Category Archives: Nachrichten

Frankreich: aktuelle Nachrichten von der ZAD

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Als Antwort auf die Entscheidung, die historischen Opponenten zu räumen, versammelten sich in Nantes zwischen 150 und 200 Leute. An der Spiegelglastür des Rathauses gab es einen Zwischenfall. Bis Vinci verschwindet! Widerstand und Sabota

Montag, 25. Januar

Die große Nachricht für heute ist eindeutig das Urteil der Verhandlung gegen unsere GefährtInnen, denen ihre Häuser aufgrund des Enteignungsrecht genommen werden.

Erwartungsgemäß verweigerte das Gericht die Angelegenheit abzugeben, wie von der Verteidigung gefordert, die die Verfassungsmäßigkeit der Verhandlung in Frage stellte. Der Richter erklärte die Bauernhöfe als „ab sofort räumbar“, samt dreier Familien, die nicht ihren Hauptwohnsitz in der betroffenen Zone haben. Den anderen „gab“ er eine zweimonatigen Aufschub. Er wies Vinci zurück, deren Rechtsanwälte für den Fall, dass die Familien bleiben würden, exorbitant hohe Geldstrafen forderten: auf diese Weise hat das Gericht die konkrete Verantwortung für die Räumung den öffentlichen Machtträgern übertragen.

Jetzt liegt es uns in den kommenden Wochen zu organisieren, dass das Projekt beendet wird. Wir werden es nicht zulassen, dass irgendwer geräumt wird und wir setzen alles daran, gemeinsam Widerstand zu leisten.

Morgen ist dann die Versammlung in der ZAD (Vacherit) um über nächste Schritte zu sprechen und die Großdemonstration am 27. Februar vorzubereiten.

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Weitere 150 Leute gingen in Rennes auf die Straße, um die historischen Opponenten zu unterstützen und gegen die Entscheidung, die heute Nachmittag von Angestellten, des “Gerichts der Ungerechtigkeit” getroffen wurde.

Brüssel: Solidaritätsaufruf mit vier Menschen, die wegen der Zerstörung des Hochsicherheitsgefängnis-Modells angeklagt sind

maxi-modelIn seinem verrückten Wettrennen um Profit wirft der Kapitalismus mehr und mehr Menschen in die Prekarität und macht unsere Umwelt zunehmend unbewohnbar. Konfrontiert mit scheltender Wut und Elend, das sich überall hin ausbreitet, investiert der Staat in die Aufrechterhaltung der Ordnung und baut neue Knäste.

In einer Zeit, wo die Menschen dazu angehalten werden, ihre Gürtel enger zu schnallen, findet die Regierung Milliarden, um uns gar noch mehr mit dem Bau von Hochsicherheitsgefängnissen, wo sie mit neuen Formen der Folter experimentiert (wie Sensoren und dem Entzug von meschlichem Kontakt) zu belasten.

Für die herrschende Klasse ergibt sich ein zweifacher Vorteil: die Bauverträge ermöglichen saftige Profite und der bereits hoch entwickelte  Sicherheitsapparat erlaubt ihr, ihre Privilegien zu behalten und dieses unterdrückende und destruktive System aufrecht zu erhalten.

Der Masterplan der Regierung sieht den Bau von sieben neuen Gefängnis in Belgien vor. An einem von ihnen, dem Hochsicherheitsgefängnis, kristallisierte sich Opposition in den letzten Jahren heraus. Die Regierung plant, dieses Mammutgefängnis auf dem Gebiet von Keelbeek in Haren umzusetzen, was sich in den nördlichen Vororten von Brüssel befindet.

Einige Statistiken zu dem Hochsicherheitsprojekt: – Es wird für 1200 Gefangene ausgelegt (Männer, Frauen, Kinder und psychiatrisierte Menschen) – 19 Hektar Natur und landwirtschaftlich genutzter Boden wird betoniert – Eine 25 Jahre andauernde Private-Public Partnership, die mehr als 3 Milliarden kosten wird. Das bedeutet Mindestkosten von 275€ pro InsassIn. Mehr als 275€ werden dafür aufgebracht einen Menschen zu brechen! – Ein Ort jenseits des Zentrums von Brüssel, der schwer zu erreichen ist für die Familien der Einsitzenden.

Seit der Bekanntmachung des Baus des Hochsicherheitsgefängnisses waren die Reaktionen vielfältig. In Haren, informiert das Nachbarschaftkommitee die EinwohnerInnen und mobilisiert gegen das Projekt. Auf den Straßen von Brüssel erstart die Anti-Knast-Wut und davon inspirierte Gruppen streben danach, das Projekt durch eine Reihe von direkten Aktionen unmöglich zu machen. In Anderlecht, ist ein lokaler Raum für den Kampf gegen das Hochsicherheitsgefängnis eröffnet worden [Le Passage], um zu informieren und als Ort der Diskussion und Organisation zu dienen.
Während des Sommers 2014 wurde das Keelbeek Gelände besetzt, um die Fortführung des Projekts zu verhindern. Die Haren ZAD (Zone zur Verteidigung) wurde geboren. Neben den Baumhäusern und Gemüsegärten experimentierten die GegnerInnen mit anderen Lebensstilen auf Grundlage von Selbstverwaltung und Solidarität. Die Geländebesetzung endete im September 2015, nachdem die Räumung der BesetzerInnen gewaltsam von der Brüsseler Polizei durchgeführt wurde. Aber auch heute noch besetzen eine Hand voll rebellischer Menschen ein Gelände, das an Keelbeek angrenzt, und die verlassenen Häuser von Haren.

Dieser steigende breite Unmut regt durchkreuzt die Pläne der Regierung, die ihr Rudel von Wachhunden loslässt in einem Versuch, Widerspruch zu ersticken, Eine Reihe von kämpfenden GenossInnen macht Erfahrungen mit Razzien, Beschattungen, Einschüchterung und Infiltrationsversuchen. Im Angesicht der Standfestigkeit und Solidarität war die Repression allerdings machtlos.

Am 20. Mai 2015 wurde eine öffentliche Anhörung des Beratungskommitees über das Hochsicherheitsgefängnisprojekt in Haren durchgeführt. Die Meinung des Kommitees war nicht mal bindend, weshalb das Referendum viele Menschen nicht täuschen konnte. Am selben Tag entschieden sich ein dutzend Menschen daher, ihre Opposition zu diesem Projekt außerhalb der markierten Machtwege auszudrücken und demonstrierten innerhalb der Baudienststelle. Das Hochsicherheitsgefängnismodell, das in der Eingangshalle ausgestellt wurde, wurde bei dieser Aktion zerstört.

Diese Institution, die bis zum Hals korrupte Baudienststelle, ist verantwortlich für die Verwaltung des belgischen Staatseigentums und die Koordinierung des Baus von neuen Gefängnissen. Ohne auf Erlaubnis zu verwarten, versuchte die Baudienststelle wiederholt auf dem Keelbeek Gelände ihre Arbeiten zu beginnen. Aber jedes Mal wurde die Maschinerie von GegnerInnen zurückgewiesen.

Während ihr Projekt von allen Seiten bedroht wird, ergreifen die Mächtigen die Gelegenheit und so befinden sich vier von uns – in einem Versuch den Widerstand zu schwächen – auf der Anklagebank unter dem Vorwurf der “organisierten Zerstörung von Privateigentum”. Dies ist das erste Verfahren, die sich gegen eine Aktion gegen das Hochsicherheitsgefängnis richtet. Nach einer Vertagung wurde die erste Anhörung auf den 22. Januar 2016 vor dem Brüsseler Strafgericht angesetzt. Gemäß der Vorwürfe muss mit einem Strafmaß zwischen 1 und 5 Jahren Gefängnis gerechnet werden, während die Baudienststelle eine Schadensersatzforderung von 40.000€ gestellt hat.

