vorläufiges Programm

Am Vormittag nachdenken/planen (von 10 bis 13 Uhr)

Der Tag wird mit Diskussionsforen und Vorträge beginnen. Die zahlreichen Referent*innen werden in verschiedenen Workshops darstellen wie sich von vorneherein auf Gigéo ohne jegliche ernsthafte Möglichkeit von Bürgerbeteiligung festgelegt wurde. Diese Realität schweißt unsere gesamte Opposition zusammen und macht es erforderlich, dass wir unseren Kampf überarbeiten / neuerfinden.

Ihr könnt teilnehmen bei

  • Die Bürgerbeteiligung um Cigéo?! Ein Possenspiel! (Mitmachfalle)
  • Die Strategien der staatlichen Institutionen, um ein Staatsprojekt durchzudrücken.
  • Wie kann man seinen Grund und Boden verteidigen, der von unerwünschten, aber aufgezwungenen Projekten besetzt wird? (Beispiele von der Atomisierung des Territoriums und den Groupements public d‘interêt, einem „Entwicklungsfond“, in dem die Atommüllverursacher einzahlen, um Strukturprojekte dort wo Cigéo gebaut wird zu unterstützen = Akzeptanz für Cigéo mit Geld schaffen)
  • Eine andere Zukunft für die Gegend: was für eine Welt wünschen wir uns? Wie setzen wir uns durch? Warum kämpfen wir?

Am Nachmittag: Handeln (ab 14:30h)

Nur ein Motto: Der Wald Leduc in Bar-Le-Juc (Wortspiel)! Der Staat wird den Wald und seine Bewohner nicht daran hindern, sich auszudrücken!

Verteilt diese Einladung, sprecht mit allen um euch herum.

Dieser Tag wird superwichtig. Er soll helfen, unseren Kampf zu verzehnfachen!!

ZAD: Maxime hat bei der Verteidigung der ZAD seine Hand für immer verloren

Info am 25.5.18 auf französisch erhalten

Am Dienstag den 22. Mai hat Maxime bei der Verteidigung der ZAD von Notre-Dame-des-Landes seine rechte Hand verloren. Er war auf der Flucht vor einem Angriff der Polizei, nicht weit vom zerstörten Weiler „De La Chateigne“. Diese Verstümmelung erfolgte im Zusammenhang mit einer militärischen Operation, die mittlerweile schon anderthalb Monate andauert. Bereits seit dem 9. April, setzt die Polizei täglich diese, in ihrem Fachjargon, als GLI-F4 bezeichnete Waffe ein. Sie enthält 25 Gramm TNT. Überall sehen wir die schwarzen Einschlagskrater, die sie im Boden des Bocage verursacht hat. Es war offensichtlich, dass sie zu Verwundungen und Schwerverletzten führt. Innerhalb weniger Wochen haben dutzende Personen Splitter in ihrer Haut gespürt. (Siehe auch Bericht vom Medizinischen Team / Sanitäter*innen der ZAD vom 29. April)

Heute ist es eine Hand, die abgerissen wurde.

Frankreich: Bilanz der Woche vom 23. – 29 April 2018 – Zad von Notre Dame des Landes – Polizeiarbeit verletzt!

erhalten am 2.5.18

Diese Woche, während dieser Periode der „Feuerpause“ und der einfachen “Säuberung der zerstörten Lebensräume und der Aufrechterhaltung der Ordnung”, beklagen wir, das „Medizinische Team der Zad“ & das Kollektiv von Sanitäter*innen , 33 Verwundete, wobei 14 Personen, von „Grenades de Désencerclements“ getroffen wurden, darunter eine Bauch- und eine Gesichtsverletzung und ein Person, die evakuiert werden musste. 12 von Flash-Balls getroffene Personen, einschließlich Bauchverletzung und Fraktur. 2 Personen mit Verletzungen im Brustraum, eine Person, die eine Panikattacke erlitten hat, gefolgt von einem Zustand einer postraumatischen Belastungsstörung aufgrund eines Gasangriffs und körperlicher Handlung: Atemnot durch Einwirkung der Polizei, ; 2 Personen mit Hörtrauma durch die Granate des Typs GLI-F4 ; 1 Person erleidet Verbrennungen durch den Fall einer heißen Tränengaskartusche, ; 1 Person ist vom Gas intoxiniert.

Hinzu kommen die kurz-, mittel- und langfristigen Folgen der verschiedenen Verwundungen, Schwierigekeiten sich zu bewegen, beim Fahren, ,heftiger und anhaltender Schmerz, Narbenbildung, Arbeitsunfähigkeit, zahlreiche posttraumatische Belastungssyndrome …
Wir erinnern daran, dass seit dem 9. April, dem Beginn der Zwangsräumungen, 305 Verletzte registriert wurden. Diese Zahl ist immmer noch zu niedrig, weil nicht alle Verletzten durche unseren medizinischen Stationen unterstützt wurden.

Genauer möchten wir über den Evakuierungsfall dieser Woche berichten. Eine Person ging zu einem medizinischen Posten und hatte einen tiefen Riss am unteren Oberschenkel, über dem Knie. Zwei Tage später zeigten sich Anzeichen einer Infektion. Also haben wir uns entschieden, die betreffende Person ins Krankenhaus zu überführen. Sie musste operiert werden, um den Splitter von zwei Zentimeternn zu entfernen. Sie wurde mit vier Stiche genäht und benötigte eine Antibiotikatherapie.

