Filmvorführung am Dienstag, den 6.11. im Local Anarquista Motín, 19 Uhr
“DELGADO und GRANADO: Ein legales Verbrechen.”
Es ist der 16. August 1963. Ein ganz junger Manuel Fraga Iribarne* sitzt als Minister für Tourismus und Information im Ministerrat. Er ist der junge Aufsteiger des Franco Regimes. Er ist schlau. Er scheint moderat und bringt einem veralteten Regime Modernität. Auf der Tagesordnung sind zwei Todestrafen: Francisco Granado und Joaquín Delgado. Der Ministerrrat, darunter Fraga verkündet die Hinrichtung. Stunden später werden Granado y Delgado durch die niederträchtig Garotte exekutiert. Es ist der 17. August 1963.
Sie wurden bezichtigt. in Madrid zwei Explosionen verursacht zu haben. Ein anderes Kommando der anarchistischen Organisation Defensa Interior (DI) erklärt, Jahre später, den Angriff verübt zu haben.
Niemand interessiert sich für die Geschichte von Francisco Granado und Joaquín Delgado. Sie taucht nicht in den Geschichtsbüchern auf. Sie zogen es vor, dass sie niemals auftaucht. Zudem könnte die Untersuchung ihres Falles aufzeigen, dass die zwei jungen Libertären tatsächlich unschuldig waren für die Taten für die sie verurteilt und hingerichtet wurden und vielleicht eine Bresche für eine neue juristische Aufarbeitung der verbrecherischen, wähend der Diktatur Franco’s begangenen Ungerechtigkeit, schlagen.
*bis zu seinem Tode 2012 einer der wichtigsten Politiker der Konservativen als u.a. erster Vorsitzender der Partido Popular sowie von 1990 bis 2005 Regierungschef der Autonomen Region Galicien.
Quelle: its going down, Übersetzt von ABC Wien, eingegangen am 17.9.18
In den Vereinigten Staaten ist ein praktisch noch nie dagewesener Gefängnisstreik im Gange, der neue Paradebeispiele für die Koordination zwischen Kämpfen in Gefängnissen und Haftanstalten und der Solidarität mit denen hinter Gittern schafft. In der Zwischenzeit ist vom 23. bis 30. August die sechste jährliche Solidaritätswoche mit anarchistischen Gefangenen, in der Anarchist*innen auf der ganzen Welt solidarische Kämpfe in verschiedenen Ländern und Kontinenten koordinieren. Wir sind der festen Überzeugung, dass jede*r Gefangene ein*e politische*r Gefangene*r ist, und dass der beste Weg anarchistische Gefangene zu unterstützen darin besteht, eine Bewegung gegen den Komplex aus Gefängnis und Industrie (prison-industrial complex) zu schaffen. Gleichzeitig ist die Woche der weltweiten Solidarität auch eine großartige Möglichkeit, von unseren Gefährt*innen aus anderen Teilen der Welt Informationen über die verschiedenen Repressionsstrategien, die die unterschiedlichen Regierungen heutzutage anwenden, zu bekommen und wie diesen entgegengewirkt werden kann.
Im folgenden Text werden wir heutige Repressionsmuster, die gegen Anarchist*innen auf der ganzen Welt gerichtet sind, sowie einige Wege, wie die Bewegung darauf reagierte, untersuchen. Betrachtet man dies als einen Mikrokosmos der Art wie Repression in Bezug auf die breite Bevölkerung funktioniert, kann es uns helfen die Gefangenensolidarität als einen Teil der umfangreichen Kämpfe gegen Gefängnisse und für die Freiheit aller Menschen zu verstehen. Als Anarchist*innen wollen wir staatliche Repressionstaktiken analysieren, um bessere Sicherheitspraktiken zu entwickeln, internationale Verbindungen aufzubauen und geschickter darin zu werden, uns zu unterstützen und füreinander da zu sein.
Repressionswellen 2017 – 2018
In den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts haben sich die Repressionen gegen Anarchist*innen und ihre Gefährt*innen immer weiter verschärft. Einige der bekanntesten Beispiele der letzten Jahre sind der Tarnac Fall in Frankreich, eine „Terrorismus“-Untersuchung die 2008 begann und dieses Jahr damit endete, dass alle Angeklagten freigesprochen wurden; Operations Pandora, Piñata und Pandora 2 in Spanien, die im Dezember 2014 begannen und dieses Jahr abgeschlossen wurden; Scripta Manent in Italien, seit 2017; Operation Fenix in Tschechien, seit Frühling 2015; die Angriffe der Polizei überall in Europa seit der Kämpfe im Sommer 2017 in Hamburg; der Warsaw Three Brandstiftungsfall in Polen, 2016-2017; und Massenrepression in den USA, die aus der Besetzung von Standing Rock und dem Widerstand gegen Trump’s Amtseinführung resultierten, wobei hierbei der letzte Fall im Juli letzten Jahres abgeschlossen wurde. Wir beobachten auch anhaltende Repressionen in der Diktatur von Belarus und Russland, in letzter Zeit meist im Zusammenhang mit dem „Network“ Fall.
Überall auf der Welt wählen Staaten und ihre Polizeikräfte aus dem gleichen Sortiment an Taktiken um das gleiche Ziel zu erreichen. Die spezifischen Entscheidungen die sie treffen, variieren je nach Kontext, aber der Werkzeugkasten und die grundlegenden Zielsetzungen sind die gleichen.
Es werden beispielsweise in vielen verschiedenen Ländern die gleichen Computerprogramme verwendet, um Online-Zensur zu realisieren. In einigen Ländern werden sie dazu verwendet, einzelne Websites zu blockieren, während anderswo direkt eine Vielzahl an Inhalten geblockt wird – in beiden Fällen ist das gleiche Prinzip wirksam und die Autoritäten müssen nur einige weitere Häkchen in der Repressions-Software setzen, um die erste Situation zur zweiten zu machen. Das gleiche gilt für andere Formen der Polizeirepression. Dies zeigt, der Unterschied zwischen einer vermeintlich freizügigen liberalen Demokratie und einer autokratischen Diktatur ist quantitativ und nicht qualitativ.
Wenn die Polizei in einem Teil der Welt eine neue Strategie entwickelt oder eine spezifische Taktik häufiger anwendet, verbreitet sich dies oft auf andere Polizeibehörden auf der ganzen Welt. Zum Beispiel können wir Parallelen zwischen den verschiedenen Fällen mit Gefängnisstrafen in den USA ziehen – Eric McDavid, David McKay, Bradley Crowder, Matthew DePalma, the NATO 3, the Cleveland 5 – und nachfolgend die Operation Fenix in Tschechien, bei der Agents Provocateurs versuchten, Leute zur Planung von Angriffen gegen einen Militärzug sowie ein Polizeiräumkommando mittels Molotov Cocktail zu bewegen. Anfangs war die Operation Fenix eine Kampagne gegen das Netzwerk der Revolutionary Cells, ein Netzwerk das sich zu diversen Brandanschlägen gegen Polizei und Kapitalist*innen bekannt hatte; am Ende war es ein erfolgloser Versuch, Anarchist*innen zu stigmatisieren und die Legitimität der tschechischen Polizei in den Augen der Öffentlichkeit wiederherzustellen.