Weit entfernt, uns zu paralysieren, stellt dieser Prozess eine Gelegenheit dar, unsere anti-autoritäre Position gegen jede Form der Herrschaft zu stärken, ob sie nun politisch, medial oder juristisch ist. Sie sind Teil des Problems und nicht der Lösung. Mit eurer Unterstützung wird dieser Prozess eine weitere Gelegenheit bieten, dem Knastsumpf einige Steine in den Weg zu legen und einige Zahnräder dieser Maschine zum Erliegen zu bringen.

Lasst uns den Kampf gegen die Knäste und die Welt, die sie beschützen, fortführen!

Um die anstehenden Rechtskosten zu decken, rufen wir euch zu finanzieller Unterstützung auf.

Wenn ihr ein paar Münzen aus euren Taschen zusammenkratzt oder sich bei einem Gruppentreffen eine Spendendose herumgeht, dann danken wir euch, wenn ihr sie über den folgenden Weg zu kommen lasst: BE66 5230 4745 8943 (Gebt als Verwendungszweck “soutien procès maquette” an [Modellprozess-Unterstützung]).

Stein für Stein
Mauer für Mauer
Lasst uns alle Knäste zerstören!

Die vier angeklagten Individuen
18. Januar 2016

übersetzt aus dem englischsprachigen Blog

Pyhäjoki, Finnland: „Holen wir uns das Kap zurück“ – Aktionswoche gegen Atomkraft 22.4.-1.5.2016

rtcfinlandSo. Es gibt einen Protest gegen Atomkraft an der Westküste Finnlands, der seit einem Jahr existiert. Zwischen dem 22. April und dem 1. Mai findet dort eine Aktionswoche statt. Worum geht’s dabei? Kurz zusammengefasst:

Fennovoima ist ein im Jahre 2007 durch ein Konsortium von finnischer Macht und Industriebetrieben gegründeter finnischer Atomkonzern. Diese sind der Überzeugung, dass es eine sehr gute Idee ist, in Pyhäjoki, einer kleinen Gemeinde an der Westküste Finnlands eine Atomkraftanlage zu errichten- mit allen Mitteln. Fennovoima’s sehr herbeigewünschtes Projekt stand kurz vor dem Aus, als der deutsche Energieriese E.ON (zur damaligen Zeit wichtigster Investor) entschied, dass Atomkraft ein schlechtes Geschäft wäre und sein Geld im Jahre 2012 zurückzog.

Rosatom ist ein staatlicher Konzern: es ist der einzige Anbieter auf dem globalen Markt, welcher der Atomindustrie die gesamte Bandbreite von Produkten liefert (so wohl für zivile Zwecke, als auch für Waffen) Auf autoritäre Weise wird er von einem neun Personen starken Aufsichtsrat geführt, der eigenhändig durch Präsident Putin gewählt wurde. Natürlich kommt es, wie von solchen von Mafiaverbindungen durchsetzten Projekten bekannt, zu massiven Verzögerungen und Unfällen.

Fennovoima-Rosatom war geboren, als Rosatom einmaschierte, um Fennovoima zu retten: Nachdem E.ON ging, war es der einzige Investor mit Beteiligungswillen. Fennovoima benötigte einen finanziellen Retter- und Rosatom zielte darauf ab, seine Reputation mit einem Projekt im Westen zu stärken: Es geht um die Geopolitik, wisst ihr: Es schadet Russland nicht einen geopolitischen Fußabdruck in eine Region in der Nähe des von der Nato beführworteten NEAT Militärversuchgeländes in Nord – Schweden zu setzen und es geht um das oft thematisiert arktische Öl.

Als erste Kahlschläge auf der Halbinsel Hanhikivi begannen, erblickte Im April 2015 das Pyhäjoki- Protest- Camp das Licht der Welt. Während legale düstere „Vorbereitungsarbeiten“ vorangetrieben wurden, behauptet sich das Camp fünf Monate lang auf der Großbaustelle. Es gelang die Arbeiten zu blockieren. Die örtliche Polizei erklärte, dass sie nicht genügend Ressourcen hätte, um mit den Protestierenden fertig zu werden. Gleichzeitig waren die Zeitungen mit Nachrichten über Sabotage und groben Unfug gefüllt. Im September 2015 fand die Räumung des Camps statt. Es brauchte acht Tage, um den letzten Kletterer herunter zu holen. Nach der Räumung zog das Lager auf ein Gelände, das ein lokaler Eigentümer angeboten hat und rund 4 km außerhalb der Großbaustelle liegt. Direkte Aktion und Grober Unfug sind immer noch im Programm.

Wir wissen, dass es hier etwas einem Tollhaus gleicht, weil du hier auf einen Schlag der gesamten russischen Regierung, der westlichen Nato, einen Atomkraftgiganten, privaten Sicherheitsfirmen, dem Arbeitsministerium und der Wirtschaft von Finnland gegenüberstehst. Aber, he, wer will nicht hoch hinaus? Im April 2016 feiert das Camp seinen ersten Geburtstag – und es ist Zeit einen Gang höherzuschalten. Um verückt genug zu sein, das Konzept massenhaften zivilen Ungehorsams in solch einer Größenordnung nach Finnland zu bringen. Das Ziel ist einfach: die Baustelle mit Leuten zu fluten, um sie so lange, wie möglich zu halten. Mögen die Regionen der Umgebung ebenfalls mit allen Arten des Protests gegen Atomkraft sowie Antikapitalismus- und „Für alle Dinge, die gut sind“- Aktionen überzogen werden. Wir ziehen unseren Hut vor den unterschiedlichen Taktiken und rufen euch Ökofreaks, AntimilitaristInnen und Andere auf, sich uns anzuschließen.

Zeitplan und Infos:

22. April – 1. Mai: die Aktionwoche. Pyhäjoki ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Anhalter, und Autos zu erreichen. (schaut euch die Karte an oder wendet euch an uns.) Wir kochen vegan. Die Unterbringung erfolgt hauptsächlich in großen heizbaren Armeezelten – aber falls ihr ein eigenes Zelt habt, bringt es mit. Vergesst nicht, euch warm zu kleiden. Wir unterstützen es, wenn die Teilnehmenden aus Solidarität eine freiwillig Spende für Essen und Ähnliches zahlen. Ja, ihr werdet in der Lage sein euch zu waschen, aber es wird kühl. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns vor eurer Ankunft eine Mail senden könntet mi den Informationen, wann ihr anreist, wie viele ihr seit, ob ihr mit oder ohne Zelt kommt usw. Fragen werden beantwortet von. stopfennovoima [at] protonmail.com

22-23. April: Eröffnungsparty! Musik! Leute! Spaß!

26.April Erinnerungstag an Tschernobyl – und der große Aktionstag. In der Woche sind andere Aktivitäten möglich.

1. Mai Wir wetten, dass ihr es recht versteht.

Für die ganze Woche gibt es Workshops, Lesen und Wissensaustausch, so dass ihr immer beschäftigt seit.

