Am Donnerstag, den 1. Dezember 2016 gab es eine Explosion in einer Filiale der Fastfood Kette EVEREST auf dem Viktoria-Platz, bei der eine Arbeiterin ihr Leben gelassen hat und sechs Personen verletzt wurden. Die Frau saß an ihrem Arbeitsplatz in der Buchungsstelle im Erdgeschoss,in der Falle, während in der Küche Wartungsarbeiteten durchgeführt wurden. Weil aus Kostengründen die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen nicht beachtet wurden, handelte es sich um keinen Unfall.
Am Morgen des 5. Dezember hat die Offene Versammlung von AnarchistInnen wegen des Mordes an der Beschäftigen vor dem Everest in Monastriraki protestiert und das Geschäft für zwei Stunden blockiert. Es wurde über den Hintergrund informiert, Flublätter verteilt und auch Parolen auf die Fenster des Fast-Food-Restaurant geschrieben. Das Flugblatt weist darauf hin, dass der Mord nicht isoliert zu betrachten ist, sondern dass es in allen Unternehmen grundsätzlich um Gewinnmaximierung geht, selbst wenn es Menschenopfer gibt. In den Medien wurde von “einem tragischen Moment” und “Schicksal” berichtet, während die Verantwortlichen in ihrer Verantwortung unerwähnt blieben.
Wie es am Ende des Textes heißt, ist der einzige Weg unser Leben in unsere Hände zu nehmen, ist die Selbstorganisation der Unterdrückten und Beteiligung am Kampf gegen Staat und Kapital für die soziale Revolution mit dem Ziel eine klassenlosen Gesellschaft auf den Grundsätzen der Gleicheit und Freiheit zu erreichen .
Am 3. August 2016 erhielten mehrere AnarchistInnen in den Niederlanden Polizeibesuch. In Den Haag stellte die Staatsgewalt Briefe zu, in denen, unter Verantwortung des Bürgermeisters Jozias van Aartsen, AnarchistInnen für die kommenden zwei Monate verboten wird, einen Fuß in das Viertel Schilderswijk zu setzen.
Am 8. August 2016 warfen wir vom zehnten Stock des Rathauses in Den Haag Flubblätter, mit der Aufschrift“Stoppt die Repression gegen AnarchistInnen. Stoppt Polizeibrutalität – Weg mit dem Bürgermeister Van Aartsen!” herunter und verteilten auch hunderte Faltblätter vor dem Rathaus. Eine Stunde später haben wir es auf dem Haagse Markt in Schilderswijk wiederholt. Der Grund dieser Aktion ist der Versuch ein Aufenthaltsverbot für AnarchistInnen durchzusetzen. Wir lassen uns weder vom Bürgermeister, der Polizei oder sonst wem einschüchtern. Unser Kampf für Freiheit und Anarchie ist unnachgiebig und hält weiter an!
Am frühen Samstagmorgen führten wir an den Eingängen der Konsulate von Italien und der Schweiz Interventionen mit Farbe und Flugblättern durch. Anlass war der 11. Juni, der Tag der “Internationalen Solidarität mit anarchistischen Langzeit – Gefangenen”
Freiheit für anarchistische Kriegsgefangene. Brandstiftung und Feuer für jede Zelle.
Am Freitag, den 26. Februar 2016 ging eine eine Iniative von Personen des Themistokleous 58 Squats in Exarchia und solidarischen GefährtInnen – insgesamt fast zwanzig Personen – als Reaktion auf den Internationen Aufruf für eine Aktionswohe gegen die Räumung des autonomen Sozialen Zentrums La Solidaria in Montevideo, vor die Botschaft von Uruguay in Kifissia (ein teurer nördlicher Vorort von Athen). Wir entfalteten ein Transpartent, warfen Flyer und riefen Parolen in verschiedenen Sprachen und störten auch symbolisch die bürgerliche Normalität von Kifissia und gaben den Offiziellen zu verstehen, das unsere GefährtInnen in Montevideo nicht alleine sind.
Kraft allen, die das La Solidaria Squat verteidigen! AnarchistInnen kämpfen überall!
Am 6. Dezember 2015 entfaltete während der Demonstration in der Stadt Volos die anarchafeministische Gruppe Femanifesta ein Transparent mit der Aufschrift “Die Disziplin ist vorbei – Das Leben wird zauberhaft”, warf Flyer und rief hauptsächlich, aber nicht nur, feministische Parolen.
