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Italien: Nave Assillo, neues Squat in Trento

am 3. November erhalten

assilloDAS SCHIFF HAT DEN ANKER GELICHTET. DAS “ASSILLO” IST ZURÜCK

Am 24. Oktober 2015 haben wir ein Gebäude in der San Pio X – Straße in Trento (Italien) besetzt.

Wir brauchen Plätze um anders zu leben und wo wir uns organisieren können. Die Demonstration, dass das nicht nur unsere Bedürfnisse sind, lässt sich durch die sehr vielen Leute nachweisen, die die Erfahrungen der beiden Squats “Assillo” in der Manzoni Street und der “Villa Assillo” in der Mattioli Straße geteilt haben. Diese Plätze, die für Jahre leer stehen gelassen wurden und wieder zu leben begannen, bevor die Polizei kam und uns räumte, indem sie die Dächer zerstörten – weil die Polizei unseren Willen unser eigenes Leben zu schaffen fürchtet.

Wir sind hartnäckig. Wir sehen unser Leidenschaften als echt an, weil wir an ihre Realität glauben. Ohne die Kämpfe, die sie bremst, fährt die Macht über das Leben Millionen von Menschen mit einer Dampfwalze. Jeden Tag prekärer, isolierter, besinnungsloser…

Um für die Kämpfe gemeinsam Pfade zu kreuzen, größer, radikaler zu werden, benötigen wir Plätze von Freiheit und Selbstorganisierung.

Wir sind zurück ins San Pio X gekommen (das Viertel, indem wir besetzten) , weil dieses Gebäude jetzt seit Jahren der Spekulation ausgeliefert, leer steht. Weil wir hier UnterstützerInnen und einige ArbeiterInnen treffen, die nicht mehr ihre Köpfe senken wollen.

Wir haben dieses Gebäude von ITEA (die öffentliche Instituton, die sich um den Sozialen Wohnungsbau kümmert) ausgewählt, weil es ein Sinnbild für die tausenden rundherum leerstehen Wohnungen ist, weil Mietzinsen tagtäglich unverschämter werden, weil viele Leute auf der Straße landen, wenn sie nicht gegen die Räumung kämpfen. Weil die Geschäftsführer übertriebene Löhne einstreichen, werden Mieten für arme Menschen teurer.

Wir segelten los mit diesem Schiff –so wird das Haus im Vietel genannt wird- weil kleine und große Stürme von Repression uns überhaupt kenen Schrecken bereiten. Reglos im Hafen wird unser Leben traurig und die Herrschenden werden fetter. So sind wir hier, an Bord eines Schiffes, bereit die Resignation und Vorurteile anzugreifen. Bereit sein sich selbst gegen eine Stadt entgegen zu werfen, die täglich militarisierter ist, wo sie große und desaströse Projekt planen und wo sie den Armen und Außenseitern Krieg erklären.

Es gibt die Notwendigkeit unser Beziehungen von Hierarchien zu befreien. Die Notwendigkeit unseren Handlungspielraum von Eigentum zu befreien. Die Notwendigkeit für Leidenschaft. Die Notwendigkeit für Utopie. .

Das “Assillo” ist zurück. Alle an Bord!

Die BesetzerInnen

Brasilien: Nachwirkungen auf die 1. Autonome und Feministische Buchmesse in Porto Alegre

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Ursprünglich am  2. November erhalten

Seit dem Beginn der FLIFEA [die 1. Autonome und Feministische Buchmesse in Porto Alegre], erlitten wir machistische und faschistische Verfolgung und Aggressionen. Bedrohungen, Provokationen und feindliche Präsenz konnten die ganze Zeit wahrgenommen werden. Aber was Sonntag Nacht geschah (1. November 2015), verdient besondere Bekanntmachung, um damit auf die staatliche Gewalt hinzweisen, die die institutionelle Frauenfeindlichkeit ausdrückt, die Frauen systematisch verletzt.

Samstag Nacht fand ein künstlerischer Workshop statt, an dem ungefähr zwanzig Frauen teilnahmen. Vermutlich aufgrund von „Ruhestörung“ kam ein Polizeifahrzeug mit zwei Polizisten. Sie filmten und schüchterten die anwesenden Frauen ein, die mit ihnen sprachen. Das erzeugte Schutzreaktionen unter den Frauen, die versuchten wegzugehen und dabei das Geschehen zu filmen. Kurz darauf kamen mehr Fahrzeuge mit mehr Bullen hinzu, die extrem agressiv auftraten und von Anfang an ausgesprochen rassistisch waren. Sie versuchten eine von uns auf gewaltsame Art zurückzuhalten, was eine Serie köperlicher Übergriffe durch die Polizei auslöste. Die Folge waren neun verletzte Frauen, vier davon schwer, die ärztlich behandelt werden mussten.

Viele Aggressionen ereigneten sich gleichzeitig, es gab Bullen, die sogar ihre Waffen zogen – einer von ihnen bedrohte uns mit gezogener Waffe mit den Worten „Ich werde auch verbrennen“ Unter den Bedrohten in dieser Situation warnte eine der Frauen, dass sie schwanger ist. Aber das war für die Bullen nicht relevant. Zwei (männliche) Anwohner, die in der Zeit im Viertel waren, wurden von der Polizei auch mit Schlagstöcken geschlagen. Besonders Frauen mit Mobiltelefonen wurden angegriffen, wobei 2 Handys von den Bullen gestohlen wurden. Einige der Frauen, die versuchten zu fliehen, konnten der Polizeigewalt nicht entkommen. Sie wurden verfolgt und nieder geschlagene und noch am Boden liegend getreten und mit Knüppeln geschlagen. Andere Frauen versuchten sie zu schützen, indem sie ihren Körper als Schutzschilder einsetzten. Diese Szene wiederholte sich und mitten unter Schlägen schafften es die Frauen in die Nähe des nächsten Krankenhauses zu gelangen. Hier zerstreuten sich die Bullen endlich .

Zu keiner Zeit wurden Gefährtinnen zurück gelassen; wir blieben sicher zusammen, um diesen Bericht zu schreiben und um alle Menschen zur Solidarität aufzurufen, die in der Lage waren uns zu diesem Zeitpunkt zu unterstützen.

Die Messe läuft am Montag (2. November 2015) weiter, am selben Platz wo die Angriffe sich ereigneten. Unter Berücksichtigung, dass Frauen sie, ohne über die Vorfälle informiert zu sein, besuchen, müssen wir präsent sein und benötigen jede mögliche Unterstützung. Wir werden den Tag mit einem Gespräch über diese Situation beginnen. Wir benötigen die Anwesenheit so vieler Menschen wie nötig, um die Fortsetzung der Messe am letzten Tage zu gewährleisten. * Das ist, wie Menschen zurückkämpfen. Wir werden nicht ruhig bleiben und wir werden gemeinsam, nicht nur im Streit auf der Straße und im öffentlichen Raum, Widerstand leisten. Wir kämpfen auch gegen ein System, das nicht die Selbstorangisierung von Frauen akzeptiert und sich selbst durch unterwürfige Existenz bedroht fühlt. Dieser Vorfall hat den maximalen Hass aufgedeckt, der Frauenfeindlichkeit zu Grunde liegt. Wir fühlen, dass wir aus Gründen unsere Überlebens mit all dem auseinander setzen müssen. Für alle von uns, die den Krieg dieser Welt gegen Frauen leben. *

Übersetzungshinweis: Der letzte Tag der Veranstaltung, verwandelte sich in einen großen Protestmarsch.

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Helsinki: Lasst uns Fennovoima und seine Unterstützenden stoppen!

srv_ulos_bandisAktivistInnen sind auf der Baustelle von SRV in Kalasatama, Helsinki auf zwei Kräne geklettert und haben dort Transparente entrollt.

Der Baukonzern SRV ist einer der wichtigsten Konstrukteure des Atomkraftwerks von Fennovoima. Er besitzt 1,8% Anteil an Fennovoima und war eine der Gesellschaften, die Fennovoima im August den Rücken gestärkt haben, in dem sie einige ihrer Aktien gekauft haben. SRV fungiert auch als einer der Bauprojektleiter an der Seite des Hauptkonstrukteurs, Titan-2. So scheint es, dass SRV diesen millionenschweren Bauauftrag durch Kauf des Aktienpakets von 1,8 % erhalten hat, für die Fennovoima verzweifelt einen Käufer benötigte.

Das Fennovoima Projekt erhält starke Unterstützung von der Regierung, obwohl die öffentliche Meinung größtenteils gegen das Projekt ist. Fennovoima hat zahlreiche GeschäftspartnerInnen, ohne die es nicht überleben könnte. Deshalb nehmen wir jetzt die Firmen in den Fokus, die investieren oder mit Fennovoima zusammen arbeiten und die versuchen von diesen gefährlichen Projekt zu profitieren. Wir können dieses Projekt durch direkte Aktion stoppen.

Solidarität aus Helsinki für das Pyhäjoki Protest Camp und wo auch immer die Leute gegen den Staat und Kapitalismus kämpfen

Updates:

6:00 – Blockade hat begonnen

10:40 – Der andere Kran ist leer, AktivistInnen wurden in einem Polizeiauto abtransportiert

11:50 – Eine andere Person vom letzten Kran ist inzwischen wieder unten, auch sie wurde in Polizeigewahrsam genommen.

12:30 – Die Polizei bemüht sich den letzten Aktivisten zu überreden vom äußersten Ende des Kran runter zu kommen.

12:55 – Alle AktivistInnen sind verhaftet. Die Blockade ist beendet.

fennovoima.no.com

Athen: Berichterstattung von der Demo zur Verteidigung des Epavli Kouvelou Squats in Maroussi

kouvelou-squat-after-bombing-attack-576x1024Montag Morgen (9. November 2015) wurde um 5:30 Uhr das Epavli Kouvelou Squat von einer Bombe getroffen.

Das Ergebnis des möderischen Angriffs war, dass angrenzende Häuser und Geschäfte schwere materielle Schäden erlitten, während einiger Schaden am Eingang des Squats selbst verursacht wurde.

Was schockiert, ist nicht der durch den Angriff verursachte materielle Schaden, sondern die Tatsache, dasss die Täter die Sprengladung auf offener Straße platzierten und damit das Leben von NachbarInnen und PassantInnen außer acht ließen.