Mehr Infos auf Englisch:

https://fennovoima.no.com/en

Erste Ausgabe des Londoner HausbesetzerInnen-Aktionsblattes (SLAP!) erschienen

Issue1Finished-page-001Die SLAP! (Squatters of London Action Paper) ist eine englischsprachige Umsonstzeitung für Nachrichten über Hausbesetzungen, Aktionen, Geschichte und Veranstaltungen. Kopien aus Papier sind im Bücherladen in Whitechapel und im 56a Infoshop im Viertel “Elephant and Castle” erhältlich. (Erstausgabe im PDF Format)

Minneapolis, USA: Feuerwerk für trans*Gefangene

Am 23. Januar erhalten

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Als Antwort auf den Aufruf für einen internationalen Aktionstag in Solidarität mit trans*Gefangenen, haben einige   antagonistische Queers und KomplizInnen der Jugendvollzugsanstalt in Minneapolis, USA einen Besuch abgestattet. Zwei Transparente wurden entfaltet, mit der Aufschrift:

Not Gay As In Happy, Queer As In Fuck 12 (Nicht schwul, wie in “Glücklich”, queer, wie in “Fuck the police”)

Feuer den Gefängnissen

Einige Feuerwerkskörper wurden gezündet, die die düstere Nacht für die in Gefangenschaft Gehaltenen erleuchtete. Bevor wir in die Nacht verschanden, winkten wir ihnen noch einmal zu.

auf Englisch

 

Pyhäjoki, Finnland: Verkehr von und zur Fennovoima-Rosatom’s Atomkraftwerk-Baustelle erneut blockiert

rekka1-768x576(…)Die Schönheit der aktuellen Situation ist die Verletzbarkeit der Baustelle selbst. Was dort derzeit getan wird, ist ein in großem Umfang duchgeführter Deponiebetrieb – und es gibt nur eine Straße, die robust genug ist die schweinegroßen Fahrzeuge zur Baustelle hin und zurück zu tragen. So stellt euch vor, was passiert wenn einige Menschen diese Straße zum Stillstand bringen. Gut. Die ganze Kacke wird gestoppt.

Und genau das haben wir am 22. Januar getan. Einige sich sorgende Bürger kletterten auf die Trucks im Lieferbetrieb, und brachten alles zum totalen Stillstand. Und wir glauben, wir werden das noch ein wenig öfter so machen. (..)

Updates: 10:30 Die Polizei hat vor Ort unsere beiden Fotografen in Gewahrsam gennommen. Einer folgte dem Geschehen von der Waldseite und ein anderer ungefähr 50 Meter entfernt, von der Veranstaltungsseite, auf einem öffentlichen Radweg. Schlussfolgerung: Sie mögen hier Zensur, und sie möchten nicht in den Sozialen Medien enden.

11:30 Zusätzliche Polizeifahrzeuge und eine weitere Hebebühne wurden herangeschafft. Kurz danach wurde ein Protestierender, der auf dem Dach eines Trucks saß, herunter geholt und inhaftiert.

12:30 ein Demonstrant ist noch in Aktion. Er verweilt in den Aufbauten des Krahnfahrzeugs und verweigert herauszukommen. Um 11 Uhr gab die Polizei ein Ultimatum: „Komm freiwillig runter oder wir werden dich verletzen!“ Im Schrittempo fuhren sie das Fahrzeug zu einem Parkplatz und stellten den Motor ab. Die Polizei hat sich Handschuhe und einige Kleidungsstücke vom Demonstranten geschnappt, um ihn buchstäblich „herunterfrieren“ zu lassen, es ist hier gerade -5C Grad kalt, zudem gibt es die liebliche Seebriese.

13 Uhr Die Polizei erreichte den Ort des Geschehens ab 10 Uhr. Etwa um 10.15 Uhr kam eine Delegation höherrangiger Fennovoima-Rosatom Vertreter hinzu: weiße Helme und strahlend sauberere Warnkleidung, die niemals einen Arbeitstag gesehen hat, um ein POW-WOW mit der Polizei durchzuführen. Um 10.30 Uhr kam ein teuer aussehender SUV angefahren, der einen mürrischen und irritierenden Typen in Zivilkleidung und mit einem großen “ROSATOM” Aufdruck auf der Rückseite seiner Jacke, ausspuckte – möglicherweise war er nur durcheinander, dass die DemonstrantInnen nicht einfach erschossen wurden oder durch saubere OMON Truppen heruntergeholt wurden?

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Griechenland: Maria Theofilou gegen Kaution aus der Haft entlassen

lioness-and-cubsAm 21. Januar 2016 wurde Maria Theofilou (Lebenspartnerin vom infhaftierten Bankräuber Giorgos Petrakakos; Schwester des anarcho-kommunistischen Gefangenen Tasos Theofilou) unter restriktiven Bedingungen aus dem Koridallos Gefängnis entlassen: Zahlung einer Kaution von  5.000 Euros und die Verpflichtung sich zweimal im Monat auf ihrer nächsten Polizeistation zu melden.

Hambacher Forst: RWE Security fährt Aktivisten um, als sich der Widerstand verstärkt

Am 21. Januar wurden Aktivisten bei ihrem Protest gegen die Rodung des Hambacher Forstes von der RWE-Security mit einem Jeep angefahren. Zwei Aktivisten wurden verschleppt. Einer konnte erfolgreich befreit werden, der andere, Fledermaus, wurde geschlagen und der Polizei übergeben, der Körperverletzung beschuldigt und wird wahrscheinlich  mindestens für die nächsten drei Wochen in Aachen inhaftiert bleiben. Dem Verhafteten wurde keine ärztliche Behandlung gewährt und er leidet an starken Rückenschmerzen. Die Personalienfeststellung verweigert er.
An diese Adresse könnt ihr ihm Briefe schicken:

Aktivist Nr. 2
JVA Aachen
Krefelderstr. 251
52070 Aachen, Germany

Das folgende Video zeigt den Vorfall:

https://www.youtube.com/watch?v=R_blumlDgAY

Außerdem wurde EmmA heute entlassen. Er erzählt: Die Gefängnismauern sind mit Hambi Forst Bleibt! Graffiti beschrieben. Die Insassen, mit denen ich gesprochen habe, stehen in Solidarität zu unserem Kampf. Gefängnis ist scheiße, aber die Wälder sind stärker als ihre Mauern. Ich fühle mich gut und bereit in den Wald zurückzukehren, um mit allen Mitteln das, was wild ist, zu verteidigen.
Wilkommen zu Hause.

RWE ist der Totengräber des Rheinlands. .
Lasst uns die Totengräber von RWE sein!

Zeigt Solidarität! Kommt in den Wald. Beteiligt euch an der Aktionswoche vom 22.-31. Januar 2016.

Notre-Dame-des-Landes, Frankreich: 27. Februar – Allgemeine Mobilmachung zum Abbruch des Flughafenprojekts – bereitet euch vor!

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Nicht nur aufgrund der Stärke der Demonstration am Stadtrand von Nantes ist die Mobilsierung in den letzten Tagen enorm gewachsen. Es häuften sich auch Aktionen und Versammlungen in dutzenden andereren französischen Städte. Es wird deutlich, dass die Anti-Flughafenbewegung zur Zeit dichter und lebendiger ist, als sie es jemals war. Dies beruht darauf, weil sie zum Sinnbild für viele andere Kämpfe gegen Sozialabbau und Umweltzerstörung, den Verlust landwirtschaftlicher Fläche, Klimawandel, Kommodifizierung von Land und unser Leben geworden ist. Darüber hinaus, weil aus ihr die Entdeckung entsprungen ist, die Welt auf andere Weise zu bewohnen.

