Category Archives: Ökologie – Gesundheit

Porto Alegre, Brasilien: Bekennerschreiben für die Explosion im Militärgericht der Union und Brandstiftung an Fahrzeugen der Militärpolizei

22. Mai 2014

Ihr kriegt was ihr gebt.

Wir sind uns sicher, dass wir nicht zu spät zur Gedenkfeier an den 1. April 1964 gekommen sind. Hier also kommt unser schlichtes Geschenk an alle Militaristen und UnterstützerInnen (Schweigen ist Zustimmung) des Staatsstreichs 1964, der zwar Namen und Form geändert hat, aber nicht zu Ende ist. Wir brachten unseren Beitrag zum kämpferischen Gedenken, das keinen Frieden mit den Militaristen und der Demokratie macht.

Mögen diese Flammen für die Menschen auf Haiti leuchten und ihnen Solidarität vermitteln. Seit mehr als zehn Jahren leiden sie unter einer Besatzung durch die brasilianische Armee, Businessleute und die Vereinten Nationen.

Neben einem Haufen anderer Scheiße hat es der Prozess der Militärdiktatur mithilfe von Zensur, Schule, Fernsehen, Mode, Fußball und Armut geschafft, Generationen von jungen Leuten in schwachköpfige Arschlöcher zu verwandeln. Wir sind traurig, zu sehen, dass aus ihnen reaktionäre oder besser gesagt gute Bürger geworden sind, die ihre Entscheidungen getroffen haben. Die KritikerInnen von gestern identifizieren sich mit dem Herrschaftssystem, und zwar total.

Heute ist es durch Demokratie möglich, mit Zustimmung Herrschaft über Menschen aufrechtzuerhalten, wobei jede Person meint, im politischen Spiel mitzuspielen, wie sie oder er will, ungerührt davon, dass ihre Stimme nichts entscheidet, und dass die wirklichen EntscheiderInnen lachen und sich amüsieren.

Die moderne Zivilisation hat ein gigantisches Ausmaß an Zerstörung der Erde, der Gewässer und allen Lebens, das diesen Planeten bewohnt, erreicht. Dies ist das Ergebnis der kranken Logik der Auffassung, dass alles existiert, um menschlichen Wesen zu dienen und zu Geld gemacht zu werden: Die Tiefen der Erde, jeder Quadratmeter, das Wasser, die Bäume und das Leben jedes Tieres (einschließlich dir selbst). Diese Unfähigkeit, zu verstehen, dass Menschen nur ein Teil des komplexen Ökosystems sind, in dem sie leben, und nicht das Zentrum, ist die Wurzel, aus der sich eine Enzyklopädie des Ungleichgewichts entwickelt hat. So bescheuert sind wir geworden, dass wir in unser Trinkwasser scheißen.

Technologie wurde entwickelt, um den Interessen dieser Logik besser zu dienen. An die Neutralität der Technologie zu glauben ist wie an die Neutralität eines Polizeibeamten oder Richters zu glauben. Technologien begünstigen in eklatanter Weise Herrschaft, Kontrolle und Profitmacherei. Hydroelektronische Pflanzen, Industrien, Agro-Business, Mikrochips, Überwachungskameras, Genmanipulationen, Biometrie, die virtuelle Welt sozialer Netzwerke. Werden die neuen Generationen sogar noch gehorsamer und manipulierbarer sein?

Die Zukunft der Technologie stinkt nach Science Fiction. Vielleicht wäre es besser, wenn diese Wörter keinen Sinn ergäben, aber leider tun sie das doch.

Wir haben uns entschlossen, nicht still vor unseren Fernsehern zu sitzen oder die sozialen Netzwerke zu durchforsten, ausgesöhnt mit dem Elend des Lebens, gezähmt durch Konsum und uns hinter Slogans oder äußerem Schein zu verstecken.

Wir haben beschlossen, gegen diejenigen, welche die Erde zerstören, welche uns zerstören, Krieg zu führen.

Angreifen, abfackeln, sabotieren, verwüsten, enteignen, nicht aufgeben, wir alle haben Fähigkeiten, trag deine dazu bei.

Ein Gruß an die ca. zehn Vermummten, die das brasilianische Konsulat in Berlin mit Steinen bewarfen, und auch an die Tausenden, die seit dem letzten Jahr in den brasilianischen Straßen den Kampf gegen die Weltmeisterschaft und die FIFA führen. Es war toll, eine escrache (Protestaktion in Form öffentlicher Kennzeichnung) gegen den Folterer Pedro Seelig – ein Polizeiagent und Chef der DOPS (Abteilung für politische und soziale Ordnung während der Operation Condor) – vor seiner Wohnung im Erdgeschoss des Gebäudes in der Barbedo Straße im Bezirk Menino Deus in Porto Alegre zu sehen.

Die Brandstiftung an zehn Fahrzeugen im Hof des Hauptquartiers der Militärpolizei (am 24. Februar 2014) war kein „freundliches Feuer”. Es war einfach lachhaft zu sehen, dass die Militärpolizei ihre eigenen Soldaten für 48 Stunden einsperrte und sie einer solchen Tat beschuldigte. Außerdem erklärte sie arrogant, dass nur ein Mitglied des Militärs die Fähigkeit und Unverfrorenheit besitzen würde, eine solche Tat zu begehen. Wir erklären, dass wir keine Freunde der Polizei sind. Die mysteriöse Brandstiftung zielte auf das, wofür die Polizei steht, und auf dasjenige und diejenigen, dem und denen die Polizei dient.

Es ist ein flammender Ausdruck der Rache für Fabrício Proteus (am 25. Januar 2014 während einer Demonstration gegen die Weltmeisterschaft in São Paulo von Bullen erschossen); für Rafael Vieira (Obdachloser aus Rio de Janeiro, eingekerkert seit Juni 2013 und in erster Instanz zu 5 Jahren und 10 Tagen Gefängnis verurteilt); für die drei Aktivisten, die durch die DRACO-Zivilpolizei (Einheit für Repression von Aktionen organisierter Kriminalität) im Staat von Goiás im Zuge der „Operation 2.80 Reais” gekidnappt wurden (am 23. Mai 2014 in Goiânia wegen des Verdachts auf Anstiftung zu gewalttätigen Aktivitäten); für Amarildo Dias de Souza (Einwohner einer Favela in Rio de Janeiro, der im Juli 2013 von Bullen buchstäblich gekidnappt und ermordet wurde – sein Fall ist nur einer von vielen des „Verschwindens” durch die Polizei); für all die anonymen Jugendlichen aus Cruzeiro, Bonja und Maré, die gestern und heute ermordet oder gekidnappt wurden.

Wenn es nach uns geht, gibt es keine Weltmeisterschaft, sondern Revolte.

Und wie bereits in einem anonymen Kommuniqué vom März 2014 mit dem Titel „Krieg ist Krieg“ gesagt wurde: „Dieser Krieg begann nicht im Juni 2013, und er wird nicht bei der Weltmeisterschaft enden.”

Stärke für den Kampf von Kaingang, die das Land ihrer Vorfahren verteidigen.

Wilde Antiautoritäre Vandalen

Die Dämmerung des 22. Mai soll in unserer Revolte lebendig bleiben.

Türkei: Erklärung der Revolutionären Anarchistischen Aktion (DAF) über die Soma Minenarbeiter

15. Mai 2014

Vom Staat ermordet – Unser Schmerz ist die Saat unserer Wut

Das Feuer, das am 13. Mai im Kohlenbergwerk in Manisa-Soma ausbrach, wurde zu einem der größten Massaker in diesem Land. In dem Feuer erstickten Hunderte von Minenarbeitern durch Kohlenmonoxid. Die Zahl der Arbeiter, die gestorben waren, stieg mit jeder Stunde. Der Energieminister, der Arbeitsminister und der Premierminister versuchten die reale Zahl der verstorbenen Minenarbeiter zu verschweigen und erklärten, es habe sich „um einen traurigen Arbeitsunfall“ gehandelt. Der Premierminister erklärte, dass „diese Art Unfälle jederzeit passieren können“.

Während Tausende von Menschen bei der Kohlenmine warteten und versuchten, etwas über ihre Verwandten in der Mine zu erfahren, war an den Krankenwagen, den Leichenwagen und den Kühlfahrzeugen die Schwere des Massakers zu sehen. Die Zahl der toten Bergwerksarbeiter stieg: 78, 151, 245, 282…

Und die Zahl steigt. Die Verantwortlichen für dieses Massaker versuchen die „Todesfälle“ zu rechtfertigen, indem sie behaupten, „das ist Schicksal“. Im gesamten Land gibt es Proteste. Die Menschen sind auf der Straße, um zum Ausdruck zu bringen, dass es weder Schicksal noch ein Unfall ist, sondern ein Massaker des Staates und der Unternehmen.

Am 14. Mai attackierte die Polizei die Menschen, die gegen die Verursacher dieses Massakers protestierten. Der Staat und seine bewaffneten Kräfte meinten, sie könnten diese Wut mit Plastikgeschossen, Tränengas und Gasgranaten unterdrücken. Aber die Menschen in den Straßen rufen zusammen: „Mörderstaat“.

Staatsbeamte und Bosse der Energiekonzerne geben vor, zu trauern. Doch sie sind die Mörder, die die Menschen gezwungen haben, Hunderte von Metern unter der Erdoberfläche zu arbeiten, um Geld zum Überleben zu verdienen. Sie sind die Mörder, die die Menschen gezwungen haben, unter Bedingungen zu arbeiten, in denen der Tod unvermeidlich ist.

Wir sind betrübt über diejenigen, die von Kapitalisten und dem Staat in den Minen ermordet wurden. Wir sind in den Straßen aus Wut gegen diese Mörder. Wir trauern nicht, dies ist Rebellion.

Unser Schmerz ist die Saat unserer Wut!

Revolutionäre Anarchistische Aktion (DAF)

Quellen: Anarşist Faaliyet, Anarkismo

Moskau: ELF/FAI/FRI bekennt sich zu Brand von zwei Bagger

ELF versus Holzfäller 2.0

In der Nacht vom 14.02.2014 haben wir, wie Schatten, ein Holzfällerlager infiltriert.

Es war 3 Uhr Nachts, aber die Knechte ruhten noch nicht. Ein Grubenbagger war noch in Betrieb, Arbeiter liefen im Lager verstreut herum, während ein Wachmann TV schaute und Bier trank. Unserer Erfahrung nach, war das ein ziemlich grosses Lager mit etwa 6-7 Bauwägen, einem Werkzeugschuppen, 2 Autos, 3 Bagger und einer Planierraupe. Als wir zwischen Bauwägen und Autos waren, entschieden wir uns für zwei Bagger, da sie das wertvollste waren, was in der örtlichen Fauna herumstand. Danach lief alles nach dem Standardschema ab. Ihre Motoren und Abdeckungen wurden mit Lumpen bedeckt, die mit reichlich Benzin getränkt waren. Dann setzten wir uns erfolgreich ab und positionierten uns, um das Schauspiel einige Minuten lang zu genießen. Zwei schwarze Rauchsäulen stiegen von den Maschinen auf. Den Schaden schätzen wir auf 6-8 Millionen Rubel.

Wir hoffen, dass die Sabotage die Erweiterung der Sandgrube unterbrechen wird. In dem Landstrich gibt es schon einige verlassene Gruben. Seit unserer letzten Nachforschung dort wurde zur Erweiterung der Grube ein großes Waldstück trockengelegt und vernichtet. Der hier geförderte Sand wird zum Verkauf exportiert, weil die Baubranche Profit abwirft und keine Zeit für Kleinigkeiten wie Natur, saubere Luft usw. hat.

Allen, die an diesem Thema dran sind viel Erfolg. Setzt eure Köpfe durch.