Ebenso können wir die Operation Fenix im Kontext der jahrzehntelangen Bemühungen der Polizei in Italien, der USA, Frankreich, Spanien und anderswo verstehen, einen Präzedenzfall zu schaffen, um Fälle terroristischer Verschwörung zu kreieren, mit denen Anarchist*innen diskreditiert und inhaftiert werden können. Einzeln betrachtet sind der Marini Fall in Italien, der Tarnac 9 Fall, Operationen Pandora und Pinata und Operation Fenix nichts mehr als irritierende Beispiele für das übertriebene und kompetenzüberschreitende Verhalten der Staatsanwaltschaft. Wenn wir diese Fälle aber als Teil eines globalen Musters betrachten, in dem die repressiven Kräfte des Staates nach einer neuen Methode suchen, die Netzwerke, die weitverbreitete soziale Bewegungen verbinden, zu neutralisieren, können wir erkennen, was sie alle gemeinsam haben. In diesem Kontext wird auch deutlich, wie sich die russische Taktik der Folter von Gefangenen, um falsche Geständnisse zu bekommen, auf andere Länder ausbreiten kann, wenn wir nicht sofort Schritte unternehmen, dies bekannt zu machen. Deshalb ist es so wichtig, einen globalen Ansatz zur Untersuchung staatlicher Repression zu verfolgen.
Wachsende internationale polizeiliche Zusammenarbeit
Überall auf der Welt kooperieren Polizeikräfte mehr als je zuvor. Repression in ganz Europa zeigt die internationale polizeiliche Zusammenarbeit und die extremistischen und terroristischen Paragrafen in Aktion.
Der jüngste Fall des Bankraubs in Aachen zeigt dies: ein europäischer Haftbefehl, das Teilen von Geheimdienstinformationen unter Polizeieinheiten und die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen diversen Justizbehörden nach zwei Bankenteignungen 2013 und 2014. Spanische und deutsche Polizei kooperierten, um DNA-Material der angeblichen Enteigner*innen zu erhalten, die wegen des Überfalls der Pax Bank, der Bank der katholischen Kirche, verurteilt wurden.
Im letzten Fall im Zusammenhang mit der SHAC Kampagne (Stop Huntigdon Animal Cruelty), der auf den derzeitigen Animal Liberation Gefangenen Sven van Hasselt abzielte, können wir diesen Trend ebenfalls erkennen. Sechs europäische Staaten kollaborierten bei seiner Verhaftung.
Wir sehen ebenfalls, dass die Polizei in verschiedenen Ländern ihre Ausbildung und Erfahrungen auf einer besser organisierten Basis austauschen. So veranstaltete die europäische Polizeiakademie (CEPOL) ein Terrorismus Seminar in Griechenland im Juli 2012, bei dem die italienischen Behörden einen detaillierten Überblick über die repressiven Maßnahmen lieferten, die sie gegen die aufständische anarchistische Bewegung eingesetzt hatten. Das Europäische Polizeiamt (EUROPOL) veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht, Terrorismus Situation und Trendanalysen (TE-SAT), in dem ein Kapitel dem linken und anarchistischen „Terrorismus“ gewidmet ist. Diese Art der Zusammenarbeit hat an anderen Orten an Dynamik gewonnen, wie die European Union Intelligence and Situation Center (SitCen); die Mitgliedstaaten der europäischen Union kooperieren auch auf rechtlicher Ebene mit Institutionen wie Eurojust (Anm: Einheit für justizielle Zusammenarbeit der Europäischen Union).
Regierungen im globalen Norden rüsten und trainieren routinemäßig im globalen Süden, um ihre Technologie- und Repressionsstrategien einzusetzen. Deutschland und Israel haben beispielsweise ein Vermögen mit der Unterstützung Brasiliens bei der WM 2014 gemacht. In einem extremen Beispiel versucht Großbritannien nun, Gefangene nach Afrika auszulagern und einen neuen Gefängnisflügel in Nigeria zu errichten. All dies sind gute Gründe, unsere Kämpfe miteinander zu verknüpfen.
Terrorismus Diskurs und Gesetzgebung
Gesetze und Rhetorik gegen „Extremismus“ und „Terrorismus“ sind einige der mächtigsten zeitgenössischen Werkzeuge, um soziale Kämpfe zu kriminalisieren und zu delegitimieren. Viele Staaten entwickeln Anti-Terror-Gesetze als Folge der vorherigen Generation von politischen Bewegungen, wie die Baskische Unabhängigkeitsbewegung in Spanien oder die Rote-Armee-Fraktion (RAF) in Deutschland in den 1970ern. In gewisser Weise kann dies die Struktur des „Terrorismus“ veraltet erschienen lassen, wenn es um zeitgenössische soziale Bewegungen geht, denen es normalerweise an den formalen Hierarchien wie in der RAF fehlt.
Die Hauptfunktion des „Terrorismus“-Rahmens besteht darin, die Aussetzung der gesetzlichen Rechte zu legitimieren, um die Polizei zu befähigen, uneingeschränkte Überwachung, unbefristete Inhaftierung ohne Anklage oder Gerichtsverfahren, völlige Isolation im Gefängnis, Folter anzuwenden – all die Taktiken, die bereits früher zur Aufrechterhaltung des Kolonialregimes, von Monarchien oder Diktaturen angewandt wurden. Seit dem 11. September 2001 und der Erklärung des sogenannten „Kriegs gegen den Terror“ wurden Anti-Terror-Gesetze auf der ganzen Welt verschärft, um Personen die die Stabilität der herrschenden Ordnung bedrohen könnten, mit diesen Taktiken zu unterdrücken.
Deshalb können die liberalsten europäischen Demokratien mit den Autoritäten einer faktischen Diktatur wie Putins Russland übereinstimmen, die den gleichen rechtlichen Rahmen sowohl gegen Anarchist*innen, die die Öffentlichkeit gegen Polizeigewalt verteidigt, als auch gegen Fundamentalist*innen, die willkürlich Zivilist*innen für den islamischen Staat angreifen, haben. Diese beiden Fälle haben in Bezug auf Taktiken, Werte oder Ziele nichts gemeinsam; die eine Sache, die sie verbindet, ist, dass beide die zentralisierte Macht der vorherrschenden Regierung in Frage stellen und herausfordern.
Repression: Eine internationale Sprache mit lokalen Dialekten
„Finde heraus, bis zu welchem Grad Menschen sich stillschweigend unterwerfen lassen, dann hast du genau das Maß, wie viel Ungerechtigkeit ihnen auferlegt werden kann.“ “Find out just what any people will quietly submit to and you have the exact measure of the injustice and wrong which will be imposed on them.”
