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Solidarität mit Christos Kolentinis, der sich im Koridallos Gefängnis in Untersuchungshaft befindet

Exarchia Viertel: Ein Soli-Transparent für Christos Kolentinis
und alle inhaftierten KollegAs.

Am 8. Juli wurde C.K. verhaftet, durch die Dreckskerle der MAT (Bereitschaftspolizei) gefoltert und mit schweren Verwundungen ins Krankenhaus gebracht. In den letzten Wochen wurde in Athen auch ein Solidaritätsposter vom selbstorganisierten Lokal “Ano-Kato Patission” (im Koliatsou Viertel) gekleistert, das zur sofortigen Entlassung von C.K. aufruft.

Quelle: athens.indymedia.org

Dokumentationen über AnarchistInnen in Weißrussland (mit englischen Untertiteln)

Das Gesetz missachten

Kurze Dokumentation über die Repression gegen AnarchistInnen in Weißrussland (2010-2011).

Anarchismus. Direkte Aktion. Unparteiisch. Teil 1 / Teil 2

Eine Dokumentation von ABC (Anarchist Black Cross) Weißrussland , die die Repression gegen die anarchistische Bewegung in diesem Land von September 2010 bis Februar 2011 beinhaltet und auch Kommentare von AnarchistInnen, Russischen und Weissrussischen RegierungsvertreterInnen und MenschenrechtsaktivistInnen bietet.

Mehr Informationen auf: www.autistici.org

Fresno, Kalifornien: Molotow-Cocktails auf den Fuhrpark der Polizei geworfen

Aus Solidarität zu Allen, die gegen Polizeibrutalität und den Polizeistaat kämpfen wurden Molotow-Cocktails auf den Parkplatz geworfen, wo Polizeifahrzeuge und die privaten Wagen der Schweine geparkt waren. Mindestens 2 Autos sind verbrannt.

Diese Aktion wurde vor allem aus Solidarität mit denjenigen in der East Bay durchgeführt, die sich gegen die mörderische BART Polizei erheben. Diese hat kürzlich Charles Hill hingerichtet. Die BART benutzte dann faschistoide Methoden, indem sie alle Handys in Stationen lahmlegte, von denen sie glaubte, dass Protestierende aufkreuzten. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen!

Alle PolizistInnen sind Mörder. Vor kurzem hat die FPD Carl Maggiorini exekutiert und hat einen Ruf Personen mit dunkler Hautfarbe hinzurichten, ganz gleich ob sie bewaffnet sind oder nicht.

Jetzt ist die Zeit zurück zu kämpfen! Wir leben in einem Polizeistaat. Dies alles ist „gewöhnliches Geschäft“ für sie. Wir müssen zusammen kommen und uns wehren, Fickt diese Schweine! Das ist Krieg, die Zeit zum Spielen ist vorbei, beteiligt euch am Kampf.

Solidarisch mit Seattle, Chile, London, Griechenland und jedem, jeder der / die sich wehrt. Sehen wir uns auf den Straßen..

Indybay

Erneuter faschistischer Angriff in der Innenstadt von Athen

Nach Informationen des Afganischen Flüchlingskommitees gab es in der Nacht des 16. August in der Nähe des Attiki Platzes (Innenstadt von Athen) einen weiteren faschistischen Angriff. Eine Bande von 7 Neonazis attackierte einen 25-jährigen Migranten, der ernsthaft verletzt wurde und ins Krankenhaus gebracht wurde. Am nächste Tag, als Leute den faschistischen Angriff auf der Polizeistation Aghios Panteleimonas bekannt machten, taten die Bullen nichts, sondern drängten sie dazu ihre eigene Bande zu bilden und zurück zu schlagen.

Quelle: athens.indymedia.org

Bari, “Italien”: Ein Poster in der Stadt Molfetta

Wir werden niemals aufhören zu lernen!

Einige Gedanken zum Aufstand der MigrantInnen
in Bari (Italien) und darüber hinaus

Sicherlich ist es eine oft gehörte Äußerung. Nach den Vorfällen der letzten Tage oder Monate, ist es an der Zeit für eine ernsthafte Betrachtung.

Poster, das an den Mauern von Molfetta (Bari) gefunden wurde.
Poster, das an den Mauern von Molfetta (Bari) gefunden wurde.

IN der Tat, beendeten die MigrantInnen, die Asyl im CARA (Aufnahmezentrum für Asylsuchende) in Bari – Palese suchen,vor einigen Tagen (Montag 1. August), wie bereits in den letzten Monaten geschehen, aber diesmal mit größerer Kraft und Entschlossenheit, die Dunkelheit, in der sie abgeschottet durch bürokratische Verfahren leben müssen. Und sie protestierten eindrücklich gegen die Situation, in die der italienische Staat sie schmachten lässt.

Es gibt Menschen, die mindestens sieben Monate auf den Flüchtlingsstatus warten, um die Anerkennung zu erlangen oder ihnen wenigstens eine Antwort gegeben wird. Währenddessen sind sie ohne jegliche Information über den Fortschritt ihres Antrags, unter erheblicher Beschränkung persönlicher Freiheit, im CARA inhaftiert.

Die letzten Monate, haben die Betroffenen zum wiederholten Male die wichtige Bahnlinie Bari-Palese blockiert und damit das notwendige Chaos erzeugt, diejenigen ohne Stimme zu hören.

Am Montag, den 1. August weitete sich der Protest von den Bahnstrecken auf die Autobahn 16 aus. Es folgten gewalttätige Auseinandersetzungen an der Bari-Foggia Verbindung.

Mit Freude und Bewunderung begrüßen wir den Mut und die Entschlossenheit dieser Menschen. Ohne ein Verbrechen begangen zu haben, werden sie gezwungen in den von Maschendraht umzäunten Lagern zu leben, kontrolliert durch Armee und Polizei.

Wir drücken allen MigrantInnen unsere Solidarität aus, die im CIE (Identifikations- und Ausweisungszentrum) und CARA interniert sind, bis diese Einrichtungen nur noch als Ruinen bestehen bleiben.

Wir drücken unsere Solidarität auch den InsurrektonalistInnen des Susatals aus, die weiterhin gegen all jene kämpfen, die die Menschen und ihr Land ihren eigenen Interessen unterordnen und mit den arabischen InsurrektionalistInnen.

Im Lichte von all diesem, fragen wir uns…

ist es nicht an der Zeit – für all diese Leute – mit dem Lernen
zu beginnen?

Quelle

Ioannina: „Unterstützt die MigrantInnen“ (gemeinsames Poster)

Die AuswanderInnen von gestern
sind die heutigen EinwanderInnen

Am 9. Juni 2011, evakuierte und zerstörte die Polizei gewaltsam die Siedlungen der MigrantInnen in Igoumenitsa. Dutzende wurden verhaftet, während viele dazu gezwungen wurden aufs Festland zu fliehen. Einige kamen in unsere Stadt [Ioannina, im Nordwesten Griechenlands].

MigrantInnen –sie sind der unterschätzte und ausgenutzte Teil der ArbeiterInnenklasse– sie sollten nicht mehr verfolgt werden.

MigrantInnen nicht mehr den Appetit von Bullen, RichterInnen, RassistInnen und geruhsamen BürgerInnen aussetzen! Solidarität und gegenseitige Hilfe gegen die einsetzen, die die Ausbeutung und Unterdrückung sowohl der MigrantInnen als auch Einheimischen organisieren. Es darf sich nicht mehr über das universelle Recht auf Bewegungsfreiheit und Ansiedlung rücksichtslos hinweggesetzt werden.