Der Angriff kam nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel; zudem war es nicht der erste gegen den Freiraum ( Brandanschlag am 14. September 2011 , und  Angriff der Goldenen Morgendämmerung am 1. August 2014). Er kam als Reaktion und Einschüchterungsversuch angesichts dynamischer Interventionen durch die BewohnerInnen des Hauses. Die Täter, die dem rechtsextremen Milieu entstammen, haben genau das Haus als Ziel gewählt und getroffen, weil sie diese Interventionen fürchten. Sie fürchten Solidarität mit Flüchtlingen und MigrantInnen, sie fürchten den Widerstand gegen staatliche und Memorandum- Politik, die Kämpfe gegen Unternehmer-Terrorismus und gegen Faschismus. Sie fürchten uns alle, die nicht den Interessen der Bosse dienen, sondern stattdessen mit Würde kämpfen und Selbstorganisation und Solidarität in den Mittelpunkt des Kampfes setzen.

Wir benachteiligen keine Menschen aufgrund von nationaler Herkunft, Rasse und Geschlecht, wir gehen nicht mit den Mächtigen, noch werden wir ihre Lakaien. Daher möchten wir den Neo-Nazi Killern versichern, dass ihre Angriffe uns nicht nur nicht terrorisieren, sondern uns bestätigen, dass unsere Aktionen in die richtige Richtung führen.

Weitere Fotos: Indymedia Athen

Am Montag Abend wurde zu einer Versammlung ab 18 Uhr im besetzten Raum aufgerufen. Ein PA System wurde aufgebaut und der oben stehende Text vorgelesen und auch in der Nachbarschaft verteilt. Um 19:30 begannen wir laut und lebendig durch das Viertel zu ziehen, anschließend bewegten wir uns ins Zentrum von Maroussi und beendeten die Demonstration danach wieder am Squat. Die gerufenen Parolen waren antifaschistisch, antistaatlich und in Solidarität mit Flüchtlingen / MigrantInnen und besetzten Häusern / selbstverwalteten Räumen. Ungefähr 250-300 GefährtInnen verschiedener Athener Stadtviertel nahmen an der Demonstration teil.

Wir stellen noch einmal klar, dass solche Angriffe uns nicht terrorisieren sondern unnachgiebiger werden lassen.

Unsere Kämpfe sind Dynamit, nicht nur in Maroussi sondern Überall
Wir errichten Dämme gegen Faschismus!

Epavli Kouvelou Squat
Dionysou & Solonos St., Maroussi

Quelle: epavli kouvelou

Athen: Starke Explosion am Kouvelou Squat in Maroussi

kouvelou-squatAm 9. November wurde das Epavli Kouvelou Squat in Maroussi (nördlicher Vorort von Athen) an seinem Außentor mit einem kräftigen Sprengsatz angegriffen. Es gab erhebliche Schäden an den angrenzenden Gebäuden. Das Gebiet ist gegenwärtig von den Bullen abgesperrt.

Unmittelbar darauf versammeln sich solidarische Menschen an der Dionysou-, Ecke Chatziantoniou Straße, um in der der Nähe des Squats Präsenz zu zeigen.

Das Feuer verbrennt uns nicht. Das Feuer brennt in uns.

Lang lebe die Anarchie

Das Epavli Kouvelou Squat liegt 5 Minuten Fußweg
von der Maroussi Metro Station entfernt;
Buslinie Α8 (Haltestelle IKA Amaroussiou)

Aktuelle Informationen zu Marco Camenisch

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Aktualisierend zum letzten Update:

Die  „Fachkommission des Ostschweizer Strafvollzugskonkordats“ (FAKO) hat positiv für die Versetzung Marcos in den offenen Vollzug entschieden.

November 2015: Update „Vollzugslockerungen“

In der letzten Oktoberwoche 2015 ist der Bericht der Fachkommission eingetroffen, wo erstaunlicherweise alle Punkte der vom AJV ZH vorgeschlagenen Vollzugslockerungsschritte befürwortet werden. Diese Befürwortung heisst auch, dass vor den Übergängen zu den verschiedenen Lockerungsstufen wie z.B. von den begleiteten zu den unbegleiteten Urlauben oder von den Letzten ins Arbeitsexternat die Fachkommission keine erneute Überprüfung ihrerseits fordert. Das ist insofern positiv, als das die entsprechenden Verzögerungen im Lockerungsverlauf entfallen und derselbe, wenn auch im vorgesehenen Rahmen, „flexibler“ gestaltet werden könnte. Ende letzter Oktoberwoche fand auch eine weitere Anhörung mit dem „Fallverantwortlichen“ statt, in der im Wesentlichen die Versetzung nach Saxerriet im Laufe dieses Monats bestätigt wurde. Infos/News werden weiter folgen.

Marco Libero!

Spanien: Kurzes Update zu den jüngsten repressiven Schlägen

Am 28. Oktober entschied die Spanische Justiz die Dauer der Untersuchungshaft für die GefährtInnen Mónica Caballero and Francisco Solar um zwei weitere Jahre auszuweiten.

Sind dem spanischen Gesetzbuch nach maximal zwei Jahre Haft ohne Prozess möglich, kann der Staat aufgrund „besonderer Gründe“ Verlängerung um 2 Jahre beantragen.

Am selben Tag fand im Morgengrauen in  Barcelona und Manresa eine neue Operation gegen AnarchistInnen statt. Überfälle auf Häuser und Treffpunkte führten zu Verhaftungen von neun Personen. Am 30. Oktober wurden sie dem Obersten Gericht in Madrid zugeführt, das Untersuchungshaft für einen der Verhafteten verhängte, während der Rest entlassen wurde. (sechs wurden nur gegen Kaution erlassen, zwei ohne)

Dem Gefährten in Untersuchungshaft könnt ihr unter folgender Adresse auf Englisch schreiben. Zeigt ihm, dass er nicht allein ist:

Enrique Costoya Allegue
CP Madrid V Soto del Real
Ctra M-609, km 3,5 Módulo 15
28791 Soto del Real (Madrid)

Mónica and Francisco viel Kraft!
Solidarität mit den Verhafteten des 28. Oktobers!

Pyhäjoki, Finnland: Als Erinnerung an Rémi Fraisse wurde wieder einmal die AKW -Baustelle von Fennovoima blockiert

remimemory-1024x768Am 23. Oktober erhalten:

Heute wurden die Arbeiten an der AKW – Baustelle von Fennovoima wieder einmal gestört!
Drei Laster wurden gestoppt, indem zwei Leute an Bord kletterten und ein weiterer, indem sich eine Person an das Fahrzeug kettete. Nach anderthalb Stunden schaffte die Polizei drei Leute in Gewahrsam zu nehmen.

Mit dieser Direkten Aktion wollten wir den Bau dieses widerlichen, blödsinnigen Projekt unterbrechen, aber auch an  Rémi Fraisse  erinnern, einem 21 Jahre alten Aktivisten, der in Testet, Frankreich vor einem Jahr von der Polizei ermordet wurde. Damals protestierten Tausende gegen ein Staudaumprojekt sowie die Repression gegen die ZAD, eine Besetzung aus Widerstand gegen ein Flughafen-Megaprojekt in Nantes.

Lasst uns überall die Zerstörung der Natur und sämtlichen Lebens im Namen des Kapitalismus beenden!

Multiple Schläge anarchistischer Sabotage und Angriffe in verschiedenen Städten – Juni bis September 2015

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LETZTE DIREKTE AKTIONEN IN ITALIEN

2. September; MODENA – Anonyme bekennen: „2. September, via Saliceta – Einige Kabel eines Masten von Windphone in Brand gesetzt. Lasst uns die Infrastruktur sabotieren, die mit den Bullenkontrollen kollaborieren. Freiheit für Pippo, Tommy und Andrea, die wegen Brandstiftung der Wohnung eines Faschisten angeklagt sind. Solidarität mit den GenossInnen, gegen die im Trentino und in Sardinien besondere Überwachungsmassnahmen gefordert wurden. Feuer den Zahnrädern der gebräuchlichen Repression.

31. August, PISA – Ein 28 jähriger Typ schmiss einen Molli an den Eingang eines Gebäudes, wo früher das Hauptquartier der Lega Nord (fremdenfeindliche Partei) war. Er wurde dank kollaborierenden AugenzeugInnen der Tat von den Carabinieri (paramilitärische Polizei) verhaftet. Er erklärte, er habe als Anarchist die faschistische Partei Lega Nord angegriffen. Er wird nun im Gefängnis von Pisa festgehalten.

19. August, CREMONA – Ein Telefonmast angezündet und vor Ort folgende Schrift gesprayt: „Rache für Emilio“. Emilio ist ein Genosse aus Cremona, der nach einem Kampf mit den Nazis von Casa Pound ins Koma fiel und sich nun langsam erholt. Die Leute des kommunistischen Sozialzentrums CSA Dordoni, wo Emilio dabei ist, distanzierten sich sofort von der Aktion und erklärten: „Antifaschismus ist eine ernsthafte Sache, die wir dringend angehen müssen. Einen Telefonmasten in Brand setzen geht nicht in diese Richtung.“. In derselben Nacht geht auch das Auto von Gianluca Galli, Boss von Casa Pound Cremona, in Flammen auf und wird total zerstört.

29. Juli, PARMA – In der Nacht wird die TAV (Hochgeschwindigkeitszug) Eisenbahn zwischen Bologna und Mailand von einer Sabotage getroffen. Etwa um 4h wurden die Kabel in den Kanalschächten zwischen Fidenza und Fontanellato in Brand gesetzt, was Verkehrsbehinderungen verursachte. Keine Bekennung.

Juli, GENUA – Ein Telekommunikationsmast wurde in einem Dorf nahe Genua in Brand gesetzt, am 13. Juli wurde ein anonymes BekennerInnenschreiben (GEGEN DIE TECHNOLOGISCHE DIKTATUR,//de-contrainfo.espiv.net/2015/08/05/italien-genua-sabotage-gegen-die-technologische-diktatur/) veröffentlicht.

11. Juli, MODENA – Anonyme Bekennung: „11. Juli – Kabinen und Kabel eines Telefonmasts gegen die Repression und telematische Kontrolle in Brand gesetzt. Von Baltimore bis Frankfurt, von Mailand bis Cremona ist es der Staat, der verwüstet und plündert. Rache für Emilio! Ciao Soledad“. Der Mast wurde vom Feuer dermassen beschädigt, dass er umgesägt und fortgeschafft werden musste.

10. Juli, PADOVA – 15 mit GVO (d.Tip.: gentechnisch veränderter Organismus)-Tierfutter beladene Laster des Unternehmens Mangimi Veronesi werden in Brand gesetzt und vollständig zerstört. Unter den Lastwagen wurden Brandflaschen gefunden und folgende Schrift wurde hinterlassen: „Keine GVO, keine Landwirtschaft“. Das Coordinamento Zero OGM (Koordinierung Null GVO), das seit 2014 gegen den Einsatz von GVOs dieses Unternehmen eine Kampagne führt, hat sich sofort von der Aktion distanziert.