Moskau 2014, ELF/FAI/FRI

Üb. mc, Lenzburg

Schweden: GenossInnen in Skövde verurteilt

justiceZum Hintergrund des Artikels sei auf einen älteren Beitrag verwiesen.

Am Montag, 7. April 2014, wurden unsere GenossInnen in Skövde (Schweden) verurteilt. Der Genosse, der sich immer noch in Haft befindet, wurde zu 2 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Einer von den letzte Woche Festgenommenen, wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ein anderer, der einen gesprächigeren Ansatz verfolgte und letzte Woche entlassen wurde, bekam Bewährung. Gegen zwei GenossInnen, die schon draußen waren, gab es Verfahrenseinstellungen.

Obwohl die widerliche Staatsanwältin ihren Willen nicht bekam, sehen wir keinen Grund zum Feiern. Unsere GenossInnen verbrachten ein halbes Jahr – mehr oder weniger – in den ekelhaften Isolationszellen der Untersuchungshaft und haben nun entweder die Strafen abzusitzen oder einen Weg zu finden, sich ihnen zu entziehen.

Solange diese Gesellschaft weiter existiert, wird das Gefängnis eine der schlimmsten Waffen im Staatsarsenal bleiben. Eine Waffe, die sie jeden Tag im sozialen Krieg gegen uns einsetzen und gegen jedEn, der/die nicht in ihre widerlichen Bilder von Normalität passt. Das Gefängnis stellt aber keine Endstation sondern eine Weiterführung unseres Kampfes gegen diese Realität dar. Den Kampf aufrechtzuerhalten, ohne Gefängnis und Justizsystem mit einzuschließen, wäre sich selbst in den Fuß zu schießen.

Feuer den Gefängnissen! Unseren GenossInnen Kraft!

Schreibt an unsere GenossInnen: support_mejl_now_4 [at] live.se

UpprorsBladet
– immer für die Zerstörung des Existierenden

Schweden: Repression gegen GenossInnen in Skövde

streetAm Abend des 14. bzw. Morgen des 15. Oktober 2013 wurden in Skövde, Schweden, fünf GenossInnen festgenommen und eingesperrt. Verdächtigt wurden sie für mehr als zwanzig Angriffe auf Pelzfarmen und die Pelzindustrie sowie wegen Befreiung von Nerzen. Von den GenossInnen wurden später 3 als Hauptverdächtige betrachtet und zwei andere freigelassen. Die beiden blieben aber weiterhin Tatverdächtige. Kurz vor Beginn des Gerichtsprozesses, Ende Januar, wurde auf einmal eine weitere Person wegen Beteiligung an einigen der mutmaßlichen Angriffe verhaftet. Aber auch diese Person wurde wieder freigelassen, blieb allerdings immer noch tatverdächtig.

Während der Ermittlungen schwiegen die drei Hauptverdächtigen, abgesehen von einem Genossen, der die Verantwortung für einen mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Garage, die einem Pelzfarmer gehört, übernahm.

Als der ehemalige Justizminister Thomas Bodström, der heute ein bekannter Anwalt ist, das Medienpotential sah, übernahm er selbst die Rolle des Vertreters aller Pelztierzüchtenden in dem Gerichtsprozess.

Ende Januar 2014, als der Prozess begann, schwiegen zwei der GenossInnen und beantworteten keine Fragen im Gericht. Sie vermittelten den versammelten Menschen ihre abweisende Position in Bezug auf die Anschuldigungen durch die Stimme ihrer Verteidiger. Die dritte Person entschied sich allerdings für einen anderen Ansatz, machte seine Unschuld und Ablehnung gegen Gewalt geltend und holte seine Nähsten als ZeugInnen zu seinem Vorteil ins Gericht.

Am ersten Prozesstag benutzte die Drecksstaatsanwältin ein Interview aus dem anarchistischen Zine UpprorsBladet Nr. 3 als Beweismittel gegen einen der GenossInnen und behauptete, dass dieser der Interviewte sei. Dessen Verteidiger gab an, dass es keine Verbindungen zwischen seinem Klienten und der interviewten Person gibt, die auf Beweise basieren.

In dem Gerichtsverfahren, das für 10 Tage angesetzt war, unterstellte der Staat den Angeklagten, dass einEr oder mehrere von ihnen unter psychischen Störungen leiden. Für drei von ihnen mündete das schließlich in einer sechs Wochen langen psychiatrischen Untersuchung noch bevor es zu irgendwelchen Schuldsprüchen kam. Am 27. März erklärte der scheiß Oberdoktor der staatlichen Institution für Gefangenpsychiatrie alle drei als „gesund genug, um zu Gefängnis verurteilt zu werden“.

Am 31. März, dem letzten Tag vor dem Urteilsspruch, wurden zwei von den GenossInnen auf Kaution entlassen. Die dritte Genossin, die die Verantwortung für den mutmaßlichen Brandanschlag übernahm, verblieb in Untersuchungshaft, da es einige erschwerende Umstände betreffend der Beweise rund um den Brandanschlag und ihrer Verwicklung darin gab. Dem Gericht zufolge reichten die Anschuldigungen gegen die zwei entlassenen GenossInnen nicht aus, um die Fortsetzung der Isolationshaft, die bereits sechs Monate andauerte, zu rechtfertigen; das wurde so angegeben, obwohl sie die große Wahrscheinlichkeit sahen, dass die beiden sich dem langen Arm des Gesetzes entziehen könnten, um ihre kriminellen Aktivitäten fortzusetzen.

Sollte die Staatsanwältin ihren Willen bekommen, erwarten den Gesprächigen der drei 3 bis 3,5 Jahre, die beiden anderen können mit mindestens 6 Jahren Gefängnis rechnen.

Abgesehen davon, dass wir unseren GenossInnen die größte Unterstützung für ihre Ideen, für ihre Aktionen und ihren Einsatz für die Tierbefreiung zeigen, finden wir es wichtig, uns zur Nutzung unserer auf Ideen basierenden Waffe gegen uns und unsere GenossInnen zu äußern. Für uns ist der Missbrauch unseres Magazins gegen unsere GenossInnen das Gleiche als würden wir die Dienstwaffe der staatlichen Lakaien nehmen und den Pistolenlauf direkt auf sie richten… Es handelte sich nicht um den Erster solcher Vorfälle, doch dieses Mal werden wir ihn nicht unbeantwortet lassen…

Bleibt an den Entwicklungen des Falles dran und denkt daran, dass es immer Kommunikationswege ohne Adressen, Namen und Briefe gibt!

Solidarität mit unseren GenossInnen, die für die Tierbefreiung kämpfen, für einen sektionsübergreifenden Kampf and am wichtigsten – FÜR ANARCHIE!

UpprorsBladet
–   im fortwährenden Kampf gegen das Existierende

auf Schwedisch (1. April 2014)

Nantes: Aufruf für eine Demonstration und dezentrale Solidaritätsaktionen

Bullen, Richter, Abzocker: Hände weg!

Am 22. Februar 2014 kamen mehr als 50.000 Menschen in Nantes zur bisher größten Demonstration gegen den Flughafen zusammen. Die Präfektur hatte die Demo zuvor für illegal erklärt und so sahen sich die TeilnehmerInnen innerhalb kurzer Zeit massiver Repression ausgesetzt: Hunderte schwerbewaffneter Bullen umstellten die Demo, während eine riesige Aufstandsbekämpfungsmauer die Hauptverkehrsstraße der Stadt (den Cours des 50 Otages) versperrte. Es war das erste Mal in der Geschichte sozialer Kämpfe in Nantes, dass eine Demo dort nicht durchlaufen konnte. In Politik und Medien wurde von “Plünderungen” und “Verwüstungen” gesprochen und die Gewalt beklagt, nachdem einige der Demonstrierenden versucht hatten, auf die ursprünglich geplante Route zu gelangen.

Die extreme Grausamkeit, mit der auf diese Demonstration eingeschlagen wurde, erwähnten die Mächtigen und ihre KomplizInnen jedoch nicht. Am 22. Februar wurden Hunderte von Menschen durch Polizeiwaffen verletzt. Mindestens drei von ihnen verloren durch Gummigeschosse ein Auge. Viele Menschen atmeten Tränengas ein, wurden von Blendgranaten erschüttert, von Tränengasgranaten verletzt oder von Wasserwerfern beschossen.

Ein paar Wochen später, am 31. März, berichteten die Medien triumphierend von einem ersten “Fang” nach Ermittlungen durch eine Sonderpolizeieinheit. Neun GenossInnen wurden frühmorgens verhaftet und ihre Wohnungen durchsucht. Zwei von ihnen wurden sofort wieder freigelassen, da sich die eine Person am Tag der Demonstration nicht einmal in Nantes aufgehalten hatte. Vier weitere konnten ihre Verteidigung nicht vorbereiten, da sie im Schnellverfahren unmittelbar vor Gericht gebracht wurden. Die Urteile sind so schwerwiegend, wie die Akten leer sind: tatsächlich waren die einzigen wirklichen Beweise, welche die Staatsanwaltschaft in der Hand hatte, die Geständnisse der Beschuldigten. Drei von ihnen wurden zu Gefängnisstrafen ohne Bewährung verurteilt. Während dieser Parodie von Gerichtsverhandlung zögerte Richter Tchalian nicht, die Strafmaße des Staatsanwaltes zu verdoppeln. Unseren Genossen Enguerrand schickte er direkt ins Gefängnis. Ein Jahr Gefängnis ohne Straferlass für einige Steine und Nebelkerzen.

Die Repression durch Polizei und Justizsystem, der sich die Bewegung gegen den Flughafen ausgesetzt sieht, dient nur einem Ziel, nämlich diejenigen zu terrorisieren, die aufbegehren und anfangen, gegen den Zugriff des Kapitalismus auf unsere Lebensräume zu kämpfen. Es geht darum, eine soziale Bewegung psychisch und physisch zu treffen, einige von uns zu verstümmeln und einzusperren, um durch sie alle anderen anzugreifen. Die Gerichtsurteile und Verstümmelungen des 22. Februar sind nicht nur eine Anwendung von Gesetzen oder friedenserhaltenden Maßnahmen — sie sind äußerst politisch. Dieser echte Staatsterrorismus ist ein Warnschuss, der allen deutlich machen soll, was jene erwartet, die sich wehren.

Heute sind Enguerrand, Quentin, Damien, Emmanuel, Philippe, J. und G. davon betroffen. Es hätte jede und jeder von uns sein können. Gemäß dem Staat und seiner “Justiz” ist die Teilnahme an einer Demonstration ausreichend, um den Verlust eines Auges oder eine Gefängnisstrafe zu rechtfertigen.

Diese gewalttätige Repression, die wir erfahren, darf uns auf keinen Fall in unserer Entschlossenheit lähmen. Wenn wir das täten, würden wir ihnen nur Recht geben. Die beste Unterstützung, die wir unseren verwundeten und eingekerkerten GenossInnen geben können, ist, den Kampf weiterzuführen. Unser Kampf ist noch nie so stark gewesen, wir sind der Verwirklichung einer Zukunft ohne Beton noch nie so nah gewesen. Es ist wichtiger als je zuvor, dass wir weiterkämpfen und nicht nachlassen im Kampf gegen den Flughafen und die Welt, die ihn produziert.