-Frederick Douglass [1]
Es gibt einige neue Entwicklungen im Bereich der staatlichen Repression. Zum Beispiel sehen wir eine rasante Entwicklung der Repressionstaktiken in Russland im Zusammenhang mit dem „Network“ Fall, bei dem viele Aktivist*innen gekidnappt, bedroht, geschlagen und mit Elektroschocks, über Kopf hängend, und anderen Methoden gefoltert wurden. Mit diesen Taktiken haben die Offiziere der russischen Sicherheitskräfte (FSB, Nachfolger des KGB) die Gefangenen gezwungen, falsche Geständnisse zu unterschreiben, die die Existenz einer erfundenen Gruppe namens „Network“, die angeblich Terroranschläge während der Präsidentschaftswahlen im März 2018 und des FIFA World Cups planten, bestätigten. Dieses Vorgehen schuf eine Atmosphäre der Angst, Isolation und Unsicherheit in Russland, die es sehr schwierig macht, Solidarität zu mobilisieren.
Die Neuerung hierbei ist die Folter, um die Existenz eines vom Staat erfundenen „terroristischen Netzwerks“ zu beweisen. Folter ist für Anarchist*innen und andere Gefangene in postsowjetischen Ländern keine neue Sache; es bleibt eines der mächtigsten Werkzeuge in einem Strafsystem, das notorisch korrupt und freizügig gegenüber der Polizei ist, und deren gesetzliche Überwachung noch geringer als in den Vereinigten Staaten ist. Der russische und weißrussische Kontext zeichnet sich dadurch aus, dass in beiden Fällen der Staat offen autoritär ist und nicht zögert, selbst gegen grundlegende Formen des Protests wie das Aufhängen von Transparenten hart und gewalttätig durchzugreifen.
Gegenwärtig scheint diese Strategie in Russland und Belarus zu funktionieren, aber auf lange Sicht macht die brutale Unterdrückung die Behörden anfällig für plötzliche Ausbrüche von angestauter Wut. In Belarus zum Beispiel standen Anarchist*innen trotz des enormen Drucks der totalitären Regierung an der Spitze einer der mächtigsten sozialen Bewegungen des Jahres 2017.
Im Gegensatz dazu sehen wir in den „westlichen“ Ländern eher legalistische Strategien der Repression, wie extreme Kautions- und Entlassungsbedingungen, die dazu dienen, Individuen durch Zermürbung zu isolieren und ruhig zu stellen. Dies stellt subtilere Formen der Unterdrückung dar, die für diejenigen die sich selbst als Bürger einer Demokratie betrachten, gesellschaftsfähiger sind. Ein polizeilicher Forschungsbericht beschreibt die Repression der SHAC Kampagne als einen Prozess der „Enthauptung von Führungskräften“, der durch langwierige Haftstrafen und extreme Haft- und Bewährungsbedingungen erreicht wird, mit dem Ziel die Menschen absolut von ihrer Bewegung zu isolieren.
Die polizeiliche Zusammenarbeit zwischen verschiedenen europäischen Staaten nimmt nicht immer die gleiche Form an. Während zum Beispiel griechische, italienische und deutsche Konferenzen zu anarchistischem „Terror“ und „Extremismus“ stattfinden, wenden Länder die weniger militante Aktionen und geringer verbreitete Unruhen erlebt haben, andere Ansätze an. Viele Staaten führen als akademische Forschung in „Extremismus- und Terrorismusstudien“ Informationsbeschaffung durch, um die Anwesenheit bestimmter Ideen und Taktiken zu überwachen. Dies wurde in der Tschechischen Republik deutlich, wo solche Studien zur Analyse der lokalen anarchistischen Bewegung verwendet wurden. Zum Beispiel werden trotz der fehlenden Verbindungen zur FAI/FRI oder der Verschwörung der Feuerzellen die jüngsten anarchistischen Aktionen des vorhergenannten Netzwerks der Revolutionären Zellen in Tschechien hauptsächlich anhand akademischer und polizeilicher Forschung beschrieben und bewertet, und als Manifestation/Ableger der anderen Gruppen dargestellt.
Von erfolgreichen Unterstützungskampagnen lernen
„Wir lernen trausendmal mehr von einer Niederlage als von einem Sieg“ „We learn a thousand times more from defeat than we do from victory“
– Ed Mead [2]
Es ist nicht einfach, die Wirksamkeit der Repression zu messen. Eine Repressionskampagne könnte als erfolgreich angesehen werden, wenn die Ziele Haftstrafen erhalten – oder wenn die Bewegung mit der sie verbunden sind, effektiv getrennt, befriedet oder zerstört wird – oder wenn der soziale Kampf in dem die Bewegung engagiert ist, vereinnahmt wird.
So könnte man beispielsweise die Operation Fenix als nicht erfolgreich ansehen, da der Anklage nicht entsprochen wurde und es zu Freisprüchen kam. Die tschechische Polizei konnte allerdings eine enorme Menge an Daten über die anarchistische Bewegung im Land sammeln – und obwohl sie den Fall gegen die Angeklagten nicht gewinnen konnten, haben sie erfolgreich anti-terroristische Theorie und „anti-extremistische“ Stimmung im öffentlichen Diskurs verbreitet. Trotzdem haben die tschechischen Anarchist*innen viel Unterstützung aus der ganzen Welt erfahren, was für die Leute hinter Gittern, isoliert und aufgrund von Extremismus angeklagt, sehr wichtig war.
Eine der letzten inspirierendsten Unterstützungskampagnen der letzten Zeit war die Verteidigung der J20-Verhafteten in der USA, ein Fall der in einer fast vollständigen Niederlage für den Staat endete. Ein weiteres inspirierendes Beispiel unter viel weniger günstigen Bedingungen finden wir in der Kampagne gegen den laufenden „Network“ Terror-Fall in Russland, bei der Eltern der Angeklagten ein „Eltern Netzwerk“ (“Parents’ Network“) zur Unterstützung ihrer Kinder und um sich dem totalitären Regime entgegenzustellen, gründeten.
Verpflichtung Bewegung Verteidigung
Repression führt oftmals zu Isolation und anderen Schwierigkeiten. Jeder ist einzigartig, aber im Allgemeinen brauchen diejenigen die am Ende der Unterdrückung stehen, alle das gleiche: finanzielle Unterstützung, emotionale Unterstützung, Unterstützung der Familien und Freunde der Angeklagten, sichere oder zumindest zuverlässige Kommunikationskanäle, Öffentlichkeitsarbeit über den Fall und – am wichtigsten – die Fortsetzung des Kampfes.
Verschiedene Gruppen können im Kampf gegen Repression unterschiedliche Rollen spielen. Es gibt Gruppen die sich bilden um auf Repression zu reagieren, wie die Kampagne zur Unterstützung der J20-Angeklagten oder Solidarat Rebel, die Informationen über den Aachen Bankraub Fall verbreiten, oder die Antifenix Initiative, die die Analyse und den Widerstand gegen die Operation Fenix in der Tschechischen Republik fördert. Diese Projekte sind sehr wichtig, da sie auf den sofortigen und dringenden Bedarf an Unterstützung reagieren. Es gibt auch Gruppen, die eine konsequente langfristige Anti-Repressions-Arbeit leisten, wie zum Beispiel das Anarchist Black Cross (ABC). Das ABC ist ein internationales Netzwerk von anarchistischen Gruppen, die sich seit nunmehr über einem Jahrhundert für die praktische Solidarität mit Gefangenen engagieren.