Die durch Grenzen und Heimat errichteten Trennlinien sind zu brechen.

Sachlich – Materiell – Politisch

Unterstützt die MigrantInnen

Kollegas | Antifa [ i ] | Tapi & psychremi [Pleite & cool] | ESE Ioanninon [Libertäre Syndikalistische Union, Ioannina] | Antiviosi katalispi [Antibiosis squat]

Quelle: Autonomes Radio von Ioannina

Athen: Ein städtisches Gebäude wird einer Neo-Nazibande zur Verfügung gestellt

Vor wenigen Tagen hat die Stadtverwaltung von Athen, mit ihrem Bürgermeister Giorgos Kaminis als Wegbereiter, der Nazibande Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung) ein städtisches Gebäude zugestanden. Hier befinden sich jetzt die Parteibüros dieser Organisation. Dieses Gebäude wurde ursprünglich für die Bedürfnisse des regionalen Schulkomitees entworfen. Trotz einstimmiger ablehnender Haltung des 2. kommunalen Rates wurden die Schlüssel den FaschistInnen ausgehändigt.

Im Frühling 2009 übernahmen parastaatliche Mitglieder von Chrissi Avgi einen Spielplatz im Aghios Panteleimonas Viertel, was zur Unterdrückung der Lebensfreude hunderter einheimischer, wie auch migrantischer Kinder führte. Als ob das nicht genug wäre, stellten sie auf die Tagesordnung dieser Gegend: Prügel, Intoleranz. Rassismus und das Rekrutieren junger Kinder aus den umliegenden Schulen. Bedauerlicherweise war es damit nicht genug. Ihr umfassender Lebenslauf schließt auch mörderische Angriffe auf MigrantInnen und Flüchtlinge, das Tyrannisieren Jugendlicher im Viertel und auf öffentlichen Plätzen, sowie zielgerichtetes Vorgehen gegen soziale KämpferInnen, besetzte Häuser und soziale Räume mit ein.

Die FaschistInnen wollen sich in den Büros der Filolaou Straße etablieren, um eine neue Basis für ihre terroristischen Aktivitäten zu schaffen. Sie wünschen sich, ungestört in unseren Vierteln die Saat von sozialen Kannibalismus und Terror zu säen, während sich zur gleichen Zeit große Teile der Gesellschaft erheben und kollektiv kämpfen. Sie wünschen die Gesellschaft mit radikalem Hass und nationalen Ausbrüchen zu vergiften, während sich Klassenunterschiede und soziale Ungerechtigkeit vertiefen.

Es ist kein Zufall, dass sie aus dem tragischen Tod von Manolis Kantaris im letzten Mai Vorteil gezogen haben, um in der Innenstadt von Athen Terror zu sähen. Es ist kein Zufall, dass Mitglieder von Chrissi Avgi auf der Demonstration gegen die Abstimmung über das Sparpaket am 28. Juni die Polizeieinheit MAT „eng umarmten“, die sie in den Innenhof des griechischen Parlaments geschmuggelt hat, um ihre faschistische Freunde vor dem Zorn der Menge zu schützen. Währenddessen haben die Polizeikräfte versucht, die entschlussfreudige Menge von Demonstrierenden durch den Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken aufzulösen.

SIND WIR BEREIT ZU TOLERIEREN, DASS NAZIS UNGESTÖRT IN UNSEREN VIERTELN AGIEREN?

Auf Armut, Arbeitslosigkeit, Elend antworten wir mit Solidarität.

Rassismus und soziale Trennung beantworten wir mit gemeinsamen; selbst organisierten Kämpfen von Einheimischen und MigrantInnen, Jungen und Alten, ArbeiterInnen und Arbeitslosen.

Kannibalismus und Entfremdung beantworten wir mit Kollektivität.

Der Kampf gegen Faschismus ist eine Frage von Leben und Würde.

Kein Millimeter den Feinden der Freiheit.

FASCHISMUS IST KEIN SPEKTAKEL IN NACHRICHTENSENDUNGEN,

WEDER IN PAGKRATI, NOCH SONSTWO

FASCHISTINNEN RAUS AUS ALLEN VIERTELN!

BewohnerInnenversammlung (29. Juli 2011)

Libertäre Tage Dresden 17.-24.September 2011

Das Libertäre Netzwerk Dresden plant, wie im letzten Jahr, gemeinsam mit versch. Initiativen und Gruppen eine volle Woche lang Vorträge, Workshops, Diskussionen, Demos, Straßenfeste und vieles mehr zu veranstalten. Dafür brauchen wir eure Hilfe. Im Gegensatz zum letzten Mal wollen wir aspektorientierter arbeiten und uns thematische Schwerpunkte setzen; davon erhoffen wir uns eine detailliertere und tiefergreifende Auseinandersetzung mit bestimmten gesellschaftlichen, politischen und philosophischen Problemstellungen. Diese soll auch für Menschen, die nicht von Anfang an in der Materie stecken, ansprechend sein und einen fundierten Einblick in die Themengebiete gewährleisten.

Auch wollen wir Theoretisches mit Praktischem verknüpfen. In diesem Jahr wollen wir Schwerpunkte auf verschiedene Herrschaftsmechanismen legen: Rassismus, Sexismus, Speziesismus, Repression und Kapitalismus. Einleitend sollen diese Komplexe beleuchtet und kritisiert werden. Darauf aufbauend wollen wir dann versuchen, uns mit Gegenkonzeptionen und -vorschlägen auseinanderzusetzen.

Dazu brauchen wir eure Hilfe und Zuarbeit. Wenn ihr etwas zu den genannten Kategorien beitragen könnt und wollt, Ideen für ganz andere Sachen habt, oder uns sonst irgendwie unterstützen möchtet, schreibt an libertaere-tage[ÄTT]notraces.net (…)

Eine breitere, verbindliche Beteiligung sorgt dafür, dass so ein Event weniger nach Arbeit (bäh!) aussieht und macht es zudem vielschichtiger und bunter.

Weitere Infos: utopienentdecken.blogsport.de

AnarchistInnen aus Bristol erklären sich für einen Angriff auf die lokale Polizei verantwortlich

Heute haben wir am frühen Morgen (9.8.11) haben wir heute eine Wanne der Bereitschaftspolizei in Brand gesetzt.

Wir freuen uns über den Aufstand vieler staatlich-brutalisierter, marginalisierter Jugendlicher, wie sie eine neue Beziehung zu ihrer Umgebung aufbauen und anderer Rebellen, die sich die Revolte in ganz England auf ihre Fahnen geschrieben haben.

An all die angewiderten „BürgerInnen“, die nur die tägliche, dieser Gesellschaft inhärenten Klassen-Gewalt sehen wollen; Was habt ihr erwartet, wenn der Spieß umgedreht wird?

Wir sehen eine neues Jahrzehnt eines städtischen Krieges, aufs Neue geschmiedet durch verschiedene Schattierungen gesellschaftlich Kämpfender. Unsere Rolle als AnarchistInnen ist hierbei unsere Ideen kontinuierlich voranzubringen, destruktive Angriffe in neue Gebiete und auf einem neue Einsatz-Level zu bringen sowie bei den Auseinandersetzungen KomplizInnen zu finden (wo und wenn unsere Wünsche einander entsprechen) sowie ein internationales informelles Netzwerk von Kollegas  zu pflegen und auszubauen.

Während wir diese Aktion ausgeführt haben, waren wir in Gedanken bei jedem / jeder durch die Bullen Getöteten, während der Ausschreitungen Verhafteten, den inhaftierten AntifaschistInnen in diesem Land.