Gegen die mörderische Macht, die verstümmelt und einkerkert, haben wir eine Waffe, die sie uns nicht mehr nehmen kann. In einem Brief vom 8. April schrieb Enguerrand: “Die Kraft der Solidarität unter AktivistInnen kann nicht besiegt werden”, und da sind wir uns einig. Unterstützungsaktionen für die im Kampf Verwundeten und Angeklagten waren bereits vielfältig und zahlreich und spiegeln die Diversität innerhalb der Bewegung wider. Die Zahl der möglichen Aktionen ist unendlich. Organisiert ein Konzert oder eine Spendenaktion, um die Beschuldigten und ihre Familien finanziell zu unterstützen. Ruft zu einer (friedlich behelmten?)* Demonstration auf, um euren Widerstand gegen die Verbrechen der Polizei zum Ausdruck zu bringen. Deckt die Wände mit gemalten Slogans oder Postern ein, um dafür zu sorgen, dass alle mitbekommen, was passiert…

Jede Initiative ist willkommen, um unsere GenossInnen in ihrem Tun zu bestätigen und den Mächtigen unsere Wut und Entschlossenheit in Erinnerung zu rufen. Gegen die komplizenhafte Stille des Medienspektakels können wir uns auf nichts als auf uns selbst verlassen, um dem Wort “Gerechtigkeit” seine Bedeutung wiederzugeben. Wir ermutigen eindringlich zu jeder solidarischen Aktion, die sich gegen die Unterdrückung der Anti-Flughafen-Bewegung richtet, egal ob sie in Nantes oder irgendwo sonst passiert, egal ob sie heute oder wann auch immer stattfindet.

Keine Gerechtigkeit, kein Frieden!
Solidarität mit den Verwundeten und den Angeklagten!
Nein zum Flughafen und seiner Welt!

DEMONSTRATION: Samstag, 17. Mai 2014 um 15 Uhr – Ort: Präfektur in Nantes

Offener Aufruf an alle Kollektive oder Organisationen, die sich darin wiedererkennen.
Um an das Unterstützungskomitee für Enguerrand zu schreiben oder diesen Aufruf zu unterzeichnen: soutien.enguerrand(at)riseup.net

Quelle: Nantes Indymedia

* ein Verweis auf den Song “Flashballes” von la Parisienne Libérée

11. Juni 2014: Internationaler Tag der Solidarität mit Marie Mason, Eric McDavid u. a. anarchistischen Langzeitgefangenen weltweit

Der 11. Juni kommt schnell näher. In den letzten drei Jahren, nach dem Internationalen Tag der Solidarität mit Marie Mason, Eric McDavid und Anarchistischen Langzeitgefangenen, der organisiert wurde, um an den Tag der Unterstützung für Öko-Gefangene anzuknüpfen, gab es eine riesige Menge an Unterstützung und Liebe für Marie und Eric in allen Teilen der Welt.

Zusätzlich zur materiellen wie auch immateriellen Unterstützung haben sich Solidaritätsaktionen in vielen verschiedenen Kontexten bedeutend vervielfältigt, die den Geist weitertragen und zu unseren Kämpfen beitragen für diejenigen, die der Staat versucht hat, zum Verschwinden zu bringen. Koordinierte internationale Solidarität ist im Aufschwung begriffen und Informationen über anarchistische und umweltpolitische Langzeitgefangene werden über viele geographische und sprachliche Barrieren hinweg weitergegeben.

Diese Bemühungen haben eine außerordentliche Wirkung auf das Leben Maries, Erics und vieler anderer. SpendensammlerInnen haben ihnen dabei geholfen, ihren veganen Prinzipien treu zu bleiben, Angehörige und Freunde konnten sie trotz riesiger Entfernungen besuchen, neue Generationen von Radikalen in der ganzen Welt beziehen sich solidarisch auf sie. Kurz, der 11. Juni trägt mit großem Erfolg dazu bei, dass Marie, Eric und viele andere anarchistische und umweltpolitische Langzeitgefangene in unseren Herzen und Gedanken bleiben und in unseren Kämpfen lebendig sind.

Doch dieser Prozess des Erinnerns, des „Lebendig haltens“ ist eine heikle Sache.

Unsere Kämpfe und Bewegungen leiden oft an mangelnder Erinnerung, einem Mangel an Verständnis und an Kontextualisierung mit der Vergangenheit, aus der heraus wir unseren Aktionen in der Gegenwart Form geben können. Dies ist sowohl eine Erscheinung der durch Technik beförderten Entfremdung unseres Zeitalters als auch eine Konsequenz taktischer Repression durch den Staat. Der Staat ist derzeit in der Lage, unsere GenossInnen zu kidnappen und lebendig zu begraben, sie zu zwingen, ununterbrochen jahrzehntelang in kaltem Stahl und Beton zu verkümmern. Sie sind aus unseren Gemeinschaften, aus unserem Leben gerissen. Und an ihrer Stelle existiert eine schmerzliche Leere.

Der Staat verlässt sich seinerseits auf die Gültigkeit des alten Spruchs „die Zeit heilt alle Wunden“; er hofft, dass diese Leere allmählich verschwindet und wir „vergessen“. Wenn er sie lange genug gefangen hält, so kalkuliert der Staat, werden die Aktionen unserer mutigen GenossInnen im Dunkel der Geschichte verblassen und wir draußen müssen ohne ihre konstruktive und liebende Gegenwart in unseren Kämpfen bleiben. Wir müssen gegen diese repressive Taktik vorgehen, wir dürfen nicht vergessen.

Im Lauf der letzten paar Jahre haben wir in der ganzen Welt einen starken Anstieg von Aktionen ökologischer Verteidigung und Tierbefreiungen erlebt. In diesem sich ständig verstärkenden Widerstand ist es von wesentlicher Bedeutung, dass wir die Aktionen und Kämpfe der Vergangenheit anerkennen und auch die GenossInnen, die wir nun unglücklicherweise „Langzeitgefangene“ nennen müssen. Die Weiterführung ihrer Kämpfe – sich aktiv an sie zu erinnern – muss lebendig erhalten werden.

Deswegen machen wir für den 11. Juni in diesem Jahr einen besonderen Aufruf. Während wir in den vergangenen Jahren bestimmte Aspekte der Unterstützung Langzeitgefangener betont haben (materielle Unterstützung, internationale Vernetzung usw.), wollen wir es in diesem Jahr ganz deutlich machen.

Als organisierende Gruppe des 11. Juni haben wir oft den Ausdruck „aktives Erinnern“ verwendet, um einen Prozess zu beschreiben, den wir als wesentlich für das Unterstützen von Langzeitgefangenen ansehen. Wir glauben, dass es notwendig ist, nicht nur einfach passiv an einer Reihe von Namen festzuhalten, die es zu „ehren und im Gedächtnis zu behalten“ gilt, sondern an einer Art der Unterstützung zu arbeiten, die unsere Beziehungen mit anarchistischen und umweltpolitischen Langzeitgefangenen mit Aktionen in unseren und ihren gegenwärtigen Kämpfen verbindet und sie in ihnen ausdrückt.

Marie und Eric, auf die wir unsere Organisation für den 11. Juni konzentrieren, sind beide engagierte Veganer und für ihre Aktionen in direkter Gegnerschaft zur Zerstörung der Erde im Gefängnis. Im Bestreben, uns „aktiv an sie zu erinnern“ und mit ihnen gemeinsam in der Gegenwart zu engagieren, in dem wir sie mit der Fortführung unserer Kämpfe verknüpfen, die auch ihr Kampf sind, ermutigen wir alle Menschen, ihre Aktivitäten zum 1. Juni in die fortwährenden ökologischen und Tierbefreiungskämpfe einzubinden.

Dieser Aufruf ist in keiner Weise restriktiv gemeint; lest in diesen Worten was ihr wollt und setzt sie in die Tat um, wie es euch und eurer Gruppe gefällt. Doch denkt daran, dass wir nicht zu einer ritualistischen Solidaritätsbekundung aufrufen, einer Party einmal im Jahr, bei der wir uns für einen Moment diejenigen ins Bewusstsein rufen, die vom Staat gefangen gehalten werden. Was wir wollen, ist ein Aufruf, die Geschichte unserer gefangenen GenossInnen lebendig zu machen, ihre Namen, ihre Aktionen und ihre Kämpfe zu nehmen und sie zurück in die Welt zu bringen, die sie eingesperrt hält. Was wir mit unserem Aufruf wollen, ist Aktion.

In Solidarität mit Marie und Eric; mit allen langfristig gefangenen AnarchistInnen; zur Verteidigung der Erde; bis alle Käfige leer sind!

June11.org

[Video auf deutsch] Syrische chemische Waffen sollen im Mittelmeer zwischen Kreta und Malta entsorgt werden

[vimeo]https://vimeo.com/90127720[/vimeo]

Willkommen auf Kreta

Ein Platz von außergewöhnlicher Schönheit der Natur
Ein einladender Ort
Ein idealer Platz für Urlaub und Erholung
Ein Platz in strategischer Lage im  Mittelmeer

Nationaler Schießplatz Chania
115. Einsatzgeschwader Souda
Marinestützpunkt
MigrantInnen “begrüßen”

Suoda: US Militärbasis, die Angriffe des Militärs gegen die Leute in der Region unterstützt

Betätigt sich als ein operatives und Einsatzzentrum, sowie als Versorgungsbasis für Operationen im Nahen Osten und dem östlichen Mittelmeer

Benutzt für militärische Eingriffe in Libyen, am Persischen Golf, Jugoslawien, Bosnien, Syrien, Irak, Afghanistan

Laut offiziellen Berichten diente Souda von 2001 bis heute mindestens 14000 Militärflugzeugen und 2500 Schiffen

Verschmutzung der Meeresumwelt durch Raketen, Abwässer, Ölteppiche, Umgang mit flüssigen und festen Giftmüll

Das Mittelmeer wandelt sich in einen neuen Laborversuch und wir alle in Versuchstiere

Sept. 2013: Nach internationaler Drohung und Druck akzeptiert die Assad Regiering ihre chemischen Waffen zu übergeben. Internationales Recht verbietet den Transport chemischer Waffen aus dem Land, dem sie gehören und fordert ihre Vernichtung vor Ort

Ausnahmsweise, wurde im Falle der syrischen chemischen Waffen entschieden, sie schnell wegzubringen und zu vernichten. Es wurde damit argumentiert, dass das Assad Regime unglaubwürdig  ist
Albanien, Thailand, Belgien, Deutschland verweigern chemische Waffen auf ihrem Gebiet zu vernichten. Wenn kein Land auf seinem Territorium die Zerstörung chemischer Waffen akzeptiert, müssen chemische Waffen in internationalen Gewässern vernichtet werden

Zum ersten Mal beginnt die NATO mit der Zerstörung der “syrischen” chemischen Waffen irgendwo zwischen Kreta und Malta vom Schiff aus

Wo und wann genau bleibt unbekannt…

700 Tonnen schwere, chemische Waffen werden auf dem US Navy Schiff MV Cape Ray hydrolisiert

Es ist ein 36 Jahre altes Schiff. Hydrolyse wird ca. 9800 Tonen von giftigen und ätzenden Chemikalien produzieren

Hydrolyse: Die chemischen Waffen werden mit Wasser in Verbindung mit Lösungsmitteln wie Chlor verdünnt

Die daraus entstehende Flüssigkeit bleibt toxisch und ätzend – nur nicht in dem Ausmaß, dass sie direkt tödlich ist

Der Erfolg der Hydrolyse hängt von der chemischen Reinheit der Waffen ab, das heißt, ob es vermischt wurde nach dem Verkauf in der Fabrik oder nicht

Die chemische Reinheit dieser bestimmten Waffen wurde nicht gemessen.

Es gibt keine Erfahrung mit Hydrolyse auf hoher See (es gibt Unterschiede im Druck der Chemikalien – Ausrüstung und starkem Seegang)

Diese Methode und Ausrüstung wurden nur einmal zuvor auf See getestet, um eine kleine Menge von chemischen Waffen zu zerstören.

