Sin Banderas Ni Fronteras aus Chile zu den Durchsuchungen anarchistischer Zentren in Brasilien

Aktion ist Solidarität

Über die Durchsuchung anarchistischer Zentren in Brasilien und für die  Internationalisierung der anarchistischen Offensive angesichts der  Repression im Südkegel.

Wie bereits in einigen Medien und Blogs berichtet wurde, ist die  Zivilpolizei von Rio Grande do Sul in Brasilien am Morgen des 25.  Oktobers, in anarchistische Lokale und Wohnungen eingedrungen. Die  Durchsuchung geschieht im Kontext einer Untersuchung über Angriffe  gegen Banken, Polizeireviere, Automobilunternehmen und Zentralen von  politischen Parteien, die von anarchistischen Gruppen in Porto Alegre  in den letzten vier Jahren verübt wurden. All dies passierte kurz vor  der 8ten anarchistischen Büchermesse Porto Alegres, die eigentlich am  27. Oktober stattfinden sollte, aber nun bis auf weiteres verschoben wurde.

Die Polizei nennt diesen Repressionsschlag gegen anarchistische  Genoss*innen „Operation Erebos“. In der griechischen Mythologie war  Erebos der Gott der Finsternis und der Unterwelt.

Laut den Repressionskräften begannen die Ermittlungen  bereits vor einem Jahr, nach einem versuchten Angriff gegen ein  Fahrzeug außerhalb eines Polizeipräsidiums. Laut dem Polizeidirektor  der Bundespolizei (Fabio Motta), umfasst die Untersuchung über 30  Verdächtige aus Brasilien, Chile, Bolivien und Frankreich, die, wie  der Pressesprecher der Zivilpolizei (Emerson Wendt) klarstellte, zu  einer Organisation gehören die sich „gegen jegliche Form der Macht,  der Kontrolle und der Moral innerhalb der bestehenden Gesellschaft“  positioniert.

Zur gestohlenen Kriegsbeute der Bastarde, gehören dieselben  Materialien die bereits von anderen repressiven Operationen in der  Region bekannt sind, wie die „Operation Salamander“ („Caso Bombas“,  Chile 2016) oder die Repression gegen anarchistische Kreise in  Bolivien im Mai 2012: Bücher, Masken, Broschüren, Plakate, Computer  und, besonders in diesem Fall, Öko-Bausteine, welche von der Polizei  als Molotow Cocktails bezeichnet wurden.
Die Vorwürfe seitens der Repression lauten wir folgt: Versuchter Mord,  Bildung einer kriminellen Organisation, Bandenbildung und Beschädigung  von öffentlichem Eigentum mit explosivem Material.

Die lokalen Medien hingegen, spielen ihre gewohnte Rolle als miserable  Kollaborateure, um die Repression zu rechtfertigen. In einer  Nachrichtensendung zeigte sogar ein Reporter mit seinen eigenen Händen  (ohne Handschuhe) einen angeblich wichtigen Beweis, der die  Gefährlichkeit der vermeintlichen kriminellen Gruppierung aufzeigen  soll: eine Kopie des Buches „Chronologie der anarchistischen  Konfrontation“, in dem verschiedene direkte Aktionen innerhalb des  Territoriums des brasilianischen Staats, dargelegt werden.

Jenseits der Beweise und Vorwürfe, sehen wir wieder einmal mehr wie  die repressiven Strategien der Staaten sich internationalisieren und  anti-autoritäre Kreise und Genoss*innen treffen. Dadurch wird  versucht, die Entwicklung des anarchistischen Kampfes, mitsamt all  seinen Formen uns Ausdrücken, zu bremsen.
Angesichts der momentanen Situation, kann unsere Antwort nur die  internationale Solidarität und die Stärkung der Aktions – und  Koordinierungsnetzwerke sein, um die anarchistische Offensive im Kampf  gegen die Staaten und jede Form der Macht zu kräftigen

Von Chile bis Brasilien, Solidarität, Agitation und direkte Aktionen  gegen jede Autorität!
Sin Banderas Ni Fronteras, Zelle der anti-autoritären Agitation

Chile, 26.Oktober 2017.