6. Juli, UNDINE – Die lokalen Büros der faschistischen Gruppe Casa Pound werden eingefärbt und mit Botschaften wie „Ihr werdet brennen“, „Dreckige Faschisten“, usw. vollgesprayt

24. Juni, FLORENZ – Anonyme Bekennung: „Florenz, in der Nacht vom 24. auf den 25. Juni haben wir einen FIAT 500 des Carsharing-Angebots von ENI (d.Üb.: it. Erdöl- und Energiemulti), Frecciarossa (d.Üb.: it. Hochgeschwindigkeitszüge) und Vodafone in via Bisarno angezündet. Solidarität mit den gefangenen AnarchistInnen.“

Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Sept. 2015 aus 325 (eng.)

Athen: Update zum Kampf von Evi Statiri

cageGemäß unserer letzten Information, setzte Evi Statiri ihren Hungerstreik am 2. Oktober 2015 aus, als die zuständige Staatsanwaltschaft entschieden hat, ihr eine bedingte Entlassung aus der Sicherheitsverwahrung zu gewähren.

In der nächsten Zeit soll sie einen Antrag auf Aufhebung der restriktiven Bedingungen einreichen, die ihr auferlegt wurden. Diese beinhalten: Verbot das Land zu verlassen, Verpflichtung sich dreimal im Monat auf der nächsten Polizeidienststelle zu melden, Verbot jeglicher Kommunikatiom mit ihrem Ehemann (inhaftiertes CCF Mitglied Gerasimos Tsakalos) sowie ihn und jeden andern / jede andere ihrer Mitangeklagten zu treffen, die Pflicht nur in dem Haus zu wohnen, das sie zum ständigen Wohnsitz erklärt hat; und das Verbot sich außerhalb eines Umkreises von einem Kilometer ihres Hauses zu bewegen.

[Schweiz] 28. September 2015: 7. Update Nichtfreilassung Marco Camenisch

th1Nach dem x-ten Wechsel des „Fallverantwortlichen“ fand im Rahmen der „Vollzugskoordinationssitzung III“ am 27. Juli 2015 die Anhörung des Unterzeichnenden statt. Anwesend waren: der „Fallverantwortliche“ und eine Protokollführerin vom Amt für Justizvollzug (AJV) ZH; der Sozialarbeiter, seine Praktikantin und die Vollzugsverantwortliche (in etwa Vizedirektorin) vom Knast Bostadel; mein Anwalt. Ich nahm teil, weil meine Voraussetzungen, bzw. Vorschläge zu realen „Öffnungsschritten“ abgesehen von den irren „ROS-Empfehlungen“ des forensisch-psychiatrischen Dienstes des AJV soweit erfüllt schienen. Tatsächlich hatte das AJV den „halboffenen“ Knast Saxerriet im Kanton Sankt Gallen angefragt, ob man mich für „Vollzugsöffnungen“ aufnehmen wolle und mir wurde die Kopie der ± positiven Antwort vom Saxerriet präsentiert.

Substantieller Vorbehalt vom Saxerriet war die noch nicht stattgefundene Konsultation der „Fachkommission des Ostschweizer Strafvollzugskonkordats“ (FAKO). Es gibt in der CH deren vier bzw. eine für jedes der vier Strafvollzugskonkordate, die jeweils einige territorial zusammenhängende Kantone der CH vereinen. Die „FAKOs“ wurden in den letzten Jahrzehnten im Zuge der massiven Justiz- und Justizvollzugsverschärfungen eingeführt und sind aus KnastdirektorInnen, StaatsanwältInnen, PsychiaterInnen, PsychologInnen usw. zusammengesetzt. Sie tagen periodisch zur Beurteilung der von den AJVs vorgesehenen „Vollzugsöffnungen“ und „bedingten Entlassungen“ für Gefangene mit dem Stigma der „Gemeingefährlichkeit“ und geben dann ihre „Empfehlungen“ heraus, die oft und gerne negativ ausfallen und, obwohl nicht verbindlich, von den AJVs meistens befolgt werden.

Besagte FAKO sollte Anfang Oktober 2015 tagen um dann vielleicht schon im selben Monat ihre „Empfehlungen“ mitzuteilen.

Mit Schreiben vom 24. August ersucht das AJV-ZH nun die FAKO um

„…Stellungnahme zur Frage, ob beim obengenannten Insassen die anlässlich der Vollzugskoordinationssitzung III vom 27. Juli 2015 in Aussicht genommenen Vollzugsöffnungen

♦ Versetzung in die geschlossene Übergangsabteilung der Strafanstalt Saxerriet

♦ Übertritt auf die offene Abteilung der Strafanstalt Saxerriet

♦ Aus der offenen Abteilung der Strafanstalt Saxerriet:
– mehrere begleitete Beziehungsurlaube
– unbegleitete Beziehungsurlaube

♦ Arbeitsexternat

♦ Wohn- und Arbeitsexternat

♦ Bedingte Entlassung (1. Quartal 2018) (!!!)

aus ihrer Sicht unter dem Aspekt der Gemeingefährlichkeit vertretbar sind.

Dabei sind die begleiteten und unbegleiteten Beziehungsurlaube an die nachstehenden Auflagen zu knüpfen:

♦ Vorgängige Einreichung und Einhaltung eines detaillierten Urlaubsprogramms;

♦ Ständige Begleitung durch Personal der Strafanstalt Saxerriet (begleitete Beziehungsurlaube);

♦ Verfassen eines Urlaubsberichts durch Marco Camenisch;

♦ Drogen- und Alkoholkonsumverbot (inkl. Cannabis), dessen Einhaltung von der Strafanstalt
Saxerriet mittels geeigneter Kontrollen zu überprüfen ist;

♦ Einhaltung eines Waffenerwerbs-, Waffenbesitz-, Waffentrag- und Waffenmitführverbots (sic!!!)

Während der Probezeit nach der bedingten Entlassung aus dem Strafvollzug ist die Anordnung von Bewährungshilfe sowie folgender Weisungen beabsichtigt:

♦ Drogenkonsumverbot (inkl. Cannabis), dessen Einhaltung von der Bewährungshilfe des Straf-
und Massnahmevollzugs 3 mittels geeigneter Kontrollen zu überprüfen ist;

♦ Teilnahme an regelmässigen Gesprächen mit der Bewährungshilfe des Straf- und
Massnahmevollzugs 3;

♦ Einhaltung eines Waffenerwerbs-, Waffenbesitz-, Waffentrag- und Waffenmitführverbots (!!!)

…“

Man bemerke die inakzeptable Absicht einer bedingten Entlassung von lächerlichen 4 Monaten mit einer unbestimmten „Probezeit“ mit „Weisungen“, die bis drei Jahre lang verfügt werden kann. Somit laufe ich Gefahr, nach dem Strafende weitere 2 Jahre und 8 Monate unter solchen „Weisungen“ leben zu müssen und im Falle einer „Nichteinhaltung“ jederzeit erneut verhaftet zu werden, um die letzten vier Monate im Knast abzusitzen. Gegen eine bedingte „Freilassung“ gibt es keine Rechtsmittel aber vielleicht gegen Probezeiten und Weisungen. Möglicherweise muss ich nun meine Zustimmung für „Vollzugsöffnungen“ zurückziehen oder dann, im Falle einer „bedingten Freilassung“ 4 Monate vor Strafende, die beiden ersten „Weisungen“ (Cannabisverbot…, „regelmässige Gespräche mit…“) unverzüglich „nicht befolgen“ um diese letzten 4 Monate bzw. die gesamte Strafe abzusitzen, worauf keine „Probezeit“ mit den entsprechenden Schikanen und Tänzchen („Weisungen“) mehr möglich wäre.

Sicher ist also zur Zeit nur: eine evtl. Versetzung nach Saxerriet könnte an einem unbestimmten Zeitpunkt erst nach der „Antwort“ der FAKO erfolgen; der „Fallverantwortliche“ hat nichts von den widerlichen „ROS-Empfehlungen“ angedeutet; für evtl. Beziehungsurlaube hat er eine Adressliste zur (nicht näher definierten) polizeilichen Überprüfung angefordert.

Dies, und wenn im Protokoll der Sitzung unter dem Titel „Legalprognose/ Risikoeinschätzung“ einerseits „Es bestehen keine Anzeichen für erneute Delinquenz (im Sinne der Anlassdelikte) während der anstehenden Vollzugsöffnungen“ steht, andererseits unter dem Untertitel „Zukunftsperspektiven/Zielsetzungen/Massnahmen“ jedoch vage von einem „Monitoring deliktassoziierter Tätigkeiten während den anstehenden Vollzugsöffnungen“ die Rede ist, lässt erahnen, dass sie die „ROS-Empfehlungen“ am liebsten wieder durchs Fenster rein holen möchten.

marco camenisch, 28.09.2015, Knast Bostadel, Menzingen, CH

Athen: Evi Statiri wird aus dem Gefängnis entlassen werden!

Gef(a)ngene auf die Straße!

Gemäß einer Aktualisierung, die wir von den ‘Angehörigen – Freunden von Gefangenen und strafrechtlich verfolgten KämpferInnen’ erhalten haben, wird Evi Statiri (zur Zeit hospitalisiert) bald aus dem Gefängnis entlassen, allerdings unter strengsten restriktiven Bedingungen. Weitere Infos sobald bekannt.

Piräus: Evi Statiri, seit 14.9. im Hungerstreik wurde ins Krankenhaus überstellt

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Anarchistische Versammlung aus Solidarität mit Evi Statiri, die seit 14. September im Hungerstreik gegen Angst und Ungerechtigkeit ist: Mittwoch , 30. September , um 18:00 vor dem Allgemeinen Landeskrankenhaus von Nikaia in Piräus. —Solidaritätsversammlung für Evi Statiri (in Athen).

Evi Statiri erlitt am frühen Sonntagmorgen, den 27 September 2015, am 14. Tag ihres Hungerstreik mehrere Hypolglykämien und zeigte Symptome wie starke Blässe, Orhtostatische Hypotonie und Tachykardie bei Belastung.

Zusätzlich klagte sie über Unwohlsein, Herzklopfen bei der kleinsten Anstrengung und beim Stehen, und Kälteunvertäglichkeit, begleitet von häufigem Schüttelfrost. Am selben Tag wurde sie notfallmäßig vom Koridallos Gefängnis ins Allgemeine Landeskrankenhaus von Nikkaia in Piräus überstellt. Sie hat 11 Prozent ihres ursprünglichen Gewichts verloren.