Dieser Splitter ist eines der Teile, das für den Mechanismus einer Art Granate verwendet wird. Dies ist der vierte Fremdkörper dieser Art, den wir seit Beginn der Vertreibungen im Fleisch finden. Einer wurde aus einem Oberschenkel extrahiert. Für die anderen drei Verletzten war die operative Entfernung im Operationssaal notwendig (wie oben beschrieben). Die zweite Person, die in den Krankenhausdienst überwiesen worden war, hatten Splitter in gefährlicher Nähe zur Wirbelsäule (1 oder 2 cm). Die dritte Person hatte den Splitter in der Wade.

Wir sind deshalb heute sehr besorgt, Splitter im tiefe Gewebe zu finden und auch in der Nähe lebenswichtiger Bereiche. Diese üngünstig liegenden Splitter können dramatische Folgen für die Betroffenen haben. Wir warnen die Präfektur und die Gendamerie erneut: Es ist für die Sicherheit der Menschen unbedingt notwendig, dass es aufhört!

Hier sehen wir seit dem 9. April weiterhin den potenziell tödlichen Einsatz von Polizeiwaffen, die verletzen, verstümmeln, traumatisieren und bald töten, wenn diese Brutalität des Einsatzes fortdauert.

auf französisch

ZAD: Zur aktuellen Entwicklung

erhalten am 13.4.18

Seit dem Morgen (6:30) wurden sehr wichtige Gerätschaften der Polizei zu verschiedene Stellen verlegt.(..), wie z.B. an der D81 von La Rolandière nach La Saulce, bis zur Wardine, Fosses Noires et Lama Fâché und zu verschiedenen anderen Orten und Straßen. Sie haben zumindest die Wardine, La Grée umzingelt und versucht, die Räumlichkeiten zu betreten. (Während der heutigen Polizeiaktion sind bisher drei Personen in Gewahrsam genommen worden) Die Präfektur hat erklärt, dass der Zweck dieser Operation wäre, Verhaftungen durchzuführen.  Nachdem letzte Nacht endlich das Ende der Räumungen verkündet wurde, will die Regierung jetzt Rache an denen nehmen, die die ZAD verteidigt und Widerstand geleistet haben, um die Orte des Lebens zu retten.

Solidarität mit der ZAD aus dem Wiradjuri Gebiet, im sogenannten Australien

erhalten am 13.4.18

Seit fast einem Jahrzehnt ist die ZAD in Notre-Dame-Des-Landes eine, von der französischen Republik befreite, Autonome Zone. Aktuell wird diese Zone durch eine gewaltige Polizeioperation angegriffen, die auf die vollständige Vernichtung dieser Saat einer anderen, möglichen (von der Logik des Kapitals befreiten) Welt, abzielt.

ZAD Partout!

Notre-Dame-de Landes, Frankreich : Bericht der Gruppe der Sanitäter*innen

eingegangen am 10.4.2018

Die Gruppe der Sanitäter*innen hat uns eine unvollständige Bestandsaufnahme dieses sehr angespannten Tages übermittelt.

Mindesten dreißig Personen wurden im ersten Hilfebereich behandelt, während mobile Teams sich um leichtere Verletzungen kümmerten, die nicht erfasst wurden.

Zwei ernsthaft verletzte Personen mussten evakuiert werden, um ins Krankenhaus eingeliefert zu werden und vier Personen wurden aufgrund von Verletzungen behandelt, die als schwer beurteilt wurden.

Die meisten Verletzungen wurden durch Splitter der eingesetzten “Grenades Désenclerclantes” verursacht. *(darunter auch im Gesicht und den Brustbereich), Schüssen von Flaschballs (LBD) (wiederum im Brustbereich) und durch das Tränengas, das den ganzen Tag über abgefeuert wurde.

Darüberhinaus wurden ab dem späten Nachmittag viele Granaten des Typs GLI-F4 festgestellt. (Diese verursachten z.B. die sehr ernsthafte Fußverletzung eines Demonstranten letzten August in Bure).

Das Sani-Team ist für die kommenden Tagen in tiefer Beunruhigung).

*diese Granate wird im englischsprachigen Raum auch “Hornissennest” genannt, weil sie harte gummiummantelte Teile zerstreut, wenn sie explodiert, die potentiell zum Tode führen können

Aufruf aus Notre-Dame-des-Landes: Kommt in die ZAD!

La Chèvrerie, zerstört am 10. April
Die kollektive Hütte von Vraies Rouges, von Zerstörung bedroht
Eine Hütte von Vraies Rouges, die die englischsprachige Bücherei der ZAD beherbergt, von Zerstörung bedroht
Eine weitere Hütte von Vraies Rouges, von Zerstörung bedrohter Wohnraum

Durch den Schlag des faschistoiden Staates wurden selbstverwaltete Strukturen im Osten des Gebiets zerstört.  Kommt zahlreich in die ZAD, um die Verteidigung zu verstärken oder unterstützt die Bewegung dezentral in euren Städten.

Treffen wir uns im “Camp Des Cheveux Blanc” um eine möglichst kollektive Aktion als Antwort zu organisieren.

Die Bullen haben ein weites Gebiet umstellt, das Zentrum liegt östlich bis zur Grée und den “Vrai Rouges”.

Die Gefährt*innen bitten um Verstärkung, um der ständigen Repression, die vom Staat auferlegt wird, zu widerstehen. (…)Angesichts einer ungleichen und dominanten Kraft, versuchten die Gefährt*innen  auf jede mögliche Art Widerstand zu leisten. Die Chevrerie (*wurde inzwischen leider bereits zerstört)  und Les Vrais Rouges sind immer noch in Gefahr, zerstört zu werden. Wir rufen zur Unterstützung auf!

Wir müssen uns auch verschiedenen technischen Problemen stellen

Vergesst nicht eure Ausrüstung, die eure Identifikation erschwert und eure Gesundheit schützt.