Brasilien, Porto Alegre: Erklärung der Veranstalter*innen zur Absage der diesjährigen Anarchistischen Buchmesse

Die Zivilpolizei des Bundestaates Rio Grande do Sul hat in in Porto Alegre und der Hauptstadtregion in libertären Räumen und Häusern von Individuen, die sie als Anarchist*innen identifiziert hat, rund ein Dutzend Durchsuchungsbefehle vollstreckt sowie Beschlagnahmungen durchgeführt. Die Durchsuchungsbefehle sind Teil von Ermittlungen, die seit über einem Jahr laufen. Wir verstehen, dass es sich um keinen Zufall handelt, dass diese Polizeiaktion nur zwei Tage vor der 8. Anarchistischen Buchmesse von Porto Alegre stattfindet.

Aufgrund dieses Hintergrunds von Unterdrückung und Verfolgung anarchistischen Gruppen und Einzelpersonen haben wir beschlossen, die anarchistische Buchmesse von Porto Alegre in diesem Jahr abzusagen. Wir verschwinden, unterhalb der Radargeräte, nur um an anderer Stelle wieder aufzutauchen, ohne aufzuhören Räume und Momente der Freiheit zu schaffen. Die Stadtkarte ist nicht das Hoheitsgebiet und deshalb ist der Staat und das Kapital blauäugig.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Polizei eine Kampagne startet, die die Beschuldigt*innen als Mittäter*innen verantwortlich macht, weil sie über keinerlei Beweise verfügt. Es ist die Aufgabe der Polizei, zu beschuldigen und Beweise zu fälschen. In den Schlagzeilen dienen anarchistische Bücher, Transparente und Plakate als „Beweise für Verbrechen. Dieses verdeutlicht, dass jede Meinungsäußerung, die sich dem Staat nicht unterwirft, kriminalisiert wird und dass es keine Freiheit in der Demokratie und im kapitalistischen System gibt. Tatsächlich, hat es unter keiner Regierung jemals Freiheit gegeben, sondern lediglich als reine Illusion, die verflogen sein wird, sobald sie dem Interesse des Kapitals nicht mehr nützt. Das ist es, was gerade in vielen Ländern vor sich geht, mit zunehmender Repression, stärker werdenden Faschismus und wachsender Fremdenfeindlichkeit.

Aus diesem Grund, vertreten wir die Überzeugung, dass es vorerst besser ist, wenn wir uns von einem anderen Ort aus, jenseits des Rampenlichts, neu aufstellen. Es ist eine Entscheidung, die uns sehr weh tut. Umso mehr nach dem Engagement, das wir dieser Veranstaltung gewidmet haben, dem Zuspruch und allen Vorschläge für Aktivitäten, die uns von nah und aus der Ferne erreicht haben. Außerdem wegen der Leute die sich bereits auf den Weg hierher gemacht haben und auch, weil der Zyklus unterbrochen wird, in dem die 8. Anarchistische Buchmesse in der Stadt sein würde.

Wir wissen, dass diese Angriffe von den Schlimmsten unter unseren Gegner*innen ausgehen. Sie ergreifen verschiedene Maßnahmen, gehören aber zur gleichen Reihe, wir wir sie in anderen Bereichen erkennen können. In anderen Fällen greifen sie auf einen sittlichen Diskurs zurück, um, wie bei der Ausstellung im Queer-Museum, zu zensieren oder auf fachliche Diskurse, wie die Täuschung, dass “die Wirtschaft gut läuft”, während die Armut nur zunimmt. Dabei nutzen sie Pseudo-Fakten und physische Gewalt, um die Kontrolle über die Köpfe und Körper der Menschen zu behalten, die sie dominieren wollen. Während sie Molotow-Cocktails aus PET-Flaschen hochgehen lassen, werden wir stärker.

Lasst uns Solidarität mit allen zeigen, die kriminalisiert werden. Von Italien bis Argentinien, von den Vereinigten Staaten bis Russland, ist unser Kampf derselbe.

Wir ergeben uns nicht, und wir werden unserer brennendes Verlangen nach Freiheit nicht verlieren!