Evi Statiri wartet jetzt auf Anwort vom Justizrat, auf ihren vor drei Wochen eingereichten Antrag auf Entlassung.

Mexiko: Dritte und letzte Botschaft

Die erste Phase ist beendet, der Krieg geht weiter: Die Rebellion und die Erinnerung unserer Dörfer und unserer Stadtviertel haben gesiegt!

„Nichts hat sich verändert. Wir haben gegen die Verstörtheit dieser Wirklichkeit, dieser Welt, der unsere freien Geister nicht angehören, wenig bewirkt. Wenn sich nichts verändert hat, so vielleicht wegen zu geringen Einsatzes, Muts und Überzeugung. Für viele scheint es ein Spiel zu sein… aber für viele andere ist es ernst und Sache ist, hier: wie weit ist man wirklich bereit zu gehen? Kampf erfordert Einsatz, Hingabe, Disziplin, was für den individuellen wie für den kollektiven Freiheitskampf gleichermassen gilt. Wo schlecht ist, dass Viele diese Praktiken missverstehen und Einsatz mit Langeweile, Hingabe mit Märtyrertum, Disziplin mit Autoritarismus verwechseln. Der Kampf benötigt keine verbitterten Leute, die bereit sind für die Sache zu sterben ohne kämpfend zu leben, ohne leidenschaftlich zu leben… aber er benötigt auch keine vorübergehende Spielereien, Moden, Handlungen ohne Hintergrund. Kampf erfordert Einsatz und Verantwortlichkeit, vor allem individuellen Einsatz. Wir benötigen die Verwirklichung vieler Träume und Utopien, viele Dinge und Realitäten aufzubauen, viele soziale Beziehungen zu verändern, Lust zu lieben, viel Liebe für uns selbst.“
-Células autónomas de revolución inmediata – Praxedis G. Guerrero (Autonome Zellen der unmittelbaren Revolution – P.G.G.)

An die ungezähmte Wut und stürmischen Herzen!

Nun, wir gehen davon aus, dass das was geschehen ist, Teil des anarchistischen Gefüges und der aufständischen Projektualität ist, die als Teil (wohl bekomme der Überfluss) desselben „Projektes“ gedacht war. Und wenn sie auch nur für eine bestimmte Zeit oder „Konjunktur“ Bestand hatte, war es unsererseits doch der ehrlichste mögliche Beitrag, denn wer in diesem Krieg immer verliert, ist das Volk, die Dörfer und die Stadtviertel, aber…, Hass und Wut vermehren sich immerfort und es häufen sich die Vorzeichen einer unaufhörlich anarchistischen Zukunft, allemal konflikthaft, gefährlich gewalttätig und bösartig autonom.

Das ist alles, es ist Krieg, ein erklärter und bestehender Krieg der Positionen zwischen den aus den sozial-ökonomischen und politischen Prozessen Ausgeschlossenen und den Miteinbezogenen, die Teil eines nicht komplexen Ganzen namens Staat und Kapital, namens Institutionen, namens Polizei, namens Bürger und namens Linke sind, dazwischen gibt es nichts, es ist eine Farce. Position beziehen ist genau das, was nötig ist. Entweder bist du auf der Seite des Aufstandes oder du legitimierst den Staat . Du verteidigst was dir gehört oder überlässt es den Unternehmen des nationalen oder internationalen Kapitals damit sie dir Minen, Staudämme usw. aufzwingen. Das ist alles, es gibt nicht mehr als unsere überquellenden Leidenschaften, unsere planmässigen Chimären zum Konkreten, unsere informal koordinierten Affinitäten, unseren Aufstand, der mit der Zeit reift, bis zur Vermeidung von allem Unnötigen und von einer, unsererseits, bloss bildhaften Vorstellung der Ablehnung des Bestehenden und der alltäglichen Praxis der voranschreitenden Utopien.

Aber es überstieg, es übertraf die Erwartungen, in einigen Landschaften war es generalisiert, in anderen war es nur in einigen strategischen Orten. Wir hörten sie hier und wir hörten sie dort, „Boykott, Boykott, Wahlboykott“! Widerspenstige Töne aus Territorien mit Freiheitsdrang. Wir waren da, wir waren präsent, in jedem Marsch und Brand, in jeder Sabotage und Explosion, auf jeder Barrikade, bei allen Verbrennungen von Wahlurnen, in der Zerstörung ihrer Module, in jedem Angriff auf die Verteidiger des Bestehenden (Polizei, Militär, Linkslastige und Bürger), WIR WAREN DA! WIR WAREN PRÄSENT! In jedem Dorf, in jedem Stadtteil, in jeder Siedlung, wir konnten dort bleiben, uns verbreiten, uns spüren, berühren, erheben, verteidigen; wir sind die Rebellion, unser Name ist Entrüstung, WIR SIND DIE AKTION…

Analyse und Debatte erarbeiten: befreite Gebiete, überquellende Köpfe, in einem Leben voller Projekte, ohne politischen Parteien, selbstbestimmt, in der Vollversammlung, in der Gemeinschaft, selbstorganisiert.

Aber wieso?

Es ist notwendig, unser tägliches, individuelles und kollektives Handeln neu zu entwerfen, das komplexe ganze zu begreifen, in das wir verwickelt sind, denn es geht nicht darum zu verstehen, ob es nun Konjunkturen der Macht sind oder nicht. Denn es geht nicht nur darum zu begreifen, dass alle Monate schwarz sein müssen, wo Letzteres nicht diskutabel ist, sondern darum: was kommt danach?

Die Notwendigkeit, neue Methoden, Taktiken und Strategien zum aufständischen Handeln im sozialen Krieg auszuarbeiten ist das Problem, in dem wir uns ewig verstrickt sehen, „Die einzige Form, den Kampf für wahre Selbstbestimmung und Freiheit zu internationalisieren, ist die verschiedenen lokalen Situationen zu kennen. Die Universalisierung des Kampfes verläuft von Unten, von der Summe der unterschiedlichen Anspannungen und nicht von Oben, in der Meinung man wisse alles, man habe alle Rezepte, oder noch schlimmer, im Drang „Programme“ vorzugeben „damit die anderen handeln“. Es ist simpel und es ist komplex, in Mexiko verläuft der Krieg gegen den Staat, gegen das Kapital, gegen die Politik des Rohstoff-Förderwahns mit ihrer Vernichtung der Gemeinschaften und der wilden Natur. Wir wissen es nur zu gut! Dass die Banken, die Supermärkte, die Institutionen des Staates Teil des Problems sind und es steht ausser Diskussion, dass sie durch unser Benzin brennen und unseren Sprengstoff in die Luft fliegen müssen. Aber es gibt auch das andere, die Fabriken von Monsanto, die Einrichtungen des mexikanischen Unternehmens, die für die Vergiftung von Menschen und Flüssen und für den Krieg um Land in Peru verantwortlich sind. Es gibt auch das andere, vm Plan Puebla Panamá, dem corredor transismico – trans-Isthmus Korridor – oder wie zum Teufel sie es jetzt nennen, bis zum Proyecto Integral Morelos (Morelos Integral Projekt), bis zur IIRSA (Iniciativa para la Integración de la Infraestructura Regional y Sudamericana – Initiative zur Integration der regionalen Infrastruktur und Südamerika). Das muss man verstehen: es ist immer derselbe Feind und man muss auch verstehen, dass dieser Feind viele Gesichter hat, einige wohlwollender, aber es ist immer derselbe Feind. Wie die NGOs, die zivilen Vereinigungen, die alles andere als helfen. Im Gegenteil, sie legitimieren und stärken den Staat, doch der wird bekämpft und nicht angebettelt!

Es ist nicht zufällig, dass die stärksten Angriffe im Süden stattfanden, wo die Normalität der Macht vom Innersten der verschiedenen Widerstände her herausgefordert wird, in Staaten, wo es der sozialen Gärung gelingt, den Aufstand und die Konfrontation auf Territorien auszuweiten, wo Konzessionen für Megaprojekte erteilt wurden, die mit der Militarisierung, Paramilitarisierung und den weissen Garden einhergehen… Noch konnte nicht das Ganze verhindert werden.

Die lokalen Situationen kennen, die Gemeinde- und Stadtteilversammlungen stärken, geopolitisch sprechen, wo es die Möglichkeit zur Konstruktion und zur Dekonstruktion noch gibt; Zerstörung der für Gemeinschaften parasitären Zentren und Städte, wo es keinen Raum gibt um etwas aufzubauen, wo uns nichts als die totale Zerstörung bleibt. „Wir, die wir keine IntrigantInnen sind und keinen Rückschlag wollen, der aber unmöglich ist, gehören genauso wenig zur Religion des Fortschritts wie zur Religion zur Wissenschaft. Wir wissen, dass unterschiedliche Beziehungen möglich, notwendig und wünschenswert sind. Wir führen unseren Kampf in selbstorganisierten und antiautoritären Formen“. Dafür, und davon ausgehend, praktizieren wir unseren Kampf. Dafür beabsichtigen wir den Sturz einer Welt, die das Leben negiert. Es ist notwendig, den Ort wo wir leben und die Form ihn zu bewohnen grundlegend zu verändern, da schreiten wir voran, ohne jede Absicht anzuhalten.

Das ist unserer Projektualität, unsere Sehnsucht nach Aufbau, denn wir wurden nie müde, die alte Losung des alten und klassischen Anarchisten zu wiederholen, denn „unsere Leidenschaft für die Zerstörung ist und bleibt eine kreative Leidenschaft“. Und weil wir als AnarchistInnen, Libertäre, Antiautoritäre und FeindInnen jeglicher Macht, „auch wenn sie sich Volksmacht nennt“, fortfahren an die Soziale Revolution zu glauben, denn das ist der Weg. Für diese Revolution werden wir nie ruhen, sondern zur Pistole, zur Bombe und zum Benzin greifen, bis wir sterben.