Wenn ihr euch eigenverantwortlich organisiert,  wäre das perfekt, es gibt aber Begrüßungsstrukturen, die euch nützliche Informationen geben können.

Quelle: zadresist.antirep.net / auf italienisch

Frankreich: Info über neue Repression gegen Anarchist*innen

erhalten am 4.4.18

In der letzte Woche ereignete sich eine neue Welle der Repression gegen Anarchist*ìnnen in Frankreich. Fast zur selben Zeit haben an mehreren Orten Razzien stattgefunden. Am 27. März wurden in Toulouse zwei Häuser durchsucht und zwei Leute in Untersuchungshaft genommen. Sie wurden aber in die 300 km entfernte Stadt Limoges verschleppt. Freigelassen wurden diese zwei Personen erst 38 Stunden später, nach einer langen Vernehmung, bei der es um ihre politischen Einstellungen und sozialen Netzwerke gehen sollte.

Gleichzeitig gab es auch eine Razzia in Limoges selbst. Dort wurde eine Person in Untersuchungshaft genommen, während im 500 km entfernten Amiens ihre Familie ebenfalls eine Durchsuchung und Verhöre erleiden mussten. Für diese Person wurde bis zu einem Jahr Untersuchungshaft angeordnet, die verlängert werden kann.

Am nächsten Tag gab es in der kleine Stadt Amber Durchsuchungen von drei Häusern. Drei Leute wurden in Gewahrsam genommen und sie befinden sich jetzt auch für bis zu zwei Monate in Untersuchungshaft, die zweimal verlängert werden kann. Die Anklage erwähnt Unruhestiftung in einer organisierten Gruppe; die Ermittlungen laufen noch.

Die Massenmedien haben bisher nur Limoges erwähnt und berufen sich auf die Inbrandsetzung mehrerer Fahrzeuge auf einem Polizeigrundstück. Lasst uns daran erinnern, dass es während des Prozesses für die angezündeten Polizeiautos im letzten Oktober in ganz Frankreich feurige Solidaritätsaktionen gegeben hat, vor allem in Toulouse, Clermont Ferrand, Limoges, Grenoble, in Paris und Umgebung, Marseille…

Basierend auf dem, was im Rahmen der Ermittlungen gegen die zwei Leute aus Toulouse gesagt wurde, können wir feststellen, dass es während einer strafrechtlichen Ermittlung eine akkustische und physische Überwachung über mehrere Monate gegeben hat. Danach erfolgte am 20. Oktober eine Überwachungsanordnung, die am 13. Dezember erneuert wurde.

Es ist sicher davon auszugehen, dass diese Überwachung nicht nur die vernommenen Personen, bzw. nur diese Städte betrifft.

Es scheint, dass der Staat die ungenaue Bestimmung „kriminelle Vereinigung“ benutzt, um die Beziehungen der Leute, die Räume, die sie besuchen, ihre Art, sich zu organisieren, ihre politischen Ideen und Praktiken zu kriminalisieren. Dieses gibt ihm viel Spielraum dafür, wen sie mit einbeziehen können, wie z.B. diejenigen, die in einem besetzten Haus essen, sichere E-Mail Listen verwenden, sich an Aktionen beteiligen, Besprechungen organisieren, miteinander kommunizieren oder sich in Bewegung setzen.

Der Umgang mit Repression ist jedoch nicht neu und in den letzten Jahren wurde für Anarchist*innen und Anti-Autoritäre Gefängnis immer konkreter.

Nach dem Anzünden eines Polizeiautos im Jahre 2016 wurden mehrere Leute eingesperrt. Ein Gefährte ist jetzt seit über einem Jahr im Gefängnis, verurteilt zu fünf Jahre Haft, wovon die Hälfte abzuleisten ist. Die Gefängnisverwaltung hat versucht, seinen Aufenthalt besonders schwierig zu gestalten. Desorientierende Umzüge in neue Zellen wurden angeordnet oder es wurden ihm Besuche und Postsendungen vorenthalten.

Im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Atommülllagerstätte in Bure wurden weitere Gefährt*innen eingesperrt. Eine andere Person verbrachte einen Monat im Gefängnis, bevor sie mit einer viermonatigen bedingten Haftstrafe freigelassen wurde, während drei weitere Personen noch im Gefängnis waren, darunter eine Person seit November, die zu acht Monaten verurteilt wurde und zwei weitere, zu drei.

Ende 2017 bekamen einige Besetzer*innen eine Kostprobe vom Gefängnis, für …. Hausbesetzung.Der Staat hat einen neuen Weg gefunden, Hausbesetzungen durch Anklagerhebung wegen Einbruchs zu verhindern. Drei Menschen verbrachten deshalb eine Woche im Gefängnis, während ein anderer vier Monate lang drinnen war. Die Staatsanwaltschaft strebte eine einjährige Freiheitsstrafe gegen diese Person an, doch in letzter Minute beschlossen die Richter, ihn zu zwei Monaten Freiheitsstrafe und zwei weiter, an Bedingungen geknüpfte Monaten Haft zu verurteilen. Dies bedeutete, dass er, zusammen mit seiner Untersuchungshaft, zwei weitere Monate im Gefängnis mehr verbringen musste, als zu denen er verurteilt wurde.

Es ist wichtig, dass wir uns über unsere Solidarität klar sind und standhaft bleiben,  um diese gerichtlichen Strategien zunichte zu machen. Und denken wir daran, dass Solidarität keine Grenzen kennt und dass der französische Staat mit seiner großen kulturellen und wirtschaftlichen Reichweite in allen Ecken der Welt präsent ist.