Quelle

 

Porto Alegre, Brasilien: Razzien gegen Anarchist*innen

eingegangen auf englisch und portugiesisch am 25.10.2017

Anarchistische Häuser und Soziale Räume waren am Morgen des 25. Oktober die Ziele einer großen Polizeioperation in Porto Alegre, im Süden Brasiliens. Die Polizei beschlagnahmte zahlreiches Material und erklärte, dass es sich um Beweismittel für verschiedene  Angriffe handeln würde. Wir würden uns freuen, wenn diese Nachricht Verbreitung finden könnte.

Zwei Tage vor der Anarchistischen Buchmesse in Porto Alegre führte die Polizei mehrere Razzien von Häusern und bei anarchistischen Freiräumen durch.

An diesem Mittwoch Morgen stürmte die Polizei mehrere Häuser und soziale Zentren in Porto Alegre, südliches Brasilien. Es wurde nach Beweisen für eine laufende Ermittlung gesucht. Die Polizei gab bekannt, dass diese Orte, mit einer Gruppe in Verbindung stehen würden, die angeblich für Brandanschläge auf Polizeiautos, Parteizentralen, Polizeiwachen, Banken und Autohäuser verantwortlich wäre. Einige Leute wurden in Gewahrsam genommen, aber später entlassen und die Polizei ging aggressiv gegen die Bewohner*innen dieser Räume vor.

Es gab insgesamt zehn Durchsuchungsbefehle und Beschlagnahme anarchistischer Materialien, wobei u.a. Bücher, Zines, Poster, Transparente, Computer, Masken, Spraydosen und Plastikflaschen mitgenommen wurden. Die Polizei behauptet, dass diese PLASTIK(!)-Flaschen als Molotow-Cocktails genutzt werden sollten. Nicht einmal die Bullen sind so unwissend, dass sie glauben, dass Molotow-Cocktails aus Plastikflaschen und unbrennbarer Flüssigkeit gebaut werden können. Tatsächlich waren diese Flaschen dazu gedacht, sie als recycelte Bausteine für Gebäude in ökologischer Bauweise zu verwenden.

Die Vorwürfe gegen die Gefährt*innen sind versuchter Mord, kriminelle Organisation und Bandenbildung. Es gibt keine Beweise, die die Ziele der Ermittlungen mit den angeblichen Verbrechen in Verbindung bringen. Wie viele Male zuvor erfindet die Polizei Beweise und verfälscht die Fakten, womit auch die öffentliche Meinung beeinflusst werden soll. Sie versuchen ernsthafte Anschuldigungen auf Indizien, wie den Besitz von Büchern oder anderen anarchistischen Materialien zu stützen.

Diese Polizeiaktion wird nur zwei Tage vor der 8. Anarchistischen Buchmesse in Port0 Alegre durchgeführt und soll uns einschüchtern und demobilisieren.

Wir schreiben diesen Bericht, um zur Solidarität mit den den von der Polizeiaktion Betroffenen aufzurufen. Die Repression ist weder lokal, noch auf räumliche Landesgrenzen beschränkt.

Unser Kampf wird nicht gebeugt, gebändigt oder aufgehalten.  

Wir sind überall!

auf englisch

Rom: Berufungsverhandlung zum Fall, der einen Artikel der anarchistischen Zeitschrift “Invece” betrifft

Am 19. Oktober hat in Rom die Berufungsverhandlung für den Prozess eines Gefährten stattgefunden, der aufgrund eines, in der anarchistischen Monatszeitschrift „Invece“ im Mai 2012 erschiedenen Artikels, beschuldigt wird, zu Gewalt aufgerufen zu haben.

Der Artikel thematisiert ein von Pierpaolo Sinconi, einem Hauptmann der Carabinerie, verfasstes Buch.

Dieser beteiligte sich an Kriegsmissionen in Bosnien-Herzgowina, Kosovo und Irak. Er lehrte an Ausbildungszentren für Peacekeeping („Friedensmissionen“) in Afrika, Amerika, Asien und Europa.

Es ist Teil der „Friedenssicherung- und Friedensförderungstruppe „der „G 8“ – Länder.