Die 700 Tonnen der Zerstörung der syrischen Waffen übersteigt diese Menge bei Weitem

Das letztendliche Ergebnis wird privaten Unternehmen in die Hand gelegt. Es ist nicht klar, um welche es sich handelt

Die Beseitigung von gefährlichem Abfall auf hoher See ist gemäß internationaler Vereinbarungen verboten

Die Austragung könnte jedoch in Ausnahmen durch militärische Schiffe nach UN Verträgen erlaubt sein

Die Verantwartung trägt der Staat, dessen Flagge auf dem Schiff weht. Die USA hat diese Konvention nicht unterschrieben

Es gibt keine Szenarien für den Falle eines Unfalls in dieser unvorhersehbaren militärischen Operation

Es gibt ernsthafte Bedenken über die Auswirkung von der Entladung oder den Verlust von Chemikalien

Regierungen mit NATO-Interessen und Kriegsindustrie, die durch Vergiftung und Tötungen durchsetzt sind, haben ein beispielloses, gefährliches Experiment in dem geschlossenen Gewässer des Mittelmeeres in Gang gesetzt

Das Experiment im Mittelmeer begann lang vor der Zerstörung bestimmter chemischer Waffen

Invasionen

Bombardierungen

Tötungen

Vergifung und Zerstörung der Natur

Beherrschung aller lebenden Organismen

Elend und Tod

Sie sind nicht nur das Ergebnis, sie sind ihre eigentlichen Waffen in ihrem geopolitischen Spiel

Ihr endgültiges Ziel ist, alle natürlichen Ressourcen und lebenden Organismen zu beherrschen

Keine menschlichen Bauernopfer im Spiel der Herrschenden

Keine tierischen Opfer für ihre krankhaften Pläne

Keine weitere Ausbeutung der Erde für ihre Profite

FÜR DIE TOTALE BEFREIUNG

Quelle: Algomyges durch Sosyal Savas
auf portugiesisch

Turin, Italien: Bericht vom No TAV-Prozess

notav25feb12_2ritWir sind noch da

Turin, 28. Februar, 9h, Aula Bunker (Gerichtssaal-Bunker) des Gefängnisses der Vallette.

Man wusste, es lag in der Luft, dass es an dem Tag keine ruhige Anhörung im Prozess gegen die 53 NO TAV AktivistInnen geben würde. Die Einladung auf den Bewegungsseiten an alle Solidarischen, sich den Angeklagten anzuschließen, um gemeinsam Richtung Baustelle des TAV von Chiomonte zu marschieren, hat, neben den GenossInnen, eine starke Truppe Ordnungskräfte mobilisiert.

Die üblichen Eingangskontrollen beginnen bis alle Plätze vergeben sind. Viele werden draußen warten. Unterdessen schickt sich das neu gebildete Coordinamento der Angeklagten an – nach dem sehr guten Ergebnis der Idee des Kampftages am 22.02. (die von der Bewegung aufgenommen wurde) mit der Mobilisierung von über 50 Städten/Ortschaften –  ihre Schlacht im Saal zu führen. Wir müssen lautstark werden. Man muss zu diesem Verlauf des Prozesses, der mit der Staatsanwaltschaft als Regisseurin und einziger Protagonistin einhergeht, basta sagen.

Einer der bedeutendsten Aspekte dieses Kampfes gegen die Bahnlinie Turin-Lyon ist die Einheit der Absichten und der Praxis, die es, jenseits der unterschiedlichen Ideen, Sensibilitäten und politischen Wege, immer gelingt herzustellen. Das ist die größte Kraft der NO TAV Bewegung. Es gelang ihnen nie uns zu spalten.

Das Coordinamento der Angeklagten macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil, gerade die Repression schafft es, die Beziehungen zwischen den Angeklagten noch zu festigen, die sich, unter Überwindung des Politischen, auch immer stärker in freundschaftliche Beziehungen verwandeln. Folglich leben alle Positionen, mit den entsprechenden Aktionen, in perfekter Harmonie zusammen. Im inneren Kreis wurde auch die Idee diskutiert, dass alle zusammen, als äußerster Protest, unseren AnwältInnen das Mandat zu entziehen.

Abgesehen davon, dass sich auch die VerteidigerInnen von diesem Prozess nichts erwarten (eigentlich sammeln sie bloß Elemente für die nächsten Instanzen), kam man am Schluss zum Ergebnis, dass ihnen völlig freie Bahn zu lassen und den AnwältInnen sogar die Möglichkeit zu nehmen ihre Einwände zu den Akten zu geben, schlussendlich ein allzu großes Zugeständnis an die Staatsanwaltschaft wäre.

Die Verteidigungsgruppe aus AnwältInnen verschiedener Städte hat bis jetzt einen sehr guten Zusammenhalt und Kampfeswillen bewiesen, mit einer großen beruflichen Kompetenz, was sie im Saal von Anfang an leidenschaftlich und entschlossen mit einer dauerhaften und intensiven Schlacht gegen die Staatsanwaltschaft umgesetzt haben. Und sicher werden  nicht die Angeklagten es sein, die diese gewachsene optimale Beziehung ankratzen werden, die sich bei allen Unterschieden und Besonderheiten der Rollen, zwischen dem legal Team und der NO TAV Bewegung gebildet hat.

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Istanbul, Türkei: ELF-FAI/IRF fackelt einen Bagger im Nord-Wald ab

ista istan istanbulAls wir eine kalte und schwarze Nacht mit einem Stahlhaufen erleuchteten, konnten die hohen Flammen bis weit vom Ort entfernt gesehen werden. Und abgesehen von der Freude, die es uns bereitet hat, wurde die Aktion zum Vorteil der Öko-Vandalismus-Lobby durchgeführt, die einen Namen hat, den man noch nie hörte.

Am Donnerstag, 20. Februar, griffen wir in Poyraz, einem ländlichen anatolischen Teil von Istanbul einen Bagger an, der in Erwartung die Natur umzubaggern am Rande abgestellt war. An verschiedenen Stellen rund um den Ort sprayten wir die Logos `ELF/FAI-IRF´. Indem der Naturkiller mit einem einfachen selbst gemachten Zeitzünder-Brandsatz unbrauchbar gemacht wurde, wollten wir eine klare Botschaft geben: „Wenn ihr es baut, werden wir es abfackeln und zerstören!!!“

Unsere wichtigsten Gründe für diese Aktion sind: hervorzuheben, dass der definitive Angriff gegen die Diktatur, die sich selbst legitimiert indem sie Ökozydprojekte durchführt wie die `3. Bosporusbrücke` und den `Kanal Istanbul`, sich nicht mehr durch liberal-pazifistische Stereotypen wie „bewusstseinserweckende Kampagnen“ und „juristische Schritte bzw. Prozesse“ ausdrücken kann. Diese Organisationsformen versuchen das Unausweichbare bloß zu verzögern und den vernünftigen Beweggrund des Umweltschutzes gegen die laufende Umweltzerstörung zu behindern. Indem sie versuchen vom Justizsystem des Staates, als dem wirklichen Auftraggeber der Ökozide, positive Entscheidungen zu erhalten, helfen sie die Wut zu schwächen, da sie diese so in Umfrageergebnisse oder in die Zustimmung der sozialen Medien kanalisieren.

Die industrielle kapitalistische Zivilisation verbreitet sich durch Brücken und doppelspurige Autobahnen, verschanzt sich in von ihr gebauten Betonwäldern, betrachtet die Natur nur als Ressource, verbreitet sich indem sie die Grenzen des wilden Lebens im Namen des Energiemangels immer mehr schmälert und dominiert so. Darum stellen wir uns gegen eine Gesellschaft, die glaubt, Bauen, Entwicklung und Expansion sei eine Tugend und übernehmen unsere Verantwortung, um alles zu eliminieren, was zu diesem Automationsprozess beiträgt. So haben wir uns als Teil des globalen Befreiungskampfes dazu entschieden, dies umzusetzen, indem wir selber einfache Brandstiftungsmethoden, Sabotage und Techniken der direkten Aktion praktizieren.

Wir widmen diese Nacht, in der wir die Burgen der Herrschaft mit Flammen erleuchteten, den gefallenen, gefangenen und flüchtigen GenossInnen.

An Sebastián Oversluij Seguel, von einem Sicherheitsmann während eines Raubüberfalls in Santiago, der Hauptstadt Chiles, am 11. Dezember 2013 ermordet; Alfonso Alvial und Hermes González, verhaftet, und an Tamara Sol Vergara, verhaftet und angeklagt auf einen Wachmann in der Republik Chile am 21.01. 2014 geschossen zu haben.

An Ali Ismail Korkmaz, Ethem Sarisülük, Abdullah Cömert, Medeni Yıldırım, Mehmet Ayvalıtaş, Ahmet Atakan, vom türkischen Staat ermordet und an Berkin Elvan (ein 15 jähriger Junge), von einer Gasgranate am Kopf getroffen und verletzt und seit dem 15. Juni 2013 auf der Intensivstation*, was alles während des Gezi Park Aufstands, der im Sommer 2013 ausbrach, geschah.

An Hans Niemeyer, hinter Gittern seit dem 30. November 2011 unter der Anklage in Chile ein Bombenattentat gegen eine Bank ausgeführt zu haben.

Allen NO TAV-KämpferInnen und an Nicco, Claudio, Chiara und Mattia, die im etwa 20 Jahre dauernden Kampf gegen die Hochgeschwindigkeitseisenbahnlinie (TAV) in den Bergen im Nordwesten Italiens verhaftet wurden.

An Monica Caballero und Francisco Solar, verhaftet wegen dem Brandangriff auf die Kathedrale El Pillar in Zaragoza, Spanien und alle Bewegungen der direkten Aktion gegen die stärker werdende Kirche in Spanien.

An Fallon Poisson, Amelie Pelletier und Carlos López Marin, die verhaftet wurden, weil sie in Mexiko am 5.Januar das Ministerium für Kommunikation und Transport und eine Nissan-Autoaustellung angriffen.

An Ilya Romanow, von einer in seinen Händen explodierten Handgranate verletzt und verhaftet wegen des Verdachts einen Polizisten am 26. Oktober 2013 angegriffen zu haben.

Den gefangenen AnarchistInnen und RebellInnen im Fall CCF, Revolutionärer Kampf und Kozani in Griechenland und anderen Gefangenen rund um die Welt.

Den RebellInnen, AnarchistInnen und Black Blocks, die aktiv an den sozialen Ausbrüchen in Ägypten, Brasilien, Ukraine, Bosnien und den anderen Orten der Welt teilnehmen und die Slogans `Aufstand, Subversion, Anarchie` hochhalten, gegen die Bullen kämpfen und die Institutionen der Ausbeutung in den Strassen Istanbuls, Izmirs und Ankaras angreifen.

Dem Öko-Krieger Marco Camenisch, in der Schweiz seit 21 Jahren im Gefängnis.

Wir senden unsere Solidarität, Liebe und Wut allen Zellen der Informellen Anarchistischen Förderation, die informelle Angriffe und Anschläge rund um die Welt organisieren, der Internationalen Revolutionären Front, ITS, allen Zellen des Phönix Project, der ELF und ALF und allen einsamen WölfInnen, die im Dunkeln der Nacht umherziehen und allen GenossInnen an deren Namen wir uns beim Schreiben dieser Worte erinnern.

ELF-FAI/IRF (Earth Liberation Front – Informal Anarchist Front- Internationale Revolutionäre Front)

Üb mc, Lenzburg – leicht überarbeitet (auf Englisch hier)

* Berkin Elvan starb am 11. März 2014

UK: Brandangriff auf Royal Marines Reserve in Bristol

11.2.2014, Reservebasis der Royal Marine in Clifton, Bristol

Die Militärpropaganda schildert die bewaffneten Kräfte als Beschützer „des Volkes“. Seit den ersten Zivilisationen diente das zur Rechtfertigung von Eroberung und Besatzung von Gebiet für die herrschende Klasse, indem deren Lakaien zur Bildung von großen oder kleinen Reichen geopfert werden.