Die Regierung hingegen beschränkt sich auf ihre Taubheit. Die Landwirte, Landwirtinnen und BewohnerInnen der ZAD sind noch immer von Räumuung bedroht. Der Beginn des Flughafenprojekts ist immer noch auf kurze Sicht angekündigt.

Deshalb ruft die Bewegung für die kommenden Wochen zur Weiterführung von Aktionen. Besondere Aufmerksamkeit soll auf den 25. Januar gerichtet werden, dem Tag der Urteilsverkündung.

Generell mobilisieren alle Beteiligten des Kampfes auch für den 27. Februar. Diese Mobilsierung steht unter dem Banner, die Räumungsbedrohung der Farmer und BewohnerInnen zu beenden und auch für die entgültige Aufgabe des gesamten Projekts.

Ab sofort laden wir alle Komitees und UnterstützerInnen ein, mit aller Kraft für diesen Tag zu mobilisieren. Wir appellieren an alle, den Aufruf von jetzt an, die großmöglichste Verbreitung zuteil werden zu lassen. Wir laden alle aus der Region, aus allen Ecken des Hexagons (von Frankreich) und von außerhalb, Konvois und Busse zu organisieren, um diese große Mobilisierung zu erreichen.

Abhängig vom Kontext werden Gestaltung und Vorbereitungstreffen für den 27. Februar festgelegt. Ein konkreterer Aufruf wird nach dem Ausgang der Gerichtsverhandlung am 25. Januar folgen.

Jene, die die ZAD kultivieren und in ihr leben, werden sie nie verlassen. Es wird niemals einen Flughafen in Notre-Dame-des-Landes geben!

Die Vollversammlung der Bewegung, 19. Januar

Nächste Vollversammlung zur Vorbereitung der Moblisierung für den 27. Februar: Dienstag 26. Januar um 20.oo Uhr, Vacherit. Bereits um 19 Uhr treffen wir uns, um die Versammlung vorzubereiten.

 

Athen: Update aus dem Themistokleous 58 Squat in Exarchia

Am 10. Januar 2016 gegen 22:00 Uhr, nur ein paar Stunden, nachdem wir das leere Gebäude in der Themistokleous Str. 58 in Exarchia besetzt haben, trat ein Typ vor dem Gebäude in Erscheinung, der vorgab, die Immobilienforma ‚ANASKEVI M EPE‘ zu vertreten, und sagte, dass das Gebäude diesem Unternehmen gehöre.

Er erzählte uns, dass er die Bullen rufen werde, wenn wir nicht bis morgen das Gebäude freiwillig verlassen würden.

Wir machten ihm klar, dass wir Privateigentum nicht anerkennen und wir nicht die Absicht besitzen, den Squat zu räumen.

Wir rufen daher für eine dauerhafte Präsenz von solidarischen Menschen innerhalb und außerhalb des Gebäudes auf, um das Projekt zu mit allen nötigen Mitteln zu verteidigen (zu den Grundsätzen der Besetzung sei auf das erste Statement verwiesen).

Themistokleous 58 Squat

Griechisch, Englisch, Portugiesisch

Deutsche Knäste: Unsere Kameradin ist frei

Neuigkeit zum Artikel “Das Herz gefüllt mit Mitternacht” auf Seite 7 der Avalanche Nr. 6

Erhalten am 5. Januar 2016:

Lange Monate sind vergangen seit dem heissen Sommertag am beginn des Juli, an dem unsere Freundin und Kameradin bei einer Passkontrolle an der griechisch-bulgarischen Grenze verhaftet wurde. Der europaweite Haftbefehl wurde von der Staatsanwaltschaft Aachen, Deutschland, am 24 Juni 2015 ausgestellt. Nachdem sie 3 Wochen in bulgarischen Zellen verbrachte, wurde sie den deutschen Bullen am Flughafen von Sofia übergeben.

In Deutschland wurde sie unter dem U-Haft-Regime in Köln eingesperrt, wegen vermuteter Beteiligung an einem bewaffneten Banküberfall der zwei Jahre früher stattfand (2013). Unter diesem Regime werden Häftlinge, die auf ihren Prozess warten, eingesperrt, offiziell für maximal sechs Monate, was in Realität sehr oft auf eine Periode von über einem Jahr verlängert wird. In ihrem Fall bedeuteten die in Kraft gesetzten Beschränkungen, dass bei jedem Besuch (2 Stunden pro Monat) zwei Bullen, ein Wärter und ein Übersetzer anwesend waren, dass es ihr nicht erlaubt war, irgendwelche Telefonanrufe zu machen und dass jegliche Post zuerst an die Staatsanwaltschaft gesendet wurde, wo sie gelesen und ihr dann mit einem Monat Verspätung übergeben wurde.

Ihre Haft basierte auf einem einzigen Indiz: Eine DNA-Spur, gefunden auf zwei Gaspistolen (Druckluftpistolen), die auf dem Klo der Bank 11 Tage später von einem/einer Angestellten gefunden wurden. Vor ein paar Wochen, am 2. Dezember, nach Monaten der Untersuchung klagten die Kläger sie formell mit Bankraub, Geiselnahme und Waffenbesitz an. Diese Anklagepunkte wurden bei drei Richtern vorgebracht, die zu entscheiden hatten ob diese vor Gericht weiterverfolgt werden oder nicht. Am 16. Dezember, rief das Gericht das Gefängnis an, mit dem Auftrag unsere Kameradin freizulassen, weil alle Anklagepunkte fallen gelassen wurden, da die „Beweise“, die fünf Monate der Untersuchung ergaben, nicht ausreichend genug waren, um diesen Fall vor Gericht zu bringen.

Jetzt ist unsere Kameradin zurück bei uns. Die Freude, die uns das bereitet, ersetzt jedoch nicht, noch lässt sie uns, unsere Wut gegen die isolierenden Beschränkungen, die Lächerlichkeit des Uniformen-Zirkus’ und gegen jedes autoritäre System, das auf solche Art und Weise mit den Leben der Leute spielt, vergessen. Die grösste Kraft-Quelle kam von der kompromisslosen und unkooperativen Haltung die unsere Kameradin einnahm: Sie behielt immer ihren Kopf hoch und ihren abweichenden Geist am Leben.

Wie die meisten Rebellen und Anarchisten wissen, kann uns die Repression in jedem Moment treffen, weil der Staat sehr weit gehen wird, um sein Gesetz und seine Ordnung aufrechtzuerhalten und die Verbreitung unserer Ideen zu verhindern. In diesen Momenten ist es einfach, sich in einem Spiel der Strategie und Angst geködert und eingeschlossen zu fühlen, das genaue Wesen unserer Feinde.

In diesen Momenten müssen wir uns erinnern, dass wir andere Werkzeuge und Praxen haben um diese Erstickung zu bekämpfen. Nur wenn wir ihre Strategie mit unserer eigenen rebellischen Intelligenz und verankerten Ethik bekämpfen, und Angst mit Zuversicht in unsere Komplizenschaften, Affinitäten und Kämpfe, können diese Momente zu mehr werden, als das wir uns nur dem technischen und juridischen Aspekt des Staates, der eine von uns einsperrt, hergeben.

Genau in diesen Momenten von Stress, Groll und Traurigkeit ist es wichtig uns nicht einschüchtern zu lassen oder versucht zu werden, unsere eigenen Ideen, Beziehungen und Kämpfe anzuzweifeln. Auch wenn mit beiden Füssen am Boden, den Geist wach und unsere herzen brennend zu halten in diesen Momenten anspruchsvoll sein kann, sind vielmehr wir diejenigen, die uns diese wegnehmen lassen, und nicht die Freiheit einer Kameradin; wir sind die einzigen die ihre Logik, die sich in uns einnistet, bekämpfen können.