Und seit 2006 unterrichtet er Internationales Recht und Internationales Humanitäres Recht am Kompetenzzentrum „Centro di Eccellenza per le Stability Police Units di Vicenza“

Der angefochtende Strafbestand ist „Aufruf zu Gewalt“. Obwohl der Artikel unterzeichnet war, führten die ROS (Sondereinheit der Carabinierie) von Rom und Trient Untersuchungen durch, um herauszufinden, wer der Autor ist. Deshalb ist es im September 2013 zu Durchsuchungen gekommen.

Das Urteil von einem Jahr und drei Monaten wurde bestätigt und die Staatsanwaltschaft hat den Revisionsantrag zudem für unzulässig erklärt, weshalb der Gefährte zusätzlich noch ein Bußgeld zahlen muss.

Urteile unter drei Jahren werden nicht sofort vollstreckt. Es bleiben dreißig Tage, um die notwendigen Unterlagen für den Antrag auf mögliche Alternativstrafen einzureichen.

GEGEN JEMAND DER FÜR KRIEGE LEBT , IST FARBE DAS MINDESTE

Anarchist*innen aus Trient und Rovereto

Australien: Ausgabe 1 des Journals “Paper Chained” publiziert!

Die erste Ausgabe der englischprachigen Zeitschrift  “Paper Chained: a journal of writings and artistic expressions from beyond the bars”, in Verantwortung des Running Wild Kollektivs wurde veröffentlicht. Sie erhält Beiträge von Einzelpersonen, die  von Einsperrung betroffen sind.

Anarchistische Bibliothek Frevel: Programm Oktober & November 2017

Oktober & November 2017

Diskussion über die neue Ausgabe der Avalanche

Do, 26.10, 19Uhr

In der 11. Ausgabe befinden sich zwei Texte aus Hamburg, die die Reflexionen einiger Gefährten vor und nach dem G20 Gipfel darlegen; ein anderer Text aus Berlin spricht von dem sich ankündigenden Kampf gegen den Google Campus in Kreuzberg; ein weiterer französischer Text berichtet und analysiert die diversen allgemeinen sozialen Konflikte und Bewegungen der letzten Jahre im dortigen Kontext und der letzte Text aus Montreal ist eine tiefgehende Analyse über stattgefundene und mögliche Kämpfe gegen Gentrifizierung und Stadtumstrukturierung.

Solidaritätsabend für Andreas Krebs

Di, 31.10, ab 20 Uhr

Andreas Krebs ist ein Freund und Bekannter, dessen Leben vom Kampf im und gegen den Knast gezeichnet ist. Nach 16-jähriger Gefangenschaft in Bayern und einigen Monaten auf freiem Fuß und in Klandestinität befindet sich die deutsche und italienische Justiz nun wieder auf der Hetzjagd nach Andi und so sitzt dieser momentan in einer JVA in Sachsen-Anhalt. Er ist akut von einer Auslieferung nach Italien bedroht, wo ihm Jahre der Isolation und Folter bevorstehen und braucht deswegen akut unsere Unterstützung und Solidarität! Diesen Abend wollen wir nutzen um über die Geschichte und Situation von Andreas zu informieren. Es gibt Essen und eine Spendenbox.

Offenes Treffen gegen Technologie und soziale Kontrolle

Do, 02.11, 19 Uhr

Diesen Winter wollen wir in München nutzen, um eine Veranstaltungswoche gegen den allgemeinen technologischen Wahn zu organisieren und zu planen. Alle, die ein Interesse haben die gegenwärtigen Entwicklungen und die Rolle, welche die Technologie in der Kontrolle, Fremdbestimmung und Herrschaft über unser Leben annimmt, zu hinterfragen und über sie zu diskutieren, sind eingeladen sich an diesem und den folgenden Treffen zu beteiligen.

In der Entwicklung einer anarchistischen Kritik der Technologie wollen wir nicht in abgehobenes Expertentum verfallen, sondern ein Verständnis für die uns umgebende sozialen und lokalen Realitäten ermöglichen, um in diese eingreifen und sie verändern zu können. Die Vorbereitungsphase soll nicht nur der Organisierung der Veranstaltungswoche dienen, sondern auch einem gemeinsamen Diskussionsprozess, um verschiedene anti-technologische Analysen und Perspektiven auf den Tisch zu bringen.