Quelle: Bristol Indymedia

Antwort der SolFed Nord-London auf die Riots

Nachdem einige Medien „Anarchie“ für die sich entwickelnde Gewalt in London und England verantwortlich gemacht haben, ist die »North London Solidarity Federation« (SolFed) der Meinung, dass eine Antwort seitens einer anarchistischen Organisation, die in der Hauptstadt aktiv ist, angebracht ist.

Während der letzten Tage haben Riots größere Schäden in Teilen von London, an Ladenfronten, Häusern und Autos verursacht. Von links hören wir den immerwährenden Aufschrei, dass Armut dies verursacht habe. Von rechts, dass Gangster und anti-soziale Elemente eine Tragödie ausnutzen würden. An beidem ist etwas Wahres. Die Plünderungen und Riots während der letzten Tage sind ein komplexes Phänomen und beinhalten mehrere Strömungen.

Es ist kein Zufall, dass die Riots sich jetzt ereignen, wo das soziale Unterstützungsnetz für Großbritanniens Entrechtete zerstört wird und die Menschen dem Sturz in den Abgrund überantwortet werden und dabei noch durch die Schlagstöcke der Metropolitan Police verdroschen werden. Aber es gibt keine Entschuldigungen für das Anzünden von Wohnungen und die Terrorisierung von ArbeiterInnen. Wer immer so etwas tut, hat keinen Anspruch auf unsere Unterstützung.

Die Wut aus den Armenvierteln ist wie sie ist, hässlich und unkontrolliert, aber nicht unvorhersehbar. Großbritannien hat seine sozialen Probleme jahrzehntelang verschleiert, sie mit einer brutalen Kette bewaffneter Büttel eingezäunt. In den Armenvierteln aufzuwachsen, bedeutet oft, sie nie zu verlassen, außer auf dem Rücksitz eines Polizeiwagens. In den 1980ern führten diese Probleme zum Aufstand von Toxteth. In den den 1990ern trugen sie zu den Poll Tax Riots bei. Und jetzt sind sie wieder auf der Tagesordnung – weil die Probleme nicht einfach immer noch da sind, sondern weil sie sogar schlimmer geworden sind.

Polizeiverfolgung und Brutalität sind Teil des Alltags in den Armenvierteln überall in Großbritannien. Selbst die Wohlfahrtssysteme, die das Überleben kaum sicherten, sind brüchiger oder ganz abgeschafft worden. In Hackney wurde den StraßensozialarbeiterInnen, die die Kids kennen und ihnen bei ihren Problemen zu helfen versuchten, mitgeteilt, dass man sie nicht länger bezahlen wird. Die Mieten steigen und staatlich unterstützte Jobs, die etwas Geld in die Viertel brachten, werden zusammengestutzt und in unbezahlte Ehrenämter im Namen einer „Big Society“ verwandelt. Menschen, die immer sehr wenig hatten, haben nun überhaupt nichts mehr. Sie haben auch nichts mehr zu verlieren.

Die Rolle der Medien sollte nicht vergessen werden. Bei all dem nachträglichen Gerede über „friedliche Proteste“, die den Ereignissen von Tottenham vorangegangen sind, kann man davon ausgehen, dass sie nichts berichtet hätten, wenn es nur eine Mahnwache vor einer Polizeistation gegeben hätte. Polizeigewalt und Proteste dagegen finden andauernd statt. Aber nur dann, wenn die andere Seite (gegen legitime Ziele oder auch nicht) zurückschlägt, findet sich überhaupt irgendeine Erwähnung in den Medien.

Es sollte also niemanden verwundern, wenn Menschen, die eine Leben in Armut und Gewalt leben, schließlich in den Krieg gezogen sind. Niemand sollte schockiert darüber sein, dass Leute Plasmafernseher plündern, deren Verkauf ihre Miete für mehrere Monate sichert und unverkäufliche Bücher in den Regalen stehen lassen. Für viele ist das die einzige Art ökonomischer Umverteilung, die sie für die nächsten Jahre sehen werden, während ihrer erfolglosen Suche nach Jobs.

Viel wurde darüber geredet, dass die Leute „ihre eigenen Communities angreifen“. Aber Riots ereignen sich nicht in einem sozialen Vakuum. Die Riots in den 1980ern schienen zielgerichteter gewesen zu sein, indem sie Unschuldige verschonten und sich mehr auf die Repräsentanten von Klassen- und Rassenunterdrückung richteten: die Polizei, Polizeistationen und Läden. Was ist seit der 1980ern geschehen? Generationen von Regierungen haben sich alle Mühe gegeben, jedes Gefühl von Klassensolidarität und -Identität systematisch zu zerstören. Ist es da noch irgendwie überraschend, dass die Beteiligten an den jüngsten Riots sich auch gegen andere Mitglieder unserer Klasse wenden?

Die Solidarity Federation basiert auf Widerstand durch Kämpfe auf der Arbeit. Wir sind nicht beteiligt an den Plünderungen und anders als die rechten Wadenbeißer und auch die sympathisierenden-aber-verurteilenden Kommentatoren der Linken, werden wir nicht Unbekannte dafür verurteilen oder stillschweigend dulden, dass sie sich ein wenig von dem Reichtum aneignen, den man ihnen Zeit ihres Leben verweigert hat.

Aber als Revolutionäre können wir keine Angriffe auf ArbeiterInnen, auf Unschuldige dulden. Läden abzufackeln, über denen sich Wohnunen befinden, die Transportmittel, mit denen Leute zu ihren Jobs fahren müssen und ähnlicher Schwachsinn, sind ein Angriff auf uns selbst und sollten so entschieden bekämpft werden, wie jede Maßnahme staatlicher „Austeritäts“-Politik, preistreibende Vermieter, wie Bosse, die uns unsere Arbeitskraft stehlen wollen. Heute Nacht und solange es dauern mag, sollten die Menschen zusammenstehen und sich selbst verteidigen, wenn solche Arten von Gewalt ihre Wohnungen und Communities bedroht.

Wir sind der Ansicht, dass die legitime Wut der Aufrührer viel stärker sein kann, wenn sie sich in etwas kollektives und basisdemokratisches verwandelt, das nicht versucht, andere ArbeiterInnen zum Opfer zu machen, sondern eine Welt frei von Ausbeutung und der Ungleichheit zu schaffen, die dem Kapitalismus wesenseigen sind.

North London Solidarity Federation

Übersetzung: FAU

Brief einer chilenischen Gefangenen in Solidarität mit der Verschwörung der Feuerzellen

ccfBrief von Mónica Caballero, angeklagt in der „Bombenaffäre“ in Chile, in Solidarität mit den Genossen der Verschwörung der Feuerzellen.

Während ich auf den Beginn des Prozesses im medialen, juristisch-politisch-polizeilichen Spektakel, das „Caso Bombas“ („Bombenaffäre“) genannt wird, warte, breche ich das Schweigen des Hausarrests, um einen brüderlichen Gruss an die Genossen der Revolutionären Organisation Verschwörung der Feuerzellen, die gestern den Abschluss ihres Prozesses erlebten, zu schicken. Im vom griechischen Staat dominierten Territorium wurde man Zeuge exemplarischer Massnahmen der Rachsucht seitens der Mächtigen.