Wir können auf verschiedenen Ebenen gegen die Repression vorgehen. Wir können das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer Sicherheitskultur (security culture) erweitern und auf die verschiedenen Taktiken der Repression aufmerksam machen, um auf die unvermeidliche Reaktion des Staates auf unsere Bemühungen eine bessere Welt zu schaffen vorzubereiten. Wir können auch materielle Ressourcen aufbauen – Geld für Anwalts- oder Reisekosten sammeln und Gefangene während ihrer Haft und nach der Entlassung zu unterstützen. Dies kann die Organisation von Fundraising-Veranstaltungen oder das Spenden sammeln auf anderen Wegen bedeuten. Am wichtigsten ist es, den Zielen von Unterdrückung und denen, die sie unterstützen, emotionale Unterstützung und Fürsorge zukommen zu lassen.
Abschießend können wir Informationen über Gerichtsverfahren und Gefangene sowie die Möglichkeiten zur Unterstützung in verschiedenen Medienkanälen wie Websites, Broschüren, Podcasts, Büchern, Vorträgen, sozialen Netzwerken (virtuell und real) verbreiten. Das Zine von verschiedenen europäischen ABC Gruppen beispielsweise stellt die Grundlagen der Organisation einer ABC Gruppe vor.
Wir müssen unsere Anstrengungen in der Unterstützung bestimmter Gefangener als Teil eines viel größeren Kampfes gegen Gefängnisse selbst verstehen. Wenn wir bereits solidarisch mit Gefangenen organisiert sind, werden anarchistische Gefangene in einer sehr viel besseren Position sein. Das bedeutet, Gefangenenorganisationen zu unterstützen, Lesestoff und Ressourcen an die Gefangen zu schicken, außerhalb der Gefängnismauern solidarisch mit Revolten zu sein und die Verbreitung eines öffentlichen Diskurs, der klarmacht was wir alle bei der Dekonstruktion des Gefängnis-Industrie-Komplex (prison-industrial.complex) gewinnen können.
Von einer Woche der Solidarität bis zur Abschaffung der Knäste
Anarchist*innen kämpfen an vorderster Front des Kampfes gegen die Gefängnisgesellschaft neben armen Menschen, People of Color, indigenen Menschen und allen anderen, die vom Gefängnissystem weltweit ins Visier genommen werden.
Die sechste jährliche Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen ist eine der vielen Möglichkeiten, all die verschiedenen Kämpfe zu verbinden, um ein Beispiel zu geben, wie langfristige koordinierte Anti-Repressions-Arbeit aussehen könnte. Das Startdatum der Woche ist der Jahrestag der Hinrichtung von Sacco und Vanzetti, zwei italienisch-amerikanischen Anarchisten, im Jahre 1927. Es gab nur sehr wenige Beweise von Seiten des Staates und so wurden die beiden für ihre starke anarchistische Überzeugung hingerichtet.
Anarchist*innen sind nicht immer die Hauptziele des Staates, oftmals werden Menschen mit afrikanischer Herkunft, Migrant*innen, Muslime, und andere ethnische Gruppen Opfer der kolonialen Gewalt. Nichtsdestotrotz sind wir fast immer auf der Liste der Ziele, da unsere Werte und Handlungen die Vorherrschaft des Staates bedrohen. Gefängnis ist der Kleber, der Kapitalismus, Patriachat und Rassismus zusammenhält. Wenn wir uns für eine Gesellschaft einsetzen, die auf Kooperation, gegenseitiger Hilfe, Freiheit und Gleichheit basiert, geraten wir unweigerlich in Konflikt mit der Polizei und dem Gefängnissystem. Lasst uns eine breite Bewegung dagegen aufbauen!
Solange es Gefängnisse gibt, werden die mutigsten, sensibelsten und wunderbarsten unter uns dort landen, und die mutigsten, sensibelsten und wunderbarsten Teile vom Rest von uns werden unerreichbar für uns sein. Jede*r von uns kann zum*zur Gefangenen werden. Keiner ist wirklich frei, bis nicht alle von uns frei sind.
[1] Frederick Douglass: ehemaliger Sklave, späterer Abolitionist und Schriftsteller und einer der einflussreichsten Aktivisten in der amerikanischen Geschichte
[2] Ed Mead: Mitglied der George Jackson Brigade und Männer gegen Sexismus, Langzeit-Häftling und Schwulenrechtler (gay liberationist)
Nr. 2. / 1000 Exemplare / Drei Ausgaben im Jahr / Juli 2018 / Gratis
Aquí y Ahora (Hier und jetzt)
Anarchistische Zeitung aus den Vierteln Aluche und Carabanchel
Zusammenfassung
Die Arbeit tötet 2
Gegen die Spekulation mit Immobilien 3
Technologie, Soziale Kontrolle und zwischenmenschliche Beziehungen 5
Wer beschützt uns vor der Polizei? 6
Anhang: Selbstverwaltung 7
Kurznachrichten, Aufrufe, Empfehlungen, Projekte im Viertel
feste Verteilstellen: Local Anarquista Motín (Anarchistisches Lokal), Ateneo Libertario de Carabanchel Latina (Libertärer Kulturverein) , Casa Autogestinada del Bario Aluche (Selbstverwaltetes Haus) , Centro Social Okupado Anarquista La Gatonera, (besetztes Soziales Anarchistisches Zentrum), Espacio Social Liberado Autogestionado EKO (Befreiter Selbstverwalteter Sozialraum EKO)
Andere Verteilstellen: In den Metros von Aluche, Carabanchel, Oporto, Carpetena und Vista Alegre. In Kulturzentren, Bibliotheken und an anderen öffentlichen Orten.
Wenn ihr euch an der Verteiligung beteiligen oder Beiträge beisteuern wollt, für Anregungen und um in den Kontakt zu treten, meldet euch bei: aqui_y_ahora@riseup.net.
Werft diese Zeitung nicht weg. Wenn ihr fertig seit mit lesen und sie nicht behalten wollt, lasst sie irgendow sichtbar liegen, damit sie mitgenommen werden kann.
Die Initiative “Toma La Calle- Nehmt euch die Straße” -verschiedene Stellen zur Verbreitung anarchistischer Propaganda in verschiedenen Vierteln Madrids- wird auch im Juli fortgesetzt: Vallekas, Tetuán, Carabanchel und Moratalaz. Im August wird es eine Pause geben, im September geht es dann aber weiter.
Alle Samstag im Juli, ab 20.00 Uhr.