Wir sind alle Verbrecher*innen. Also beteiligt euch an der Vereinigung!

auf englisch

Bure, Frankreich: Der Widerstand wird auch nach dem staatlichen Angriff weiter gehen!

https://www.youtube.com/watch?time_continue=477&v=Xr3bWTX0uM8

Dieses Video ist eine Zusammenstellung der  Ereignisse  des 22. Februar, die in den frühen Morgenstunden begonnen haben.
Musik: ZAD Social Rap (https://soundcloud.com/zadsocialrap/bure)

 

Auf Contrainfo sind, auf französisch, zahlreiche Informationen, Stellungnahmen, “Ticker”-Berichte und Reaktionen zur Räumungsaktion der Militärpolizei (Gendamerie) am 22. Februar 2018 gegen die Waldbesetzung im Lejuc Wald eingegangen. Der Einsatz begann bereits in den frühen Morgenstunden  und im Verlaufe des Tages drangen die Einsatzkräfte auch in das Widerstandhaus “Maison de Résistance” des Dorfes Bure ein.

Wenn nicht anders angegeben, ist die Quelle der folgenden Textauszüge die Seite vmc.camp, auf die sich unterschiedliche Gruppen berufen.

Am Morgen des 23. Februar befinden sich noch sieben Personen in polizeilichem Gewahrsam. Einer Person wird am Nachmittag des 23. Februar der Prozess in einem Schnellverfahren gemacht. Dies wird damit begründet, dass die Person nicht identifiziert werden konnte. Fünf weitere Personen, die im Widerstandshaus BZL festgenommen wurden, konnten ebenfalls nicht identifiziert werden, sollen aber frei gelassen werden – sie haben sich ja nur ganz legal im Haus aufgehalten!

Update 23.2. um 18 Uhr: Zwei Personen haben ihre Aburteilung in einem willkürlichen Schnellverfahren abgelehnt und bleiben deshalb bis zu ihrem Prozess am 19.3. in U-Haft, das Gericht nimmt Wiederholungs- und Fluchtgefahr an. (…) Drei weitere sind zum 12. 6. – wenige Tage vor der Großdemo vom 16.6. in Bure – für ihren Prozess geladen. Es geht bei den Vorwürfen um Widerstand, Beleidigung und die Weigerung der Betroffenen ED (Fingerabdrücke, etc.) behandelt zu werden. Quelle: http://de.vmc.camp/

Stellungnahme vom 22. Februar

Resultat der Situation bis 16 Uhr, inmitten dieses langen, langen Tages. Es gibt nicht viele Worte, um alles zu beschreiben, was seit heute Morgen passiert ist. Die Zerstörung von Lebensorten, die wir so mögen. Und auch keine Worte, um die Emotionen zu beschreiben, die wir empfinden, wenn wir die mehr als siebzig Kundgebungen sehen, die dem aktuellen Stand nach, überall in Frankreich vorbereitet werden. Wir werden im Lejuc Wald weiter kämpfen, wie anderswo auch.

(…) Diese Räumung bedeutet in keinem Fall das Ende des Widerstands in Bure. Für die kommenden Wochen und Monate werden wir die Organisierung und Koordination des Widerstands auch außerhalb des Waldes fortsetzen müssen. Zudem rufen wir bereits seit einiger Zeit dazu auf, am Wochenende (2.-4.März) nach Bure zu kommen.Auch wenn sich das Programm voraussichtlich durch die neuen Ereignisse ändern wird, hoffen wir auf eine bereite Mobilisierung.

Informationen zum staatlichen Angriff:

  • Zur Zeit befinden sich fünf Personen auf Polizeistationen, bei mindestens vierzehn Personen wurde eine Personalienfestellung vorgenommen.
  • Die Bullen haben von 11:30 bis 15:30 das Widerstandshaus “Maison de résistance“ durchsucht
  • Baumbesetzungen wurden geräumt, die BesetzerInnen aber nicht verhaftet
  • Planierfahrzeuge und Nutzfahrzeuge haben mit der Zerstörung von Leberäumen begonnen.
  • In Biencourt wurde in einem Haus ein Empfang für Unterstützer*innen eingerichtet
  • Bis jetzt finden mindestens siebzig Kundgebungen in ganz Frankreich gegen den staatlichen Angriff statt.

Auszug  einer Stellungnahme der BesetzerInnen gegen das Atommüllendlager in Bure, vom 23. Februar, die die Entschlossenheit des Widerstands verdeutlicht:

Wir sind da, wir bleiben da!

“(,,,)Anders als die Präfektin von La Meuse und der Staatssekretär Sébastien Lecornu, die gestern im Wald Lejuc, mit den Kameras von BFM TV  herumstolzierten und sagten, dass die Räumungsaktion beendet wäre und dass der Wald erneut die schlimmsten Abfälle des Atomkraftsektors aurnehmen könne, haben Frühaufsteher*innen und Nachteulen, von der Dunkelheit profitiert, um ihre Nester,  oben auf den Bäumen, wieder neu zu bauen. (…)

Sie dachten, sie könnten uns mit dieser Operation, mit großer Verstärkung durch Drohnen,. Hubschraubern und Planierraupen  zum Fall bringen, allerdings  sind wir immer noch hier. Wir werden keinen Winterschlaf halten. Wir werden Widerstand leisten, immer und immer wieder.

Im Herbst 2012 versuchte die Operation Cesar die ZAD von Notre Dame des Lande zu beenden. An einem Tag, haben die Polizist*innen versucht, verschiedene Orte des Lebens zu zerstören und geglaubt, dadurch den Kampf zu unterdrücken.  In Wirklichkeit waren sie auf einem Brandherd. Die Revolte hat sich lediglich verstärkt. Wir werden in Bure alles dafür tun, dass der Lejuc Wald ihre neue Operation Cesar wird. Die gestrigen Mobilisierungen überall in Frankreich zeugen von unserer Hartnäckigkeit. (…)

Infos auf: vmc.campde.vmc.camp (deutschsprachig)

Notre-Dame-des-Landes, Frankreich: Erklärung nach dem 10. Februar im Namen der Bewegung gegen den Flughafen

eingegangen auf französisch am 14.2.18

Die Party war schön! Vielen Dank! Die Party war schön!