Was geschehen ist:
Schadensaufzählung und Chronologie der Aktionen des Schwarzen Juni und des Wahlboykotts:
– 27. März: Sprengstoff- und Brandangriff auf die Einrichtungen des Nationalen Wahlinstituts- INE- in Puebla

– 9. April: Eine Gruppe von ungefähr 20 Unbeugsamen errichteten brennende Barrikaden in der Hochschule der Wissenschaften Atzcapozalco Federal District, legte Decken und Reifen auf die Strasse und zündete sie an

– 30. April: Eine Gruppe von ungefähr 20 Genossen errichtet in der Fakultät der Höheren Studien Acatlán, Bundesstaatlichen Bezirks, eine Barrikade und setzt sich ungefähr 20 Minuten lang mit

– 1. Mai: Eine Gruppe von 50 AnarchistInnen setzt das Büro der Partido Revolucionario Institucional ( Institutionellen Revolutionären Partei) in Oaxaca in Solidarität mit den gefangenen und dem schwarzen Juni in Brand. – 21. Mai: Eine Gruppe von ungefähr 20 Genossen errichtet Barrikaden in der Hochschule der Wissenschaften Vallejo Campus, Federal District und setzt sich ungefähr 10 Minuten mit der Polizei auseinander //es-contrainfo.espiv.net/2015/05/23/mexico-d-f-barricada-frente-al-cch-vallejo-en-solidaridad-con-los-presos-y-por-un-junio-negro/

– 21. Mai: Unbekannte detonieren in Tamaulipas Sprengkörper in den Einrichtungen des Nationalen Wahlinstitut und den Büros der Bundespolizei.

– 22. Mai: GenossInnen bringen Parolen zu Ehren des im Kampf gefallenen Kriegers Mauricio Morales Duarte und für den schwarzen Juni an.

– 1. Juni: Koordiniert detonieren AnarchistInnen 3 Spreng- und Brandkörper in der Stadt Puebla, auf dem Gelände des Nationalen Wahlinstitut, das Ministerium für Wirtschaft und U-Bahn-Haltestelle “Universität”.

– 1. Juni: Anarchisten setzen das Sekretariat für soziale Entwicklung in Xalapa Veracruz in Brand. Sie hinterlassen die Parole “Nieder mit der kapitalistischen Entwicklung, schwarzer Juni”

– 1. Juni: Eine Gruppe von mehr als 30 Vermummten setzt am helllichten Tag Büros des Nationalen Wahlinstituts in Xalapa Veracruz in Brand

– 3. Juni: Eine Gruppe von 20 Libertären errichtet in Solidarität mit den Gefangenen und für den Schwarzen Juni Barrikaden an der Kreuzung der City University in der Innenstadt von Oaxaca, es werden Fahrzeuge von multinationalen Unternehmen enteignet und eine Filiale der Bank Serfin angegriffen.

– 6. Juni Eine Gruppe von GenossInnen detonieren in Solidarität mit den gefangenen und für den Schwarzen Juni Sprengkörper in der Abteilung für Landwirtschaft ländliche und städtische Entwicklung

– 7. Juni:
Chiapas
– in Tuxtla Gutiérrez, Tapachula und San Cristóbal de las Casas wurden die staatliche INE- Stellen angegriffen. Als Teil der Aktionen wurden auch Tankstellen eingenommen und Benzin verschenkt.

Oaxaca
– Eine Gruppe von 50 AnarchistInnen enterte Autobusse und verbrannt gemeinsam mit dem erbosten Volk der Stadt Oaxaca Urnen und Wahlkisten.

Der Boykott und der Kampf verschärfen sich, der Konflikt wird sichtbar und verschiedenen Dörfer, Siedlungen und Stadtviertel setzen sich direkt mit Polizei und den Militärs auseinander:

– Huajuapam de Leon; in einer mehr als 6 Stunden dauernden Auseinandersetzung gelingt es dem Volk, die Gendarmerie und die Staatspolizei zu verjagen, der Boykott wird effektiv.

– Huautla de Jiménez: Einheimische errichten Barrikaden auf mehr als einem Kilometer, mit dem Ruf „Wir sind die Kinder von Flors Magón!“ und „Es lebe die Autonomie!“. Sie verwehren der Polizei und den Militärs den Zugang. Wahlboykott durchgesetzt.

– Teotitlan de Flores Magón: die Leute errichten Barrikaden und es gelingt ihnen die Polizei und Militärs zu verjagen, Boykott durchgesetzt.

– Pinotepa nacional: Die Leute verbrennen Urnen und Stimmzettel. Boykott durchgesetzt.

– Juchitan de Zaragoza: Das Volk verbrennt die Stimmzettel und Urnen, die Volkssiedlungen schiessen auf die Gendarmerie, die Staatspolizei und die Militärs. Der Boykott wird durchgesetzt, die Polizei durchkämmt Häuser und verhaftet mehr als 10 Menschen.

– Alvaro Obregón: Leute aus dem Volk errichten mit libertären GenossInnen zusammen Barrikaden auf Zufahrten und verhindern den Durchgang der Wahlkisten und setzten sich mit Paramilitärs auseinander. Saldo, 8 Verletzte durch Schüsse, 2 davon schwer.

– Tixtla: Die Einheimischen setzen sich in einer mehr als 3 Stunden dauernden Auseinandersetzung der Staatspolizei entgegen, der Boykott wird durchgesetzt.

– Tlapa de Comonfort: Die BewohnerInnen setzen sich fast den ganzen Tag mit der Polizei auseinander, in der Nacht dringt die Bundespolizei ins Dorf ein wo sie den jungen Kämpfer Antonio Vivar, der in eine Kirche geflüchtet war, mit zwei Kugeln erschiessen.

– Chilpancingo: BewohnerInnen versuchen, als Wahlboykottversuch, die Propaganda der Parteien zu verhindern.

Wir haben am 7. Juni mehr als 50 Aufstandsherde als Teil des Wahlboykotts gezählt, wo Gemeinschaften, Stadtteile und Siedlungen, vor allem in den Staaten Oaxaca, Chiapas, Guerrero und Veracruz es wagten, den Staat, der mit der Polizei, dem Militär und den Paramilitärs seine stärksten Muskeln spielen liess, herauszufordern.

Folgen der kleinen aufständischen Periode:

In einer koordinierten Aktion der Bastarde und Mörder in den Staaten Puebla und Veracruz frühmorgens am 5. Juni werden in Puebla fünf Jugendliche gefangen genommen um sie der Sprengstoffattentate anzuklagen.
In Txalapa werden 8 Jugendliche von einem paramilitärischen Kommando in Kollaboration mit der Staatspolizei und zivilen Kräften verprügelt und gefoltert.

In Tlapa de Comonfort stirbt Antonio Vivar Diaz mit zwei Kugeln der Bundespolizei im Körper.

Nun wird Schweigen Mittäterschaft sein, die erste Phase ging zu Ende, sicher ist, dass „Es Kämpfe gibt, von welchen die Macht nichts anderes als die erreichten Resultate kennen soll“, so drückte es der alte Bonanno aus und seine Leitlinien übernehmen wir.

Es ist der Anfang von etwas Neuem, das von der Möglichkeit ausgeht, neue horizontale Beziehungsformen aufzubauen, etwas Neues zu schaffen, das weit über uns selbst hinaus geht, etwas Zuverlässiges, das von der Koordinierung in der Zielsetzung ausgeht und womit wir uns, trotz der unterschiedlichen Tendenzen in der Szene, im anarchistischen, gemeinschaftlichen und kollektiven Aufstand Richtung permanente Konfliktualiätt artikulieren können.

Dafür und noch mehr:
Auf das alle Monate schwarz seien!
Tod dem Staat und ein langes, langes Leben der Anarchie!
Von dem Territorium des José Luis Tlehuatlie31. August
Aus dem vom mexikanischen Staat verwalteten Gebiet

Dueñas, Spanien: Informationen über einen rebellischen Gefangenen

0230

Am 15. August kam es im Gefängnis von „La Moraleja“ (Dueñas, Palecia, Spanien) zum x-ten Übergriff auf einen anarchistischen und rebebellischen Gefangenen: Juankar Santana Martin.

In Erwartung eines nicht überwachten Besuches mit seiner Gefährtin, die extra jeden zweiten Monat aus Italien anreist, musste er sich sagen lassen, es habe einen „Fehler“ mit dem Datum gegeben und daher falle alles aus. Die dreckigen Bullenschweine, plötzlich grosszügig, haben einen Sprechbesuch (mit Trennscheibe…) gewährt, aber „nur weil Sie von Italien kommen…falls Sie mir das Flugticket vorweisen können“!

Nach mehr als 20 Jahren Knast wurde die Wut und Ohnmacht des Genossen sofort zu legitimen Beleidigungen, Forderungsausrufen und Ansagen eines sofortigen Hunger- und Durststreikes!

Gerade vor einigen Tagen wurden Juankar, nach jahrelangem Hin und Her, die Möglichkeit etwelcher Urlaube von nächstem Dezember an mitgeteilt. Der Zweifel, dass der oben genannte „Fehler“ eine weitere Provokation sei, wurde zur schlichten Gewissheit. Denn das sind die Mittel, die sie schon immer gegen jene einsetzen, die sich im Knast nicht unterwerfen und zum Schweigen bringen lassen.

Wenige Minuten nach Beginn des Besuches, genau als der Knast diese Worte hörte, traten die Bullen gewalttätig hinzu, um die beiden GenossInnen zu entfernen! Die letzten Worte Juankars waren: „ Diese x-te Ungerechtigkeit nehme ich nicht hin…heute töten die mich!“

Die Genossin, unter Provokationen aller Art (nicht zuletzt unter der Forderung nach Respekt!!!!!!-) wurde aus der Vollzugsanstalt geschmissen.

Heute, am 17. August, konnte Juankar uns mitteilen, dass er nach zwei Tagen Isolation in das „módulo 3“ versetzt wurde, das „konfliktiver“ (restriktiver, d. Üb.) als das „módulo 5“ ist, wo er vorher war. Zunächst habe er keinerlei Streik begonnen, sagte er.

Solidarität ist eine Waffe, setzen wir sie ein!!!
Freiheit für Juankar und nicht nur!!!
In Wut und Anarchie!!!
Tod dem Staat und seinen freiheitsfeindlichen Dienern!!!

Aktualisierung

Am 18. August teilt Juankar uns mit, dass ihm ein disziplinarischer Entscheid von drei Monaten Besuchssperre (unbeaufsichtigte und Sprechbesuche) zugestellt wurde. Wieder einmal zeigt sich, dass Isolation und Entfernung von den eigenen Liebsten die bevorzugte Strategie des Knastsystems ist.

Heute, 24.08. wurde mitgeteilt, dass Juankar nun in das „módulo 4“ verlegt wurde.

Weitere Aktualisierungen werden folgen!

Lassen wir unseren Genossen nicht allein!!!

Adresse:

Juankar Santana Martin
CP La Moraleja módulo 4
Crta. Local P-120
34210 Dueñas (Valencia)
España

Üb. vom it. Von mc, Knast Menzingen, 19. August 2015

 

 

Pyhäjoki, Finnland: Auf dem Hanhikivi Anti-Atom-Camp ist seit dem 19. September ein Öko-Anarchist im Hungerstreik

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Eingegangen am 21. September:

Am 15. September räumte die Polizei (geschickt von der Atomfirma Fennovoima) den größten Teil des Anti-Atom- Aktionscamps in Pyhäjoki. Bei diesem Einsatz wurden fünf Leute verhaftet. Seit fünf Monaten leistet das Camp erfolgreichen Widerstand gegen das Atomkraftwerkprojekt. Einen der Protestierenden hat die Polizei bisher noch nicht geräumt. Die Person ist jetzt in einem Baumhaus. Fennovoima wird den Wald zerstören, wenn der Demonstrant geräumt ist. Die Sicherheitsfirmen G4S und Arlia haben alle davon abgehalten, dieser Person im Baumhaus zu helfen und auch die Rettungssanitäter haben keine Hilfeleistung übernommen. Die Person, die sich seit dem 19. September im Hungerstreik befindet, ist in einer kritischen Situation, weil Flüssigkeiten nicht mehr in ihrem Körper verbleiben.

Wir rufen jetzt überall für sofortige Solidarität von GefährtInnen auf. Solidarität ist unsere Waffe

Nachtrag vom 25.9:

Hungerstreik beendet!

Die Person im Baumhaus wurde von den Bullen geräumt. Dieserr Einsatz erforderte das Fällen von Bäumen, den Bau einer neuen Straße, Spezialeinheiten von Polizei und Feuerwehr. drei große Fahrzeuge, den Sicherheitsdienst und viele Stunden. Zum Schluss fing der Mob von Baummardern das Eichhörnchen. Unser Gefährte wurde ins Krankenhaus gebracht, um Flüssigkeit zu erhalten, konnte aber bereits in der Nacht wieder entlassen werden. Wir sind glücklich, dass es der Person insgesamt ganz gut geht. Der Hungerstreik ist damit beendet.

Danke für die Solidarität und Aufmerksamkeit.
Diese Räumung ist die längste, die es bisher in Finnland gegeben hat. Sie dauerte 9 Tage.

 

Egaleo, Athen: Solikonzert für die Verhafteten der Demo vom 17.9, die mit Zusammenstößen in Exarchia endete

Sagt es weiter!

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Montag, 21. September 2015, in der  besetzten  TEI (Technological Educational Institute) in Egaleo — zehn Minuten Fußweg von der Aghia Marina U-Bahn Station.

Graffiti Festival + Offenes Mikrofon(bringt eure Sprayfarben) um16:00
Live RAP von ‘to miasma’, ‘ex nihilo’, ‘ola denoun’ um 20:30

–Versammlung von AnarchistInnen / Antiautoritären in der besetzten TEI von Athen

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Anmerkung von Contrainfo:

Die TEI (Fachhoschule) von Athen ist seit dem 13. September besetzt, um Forderungen zu unterbreiten, wie

– dem anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos unverzüglich Bildungsurlaub zu gewähren,

– die sofortige Freilassung der Hungerstreikenden Evi Statiri

– die Beseitigung der einschränkenden Maßnahmen, die Athena Tsakalou auferlegt wurden

– so wie die Notwendigkeit den Faschismus in allen Erscheinungsformen zu zerschlagen

– die faktische Unterstützung von Flüchtlingen / MigrantInnen und

– jeden institutionellen Prozess und Wahlverfahren zu sabotieren und anzugreifen.

In Zusammenhang stehend mit den Besetzungsaktivitäten und Infotreffen, handelt es sich um eine Veranstaltung für die dringend benötigte finanzielle Unterstützung der Verhafteten der antifaschistischen – antistaatlichen – antikapitalistischen Demonstration, die am 17.09. in Athen stattgefunden hat Der besondere Protest wurde durch die ‘Versammlung von AnarchistInnen gegen Staat, Kapital und FaschistInnen“, anlässlich des 2. Jahrestags des Mordes an Pavlos Fyssas, organisiert.

In dieser Nacht haben sich um die 150 AnarchistInnen am Canningos – Platz versammelt und zogen durch die Straßen von Exarchia. Die Kämpfe brachen aus, nachdem die örtliche Polizeistation auf der Kallidromiou Straße mit Molotovcocktails angegriffen wurde. Filmmaterial (+ Fotos und Bericht auf Spanisch).

Insgesamt wurden 9 Leute verhaftet, die meisten wurden von den Bullen zusammen geschlagen. Fünf der Gefangenen (2 Erwachsene und 3 Minderjährige) werden noch im Athener Polizeipräsidium fest gehalten und schwerer Vergehen beschuldigt. Sie sollen am Montag, den 21.9. um 12 Uhr und Dienstag, um 10 Uhr vor dem Ermittlungrichter am Athener Gerichtshof Evelpidon (Gebäude 9) erscheinen.

Kein Gefährte, keine Gefährtin wird in den Händen des Feindes alleine gelassen. Solidarität ist unsere Waffe!

Finnland: Repression & Widerstand in Hanhikivi Cape, Venetsia Squat geräumt

Venetsia

Finnland: Die Polizei greift die Besetzung in Pyhäjoki und das besetzte Venetsia in Helsinki an.

Am 15. September begannen die Bullen und Wachleute der lokalen Sicherheitsfirmen Arlia und G4S die Protestierenden von der Großbaustelle der von Fennovoima geplanten Atomanlage auf Hanhikivi Cape in Pyhäjoki zu räumen. Es kam zu vier Verhaftungen, alle Betroffenen wurden am folgenden Tag entlassen. Updates von einem Baumhaus besagen, dass es den Bullen bis 23 Uhr nicht gelungen war, das Gebiet erfolgreich zu räumen, die Zerstörung aber im Gange ist.

Räumung des Squats Venetsia

Am selben Tag, an dem die Räumung in Pyhäjoki begann, zeigte das Squat Venetsia in Helsinki Solidarität mit dieser Besetzung. Am darauf folgenden Tag wurde das Venetsia geräumt.

Dieser Freiraum plante auch zukünftig Solidaritätsveranstaltungen für die Pyhäjoki Besetzung und sollte auch eine wichtige Rolle dabei spielen, Leute während der großen Streiks, Proteste und Anti-Regierungsaktivitäten, die in Finnland für Freitag, den 18.9. geplant sind, eine Unterkunft zu bieten.

Der Widerstand in Hanhikivi Cape, Pyhäjoki

Das Protestcamp, dass seit April besteht, ist jetzt an einem anderem Ort im übriggebliebenden Wald gezogen. Durch die unterschiedlichen Aktivitäten (u. a. Blockaden, Baumbesetzungen und Sabotageaktionen) die in Hanhikivi Cape stattgefunden haben, wurde Fennovoima´s Vorhaben erheblich verzögert, mit dem Bau der Atomanlage in Zusammenabeit mit den Energiefirmen Fortum und Rosatom (Staatseigene russische Betriebe, die auf die Herstellung nuklearer Waffen spezialisiert sind) zu beginnen. Seit Beginn der Besetzung ist die Situation in Hanhikivi Cape immer beklemmender. Vor einigen Wochen haben mit Messern bewaffnete Wachleute der Sicherheitsfirma Arlia in der Nacht das Camp betreten. Eine Person wurde an den Haaren weggeschleift und 2 BesetzerInnen von der Polizei verhaftet.

Beide- das Camp auf dem Hanhikivi Cape und das Squat Venetsia (als Teil der finischen HaubesetzerInnen Szene) haben eine wichtige Rolle darin gespielt Autonome Kultur aktiven Widerstands und direkte Aktionen gegen Staat und Kapital zu verbreiten Es ist kein Zufall, dass sie jetzt zum Repressionsziel wurden, kurz vor den Protesten am Freitag.

Mehr Infos und Bilder auf Takku und Hyökyaalto.

Spanischer Staat: Über den Genossen Gabriel Pombo da Silva und die Makrogefängnisse

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Vor einem Jahr wurde der Genosse Gabriel Pombo da Silva in die Haftanstalt von Topas (Salamanca) versetzt. Dort widersteht er weiter sowohl der harten Erfahrung der Freiheitsberaubung (nachdem er mehr als 30 Jahre hinter Gittern verbracht hat) als auch den unterschiedlichen Verfügungen, die von der Gefängnisverwaltung unaufhörlich so perfektioniert werden, wie es ihren und ihrer Schirmherren Interessen am besten passt.

Das Gefängnis von Topas entstand im Rahmen des Anfangs der ´90er Jahre von Felipe González PSOE-Regierung geförderten Bauprogramms von 20 Makrogefängnissen. In der derselben Zeit führte der finstere sozialistische Haftanstaltsdirektor die interne Weisung zur Verwaltung der FIES-Regimes ein.
Das Gefängnis von Topas hat also die Eigenschaften dieser neuen Massenhaftfabriken – in den 20 Jahren 1991-2011 verdoppelte sich die Anzahl der Gefangenen in Spanien von ungefähr 35.000 auf 70.000.

Eines der Kriterien dieser Modernisierung bestand aus der Entfernung der Haftzentren aus den Stadtgebieten, Topas wurde auf freiem Feld gebaut. Was verschiedenen Zielen entspricht: diese Orte des Elends so gut wie möglich den Blicken zu entziehen; die Gefangenen noch mehr von ihren Angehörigen zu trennen und diese zu zwingen, zahllose Kilometer zurückzulegen. Zum Glück (?!), entgegen des grossen Teils der anderen Gefängnisse, befindet sich Topas an einer von einem Bus bedienten Fernverkehrsstrasse, ein „Luxus“, der ermöglicht, der Kollektivstrafe der teuren Reisen und Gewaltmärsche zu entkommen.

Diese Entfernung ist dazu bestimmt, sowohl die Solidaritätskundgebungen der Quartiere, zu denen es früher kommen konnte, vor allem als es in den Gefängnissen Bewegungen gab, als auch die Fluchten extrem zu erschweren.

Das Programm der neuen Haftanstalten war also die Antwort auf die Kampf-, Meuterei- und Fluchtwellen, welche die spanischen Gefängnisse von den ´70er bis ´90er Jahren erschütterten. Da sie verschiedene Haftregimes (Präventiv, Vollzug, Langstrafen, usw.) vereinen, sind es Hochsicherheitsgefängnisse, die auch mit immer raffinierteren automatischen Türen, computergestützten Kontrollsystemen und einer Unmenge Hochtechnologievorrichtungen ausgerüstet sind.