Man erwartet von uns zu glauben (oder mindestens so zu handeln, als würden wir es glauben), dass das, was zum Vorteil der Politiker, Generäle und Wirtschaftsführer ist, eigentlich zu unserem Vorteil ist.

Aber wir sind nicht blöde. An diesem Morgen stieg über Clifton der Rauch von zwei Lieferwagen und einem großen weißen Personentransporter auf, die wir abfackelten, nachdem wir in das Gelände der Königlichen Marinereserve – Militäreinheit Bristol, welches im Irak und Afghanistan eingesetzt wird, eingedrungen waren. Dazu haben wir low-tech Brandvorrichtungen eingesetzt. Es ist eklig wie diese Teilzeitkommandos meinen, sie könnten hier straflos operieren, während sie und ihre Kollegen anderswo Leute abschlachten, vergewaltigen und terrorisieren. Alexander Blackman – der kürzlich für seine Aktionen in Afghanistan zur Schau gestellte Exekutierer der britischen Marines – ist bloß ein Beispiel ihrer systematisch verbreiteten Brutalität und nicht, wie dargestellt, die bedauernswerte Ausnahme.

Jedenfalls ist das Militär, wo auch immer, ein Symbol um die Herrschaft des Staates durchzusetzen. Vielleicht ist dieses Symbol, mit Blick auf dieses Gelände, in den Köpfen nun ein klein wenig erschüttert. Für alle Zahnrädchen, die hinter dieser Kriegsmaschine stecken, bleiben die im Hinterland geführten Guerillaschläge eine konstante Bedrohung.

Wir sehen sie in den Städten, Schulen und Jobcenters rekrutieren. Sie locken in den ausgebeuteten und ausgeschlossenen Klassen mit Blutgeld, schwachsinnigem Patriotismus und dem Versprechen auf Abenteuer als Ersatz für ihr Elend und mit Macho-Springerstiefeln oder Kontrollräumen für ferngesteuerte Tötungstechnologie im Stile von Videogames. Trotz Kürzungen hat Britannien immer noch das viertgrößte Militärbudget der Welt, weil es sich an ein imperiales Erbe des Genozids und der Versklavung klammert. Heute sind die westlichen Armeen flexibel für demokratisch-expansionistische Kriege, für „Peacekeeping“-Operationen zur Förderung des neuen kolonialen Zeitalters der Globalisierung der Multis, des Gegenaufstandes, der geopolitischen Schachzüge und Ressourcenkontrolle. Sie sind auch für innere Polizeifunktionen und die Niederschlagung von Streiks ausgebildet. Die Endergebnisse sind wie immer, hier wie in Afghanistan, Mali oder Libyen – die Herrschenden lügen, die Armen sterben, der Kapitalismus profitiert.

Krieg ist ein permanentes Kennzeichen des globalen Systems, das von neuen Technologien und der sozialen Massenorganisation zu voraussehbar-unvorstellbaren Ausmaßen getrieben wird und ist für die Mächtigen sowohl zur sozialen Kontrolle als auch zum Wirtschaftswachstum notwendig. Terrorkrieg, Drogenkrieg, Ölkrieg, bald auch Krieg um sauberes Wasser – das ist der Todesmarsch der industriellen Zivilisation. Der Stumpfsinn des „Friedens“ hinter Schloss und Riegel im „postindustriellen“ Britannien ist in Wirklichkeit bloß dünnes Eis, das durch die Beute aus den vielen überall eingefädelten Konflikten um Land, Mineralien und Arbeit gestützt wird. Wenn wir die Risse, die wir in diesem Lack finden, verbreitern, so gründen wir unseren Angriff auf einem reichen Erbe von Aufständen und Insubordination. Der soziale Krieg, der zwischen uns und jeglichem Zwang und der Ausbeutung der Erde ist, ist der einzige Krieg, den wir akzeptieren und führen. Wir zielen darauf ab, die eindeutigen Möglichkeiten hervorzuheben, wo wir unsere Passivität in einer sozialen Ordnung ablegen können, die auf unserer Kollaboration mit dem basiert, was uns unterdrückt. Wir können mit allen passenden Mitteln für die Möglichkeit eines autoritätsfreien Lebens revoltieren, individuell oder mit den uns Nahen und gleichzeitig Jene überwinden, die unsere Köpfe, Beziehungen und Umwelt plündern.

Das System – welches das Militär und mehr beinhaltet – versucht alles was wir lieben in ein Regime der Gehorsamkeit, Entfremdung und leblose Waren umzudrehen. Darum muss ihnen, überall wo sie auftreten, mit Intoleranz und Feindseligkeit begegnet werden. Sie sollten mit uns rechnen müssen.

Gegen die globalen Machtspiele der Eliten – internationale Solidarität!

Gegen den militarisierten Frieden der Queen – sozialer Krieg!

Meuterei Gruppe der FAI

Anm. – Das ist die Weise wie wir das tragisch kurze Leben unseres Genossen Darko Mathers ehren. In dieser Welt, die wir verlassen müssen hatte Darko einen frühen Abschied. Wir bedauern nur, dass er nicht so lange bleiben konnte, dass wir eines Tages gemeinsam in den Trümmern hätten tanzen können. Wie auch immer, wir umarmen ihn fest, nicht nur in einer Schweigeminute, sondern für das ganze Leben im Kampf. Nochmals, die Worte von Bruno Filippi:
Seelen die ihr um diese Welt trauert, darum ruf ich euch zusammen. Die Fahne weht noch.
Sie ist schwarz: Sie steht für Trauer. Also vorwärts, wilde Prometheuse. Der Ruf der Rache ist süß und liebliche Musik
.“

Zurzeit hat sich die Gegenseite unseres Zieles, nämlich die Sicherheitskräfte in Russland, für die Winterolympiade gesammelt. In Erinnerung an das Riesenspektakel der Truppen und Bullen für die Londoner Spiele und nie vergessend, dass das Event unter anderem Horror militarisierter Repression bedeutet, demonstriert unser Brandangriff, dass das anti-olympische Feuer weiterlebt. Ebenso stark dachten wir bei unserer Aktion an Ilya Romanov, der im selben Land im Oktober verletzt wurde und nun erneut von den verdammten Bullen gefangen gehalten wird.

Unsere volle Unterstützung der unbeugsamen Haltung von Mónica Caballero und Francisco Solar in Erwartung des Prozesses für die Direkte Aktion in Zaragoza (Spanien) – kein Schritt zurück, kein Ergeben. Schlussendlich begrüßt dieser Angriff die anarchistische Explosion der Blackblock – StraßenkämpferInnen und der internationalistischen Brandangriffszellen (darunter jene der FAI) in Brasilien und sendet einen herzlichen Gruß an die Gruppe Internationaler Direkter Aktion–GADI in Frankreich und den Insassen, hier in England, die vergangenen Monat im Knast Oakwood meuterten. Wunderbar ihre Rebellion. Vorwärts, mehr Feuer dem Staat, den Armeen, Schulen, Kirchen, Bürokratien, Knästen und der Zivilisation, die alles hervorbringt.

Üb. mc, Lenzburg, aus 325

Griechische Gefängnisse: „Eine Aktion, die unseren Nachbarn gewidmet ist, die in der Hölle von Koridallos leben“

Seit dem 17. Februar 2014 befinden sich fast 180 Insassen der Aghios Pavlos „Krankenstation“ des Koridallos Gefängnisses im Streik. Sie verweigern Mahlzeiten und Arzneimittel, um gegen die entsetzlichen Zustände zu protestieren.

Anarchisten im Vierten Flügel des Männergefängnisses haben ein Transparent aus den Fenster „ihrer“ Zellen gehangen, die sich direkt gegenüber dem Gefängniskrankenhaus befinden. Auf dem Transparent ist zu lesen: „Kraft, Leute! Brecht den widerlichen gegenwärtigen Zustand, den ihr erdulden müsst (A)“. Die Patienten des Krankenhauses sahen das Transparent und mochten es sehr.

Kraft dem Knastkampf im Koridallos Gefängniskrankenhaus!

(1. März 2014)

Rom, Italien: Soliaktion mit den am 9. Dezember verhafteten Compas

Rom. Um 5.15 Uhr Mittwoch 9. Januar wurde in Solidarität mit den am 9. Dezember 2013 verhafteten GenossInnen, denen die Besuche gestrichen wurden, eine Kette mit zwei Ziegelsteinen auf die Elektroleitungen der Hochgeschwindigkeitsbahn in einem urbanen Streckenabschnitt geschmissen. Gleichzeitig wurde an der Überführung ein Transparent mit dem folgenden Text angebracht:

FREIHEIT FÜR NO TAV
FREIHEIT FÜR ALLE
TERRORIST IST DER STAAT

Üb. mc, Lenzburg

Barcelona, Spanien: Bischöflicher Radiosender angegriffen

In dieser Woche der autonomen Angriffe gegen die Illegalisierung der Abtreibung (1.-7. Februar 2014) gingen wir auf die Straße, um unsere Zeichen der Wut beizufügen.

Am Donnerstag, 6.02.14, in der Frühe griffen wir die Büros von Radio Estel, dem Rundfunk des Bischofssitzes von Barcelona, und das Hauptquartier der Zeitschrift „Cataluny Cristiana“ an, welches sich zwischen den Straßen Puggari und Comtes de Bell.Lloc, in der Nachbarschaft des Sants befindet.

Wir entschieden, gegen diesen Radiosender vorzugehen, weil es ein Kommunikationsmedium im Dienste der spanischen Bischofskonferenz ist und als solches, durch einen als Information maskierten Katechismus zu indoktrinieren und zu manipulieren versucht. Es verteidigt das patriarchale, frauenfeindliche und normative Gesellschaftsmodell gegen das wir kämpfen. Aus diesen Gründen, zur Verteidigung des feministischen Kampfes und zur Selbstverteidigung unserer Leben, Ideen und eigenen Körper, zerschlugen wir ihre Fensterscheiben und hinterliessen den Slogan „Mein Körper, meine Wahl“.

Wir sind von ihrem verrotteten katholischen Moralismus genauso angewidert wie wir auch den Staat mit seinen politischen und legalistischen Tricks verabscheuen. Dieses neue Abtreibungsgesetz macht wieder einmal klar, dass eine Verbindung zwischen den beiden Institutionen Kirche und Staat besteht, um ihre Autorität und patriarchale Macht zu erhalten. Sie wollen uns unsere Autonomie, unsere Entscheidungsmacht, unsere Selbstbestimmung über unsere Bedürfnisse, über unser Empfinden und dem entsprechenden Handeln entziehen. Durch dieses Anti-Abtreibungsgesetz wird die Entscheidung, nicht Mutter zu werden zum Luxus, den sich nur die Reichen leisten können oder zur Gefahr für Gesundheit und Leben für jene wird, die sich keine sichere klinische Grundlage leisten können.

Wir sind nicht Willens ihnen zu erlauben uns in ihr Eigentum zu verwandeln. Wir werden ihnen niemals erlauben, für uns zu entscheiden. Wir werden uns weiter gegen jene wehren, die uns auf einen schlichten Reproduktionsfaktor ihres Systems reduzieren wollen.

Weder Gott noch Staat oder Ehemann. Tod dem Patriarchat.

Quelle: barcelona indymedia / Üb. mc, Lenzburg

Barcelona: Sabotage gegen Anti-Abtreibungsstiftung

Ni-Ni-Ni-NiAm 10. Februar in der Frühe haben wir alle Scheiben der Stiftung Vidal y Barraquer in Sant Gervasi, Barcelona, zerschlagen, um ihre Komplizität mit der spanischen Bischofskonferenz gegen die Abtreibung aufzuzeigen. Damit tragen wir zu den Kampftagen für autonomen Feminismus bei, gegen das neue Antiabtreibungsgesetz und für freie und kostenlose Abtreibungen.