Es mag als schlechte Strategie erscheinen, dass jemand, der eine Gefängnisstrafe von 20 Jahren riskiert (beschuldigt, an einer inexistenten terroristischen Verschwörung und dem Anbringen von Sprengstoff teilgenommen zu haben), sich mit Leuten solidarisiert, die auf schuldig plädieren, doch ich will nicht die Logik der Unterdrücker übernehmen und nicht ruhig zusehen, wie sie die KriegerInnen einsperren, die dieser Gesellschaft gegenübertreten und die voller Überzeugung zur Aktion übergegangen sind, indem sie angriffen. Die Solidarität mit denjenigen, die zur Offensive übergegangen sind, wurde stets von den Pseudorevolutionären, die anti-autoritäre Praktiken als Jugendmode betrachten, kritisiert, wenn jedoch der Krieg zu hohen Kosten führt, distanzieren sie sich und werden zu einfachen Zuschauern einer Schlacht, die weiter zu kämpfen sie nicht die Eierstöcke oder die Eier haben. Es geht auch nicht darum, sich als Gruppe zu opfern oder sich auf einem Silbertablett dem Feind zu servieren, aber was würde geschehen, wenn es keine Solidaritätsgesten mit jenen gäbe, die vom Kapital getroffen wurden? Ist es sicherer, nur jene zu unterstützen, die juristisch gesehen unschuldig sind? Ich bin Anarchistin und die Gesetze der Gesellschaft interessieren mich nicht. Die Solidarität ist nicht nur ein hochtrabendes Wort in Communiqués, sondern eine materielle und konkrete Praxis.

Egal, wo sie eingesperrt sind, die Anti-Autoritären können sich nicht alleine fühlen. Morgen könnte es zu spät sein…

Was Euch betrifft, Gefangene der „Affäre Halandri“; ich lese Eure Communiqués und Erklärungen, ich mache mir mehrere Eurer Worte zu eigen und bewahre sie wie einen wunderbaren Schatz auf, ohne je mit Euch ein Wort gewechselt zu haben, nenne ich Euch Genossen und ich fühle Eure langen Strafen bis in meine Knochen.

Die Hegemonie der Macht wendet die selben Strategien an, wird die selben Strategien anwenden, der Prozess, der in diesem Teil der Welt stattfindet, ist eine schlechte Kopie anderer Prozesse, Eurer wird ein Modell sein für etliche Regierungen als „grosser Sieg gegen den Terrorismus“, doch diese Ideen existieren seit der schönsten Unfolgsamkeit, sie sind nicht besiegt, werden eher stärker in anderen, die sie auf der Brust tätowiert tragen. Ich stelle mir das freudige Gesicht der Wärter vor, die Körper dieser Menschen voller Würde hinter Gitterstäben zu sehen, die Wut und der Ekel nervt mich bis zu jenem Punkt, wo ich versuche, mich an ihren Platz zu setzen. Das Gefängnis, der Tod und die Flucht sind Teil der DNA der Unbeugsamen, es ist der Preis, den man zahlen muss für das Nagen an den Ketten.

Die Mauern und Grenzen trennen uns, die Ideen vereinen uns.

Eine geringfügige Geste… Ich hoffe, dass sie Euch in diesen schweren Zeiten ein Lächeln bringen kann.

Ich profitiere von dieser Gelegenheit, um Silvia, Costa und Billy eine solidarische Umarmung zu schicken.

Ich offeriere Euch ein Gedicht von Sandra Trafilaf, politische Gefangene während der Militärdiktatur unter Pinochet, geschrieben um 1984.

Die Zäune und Metalltüren

beherrschen diese unterirdische Welt

versuchen unsere Freude am Leben und der Liebe einzusperren

die Briefe meiner Genossen

hauen

in dieses behelfsmässige Büro

Schreie und Stimmen aus der Distanz

die sich mit ihren Worten

ihren konfusen, düsteren Erinnerungen vermischen

Tödliche Höhenflüge

und doch

mache ich weiter mich mit Kämpfen

und Siegen voll saugend.

Ich bin nicht allein.

Mónica Caballero,
Anarchistin, der ein Prozess bevorsteht.

PS: Ich danke jedem Individuum und / oder Kollektiv, das dieses Communiqué verbreitet und die Interaktion mit den Genossen möglich macht.

Übersetzt aus dem Französischen von Le Réveil.

Norwegen: Zu den Terroranschlägen vom 22.07. in Oslo

Norsk Syndikalistik Forbund (NSF-IAA):
Zu den terroristischen Bombenanschlägen in Oslo und dem Massaker in Utøya am 22. Juli 2011

Was es bisher an politischer Gewalt in Norwegen gab, kam immer von Rechtsradikalen. Während die Polizei sich [nach dem Anschlag in Oslo] auf die „radikalen Islamisten“ konzentrierte, fand eine weitere rechtsextreme Gewalttat statt – diesmal jedoch weitaus größer, grausamer und blutiger! Die anarchosyndikalistische Gewerkschaft „Norsk Syndikalistik Forbund“ (NSF-IAA) hat den Opfern dieses blutigen Terrors seine Anteilnahme ausgedrückt und würde gern folgendes mitteilen:

Einleitung

Zu Beginn möchten wir mitteilen, dass im heutigen Kapitalismus ein gefährliches Klima herrscht, welches viele Länder und auch Norwegen betrifft:

– Der Kapitalismus ist in einer schweren Krise. Die Regierungen verordnen Sparprogramme und werden zu Sicherheitsstaaten, die Arbeitslosigkeit steigt. Einwanderer werden zu Sündenböcken gemacht und Asylsuchende werden abgeschoben. Die rot-grüne Regierung hat 4.615 Asylsuchende im Jahr 2010 abschieben lassen und dieses Jahr waren es bereits 2.000 Abschiebungen. In Norwegen wurden die Renten im privaten Sektor gekürzt, wobei der Gewerkschaftsdachverband LO [Landsorganisasjonen] noch mithilft. Weitere Kürzungen sind bereits geplant.

– Der weltweite Kapitalismus beutet aus und führt Kriege. Die größte Bedrohung nach dem 11. September 2001 waren die radikalen Islamisten bzw. Terrorgruppen. Norwegen nimmt auch teil an den Kriegen in Afghanistan und Libyen, welche als humanitäre Operationen bezeichnet werden.

– Organisationen, wie der Arbeitgeberverband, machen Einwanderungswellen, sowie Rentner/innen und Empfänger/innen von Sozialleistungen als Bedrohung des Wohlfahrtsstaates verantwortlich. Schlecht ausgebildete Immigrant/innen aus nicht-westlichen Ländern seien nicht nachhaltig [von der Wirtschaft auszubeuten]. Norwegen solle stattdessen hochgebildete Arbeiter/innen importieren. Die Regierung hat dazu bereits öffentliche Studien in Auftrag gegeben.

Es gibt Parteien, die diese reaktionäre Politik vorantreiben. Bei den landesweiten Parlamentswahlen wurde die Fortschrittspartei [Fremskrittspartiet] 2009 mit 41 Abgeordneten zur zweitstärksten Kraft. Einwanderer mit „muslimischer Herkunft“ werden von ihnen diskriminiert und auch [der Attentäter] Behring Breivik war Mitglied dieser Partei. Auf der extremen Rechten existieren in Norwegen die Nazis und Faschist/innen in kleinen Gruppen, jedenfalls bei der Mobilisierung auf der Straße. Aber auf rechtsradikalen Internetseiten haben sie ein großes Publikum und bekommen Unterstützung für ihre Ansichten.

Faschismus heute

Der Terrorist und Freimaurer Anders Behring Breivik kommt aus einem westlich gelegenen Oberklasse-Stadtteil von Oslo. Kurz vor seinen schrecklichen Taten hat er sein Manifest veröffentlicht. Er beschreibt die christichen Kreuzritter im Lauf der Geschichte bis heute und auch seine Vorbereitungen, die – nach seinen Angaben – kurz vor den Terroranschlägen vom 22. Juli 2011 abgeschlossen waren.