Unsere Ideen und Kämpfe schmieden sich im Hass gegen Gefängnisse und die Welt die sie braucht. Der Kampf gegen diese Strukturen und die, die sie möglich machen, beinhaltet, unser Verlangen, all ihre Türen zu öffnen und diese Säulen dieser autoritären und kapitalistischen Gesellschaft zu zerstören, auszudrücken und zu erweitern. Konfrontiert mit irgendeinem repressiven Angriff, ist es entscheidend, diese Ideen weder zu vergessen, noch zur Seite zu legen; wir können eine Perspektive nur durch aktive Solidarität aufbauen, in der Fortsetzung unserer Kampfprojekte gegen alle Manifestationen dieser Gefängnis-Gesellschaft.

Wir sind mit den Worten unserer Kameradin einverstanden und weigern uns in Begriffen von „Unschuld“ und „Schuld“ zu sprechen. Diese Worte gehören zur Sprache der Staatsanwälte und Richter im Dienste der Politiker und Bosse. Worte die ihr System der Ausbeutung und Kontrolle unterstützen. Als Anarchisten ist das für uns eine Sprache, die wir uns weigern, zu sprechen – wir spucken auf sie.

Der Grund, wieso wir ihren Namen nicht publiziert haben, auch hier nicht publizieren, ist um nicht die oft ablenkende und verzerrende Rolle der Heldin oder des Opfers, der anarchistische Gefangene oft unterworfen sind, mit Brennstoff zu versorgen. Sie war eine gefangene anarchistische Kameradin unter vielen anderen, die niemals vergessen noch bejubelt werden, sondern präsent sind in der Fortsetzung unserer Kämpfe und Projekte, und in unseren subversiven Taten gegen diese etablierte Ordnung.

Solidarität mit all denen, die gegen Gefängnisse kämpfen, drinnen und draussen.

Solidarität denen, die Angesichts repressiver Schläge noch immer das Bedürfnis und den Mut fühlen, weiterhin für ihre Ideen und Projekte zu leben und zu kämpfen.

Athen: Neues squat in Exarchia

Am Sonntag, 10. Januar, am Abend haben wir das leerstehende Gebäude an der Themistokleous 58 in Exarchia, Athen besetzt. Das Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem sich Migrant_innen, die aufgrund der europäischen Migrationspolitik hier in Griechenland blockiert sind, selbst organisieren können, frei von staatlicher Kontrolle. Wir sind eine Gruppe von Individuen aus unterschiedlichen Orten und Kontexten, verbunden durch den Kampf gegen Staaten, Nationen, Grenzen, Lager, Knäste, Kapitalismus, schlussendlich gegen jeden Teil dieses Herrschaftssystems, das uns unterdrückt. Wir sind offen für alle, die unsere Grundsätze teilen und sich an diesem Projekt ohne versteckte politische Agenda einbringen wollen.

Diese Besetzung soll nicht als Dienstleistung verstanden werden. Wir sind keine „Volunteers“ und wir sehen Migranten nicht als Opfer. Die praktische Überwindung der uns auferlegten Trennung durch Grenzen und Staatszugehörigkeit wird eine der Herausforderungen des Projektes sein. Diese Besetzung soll sich zu einem Ort entwickeln, an dem sich Menschen selbst organisieren und voneinander lernen können, unabhängig von ihrer Herkunft.

Dies ist ein Akt gegen das System und die Migrationspolitik. Es ist nicht unsere Absicht, dem Staat bei der Humanitären Hilfe zu assistieren. Tatsächlich hilft die integrierte und/oder angepasste, nicht-kritische humanitäre Hilfe dem Staat, den Fokus auf die repressiven Massnahmen zu legen, um Migration zu verfolgen und kontrollieren. Wir verweigern vehement, nicht nur mit dem Staat und politischen Parteien zusammenzuarbeiten, sondern auch mit NGO’s und anderen Organisationen und Gruppierungen, die dies tun (offiziell oder inoffiziell). Alle diese Müllsäcke ziehen Vorteile aus der Situation der Migrant_innen um Profit zu machen, die eigenen Interessen zu schützen, politische Macht zu gewinnen oder ein soziales Profil aufzubauen.

Die Kontrolle der Migration ist ein Werkzeug in den Händen der Mächtigen. Zur Zeit nutzt der Griechische Staat die Situation der hier gestrandeten Migrant_innen als Druckmittel, um bessere Konditionen für das dritte Memorandum auszuhandeln. Gleichzeitig regulieren die europäischen Staaten Migrationsflüsse gemäss deren Bedürfnis nach billigen Arbeitskräften, die restlichen Migrant_innen werden umgebracht (an den Land- und Meergrenzen und in den Strassen der europäischen Städte), eingesperrt oder ausgeschafft. Die Europäische Union verstärkt kontinuierlich ihre repressive Grenzpolitik und handelt Vereinbarungen mit den Staaten an der inneren und äusseren europäischen Grenze aus, um den Krieg gegen die Migration mit effektiveren Methoden fortzuführen und zu intensivieren. Die Mächtigen hoffen, ihr Eigentum und ihre Privilegien vor jenen schützen zu können, die vom kapitalistischen System ausgebeutet werden und unter ihren Kriegen leiden. Private und staatliche Unternehmen versuchen so viel Profit wie möglich aus dieser Situation zu schlagen. Die NGO’s vertreten die Interessen ihrer Auftraggeber, allen voran Staaten, und werden grosszügig für ihre Arbeit bezahlt.

Aufgrund des Eigentumsrechts müssen Menschen auf den Strassen schlafen während tausende von Häuser leer stehen. Es gibt genug Ressourcen für alle. Wir müssen uns einfach selbst nehmen, was wir brauchen.

Wir erklären unsere Solidarität und Unterstützung für alle Formen des Angriffs gegen Grenzen, Nationen, Knäste und die Kritischen Infrastrukturen, welche das Bestehende reproduzieren, sowie gegen all jene, welche den Status Quo verteidigen!

Kein Rassismus
Kein Sexismus
Keine Homophobie
Keine Diskriminierung
Keine Ausbeutung
Keine Unterdrückung
Keine Hierarchie
Keine Autorität
Kein Patriotismus

NICHT willkommen sind:
Journalisten/Medien
Politiker
Bullen
Alle Organisationen die offiziell oder inoffiziell mit dem Staat kooperieren

Wir heissen Menschen willkommen die gewillt sind, sich selbst zu organisieren, unabhängig davon, ob sie Papiere haben oder nicht und unabhängig davon, ob sie den Flüchtlingsstatus haben oder nicht. Was den Wohnraum betrifft, wird jenen Menschen, welche keine andere Chancen haben, einen Ort zum leben zu finden, Vorrang gegeben.

auf Griechisch, Englisch

“Quebec, Kanada: Neujahrsfeuerwerk am Frauengefängnis Joliette

jolietteAm Abend des 31. Dezember gingen wir zum bundesstaatlichen Frauengefängnis Joliette (das einige Gefängnis für Frauen im sogenannten Québec , die zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt wurden), das sich in der Region Lanaudière befindet.