Wir wissen, dass Aktionen mit nur zerschlagenen Scheiben keine Revolution ist, aber all die kaputten Scheiben und alle, die sich gegen das neue Gesetz und für die Abtreibung zusammentun, sind ein klares Zeichen der zunehmenden Wut gegen alle, die beabsichtigen über unsere Körper zu entscheiden, seien es die politischen Parteien, sei es die Kirche oder jegliche dazugehörige Institution.

Diese Stiftung ist eine der „pro-life“ Institutionen wie auch die Diözesen der Bischofskonferenz, die sich eifrig bemühen die Frauen zu manipulieren, indem sie überzeugt werden, nicht abzutreiben und ihnen angebliche „Vermittlung“ und „Rechtsberatung“ angeboten wird.

Ihre Rolle ist Teil der Unterdrückungsmaschine, die viele Frauen zur Mutterschaft gegen ihren Willen oder wenn sie es sich nicht leisten können, verurteilt. Ihre Vorstellung von Familie verewigt das patriarchalische System, genau das System, das den Missbrauch sowohl männlicher als auch weiblicher Kinder und deren Unterwerfung unter die Macho-Typologie verursacht, mit verheerenden und oft tödlichen Folgen… Pro-life?

Darum Markieren wir sie und denken, es ist eine gute Idee als Ausdrucksform Scheiben zu zerschlagen. Wir werden keine Ruhe geben.

Sozialer Friede war einmal!
Für die Radikalisierung und Generalisierung der Ausdrücke des Zornes, auch aus feministischer Perspektive!
Für den Tod des Patriarchat in allen seinen Formen!
Die Woche des Kampfes hat erst begonnen um das ganze Jahr zu ihrem Alptraum zu werden.
Weder Gott noch Herr noch Staat, Ehemann oder Partei!

FeministInnen

Üb. mc, Lenzburg

Von Sydney bis Nantes: Widerstand und Sabotage

Foto von der Demonstration in Nantes (22. Februar 2014)
Foto von der Demonstration in Nantes (22. Februar 2014)

Am Abend des 22. Februar beschädigten wir im Industriegebiet „Seven Hills“ im Westen von Sydney die lokalen Geschäftsstellen von VINCI und seiner Tochtergesellschaft „Advitam“. Einige Fensterscheiben wurden eingeschlagen  und die Sprüche „GEGEN VINCI UND SEINE WELT!“ und „ZAD IST ÜBERALL!“ wurden an die Wände geschrieben.

Diese Aktion wurde als Antwort auf einen Aktionsaufruf in Solidarität mit dem imposanten Kampf gegen den Bau eines Flughafens in Notre-Dame-des-Landes durchgeführt, für welchen VINCI verantwortlich zeichnet.

In den letzten zwei Jahren haben Leute die entsprechenden Bauplätze besetzt und verteidigt. Die autonome Region, nun unter dem Namen „ZAD“ bekannt, hat böswillige Polizei-Attacken abgewehrt und Hunderte Blockhütten gebaut sowie Gärten angelegt, welche Tausende von Zadist_innen und internationale Unterstützer_innen beherbergt und genährt haben.

VINCI ist eine global agierende Entwicklungsgesellschaft, welche auf dem ganzen Planeten in Projekte involviert ist. Dazu zählt u.A. die Konstruktion einer Schnellstraße durch einige der letzten verbliebenen Wälder in Khimki (Russland), welche einige Mitstreiter_innen versuchen zu verteidigen.

Überall auf der Welt ist das Kapital auf der Suche nach Rohstoffen und strebt die Industrialisierung der letzten Überbleibsel der Natur an.. Von Flughäfen bis hin zu Schnellstraßen, von Kohleminen bis hin zu Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken: Jedes Maß an ökologischer Zerstörung und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung ist akzeptabel für Projekte, welche als wichtig für „ökonomisches Wachstum“ erachtet werden und den Zufluss an Rohstoffen erhöhen.

In diesem Moment diskutieren Geschäftsleute und Politiker_innen der großen Parteien eifrig die Pläne für die Erweiterung des Flughafens von Sydney mit zwei neuen Pisten in Botany Bay, den Bau eines neuen Flughafens in Badgerys Creek in den westlichen Außenbezirken von Sydney und außerdem die Konstruktion einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke, welche den Flughafen von Canberra mit Sydney verbindet.

Auf dem vom australischen Staat in Anspruch genommenem Territorium wächst die Industrie – von Uranium- bis hin zu Steinkohleflözminen – exponentiell. Jegliche lokale Besorgnis über die Zerstörung von Grundwasserspiegeln und Wasserqualität und ebenso globale Anliegen wie den Klimawandel ignorierend, können Industriebosse und ihre Politiker_innen lediglich „Greenwashing“-Kampagnen und die pathologische Aussicht auf Arbeitsplätze anbieten.

Der einzige Weg, diese Entwicklung zu bekämpfen, ist der kollektive und streitlustige Kampf gegen das Kapital zur Verteidigung unseres Gemeineigentums.

Von Botany Bay bis Heathrow
Von Badgerys Creek bis zur ZAD
Von Canberra bis Val Susa
Von Tarkine bis Atenco
Von Boggarbri bis Hambacher
Von Goongera bis Girona
Von Roxby Downs nach Nordkarelien
Von Nauru bis Lampedusa
Von Gefängnis zu Gefängnis

Widerstand und Sabotage!

Moskau: ELF fackelt Bagger und Bulldozer während den Neujahrsfeiern ab

In der Nacht vom 31. Dezember – 1. Januar fackelten wir zwei Maschinen ab, die im Süden Moskaus für ein Bauprojekt im Einsatz standen. Die Security erwartete und entdeckte uns nicht, da sie sich im Wachhaus in die Bewusstlosigkeit soffen. So zerstörten wir mit 2 Kanistern Benzin und einigen Lumpen die unbeaufsichtigten Maschinen. Durch unserere Aktion wurde niemand verletzt (der einzige Schaden entstand im Geldbeutel des Bauunternehmens).

Wir widmen diese Aktion den Anarchisten aus Weißrussland, denen, die gefangen sind. Jungs, wir denken an Euch, wir vermissen Euch und erwarten Eure Befreiung. Wir bitten ABC Belarus uns mit der Verbreitung dieser Info zu helfen und unseren gefangenen Compas unsere Worte und Tat mitzuteilen. Wir hoffen, dass die Nachricht helfen wird, eure Stimmung aufzuhellen und euch im grauen Knastalltag Wärme und ein Lächeln bringt.

Was unseren Umweltschutzaktivismus angeht, planen wir keine Kehrtwende. Im Gegensatz zu Frau Chirikova [selbsternannte Leaderin der Massenproteste während des Kampfes um den Khimkiwald] trachten wir nicht nach einem bequemen Sessel in der Lokalverwaltung. So können wir es uns leisten das zu tun, was getan werden muss. Wir akzeptieren kein Gejammer wie: „Gewalt ist schlecht, wir sollen keine Maschinen anzünden, wir müssten mehr Unterschriften für Petitionen sammeln um uns bei der Bundesregierung Gehör zu verschaffen.“ Das erinnert uns an die Ängste einer Person, die den Goodwill-Verlust der bestehenden Macht befürchtet. Wenn wir jemandem Gewaltausübung gegen uns erlauben, heißt das, dass wir die weiße Flagge hissen. Es ist an der Zeit, das Grundprinzip des Zurückweichens unter den Schlägen der Behörden in Frage zu stellen. Es ist an der Zeit aufzuhören, unsere Handlungsunfähigkeit hinter Phrasen wie: “wir sollten nicht agieren, das ist eine gewalttätige Taktik“ oder „das ist zu machoartig“ oder „das ist illegal“ zu verstecken.

Wenn du für den Protest um Erlaubnis bittest, muss dir bewusst sein, dass du dich faktisch verkaufst. Nur unkontrollierte Widerstandsformen können hoffen frei zu bleiben. Jeder Protest, der unter dem Schirm einer liberalen Organisation koordiniert wird, ist zum Scheitern verurteilt.

Sammle deine Kräfte, bleib frei und wild, verdammt nochmal!

IRF/ELF – Moskau 2014

Üb. mc, Lenzburg

Weißrussland: „FreundInnen der Freiheit FAI/FRI“ fackelt Bagger ab

In der Neujahrsnacht 2014 feierten wir, indem wir Symbole der Unterdrückung abfackelten. Ein Bagger in einem aktiven Steinbruch im Distrikt Krasnoselsky in Weißrussland wurde in Brand gesetzt.

Da das Ding so groß wie ein Ferienhaus war, wurden 10 Liter Benzin und viele Lappen gebraucht.

Die Wachmänner in der Hütte nebenan hatten ein Callgirl bestellt (sie wurde unter den erstaunten Augen der Ökosaboteure hereingeführt). Dreißig Minuten später in dieser Nacht der Leidenschaft und Freude, erleuchtete lichterloh das Feuer des brennenden Fahrzeugs.

Angenehme Krise und eine fröhliche Einschüchterung der Bourgeoisie!

FreundInnen der Freiheit, FAI/FRI

Quelle: fromrussiawithlove / Üb. mc, Lenzburg

Athen, Griechenland: Solidarität für migrantischen Arbeiter, der von seinem Chef verprügelt wurde

Mit Klassensolidarität und Organisation führen wir Krieg gegen die Bosse und die FaschistInnen –Basisgewerkschaft von KellnerInnen, KöchInnen und andere ArbeiterInnen im Lebensmitteldienstleistungsbereich.

Ein Migrant arbeitete für 5 Monate täglich mehr als 12 Stunden am Tag, im Restaurant mit Bar „Scherzo“, das sich in der Vorea Str. 8 in Maroussi, einem nördlichen Vorort von Athen, befindet. Sein Tageslohn betrug nur 10 Euro. Zusätzlich zum Geschirrspülen und der allgemeinen Reinigung wurde er auch für verschiedene Botengänge für das Unternehmen, aber auch für persönliche Angelegenheiten seines Arbeitgebers eingesetzt. Als ob das nicht genug wäre, schuldete ihm sein Chef Dimitris Tyrologos Geld. Eines Tages, als der Tellerwäscher/Nutzarbeiter darauf wartete, etwas von seinem nicht gezahlten Lohn zu bekommen, schlug ihn sein Chef brutal zusammen und stahl sogar seinen Rucksack samt seiner persönlicher Dokumente und Geld. Der Migrant lies es zu ins Krankenhaus gebracht zu werden und blieb dort drei Tage. Trotz täglicher Ausbeutung und Bedrohung bei der Arbeit hat er umgehend nachdem er verprügelt wurde die Arbeitsaufsichtsbehörde über den Übergriff informiert. Er hat seine Würde als Arbeiter geltend gemacht und auch soziale Räume und seine Basis-Gewerkschaft für sofortige Solidarität kontaktiert.

Am Samstag, den 22. Februar 2014 führten Kollektive und Basisgewerkachaften eine erste Intervention vor dem „Scherzo“ in Maroussi durch. Der Protest wurde von der Athener Basis-Gewerkschaft der KellnerInnen, KöchInnen und andere ArbeiterInnen im Lebensmitteldienstleistungsbereich organisiert. Es geschah aus Solidarität mit ihrem Kollegen, einem Mitglied der selben Basisgewerkschaft, der in diesem Zweig beschäftigt ist und kürzlich durch seinen Chef zusammengeschlagen würde, weil er ausstehenden Lohn einforderte. Für fast zwei Stunden riefen mehr als 200 Leute Parolen, verteilten Flugblätter und informierten PassantInnen und Geschäfte in der Nähe über den Vorfall. Kurz nach der Versammlung kamen die Protestierenden zu einer Demonstration im Viertel zusammen.

Jede Hand, die gegen ArbeiterInnen erhoben wird, sollte abgeschnitten werde.