Die Stadt – besetzen oder zerstören?

Di, 07.11 20 Uhr

Angesichts einer Stadtentwicklung, die uns immer mehr verdrängt uns ausschließt, beschränken sich die Kritiker_innen oft auf eine Verteidigung des Alten und Bestehenden, des Bezahlbaren und Gerechteren – ohne all die Probleme des Existierenden zu sehen. Um die Entfremdung von unserer Umwelt zu überwinden, müssen wir die grundlegende Struktur der Stadt verstehen: Denn wie wir leben, kommunizieren, uns bewegen und träumen, kann nicht als neutral angesehen werden, da all dies durch die uns umgebende Wüste aus Glas und Beton geprägt wird. Die Tatsache, dass der Stadtraum nach den Maßstäben der Macht gestaltet und erneuert wird, ist nichts Neues. Man kann sogar sagen, dass die kapitalistische Gesellschaft sich mit dem Bau von Städten nicht nur heute, sondern schon seit jeher, die besten Voraussetzungen für ein reibungsloses Funktionieren schuf. Denn die Stadt scheint in ihrer Gesamtheit so konzipiert zu sein, dass sie die Masse der Bürger_innen auf streng regulierten und isolierten Bahnen in Bewegung hält: Vom Bett in die U-Bahn, in die Arbeit, in den Supermarkt, ins Bett – ohne Abweichungen.  Nicht wir formen die Stadt, sondern die Stadt formt uns. Aber können wir überhaupt frei zwischen den Mauern einer Stadt leben – in was für einer Stadt? Das ist die Frage die wir gemeinsam vertiefen wollen.

Crypto-Cafe

Mo, 13.11, 20 Uhr

Falls ihr Fragen habt wie ihr euch vor Online-Durchsuchungen schützen könnt oder auf sonstige Probleme bei der Verschlüsselung eurer Daten und Kommunikation gestoßen seid: Kommt vorbei und informiert euch oder bringt eigene Ideen mit.

Abend der Bücher: Freie Liebe

Do, 16.11 19 Uhr

Manchmal begeistern uns Bücher, Texte, Gedichte oder einfach erlebte Geschichten so sehr, dass wir sie nicht für uns behalten wollen…
Treffen wir uns, um uns gegenseitig diese Texte vorzulesen, über sie zu sprechen — egal aus welchem Grund sie uns begeistern, sie uns zum Lachen oder zum Nachdenken bringen, sie unsere Wut bestärken oder uns vor neue Fragen stellen.
Das Thema dieses Vorleseabends wird „FREIE LIEBE“ sein. Bringt Textauszüge, Kerzen, Kekse, Wein oder was ihr wollt mit.

Russland 1917: Revolution und Gegenrevolution

Sa, 18.11, 18 Uhr

Die Geschichte ist durchzogen von mal mehr und mal weniger grundlegenden Versuchen, die jeweils herrschende Ordnung auf den Kopf zu stellen, also gegen sie zu revoltieren. Versuche, in welchen gewisse Teile jener „Revolutionäre“ die Gelegenheit sahen, sich an die Macht zu putschen um die wilden und ungeordneten revolutionären Prozesse in der Gesellschaft zu zentralisieren und zu militarisieren – ihnen ihre eigenen Strukturen und Programme aufzuerlegen und diejenigen, die weiterhin für die Freiheit kämpften an die Wand zu stellen. Ein 2016 veröffentlichter Text mit dem Titel „Revolution und Gegenrevolution” befasst sich mit der vereinnahmenden und gegenrevolutionären Rolle der bolschewistischen Partei im Russland des frühen 20.Jahrhunderts. Nach einem Input wollen wir gemeinsam diskutieren, was solche Erfahrungen im Hier und Jetzt für all die bedeuten könnte, die nicht bereit sind, ihre Revolte unter dem Leichentuch einer Parteiflagge oder einer Ideologie begraben zu lassen, sondern sie kompromisslos gegen jede Form der Herrschaft und Unterdrückung wenden wollen. (Den Text findet ihr im Vorfeld in der Bibliothek & hier)

Diskussion über Affinität und informelle Organisation

Do, 23.11, 19 Uhr

Wenn wir uns fern von formellen Organisationen, Strukturen und Gruppen organisieren wollen, stellt sich die Frage, mit wem wir uns vorstellen können, tatsächlich zum Handeln überzugehen. Wenn wir den Begriff der Affinität nicht im Regal verstauben lassen wollen, um ihn in alten Kategorien ruhen zu lassen, dann geht es darum mit anderen möglichen Komplizen und Gefährten in Beziehung zu treten, um die gegenseitige sowie die eigene Kenntnis zu vertiefen – also sich darüber klar zu werden, was man will und mit welcher Perspektive.