Wir zeigten zwei Transparente auf denen zu lesen war „Die Liebe zur Freiheit hat uns zu Feinden von Herrschaft werden lassen“ und „Frieden ist unsere absolute Waffe“. Wir zündeten  einige Feuerwerkskörper, waren in der Lage mit den inhaftierten Frauen zu kommunizieren und riefen ihnen unsere Solidarität zu. Einige von ihnen kamen aus ihren Einheiten (kleine Häuser auf dem Gefängnishof) oder gingen zu ihren Fenstern. Dieses war die erste Aktion dieser Art an diesem Gefängnis.

Solidarität mit allen Gefangnenen im Kampf

Bis wir frei sind

Lasst uns alle Gefängnisse zerstören und die Welt, die sie braucht

joliette2englische Übersetzung

Iquique, Chile: Barrikaden und Auseinandersetzungen außerhalb der Universität (UNAP) am 21. Dezember

d c b aGegen jede Autorität, mit den gefallenen GefährtInnen in unserer Erinnerung;
Freiheit für alle GefährtInnen, die in die Gefängnisse verschleppt wurden.

Für einen Schwarzen Dezember – Camila de Pompeya, raus auf die Straße!

Hinweis von Contra Info: Am 28. April 2015 wurde die Gefährtin Camila de Pompeya Sanhueza Olivares (21) zusammen mit einer anderen Gefährtin (17) in der Stadt Iquique vehaftet. Beiden wird ein Brandanschlag gegen das Verwaltungsgebäude der Region Tarapacá vorgeworfen. Camila befindet sich gegenwärtig in Untersuchungshaft, während die jugendliche Gefährtin unter Hausarrest steht.

Spanisch | Griechisch | Englisch

Istanbul: Der Anarchistische Gefangene Osman Evcan leistete Widerstand und hat seinen Kampf erneut gewonnen

osi-300x225Osman Evcan und Hasan Çınar haben den Sieg ihres entschlossenen Kampfes errungen. Sie haben innnerhalb der dicken Mauern des Gefängnisses, indem sie eingeschlossen sind, ihr Leben gegen den Staat eingesetzt. Osman und Hasan haben nach dieser harten Zeit ihre Forderungen erfüllt bekommen. Osman Evcan beendete seine 39-tägigen unbefristeten Hungerstreik gegen Einschüchterungs- Vernichtungspolitik gegen Gefangene im Gefängnis und hat uns wieder bewiesen, wie er im Recht ist mit seinem Aufruf, den Kampf auszuweiten.

Wir feiern Osman Evcan, der bewiesen hat dass die dicken Mauern, die dazu gebaut sind, die neue „terroristische“ Welle wiederzubeleben, die der türkische Staat braucht. Die legitimierten weiteren Operationen können AnarchistInnen überhaupt nicht hindern. Das „Straf“system und seine Funktionäre, die den Gefährten Osman Evcan 39 Tage Hunger leiden ließen sind unsere Feinde. Die anerkannten Forderungen von Osman Evcan and Hasan Çınar sind keine Angelegenheit von Gnade, stattdessen ist es das Ende von Folterpraktiken. Folter ist die staatliche Politik. Wir sind allen dankbar, die demonstriert haben, für Osman Evcan’s Sache gesprochen und ihn unterstützt haben.

Osman Evcan versucht jetzt die negativen Auswirkungen des Hungerstreiks zu überwinden, sein gegenwärtiger Gesundheitszustand ist in Ordnung. Bald folgt eine Botschaft von Osman Evcan and Hasan Çınar.

Mit anarchistischer Solidarität

ABC Istanbul

Genf: Solidarische Grüsse von der RTS

Über 500 Menschen haben am 19.Dezember in Genf an einer Reclaim the Streets teilgenommen, um sich die Strasse, Plätze und Räume zurückzuholen und diese mit Inhalten zu füllen. Wir haben uns an diesem Abend als Bezugsgruppe im Rahmen des „Schwarzen Dezembers“ an verschiedenen militanten Aktionen beteiligt.

Der Aufruf für einen Schwarzen Dezember kommt von Anarchist*innen aus den Knästen der griechischen Demokratie. Er ruft auf, alle kämpferischen Widerstandsformen auf der Welt zu vereinen und gemeinsam das System anzugreifen, um es zu überwinden:
Mit der schwarzen Erinnerung unserer Toten, die unsere rebellischen Schritte begleiten.
Komplizenschaft und Solidarität mit unseren Gefangenen und Flüchtigen.
Krieg mit allen erdenklichen Mitteln gegen die Herrschaft.

Schweizer Waffen, Schweizer Geld – morden mit in aller Welt
Die Schweiz wird nicht selten das Zentrum des westlichen Kapitals genannt. Die Banken investieren in Waffen-, Drogen- oder Menschenhandel, Rohstoffraub, Nahrungsmittelspekulationen oder Kriege. Dabei ziehen sie einen Nutzen von Unterdrückern wie auch von Unterdrückten. So kooperierte die Schweiz im 2. Weltkrieg mit Deutschland und ermöglichte ihnen den Devisenhandel. Nach dem Krieg profitierte sie von zahlreichen herrenlosen Konten der Ermordeten in Nazideutschland. Diese Strategie wird bis heute fortgeführt. Diktatoren besitzen Konten in der Schweiz und nach ihrem Sturz wird Geld für die Banken nutzbar gemacht. Deswegen haben wir zahlreiche Banken als Ziel gewählt und diese mit Farbe, Sprays und Hämmern angegriffen.

Es lebe die Revolution in Rojava
Unsere Gefährt*innen in Rojava kämpfen aktuell für die Revolution und gegen die Barberei der Daesh. Verschiedene Länder wie Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate oder die Türkei unterstützen diese mit Geld, Waffen oder Logistik. Doch auch die Schweiz liefert Unterstützung und zieht einen Nutzen aus dem Konflikt. So wird in Syrien mit schweizer Waffen gekämpft, die Schweiz ist eines der grössten Umschlagplätze für gestohlene Antiquitäten der Daesh und auch Öl aus Daesh-Raffinerien werden in den Tankstellen verkauft. Deswegen haben wir zahlreiche Solisprays hinterlassen und rufen zur Solidarität mit den Kämpfenden in Rojava auf.

Mollis auf Cops
Nach Anschlägen der Daesh in Paris, patrouillierten in den grösseren schweizer Bahnhöfen zahlreiche bewaffnete Cops, um eine vermeintliche Sicherheit zu vermitteln. Dabei geht es um mehr – die Sicherheitskräfte sollen weiter aufgerüstet werden. So wurde beispielsweise in Bern von der Herrschaft gefordert, dass die Cops bald mit Sturmgewehrren patrouillieren sollen. Wir lehnen diese Militarisierung und den alltäglichen Kontrollversuch der Autoritäten ab. Am Samstag waren wir viele und eindeutig stärker als die Repression. Sie hatten zu keinem Zeitpunkt die Macht den Umzug aufzuhalten und mussten sich aufgrund unserer wehrhaften Haltung zurückziehen. Dass nach einer Phase der kämpferischen Zurückhaltung wieder Mollis auf Cops flogen, zeigte wie gross die Entschlossenheit war.