Sie hat in Notre-Dame-des-Landes Zehntausende von Menschen (30 bis 40.000) aus ganz Frankreich und darüber hinaus versammelt, um gemeinsam das Ende der „Erklärung des Öffentlichen Nutzens (DUP)“ zu feiern und die Zukunft der ZAD zu unterstützen und war von Regen begleitet.  Wir danken allen, für die Unterstützung aller Initativen oder Erkundungen im Gebiet. Nochmals vielen Dank an die vielen Freiwilligen von hier und anderswoher, die diese Feier zu einem Erfolg werden ließen. Danke an die Unterstützungskommitees, die unseren Mobilisierungen immer treu geblieben sind und danke für die Organisation der Busse. Der Kampf war großartig und für eine lange Zeit sind die Lebensentwürfe der ZAD interessant geworden, vor allem durch den Austausch, zu dem sie anregen.

Nach dem Sieg über die erste Phase des Kampfes (Aufgabe des Flughafens, Außerkrafttreten der DUP) ist die Zeit reif für die zweite Phase, in der die bereits begonnenen Aktivitäten fortgeführt und weiterentwickelt werden sollen, um neue Aktionsfelder zu schaffen. Diese verschiedenen Versuche und Konstruktionen wollen wir heute ohne ohne behördlichen oder polizeilichen Druck „Wurzeln schlagen lassen“, Alle, die an der Feier teilgenommen haben, werden bis zum 31. März und danach wachsam sein. Sie sind gekommen um

– die Ablehnung aller Zwangsräumungen zu bekräftigen

– der Forderung, die institutionelle Umverteilung von Land zu beenden, Nachdruck zu verleihen

– den Bedarf an Zeit zu betonen, um die Zukunft aufzubauen.

Einen großen Dank auch für die mitgebrachten Bäume und Triebe, die die Bewurzelung des Bocage (Hecken-Landschaftstyp in Westfrankreich) symbolisieren: Wir werden sie pflanzen, sobald es die Natur erlaubt.

Ein riesiges Dankeschön an die verschiedenen Kämpfe, die unsere Freude teilten: wir vergessen sie nicht. Sie haben uns gesagt, dass sie durch uns Hoffnung schöpfen. Wir werden gemeinsam für den Aufbau einer Gesellschaft kämpfen, die nicht gewinnorientiert, sondern solidarisch ist!

Die Zad wird leben!

12. Februar 2018

Quelle: zad.nadir.org

ZAD, Notre Dame des Landes: Zwischenbilanz zum 10. Februar im Namen der Bewegung gegen den Flughafen

 

eingegangen auf französisch am 12. Februar 2017

Notre Dame des Landes, 10. Februar 2018

Im Rahmen der Mobilisierung rund um den 10. Februar und um die Weichen für die Zukunft zu stellen, sind bereits heute 30.000 Leute in die ZAD gekommen. Zwei Umzüge verließen Gourbi und Saint-Jean-Du-Tertre, begleitet von acht Musikkapellen und zehn Chören aus dem ganzen Land, einem Molch, einem Krokodil und einem riesigen Drachen. Sie wurden auch genutzt, um andere umstrittene Projekte vorzustellen. Alle kamen dann auf einem der Felder der Farm von Bellevue zusammen, wo ein hölzernes Symbol des Flughafenprojekts mit musikalischer Untermalung, im Geiste des Karnevals und aus Freude über den Sieg unseres Kampfes, verbrannt wurde. Weitere Gruppen strömen herbei, während die Party am Abend weiter gehen wird. Wir sind bereits jetzt vollkommen zufrieden mit dieser Mobilisierung und Demonstration der Unterstützung für das Projekt, die getragen wird von den verschiedenen Elementen des Kampfes für die Zukunft diese einzigartigen Gebietes. Zunächst zeigt diese Mobilisation auch, eine Verweigerung aller Versuche, die gegenwärtigen EinwohnerInnen der ZAD im Frühjar zwangszuräumen.  (…)

Quelle: zad.nadir.org

 

Bure, Frankreich: Gerichtsverhandlung in Bar-le-Duc gegen zwei Aktivisten am 13. Febuar erfordert Solidarität

verschiedene Mobilisierungstexte auf französisch in den letzten Tagen erhalten

Anlässlich des Prozesses vor dem Gericht in Bar-le-Duc am 13. Februar bitten wir um zahlreiches solidarisches Erscheinen. Wir waren über 500 Demonstrant*innen am 14. August, 2016, um die gewaltige Anti-Besetzungs-Betonmauer niederzureißen. Diese wurde von Andra errichtet, um den Protest einzudämmen und zu verhindern, dass der Wald Lejuc wieder zurückgeholt wird. Für viele Leute war dieser Tag uberwältigend und auch heute noch fehlen die Worte, um zu beschreiben was er für die Teilnehmenden bedeutet hat. Es passiert nicht jeden Tag, dass wir eine gewaltige Mauer einreißen, um die Errichtung einer atomaren Wüste zu verhindern und auch nicht so oft, dass wir uns als Teil einer kollektiven Kraft fühlen können.

Vor allem hat dieser Fall der Mauer unsere Träume in einem Gebiet im Departement Maas erblühen lassen, in dem sich jeden Monat neue Leute ansiedeln und wo die Bäume des Waldes von Lejuc immer noch sehr lebendig und bewohnt sind.