Carabanchel, 7. Juli, 20 Uhr, . Plaza de Oporto. <M> Oporto
Moratalaz 14. Juli, 20 Uhr, Plaza del Encuentro. <M> Artilleros
Vallekas 21. Juli. 20 Uhr, Kreuzung von Esquina Monte Igueldo und Peña Gorbea. <M> Puente de Vallekas
Tetuán 28. Juli, 20 Uhr, Plaza de las Palomas. <M> Estrecho
Aus dem Aufruf zu dieser Aktionsreihe „Im Zeiter der Netzanbindung, wo dank des technischen Fortschritts alles zunehmend miteinander in Verbindung stehen muss, erkennen wir, dass die einzigen Dinge, die immer weniger miteinander verbunden sind, der Umgang und die Beziehungen miteinander sind, die sich auf der Straße ergeben.“
Im Mai 1937 errichtete das Proletariat in Barcelona und in verschiedenen Städten Kataloniens Barrikaden, mit denen es seine Feindseligkeit gegenüber den republikanischen Staat und all seinen Repräsentant*innen ausdrückte. Die Revolution spielte in diesem Streit ihre letzte Karte aus und wurde besiegt. Die Konterrevolution triumphierte, indem sie dem unbeugsamen Proletariat den letzten Schlag versetzte. Der republikanische Staat liquidierte diese Revolte und damit die Aussicht auf eine soziale Veränderung. Die Tscheka, die Morde, die Folterungen und das Verschwinden der Revolutionäre, die von der „Regierung der Volksfront „verwaltet wurden, waren seitdem an der Tagesordnung.
Für das vorliegende Werk wurden sechs Texte ausgewählt, die dazu beitragen, die Ereignisse in der ersten Maiwoche 1937 zu verstehen und zu vertiefen. Die meisten Autor*innen der Texte waren an diesen Ereignissen beteiligt und und können eine ganz andere Situation belegen als die, die uns als offizielle Geschichte erzählt wird.
Weit davon entfernt, uns einen einfachen Krieg zwischen Faschist*innen und Antifaschist*innen, zwischen Franco und Republikaner*innen darzustellen, zeigen sie uns einige Kämpfer*innen, die auf die Barrikaden gingen, um eine Revolution zu verteidigen, die sich nicht nur gegen den Faschismus, sondern auch gegen die Republik richtete.
Hier klicken, um mehr auf dem spanischsprachigen Blog von Reapropiación Ediciones zu lesen.
Der Monat Mai endete mit Angriffen auf verschiedene Immobilienfirmen in mehreren Stadtvierteln von Madrid. Das Ziel ist, diese kapitalistischen Unternehmen zu treffen, die Teil der Spekulations-Verflechtungen des Kapitalismus und des Staates sind. In der letzten Zeit erleben wir eine Doppelstrategie von Entschärfen und Wiedergewinnung: Verschärfung von Gesetzen zur Verfolgung von Besetzungen und einen Anstieg der Räumungen, parallel dazu laufend, das Bemühen um eine Unterwerfung auf dem Verhandlungsweg und mögliche Legalisierung dieser Räume. Diese Wiederherstellungsversuche zielen darauf ab, die direkte Aktion und die Infragestellung des Privateigentums, auf dem die Besetzungen beruhen, als Waffe des Kampfes und des Angriffs auf die Logik der Macht, zu unterminieren.
Der Angriff ist unkompliziert und gleichzeitig notwendig. Sabotage und Aktionen haben das Wort und die Propaganda, als Waffen der Anarchist*innen im Kampf gegen alle Formen von Autorität und Ausbeutung, immer begleitet. Gegen die Gentrifizierungsprozesse der Viertel, ihre soziale Kontrolle, ihre Videoüberwachung und ihre Militarisierung der Straßen. Gegen ihre repressiven Schläge, die Zerstörung der Erde, die alltägliche Entfremdung am Arbeitsplatz sowie an Studienorten. Gegen die herrschende Logik dieses verfaulten System, ihre Sprachen und Konzepte, führen wir keinen Dialog. Aktion und Kampf, frei von jeglicher Vermittlung mit dem Staat, sind der einzige Weg.
Deshalb bekennen wir uns u.a. dazu, Fenster von Immobilienfirmen in Vallekas, Tetouan, Carabanchel und mehreren Innenstadtvierteln, mit Hämmern eingeschlagen zu habe.
Dieses Mal haben wir bloß ein paar Schreiben von Immobilienagenturen ausgewählt, die aber genauso auf unserer Liste der Schuldigen stehen, wie die Polizei.
Ihre fortwährenden Schläge, Belästigungen, Zwangs-Räumungen, Überheblichkeiten, Razzien,… ihr Dasein, werden nicht ungestraft bleiben. Ebenso vergessen wir auch nicht jene Elendsverwalter*innen, die die Stadträt*innen sind. Wir begrüßen mit Kompliz*innen- Lachen den nächtlichen Besuch der Räumlichkeiten von Marea Atlántica in A Coruña
Vallekas. 5 . Mai Kreuzung zwischen Monte Igueldo und Peña Gorbea. <M> Puente de Vallekas
Moratalaz. 12. Mai. Plaza del Encuentro. <M> Artilleros
Carabanchel. 19. Mai. Plaza de Oporto. <M> Oporto
Tetuán. 26. Mai. Plaza de las Palomas. <M> Estrecho
Wöchentlich versorgen verschiedenen “Posten der Propaganda und Verteilung” gratis mit anarchistischen Materialien (Pamphlete, Fanzine, Zeitungen, Zeitschriften…)
An allen Samstagen im Mai, um 12 Uhr, jeweils in einem anderen Viertel. Nehmen wir uns die Straße zurück.
Aus dem Aufruf zu dieser Aktionsreihe „Im Zeiter der Netzanbindung, wo dank des technischen Fortschritts alles zunehmend miteinander in Verbindung stehen muss, erkennen wir, dass die einzigen Dinge, die immer weniger miteinander verbunden sind, der Umgang und die Beziehungen miteinander sind, die sich auf der Straße ergeben.“
“Die Verbreitung anarchistischer Ideen auf der Straße, von Material und Propaganda, ist ein Treffpunkt, an dem Ideen ausgetauscht werden können. Es ist etwas, das wir verloren und dass wir uns zurückholen müssen. Materialien politischer Parteien, Gewerkschaften, Nachbarschaftsvereinigungen, Bürgergruppen, autoritärer Organisationen usw. sind fehl am Platz.”
Am 6. April feiern wir, vom anarchistischen Verlag Abordaxe, die Ankunft des Frühlings mit einem Anarch*-Konzert. Dieses ist eine der verschiedenen Veranstaltungen, um Geld für neue Projekte unsere Verlages zu sammeln. And diesem musikalischen Tag werden TAIGA DUKHA (Crust aus Vigo), KALI A.K.A. LA NEGRA (RAP aus Lugo) und VERBENA VELUTINA (Punk aus Compostela) auftreten. Am Ende bietet das Frühlingsfest eine offene FOLIADA. Das Konzert findet im selbstverwalteten Freiraum CSA DO SAR in der (Rúa Curros Enríquez nº28) ab 19:30 Uhr statt
Versammlung am 13. März in Lissabon, anlässlich der Repression im Spanischen Staat.