Atlanta, Georgia: Sabotage an Traktoren, als Zeichen der Solidarität für die ZAD, NO-TAV und den Hambacher Forst

In der Nacht des 22. Februars haben wir eine Mischung aus Sand und Wasser in die Benzintanks von zwei Traktoren geschüttet, die für den Bau einer neuen Straßenbahn in Atlanta genutzt wurden, Die Straßenbahn ist eins von vielen größeren Entwicklungsprojekten, die die Stadt in den vergangenen Jahren begonnen hat. Sie ist Teil eines generellen Plans die Stadt wieder neu zu beleben. Wir wissen, dass dieser Plan nur mehr Polizei und unbezahlbarere Wohnungen bedeutet. Wir senen diese kleine Solidaritätsgeste an die ZAD, die No Tav-Bewegung, und die Besetzung des Hambacher Forstes. Wir möchten auch Kraft all denen schenken, die von verstärkter Überwachung oder Repression betroffen sind, die die neuen Entwicklungen Atlanta gebracht haben.

Unsere Aktion war sehr einfach auszuführen. Ihre Planung dauerte nicht lang, das ganze Material fanden wir am Rande der Straße. Wir glauben nicht, dass eine Häufung von „Aktionen“ eine Revolution schafft, aber wir wollten den gegenwärtigen und zukünftigen Akteuren des revolutionären Kampfes Unterstützung zuteil werden lassen.

Vorwärts, habt Mut!

Athen, Griechenland: Ein Text, der während einer anarchistischen Versammlung aus Solidarität mit dem NO TAV- Kampf verteilt wurde

Am 22. Februar, dem Solidaritätsaktionstag mit NO TAV, fand eine Versammlung mit Beschallungssystem aus Solidarität mit NOTAV in Monastiraki, im Zentrum Athens statt (Fotos hier). Es folgt das Flugblatt, das auf Griechisch und Englisch an PassantInnen verteilt wurde.

„Hier und Jetzt!“ (eine Broschüre)

Am 30. Oktober 2013 begann der Prozess gegen die beiden Gefӓhrten Nicola Gai und Alfredo Cospito. Ihnen wurde der Angriff auf den Atommanager Adinolfi, in Genua, vorgeworfen. Am 7. Mai 2012 wurde diesem vor seinem Haus aufgelauert und ins Knie geschossen. Zu der Tat bekannte sich die Zelle Olga FAI/FRI. Im darauffolgenden September wurden dann die beiden Gefӓhrten verhaftet. Dieser repressive Schlag reihte sich in eine ganze Serie von repressiven Operationen gegen AnarchistInnen in Italien: Z.B. die Operationen Ardire und Thor oder den langen Haftstrafen fϋr GefӓhrtInnen fϋr Genua 2001 und den Krawall 2011 in Rom. Immer werden den Verhafteten Angriffe oder Subversion in Form von Agitation vorgeworfen. Weder die Angriffe gegen das Bestehende, noch die Repression hören auf, so ist es wichtig sich nicht entmutigen zu lassen und sich mit den Gefӓhrten auf den verschiedenen Wegen solidarisch zu begnen.

In den Texten von Nicola und Alfredo können wir von ihrer kompromisslosen Haltung, gegenüber dem was uns unterdrückt, lesen. Beide sind trotz ihrer Situation im Knast weiterhin aktiv und beteiligen sich an Diskussionen.

Hier in PDF-Form

Aufruf von der ZAD ins Susa Tal: Widerstand und Sabotage!

Zerstören und Verwüsten, damit alles schneller geht, um Räume und Individuen zu kontrollieren, um immer mehr Geld zu machen. Fortschreiten und so tun als ob wir uns nicht dem entgegenstellen könnten, was uns unterdrückt. Das ist die Logik der Gesellschaften, in denen wir leben. Es ist das Projekt des Flughafens Notre-Dames-des-Landes (NddL). Es ist jene Gesellschaft, die ganze Städte und Dörfer umwandelt und die armen Menschen aussortiert. Es ist ebenso die TGV-Linie (TAV) zwischen Turin und Lyon, die durch das Susa-Tal verlaufen würde, indem der längste Tunnel Europas (57 km) durch die Berge gegraben wird, während sich die Wut all jener, die seit 20 Jahren dagegen kämpfen ausdrückt.

Wer den Flughafen in NddL und die Welt, die er mit sich bringt, bekämpft, kann sich auch mit dem No-TAV Kampf identifizieren. Staaten und Unternehmen würden uns gern fügsam und niedergeschlagen sehen. Aber sowohl im Susa-Tal als auch in der ZAD entschieden sich viele Menschen, dass die Projekte nicht umgesetzt werden und beschränken sich nicht darauf, passiv bei politische EntscheidungsträgerInnen betteln oder weiterhin nur “NEIN” zu rufen, was jahrelang ignoriert wurde. Sie erheben sich und experimentieren mit einer Vielfalt von Aktionen, um der Plünderung und Verwüstung zu widerstehen.

Gegen die Angriffe des Staates setzen sie sich zur Wehr und entschieden sich, solidarisch miteinander zu stehen. Wenn Bullen und SoldatInnen kamen, um zu räumen und zu zerstören, antwortete die ZAD massiv und unsere Entschlossenheit vereitelte ihre Intervention.

Im Susa-Tal ist es nun mehr als zwei Jahre her als der Staat, seine Bullen und SoldatInnen eine Festung bauten, um den Baugrund von Maddalena zu “beschützen”. Aber die Bewegung fährt damit fort, Tag und Nacht die Zäune niederzureißen, die Mascheinen zu blockieren, trotz Stacheldraht, Kameras, Schlagstöcken, Tränengas und andere repressive Angriffe zu demonstrieren. In der Nacht vom 13. zum 14. Mai griffen 30 anonyme No-TAV AktivistInnen das Baugelände des Hochgeschwindigkeitszuges im Susa-Tal an, indem sie in den Baubericht vordrangen und Materialien und Geräte niederbrannten. Diese schnelle und akkurat durchgeführte Aktion hat einmal mehr bewiesen, dass die Festung von “La Maddalena” nicht unberührbar ist und dass es möglich ist die Operation zu stoppen. Sabotage ist Teil des Kampfes, der öffentlich von No-TAV Bewegung unterstützt wird.

Am 9. Dezember 2013 nahm die politische Partei auf Befehl der Staatsanwaltschaft von Turin und Mailand vier GenossInnen – Chiara, Mattia, Niccolo und Claudio – unter dem Vorwurf des “Angriffs mit der Absicht des Terrorismus” fest. Sie sind angeklagt wegen der Beteiligung an der Aktion im Mai. Die Anschuldigungen drehen sich um den Artikel 270 des italienischen Strafrechts: “Italien und der Europäischen Union mit der Absicht Schaden zuzufügen, um autorisierte nationale und europäische Behörden davon abzuhalten, die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin durchzusetzen und zu finanzieren.” Das Auftreten dieser Anschuldigungen gegen No TAV AktivistInnen kommt nicht von irgendwo. Im Angesicht eines kampfbereiten Bewegung, die staatliche Entscheidungen konfrontiert, die Diversität ihrer Aktionen verstärkt und zahlenmäßig stark ansteigt, befindet sich der Staat in der Klemme – also spielen er die Karte der “terroristischen” Repression. Es ist wichtig zu bedenken, dass die juristische Waffe von den Mächtigen gegen die Bewegung als ganze angewendet wird.

Der Staat legt uns seine “demokratisch” durch Recht und Legalität begründeten Entscheidungen auf und drückt sie mit allen Mitteln durch. Demokratie ist wie eine verstärkende Tür gegen jede Form von Dissens – bis auf Jammern. Wenn der Dissens nicht erliegt, wird die Tür mit Stacheldraht und SoldatInnen verstärkt. Wenn sich Dissens in Widerstand und Sabotage äußert, deckt sie “die terroristischen Absichten” des Kampfes auf. Die Mach spricht eine klare Sprache: “Du magst unsere demokratischen Entscheidungen nicht und bist gegen sie? Dann bist du ein Terrorist!” Bewegungen gegen den TAV und den Flughafen verliehen dem klaren “NEIN” Deutlichkeit durch jahrelange Erfahrung, Wissen, Konfrontationen und Aktionen. Es ist diese Entschlossenheit, die ‘anti-demokratisch und terroristisch’ wird und nicht eine spezifische Aktion: Der Angriff auf das Baugelände in jener Nacht. Diese repressive Offensive ist in der Anwendung ein Instrument gegen den sozialen Konflikt und kann jeden Kampf treffen. Es ist wichtig, so massiv wie möglich zu antworten.

Terroristen sind die, die unsere Leben und Räume, in denen wir leben, verwüsten und zerstören. Der Terrorist ist der Staat. Support für alle GenossInnen, die inhaftiert und angeklagt sind, ist nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern die entschlossene Artikulation des Kampfes und seiner Gründe im Susa-Tal, der ZAD und sonst überall.

Am 22. Februar wurde ein Tag der Solidaritätsaktionen von der Bewegung No TAV ausgerufen. Die Versammlung am 22. Februar 2014 in Nantes gegen den Flughafen ist eine Gelegenheit, um unsere Unterstützung unseren GenossInnen entgegenzurufen und denselben Atem der Entschlossenheit zu teilen: Der Kampf hört nicht auf!

Freiheit für Mattia, Chiara, Claudio und Nicco. Freiheit für alle!

Checkt auch: Für weitere Informationen über den No TAV Kampf, über die Festgenommenen und die Kämpfe gegen den Flughafen

Fühlt ihr euch von dem Aufruf angesprochen? Kommt in Kontakt mit uns und lasst uns von euren Aktionen wissen!

Quelle

Italien, 22. Februar 2014: Aufruf zum Aktionstag zur Unterstützung des NO TAV-Kampfes

ES GEHT UM DIE FREIHEIT ALLER!

Der Kampf, der seit mehr als zwanzig Jahren die Bevölkerung der Val Susa mit allen Verbündeten, dem nutzlosen und schädlichen TAV entgegensetzt, benötigt die konkrete Teilnahme aller, denen das Schicksal der Gebiete, die sie bewohnen, am Herzen liegt.

Für uns, Bevölkerungen der Alpentäler, ist der Kampf gegen den TAV ein weiteres Beispiel der Würde. Es zeigt wie wichtig es ist, sich mutig und beharrlich der Invasion eines Entwicklungsmodells zu widersetzen, das die Berge vergewaltigt und plündert, einzig zugunsten der großen Interessen der Politik, der Industrie, der Kolosse des Betons. Ein Beispiel, das es zu teilen und zu eigen zu machen gilt: als einziges, das imstande ist den Bedrohungen zu begegnen, die auf beiden Seiten der Alpen mit Projekten drohen, die zerstörerisch und für die BewohnerInnen der Täler nutzlos sind.

Mit mehr als tausend Anzeigen und dutzenden Menschen, die von freiheitsberaubenden Maßnahmen betroffen sind, das eigene Gebiet im Schraubstock einer Militarisierung wie im Kriege, ist die Durchbrechung des Belagerungsrings, mit dem der Staat den Widerstand brechen möchte die beste Demonstration, dass die Val Susa nicht alleine da steht.

Der zeitlich jüngste ausgetüftelte Schachzug war die Anwendung der Antiterrorgesetzgebung auf die feindlichen Ereignisse und Sabotagen gegen die TAV-Baustelle in Chiomonte. Es führte zu dutzenden Ermittlungen, wegen „Attentat zu terroristischen Zwecken“ und am vergangenen 9. Dezember brachte dieselbe Anklage die vier AktivistInnen Mattia, Claudio, Chiara und Nicoló in den Knast.

Im Neusprech des Gesetzes ist es egal ob die Aktionen gewalttätig sind oder nicht, ob sie die TAV Baustellenarbeiter verletzen oder nicht. Es werden schlicht alle als TerroristInnen verfolgt, die sich egal welchem Projekt, das von oben, in den Palästen von Rom oder der EU, beschlossen wird, entgegenstellen.