Das Ausmass und die Architektur dieser Gefängnisse gewähren die Einsperrung von jeweils mehr als tausend Gefangenen und ihre Trennung nach Grad der Bedürfnisse und Experimente der Gefängnisverwaltung. Sie sind in verschiedene unabhängige Gebäude unterteilt, mit eigenen Höfen, Sprechzimmern, Einkaufsstellen… Da jegliche Begegnung mit Gefangenen anderer Module sorgfältig unterbunden wird, haben sie keinerlei Möglichkeiten zu erfahren was im Rest des Knastes geschieht, was unter anderem die Möglichkeiten sowohl zum Kampf als auch zu Meutereien eines gewissen Ausmasses reduziert. Um jegliche „gefährliche Ansammlung“ zu verhindern, kann man einen Gefangenen von einem Gebäude sofort in ein anderes verlegen ohne ihn in ein anderes Gefängnis zu versetzen – doch die Zerstreuung bleibt weiter ein wirksames Mittel zur Bestrafung der Gefangenen und ihrer Lieben.

Nach 5 Versetzungen seit seiner Ankunft in Spanien, durfte Gabriel 5 verschiedene interne Module in Topas kennenlernen.

Diese Organisation, die gleichzeitig auf Vermassung und Atomisierung beruht, trägt zur Weiterführung des schmutzigen Krieges bei, indem sie die solidarischen Bindungen bricht oder Rivalitäten und Probleme in einem gefühlsmässig und ökonomisch elenden Kontext schürt.

Um der Not und dem entsprechenden Überlebenskampf eine weitere Schicht zu verpassen, ist die kürzlichste Erfindung eine neue Regel, welche die Erlaubnis Geld zu erhalten auf zweimal im Monat und nur von Familienmitgliedern oder Anwalt reduziert.

Parallel zum neuen architektonischen Modell hat sich auch ein modernes Konzept zur wissenschaftlichen Behandlung der Gefangenen entwickelt. Als moderne Versuchskaninchen klassifiziert man sie nach einer endlosen Liste von Haftregimes, Grade und Phasen. Dieses Einteilen, das den Anspruch erhebt akkurat zu sein, wird durch eine ganze Reihe von SpezialistInnen (den sogenannten „technischen Equipen“ oder, wie Gabriel ironisiert, der sich weigert, sich ihrem Examen zu unterziehen, den „òlogos“: Psychologen, Soziologen, Pädagogen und anderen Sozialarbeitern…) vollzogen, mit wesentlich disziplinarischen und Verhaltenskriterien. Was den sanften Namen „individualisierte Behandlung“ trägt, heisst das Verhalten der/des einzelnen Gefangenen unter die Lupe zu nehmen um das spezifische Profil mitsamt der entsprechenden Behandlung zu bestimmen. In weniger ausgesuchten Begriffen: es geht ihnen darum, Salz in die Wunden zu streuen – und notabene ist diese Bürokratie auch noch für Urlaube und bedingte Entlassungen bestimmend. Das Ganze läuft natürlich über die Speicherung von enormen Datenmengen und eine sehr enge Kontrolle.

Jenseits der von diesen Expertenbataillonen vorgesehenen regelmässigen Befragungen, wird die tägliche Überwachung mit verschiedenen Mitteln gesichert: das System der allgegenwärtigen Kameras und die von den Kerkermeistern verteilten Rapporte wegen Zwischenfällen werden leider vom Rest der oft ebenfalls Kontrolle ausübenden Gefangenen unterstützt. Die „des maximalen Respekt“ und angeblich „des gemeinsamen Lebens“ genannten Module sind ein extremes Beispiel dieser Mit-Bestimmung. Die Gefangenen verpflichten sich beim Eintritt vertraglich nicht nur zur Einhaltung der Hausordnung, sondern als Extra auch dazu, einen von derselben Abteilung ausgearbeiteten Wohlverhaltens-Kodex selbst zu respektieren und bei den anderen durchzusetzen. Unter dem Vorwand von ergebnisorientierten Vollversammlungen beteiligen sie sich aktiv an der eigenen Einsperrung und beim tendenziell weit verbreiteten generalisierten Reich der Denunzierung handelt es sich ohne Zweifel um die dermassen hochgejubelte Wiedereingliederung…
Selbstverständlich funktioniert das gesamte System dann dem strategischen Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche: Belohnung für jene, die in den Augen der Gefängnisverwaltung ihren guten Willen verschiedentlich unter Beweis stellen; während die geschlossenen Regimes, die Isolation und die meisten FIES-Abteile zur Bestrafung der eher „zum Konflikt bereiten“ Gefangenen bestimmt sind und die Gemeingefährlichkeitsdiagnosen oder -prognosen bestätigen.

Das FIES 3 erwartete die GenossInnen Francisco und Mónica seit ihrer Verhaftung. Gabriel seinerseits wurde als FIES 5 klassifiziert als er in A Lama war , und dieser Entscheid wurde von Topas Verwaltung immer wieder neu bestätigt.  Als Rebellin wurde auch Noelia Cotelo betrachtet und wurde, kaum in Topas angelangt, sofort isoliert und weiter als FIES 5 eingestuft. Unter anderen Sondermassnahmen heisst das, dass die gesamte schriftliche und mündliche Kommunikation gelesen, fotokopiert, abgehört und aufgezeichnet wird und den ziemlich vagen Kriterien „subversive Inhalte“ oder „Attentat auf die Sicherheit oder das reibungslose Funktionieren des Gefängnisses“ nach zensiert werden kann. In diesem Falle sind fast alle an die gefangenen GenossInnen gerichteten anarchistischen Publikationen davon betroffen und zwar auch dann, wenn sie dem am Ende der Publikation bestätigten, obligatorischen und selektiven ISBN-Kriterium für Drucksachen entsprechen. Darum bittet er solchen Sendungen, da sie insgesamt zurückgewiesen werden, keine Briefe beizulegen. Abgesehen von den Verspätungen und dem „unerklärlichen Verschwinden“ von Post unterliegt seine Korrespondenz auch noch der Beschränkung auf maximal 2 Briefe/Woche, was ihn ohne Zweifel zum Schweigen bringen und noch mehr isolieren soll.

Auf Gabriels Beschwerde antwortete der regionale Überwachungsrichter mit der Bestätigung seiner FIES-Klassifizierung und begründete das mit diesem irgendwie doch fast graziösen Satz: „Die erhaltenen Informationen und die Inhalte der Erklärungen seit seinem Aufenthalt im Gefängniszentrum ergeben, dass er weiter an einem anarchistischen und anti-systemischen Kampf gegen das Regime und die Institutionen festhält und seine Familienmitglieder und FreundInnen zum Kampf ermutigt“. Was viel darüber sagt, was der Staat vom Genossen fordert: Verzicht auf das, was er ist und denkt: die Provokationen und auch das dreckige Spiel mit seinem Entlassungsdatum (Beschwerden laufen) sind zweifellos genau darauf aus und haben selbstverständlich nichts erreicht.

Das Funktionieren und der Zweck des Gefängnisse erinnern uns einmal wieder, dass es das verdichtetste Spiegelbild der Gesellschaft ist. Die es produziert und benötigt. Von der tiefsten bis zur höchsten Ebene bedingen und fordern die Räderwerke, die den Erhalt der herrschenden Ordnung sichern, die Unterwerfung von soviel Menschen wie möglich. Es geht darum Individuen zu brechen und alle Wege des Kampfes auszurotten. Zustimmung kann durch positive oder negative Punkte, Brosamen, legale oder illegale Drogen erkauft werden oder man versucht, sie durch direktere Gewalt zu erzwingen, denn den Mächtigen sind alle Mittel recht, demokratische oder nicht.
Die von der Macht und der Medienpropaganda verkündete „Humanisierung“ der Gefängnisse verschleiert in Wirklichkeit den Versuch zur totalen Entpersönlichung und Beraubung, genau wie bei ihrem angeblichen „sozialen Frieden“, der nichts als ein mehr oder weniger verdeckter Krieg ist.

Drinnen wie draussen gilt es diese Räderwerke zu brechen, wie auch alle physischen, psychologischen und technologischen Ketten, die uns fesseln… Nur durch die Rebellion und den Kampf können wir den auf Herrschaft basierten Verhältnissen ein Ende bereiten und unsere Freiheitsträume verwirklichen.

Nieder mit der Knastgesellschaft, dem Staat und aller Autorität!

August 2015, solidarische AnarchistInnen

Um den Genossen Gabriel Pombo da Silva zu schreiben:
CP Topas-Salamanca
Ctra. N-630, Km 314
37799 Topas (Salamanca)
España

[Belgien] An die Unkontrollierbaren

Ordnung muss herrschen: dies ist die Devise von jeder Macht. Und ihr Ordnung, die kennen wir: ihre Massaker an den Grenzen, ihre Ausbeutung bei der Arbeit, ihren Terror in den Gefängnissen, ihren Genozid in den Kriegen, ihre Vergiftung in unseren Lungen, ihre Verwüstung von allem, was schön und frei ist, ihre Ideologie in unseren Köpfen und ihre Erniedrigung in unseren Herzen. Und in Brüssel hat die Macht einen Gang höher geschaltet. Ob es die Läden für die Eurokraten oder die neuen Lofts für die Reichen sind, die Bullen, die sich vervielfachen wie Hasen, oder die Kameras, die wie Pilze aus dem Boden schiessen, die neuen Einkaufszentren oder die Stadtaufwertung, um die Kontrolle zu verstärken, die Mitteilung ist klar: Ordnung muss herrschen und die Armen, die Ausgeschlossenen, die Sans-Papiers, die Kriminellen, die Revoltierenden, wir sind unerwünscht in dieser Stadt, wir sind nur gut dafür, zu gehorchen, nur dafür, den Rücken zu beugen oder zu verrecken.

Heute ist eines der Scheinwerferprojekte der Macht in Brüssel der Bau von einem Maxi-Gefängnis, des grössten Gefängnisses der belgischen Geschichte. Der Schatten seiner Mauern und die Verzweiflung seiner Bunker drohen allen, die sich abrackern, um in dieser Welt zu überleben, die nicht in den Reihen bleiben, welche diese Welt auferlegt, die gegen die Unterdrückung revoltieren. Ein düsterer Ort, um die Unerwünschten beiseite zu stellen, jene, welche dem strahlenden Marsch der Ökonomie und der Macht schaden; ein Ort, der all jene Bauwerke wiederspiegelt, in denen sich die Gewalt der Macht konkretisiert, wie die geschlossenen Zentren für illegale Migranten, die psychiatrischen Kliniken, die Kommissariate… – und, wieso nicht, die Einkaufszentren, die Institutionen, die Strassen der Städte, die zu breiten Anbauten eines enormen Gefängnis unter offenem Himmel geworden sind.