Die Ansichten des Mörders sind Teil eines weitreichenden politisch-kulturellen Wandels, in dem anti-islamische und ausländerfeindliche Webseiten, Gruppen und Organisationen in ganz Europa mehr und mehr Fuß fassen. Sie behaupten, dass sie den Islam aus sogenannten kulturellen Gründen angreifen und sie selbst seien anti-rassistisch, antifaschistisch, anti-totalitär usw. Aber wir wollen mal klarstellen: Das ist nur deren Versuch, um taktische Bündnisse einzugehen, damit sie mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das Weltbild von Behring Breivik trägt ganz klare Merkmale des Faschismus:

– Es geht um Nationalismus und/oder europäische Indentität bzw. um einen Super-Patriotismus mit historischer Aufgabe.

– „Die Juden“ als Feind werden ersetzt durch „die Muslime“, welche bekämpft und aus Europa vertrieben werden sollen. Der Islam wird als eine existenzielle Bedrohung für die Welt angesehen, wobei die Anführer/innen und Regierungen alle Kollaborateur/innen sind, die es zulassen, dass der Islam den Westen „unterwandert“.

– Zu der [antisemitischen und anti-kommunistischen] Verschwörungstheorie der 1903 in Russland herausgegebenen „Protokolle der Weisen von Zion“, lässt sich sagen, dass sie zwar als Fälschung entlarvt worden sind, aber trotzdem ab 1933 von den Nazis in deutschen Schulen unterrichtet wurden. Sie werden heute immernoch als „Beweis“ herangezogen, dass „die Juden“ angeblich planen würden die Weltherrschaft zu übernehmen. Heute gibt es die Verschwörung von „Eurabien“, die sich auf ein angebliches Abkommen bezieht, das in den 1970er Jahren zwischen arabischen und europäischen Staaten geschlossen worden sei, damit „die Muslime“ Europa „erobern“ dürfen. Der von Nazis und Faschist/innen benutzte Begriff „jüdisch-bolschewistisch“ wurde dabei lediglich ersetzt durch „islamische Kultur-Marxisten“.

– Im Spannungsfeld von Populismus und Elitarismus ist es so, dass die Massen zwar mobilisiert werden sollen, aber sie nur ein Werkzeug für die Ideen und Pläne der Elitären, die selbst eine Diktatur anführen wollen.

– Die faschistische Verherrlichung von Gewalt und die Verwendung von militärischer Sprache behauptet, dass die Muslime Europa besetzen würden und die Demographie ihre Waffe sei, wobei ein geheimes Akommen mit den „kulturmarxistischen“ Verräter/innn geschlossen wurde, usw. Dabei werden auch die sogenannten militärischen Orden [wie die Tempelritter] verherrlicht. Behring Breivik schreibt, dass er andere aus ganz Europa getroffen habe. Auch einen „serbischen Kreuzritter“ und „Kriegshelden“, der im Kampf viele Muslime umgebracht habe. Aber seitens der Europäischen Union soll dieser wegen angeblicher Verbrechen gegen Muslime angeklagt werden. Es sei unverkennbar, dass sich eine Linie der Gewalt durch die Geschichte ziehe – und Behring Breivik sieht sich in dieser Tradition. Seine terroristische Bombe in Oslo ermordete 8 Leute und bei dem Massaker auf Utøya hat er 69 Menschen umgebracht, die meisten von ihnen zwischen 14 und 22 Jahren alt. Von Regierung und Presse wird dies als der größte Angriff auf das Land seit der Besetzung Norwegens durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg angesehen.

Das Lied „Til Ungdommen (Kringsatt av fiender)“ [An die Jugend (Umstellt von Feinden)] von Nordahl Grieg wird heute in ganz Norwegen gesungen. Leider wird in den Medien wenig über die Ursprünge des Liedes gesagt, das unter dem Eindruck des spanischen Widerstandes gegen die Faschist/innen 1936 geschrieben wurde. Der faschistische Putsch vor 75 Jahren wurde von spanischen und internationalen Arbeiter/innen bekämpft, die dabei auch Industriebetriebe und Landwirtschaft vergesellschafteten.

Der moderne Faschismus muss bekämpft werden, wobei wir auch die Lehren der spanischen Arbeiter/innen nicht vergessen dürfen. Die Arbeiterklasse muss sowohl gegen den Faschismus, wie auch für ihre Arbeitsbedingungen und Rechte kämpfen! Doch um schließlich den Faschismus ein für alle Mal loszuwerden, muss das System abgeschafft werden, das ihn von Zeit zu Zeit (wieder-)hervorbringt – der Kapitalismus.

Oslo, 02. August 2011

Arbeitsausschuß des Norsk Syndikalistik Forbund
– Internationale Arbeiter/innen-Assoziation

Übersetzung: Anarchosyndikat Köln/Bonn, http://anarchosyndikalismus.org
Dieser Text ist gemeinfrei bei Nennung der Autor/innen und Übersetzer/innen, sowie der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de

[Berlin] 04.08.2011 Tränengas und Staatsbankrott – Infoveranstaltung zu den jüngsten Protesten in Griechenland

Ganz unerwartet hat der Ruf nach Demokratie, der in den arabischen Diktaturen laut geworden ist, ein Echo in Europa gefunden, zunächst in Spanien und nun in Griechenland. Dort beflügelt er die bislang stärksten Proteste gegen die drakonischen Sparmaßnahmen, die den griechischen Lohnabhängigen verordnet werden, ohne dass noch jemand ernsthaft behaupten würde, auf diese Weise könne ein Staatsbankrott verhindert werden. Die anonyme Diktatur der ökonomischen Sachzwänge wird von den Betroffenen als Versagen der Politik und vor allem der Politiker gedeutet; für sie stellen die Protestierenden symbolisch Galgen bereit und üben sich in lautstarkem Patriotismus, während linke Wirtschaftsexperten um das albernste Konzept zur sozialverträglichen Krisenlösung wetteifern. Trotzdem: Sollten die Sparprogramme, die gerade in etlichen europäischen Ländern auf Touren kommen, überall auf so erbitterten Widerstand wie in Griechenland stoßen, könnte die auf Kredit verschleppte Wirtschaftskrise in eine schwere gesellschaftliche Krise Europas münden.

Nach ein paar Anmerkungen unsererseits zum großen Schuldenschlamassel wird sich ein Genosse aus Athen an diesem Abend an einer Einschätzung der jüngsten Protestbewegung in Griechenland versuchen, die unter den dortigen Antiautoritären offenbar durchaus umstritten ist.

Ort: Versammlungsraum im Mehringhof um 19:30.

Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft.

www.klassenlos.tk

Solidarität mit dem besetzten Skaramaga!

Am 2. August brachten Mitglieder von Contra Info auf dem Gelände des Athener Polytechnikums ein Transparent aus Solidarität mit dem besetzten Skaramaga an. Außerdem wurde, während der Solidaritätsversammlung auf dem Monastiraki Platz der folgende Gegeninformationstext – auf Englisch und Französisch- verteilt. Hier ist die deutsche Übersetzung des Flugblatt zu lesen:

STAAT UND BOSSE HÖRT HIER SEHR GUT ZU
HÄNDE WEG VOM SKARAMAGA SQUAT

Am Freitag Morgen, den 29. Juli 2011 führten die Repressions- und Verfolgungskräfte des Griechischen Staates im Stadtzentrum von Athen wieder einmal eine Operation in militärischem Stil durch.