Am 13. März versammelten sich ca. 30 Leute vor der Spanischen Botschaft in Lissabon um gegen die Repression zu protestieren, die im Spanischen Staat ausgeübt wird und aus Solidarität mit allen, aufgrund der Wahrnehmung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung, Verhafteten und Verfolgten. Auf dem vor der Botschaft angebrachte Transparent war zu lesen: Gegen eure Repression, gegen eure Demokratie, wir sind unregierbar” Über ein Megaphon ertönte kämpferische Musik und anti-autoritäre Parolen und informative Flyer, mit dem folgenden Text, wurden verteilt:
Gegen Repression, Solidarität und Aufstand!
In den letzten Wochen hat der Spanische Staat wieder einmal seinen grundsätzlich repressiven und faschistischen Charakter gezeigt. Mehrere Musiker*innen wurden wegen Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung des Terrorismus zu Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt. Andere wiederum, wurden aufgrund von Beiträgen in einigen “Sozialen” Netzwerken angeklagt und verurteilt. Zudem hat es die Zensur einer Ausstellung zu politischen Gefangenen auf der größten Kunstausstellung in Madrid gegeben.
Seit der Verkündigung des Knebelgesetzes “Ley Mordaza”im Jahre 2013 (Einführung im Juli 2015), befindet sich der Spanische Staat im unerklärten Ausnahmezustand, wo bereits die bloße kritische Meinungsäußerung gegen das Regime zu schweren Strafen führt. In einer Zeit, in der soziale Bewegungen und Graswurzelbewegungen starken Zulauf erhalten haben, soll in der Gesellschaft ein Klima der Angst erzeugt werden, Durch die Spanische Nationalpolizei wurde sogar ein Netzwerk mit dem Namen “Stoppt Radikalismus” geschaffen, das im im besten Stile eines totalitären Staates eintsprechend, zur willkürlichen Denunzation von irgendwelchen Leuten aus ideologischen Gründen ermutigt.
Seit der Einführung der Demokratie war dieser Ausnahmezustand bereits Alltagssituation in Regionen, wie das Baskenland, wo, im Zusammenhang mit einem historischen Konflikt, der Übergang zur Demokratie, niemals die Forsetzung eines zentralisierten, imperialistischen und stark repressiven Staatsprojekt verschleiert hat.
Dieser Trend des Anstiegs und Normalisierung der Repression, betrifft nicht nur auschließlich den Spanischen Staat. In Frankreich wurde, der durch die Angriffe des Jahres 2015 begründete Ausnahmezustand,durch die neuen Anti-Terror-Gesetzte der Regierung Macrons, zu einem Dauerzustand.
Die Verfolgung, von der gewöhnlich Minderheiten politischer Dissident*innen, wie Anarchist*innen, Separatist*innen oder jede andere Art von Militanten oder sozialer Aktivistinnen betroffen waren, wird für alle zur Regel, die es wagen, eine Denkweise öffentlich zugänglich zu machen, die die Grundlagen des kapitalistische Systems in Frage stellt, ihre repressiven Strukturen beklagt und es riskiert, neue Formen der sozialen Organisierung einzubringen.
Diese Situation belegt, dass diese Demokratie (über die so viele Verteitiger*Innen der Freiheit reden), und Dikatur, als wechselnde Methode, ein System der Herrschaft (Kapitalismus) aufrechtzuerhalten, zwei Seiten derselben Medaille sind, dessen eigentlichers Ziel es ist, sich selbst zu vervielfältigen.
Gegen eure Polizei, eure Richter*innen, eure Medien. Wir werden immer unregierbar sein.
Am 14. Dezember 2016 hat die Asamblea Salamanca Antinuclear eine Versammlung gegen die Uranmine einberufen, die Berkely in Retortillo geplant hat. Zur bisher größten Kundgebung kamen mehrere hundert Menschen zusammen. Was im Prinzip eine gemeldete Versammlung war, entwickelte sich zu einer spontanen Demonstration durch die Straßen der Stadt.
Fünf Aktivist*innen der Asamblea Salamanca Antinuclear wurden für diese Aktion mit jeweils € 600 Geldstrafe belangt, weil sie EinwohnerInnen von Salamanca über die Schädlichkeit dieses atomaren Projekts für die Gesundheit, Ökonomie und Gesellschaft informiert haben. Das sind die repressiven Strategien, die gegen Umweltaktivist*innen genutzt werden, um sie in ihrem Kampf zum Schweigen zu bringen. Am 6. Februar haben wir um 11.30 Uhr vor dem Gerichten von Salamanca zu einer Kundgebung aufgerufen, um die für die Ausübung ihres Demonstrationsrechts von Repressalien betroffenen Gefährt*innen zu unterstützen.
Berkeley hat mehr als 2000 Jahrhunderte alte Steineichengefällt und das Ökosystem der Eichenwaldes zerstört, der geschützte Arten beherbergt.
Weder, dass dieses Gebiet sogar Teil des Natura 2000 Netzes ist, noch unzählige rechtliche Gründe gegen die Mine haben Berkely aufhalten können.
Wir kritisieren das frankistische Bergbaugesetz von 1973 und fordern, dass es außer Kraft gesetzt wird. Ein Gesetz, das Bergbauunternehmen gestattet, ihre Projekte, ohne Einschränkung, umzusetzen. Wir sind Zeug*innen zahlreicher Minen, die quer durch Spanien auf den Weg gebracht werden und eine beispiellose Plünderung natürlicher Ressourcen unterstützen.
Die Asamblea Salamanca Antinuclear hat mehrere unterschiedliche Direkte Aktionen durchgeführt, die stets darauf abzielen, die Bevölkerung der Stadt über das radioaktive Projekt zu informieren.
Die Asamblea Salamanca Antinuclear schließt sich dem Aufruf zur Demonstration an, die die Koordinator*innen “Nein zur Mine” für den 24. Feburar in Salamanca geplant haben.
“Schluss machen mit der Gleichgültigkeit. Das Feuer der Revolte brennt. Solidarität mit den den Rebellen von Porto Alegre“ (Text auf dem Transparent)
Nichts kann unseren entschlossenen Schritt, unsere kämpferische Solidarität, unsere Verbundenheit ohne Grenzen aufhalten. Wenn die Erde bebt, sind wir bereit zum Tanz in den Trümmern und auf die feindlichen Angriffe vorbereitet.
Kraft und Solidarität den Gefährt*innen von Porto Alegre
Carlos Palomino wurde nur 16 Jahre. Der Antifaschist wurde am 11. November 2007 in einer U-Bahn in Madrid von dem 24-jährigen faschistischen Berufssoldaten Josué Estébanez de la Hija mit einem Kampfmesser erstochen. Der Mörder war auf dem Weg zu einer Demonstration gegen Migrant*innen der faschistischen Partei Democracia Nacional (DN).