Warum reden wir von Affinität? Was ist eine informelle Organisation und inwiefern kann sie für Anarchisten nützlich sein?

Lasst uns Erfahrungen, Gedanken und Fragen aufwerfen um lebhaft dem näher zu kommen was wir unter Affinität und informeller Organisation verstehen.

Lesevorschlag: ARCHIPEL; Affinität, Informelle Organisation und Aufständische Projekte (in der Bibliothek erhältlich)

Überraschungsfilm-Doku

Di, 28.11, 19.00 Uhr

Von rassistischen Pogromen in den 90ern zu Asylrechtsverschärfungen, vom Abschiebesystem zu Sabotage, vom Flughafen zum Kabelsalat…

Anarchist Wallpaper #3 Oktober 2017: Sabotiert den Überwachungsstaat! Lasst uns alle Täter*innen sein

Hier ist die dritte Ausgabe der Anarchistischen Wandzeitung aus Den Haag in den Niederlanden! Dieses Mal thematisiert sie Überwachung, das  Gesetz zur Rasterfahndung und die Notwendigkeit von Sabotage. 

Anarchist Wallpaper (englischsprachig) im pdf-Format zum Ausdrucken und Verteilen

Sabotierte den Überwachungsstaat. Lasst uns alle Täter*innen sein.

Über Überwachung, Rasterfahnung und die Notwendigkeit der Sabotage..

Du wirst überwacht; auf der Straße, am Bahnhof, in Sozialen Medien, durch deine Telefonanrufe und E-Mail Korrespondenz. Der Staat uns seine Kollaborateure wünschen totale Kontrolle, ob du „etwas getan hast“ oder nicht, alle sind verdächtig. Ab dem 1. Januar 2018 erhalten die Nachrichtendienste neue Macht. Sie dürfen ihre Informationssammlungen ausweiten, so dass sie sich nicht nur auf bestimmte Verdächtige beziehen müssen. Hiermit führen sie die Massenüberwachung ein. In den Augen des Staates sind alle verdächtig. So lasst uns alle Täter*innen und Komplizen werden.

Im Juni diesen Jahres billigte die 1. Kammer die sogenannte „Rasterfahndung“ Dieses Gesetz gibt Nachrichtendienste mehr Macht, als sie bisher besaßen. Sie werden in der Lage sein, digitale Daten in großem Umfang zu überwachen und zu speichern. Ihnen wird auch ermöglicht, alle automatisierten Geräte zu überwachen, wie Handys, Laptops und Tablets, ohne, dass eine Person „verdächtig“ sein muss. Eine geheime DNA Datenbank kann von allen Personen erstellt werden, abermals, ohne dass der Verdacht vorlegen muss, etwas getan zu haben. Alle gespeicherten Daten können, ohne vorherige Untersuchung des inländischen Geheimdienstes, mit ausländischen Geheimdiensten ausgetauscht werden.