Mörder in Uniformen- alias die griechische Polizei- überfielen ein besetztes Haus an der Kreuzung von Patission 61 and Skaramaga Straße. Sie blockierten das Gebäude für fast fünf Stunden und es wurde ein Vertreter vom “legitimen“ Besitzer,  der „Rentenkasse für Seeleute (NAT)“  hinzugezogen. Die Bullen konfiszierten alle Computer und einen Internet Server des besetzten Hauses.  Ein Besetzer, der hinzugekommen war, um während der Räumung präsent zu sein, wurde verhaftet und auf der Omonia Polizeistation festgehalten.  Ihm wurden drei Vergehen zur Last gelegt und er wurde vor Samstag nicht entlassen. Seine Verhandlung ist für den 10. August festgelegt.

Diese Polizeioperation kam nicht aus dem Blauen heraus. In diesem speziellen Innenstadtbereich waren die anarchistischen besetzten Häuser Villa Amalias und Skaramaga bereits im Mai Angriffen von Bullen und Faschisten ausgesetzt. Das geschah inmitten heftiger Attacken auf MigrantInnen im Zentrum Athens, als Anhänger des Faschismus den brutalen Mord von Manolis Kantaris missbrauchten, während Neo- Nazi Gruppen Pogrome starteten, die Hunderte von Migrantinnen verletzten. Alim Abdul Manan aus Bangladesh wurde erstochen.

Das besetzte Skaramaga ist eines der offenen anarchistischen Projekte, die aus der Revolte von Dezember 2008 hervorgegangen sind. Seitdem steht es als Treffpunkt für radikale soziale Bewegungen und als Aktionszentrum für Einzelpersonen und Kollektive, die für soziale Befreiung kämpfen.

Dieser Angriff geschah nur ein paar Stunden vor der Räumung der Besetzung des Syntagmaplatzes in der Morgendämmerung des 30. Juli. Diese Räumung wurde durch Eleni Raikou geleitet, die gleichenVerfolgerin, die die sofortige Räumung der juristischen Fakultät anordnete, wo 300 MigrantInnen Anfang 2011 einen Hungerstreik begonnen hatten.

Die repressiven Akte der demokratischen Junta in der letzten Woche fanden einen Monat statt, nachdem der Staat Verbrechen gegen tausende Demonstrierender begangen hatte. Sie protestierten gegen das Votum zu den Sparplänen und den Verfall ihres Lebens. Mehr als 500 Personen wurden dabei durch die Staatsgewalt verletzt und 23 verhaftet.

Wir beziehen Stellung gegen Angst, Unterdrückung und sozialem Genozid, vorangetrieben durch Staat und Chefs, durch unseren  Widerstand, Solidarität, Selbstorganisation und unnachgiebigem sozialen Kämpfen.

BesetzerInnen und solidarische Kollegas haben das Gebäude des Skaramaga wieder besetzt und heißen weltweite Solidaritäts- Aktionen willkommen. Jeder Angriff durch Staat und / oder Banden von Neonazis gegen besetzte Häuser, wie das Skaramaga ist ein Angriff gegen die weltweite anarchistische Bewegung und wird nicht toleriert. Wer werden im Weg stehen und wir werden uns wehren.

STOPPT DIE VERFOLGUNG GEGEN BESETZERINNEN JETZT!

Aus Solidarität,
Contra Info, Übersetzungs-und Gegeninformations-Netzwerk
contrainfo.espiv.net

Zeltstadt auf dem Syntagma Platz wurde am Sonnabend in den frühen Morgenstunden von der Polizei geräumt

Am Sonnabend, 30. Juli, gegen 3:15 Uhr (MEZ) räumte die Polizei in einem Großeinsatz den Syntagma Platz. Sie zerstörte und entfernte die Zelte, die dort aufgebaut waren. Mindestens acht Menschen wurden festgenommen. Das erfolgte auf Anordnung der Generalstaatsanwältin Eleni Raikouund dem Versprechen des Bürgermeisters Kaminis, dass die Zelte auf dem Syntagma, die das Image Athens während der Tourismussaison befleckten, innerhalb weniger Tage entfernt würden.

Es wurde zu einer Versammlung am Sonnabend um 17 Uhr (MEZ) aufgerufen. Die Sonnabendliche Generalversammlung findet wie gewöhnlich um 20 Uhr (MEZ) statt.

occupied london

Updates zum Anarchisten, der während des Polizeiüberfalls auf das besetzte Haus Skaramanga verhaftet wurde

Vor dem Gerichtsbebäude Evelpidon in Athen versammelten sich heute (30.07) über 100 Menschen, um ihre Solidarität mit dem Anarchisten, der während des Räumungsversuch im besetzten Haus Skaramanga  verhaftet wurde, auszudrücken. Der Kollega, dem drei Ordnungswidrigkeiten angelastet werden, wurde entlassen. Als neuer Verhandlungstermin ist der 10. August angesetzt.

Wegen dem Polizeiüberfall auf das besetzte Haus Skaramanga wird am Dienstag, den 2. August um 18 Uhr (MEZ) eine Gegeninformationsversammlung auf dem Monastiraki Platz stattfinden.

Updates zum besetzten Haus Skaramanga

14:30 (MEZ): Kolleg@s haben das Haus wieder besetzt. Sie berichten über Beschädigungen und fehlende Objekte. Eine offene Versammlung wurde für heute Abend um 17 Uhr (MEZ) im besetzten Haus, in der Patission & Skaramanga Straße, einberufen.

Um die Straße zu öffnen, bewegten sich gegen 14 Uhr (MEZ) mindestens vier Truppen der Bereitschaftspolizei auf die versammelten Menschen zu. Die DemonstrantInnen zogen sich auf den Innenhof der Politechnischen Uni zurück.

13 Uhr (MEZ): Die Cops und der Staatsanwalt verlassen das Haus. Die Polizei konfiszierte verschiedene Gegenstände und die Computer des besetzten Hauses.

Gegen 12 Uhr (MEZ): Über 150 Menschen versammelten sich an der Politechnischen Uni und blockierten, für mehr als eine Stunde, die Patission Straße. Sie trugen Banner, riefen Parolen und schrieben an die vorbeifahrenden öffentlichen Busse Parolen gegen den Polizeieinsatz.

Staat und Bosse hört uns sehr gut zu: Nehmt eure Pfoten vom Skaramanga!

Athen: Besetztes anarchistisches Skaramaga Squat geräumt

Heute morgen (29. Juli) wurde das besetzte Patission 61 & Skaramaga Squat, in Athen, in einem polizeilichen Großeinsatz geräumt. Die Räumung folgte nach Einleitung rechtlicher Schritte durch den Hausbesitzer. Eine Person, die in das Gebäude eindrang, um die Räumung zu verfolgen, wurde festgenommen. Weitere 70 Menschen, die versuchten in das Gebäude zu gelangen wurden von massiven Polizeieinheiten zurückgedrängt.


Weitere Infos folgen, soweit vorhanden.

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Brief vom Festgenommenen C.K.

Brief eines 22-jährigen, der am 9. Juli 2011 nach seiner gewaltsamen Verhaftung beim Verlassen des DIY Konzerts der Freien Radio Station 98 FM am Polytechnikum (Athen) ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Am 14. Juli besuchte eine Ermittlungsrichterin C.K. im Erithros Stavros [Rotes Kreuz] Krankenhaus. Sie erklärte, dass C.K. „gefährlich für die öffentliche Sicherheit wäre“ und gab ihre Entscheidung zur Anordnung einer Untersuchungshaft bekannt. Als sie die schweren Verletzungen von C.K. sah, hatte sie Unverfrorenheit zu bemerken, dass „Polizisten so etwas nicht tun“ und hat sich nicht die Mühe gemacht weitere Fragen zum Vorfall zu stellen.