Zehn Jahre ohne Carlos
Zehn Jahre kein Vergessen, kein Vergeben.
Am zehnten Jahrestag der Ermordung von Carlos Palomino wollen wir ihn und allen Opfer des Faschismus würdigen.
Für sie alle versammeln wir uns am 11. November um 18.30 Uhr am an der Macarena-Mauer angebrachten Monolithen, in Erinnerung an diejenigen, die an diesem Ort erschossen wurden.
Jetzt, wo ein erfolgloser Staat versucht, seine letzte Karte zu spielen, um zum Faschismus überzugehen, der als “freundlicher Patriotismus” getarnt ist, haben wir (mehr als je zuvor) keine andere Wahl, als auf die Straßen zu gehen, um für die Freiheit zu kämpfen.
Amotinadxs nº5, monatlicher Newsletter des anarchistischen Lokals Motín vom November, mit Aktivitäten, Nachrichten,Aufrufen usw.Wir nutzen die Gelegenheit, um euch an die neuen Öffnungszeiten zu erinnern: Wir sind von Montag bis Donnerstag von 18.00 bis 21.00 Uhr geöffnet.
Vortrag – Diskussion (in Verantwortung der Libertären StudentInnen -AEL Murcia)
Anarchistische Beiträge zum Kampf gegen den AVE (Hochgeschwindigkeitsbahnnetz Spaniens) in Murcia: Jenseits der Tiefbauarbeiten + Präsentation des Fanzines, mit dem Titel: Glamourös. Gentrifikation und öffentliche Kämpfe gegen die Mauer in Murcia*. (In Verantwortung der Asamblea de Estudiantes Libertaria – Versammlung der Studierenden Murcia)
(*die für die Zugstrecke gebaut wird und Murcia teilen wird)
Samstag, den 25. November 18 Uhr
im Anarchistischen Lokal Motín
c/Matilde Hernández, 47 <M> Oporto
Bulletin des Local Anarquista Motín (auf Spanisch) zum Download
Erste Vorführung, Samstag, den 4. November, um 20 Uhr:
Nada (1974) unter der Regie von Claude Chabrol.
Zusammenfassung: Eine Gruppe, mit dem Namen “Nada”entführt den amerikanischen Botschafter. Bald entstehen Spannungen untereinander, die mit Unstimmigkeiten über die weitere Vorgehensweise zu begründen sind. Die innere Spaltung der Organsiation, sowie die totale Konfusion in den Reihen der Polizei, haben die Folge, dass sich die Gewalt auf beiden Seiten intensiviert…
Die weiteren Filme der Reihe sind:
“Die Teuflischen” von Henri-Georges Clouzot, am 11. November
“In girum imus nocte et consumimur igni” von Guy Debord am 18. November und
“Colegas” von Eloy de la Iglesia am 25. November
Es gibt Popcorn, Tee, Kaffee und vegane Desserts!
Wir erwarten euch im “Lokal Anarquista Motín”, Calle Matilde Hernández, nº 47. U-Bahn: Oporto oder Vista Alegre.
Der folgende Text ist als Flugblatt, zusammen mit dem hier gezeigten Poster sowie Aufklebern, Teil einer offenen Kampagne gegen Nationalismus in all ihren Ausdruckformen. Das Material soll spanienweit verteilt werden. Die Seite ContraMadriz stellt Druckvorlagen im PDF Format zur Verfügung und im Freiraum “Local Anarquista Motín” in Madrid liegt alles, bereits ausgedruckt, zum Abholen bereit.
KEIN STAAT WIRD UNS BEFREIEN
Kein Staat, ob spanisch oder katalanisch, wird uns irgendeine Art von Freiheit geben. Denn jeder Staat hat den Daseinszweck, die Ausgebeuteten zu unterwerfen und die Privilegien der herrschenden Klassen zu garantieren. Der Staat regelt die Ausbeutung durch das Gesetz und kümmert sich darum sicherzustellen, dass die Unterdrückten sich niemals gegen eine Ordnung erheben, die uns auf dem ganzen Planeten ausbeutet, erniedrigt, räumt, betrübt, bestiehlt und ermordet.
Keine Polizei, ob Mossos, Zivil- oder Nationalgarde schützt uns. Sie sind Spezialeinheiten des Staates, die das Privateigentum schützen und sind die Beauftragten für die Unterdrückung und Verfolgung von all denen, die nicht niederknien und sich dafür entscheiden gegen ihre verdorbene Welt zu kämpfen. Es gibt keine gute oder schlechte Polizei, alle repressiven Körper gehorchen einer ganz bestimmten Logik: Aufrechterhaltung der Ordnung. Lasst uns die Handlungen der Polizei bei Generalstreiks, Demonstrationen, Razzien in Vierteln, rassistische Kontrollen, Überwachung von Gefängnissen, bei Zwangsräumungen und Vertreibungen und sogar als Fremdbesatzungsmacht (hier sein an die hohe Zahl zu internationalen Missionen entsandter Polizeikräfte erinnert.) nicht vergessen. Sie gehorchen und dienen ihren Meistern.
Die Demokratie, parlamentarische Institutionen und Politiker*innen kümmern sich nicht um unsere Interessen, sondern nur um ihre eigenen. Um diese sollte sich niemand außer uns selbst kümmtern. Unsere Herrscher zu wählen, sich Mehrheiten / Minderheiten zu unterwerfen, sich im demokratischen Rahmen zu bewegen, lässt uns zu Handlanger*innen unserer eigenen Beherrschung werden und begründet in uns den Geist der Delegation an Professionelle. Wir haben unser Leben in ihre Hände gelegt. Wir vertrauen Politiker*innen, die nur versuchen (wie alle) von unseren Kämpfen und unseren Gefühlen zu profitieren, so lange wir uns unterwerfen oder nach Unterwerfung streben und uns zu einer kriecherischen Masse werden lassen, die sich nach Wahlinteressen und Machkämpfen entsprechend, mobilisieren oder demobilisieren lässt.
Kein Nationalismus oder keine Flagge sollte uns vertreten. Als Unterdrückte und Ausgebeutete sollten wir verstehen, dass wir mehr mit anderen Ausgebeuteten und Unterdrückten gemeinsam haben, als mit Unternehmer*in oder Politiker*innen, die am selben Ort, wie wir geboren sind. Nationalismus und Patriotismus sind Werkzeuge der Macht, mit denen sie die Unterdrückten infizieren und manipulieren und erreichen, dass sie mit vor ihren UnterdrückerInnen von selbst kuschen, um uns mit unseren Klassenfeinden und ihren ständig wechselnden Projekten und Bedürfnissen zu verbinden. Die Zuneigung für die Erde , auf der wir leben oder unsere Sprache wird hergenommen, um die Schaffung neuer Staaten zu rechtfertigen. Dabei wird übersehen, dass Kultur etwas lebendiges sein sollte, in ständiger Evolution und freier Entwicklung zwischen Individuen und Gemeinschaft. Der Staat ist der Tod aller freien Entwicklung, in dem er Grenzen errichtet und die Saat von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit keimen lässt.