Die Rasterfahndung ist ein großer Schritt für den Staat in Richtung totaler Kontrolle und fügt sich dem aktuellen Trend von Repression, wie erzwungene Identifizierung, Kameraüberwachung und präventive Personenkontrollen durch die Polizei. Das neue Gesetz wurde (wie andere in den letzten Jahren), mit der Rechtfertigung von Sicherheitsrisiken und dem wachsenden Bedürfnis Bürger*innen vor Terrorismus zu schützen, durchgesetzt. Die tatsächliche Umsetzung dieses Gesetzes findet in ärmeren Vierteln statt und wird gegen Leute eingesetzt, die nicht den weißen Status Quo entsprechen. In armen Vierteln wie „Shilderswijk“ in Den Haag, sind Kameraüberwachung, Personenkontrollen und Einschüchterungen, weit verbreitet. Die durch neue staatliche Methoden gesammelten Informationen werden gegen Leute genutzt, die sich gegen diese Belästigungen widersetzen. Ein zunehmend repressiver Staat sorgt nicht für weniger Terrorangriffe, ganz im Gegenteil, Ein repressiver Staat bewirkt Ausgrenzung und schützt nur die, die finanzielle Interessen beanspruchen. Staatliche Einrichtungen, Großunternehmen und mächtige Institutionen. Der Rest von uns gilt als ständige Bedrohung und wird ständig verdächtigt, indem wir gejagt, kontrolliert und gedemütigt werden. Die Mechanismen der staatlichen Kontrolle scheinen unantastbar zu sein, aber nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Jedes System hat seine Schwächen und jedes System ist anfällig für Sabotage;

Ein Kontrollmechanismus, der entwickelt und geschaffen wurde, um ein System zu schützen, das nur die Interessen kapitalistischer Institutionen schützt, ist ein direkter Angriff auf uns. Und ein Angriff auf uns kann nicht unbeantwortet bleiben. Lasst uns die Kameras an Straßenecken herunter holen, die die Augen des Staates formen. Lasst und die Kabel und die Stromversorgung der Server und Computer anzünden, die unsere Informationen aufzeichnen und speichern. Lasst uns die Unternehmen angreifen, die von diesem Kontrollwahn profitieren. Lasst uns den Staat sabotieren, damit wir leben können. Wenn wir alle verdächtig sind, lasst uns alle zu Täter*innen werden.

Freiheit für Peike!

Während des G20-Protest im letzten Juli in Hamburg gingen tausende von Leuten auf Straße, um gegen das Treffen der Führer*innen der zwanzig am meisten industrialisierten Nationen zu demonstrieren. Die Protestierenden waren starker Polizeirepression ausgesetzt, die zu einem Aufruhr führte. Der deutsche Staat nutzte diese Gelegenheit, um autonome Strukturen anzugreifen und zu kriminalisieren.

Die deutsche Nachrichten-Internetseite Indymedia Linksunten wurde verboten. Mehr als einhundert Leute wurden verhaftet, unter ihnen Peike aus Amsterdam. Peike war der Erste, der vor Gericht gestellt und zu 2 Jahren und 7 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er angeblich zwei Bierflaschen auf Polizeibeamte geworfen haben soll. Die Staatsanwaltschaft forderte 1 Jahr und 7 Monate, der Richter machte daraus 2 Jahre und 7 Monate. Peike ist momentan in Hamburg inhaftiert. Freiheit für Peike und alle Gefangenen. Für weitere Informationen:

http://www.freepeike.noblogs.org

 

Argentinien: ¡Santiago presente! (Santiago ist anwesend)

Am Staat klebt Blut, Rache für Santi Für jede(n) toten Anarchist*in, werden tausend neu geboren

Der Mord an Santiago Maldonado hat eine Reihe von Aktionen in Argentinien ausgelöst. Santiago verschwand, von der Gendarmerie entführt, am 1. August. Am 20. Oktober wurde bestätigt, dass es sich bei der gefundenen Leiche um unseren Gefährten Santiago Maldonado handelt. Wir hoffen, dass die Schuldigen die schlimmste Rache erleiden werden.

Tod dem mörderischen Staat. Santiago ist anwesend!


Heute, wie letzte Nacht, gehen wir auf die Straße. “Santiago ist anwesend!”

Jetzt bist du Teil der Erde, die du so geliebt hast.

Traurig sind die Stunden, die wir erleben. Am 20. Oktober, bestätigte Sergio Maldonado, wovor wir uns so fürchteten. Der von der Gendamerie im Fluss Chubut abgelegte Körper, ist der Gefährte Maldonado.

Die Gendarmerie ist verantwortlich. Der Staat ist verantwortlich. Weil sie es waren, die ihn aus dem rebellischen Gebiet von Cushamen am 1. August mitgenommen haben.