Gegen dieses Maxi-Gefängnis zu kämpfen, heisst also, wieder den Geschmack der Freiheit zu finden. Seinen Bau zu verhindern, heisst, gegen den Marsch der Macht in Richtung immer mehr Kontrolle und Unterwerfung zuzuschlagen. Seine Realisierung zu sabotieren, heisst, gegen alles in den Kampf zu ziehen, was es repräsentiert, ein Kampf, der sich nicht auf die Legalität beschränken lässt, sondern sich mit allen Waffen ausrüstet, die er für angemessen hält. Es ist ein Kampf, den es selber zu führen gilt, auf selbstorganisierte und autonome Weise, ohne politische Parteien oder offizielle Organisationen, ohne gewählte oder werdende Politiker.

Die letzten Jahre von Kampf gegen dieses Maxi-Gefängnis sind ein Parcours gewesen, der von Kampfinitiativen in den Quartieren von Brüssel (fern von Scheinwerfern von Medien und vom Gestank der Institutionen), direkten Aktionen gegen die Verantwortlichen von diesem Projekt (Bauunternehmen, Architekten, Ingenieure, Politiker, Polizisten, Bürokraten) und Sabotagen in allen Ecken der Stadt und von Belgien durchsäht. Unkontrollierbar, weil sich nicht an die Grenzen haltend, die von dieser demokratischen Macht auferleget werden, unverwaltbar, weil aus der freien Initiative hervorkommend, welche keiner Hierarchie gehorcht, unregierbar, weil jeglichen Dialog mit der Macht verweigernd, um die Räume des wahren, freien Dialogs unter kämpfenden Personen wieder zu kreieren. Drei Charakteristiken, die mit keiner Macht werden vereinbar sein können, und die darin den süssen Geschmack und den stolzen Charm der Freiheit haben. Drei Charakteristiken, die in alle laufenden sozialen Konflikte einbrechen können, überall, wo sich die Demarkationslinie zwischen der Macht und jenen, die sich ihr entgegenstellen, abzeichnet, im Leben von jedem und jeder.

Und all dies gefällt der Macht nicht. Es gefällt ihr nicht, dass man das sagt, dass man darüber spricht, dass man das vorschlägt, dass man in diesem Sinne handelt. Wenn vor kaum einer Woche die Journalisten Tonnen von Scheisse über diesen Kampf gegen das Maxi-Gefängnis verschütteten (und somit gegen jede Person, die auf selbstorganisierte und autonome Weise gegen die Macht kämpft), so waren es am Mittwoch, dem 10. Juni 2015, die Bundespolizisten, die früh morgens die Türen von vier Häusern von kämpfenden Gefährten und des Passage, einem Lokal des Kampfes gegen das Maxi-Gefängnis in Anderlecht, einbrachen, um die Worte von Revolte zu durchsuchen und zu beschlagnahmen, welche die Macht nicht tolerieren könnte. Eine Repression, deren Ziel es deutlich ist, zu versuchen, diesen Kampf zu bremsen, dem es, durch das Wort und durch die Geste, durch das Flugblatt und durch das Feuer, durch die direkte Aktion und durch den Angriff, zu Tag wie zu Nacht, zu vielen oder zu wenigen, gelingt, sich einen Weg zu schlagen. Dieses Manöver der Bullerei spiegelt die Repression wieder, die der Alltag von allen Unerwünschten in Brüssel und in der genzen Welt ist: von den Foltern in den Kommissariaten bis zu den Morden in den Gefängnissen, von den im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen bis zu den durch die Arbeit und die Warenerstickung ausgelaugten und zerschindeten Leute.

Wenn die Macht Angst säht, um besser zu kontrollieren und zu herrschen, « c ’est reculer que d’être stationnaire* »: bekräftigen wir also die Freude, frei zu kämpfen, den Stolz der Ideen, die sich ihren tödlichen Werken entgegenstellen, und die Solidarität unter all jenen, die noch immer den Tram von einer Welt hegen, die der Macht entledigt ist. Setzen wir die Feindlichkeiten fort gegen alles, was uns erstickt.

Wir ziehen uns nicht zurück – greifen wir das Maxi-Gefängnis, seine Erbauer und seine Verteidiger an

Mut und Entschlossenheit all jenen, die gegen die Macht und für die Freiheit kämpfen

* eine Strophe des Liedes „Le triomphe de l’anarchie“ von Charles d’Avray (1878-1960): «stehen zu bleiben, bedeutet, einen Schritt zurück zu machen».

Quelle: La Cavale [Juni 2015] — auf Italienisch

Griechenland: Evi Statiri sitzt immer noch im Gefängnis, weil sie die Lebensgefährtin eines gefangenen, anarchistischen Guerilla-Kämpfers ist

solitu-1024x536Am 14. Juli 2015 wurde bekannt, dass der neueste Entlassungsantrag von Evi Statiri (Lebenspartnerin des gefangenen Mitglieds der Verschwörung der Feuerzellen Gerasimos Tsakalos) durch den zuständigen Justizrat abgelehnt wurde.

Abgesehen von der Tatsache, dass Evi niemals ein Mitglied der Verschwörung der Feuerzellen war, noch dass sie irgendwie in den Fluchtplan der Verschwörung der Feuerzellen verwickelt war, der im Januar 2015 aufgedeckt wurde, wird sie trotzdem seit dem 2. März im Koridallosgefängnis in Untersuchungshaft festgehalten.

Turin, 11. Juni: Update zum Prozess gegen Billy, Costa und Silvia

Am 11. Juni fand vor dem Gericht von Turin die schon einmal verschobene Vorverhandlung statt, wo Billy, Silvia und Costa des Vorsatzes angeklagt werden, das Forschungszentrum IBM bei Zürich mit Sprengstoff anzugreifen.

Wegen der Forderung des Richters nach weiteren schweizerischen Unterlagen ist die Anhörung zum zweiten Mal auf den 17. Juli verschoben worden.

DEN KAMPF DEN SCHÄDLICHKEITEN  INITIIEREN

Üb. mc, Menzingen, CH Juni 2015 aus it.

Athen: Anarchistische Intervention gegen das Referendum vom 5.Juli

1
STIMMENTHALTUNG – SABOTAGE
2
NIEDER MIT DER STAATLICHKEIT – ES LEBE DIE ANARCHIE
3
WEDER WAHLEN – NOCH REFERENDA
4
ZERSCHLAGT DIE VERSUCHE DES SYSTEMS STABILITÄT ZU SICHERN
5
BEWAFFNETER KAMPF FÜR DIE ZERSTÖRUNG VON STAAT UND KAPITAL
6
ANGRIFF DEN HÄNDLERN DER HOFFNUNG

Einige Fotos von der anarchistischen Intervention  (i, ii) gegen das Referendum, die am 1. Juli im Stadteil Exarchia, am darauf folgenden Tag in den Vierteln Koukaki und Petralona und am 4. Juli in Propylaea stattgefunden hat. “AnarchistInnen für die Destabilisierung des Systems” haben zu den Aktionen aufgerufen. Es wurden Parolen gerufen, Handzettel geworfen, Flugblätter verteilt, Graffities gesprüht, Wahlpropaganda zerstört und drei Transparente aufgehangen. Eins im Exarchia Viertel, das lautete “Weder rechte, noch linke Regierung – Konflikt in der Gegenwart für die Zerstörung von Staat und Kapital”, ein anderes am Eingang des Polytechnikums, beschriftet mit “Weder Wahlen, noch Referenda – Sabotage gegen den institutionellen Prozess und auf dem dritten (Propylaea) war zu lesen “Feuer den Wahlurnen der Demokratie – AnarchistInnen”

7891011

Wien: Straßenzeitung der Unruheherd mit Angriffs-Chronik – zweite Ausgabe

Die zweite Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung (Juli/August 2015) aus Wien ist nun online.

PDF: III

Aus dem Inhalt:

– Editorial
– Die Aufrechterhaltung der Unfreiheit: Überlegungen zur Institution Polizei
– Fragment Os Cangaceiros
– Feuer der Knastgesellschaft! Zur Fertigstellung des neuen Häfns[*] in Salzburg
– Kein Häfn für niemand
– RIP Flo P
– Unruhenachrichten
– Kontakt

Da es sich um eine Straßenzeitung handelt, ist es natürlich wichtig, dass die Zeitung auch auf die Straße kommt. Wenn du/ihr also dazu beitragen wollt, sprich z.B. ausdrucken und verteilen bzw. einwerfen, schreib(t) uns! Oder macht einfach, Dateiformat ist pdf und das Format DinA3 beidseitig.

Für Kritik, Anregungen, Textbeiträge, Unruhenachrichten, usw. schreibt uns:
unruheherd(at)riseup.net

Für die soziale Revolte!

[*Häfn = Knast]

Brüssel: “Anti-Terror” Durchsuchungen bei GefährtInnen und im Le Passage

An diesem Dienstag, den 10. Juni 2015, haben kurz vor 6 Uhr morgens verschiedene Gruppen der Antiterroreinheit vier Häuser von GefährtInnen sowie den Raum für den Kampf gegen das Maxi Gefängnis „Le Passage“ durchsucht. Diese Hausdurchsuchungen waren Teil einer Operation mit dem Namen “Cavale” („Auf der Flucht“).

6 GefährtInnen wurden aufs Büro der Bundespolizei mitgenommen und nach einer Befragung, während der niemand etwas zu sagen hatte, gegen 14 Uhr wieder entlassen.

Neben Computertechnik und Telefonen richtet sich die Aufmerksamkeit der Bullen vor allem auf Propagandamaterialien (Zeitschriften, Zeitungen, Plakate,…) welche genauesten geprüft und in vielen Fällen mitgenommen wurden.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, als ob diese Festnahmen die Folge einer im Jahre 2013 begonnenen Ermittlung sind, wobei es um “Anstiftung zum Begehen von terroristischen Taten” und “Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung ” geht. Verantwortlich geleitet wird diese durch den Ermittlungsrichter De Coster.

Die reguläre Öffnung des Ladens “Le Passage” ist für diesen Mittwoch ab 17 Uhr gesichert und ein Infopoint ist für 19 Uhr geplant.

Immer im Kampf gegen das Gefängnisse und die Welt, die damit einhergeht.

La Lime ( Solidaritätfonds, um die Stäbe der Repression zu zersägen)