Eineinhalb Jahre später, praktisch als Neujahrsgruß, hat die Staasanwaltschaft zwei Leute vorgeladen, um sie die gesamte Strafe für diesen kollektiven Akt der Sabotage zahlen zu lassen.

Das ist ein weiteres Manöver im Rahmen der systematischen (und in letzter Zeit häufiger angewendeten) Strategie, den Kampf durch das Geräusch von Stiefeln und den schwarze Roben in Gerichtssälen zu ersticken.

Am gleichen Tag wird ein weiterer Gefährte wegen Verleumdung des Kommandanten Bruno Dubois aussagen, weil er erklärt hat, während seiner Festnahme bei einer weiteren großen Demonstration vor den Toren von Andra am 18. Februar 2017 von ihm gewürgt worden zu sein.

Wenn jeder Moment polizeilicher oder juristischer Reprepression, wie wir sie seit Monaten erleben, eine Möglichkeit ist, uneingeschränkte Solidarität unter Beweis zu stellen, dann verfügt diese Gerichtsverhandlung am 13. Februar, in der versucht wird, zwei Rentner für den “Mauerfall” bezahlen zu lassen, über hohe Symbolkraft. Andra will den Prozess gegen den ganzen Widerstandssommer 2016, nämlich die gesamte vielfältige Widerstandsbewegung gegen Atommüll, die seitdem neue Kraft entwickelt hat und die Möglichkeit des Übergreifens auf weite Kreise ganz unterschiedlicher Leute entstehen lässt. Wie gewöhnlich wollen sie uns verängstigen, isolieren, auseinanderbringen. Aber wie werden uns niemals atomatisieren.

Als die Mauer fiel, waren wir dort (persönlich oder aus Unterstützung). Wir werdem am 13. Februar dort sein. Wir sind alle Mauer-Bezwinger*innen

weitere Infos (deutschsprachig) auf: http://de.vmc.camp/

Bure: Einladung zu einem Wochenende (2.-4. März) in Bure

französischsprachiger Einladungstext am 26.1. eingegangen

Der 17. Januar, als Tag, an dem das Flughafenprojekt von Notre-Dame-des-Landes offiziell aufgegeben wurde, hat gezeigt, dass eine große und vielfältige Bewegung in der Lage ist, mit der Beharrlichkeit des Staates fertig zu werden.

Diese Erfahrung soll auch den Kampf in Bure gegen das dortige Endlagerprojekt für hochradioaktiven Abfall, der französischen Atommüllagentur ANDRA, neuen Schwung verleihen. Deshalb wollen sich am Wochenende (3.-4. März) die  Initiativen des Widerstandes, Unterstützer*innen und Einzelpersonen vor Ort treffen, um die Besetzung zu stärken.

Es ist der richtige Moment, zusammenzukommen und sich zu organisieren und auch Hoffnung, den Kampf gegen Atomkraft überall zum Leben zu erwecken.

Wer dem Weg nach Bure zu weit sein sollte, ist herzlichst eingeladen, sich mit dem dortigen Widerstand unter burepartout (at) riseup.net in Verbindung zu setzen, um dort eigene Ideen vorzustellen oder Wünsche zu äußern. Evtl. bietet sich die Möglichkeit auch über Solidaritäsveranstaltungen oder Unterstützungsaktionen zu berichten.

Es folgt das provisorische Programm für das Wochenende

Freitag:

ist der Anreise- und Begrüßungstag. (Aber auch bereits vorher gibt es immer verschiedene Dinge zu tun und fantastische Mahlzeiten zu teilen)

Treffpunkt ist das BZL (la Maison de Résistance), Haus des Widerstands), in der “2 rue de l’Eglise” in Bure.


Samstag:

Treffen ab 10 Uhr zum Frühstück am Haus des Widerstands / Ab 10:30 geht es dann gemeinsam in den Wald, wo es eine “Kollektivküche” geben wird / weitere gemeinschaftliche Tägigkeiten sind u.a. Beteiligung an der Widerstands-Baustelle im Wald / Klettern, Malerei (auf freien Betonflächen)

Abends dann im  “Haus des Widerstands” Abendessen, Lieder und Lesungen

Sonntag:

Diskussionstag, Vorstellung der Initiativen / Überblick über den Widerstand / über das Vorhaben von ANDRA / über die nächsten Schritte, Fristen und Repression, Diskussion in Kleingruppen über Handlungsfelder der Initiativen.

Party-Abend, für alle, die noch bleiben wollen und die gemeinsamen Tätigkeiten am nächsten Tag (bzw. Tagen) fortsetzen können. 

Wichtige Infos zur Infrastruktur und Tipps:

Anreise:

Falls ihr Platz in eurem Auto haben solltet, oder eine Mitfahrgelegenzeit sucht, zögert nicht unsere „Mitfahrzentrale“ (https://covoit.vmc.camp/index.php) zu nutzen.

Wenig Plätze wird es im “Haus des Widerstands” geben, außerdem gibt es dort Zeltmöglichkeiten im Garten. Es gibt auch die Gelegenheit  im Wald in Hütten zu schlafen oder zu zelten. Wem das zu kalt sein sollte, der kann Kontakt unter logistiquedodobure (at) riseup.net aufnehmen.:

Mitgebracht werden sollten

  • (der gewählten Übernachtungsform entsprechend: Zelte, Isomatte, warme Schlafsäcke, Decken …) auf jeden Fall feste, warme Schuhe, warme Socken …
  • Farben für die Wand (Es ist noch Platz!)
    USB-Sticks,
    falls ihr Broschüren, Filme und andere Materialien für Unterstützungsveranstaltungen benötigt
  • Ihr sollte auch wissen, dass es im Umkreis von 15km keine Geschäfte, Geldautomaten, Tabakläden usw. gibt, und es deshalb besser ist, im Voraus zu planen.