Aufgrund der Zeugenaussage eines Polizisten gegen ihn ist C.K. von einem hohen Strafmaß bedroht.

Wir bitten alle, die während der Verhaftung und dem brutalen Verprügeln dabei gewesen sind als ZeugInnen in diesem Fall zu helfen. .

„Beim Verlassen eines Konzertes im Polytechnikum (Athen) in Richtung Bouboulinas Straße wurde ich plötzlich von einer Polizeieinheit angegriffen, die in einer nahen Gasse stand. Ungefähr zehn Männer einer Bereitschaftspolizeieinheit (MAT) griffen mich an, schlugen mich heftig mit ihren Polizeiknüppeln, aber bearbeiteten mich auch auch mit Fäusten und Tritten und fluchten dabei gleichzeitig mit einer unbeschreiblichen Ausdrucksweise. Viele hielten dabei ihre Knüppel verkehrt herum und trafen mit dem Metallende.

Wenige Minuten später, zerrten sie mich blutend und halbohnmächtig zu einem Polizeifahrzeug in der Nähe. Dort wurde ich mit Wasser, Äthylalkohol und jeder Art von Flüssigkeit, die gerade griffbereit war „abgewaschen“.

Um ungefähr 3.45 wurde ich zum Polizeipräsidium gebracht. Obwohl meine Situation wirklich miserabel war, schenkte ihr niemand Beachtung. Ich forderte einen Arzt und sie antworteten, dass erst erst die Formalitäten zu erledigen wären. Sie ließen mich, selbst als ich besinnungslos wurde, blutend auf dem Flur und standen meiner kritischen medizinischen Situation vollkommen gleichgültig gegenüber.

Am nächsten Morgen verkündeten sie, dass ich verhaftet und beschuldigt würde, einen Molotow Cocktail gegen die Polizeieinheit geworfen zu haben.

Obwohl ich eine stark beängstigende, ein paar Zentimeter tiefe Kopfwunde davongetragen hatte und aus verschiedenen Wunden blutete, wurde mir das Krankenhaus verweigert. Sie erklärten mir, dass ich zuerst vor dem Staatsanwalt zu erscheinen hätte. Danach überführten sie mich in den Gerichtsaal, wo ich formell zwei Verbrechen und zwei Vergehen beschuldigt wurde (Explosion, Besitz von Sprengstoff, Störung des Öffentlichen Friedens und Beleidigung). Dann wurde ich ins Krankenhaus gebracht.

Seit meiner Begegnung mit den „Sicherheits“-Kräften wurde mir, abgesehen von den Vorwürfen und der unmittelbaren Gefahr für einige Zeit inhaftiert zu sein noch eine Reihe körperlicher Schäden als „Zugabe“ gewährt. Ich erlitt eine Schädelfraktur, Risse der Kopfhaut, die mit 9 Stichen genäht werden mussten, hatte einen abgebrochener Zahn sowie Hautschnitte im Gesicht und an den Ohren, Ellenbogen und Schulterfrakturen davongetragen. Außerdem tiefe Wunden in den Beinen, die weitere 10 Stiche benötigen, eine Verrenkung des Knies sowie mehrere tiefe Wunden von Schlagstöcken auf die Rippen und den Rücken, die Nierenversagen verursachten.

Ich werde im Krankenhaus von 2 Polizisten bewacht, die versuchen mir meine Unterbringung zu erschweren. Sie sind sogar dazu übergegangen zu verbieten alle Lichter auszuschalten, so dass ich und die anderen Patienten im Hellen schlafen müssen.

Nicht zu übertreffen ist dann aber, das mir ausgehändigte juristische Dokument. Abgesehen von den falschen Beschuldigungen gegen mich, wird nicht im Geringsten auf meine erlittenen Misshandlungen eingegangen. Da ist nur die Aussage eines Bullen (niemand seiner Kollegen macht sich die Mühe eine Zeugenaussage zu machen. Die einzige Sache, die dieser Polizist zu Protokoll gegeben hat war, dass ich einen Molotow-Coctail warf und dann verhaftet wurde (natürlich mit allen juristischen Ausführungen).

Ich weiß noch nicht, ob ich bleibende Schäden davontragen werde. Was ich mit Sicherheit weiß ist, dass sie mich töten wollten.

Hier sind einige Bilder vom Resultat meiner Begegnung mit der Polizei. ; Ich rufe jeden, der den Angriff auf mich beobachtet oder fotografiert hat dazu auf mich unter folgender E-Mail zu kontaktieren: solidarity_xk@yahoo.gr.

C.K.

„Jenseits von Grenzen“: Ein Radioprogramm von 98 FM & Contra Info –Montag, 27. Juni

Im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radiostation 98 FM und dem Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformationen Contra Info fand am Montag, den 27. Juni eine weitere Liveübertragung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ [Ektos synoron] statt.

Dieses Mal gibt es ein Interview mit DJ Questionmark vom Free Radio Olympia (Washington).

Die englischsprachige Diskussion geht u.a. um den Aufbau und dem Erhalt revolutionärer Infrastruktur, dem gemeinsamen Kampf gegen Faschismus und Nationalismus, Solidarität mit MigrantInnen, Gefangenenhilfe, den Aufstand von 2008, Generalstreiks, Vollversammlungen und Nachbarschaftstreffen. Kurz wird auch auf die anarchistische Bewegung und den Gefangenenkampf in den USA eingegangen.

Die Sendung vom 27. Juni findet ihr hier im Wortlaut (ca. 2 Stunden) und hier vollständig in der ca. vierstündigen Version.

Seit neuestem werden ausgewählte Beiträge auch auf www.freie radios.net zum Download bereit stehen.

Nicosia, Zypern: Dies ist die Armee, dies ist der Friedhof

1000 Flyer wurden auf einer Demonstration anlässlich einer Explosion in der Naval Kaserne  in Nikosia verteilt.

Am Morgen des 11. Julis kam es in auf dem Naval-Stützpunkt „Evangelos Florakis“ zu einer heftigen Explosion bei der 6 Feuerwehrleute und 2 Marinesoldaten getötet wurden sowie zahlreichen Verletzten. Die Explosion war ein Resultat der Nachlässigkeit von „kompetenten“ Autoritätspersonen, die sich dem Problem bewusst waren. Sie taten nichts, wahrscheinlich um Kosten für Sicherheitsinspektionen zu sparen. Natürlich waren sie zu sehr damit beschäftigt eine Hetzjagd gegen Rebellierende anzuzetteln als dass sie sich dem kleinen Problem eines bevorstehenden tödlichen Unfalls widmen könnten.

Die Verachtung menschlichen Lebens ist nichts Neues in dieser Welt. Wir sehen diese Verachtung jeden Tag in der Schule, in der Armee (immernoch gibt es für junge Männer in Zypern 2Jahre obligatorischen Militärdienst), auf der Arbeit – überall. Die Explosion auf dem Naval-Stützpunkt war die Kurzfassung dieser Konzepte in einer mörderischen Zeit.

Die Verachtung des menschlichen Lebens und ihrer Würde ist stark mit einem gewissen Militarismus und der militärischen Maschine verflochten. Das Militär ist eine Institution errichtet um zu töten, egal ob in einem Krieg, an Grenzen oder in einer „Friedensmission“ (siehe Irak, Bosnien etc.). Sie tötet nicht nur Menschen, sondern durch die Auferlegung von Nationalismus, Hierarchie und striktem Gehorsam manipuliert und tötet sie das Gewissen. Als SchülerInnen sehen wir dies als Fortführung der Gehirnwäsche wie sie bereits in der Schule angewandt wird. Ein Versuch uns nach ihren Standards zu formen um gehorsame Sklaven ihres Systems und ihrer Macht zu werden.