Unter dem Kapitalismus, dem Staat und jeder Form von Autorität werden wir niemals frei sein. Lasst uns eine neue Welt auf den Ruinen der autoritären und staatlichen Gesellschaft aufbauen. Wir bauen und kämpfen für Anarchie, als ständiger Kampf gegen alle Formen der Unterdrückung und Ausbeutung, der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung mit unseren Gefährt*innen, egal woher sie kommen.
am letzten Mittwoch, den 5. Juli räumte die Mossos d’ Esquadra das Mas Bestia Squat in Canet de Mar, ohne Räumungsbefehl. Die sechs im Moment der Räumung anwesenen Gefährt*innen, konnten nur einige ihrer persönlichen Gegenstände und ein paar Werkzeuge einzusammeln. Die Räumung kam überraschend, nachdem sie vor Gericht am 26. Juni durch ihren Anwalt Berufung eingelegt hatten, auf die der zuständige Richter des Gerichts N3 von Arenys de Mar zu keiner Zeit einging. Er wurde vermutlich durch die Staatsanwaltschaft zur Räumung aufgefordert, die zu einem Urteil (kein Datum) gehört, das ohne Wissen der BewohnerInnen des Mas Bestia Squa gefällt wurde. An der Räumung waren sieben Transporter der Bereitschaftpolizei Mossos d’Escuadra, die lokale Polizei von Canet de Mar, ein Krankenwagen, der Eingentümer Garcia (früherer Bürgermeister und mafiöser Geschäftsmann) und Gesindel des Gerichts von Arenys de Mar beteiligt.
Aufgrund dieses Geschehens ind wir gezwungen den Ort des Agro-Crust zu änderen. Die Gefährt*innen des CSO Mas Ciurana in Hostalric haben ihre Soldarität ausgedrückt, so dass die Veranstaltung vom 14.-16. Juli dort stattfinden kann. Die Aktivitäten vom 17. und 18. Juli finden im MAS BESTIA SQUAT II / SANT POL DE MAR (Bcn) statt.
Wir erwarten euch alle auf dem Agro-Crust VIII imCSO Mas Ciurana/Hostalric und dem MAS BESTIA SQUAT II!
In der Nacht vom 24. auf den 25. März, haben wir nach Monaten der Vorbereitung das Gelände der Reitereinheit der Nationalen Polizei in Madrid betreten. Wir übersprangen den Zaun und hinterließen einen Brandsatz unter eines ihrer Geländefahrzeuge.
Diese Attacke führten wir gegen den G20 Gipfel aus und wir widmen ihn allen Anarchist*innen im Gefängnis.
es freut uns, erneut einen neuen Tag zur Unterstützung der anarchistischen Buchmesse in Salamanca, am Freitag, den 28. April 201, im CSA (Anarchistisches Soziales Zentrum) Pererra, zu veranstalten.
Wir beginnen um 20:00 mit einem Vortrag über die Müllverbrennungsanlage, gehalten von Leuten aus Gipuzkoa vom dem Kollektiv Gipuzkoa Zutik.
Die öffentliche Debatte über die Gipuzkoa Müllverbrenungsanlage hat seit 29. Mai eine weiterere Stufe erreicht. Nach einer massiven Menschenkette gegen die Anlage, die die sie im Viertel Zubieta bauen wollen, folgte eine neue Aktion. Gipuzkoa Zutik war geboren, die Bewegung, die ein dauerhaftes Camp vor der Provinzregierung organisiert hat. Es wurde zu einem Treffpunkt, um eine große Anzahl von Problemen zu besprechen, die die Bürger*innen von Gipuzko betreffen.
Was als Protest gegen die Abfallpolitik begonnen hatte, wurde von der ersten Versammlung an, in ein eine Kritik der herrschenden Klasse verwandelt.
Im Anschluss folgen drei Auftritte von drei großartigen Bands:
Insane (Yeah, Yeah Punk aus Riolobos) Anklicken zum Hören Punkaldero (JotaStreetPunk aus El Piornal) Anklicken zum Hören Tribu Fyah (Reggae us El Pais Txarro) Anklicken zum Hören
CSA La Perrera C / Vitigudino nº7, (direkt am Plaza del Oeste) -Salamanca
Es gibt vegane Tapas
Freier Eintritt.
Transparent aus Solidarität mit den anarchistischen Gefährtinnen, die in Deutschland seit dem 23. Januar vor Gericht stehen. Sie hängen in Bakaikoa – Valle de Sakana (Navarra), zwischen Gasteiz und Iruña.
Mut und geht voran!
Auf dem Transparent steht: Freiheit für die in Deutschland eingesperrten Anarchist*innen.
Gora ekintza anarkista (Es lebe die anarchistische Aktion).
Am Montag, den 23. Januar beginnt der Prozess gegen die in Barcelona verhaftete und in Köln eingesperrte anarchistischen Gefährtin, der ein Überfall auf eine Bank in Aachen vorgeworfen wird.
Am Samstag den 28. Januar, sprechen wir im Anarchistischen Lokal Motín über ihre Situation und der anderen Gefährtinnen, denen ebenfalls eine Beteiligung an diesen Überfällen vorgeworfen wird. Anschließend wird es den Vortrag geben:
“Anarchismus und Privateigentum. Geschichte des enteignenden Anarchismus”
Am Sonntag, den 18. Dezember 2016 ist eine Gruppe von Personen wieder auf den Platz Tirso de Molina (Madrid) zurückgekehrt.
Während sie wütend und lautstark ihren Wunsch nach Freiheit für die Gefangenen des Hambacher Forstes bekundeten, stoppten zahlreiche Passant*Innen, um sich über den Kampf um den Wald zu informieren, der bis heute, im Auftrag des Unternehmens RWE und unter dem Schutz der Polizei abgeholzt wird.
Nicht nur der Wald und seine Bewohner*Innen sind von den Konsequenzen dieses Unternehmen betroffen, Gefährt*Innen aus aller Welt sind in den Hambacher Forst gekommen, um Widerstand zu leisten. Sie erfahren die ständige Repression durch RWE und Polizei beim Versuch die Abholzungen zu verhindern. Siehe z.B. die Verhaftung der zwei Gefährt*Innen aus Spanien Odei und Siao und aus Deutschland, Maya.
Es kommt zu Gerichtsvefahren und die Wahrscheinlichkeit durch die deutschen Behörden festgenommen und inhaftiert zu werden, erhöht sich in zunehmenden Maße.
Dagegen, fordern wir dazu auf, an alle Gefangenen aus Solidarität mit dem Kampf zu schreiben und die Termine der nächsten Versammlungen zu verbreiten und dort Präsenz zu zeigen.
FÜR DIE BEFREIUNG DER ERDE, VON MENSCH UND TIER! DER KAPITALISMUS, DER STAAT UND SEINE UND SEINE GEWALT WIRD UNS NICHT AUFHALTEN! FREIHEIT FÜR ODEI, SIAO UND MAYA