Weitere Informationen auf: https://vmc.camp

Notre-Dame-des-Landes, ZAD: Mobilisierungsplakat für den 10. Februar

Für eine Zukunft ohne Flughafen!

Alle in die ZAD (Zone à défendre-zu verteidigende Zone)

10. Februar um 10:30 Uhr

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Flughafen in NDDL verhindert – Die ZAD verteidigen und erweitern!

Nach über 45 Jahren Widerstand gegen das unnütze Grossbauprojekt des Flughafens in Notre-Dame-des-Landes (nähe Nantes FR) hat die Bewegung das Scheitern des Projektes erreicht. Der “Ministerrat” entschied, dass statt des Grossflughafens ein Ausbau des bestehenden Flughafens “machbarer” erschien. Nun wird weiter versucht gegen die “Unrechtszone” einer “Ultralinken Blackbloc-Szene” zu hetzen, die die Regierung räumen lassen will. Gegen die Spaltung des Widerstandes und seines Riesenerfolges gegen die Grossindustriellen Interessen hat die Vollversammlung der Flughafengegner*innen am selben Tag einen gemeinsamen Text veröffentlicht, indem der Verbleib sämtlicher Bewohner*innen des Gebietes, inklusive der “neuen” Besetzer*innen, gefordert wird. Für den 10. Februar wird an einer Großmobilisierung festgehalten – zehntausende werden in Notre-Dame-des-Landes erwartet.

Quellen: Poster, samt dem inzwischen veralteten Mobilisierungstext am 21. Dezember 2017 bei Contrainfo eingegangen. Der aktualisierte Text wurde von barrikade.info übernommen.

“Versammlung der Bewegung” zur Aufgabe des Flughafens von Notre-Dame-des-Landes

eingegangen auf französisch am 20. 1. 2018

Mit der Aufgabe des Flughafens von Notre Dame de Landes erleben wir einen wichtigen Moment für unsere gemeinsame Zukunft.

Während die Zukunft dieses Gebiets das Thema medialer Hirngespinste ist, nehmen wir uns unsere Zukunft und die ganze Bewegung unternimmt konkrete Schritte ihrer Gestaltung.

Wir beziehen uns auf 10 Jahre gemeinsamer Praxis, Versammlungen, Treffen, landwirtschaftliche Tätigkeiten, Alltagsleben, Organisierung von Veranstaltungen usw.

Wir haben eine Konsensbildung geschaffen, die die Basis unserer Funktionsfähigkeit ist. Unser Arbeit an gemeinsamer Reflektion und Austausch führte 2015 zu einer Einigung über 6 Punkte. Sie sind es, was wir heute gemeinsam verteidigen.

-Seit mehreren Monaten ermöglicht es uns die Nutzungsversammlung, dass wir uns zu verschiedenen Themen organisieren.

-Die Hypothesen über die Zukunft, die die möglichen rechtlichen Formen für dieses Gebiet erörtern.

-Landbesitz:Nutzung, Verteilung, Status

-Sowohl internes, als auch externes Konfliktmanagement (mit Gemeinden in der Nähe, offizielle Stellen usw.)

-(Habitat, Landbau, Straßen), die wir gemeinsam selbst verwalten,

Es wird lange Diskussionen und intensive Arbeit erfordern, eine detaillierte Formulierung für unser Projekt zu entwickeln und wir benötigen Zeit, die Methoden zur Umsetzung zu finden.


Versammlung der Bewegung am 18. Februar 2018

Mobilisierung zur ZAD in Notre-Dame-des-Landes am 21. Oktober 2017

französischsprachiger Mobilisierungstext am 11.10.2017 eingegangen

ZAD de Notre-Dame-de-Landes

Mit einem Aktionstag am 21. Oktober, soll das Fundament für eine Zukunft ohne Flughafen, durch eine neue Stufe der  gemeinsamen  Bewirtschaftung des Gebietes der  ZAD, geschaffen werden.

Der 21. Oktober wird mit einer Demonstration beginnen, die “mit landwirtschaftlichen Geräten in der Hand” zu den neu angelegten Flächen gehen wird. Nach einem Picknick sind alle eingeladen, sich an Landwirtschaft,  Aufbau und anderen Arbeiten auf diesen Flächen sowie an kleinen Spaziergängen durch die Umgebung, zu beteiligen.

Es wird auch Diskussionen zum Austausch über die gegenwärtigen Herausforderungen und die Folgen für die Bewegung  geben. Der Abend geht weiter mit Kantine, Bar und Konzerten.

Für weitere Informationen (auf französisch): zad.nadir.org

Besançon, Frankreich: Soli-Aktion mit den Aufständischen in Hamburg im Rahmen des G20-Gipfels

eingegangen am 10.7.2017
Einige in Besançon, während des G20 in Hamburg, gesprühte Parolen. Andere Slogans, wie „G20 : Welcome to Hell“, „Contre le G20 et son monde” (Gegen den G20-Gipfel und  seine Welt)  oder “Sauvez la nature, détruisez la civilisation” (A)  (Rettet  die Natur, Zerstört die Zivilisation-(A)) konnten leider nicht fotografiert werden, weil sie rasch vom städtischen Reinigungsdienst entfernt wurden.
Hamburg brennt (A)
Nieder mit dem Kapital. Kein G20 (A)
Solidarität mit der Revolte in Hamburg. Kein G20
Hamburg unkontrollierbar! No G20“ auf dei Fassade des SDF Büros gesprüht (Eine Sicherheitsfirma, die Alarm- und Überwachungssysteme unter anderem in Supermärkten installiert)
Weder Gesetze, noch Bosse
Weder Gesetze, noch Macron
Solidarität mit den Migrant*innen
Nieder mit der Despotie des Kapitals
Wohnung für Alle, Eigentum für Niemanden

Frankreich: Gegen G20- SNCF erneut Kollaborateur mit dem Polizeistaat

Information als Mail erhalten

Die Kontrolleure und das Bahnhofspersonal der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF wurden durch ein offizielles Schreiben der Befehlsstelle des Sicherheitspersonals dazu veranlasst, ihr bereits seit dem 3. Juli  verdächtige Bewegungen oder reisende Gruppen zu melden, die in Richtung Deutschland, der Schweiz oder Belgien unterwegs sind und gegen den G20 Gipfel in Hamburg protestieren könnten. Besonderer Augenmerk richtet sich auf Personen aus dem ZAD-Umfeld und aus dem Alpenraum .