Eine Warnung an alle Kämpfe und Freiheiten jeder/s Einzelnen: die Entscheidungen des Regimes werden nicht in Frage gestellt. Wer sich nicht fügt und rebelliert, ist TerroristIn.

Darum hat die NO TAV-Bewegung für den nächsten 22. Februar einen „nationalen Tag der Mobilisierung und des Kampfes“ Gebiet um Gebiet festgelegt: ein Schritt mehr um den italienischen Staat zu überzeugen, dass er einen Konflikt, der überall dort aus gutem Grund besteht, wo sie Projekte durchsetzen wollen, die Ressourcen ausplündern, Gebiete und Leben vergiften, nicht auf die Val Susa beschränken und mit Waffen und Richtersprüchen nicht gewinnen kann.

Alpi Libere/Freie Alpen ruft die BewohnerInnen der Alpentäler auf, ihrer Nähe und Solidarität mit der widerständigen Valsusa Gehör zu verschaffen!

Wir sagen den Herrschaften des TAV, den Richtern und den Uniformierten, die sie beschützen, den Medien, die die Öffentlichkeit desinformieren und manipulieren, dass Terrorist derjenige ist, der das Gebiet zerstört, nicht wer es verteidigt!

AM SAMSTAG 22. FEBRUAR FOLGEN WIR DEM AUFRUF DER NO TAV-BEWEGUNG MIT TRANSPARENTEN; PAROLEN AUF DEN MAUERN UND PRÄSENZ AUF DEN HAUPTSTRASSEN UNSERER TÄLER; VOR ALLEM AUF JENEN, DIE ZU DEN GRENZPÄSSEN FÜHREN.

ALPI LIBERE/FREIE ALPEN

Übersetzung mc, Lenzburg

Italien: Flugblatt aus Mailand

Piazza Fontana (12. Dezember 1969) – Val di Susa (heute)

Terrorist ist der Staat!

Vor 44 Jahren hatte mit dem Sprengstoffattentat der Piazza Fontana (17 zerrissene Tote und ein aus dem 4. Stock des Polizeipräsidiums aus dem Fenster geworfener  Anarchist) der Staatsmassenmord begonnen. Eine lange Zeit der Bomben, Lügen und Staatsstreichdrohungen, um die Bewegung zu erpressen (mit der PRAKTISCHEN Heraufbeschwörung der grauenhaftesten Szenarien), um sie zur „Vernunft“ zu bringen und sie würgten damit ihren vitalen Schub und die mit der Ordnung der Dinge unvereinbaren Bestrebungen ab. Auf diese Zeit gegen Ende der 70ger Jahre folgte eine andere, noch traurigere, aus Massenverhaftungen jener Tausenden  jungen (und nicht nur) ProletInnen (und nicht nur), die sich nicht beugen wollten und die als unmenschliche und gefährliche „TerroristInnen“ dargestellt wurden, gegen die alles rechtens war, Folter mit eingeschlossen. Damit beabsichtigte der Staat das Gewaltmonopol im Inneren wiederzuerlangen um es im Äusseren frei ausüben zu können. So kamen also die neuen Kriege und Kriegchen unter der dreifarbigen Nationalfahne, die selbstredend als „humanitäre Eingriffe“ verkauft wurden (mehr als zwanzig in den letzten dreissig Jahren). Und an der „inneren Front“ : Lager für „klandestine“ ImmigrantInnen, proppenvolle (und oft tödliche) Knäste, viel Arbeit für wenig Geld (und immer weniger), Prekariat, Verrohung in der „unendlichen Peripherie“ (im Schatten glitzernder Megastores) und so weiter im Niedergang…

Ein eben peripheres Tal, westlich von Turin, facht jedoch gegen Ende 2005 die Hoffnungen wieder an. Keine zwar schöne aber kurze Flamme wie jene von Genua im Juli 2001, sondern ein solide angerichtetes Höhenfeuer, das dem schneidenden Wind, der Venaus schon immer peitscht, zu trotzen fähig ist.  Dort, zum ersten Mal seit vielen Jahren, gelingt der kollektive Widerstand gegen die wahnhaften DIKTATE von Staat und Kapital. Die Aktionen finden wieder Worte, die Intelligenz aller Einzelnen nährt die Praktiken aller. Kurz: ein schöner Flächenbrand! Dank dem dieses  unbedeutende und eben periphere Tal ZUM TAL wird, ein Exempel, in Italien und nicht nur, für alle Mobilisierungen zur Verteidigung des Lebens gegen die Geschäftemacher, die an Grossprojekten interessiert sind.

Grund zur Erfüllung und zum Stolz für die Teilnehmenden, als im Mai 2012 die NO TAV Bewegung durch eine Innenministerin (Annamaria Cancellieri, aktuell Justizministerin, die sich kürzlich demonstrativ dazu bekannte mit einer solchen Geschäftemacherbande wie der Familie Ligresti verbandelt zu sein) zur „terroristischen Gefahr“ und sogar „zur Mutter aller Sorgen“ gestempelt wird. Und wie unser chinesischer Lieblings-Weiser sagt, „wenn der Staat sich Sorgen macht, gibt es allen Grund zur Sorge“. Da der Staat seine Besorgnis durch das Einschnappen der Handschellen ausdrückt, vor allem wenn er keine anderen eher konsensfähigen Argumente mehr hat. Die von Ermittlungen betroffenen, verhafteten, verbannten NO TAV erreichen mittlerweile fast die Tausend, während jede Mobilisierung gegen die Hochgeschwindigkeit die bösartige Aufmerksamkeit einer Presse erhält, vor der jene in den zwanzig Jahren Faschismus geradezu blass aussieht, was die Unterwürfigkeit gegenüber der Macht anbelangt.

Am Montagmorgen 9. Dezember 2013 werden auf Befehl der Turiner Staatsanwälte Paladino und Rinaudo zwischen Turin und Mailand vier GenossInnen verhaftet. Die ihnen angelasteten Taten betreffen den Angriff auf die Tav-Baustelle von Chiomonte, der in der Nacht des 13. und 14. Mai 2013 durchgeführt wurde. Ein Sabotageakt, der ganz klar nur auf die Maschinen der Baustelle gerichtet war, der aber für den bekannten Jammerlappen Stawa Caselli eindeutig „gegen die Personen“ gerichtet war (während VIEL EINDEUTIGER JEDOCH niemand auch nur einen Kratzer bekam) und in den Gerichtsakten nun zum „Attentat zu terroristischen Zwecken“ zur „terroristischen Handlung mit tödlichen Sprengkörpern, Besitz von Kriegswaffen, Sachbeschädigung“ wird. Nicht besonders unerwartet, denn eine solche unverhältnismässige Qualifizierung des Straftatbestandes wurde, kurz nach den Ereignissen, von einem Minister (Maurizio Lupi) als Boss der Gesellschaft, die das Vorhaben realisiert, suggeriert. Nämlich als Big Boss der Compagnis delle Opere, des tentakelartigen Pakets das der fundamentalistischen Sekte Comunione e Liberazione vorsteht, die am AFFAIRE mit interessiert ist, gemeinsam mit den wirtschaftlichen Strukturen die mit dem Partiti Democratio verbandelt sind.

Die Durchsuchungen und Verhaftungen des vergangenen Montags sind mindestens ein Präzedenzfall, seit Ende vergangenem Juli, als gegen 12 NO TAV AktivistInnen wegen der Straftatbestände Attentat zu terroristischen Zwecken oder Umsturz und Tragen von Kriegswaffen ermittelt wurde. Ebenfalls durch die  Staatsanwaltschaft Turin fanden etliche Durchsuchungen in der Val di Susa und Chiomonte statt, unter anderem in der Kneipe „La Credenza“ in Bussoleno als lokalen Bezugspunkt der Bewegung.

Worte sind nicht neutral. Sprache impliziert immer eine, manchmal mehr manchmal weniger bewusst, Aufstellung von Werten. Die Vokabeln haben manchmal sexuelle, kulturelle und politische Eigenschaften. Das beharrliche und bewusst betrügerische Geschrei „Terrorismus“ zielt auf die Schwächung der NO TAV Bewegung ab, sie innerlich zu spalten und die Menschen vom Kampf abzubringen, indem sie als fremde, unverständliche und absurd gewalttätige Sache dargestellt wird.

Es ist jedoch gewagt Menschen für dumm verkaufen zu wollen und alles auf die Propaganda zu setzen, wenn sie den Zeitungen nicht mehr wirklich glauben, wenn Geschäftsleute als unersättliche Blutsauger wahr genommen werden und PolitikerInnen sicher keinen guten und astreinen Ruf mehr geniessen. Und wie unser Lieblingsordinarius mit Lehrstuhl für Atomanlagen meint (wohl Adinolfi gemeint, der durch Schulen und Lehrsäle tingelt – d. Üb.), setzt der Staat mit dem Tav das letzte Kleingeld um das Unausweichliche zu bekämpfen, wie „wenn du am verlieren bist und weisst, dass du verlieren wirst“.

Hoffentlich hat er recht. Ein wenig wird es auch vom Einsatz Aller und aller Einzelnen abhängen. Fakt ist jedenfalls, dass es wenige Stunden vor den Verhaftungen in der Val di Susa und in Turin neue Aktionen gegen Betriebe gab, die mit der Umweltzerstörung kollaborieren: z.B. wurde der Eingang GeoData (Turin) mit Kette und Vorhängeschloss blockiert, vor der Firma Italmatic (Leini), die Kaffeemaschinen an die Baustelle liefert, hing ein Transparent mit dem Spruch „Kein Kaffee für die, die zerstören“. Der Tropfen der den Stein aushöhlt, kleine Aktionen von Jedermann/frau und von irgendwem und darum umso wichtiger. Wie das von den TalbewohnerInnen geschriebene und getragene Spruchband bei der Demo in Susa am letzten 16. November gegen die Militarisierung: „No Tav- Prozesse ein einziger Kampf“.

Und zuletzt die standfeste und solidarische Antwort des Tales auf die letzten vier Verhaftungen, seit Montagabend.

Jede Epoche hat ihre Kampfformen, ihre Leidenschaften, ihre Worte. Nur eine miese Richtertoga oder ein italienischer Durchschnittsjournalist kann sein Leben vergeuden indem er nach „Vätern“, „Stabsübergaben“, „sprachlichen Assonanzen“ sucht. Das Risiko ist da unter anderem auch, dass man am Ende als Narr dasteht, wie jener Magistrat von Bologna, der seit einigen Monaten gegen drei über Siebzigjährige und einen jungen NO TAV  wegen Anstiftung zum Verbrechen ermittelt: die vier hatten sich am Begräbnis von Prospero Gallinari, vom verstorbenen Freund und Genossen mit erhobener Faust, roten Fahnen, der „Internationale“ und mit einem Gedicht von Berthold Brecht und einem NO TAV BUCHZEICHEN verabschiedet!

Zum Schluss ein Auszug vom Flugblatt das sofort, spontan und mit grösster Klarsicht den staatlichen Massenmord angeprangert hat: „Die Sabotage muss in der Zukunft permanent stattfinden, in der Fabrik und auf allen Ebenen der Gesellschaft, wo die Kämpfe, die Kritik an der Wissenschaft, an der Ware, an der Arbeit bereits begonnen haben, bis zur Zerstörung der kapitalistischen Organisierung des sozialen Friedens” (“Bomben Blut Kapital” von Ludd- proletarische Räte).

Mattia, Chiara, Claudio, Niccoló liberi!
Liberi tutti! Libere tutte!

Terrorist ist, heute wie damals, der Staat.

nonostante milano

Übersetzung mc, Lenzburg