Am 7. November 2015 mittags haben einige von uns inmitten der samstäglichen Menschenmassen eine Intervention vom Exarchia Viertel sowie den Straßen des Zentrums bis Monastiraki und Thissio durchgeführt. Hiermit wollten wir unsere Solidarität mit GefährtInnen aus verschiedenen Teilen der Welt ausdrücken, speziell den Territorien von Brasilien, Uruguay und dem Spanischen Staat.
Wir haben Transparente auf Portugiesisch, Englisch, Spanisch und Griechisch an den Toren des Polytechnikums (Patission), in Exarchia und gegenüber der Metrostation in Thissio angebracht.
Auf unserem Weg haben wir auch Flyer (1, 2) aus Solidarität mit den libertären Feministinnen in Brasilien geworfen. Diese haben mit Würde und der Fortsetzung ihrer Aktion auf den brutalen Angriff der Bullen geantwortet, den sie auf der 1. Autonomen und Feministischen Buchmesse in Porto Alegre erleiden mussten.
In der Patission Straße hängten wir drei Transparente zum selben Fall auf. “Nicht ein Schritt zurück im feministischen Kampf – Solidarität mit den GefährtInnen in PorteAlegre, Brasilien”, auf dem Exarchia Platz “Kein frauenfeindlicher Angriff ohne Antwort – Solidarität mit den Gefährtinnen in Porto Alegre, Brasilien” und in Thissio: “Kein frauenfeindlicher und rassistischer Angriff bleibt unbeantwortet – Tod dem Staat – Lang lebe Anarchie.“
Das andere Transparent in der Patission Straße wurde aus Solidarität zu den im Rahmen der letzten Operationen der Strafverfolgungsbehörden des Spanischen Staats angebracht.“ Stärke den unterdrückten GefährtInnen – Immer mit erhobenen Kopf.“
Am Eingangstor in der Stournari Straße hingen wir ein Solidaritätstransparent für das Autonome Soziale Zentrum La Solidaria in Montevideo, Uruguay auf. Es ist gegenwärtig von Räumung durch den neuen Eigentümer bedroht, weil gemäß der Räumunsklage das Gebäude “gefährdend duch eine anarchistische Gruppe besetzt” sein soll. Der Raum, seit Februar 2012 befreit, ist erneut von Repression betroffen, weil das Projekt – mit anderen- Urbanisierungsplänen und Immobilienspekulation in diesem Bezirk Widerstand leiste. Auf dem Transpartent steht: „Solidarität mit dem «La Solidaria» Squat, Montevideo – Von Uruguay nach Griechenland, wir sind der selbe Widerstand.“
Einige Fotos von der anarchistischen Intervention (i, ii) gegen das Referendum, die am 1. Juli im Stadteil Exarchia, am darauf folgenden Tag in den Vierteln Koukaki und Petralona und am 4. Juli in Propylaea stattgefunden hat. “AnarchistInnen für die Destabilisierung des Systems” haben zu den Aktionen aufgerufen. Es wurden Parolen gerufen, Handzettel geworfen, Flugblätter verteilt, Graffities gesprüht, Wahlpropaganda zerstört und drei Transparente aufgehangen. Eins im Exarchia Viertel, das lautete “Weder rechte, noch linke Regierung – Konflikt in der Gegenwart für die Zerstörung von Staat und Kapital”, ein anderes am Eingang des Polytechnikums, beschriftet mit “Weder Wahlen, noch Referenda – Sabotage gegen den institutionellen Prozess und auf dem dritten (Propylaea) war zu lesen “Feuer den Wahlurnen der Demokratie – AnarchistInnen”
Am Nachmittag des 20. Januar führten Mitwirkende bei der Versammlung von AnarchistInnen/Antiautoritären aus Lamia auf dem Eleftherias Platz eine Intervention gegen Maximumsicherheitsgefängnisse (Typ C) durch.
Wir brachten ein Transparent an, verteilten informative Texte und warfen Flugblätter auf den Platz. Dafür, dass es das erste Mal war, dass wir dieses Thema in der Stadt Lamia ansprachen und es nur noch einige wenige Tage bis zur landesweiten Wahl sind, folgten den Reaktionen der Leute einige Überraschungen. Es gab viele, die aufstanden und sprachen und ihre Meinungen mit uns austauschten – unter ihnen auch EinwohnerInnen aus der nahegelegenen Stadt Domokos, die auf der Durchfahrt durch Lamia waren – was wir als positiv erachten.
Natürlich kann solch ein wichtiges Thema nicht nur in einer rein öffentlichen Intervention angesprochen werden, vor allem wenn eine Großzahl unserer Genossen in den Elendslöchern von Domokos eingekerkert ist. Wir werden bald mit mehr zurück sein…
Hinter den Gittern heraus und aus den Straßen heraus Gemeinsam werden wir den Staat und die Gesetze abschaffen
Am Montagabend, dem 1. Dezember gegen 18 Uhr, führte eine Gruppe von GenossInnen eine Intervention vor dem Haus des Vizepräsidenten und Außenministers der griechischen Regierung Evangelos Venizelos durch, das sich in den südlichen Ausläufern des Lykavitos-Hügels im Zentrum Athens befindet. Venizelos ist zudem der Vorsitzende der mitregierenden Partei PASOK.
Ein Transparent wurde ausgebreitet, worauf zu lesen ist: “Freiheit für den anarchistischen Hungerstreikenden N. Romanos”. Außerdem wurden Flugblätter verbreitet und Parolen in Solidarität mit Nikos – der den 24. Tag seines Hungerstreiks heute (03.12.2014) erreichte – gerufen. Ein paar Minuten später verließ die Gruppe das Gebiet wieder ohne Probleme.
Am Abend des 24. Juni – zweiter Tag des Hungerstreiks von über 3.900 Gefangenen überall in Griechenland – führten in dem nördlichen Vorort Kifissia in Athen circa 60 AnarchistInnen vor dem Haus von Antonis Samaras, dem Premierminister von Griechenland, eine Intervention gegen Gefängnisse durch.
Die GenossInnen warfen Flugis auf die Straßen und riefen Parolen wie:
Hört hin ihr Menschenwächter, Hände weg von den Kämpfenden!
Der Staat bezeichnet die Kämpfenden als Dreck, der einzige Dreck sind die Antiriot-Mannschaften und die Zivilbullen!
Staat und Kapital sind die einzigen Terroristen – Solidarität mit den StadtguerillakämpferInnen.
Lohnarbeit ist Terrorismus – Kein Frieden mit den Bossen.
Solidarität ist die Waffe der Menschen – Krieg dem Krieg der Bosse!
Alle Werte dieser Gesellschaft sind Maximumsicherheitsgefängnisse.
Die Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse!
Sie wurden bald von Kräften der MAT Antiriot-Mannschaften und DELTA Motorradbullen umstellt. Die festgenommenen GenossInnen wurden in die GADA überführt (der Hauptzentrale der Polizei in der Alexandras Chaussee, im Zentrum Athens).
Die offene Versammlung von AnarchistInnen/Antiautoritären gegen Sonderhaftbedingungen gemeinsam mit anderen Kollektiven z. B. dem VOX Squat riefen zu einer Kundgebung vor der GADA auf, an der sich 300 solidarische Menschen beteiligten. Spät in der Nacht wurden die 57 Festgenommenen nach und nach und ohne Anklagen entlassen.
Sonnabend, 28. Juni 2014 Straßenproteste gegen Maximumsicherheitsgefängnisse
– Volos: 11:30 Uhr, Motorraddemo vom Aghios Konstantinos-ERA
– Athen (Zentrum): 12 Uhr Demonstration vom Monastiraki Platz
– Larissa: 15 Uhr, Krachdemo vor dem örtlichen Gefängnis
– Heraklion, Kreta: 19 Uhr, Demonstration vom Liontaria Platz
– Serres: 20 Uhr, Kundgebung zur Gegeninformation auf dem Eleftherias Platz
Es ist der vierte Tag des Hungerstreiks in Griechenland.
Feuer den Gefängnissen und der Welt, die sie braucht!
Eine Gruppe GenossInnen führte eine antifaschistische und Anti-Wahl Intervention durch, sie verteilten Texte auf einem Open Air Markt und im Stadtzentrum von Kavala. Kurz darauf fiel ihnen die Anwesenheit von Anhängern der Goldenen Morgendämmerung auf. Etwa 20 GenossInnen liefen auf die Faschos zu, begannen sie auszubuhen und gaben ihnen ein paar Ohrfeigen. Die Faschoarschlöcher versteckten sich buchstäblich in der Polizeistation (die sich nur 50 Meter vom Ort der Konfrontation entfernt befindet), wo die Bullen ihnen Unterschlupf gewährten. Später versuchten die Faschos, die jetzt von Polizeikräften eskortiert wurden, zu den Büros der Goldenen Morgendämmerung zurückzukehren. Doch die GenossInnen versperrten ihnen den Weg, so dass sie sich, zusammen mit ihren Wählern in Uniform, wieder in die Polizeistation zurück schleichen mussten. Die Leute sind in erhöhter Alarmbereitschaft, was die Anwesenheit von Faschos in ihren Stadtteilen betrifft.
Weder in Kavala noch sonst wo. Schlagt die Faschos überall.
Am Mittwoch, den 19. August fand unter dem Motto „Macht die Augen auf und bekämpft den kapitalistischen Betrug! Wir wollen freien öffentlichen Transport für Alle!” eine Versammlung in der Metrostation „campo Grande“ in Lissabon statt.
Infolge der Empörung, die durch die gestartete Kampagne des Carris/Lissabonner Tramlinien Unternehmens und der Lissabonner Metro verursacht wurde, die die Passagiere dazu drängte FreifahrerInnen zu denunzieren und dazu führte, dass jeden Tag mehr Menschen vom Recht auf Mobilität ausgeschlossen werden, und dass nur, weil sie nicht das Geld haben, um die Transportgebühren, die mit jedem Tag ansteigen, zu bezahlen, wurde der ursprüngliche Aufruf der Lissabonner Ortsgruppe der AIT-SP (Internationale ArbeiterInnen Assoziation- Portugiesische Sektion) von vielen Leuten angenommen. Der zentrale Slogan des Protests war eine Abwandlung des Slogans, den die Kampagne benutzt, er lautet “Macht die Augen auf und bekämpft Betrug”.
Hunderte Flyer reichten nicht aus, um sie in den zwei Stunden, die die Kundgebung andauerte, an die vielen hastenden PassantInnen zu verteilen. Trotzdem gab es viele, die anhielten und ihre Unterstützung für die Intervention zeigten. Die Band Ritmos de Resistência (Rhythmus des Widerstands) schloss sich der Aktion an. Sie hob die Stimmung jener, die anwesend waren und zog die Aufmerksamkeit weiterer Menschen auf den Protest. Am Ende stimmten wir alle darin überein, dass wir solche Aktionen, zugunsten eines tatsächlich öffentlichen Transports für Alle, vervielfachen wollen.
Danke an Alle, die sich an dieser Intervention beteiligt haben.
Am Freitagabend, den 29. November 2013, führte eine Gruppe anarchistischer Genossinnen und Genossen eine Aktion der Solidarität mit den Gefangenen des anarchistischen Krieges in der ganzen Welt im Zentrum Athens durch. Slogans wurden an Wände gesprüht, Flyer und Broschüren über die gegenwärtigen Fälle wurden in die Luft geworfen und verteilt und die Innenstadt mit Stickern über die Genossinnen und Genossen geschmückt, die wegen Aktionen im Zusammenhang mit dem “Phoenix Projekt” verfolgt werden.
Kleine Aktionen wie diese dienen dazu, einerseits Solidarität unter anarchistischen Rebellinnen und Rebellen in der ganzen Welt zum Ausdruck zu bringen, und andererseits zu einer Verbreitung des offensiven anarchistischen Kampfes beizutragen, immer in Unterstützung der Genossinnen und Genossen, die vom Feind gefangen gehalten werden. Außerdem ist keine unserer Aktionen zu klein, wenn wir damit unseren gefangenen Brüdern und Schwestern in den Gefängniszellen Wärme geben können, und sei es auch nur für eine Weile.
Solidarität zwischen RebellInnen und AnarchistInnen der Praxis ist kein bedeutungsloser Slogan, der in Auditorien der Universitäten gerufen oder beim Surfen im Internet oder beim Blättern in Straßen-Zines gelesen wird. Solidarität ist ein wesentliches Element des aufständischen Kampfes, unseres Angriff auf das Bestehende mit seinen Beziehungen, seiner Moral und seiner repressiven Praxis. Jeder und jede, mit mehr oder weniger Kraft zur Verfügung, kann mit den Mitteln handeln, für die sie und er sich jedes Mal entscheiden.
Wir werden niemals einen gleichmäßigen Abstand halten. Wir werden immer gegen die Autorität und ihre Untergebenen kämpfen, für immer auf der Seite unserer gefangenen Brüder und Schwestern und derer stehen, die ihre Verweigerung bewaffnen und mit Würde in die Offensive gehen.
Feuer den Gefängnissen! Tod der Macht!
Für internationale aufständische Solidarität!
Am Morgen des 24. Aprils wurde als Teil von Solidaritätsaktionen mit Gegeninformations-Medien, die vom griechischen Staat mit der Hilfe des Rektors der Nationalen Technischen Universität von Athen, Simos Simopoulos, geknebelt wurden, ein großes Transparent an den Propyläen in der Panepistimiou Str. im Zentrum Athens platziert, das schreibt: “Raise your voice – Fight against state censorship – Athens.indymedia.org & Radio98fm.org (Erhebt eure Stimme – Kampf gegen Staatszensur – Athens.indymedia.org & Radio98fm.org)”, während eine rot-schwarze Fahne auf dem Dach des Gebäudes gehisst wurde, die die griechische Nationalfahne ersetzte.
Ein paar Stunden später umzingelten MAT Anti-Riot Einheiten und Motorradcops das Gebäude. Mehr als 30 GenossInnen, die an der Soli-Intervention mitgewirkt hatten wurden in Gewahrsam genommen und in das Polizeihauptquartier in der Alexandras Allee abtransportiert.
Update, 15:30 Uhr: Insgesamt werden 69 in Gewahrsam Genommene in den Athener Polizeihauptquartier festgehalten (unter ihnen zwei Touristen, die zuvor von der Polizei mitgenommen wurden, während sie am Ort der anarchistischen Intervention vorbeiliefen). Circa 10 werden zurzeit in den Arrestzellen festgehalten, wohingegen sich der Rest im 7. Stock befindet. Die in Gewahrsam Genommenen sind also nicht alle zusammen und sie haben bisher keine Chance gehabt, mit Anwälten zu sprechen. Ungefähr 200 Menschen versammeln sich in Solidarität vor dem Polizeihauptquartier in der Alexandras Allee.
Update, 21 Uhr: Allmählich werden Gruppen Festgenommener aus der Polizeihauptwache entlassen. Sie werden von solidarischen Menschen, die vor dem Gebäude geblieben sind empfangen werden. Sechs der an den Propyläen in Gewahrsam Genommen wurden allerdings von den anderen Festgenommenen getrennt, die ihre Freilassung erwarten. Die Bullen setzen die Identifikationschecks der verbliebenen Gruppe fort, aber diese sechs Leute fehlen noch. Die verbliebene Gruppe der Ingewahrsam Genommenen schreibt aus Solidarität mit den sechs GenossInnen, die möglicherweise angeklagt werden könnten, an einem Kommuniqué in dem steht, das niemand gehen wird, bevor nicht alle gehen können.
Update, 22:30 Uhr: Es wurde berichtet, dass bis jetzt 63 Leute aus der Polizeihauptwache in Athen freigelassen wurden. Aber die 6 GenossInnen werden die ganze Nacht in der Arrestzelle festgehalten; sie sind wegen Ordnungswidrigkeiten angeklagt (z. B. wird ihnen zur Last gelegt, das Nationalsymbol beleidigt zu haben) und werden morgen früh, 25. 04., dem Staatsanwalt vorgeführt.
IMC Athen und Radio 98FM rufen zu einer Solidaritätsdemonstration auf:
Donnerstag, 25. April, 18 Uhr, Monastiraki, Athen
Nationalismus ist eine Kinderkrankheit, sozusagen die Masern der Menschheit. —Albert Einstein (1921)
Am 21. Januar 2013 versammelten sich AntifaschistInnen vor der griechischen Botschaft in Nikosia, um aus Anlass des Mordes an dem 26-jährigen Immigranten Shehzad Luqman aus Pakistan zu protestieren. Shehzad wurde am Donnerstag, 17. Januar, in den frühen Morgenstunden von Anhängern der Goldenen Morgendämmerung im Athener Bezirk Ano Petralona erstochen.
Die GenossInnen entrollten vor dem Eingang der Botschaft für über eine halbe Stunde ein Transparent auf dem zu Lesen stand: “Shehzad Luqman, mit tödlichen Messerstichen ermordet von Faschisten der Goldenen Morgendämmerung – Totale Schande” und dann nahmen sie Nikosias Hauptstraßen. Die antifaschistische Demonstration endete in der Nähe der Ledras Straße.
Lasst uns die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Faschos waren schon immer ein Werkzeug des Systems; isolieren wir sie.
Seit dem Beginn der massiven Polizeirazzien gegen ImmigrantInnen/Flüchtlinge Anfang August, fanden in unzähligen griechischen Städten durchgängig antifaschistische Aktionen statt und vor allem nachdem ein Mann im Zentrum Athens (12.08.) offensichtlich von einem Nationalisten erstochen wurde.
Am Dienstag, den 21. August, gingen Mittags fast 150 GenossInnen auf die zentralen Straßen Athens, in den Gebieten um des Omonia, Monastiraki and Thissio, um gegen den staatlichen/faschistischen Terror zu demonstrieren.
Diese Intervention auf der Straße war die minimalste erste Reaktion auf die mörderischen Angriffe und Pogrome gegen ImmigrantInnen. Ausgehend vom Monastiraki plakatierten Antifas, verteilten mehrsprachige Texte an PassantInnen und zogen durch die Athinas, Sophocleous, Sapphous, Sarri, Asomaton und Adrianou Straße.
Die GenossInnen protestierten genau dort, wo im Morgengrauen des 12. Augusts faschistische Verbrecher einen Immigranten ermordeten, nachdem sie versuchten zwei weitere anzugreifen. Sie intervenierten mit einer anarchistischen Rede in den Bezirken der Innenstadt, in denen viele ImmigrantInnen und Flüchtlinge leben, arbeiten oder trotz der Personenkontrollen und Festnahmen, die immer noch tagsüber regelmäßig stattfinden, ausgehen.
Auf dem mehrsprachigen Plakat (von GenossInnen weiträumig geklebt) steht:
Am Sonntag, den 12. August, stachen in der von Anoxagora Straße, im unter Polizeibesatzung stehenden Zentrum Athens, 5 FaschistInnen, die auf Motorrädern fuhren, einen jungen Immigranten zu Tode. Kurz zuvor versuchten sie, zwei andere ImmigrantInnen zu erstechen. Die Polizei und der Minister wussten vom ersten Moment an, dass dies ein rassistischer Mord war; trotzdem wurde weder der Name des Opfers veröffentlicht, noch die Täter gefasst. Und wie auch, wenn die meisten Bullen den FaschistInnen der „Goldenen Morgendämmerung“ gleichgesinnt sind? Immerhin hat die Hälfte von ihnen bei den letzten Landeswahlen diese Partei gewählt.
Wir leben in den Tagen und Nächten der Messer. Allein während der vergangenen sechs Monate fanden 500 Angriffe auf ImmigrantInnen, meistens Arbeiterinnen, durch FaschistInnen statt. Wir leben in Zeiten, die an die Nazipogrome erinnern. Seit dem 2. August gab es über 8000 Überführungen in das Polizeidirektorat für Ausländer in der Petrou Ralli Straße und 1600 ImmigrantInnen wurden als ein Ergebnis der riesigen Polizeioperation „Xenios Zeus“ verhaftet.
Wir glauben, dass alle Menschen in Würde, Solidarität und Gleichberechtigung leben sollen, egal aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe, Religion sie haben, welchem Geschlecht sie angehören oder ob sie Papiere haben, oder nicht. Wir glauben, dass faschistische/rassistische Übergriffe und Morde nicht unbeantwortet bleiben sollten.
Wir müssen als „Einheimische“ und ImmigrantInnen zusammen gegen Rassismus, Nationalismus, Faschismus und Totalitarismus jeder Art kämpfen, als ein Teil des Kampfes gegen Staat und Kapital. Wir müssen für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung, ohne Grenzen und Bosse kämpfen.
Wer schweigt, macht sich mitschuldig
Gegen mörderische und rassistische Pogrome
Schlagt die FaschistInnen in jedem Bezirk
Menschen im Kampf gegen staatlichen und faschistischen Terrorismus