Nieder mit der Spaltung
Der Schwarze Dezember strebt nicht bloss nach Ausschreitungen, sondern soll auch ein Aufruf sein, sich wieder kennen zu lernen und Gräben zu überwinden. Diese Gräben wurden am Samstag überwunden, die übliche Spaltung in „Militante“ und „Friedliche“ fand nicht statt. Stattdessen nahmen sich alle zusammen die Strasse zurück und füllten es mit den jeweiligen Inhalten. Genau dies versuchte die Herrschaft im Nachhinein mit Desinformationen zu leugnen. Die Bilanz der symbolischen Aktionen wurde kleingeredet, die Schuld für den Schaden wurde 30 „Chaoten“ angerechnet und der Rest als „Partyvolk“ entpolitisiert. Für uns war der Abend ein Zünder, um in Zukunft weiter auf die Strasse zu gehen, Häuser zu besetzen, Texte zu verbreiten, Aktionen gegen Faschisten und Bonzen zu machen, Transparente zu hängen, die Städte mit Plakaten und Flyern zu überschwemmen, Mollies auf Bullen zu schmeißen, Parolen an Wände zu sprühen, den reibungslosen Warenfluss zur Weihnachtszeit zu sabotieren, zur Schau gestellten Reichtums zu plündern, öffentliche Aktivitäten durchzuführen und Erfahrungen rund um verschiedene Themen von Kämpfen auszutauschen.

Die vielen Sprays, die kaputten Scheiben und die feurigen Grüsse auf die Cops, war das Mindeste was wir an diesem Abend tun konnten, um unsere offene Feindschaft gegen diese Herrschaft auszudrücken.

Wir grüssen Nikos, Marco und alle anderen in den Knästen.
Wir grüssen alle Kämpfenden in Rojava.
Wir grüssen all diejenigen in Chile und sonst wo, mit denen wir uns viel zu selten solidarisch zeigen.

Bezugsgruppe “4”

sauv_3-475ee RTS_Geneve_13 96418Bilder: 1, 2, 3

Thessaloniki: Molotow-Angriff auf MAT-Einheit vor der türkischen Botschaft

Erhalten am 20. Dezember:

In den frühen Stunden des Sonntagmorgen wurden MAT-Einheiten von einer Gruppe von 70 Vermummten angegriffen, die sich auf dem Grund der Universität sammelten. 50 Molotow Cocktails wurden auf die stationierte Einheit vor der türkischen Botschaft in Agiou Dimitriou geworfen, wodurch die ganze Straße und die überraschten Cops in Feuer aufgingen. In den letzten Tagen wurde dieselbe stationierte Einheit zweimal zuvor angegriffen, was ernsthafte Schäden durch Brandwunden hinterließ.

FÜR DIE GEFANGENEN & EINEN SCHWARZEN DEZEMBER!

REPRESSION LÄSST UNS NICHT VERSTUMMEN, DER KRIEG GEHT WEITER…

[Griechenland / Zypern] 6. Dezember Demonstrationen und Riots

heraklion-creteDie Demonstrationen am 6. Dezember stehen für den siebten Jahrestag der Tötung von Alexandros Grigoropoulos. Sie fanden in verschiedenen griechischen Städten statt, wie Thessaloniki, Komotini, Ioannina, Karditsa, Lamia, Volos, Larissa, Trikala, Agrinio, Patras, Kalamata, Heraklion & Rethymno (Kreta), Mytilini (Insel Lesbos) und im Zentrum Athens, aber auch in Limmassol, Zypern.

Auf dem Fronttransparent in Trikala stand: “Vorwärts für einen unbegrenzten Schwarzen Dezember- Weil kein Dezember jemals beendet sein wird. (A)CAB”.

trikalaEiner der Parolen, die in Mytilini gerufen wurden war: “Koumis, Kanellopoulou, Michalis Kaltezas, Alexis Grigoropoulos, das ist Hellas,”. Sie nimmt bezug auf junge Leute, die ihr Leben durch die Hände der griechischen Polizei verloren haben (der Universitätsstudent Iakovos Koumis und die Arbeiterin Stamatina Kanellopoulou wurden 1980 durch Bullen getötet; ihre Schädel wurden durch brutale Schläge zerschmettert.)

Am späten Abend brachen Unruhen in Städten, wie Komotini, Agrinio, Volos, Kalamata und Heraklion aus, während es in Athen in der dritten Nacht in Folge zu Zusammenstößen in Exarchia kam, die mehrere Stunden dauerten.

Filmmaterial aus Athen / Exarchia:

Filmmaterial aus Komotini, nördliches Griechenland:

Griechenland: Anarchisten haben im 1. Flügel des Koridallos Männergefängnisses ein Transparent für den Schwarzen Dezember entrollt

5.12.2015-a-pterygaAuf dem Transparent ist zu lesen: FÜR DIE ANARCHISTISCHE OFFENSIVE GEGEN DIE SOZIALE MASCHINE  – SCHWARZER DEZEMBER 2015

FÜR KONSTANTEN ANARCHISTISCHEN AUFSTAND

ALLE AUF DIE STRAẞEN IN FLAMMEN

–  Anarchisten des ersten Flügels des Koridallos Gefängnisses

Griechenland: Wut in den Straßen Athens

Riots am 12. November:

Ausschreitungen brachen am 12. November 2015 im Zentrum Athens aus, dem Tag des Generalstreiks. Vor der morgendlichen Demonstration, jagden vermummte Protestierende eine Gruppe uniformierter Bullen, die zu Fuß in der Nähe des Archäologischen Museums patroullierten und mischten mindestens ein Pig auf. Kurz hinter dem Omonia Platz wurde eine Filiale der Bazaar Supermarktkette, die trotz Generalstreik geöffnet hatte, auseinandergenommen, bis die Geschäftsführenden die Rollläden runterließen. Ein Stück weiter, in der Nähe des Parlamentgebäudes, wurde ein Mini-Van der OTE Telekommunikation abgefackelt. Aufständische zerstörten Straßenausstattung (Bushaltestellen, Ampeln usw.) und sprühten anarchistische Slogans auf die Wände entlang der Stadiou Str.

Am Syntagma Platz wurden die Anti-Riot Einheiten der MAT , die das Luxushotel Grande Bretagne bewachten, mit Mollies angegriffen. An der unteren Seite des Syntagma wurde das Wirtschaftsministerium ebenfalls mit Mollies angegriffen. An der oberen Seite, direkt vor dem Parlament, wurde eine riesige griechische Fahne entwendet; die PatriotInnen, die versuchten sie zurückzunehmen, wurden (mehrmals) zurückgeschlagen. Ihr dreckiger Lappen (die Fahne) wurde später angezündet. Ein zügiger Molotow-Angriff wurde gegen die Anti-Riot Einheiten neben dem Denkmal des Unbekannten Soldaten ausgeführt. Als die Demonstration sich ihrem Ende näherte, wurde die Griechische Nationalband in der Panepistimiou Str. mit Feuer angegriffen und Auseinandersetzungen mit den Cops fanden in der Nähe der Propylea statt. Dies sind nur einige wenige Momente, die wir selbst erlebten, gemeinsam mit unseren GefährtInnen. Es wurde von keinen Festnahmen oder verletzten Protestierenden berichtet.

Unter den vielen Slogans wurde gerufen: “Indem wir den Schwarzen Dezember informell und insurrektionalistisch organisieren, breitet er sich über die ganze Welt aus” (das reimt sich zwar nicht im Deutschen, aber es zegt, dass wir uns hier aufwärmen).