Es muss ein Bezug zur kriminellen Vergangenheit des Zyprischen Militärs gemacht werden, denn es wäre zu heuchlerisch und sich selbst widersprechend zu denken das Militär wäre nur jetzt negativ. Des weiteren gibt es eine lange Liste von Selbstmorden von Soldaten (abgesehen von den psychologischen Problemen von Soldaten) und „Unfälle“. Außerdem noch die Zusammenarbeit mit der Militärdiktatur (Griechenland 1967-73) und die Partizipation am Putsch 1974 mit tragischen Konsequenzen.

So viel zum Nationalen Wächter. In Zypern gibt es ein Theater der Absurdität nachdem wir hier nicht nur eine oder zwei sondern sechs Armeen haben! E/K – Griechisch-Zyprisch, ELDYK – griechische Armee, TOURDYK – türkische Armee, U.N., NATO und eine britische Basis. Sechs Armeen auf einer kleinen Insel! Warum? Weil das Militär ein wesentlicher Teil des hierarchischen Systems, der Auferlegung und Unterdrückung, der Ausbeutung und sozialen Kontrolle ist. In Zypern haben die Armeen eine wichtige Rolle in der Förderung und endlosen Fortsetzung des ethnischen Hasses und der Teilung der Menschen im Interesse der Macht, welche auf den Schultern der Gesellschaft unter dem Vorwand der Zyprischen Streitfrage profitiert. Und zu denen welche jetzt nach Rücktritten verlangen oder Forderungen machen sagen wir: solch eine Logik ist einfach nur eine Möglichkeit die Reaktionen der Menschen zu manipulieren und sie zu Abhängigen des Parlaments zu reduzieren.

Es ist notwendig die Illusion zu zerstören, dass eine andere Administration etwas verändern würde. Beschuldige nicht nur einige wenige Minister und andere „Verantwortliche“, sondern das gesamte Staatssystem und alle Konzepte die es untermauern. Die Sichtweise nach der Geld wichtiger ist als menschliches Leben bewahrt nationale Trennungen und militärischen Irrsinn und sie unterstützt den unglaublichen Kannibalismus auferlegt durch Militäreinheiten in Uniformen weltweit. Unsere einzige Hoffnung liegt in dem Widerstand gegen jegliche militärische Maschine egal welcher Macht. Für eine Welt ohne Grenzen, Armeen und ohne das ekelhafte Missachten von menschlichem Leben.

Kein Diener irgendeiner mörderischen Maschine!
Weg mit allen Armeen!

PS: Wir schicken unsere Solidarität zu den Rekruten und denen die gezwungen sind die Brutalität und die autoritäre Auferlegung des Militärs zu ertragen. Keine Geisel in den Händen des bewaffneten Staates!

Schülergruppe SKAPOULA
skapoula.espivblogs.netskapoula@espiv.net

Quelle: actforfreedomnow.wordpress

Halandri, Nordathen: Anarchistische Einmischung in einem Freilichttheater

Am Freitagabend, den 8. Juli, konnten  die Kolleg@s des besetzten Hauses Prapopoulou bei ihrer Aktion während eines Sommerkonzerts im Rematia Theater (Evripidio) gleich einen doppelten Erfolg für sich verbuchen. Ein Tisch mit Texten zur Gegeninformation wurde für über drei Stunden am Eingang des Theaters aufgebaut, während viele Menschen angehalten wurden, kostenlos ins Konzert zu gehen. Trotz kleiner Konflikte mit dem Konzertveranstalter und den GemeindevertreterInnen, die versuchten die Intervention zu verhindern, wurde die Aktion der HausbesetzerInnen sehr gut aufgenommen und sogar ein Betrag zur finanziellen Unterstützung gesammelt.

Die zwei Themen des Haupttextes, der zu Beginn des Konzerts per Mikrofon vor dem Publikum verlesen und anschließend verteilt wurde, waren: “Wiederaneignung der öffentlichen Räume, gegen Kommerzialisierung” und „Staatlicher Terrorismus wird nicht durchkommen“ – Praktische Unterstützung der am 28. und 29. Juli, auf den Demonstrationen, Verhafteten. Auf der Bühne wurde ein Solibanner angebracht.

Außerdem zeigten die Kolleg@s vom besetzten Haus Prapopoulou ihre faktische Opposition gegen die Kontrolle, die Umzäunung und die Eintrittsgebühren, die in diesem kommunalen Freilichttheater verlangt werden. Das Freilichttheater befindet sich in der naturbelassenen Landschaft Rematia (“Strom”). Im Zusammenhang mit den sich zurzeit rasant zuspitzenden Angriffen des Staates und der KapitalistInnen gegen die Gesellschaft, lehnen sie sich auch gegen die Kommerzialisierung aller Alltagsbelange auf.

Zusätzlich zielte ihre Intervention auf die Verbreitung von Gegeninformationen über die brutalen, repressiven Vorfälle während des 48 Stunden Generalstreiks am 28. und 29. Juni ab. Die BesetzerInnen informierten die Menschen über die erpresserischen Strafgelder, die über die Verhafteten verhängt wurden. Um die Kautionsbeträge aufzutreiben, wurden Spendenboxen für finanzielle Hilfe herumgereicht. Sie sprachen auch über die Notwendigkeit der praktischen Solidarität mit den auf den Straßen und Plätzen kämpfenden Menschen.

Quelle: athens.indymedia, protovouliaxalandriou

Petralona, Athen: Solidaritätsdemonstration für die Verhafteten des 28. u. 29. Juni

Am Dienstag, den 5. Juli, fand in Petralona (nahe des Zentrums von Athen) eine Solidaritätsdemonstration für die Verhafteten des letzten Generalstreiks statt. Es beteiligten sich mehr als 150 Menschen.

Die Demonstration wurde von der Volksversammlung der Kieze Petralona-Koukaki-Thissio organisiert.

AnwohnerInnen liefen durch viele Straßen in Ano Petralona/Kato Petralona (der Bezirk ist durch die U-Bahnlinie in zwei Kieze geteilt).

Es wurden militante Parolen gerufen, z. B.:
“Alle auf die Straßen und Plätze – Volksversammlungen in jedem Kiez”
“Wenn wir nicht in allen Kiezen Widerstand leisten, werden die Städte zu modernen Gefängnissen werden”
“Tritte und Schläge für jeden Richter – Gerechtigkeit ist eine Angelegenheit der Klasse”
“Solidartiät ist die Waffe der Bevölkerung – Krieg dem Krieg der Bosse”
“Weder in Petralona noch woanders – Schlagt die Faschisten in jedem Kiez”
“Bewaffnet euch, Menschen – Jetzt oder nie”

Als die Demo das lokalen Büros der Regierungspartei PASOK in der Ious Straße erreichte, schrieben DemonstrantInnen Parolen an die Fassade und machten das Zeichen mit Graffiti unkenntlich. Eine multikulturelle Gruppe Jugendlicher mit Fahrrädern und Skateboards führten die Demo an.
Am Donnerstag Abend, den 7. Juli fand eine neue Volksversammlung außerhalb der U-Bahnstation Petralona statt (auf der Seite der Fußgängerzone Kato Petralona).

Quelle: sinoikiesfilopappou.wordpress.com, athens.indymedia.org