In der Vergangenheit gab es bereits einen ähnlichen Aufruf der SCNF, MigrantInnen in ihren Zügen zu denunzieren.

Rennes: Wenn ein Polizist seine Waffe zieht, landen fünf Demonstranten im Knast

Wenn ein Bulle seine Waffe zieht, landen die Demonstrant*innen im Knast. Nein zur Kriminalisierung der Sozialen Bewegung.

Nachricht erhalten von der ZAD

Zwischen den beiden Runden der Präsidentschaftswahlen fanden am 27. April in vielen Städten in Frankreich Demonstrationen  unter dem Motto, „Weder Le Pen, noch Macro statt” Auch in Rennes fand ein Protestmarsch statt, an dem sich zwischen 1500 und 2000 Pesonen beteiligten. Ein starkes Polizeiaufgebot versuchte mehrmals den Demonstrationszug zu blockieren.  Hierbei hat auf der Brücke Féval ein Motorradpolizist der Nationalpolizei  seine Dienstwaffe auf Demonstraint*innen  gerichtet, die ihn anschrien, die Waffe sofort zurückzustecken. Diese beunruhigende Szene ist bildlich dokumentiert und fand zwischenzeitlich weite Verbreitung.

Umkehr des Sachverhalts. Am Dienstag, den 30.Mai wurden sieben Personen in ihren Wohnungen festgenommen.  Fünf von ihnen sind bis heute in Untersuchunghaft und befinden sich derzeit im Gefängnis von Vezin-le-Coquet. Am nächsten Mittwoch, den 21. Juni werden sie vor Gericht stehen. Bereits für Samstag, den 17. Juni wird dazu aufgerufen, sich an einer Unterstützungsversammlung in Rennes zu beteiligen. 

Brief aus der ZAD an den Widerstand gegen die Nord-Dakota-Erdölpipeline

An die Wasser- – Schützer*innen!

erhalten als englischsprachige Übersetzung und ins Deutsche übersetzt von Contrainfo

Wir schreiben aus der ZAD von Notre-Dame-des-Landes in Frankreich. Sie ist eine Zone, die gegen ein vom Staat (zum Nutzen eines multinationalen Unternehmen) auferlegtes Infrastruktur-Projekt kämpft.

Vor acht Jahren, hat der örtliche Widerstand dazu aufgerufen,  das Land und verlassene Häuser zu besetzen. Dadurch, dass wir auf dem, für den geplanten Flughafen reservierten Land blieben, sind vielfältige Wünsche entstanden, wovon hier nur einige benannt werden sollen: Auf einem widerständigen Gebiet zu leben, in der Lage zu sein, schnell zu handeln,, wenn die Bauarbeiten erfolgen, um zu lernen, gemeinsam zu leben und auch um das Land zu kultivieren, um unabhängiger vom kapitalistischen System zu werden.

Wir haben aus der Ferne die letzten Räumungen sowie die Repression gegen die Leute,  die auf nicht-abgetretenen Gebiet Widerstand leisten, verfolgt. Wir möchten allen unsere Unterstützung zukommen lassen, die sich dieser Pipeline widersetzen und die sogar dann weiter kämpfen, wenn Führer*innen (PolitikerInnen und selbsternannte Entscheidungsträger*innen der Bewegung gleichermaßen) versuchen den Kampf durch Mittel der Befriedung und Vermittlung zu brechen.

Für uns machen Etikettierungen, durch Unterteilung nach Kriterien, wie Gewalttätig” / “Nicht-Gewalttätig” keinen Sinn. Wir glauben, dass die Unterschiedlichkeit von Leuten und Taktiken uns stark macht und dass, egal, was geschieht, es immer der kapitalistische und kolonialistische Staat ist, der der wirklich gewalttätig Handelnde ist.

Es ist uns wichtig, unsere Unterstützung gerade in einer Zeit zu bekräftigen, in der ihr schwerer Repression ausgesetzt seit. Sich gegen Repression zu organisieren, ist ein wichtiger Teil aller Kämpfe, die für Machtstrukturen zur Bedrohung werden. In unserem Kampf fanden wir durch Antirepressions- Praktiken zur Stärke. Wir haben festgestellt, dass, angesichts der Repression, Organisierung ein Weg sein kann, unsere Beziehungen innerhalb unseres eigenen Kampfes sowie zu anderen anderen Widerstandsbewegungen zu intensivieren und daran zu partizipieren, die Bewegung widerstandsfähiger und nachhaltiger werden zu lassen.

Wir möchten unsere Solidarität mit allen zeigen, die unter der Dampfwalze der Justizsystems geraten sind.

Gegen die rassistische Ideologie der Weißen Vorherrschaft“ und alle Unterdrückungen, gegen die Zerstörung von Naturschätzen. Gegen die Repression. Keine DAPL! (Dakota Access Pipeline)

Die Einwohner*innen der ZAD

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation