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Athen: Solidaritätsversammlung anlässlich des Brandanschlags auf das Kouvelou

Poster, das für den 24. September zu einem Protestmarsch in Maroussi (nördlicher Vorort Athens) aufruft

Am Morgen des 17. Septembers gab es ein Gegeninformations-Beschallungssystem [mikrofoniki] außerhalb der U-Bahnhaltestelle in Maroussi, die sich mit dem faschistischen Angriff auf das besetzte Kouvelou befasste. Etliche Kollegas besuchten die Versammlung, die ziemlich lange dauerte, während ein Kommuniqué des Kollektivs verteilt wurde. Auf einem Markt wurde ebenfalls eine große Anzahl Texte verteilt. In den meisten Fällen war die Reaktion der Leute positiv, was ermutigend für die Fortsetzung des Projekts ist, es gab aber auch Wohlwollen gegenüber der politischen Identität der HausbesetzerInnen.

Es folgt das Kommuniqué, das verteilt wurde.

Hände weg von den besetzten Häusern

In der Nacht des 14. September, gegen 3 Uhr, wurde das besetzte Kouvelou Ziel eines Brandanschlags. Das Ergebnis des Feuers war, dass das Dach einstürzte und 4 Räume des Gebäudes gebrannt haben. Die seit dem 7. April 2010 besetzte Villa Kouvelou ist ein Haus für unsere politische Ideen und Basis für unsere politischen Aktionen und fungiert als ein  sozialer Freiraum. Während dieser Zeit haben wir durch Selbstorganisation und mit unserer Solidarität, innerhalb anti-hierarchischer Strukturen geschafft, den Platz zu reinigen und ihn zum funktionieren zu bringen, politische Veranstaltungen durchzuführen und uns in die lokale Gemeinde mit Gegeninformations-Aktionen einzubringen.

In der gegenwärtigen Krise des Systems (politisch, sozial, finanziell, institutional), während Phänomene wie sozialer Verschlechterung und Unzufriedenheit zu beobachten sind, verstärkt der Staat den Grad der Repression, um seine Machtposition aufrechtzuerhalten. Er zielt darauf ab jeden Teil der Gesellschaft zu attackieren, der seinen Plänen Widerstand leistet. Seitdem politische Treffpunkte und Squats einen wesentlichen Teil dieses Kampfes darstellen, sind sie Zielscheibe repressiver Mechanismen, wie Räumungen, Ermittlungen und Anzeigen. —oft begleitetet von maßlosen Kautionsforderungen. Es gibt einen Grund hierfür: Diese Räume stellen Herde für politische Gärung, Zusammenschlüsse kämpfender Leute und die Kollektivierung ihrer Aktion dar.

Natürlich ist das politische Handeln solcher Kollektive, die in letzter Zeit auf griechischem Territorium stark zugenommen haben, konfrontiert mit verschiedenen neo-faschistischen Gruppen; Gruppen, die durch die politischen Ansprüche dieser Räume beunruhigt sind (z.B., Gleichheit und Solidarität zwischen allen sozialen Objekten ohne Diskriminierung und Trennung). Ihre Taktik der Brandanschläge auf besetzte Räume und Treffpunkte ist verbreitet und hatte auch Verletzungen bei einigen innerhalb dieser Projekte involvierten Kollegas zur Folge. Außerdem, haben wir mittlerweile bei brutalen Angriffen viele Kollaborationen zwischen dem Staat und dem Parastaat gesehen. Diese galten nicht nur politischen Freiräumen sondern es kam auch zu Pogromen gegen MigrantInnen, Streiks usw.

Daher nehmen wir den Brandanschlag auf das Kouvelou als ein erwartete Zeichen unseres politischen Feindes wahr. Er glaubt, dass er uns durch solch einen Schritt einschüchtert oder unsere Bezugsgruppe schwächt. Im Gegenteil, das Feuer mag Materialschäden verursacht haben, aber es stärkt unseren Willen und unsere Entschlossenheit zur Fortsetzung unseres Kampfes als politische Einheit. Abschließend glauben wir als Teil der breiteren anarchistisch/anti-autoritären Milieus, dass solch ein Schlag nicht ein isolierter Vorfall gegen ein einzelnes Kollektiv darstellt, sondern gegen ein ein breiteres politisches Umfeld gerichtet ist. Ein Umfeld, das auf den Prinzipien der Solidarität aufbaut: das vereint und dynamisch solchen faschistischen Angriffen Widerstand leistet.

10… 100… 1.000 SQUATS
GEGEN EINE WELT DER ORGANISIERTEN LANGEWEILE

“Epavli Kouvelou” squat
Dionysou, und Solonos Straße, Maroussi
sources 1, 2

Gefangenenrevolte im Knast Koridallos in Athen

Am Dienstag, den 13. September weigerten sich 275 Inhaftierte des ersten Flügel des Männertraktes des Athener Knastes Koridallos in ihre Zellen zurückzukehren. Dies geschah in Solidarität mit zwei inhaftierten Mitgliedern der anarchistischen revolutionäre Organisation Verschwörung der Feuerzellen (Conspiracy of Cells of Fire), namentlich Gerasimos Tsakalos und Panagiotis Argirou, die am Montag in den Knast Domokos verlegt wurden.

Beide weigerten sich der psychologischen Folter der gewaltsamen Ganzkörperkontrolle zu gehorchen, und wurden angegriffen von dem Schließer Christos Kliaris und einer Gruppe von Helfern der Wärter. Die beiden politischen Gefangenen widersetzten sich den widerlichen Angriffen und Bedrohungen der Aufseher. Damit demonstrierten sie, dass nicht alle Eingesperrten gegenüber den demütigenden Prozeduren und Autoritäten apathisch bleiben.

Ein Kommuniqué wurde von insgesamt 275 Gefangenen unterzeichnet, die sich dazu entschieden während der Mittagszeit für drei Stunden nicht in ihre Zellen zu gehen. Sie widmeten ihre Aktion Gerasimos Tsakalos, Panagiotis Argirou und allen Gefangenen, die für ihre Würde kämpfen und Folterungen erlitten haben.

Weder Kriminelle, noch politische Gefangene
Setzt alle Knäste in Brand

Übersetzung: ABC Berlin

Nicht einmal eine einzige Stunde in der Armee

Antimilitaristische Veranstaltungen, Ioannina, 16.-17. September

Öffentliche Erklärung zur Kriegsdienstverweigerung 

An den Generalstab der Hellenischen Landesverteidigung und alle Militärrekrutierungsbehörden 

Was wäre, wenn jemand mir erzählen würde: Was willst du dann; die Menschheit verändern?

Nein, etwas unendlich Bescheideneres; ich würde mir für die Menschheit wünschen, dass sie sich selbst ändert.

Cornelius Castoriadis

Mein Name ist Athanasios Karageorgiou. Seit 1995 habe ich jeden Dienst in der griechischen Armee verweigert. Ich habe eine offizielle Erklärung an das Einberufungsbüro von Alexandroupolis (Nord-Griechenland) geschickt. In dieser habe ich die Verantwortung dafür übernommen, dass ich ein Totalverweigerer bin.

Auch jetzt wurde mir wieder befohlen, dass ich den Zwangs-Millitärdienst leiste und am September, 2011 am Marinestützpunkt (auch bekannt als Skaramaga) erscheine. Ich erkläre, dass ich als ein Antiautoritärer jedem Staats „Gewalt“ Apparat verweigere zu dienen; ein Apparat von Macht, Absurdität und persönlicher Zerstörung; ein Apparat, der nur dem Zweck dient Gewalt gegen Andere und die, die Teil des Ganzen sind, auszuüben.

Ich nehme nicht daran teil, und ich habe keine Verpflichtung das Vaterland, Religionen und alles was, sich dahinter verbirgt, zu verteidigen.

Sollte es eine Bedeutung des Wortes „Vaterland“ in eurer nicht existierenden bourgoiesen Demokratie geben, für mich gibt’s keine.

Öffentliche Erklärung von Athanasios Karageorgiou
8. September 2011, Exarchia, Athen

Quelle: www.antirrisies.gr

Athen: Solidaritätsposter für die Anarchisten Simos Seisidis und Aris Seirinidis

Am 3. Mai 2010 lief der gesuchte Anarchist Simos Seisidis durch Zufall in eine Polizeistreife. Während er zu fliehen versuchte, wurde er kaltblütig von dem Bullen Panagiotis Bokos, der ihn verfolgte, von hinten angeschossen.

Als Folge dieser ernsten Verletzung, musste sein rechtes Bein amputiert werden.

In einer beispiellosen Verdrehung der Realität, zerrt die Rechtsinstanz Simos nun am 16. September 2011 wegen versuchtem Mord an Bokos vor Gericht, um ihr “ehrenwertes Kind” zu schützen.

DER TÄTER WIRD ZUM OPFER.

DER SCHULDIGE ZUM UNSCHULDIGEN.

UND NEIN, DAS IST KEIN MISSVERSTÄNDNIS!

Am 16. September 2011, mit Simos Seisidis als Exempel, werden sie alle jene verurteilen, die sei es weil sie es gewagt haben, sich zu erheben oder weil sie sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden haben, den Bullenknüppel, das Tränengas der Demokratie oder die Law and Order-Kugeln zu spüren bekamen.

Am 16. September 2011, im Angesicht von Panagiotis Bokos werden wir die Polizeigewalt und die Brutalität der Regierung verurteilen.

FREIHEIT FÜR SIMOS SEISIDIS

SOLIDARITÄT FÜR ARIS SEIRINIDIS,
der am gleichen Tag in entfernterer Umgebung verhaftet wurde und wegen geringfügiger Delikte vor das gleiche Gericht gerufen wird.

FREITAG, 16. September 2011
DEGLERI-GERICHT, Athen, 9 Uhr

Solidaritätsversammlung für die inhaftierten und verfolgten KämpferInnen

Griechenland: Die „Metapolitefsi“ wurde gesetzlich beendet

Poster des „Container“ Squat im Dezember 2008

Am Mittwoch zur Mittagszeit, 24. August, wurde der besetzte Container auf dem Unicampus in Zografou, im Bezirk Illisia, gestürmt und geräumt. Der besetzte Container wurde zertrümmert, alle Gegenstände mitgenommen und beschlagnahmt. Die StudentInnen des besetzten Mensagebäudes in der Paneptistimiou Str. im Zentrum Athens, riefen am Mittwoch um 20 Uhr (MEZ) zu einer Lagebesprechung der aktuellen Situation auf.

Stunden vorher protestierten über 2.000 StudentInnen im Zentrum Athens. Gleichzeitig fanden in Thessaloniki, Heraklion (Kreta) und Patras auch Demonstrationen gegen die Gesetzesvorlage zur Bildungsreform statt. Trotzdem verabschiedete das griechische Parlament den Gesetzesentwurf, der durch die Bildungsministerin Anna Diamantopoulou eingebracht wurde. Diese Gesetzesvolage beinhaltet einige der tiefgreifendsten Veränderungen, die das Bildungssystem des Landes in seiner Geschichte jeh gesehen hat.

In letzter Sekunde wurde die Gesetzesvorlage zur Bildungsreform abgeändert. Der Minister verkündete die komplette Abschaffung des historischen Universitätsasyls (das der Polizei im Namen der freien Meinungsäußerung untersagt, das Universitätsgelände zu betreten) und die Wahl der VizerektorInnen der Universität, hauptsächlich durch ihre akademische Gemeinde.

Natürlich wurde das Universitätsasyl in der Praxis schon oftmals gebrochen, nicht nur während der „Metapolitefsi“ (politische Wende nach dem Sturz der Militärjunta 1967 bis 1974) sondern vor allem in den vergangenen Jahren.

Quellen: 1, 2

Solidarität mit Christos Kolentinis, der sich im Koridallos Gefängnis in Untersuchungshaft befindet

Exarchia Viertel: Ein Soli-Transparent für Christos Kolentinis
und alle inhaftierten KollegAs.

Am 8. Juli wurde C.K. verhaftet, durch die Dreckskerle der MAT (Bereitschaftspolizei) gefoltert und mit schweren Verwundungen ins Krankenhaus gebracht. In den letzten Wochen wurde in Athen auch ein Solidaritätsposter vom selbstorganisierten Lokal “Ano-Kato Patission” (im Koliatsou Viertel) gekleistert, das zur sofortigen Entlassung von C.K. aufruft.

Quelle: athens.indymedia.org

Erneuter faschistischer Angriff in der Innenstadt von Athen

Nach Informationen des Afganischen Flüchlingskommitees gab es in der Nacht des 16. August in der Nähe des Attiki Platzes (Innenstadt von Athen) einen weiteren faschistischen Angriff. Eine Bande von 7 Neonazis attackierte einen 25-jährigen Migranten, der ernsthaft verletzt wurde und ins Krankenhaus gebracht wurde. Am nächste Tag, als Leute den faschistischen Angriff auf der Polizeistation Aghios Panteleimonas bekannt machten, taten die Bullen nichts, sondern drängten sie dazu ihre eigene Bande zu bilden und zurück zu schlagen.

Quelle: athens.indymedia.org

Athen: Ein städtisches Gebäude wird einer Neo-Nazibande zur Verfügung gestellt

Vor wenigen Tagen hat die Stadtverwaltung von Athen, mit ihrem Bürgermeister Giorgos Kaminis als Wegbereiter, der Nazibande Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung) ein städtisches Gebäude zugestanden. Hier befinden sich jetzt die Parteibüros dieser Organisation. Dieses Gebäude wurde ursprünglich für die Bedürfnisse des regionalen Schulkomitees entworfen. Trotz einstimmiger ablehnender Haltung des 2. kommunalen Rates wurden die Schlüssel den FaschistInnen ausgehändigt.

Im Frühling 2009 übernahmen parastaatliche Mitglieder von Chrissi Avgi einen Spielplatz im Aghios Panteleimonas Viertel, was zur Unterdrückung der Lebensfreude hunderter einheimischer, wie auch migrantischer Kinder führte. Als ob das nicht genug wäre, stellten sie auf die Tagesordnung dieser Gegend: Prügel, Intoleranz. Rassismus und das Rekrutieren junger Kinder aus den umliegenden Schulen. Bedauerlicherweise war es damit nicht genug. Ihr umfassender Lebenslauf schließt auch mörderische Angriffe auf MigrantInnen und Flüchtlinge, das Tyrannisieren Jugendlicher im Viertel und auf öffentlichen Plätzen, sowie zielgerichtetes Vorgehen gegen soziale KämpferInnen, besetzte Häuser und soziale Räume mit ein.

Die FaschistInnen wollen sich in den Büros der Filolaou Straße etablieren, um eine neue Basis für ihre terroristischen Aktivitäten zu schaffen. Sie wünschen sich, ungestört in unseren Vierteln die Saat von sozialen Kannibalismus und Terror zu säen, während sich zur gleichen Zeit große Teile der Gesellschaft erheben und kollektiv kämpfen. Sie wünschen die Gesellschaft mit radikalem Hass und nationalen Ausbrüchen zu vergiften, während sich Klassenunterschiede und soziale Ungerechtigkeit vertiefen.

Es ist kein Zufall, dass sie aus dem tragischen Tod von Manolis Kantaris im letzten Mai Vorteil gezogen haben, um in der Innenstadt von Athen Terror zu sähen. Es ist kein Zufall, dass Mitglieder von Chrissi Avgi auf der Demonstration gegen die Abstimmung über das Sparpaket am 28. Juni die Polizeieinheit MAT „eng umarmten“, die sie in den Innenhof des griechischen Parlaments geschmuggelt hat, um ihre faschistische Freunde vor dem Zorn der Menge zu schützen. Währenddessen haben die Polizeikräfte versucht, die entschlussfreudige Menge von Demonstrierenden durch den Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken aufzulösen.

SIND WIR BEREIT ZU TOLERIEREN, DASS NAZIS UNGESTÖRT IN UNSEREN VIERTELN AGIEREN?

Auf Armut, Arbeitslosigkeit, Elend antworten wir mit Solidarität.

Rassismus und soziale Trennung beantworten wir mit gemeinsamen; selbst organisierten Kämpfen von Einheimischen und MigrantInnen, Jungen und Alten, ArbeiterInnen und Arbeitslosen.

Kannibalismus und Entfremdung beantworten wir mit Kollektivität.

Der Kampf gegen Faschismus ist eine Frage von Leben und Würde.

Kein Millimeter den Feinden der Freiheit.

FASCHISMUS IST KEIN SPEKTAKEL IN NACHRICHTENSENDUNGEN,

WEDER IN PAGKRATI, NOCH SONSTWO

FASCHISTINNEN RAUS AUS ALLEN VIERTELN!

BewohnerInnenversammlung (29. Juli 2011)

Updates zum Anarchisten, der während des Polizeiüberfalls auf das besetzte Haus Skaramanga verhaftet wurde

Vor dem Gerichtsbebäude Evelpidon in Athen versammelten sich heute (30.07) über 100 Menschen, um ihre Solidarität mit dem Anarchisten, der während des Räumungsversuch im besetzten Haus Skaramanga  verhaftet wurde, auszudrücken. Der Kollega, dem drei Ordnungswidrigkeiten angelastet werden, wurde entlassen. Als neuer Verhandlungstermin ist der 10. August angesetzt.

Wegen dem Polizeiüberfall auf das besetzte Haus Skaramanga wird am Dienstag, den 2. August um 18 Uhr (MEZ) eine Gegeninformationsversammlung auf dem Monastiraki Platz stattfinden.

Updates zum besetzten Haus Skaramanga

14:30 (MEZ): Kolleg@s haben das Haus wieder besetzt. Sie berichten über Beschädigungen und fehlende Objekte. Eine offene Versammlung wurde für heute Abend um 17 Uhr (MEZ) im besetzten Haus, in der Patission & Skaramanga Straße, einberufen.

Um die Straße zu öffnen, bewegten sich gegen 14 Uhr (MEZ) mindestens vier Truppen der Bereitschaftspolizei auf die versammelten Menschen zu. Die DemonstrantInnen zogen sich auf den Innenhof der Politechnischen Uni zurück.

13 Uhr (MEZ): Die Cops und der Staatsanwalt verlassen das Haus. Die Polizei konfiszierte verschiedene Gegenstände und die Computer des besetzten Hauses.

Gegen 12 Uhr (MEZ): Über 150 Menschen versammelten sich an der Politechnischen Uni und blockierten, für mehr als eine Stunde, die Patission Straße. Sie trugen Banner, riefen Parolen und schrieben an die vorbeifahrenden öffentlichen Busse Parolen gegen den Polizeieinsatz.

Staat und Bosse hört uns sehr gut zu: Nehmt eure Pfoten vom Skaramanga!

Brief vom Festgenommenen C.K.

Brief eines 22-jährigen, der am 9. Juli 2011 nach seiner gewaltsamen Verhaftung beim Verlassen des DIY Konzerts der Freien Radio Station 98 FM am Polytechnikum (Athen) ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Am 14. Juli besuchte eine Ermittlungsrichterin C.K. im Erithros Stavros [Rotes Kreuz] Krankenhaus. Sie erklärte, dass C.K. „gefährlich für die öffentliche Sicherheit wäre“ und gab ihre Entscheidung zur Anordnung einer Untersuchungshaft bekannt. Als sie die schweren Verletzungen von C.K. sah, hatte sie Unverfrorenheit zu bemerken, dass „Polizisten so etwas nicht tun“ und hat sich nicht die Mühe gemacht weitere Fragen zum Vorfall zu stellen.

Aufgrund der Zeugenaussage eines Polizisten gegen ihn ist C.K. von einem hohen Strafmaß bedroht.

Wir bitten alle, die während der Verhaftung und dem brutalen Verprügeln dabei gewesen sind als ZeugInnen in diesem Fall zu helfen. .

„Beim Verlassen eines Konzertes im Polytechnikum (Athen) in Richtung Bouboulinas Straße wurde ich plötzlich von einer Polizeieinheit angegriffen, die in einer nahen Gasse stand. Ungefähr zehn Männer einer Bereitschaftspolizeieinheit (MAT) griffen mich an, schlugen mich heftig mit ihren Polizeiknüppeln, aber bearbeiteten mich auch auch mit Fäusten und Tritten und fluchten dabei gleichzeitig mit einer unbeschreiblichen Ausdrucksweise. Viele hielten dabei ihre Knüppel verkehrt herum und trafen mit dem Metallende.

Wenige Minuten später, zerrten sie mich blutend und halbohnmächtig zu einem Polizeifahrzeug in der Nähe. Dort wurde ich mit Wasser, Äthylalkohol und jeder Art von Flüssigkeit, die gerade griffbereit war „abgewaschen“.

Um ungefähr 3.45 wurde ich zum Polizeipräsidium gebracht. Obwohl meine Situation wirklich miserabel war, schenkte ihr niemand Beachtung. Ich forderte einen Arzt und sie antworteten, dass erst erst die Formalitäten zu erledigen wären. Sie ließen mich, selbst als ich besinnungslos wurde, blutend auf dem Flur und standen meiner kritischen medizinischen Situation vollkommen gleichgültig gegenüber.

Am nächsten Morgen verkündeten sie, dass ich verhaftet und beschuldigt würde, einen Molotow Cocktail gegen die Polizeieinheit geworfen zu haben.

Obwohl ich eine stark beängstigende, ein paar Zentimeter tiefe Kopfwunde davongetragen hatte und aus verschiedenen Wunden blutete, wurde mir das Krankenhaus verweigert. Sie erklärten mir, dass ich zuerst vor dem Staatsanwalt zu erscheinen hätte. Danach überführten sie mich in den Gerichtsaal, wo ich formell zwei Verbrechen und zwei Vergehen beschuldigt wurde (Explosion, Besitz von Sprengstoff, Störung des Öffentlichen Friedens und Beleidigung). Dann wurde ich ins Krankenhaus gebracht.

Seit meiner Begegnung mit den „Sicherheits“-Kräften wurde mir, abgesehen von den Vorwürfen und der unmittelbaren Gefahr für einige Zeit inhaftiert zu sein noch eine Reihe körperlicher Schäden als „Zugabe“ gewährt. Ich erlitt eine Schädelfraktur, Risse der Kopfhaut, die mit 9 Stichen genäht werden mussten, hatte einen abgebrochener Zahn sowie Hautschnitte im Gesicht und an den Ohren, Ellenbogen und Schulterfrakturen davongetragen. Außerdem tiefe Wunden in den Beinen, die weitere 10 Stiche benötigen, eine Verrenkung des Knies sowie mehrere tiefe Wunden von Schlagstöcken auf die Rippen und den Rücken, die Nierenversagen verursachten.

Ich werde im Krankenhaus von 2 Polizisten bewacht, die versuchen mir meine Unterbringung zu erschweren. Sie sind sogar dazu übergegangen zu verbieten alle Lichter auszuschalten, so dass ich und die anderen Patienten im Hellen schlafen müssen.

Nicht zu übertreffen ist dann aber, das mir ausgehändigte juristische Dokument. Abgesehen von den falschen Beschuldigungen gegen mich, wird nicht im Geringsten auf meine erlittenen Misshandlungen eingegangen. Da ist nur die Aussage eines Bullen (niemand seiner Kollegen macht sich die Mühe eine Zeugenaussage zu machen. Die einzige Sache, die dieser Polizist zu Protokoll gegeben hat war, dass ich einen Molotow-Coctail warf und dann verhaftet wurde (natürlich mit allen juristischen Ausführungen).

Ich weiß noch nicht, ob ich bleibende Schäden davontragen werde. Was ich mit Sicherheit weiß ist, dass sie mich töten wollten.

Hier sind einige Bilder vom Resultat meiner Begegnung mit der Polizei. ; Ich rufe jeden, der den Angriff auf mich beobachtet oder fotografiert hat dazu auf mich unter folgender E-Mail zu kontaktieren: solidarity_xk@yahoo.gr.

C.K.

Halandri, Nordathen: Anarchistische Einmischung in einem Freilichttheater

Am Freitagabend, den 8. Juli, konnten  die Kolleg@s des besetzten Hauses Prapopoulou bei ihrer Aktion während eines Sommerkonzerts im Rematia Theater (Evripidio) gleich einen doppelten Erfolg für sich verbuchen. Ein Tisch mit Texten zur Gegeninformation wurde für über drei Stunden am Eingang des Theaters aufgebaut, während viele Menschen angehalten wurden, kostenlos ins Konzert zu gehen. Trotz kleiner Konflikte mit dem Konzertveranstalter und den GemeindevertreterInnen, die versuchten die Intervention zu verhindern, wurde die Aktion der HausbesetzerInnen sehr gut aufgenommen und sogar ein Betrag zur finanziellen Unterstützung gesammelt.

Die zwei Themen des Haupttextes, der zu Beginn des Konzerts per Mikrofon vor dem Publikum verlesen und anschließend verteilt wurde, waren: “Wiederaneignung der öffentlichen Räume, gegen Kommerzialisierung” und „Staatlicher Terrorismus wird nicht durchkommen“ – Praktische Unterstützung der am 28. und 29. Juli, auf den Demonstrationen, Verhafteten. Auf der Bühne wurde ein Solibanner angebracht.

Außerdem zeigten die Kolleg@s vom besetzten Haus Prapopoulou ihre faktische Opposition gegen die Kontrolle, die Umzäunung und die Eintrittsgebühren, die in diesem kommunalen Freilichttheater verlangt werden. Das Freilichttheater befindet sich in der naturbelassenen Landschaft Rematia (“Strom”). Im Zusammenhang mit den sich zurzeit rasant zuspitzenden Angriffen des Staates und der KapitalistInnen gegen die Gesellschaft, lehnen sie sich auch gegen die Kommerzialisierung aller Alltagsbelange auf.

Zusätzlich zielte ihre Intervention auf die Verbreitung von Gegeninformationen über die brutalen, repressiven Vorfälle während des 48 Stunden Generalstreiks am 28. und 29. Juni ab. Die BesetzerInnen informierten die Menschen über die erpresserischen Strafgelder, die über die Verhafteten verhängt wurden. Um die Kautionsbeträge aufzutreiben, wurden Spendenboxen für finanzielle Hilfe herumgereicht. Sie sprachen auch über die Notwendigkeit der praktischen Solidarität mit den auf den Straßen und Plätzen kämpfenden Menschen.

Quelle: athens.indymedia, protovouliaxalandriou

Petralona, Athen: Solidaritätsdemonstration für die Verhafteten des 28. u. 29. Juni

Am Dienstag, den 5. Juli, fand in Petralona (nahe des Zentrums von Athen) eine Solidaritätsdemonstration für die Verhafteten des letzten Generalstreiks statt. Es beteiligten sich mehr als 150 Menschen.

Die Demonstration wurde von der Volksversammlung der Kieze Petralona-Koukaki-Thissio organisiert.

AnwohnerInnen liefen durch viele Straßen in Ano Petralona/Kato Petralona (der Bezirk ist durch die U-Bahnlinie in zwei Kieze geteilt).

Es wurden militante Parolen gerufen, z. B.:
“Alle auf die Straßen und Plätze – Volksversammlungen in jedem Kiez”
“Wenn wir nicht in allen Kiezen Widerstand leisten, werden die Städte zu modernen Gefängnissen werden”
“Tritte und Schläge für jeden Richter – Gerechtigkeit ist eine Angelegenheit der Klasse”
“Solidartiät ist die Waffe der Bevölkerung – Krieg dem Krieg der Bosse”
“Weder in Petralona noch woanders – Schlagt die Faschisten in jedem Kiez”
“Bewaffnet euch, Menschen – Jetzt oder nie”

Als die Demo das lokalen Büros der Regierungspartei PASOK in der Ious Straße erreichte, schrieben DemonstrantInnen Parolen an die Fassade und machten das Zeichen mit Graffiti unkenntlich. Eine multikulturelle Gruppe Jugendlicher mit Fahrrädern und Skateboards führten die Demo an.
Am Donnerstag Abend, den 7. Juli fand eine neue Volksversammlung außerhalb der U-Bahnstation Petralona statt (auf der Seite der Fußgängerzone Kato Petralona).

Quelle: sinoikiesfilopappou.wordpress.com, athens.indymedia.org

Athen: DIY Konzert, organisiert von der freien Radiostation 98 FM, am Polytechnikum

Athens freie Radiostation 98 FM organisiert am Freitag, den 8. Juli um 22.00 (Athener Zeit) ein Konzert am Polytechnikum (Polytechnio, Patission Straße – Eingang von der Stournari Straße). Die Gruppen ACHAIREFTOI, METHISMENA XOTIKA, INDICO, WAXING GIBBOUS werden live spielen.
Außerdem werden Spenden gesammelt, für den Ausstattungs-Solidaritätsfond von 98 FM, um das Radio Signal des Senders zu verstärken
.

www.radio98fm.org

Veranstaltung–Debatte über Plätze und Viertel: Zwischen Barbarei und Autonomie

Die Plätze und Viertel treten mal wieder in den Vordergrund.

Begründet durch steigende Armut, Rassismus und einer Situation allgemeinen Kannibalismus versinken einige tiefer in einem Sumpf antisozialer Kriminalität. Andere wiederum sind Orte, wo sich Leute treffen, an offenen Versammlungen teilhaben und versuchen sich den Angriffen des Staates sowie des Kapitals zu widersetzen.

Heute können an den öffentliche Orten tausende unterschiedliche Dinge zum Vorschein kommen: vom Verheißungsvollsten bis zum Dreckigsten.

Die Plätze und Nachbarschaften sind potentielle Kampfzonen in einer Gesellschaft, die unbedingt Stellung beziehen muss: entweder für den revolutionären Umsturz und soziale Selbstbestimmung oder für den neuen Totalitarismus.

Die Art und Weise, wie wir uns organisieren, uns einmischen, den Rettungskräften und den Wahlkampfprozessen dieses Systems entgegentreten sind ebenso wie, die Art in der wir mit den Feinden der Freiheit zusammenstoßen und wie wir das breite Feld der Arbeit mit dem Viertel in Verbindung setzen, Themfelder der direkten Erkundung und vor allem der Direkten Aktion.

Freitag, 8. Juli, 19.30 (Athener Zeit)
Kleines Theater von Lofos Strefi (Exarchia, Athen)

Gruppe libertärer KommunistInnen

Quelle / Lesen Sie auch: eleftheriakoi-en

Dringender Spendenaufruf für die Verhafteten des letzten Generalstreiks am 28. u. 29. Juni

Die Menschen, die während des Generalstreiks am 28. und 29. Juni verhaftet wurden brauchen unsere Unterstützung.

Für einen der Verhafteten werden dringend 3.000 Euro benötigt, damit er nicht ins Gefängnis kommt. Die Deadline für die Spendensammlung ist Donnerstag, der 7. Juli, nachts. Eine Solidaritätsinitiative für die Verhafteten ruft alle dazu auf, finanzielle Unterstützung zu leisten. Ihr könnt die Initiative direkt kontaktieren, schreibt an: solidaridad2829@yahoo.gr.

Um für die Kaution zu spenden, könnt ihr auch das paypal Konto bei Occupied London nutzen, occupiedlondon@riseup.net (bitte schreibt dann auch eine E-Mail an die Solidaritätsinitiative, an die weiter oben angegebene Adresse).

Quelle: www.occupiedlondon.org/blog

Am Montag, den 4. Juli wurden alle Verhafteten der Demonstration vom 29. Juni unter restriktiven Bedingungen freigelassen. Für einen Demonstranten, dem ein Verbrechen vorgeworfen wird, wurde eine Kaution von 70.000 Euro festgelegt. Die Deadline für die Spendensammlung für diese Kaution ist Montag, der 11. Juli; erfolgt keine Zahlung wird er ins Gefängnis gesperrt.

Athen: Informationen zu den Verhafteten des 48-stündigen Streiks

Sechs der Verhafteten der Demonstration vom 28. Juni, die mit Tatvorwürfen konfrontiert werden, müssen am Freitag, den 1. Juli vor der Staatsanwaltschaft erscheinen.

Die 17 auf der Demo von 29. Juni Verhafteten verbleiben auf dem Polizeipräsidium in Untersuchungshaft. Am Donnerstag Morgen (30/6) wurden sie dem Gericht (Evelpidon Str.) überstellt, um dem Staatsanwalt vorgeführt zu werden. Ungefähr einhundert solidarische Menschen versammelten sich dort und wurden von Polizeitruppen angegriffen. Mindestens vier weitere der Inhaftierten werden am Freitag, den 1. Juli vor dem Staatsanwalt erscheinen müssen, der Rest wird am Montag, den 4. Juli vor Gericht gestellt.

Solidaritätskundgebung am Gericht / Evelpidon Str.
Freitag 1. Juli 9.00 / 12.00 (Athener Zeit), Gebäude 7 & 9
Montag 4. Juli 9.00 (Athener Zeit), Gebäude  9

SOFORTIGE FREILASSUNG ALLER STAATLICHER GEISELN!
DER KAMPF FÜR WÜRDE UND FREIHEIT KÖNNEN NICHT UNTERDRÜCKT WERDEN!

Revolutionäre Grüße an alle GenossInnen von außerhalb, die den Kampf in Griechenland unterstützen. SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE.

28. Juni: Live-Ticker zum 1. Tag des Generalstreiks

23.00 Die Innenstadt Athens wurde zu einem Schlachtfeld. Die Leute bleiben trotz dem unerbittlichen Einsatz von Tränengas und heftigen Angriffen der Bullen auf der Straße. Diese erreichten in der Nacht ihren Höhepunkt. Die Protestierenden brauchen dringend Hilfe. Diejenigen, die sich zurückziehen, tun das nicht aus Angst sondern aufgrund ihrer überwältigenden Ermüdung. Den ganzen Tag lang befahl das Regime seiner Supermacht von Repressionstruppen und den massiv eingesetzten Zivicops den Syntagma-Bereich zu räumen. Es wurden auch Bullen aus dem Umland zusammengezogen. Es ist daran zu erinnern, dass morgen um 13 Uhr (MEZ) das Sparpaket im Parlament zur Abstimmung gestellt werden soll. Deshalb werden alle bereits am frühen Morgen auf den Syntagma strömen, damit das Parlament blockiert werden kann. Viele Streikende werden mit dem ersten Zug aus Thessaloniki erwartet.

22.50 Vor wenigen Minuten stürmten Polizeitruppen aus der Stadiou Str. und erstickten die Menschen unter Massen von Tränengas. Im unteren Teil des Syntagma wurden Barrikaden errichtet. Die DemonstrantInnen widersetzen sich, trotz ihrer enormen Müdigkeit. Der ganze Platz vibriert unter den Parolen: COPS, SCHWEINE, MÖRDER und DIE JUNTA ENDETE NICHT 1973.

22.39 Nach 3 Stunden Ingewahrsahmnahme wurden alle Verhafteten für weitere 6 Stunden ins Polizei Hauptquartier in Athen gebracht. Die Ingewahrsahmnahmen wurden schnell zu Verhaftungen. Morgen, 29. Juni um 10Uhr wird eine Solidaritätskundgebung vor dem Gerichtsgebäude an der Evelpionstrasse statt finden. Unter anderem wurde eine 56 Jährige Frau auf dem Syntagma fest genommen.

22.30 Bis jetzt kommt es immer wieder zu schweren Zusammenstößen. Immer wieder sieht mensch SantitäterInnen die den vielen Verletzten vor dem Hotel Grande Bretagne helfen.

22.17 Der Widerspruch ist allgemein; überall im Zentrum von Athen bewerfen Menschen die Polizei mit Steinen. In der Stadiou Str. greift die Polzei jetzt DemonstrantInnen an und die Zusammenstöße auf dem Syntagma halten nach wie vor an. Die Filellinon und die umliegenden Straßen sind voll mit Polizeitruppen. Nahe dem Syntagma vor der Russischen Kirchen sind min. 5-6 Polizeieinheiten. Beim Zappeion sind hunderte DELTA Mottorradpolizisten. An der Ecke Ardittou und Vouliagmenis Str., nahe dem 1. Friedhof Athens, sind dutzende Motorradcops.

22.15 Eine riesige Menschenmenge ist heute Nacht auf dem Syntagma, um ein mehrfaches größer, als die Menge, die sich heute Morgen an der Generalstreikdemo beteiligt hatte. Zusammenstöße zwischen Polizeimannschaften und DemonstrantInnen verzögern das Konzert. Die Polizei wirft viele Tränengas- und Schockgranaten auf die Köpfe der DemonstrantInnen.

21.55 Die Massenzusammenstöße in Athen halten noch an. Die Menschen kämpfen entschieden, trotz der extrem brutalen Unterdrückung.

21.35 Die Polizei attackiert die Leute, die sich in der Amalias Str. Vor dem Parlament aufhalten; min. eine Ingewahrsamsnahme. Das Live-Konzert wurde unterbrochen. Die Leute setzen Steine gegen die Cops ein.

21.20 Syntagma: Das Live-Konzert geht weiter. Eine ziemlich lange Zeit haben die Leute Lagerfeuer an verschiedeten Stellen angezündet, um die Chemikalien zu neutralisieren.

20.24 Erneut kommt es zu Zusammenstöße zwischen der Polizei und den Leuten, die sich auf dem Platz versammelt haben. Auch gibt es einen Livestream vom Syntagma.

20.10 Die Polizei hat versucht den Syntagma zu räumen, ohne Erfolg. Die Menschen verteidigen den Platz.

20.00 Straßenschlachten vor dem Hotel Grande Bretagne. Großflächiger Einsatz von Tränengas; Schockgranaten.

19.35 Der Motorradkorso aus Thessaloniki ist gerade am Syntagma angekommen.

18.50 Syntagma: Angriffe durch Einheiten der Bereitschaftspolizei, mit dem Vorwand, dass sie von Leuten mit Wasserflaschen aus Plastik beworfen wurden. Die versammelten Menschen gruppierten sich wieder und starteten zur Gegenattacke. Fast mit bloßen Händen bewegten sie sich auf die Cops zu, schoben sie weg und stellten die vierreihigen Gitter beiseite. So eroberten sie sich den Platz vor dem Denkmal des Unbekannten Soldaten zurück. Ununterbrochen strömen Menschen auf den Platz. Continue reading 28. Juni: Live-Ticker zum 1. Tag des Generalstreiks

Anarchist Aris Seirinidis vom Athener Gericht freigesprochen!

Aris wurde voller Freude von seinen Freunden am zentralen Platz im Athener Stadtteil Exarchia empfangen, nachdem er aus dem Gefängnis Koridallos entlassen wurde.

Seine Freisprechung ist ein Sieg für die Bewegung. Ein Jahr lang war er in Gefängnissen und vor Gerichten, obwohl er unschuldig war und ist.

Was sagt ihr nun, Bullen-Richter? Was sagt ihr nun, Journalisten? Ihr habt ihn an den Pranger gestellt und gesagt er sei schuldig und das alles nur wegen seiner politischen Überzeugungen, doch er war und ist unschuldig!

Ihr friedlichen und dem Gesetz Folge leistenden Bürger solltet das sehen; ihr welche gesagt habt „er ist ein Anarchist“, „irgendetwas Schlimmes muss er ja getan haben“ …

UNSCHULDIG !!!

Staatsterrorismus hält uns nicht auf!
Wir gehen weiter auf der Straße des Kampfes!

Willkommen zurück, Aris!

Englisches Original: actforfreedomnow

Informationen zu den Vorwürfen gegen Aris: indymedia.de

Exarchia, Athen: Präsentation–Besprechung

Präsentation–Besprechung
der Edition „Archäologie der Gewalt“, einer Serie von Essays von Pierre Clastres
Freitag, 17. Juni, 20.30 Uhr im Autonomo Steki (Autonomer Hangout),
Zoodohou Pigis & Isavron Str. 95-97, Exarchia, Athen
im Rahmen des Diskussionskreises in der Selbstorganierten Leihbücherei

autonomosteki.espivblogs.net

Die letzten Stunden Pompejis (einige Gedanken vom Syntagma-Platz heute)

Syntagma, Athen, 15. Juni 2011. Wie ist es möglich, in Worte zu fassen, was wir im Laufe eines einzigen Tages auf diesem Platz durchlebt haben?

Eine Gesellschaft, die sich in einigem spektakulären Aufruhr befindet, die ungewöhnlichsten Verdächtigen kamen jetzt auf die Straße. Syntagma sollte das Epizentrum des heutigen Blockadeversuchs des Parlaments sein, so wie die Versammlung der Bevölkerung des Syntagma-Platzes dazu aufgerufen hatte. Er war auch der Hauptfokus des Generalstreiks. Ab und zu fühlte es sich an, wie eine geheime Absprache der Welten: die Naivität des Pazifismus, die Fetischisierung der Anti-Bullen Gewalt. Und um dieses geheime Einverständnis herum eine Myriade anderer…

Vom Syntagma schlugen wir heute die Neonazis von der Goldenen Dämmerung zurück, die die Nerven hatten, sich bei einem Generalstreik blicken zu lassen. Wir sahen die Zusammenstöße der Demonstrant_innen mit der Polizei (für eine nicht zu rechtfertigende lange Zeit) in der südöstlichen Ecke des Platzes. Sie wurden gefolgt von einem überraschenden aber nur kurzzeitigen Leerfegen Tausender von ihrem Platz. Menschen wurden über Zelten niedergetrampelt, zugegast wie Ameisen, Ohnmachtsanfälle überall.

Zu der Zeit, als das Delta-Motorradteam versuchte ins Spiel einzusteigen, hatten die Menschen die Spielregeln gelernt – und sie drängten sie ab. zwölf Stunden fast ununterbrochen Prügel, Tränengaseinsatz, Lauferei und Kampf. In diesen zwölf Stunden komprimierte und entblößte Syntagma die zufälligen Muster, auf die die Aktionen der Menschen durch diese soziale Ordnung begrenzt werden. Eine Gesellschaftsordnung die zerbröckelt, eine Herrschaft, die am Verlieren ist, unfähig ihre Bevölkerung weiterhin zu führen. Ein Regime, dessen Niedergang schon vor einer Weile begonnen hat und das nur noch durch den Trugschluss einer eingebildeten nationalen Einheit versucht, einen Wechsel zu installieren, um seine Tage zu verlängern.

Wie können wir ihm das abkaufen? Die Hunderttausende, die heute draußen in Athen waren wissen bereits: Syntagma war ein Sturm, wir warten nur noch auf den Donner.

Quelle: occupiedlondon

15. Juni: Direkte Berichterstattung des Generalstreiks in Griechenland

Livestream / Videos / Fotos

Updates:

01:05 AM (+2 GMT) Es mehren sich die Anzeichen, das die Regierungsumbildung am 16. Juni verkündet wird und dass das Vertrauensvotum am Sonntag, den 19. Juni stattfindet.

22:25 (+2 GMT) Gerade hat der griechische Premierminister Papandreou in einer Fernsehansprache eine Regierungsumbildung und eine Vertrauensabstimmung im Parlament für Donnerstag, den 16. Juni angekündigt.

Ursache für beide Entscheidungen ist die Unfähigkeit seiner Regierung die Reaktionen auf den von ihm vorgeschlagenen IMF/EU/EZB Deal sowie auf die neue Runde von Einschnitten in den Griff zu bekommen. Außerdem natürlich die heftige Antwort auf der Straße im Rahmen des Generalstreiks.

Die Versammlung auf dem Syntagma Platz geht in diesem Moment weiter. Zehntausende Menschen sind jetzt dort versammelt und es laufen die Entscheidungsverfahren  Das heißt, dass die Mobilisierung weitergehen wird bis Regierung, Banken und der Internationale Währungsfond gestürzt werden.

20:41 (+2 GMT) Ungefähr 20–30.000 Menschen sind am Syntagma Platz vor dem Parlament und jede Minute kommen mehr Leute dazu. Die heutige abendliche Versammlung beginnt bald und höchstwahrscheinlich wird es darin um die Ankündigungen des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, also die mögliche „nationale Einheit“ im Parlament.

17:43 (+2 GMT) Die Situation hat sich etwas beruhigt. Immer mehr Menschen kommen in den Straßen um den Syntagma Platz vor dem Parlament zusammen. Zuvor wurden bereits das luxuriöse Hotel Prince George und das Wirtschaftsministerium von Demonstranten angegriffen.

17:15 (+2 GMT) Die Ärzte im Klinikzentrum auf dem Syntagma Platz bitten um Versorgungen. Viele Menschen wurden durch die brutalen Angriffe der Polizei verletzt. Die Leute rufen Anti-Polizei Parolen und klatschen den Polizisten ironisch zu. Immernoch Auseinandersetzungen um den Platz. DIAS-Einheiten der Polizei fahren die Amalias Straße rauf und runter und attackieren wieder Demonstranten.

17:07 (+2 GMT) DIAS-Motorradeinheiten der Polizei attackierten Menschen in der Amalias Straße, welche riefen „Brot, Bildung, Freiheit – Die Junta endete nicht 1973“ und „Polizei, Schweine und Mörder“. Immer wieder hört man Gas- und Schockgranaten in den Straßen. Continue reading 15. Juni: Direkte Berichterstattung des Generalstreiks in Griechenland

Wir sollten keine faschistisch-rassistischen Pogrome in unserer Nachbarschaft zulassen

ÖFFENTLICHER RAUM FÜR ALLE
OHNE „SOZIALE AUSGRENZUNG“

Gemeinsamer Kampf von Einheimischen und MigrantInnen, ArbeiterInnen, Arbeitslosen, Jugendlichen gegen Ausbeutung, Armut, Angst und Rassismus

WENN WIR NICHT IN ALLEN VIERTELN WIDERSTAND LEISTEN, WERDEN
DIE STÄDTE IN DENEN WIR LEBEN
MODERNE GEFÄNGNISSE WERDEN

Keine Toleranz
den faschistischen Banden.

Alle zum Amerikis–Platz

VERSAMMLUNG
Montag, 13. Juni, 18.00 Uhr

Kollektive und EinwohnerInnen
von Kypseli-Patissia-Acharnon