Einige Individuen, die sich den Auseinandersetzungen im Athener Zentrum anschlossen, veröffentlichten einen Text und gaben bekannt: “Am 12. November nahmen auch wir am Generalstreik teil mit dem klaren Ziel der direkten Auseinandersetzung; ein Zusammenstoß, den wir nicht in den Kontext rahmten, ArbeiterInnenrechte oder irgendeine Art von Humanisierung dieses Systems wiederzuerlangen. Wir suchten die Auseinandersetzung mit dem Ziel, unsere insurrektionalistische Praxis hervorzuheben, um sie zu schärfen und auszudehnen im Angesicht jeder autoritären Institution oder Beziehung. (…) Wir rufen auch für einen Schwarzen Dezember auf, für die Koordination und Organisation der insurrektionalistischen, polymorphen Anarchie. Diskurs ohne Praxis ist nicht mehr verwaist als Praxis ohne Diskurs. (Unterschrieben mit): Eine “Eine Straßengruppe”

Riots am 17. November

Der diesjährige 17. November markierte den 30. Jahrestag des Mordes an dem 15-jährigen Michalis Kaltezas, der von dem Polizisten Athanassios Melistas auf dem Bürgersteig in der Stournari Str. erschossen wurde. Am 17. November 1985 wurde Michalis von einer Polizeikugel von hinten in den Kopf getötet als er Richtung Exarchia Platz mit anderen AnarchistInnen und Aufständischen gerannt ist, die einen Polizeibus der MAT mit Molotow Cocktails angriffen.

Am 17. November 2015 nach dem jährlichen Gedenken an den Aufstand im Polytechnio gegen das Regime der Obristen und nachdem die friedliche Demonstration in Athen beendet wurde, zogen mehrere hundert vermummte Aufständische durch die Straßen Exarchias und lieferten sich Auseinandersetzungen mit den Polizeikräften von 20:00 Uhr bis in die frühen Stunden des 18. November. Die Aufständischen nutzten alle möglichen Materialien – Steine, Knüppel, Molotow-Cocktails, Leuchtmunition usw. – um die Anti-Riot Einheiten und Gruppen von Zivilpolizisten anzugreifen. Weiterhin wurde ein Auto in der Stournari Str. abgefackelt. In dieser Nacht stürmten inmitten von brennenden Barrikaden und Tränengaswolken Aufständische einen Bazaar Supermarkt in der Soultani Str. und plünderten und verwüsteten den Laden vollkommen.

Mindestens sechs Leute wurden im Zentrum verhaftet vor der Demo und während der späteren Ausschreitungen.

Einige Slogans, die in Exarchia gerufen wurden:
“Das ist richtig, das ist richtig, Schüsse aus der Kalashnikov, damit ihr es euch merkt”

“Mensch kniet nicht vor der Demokratie – Verschwörung der Feuerzellen”

“Dreckskerle, Denunzianten, Journalisten”

“Bullen Schweine Mörder”

“Eins-Drei, Christos Tsoutsouvis” (Im Gedenken an den verstorbenen Stadtguerilla Christos Tsoutsouvis, der von drei Cops am 15. Mai 1985 in Athen exekutiert wurde, nachdem er in einem Schusswechsel in der Nachbarschaft Gyzi von Polizeikugeln getroffen wurde)

Filmmaterial von den GenossInnen von ALFA TV

Köln: Aktionserklärung zur Baumbesetzung in der JVA Köln Ossendorf

Marte, seit dem 22. Oktober ein Gefangener von der Waldbesetzung im Hambacher Forst, erklettert während seines Hofgangs am 23. November einen Baum in der JVA Ossendorf und bringt ein Transparent mit der Aufschrift “System Change not Climate Change” an. Es folgt die Aktionserklärung des Gefährten.

Ich befinde mich derzeit in der JVA Köln Ossendorf, weil ich wiederholt aktiv geworden   bin   im   Kampf   um   den   Erhalt   des   Hambacher   Forstes.   Und   weil   ich   mir nicht   mehr   die   Wahl   meiner   Mittel   zum   Verändern   dieses   Systems   vorschreiben lasse.   Mithilfe   von   Wahlen   und   Petitionen   lassen   sich   höchstenfalls reformistische Ziele durchsetzten.

Auch   ich   habe   einige   solcher   Forderungen,   die   zur   sofortigen   Verbesserung   der
Lage der Gefangen führen sollen:

  • tägliche Hofgang von mindestens zwei Stunden;
  • ­die Erfüllung der Forderung der Gefangenengewerkschaft (GG/BO); besonders im Bezug auf die Einführung des Mindestlohns und einer Rentenversicherung  für Gefangene und ­ die Möglichkeit von veganer Ernährung für Gefangene.

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen habe ich am 23. November während des Hofgangs einen der sich dort befindlichen Bäume besetzt und ein Transparent mit der Aufschrift „System Change not Climate Change!“ aufgehängt. Die Aktion richtet sich auch gegen den Klimagipfel der Politiker in Paris sowie gegen das herrschende   System   –   es   hat   sie   hervor   und   mich   hinter   Gitter   gebracht.   Von einem   Treffen   der   „politischen   Spitze“   erwarten   ich   und   viele   Teile   der Bevölkerung   schon   lange   keine   Lösung   mehr.   Sie   werden   weiterhin
industriefreundliche,   systemerhaltende   und   massen­benachteiligende   „Lösungen“ aushandeln.

Die Probleme sind zu groß um sie Politiker*innen und Parteien zu überlassen! Es liegt   an   jeder   einzelnen   von   uns   aktiv   zu   werden,   den   Wohlstand   und   die Privilegien hier im „demokratischen“ Westen zu hinterfragen und entsprechend zu handeln.   Die   Kohleverstromung   führt   zur   Vernichtung   der   letzten   großen Waldgebiete   im   Rheinland.

Diese   Kohleindustrie   ist   notwendig   für   die Energieversorgung   der   Waffenfabriken,   welche   mitverantwortlich   sind   für   den Krieg,   Not   und   Zerstörung   weltweit.   Des   Weiteren   treibt   die   Verbrennung   von Kohle den menschengemachten Klimawandel weiter voran, Dürren,  Überschwemmungen und immer häufiger eintreffende Naturkatastrophen sind die Folgen – welche schon jetzt Millionen von Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen.
Reaktionäre,   „einfache“   Lösungen,   wie   sie   AfD,   Front   National,   CDU/CSU   und Pegida immer wieder propagieren ­ „die Grenzen hoch und alles ist gut“ ­ sind viel zu kurz gegriffen. Sie wollen den sogenannten „Volkskörper“ weiterhin in seiner   privilegierten   Situationen   bewahren   –   auf   Kosten   der   restliche Erdbevölkerung.

Das   Massensterben   von   unzähligen   Spezies   hat   schon   lange eingesetzt, doch diese Zivilisation baut darauf auf, alles zu zerstören, um noch die letzten verwendbaren Ressourcen aus dem Boden oder Meer zu holen. Der Profit steht  über   allem.  Und   wir  alle   werden  in   ständiger  Konkurrenz   gehalten  –   als
Individuen   gegen   unsere   Kolleg*innen,   weltweit   in   Zwangsgemeinschaften   als„Nation“ gegen andere „Nationen“.

Diese Konzepte gilt es aufzubrechen und gelebte Solidarität entgegen­zusetzen.

Der Aufbau einer nachhaltigen, sozialen Gesellschaft ist Aufgabe von uns allen und beginnt im eigenen Kopf. Doch ist es fatal dort stehen zu bleiben. Es gilt gemeinsam   zerstörerische   Industrie     zu   stoppen,   Benachteiligte   dieses   Systems nach besten Möglichkeiten zu unterstützen und einen Alltag zu etablieren, derauf Respekt, gegenseitiger Hilfe und auf Selbstermächtigung baut.

Mit   dieser   Aktion   möchte   ich   auch   alle   anderen   revolutionären,   sozialen Gefangenen   weltweit   grüßen,   ihnen   Mut   wünschen   und   sie   in   ihren   Kämpfenbestärken.

Solidarische Grüße aus der JVA Köln Ossendorf