Santiago Maldonado ist nicht länger ein Vermisster, jetzt ist er ein Ermorderter. Aber wir dürfen das Wichtigste nie vergessen. Santago Maldonado wurde getötet, weil er gekämpft hat, weil er solidarisch war, weil er sich an der Seite der Kämpfenden der MAP, der Autonomen Mapuche Bewegung von Puel Mapu der Gendarmerie entgegengestellt hat und die Freiheit von Facundo Jones Huala gefordert hat.

Santiago Maldonado wurde durch das Privateigentum umgebracht. Nicht zufrieden damit, ihn verschwinden zu lassen und ihn zu töten, versuchen ihn sogar als Persönlichkeit zu verfälschen, wie viele, die behaupten, die Erinnerung an ihn, würdigen zu wollen.

Das sollten wir, als Kämpfer*innen immer in unseren Herzen bewahren, wenn jemand an der Seite Anderer versucht die beschissene Gesellschaft zu ändern, in der die Ware wichtiger ist, als das Leben.

Unsere beste Würdigung ist es, weiter zu kämpfen, weiterhin den Staat und das Kapital herauszufordern, wie er es tat. Santiago Maldonado, der an den Barrikaden von Chiloé kämpfte, um das Meer zu verteidigen. Santiago Maldonado, der für das überwältigende südliche Land kämpfte.

Jedes Mal, wenn der starke patagonische Wind bläst, wird er dort sein.

Immer wenn die Rebell*innen der Welt versuchen, den Himmel im Sturm zu ergreifen, wird er dort sein.

Ruhe Gefährte, die See, das Land und die Wälder, für die du ein Leben gegeben hast, warten darauf, dir Zuflucht zu geben.

Quelle: Publiziert von contramadriz, verfasst von der Biblioteca Ghiraldo (Rosario, Argentinien)

Bogotá, Kolumbien: Messe anarchistischer Publikationen und antiautoritärer Praxis

Um die lodernden Kohlen herum, mit funkelnden und tiefliegenden Augen, versammeln sich, die, vom Geschmacke der zivilisierten Körper gesättigten Geister und stellen sich feindlich gegen diejenigen auf, die herrschen und gehorchen. Und hier stehen wir. Wir laden die unregierbaren Wesen ein, über die Beschränkungen und Untätigkeit, verzweifelt sind.  Zwischen Musik, Theater, Essen, Büchern, Fanzines und Aufklebern, laden wir euch zu dieser Ausstellung antiautoritärer Publikationen und Praktiken ein. Trotz aller Gefangenen, der Toten, Flüchtenden und Distanzen, gibt es  in der Nähe des Feuers, Platz für alle, die teilnehmen wollen.

Auf freiwilliger Basis können am Veranstaltungstag für die Bibliothek Materialien, wie Bücher, Hefte, Lernmaterialien usw, mitbebracht werden.

Raum, frei von Tierausbeutung.

Raum frei von Rauch, Alkohol und jeglichen anderen Drogen

Übermittlung von Vorschlägen:

muestra17@insicuri.net

Datum: Samstag, den 18. Novembe, ab 20 Uhr

Ort: Kulturhaus und gemeinschaftliche Bibliothek:La Perseverancia / Bogotá

Straße: 4 #31-41

auf spanisch

El Terruño, Uruguay: Einladung und Aufruf zur Beteiligung an “Anarchistischen Antipatriachalen Tagen”

Wir rufen auf diesem Wege alle anarchistischen Individuen und Kollektive der Region dazu auf, sich an anarchistischen antipatriachalen Tagen zu beteiligen, die am 11. und 12. November in El Terruño, Pinar, einem vom urugayischen Staat kontrollierten Territorium, stattfinden werden.

Die Intention dieser Veranstaltung ist es, die geschwisterlichen Bindungen zwischen den Gefährt*innen zu stärken. Dabei soll die Kritik weiter verfeinert werden, die von der auf die Verwirklichung der Anarchie abzielenden Praxis des Kampfes und persönlicher Suche ausgehend, eine ständige Überprüfung und Änderung benötigt.

Der antipatriachale Charakter dieser Tage ist nicht dadurch begründet, dass wir an die Existenz eines antipatriachalen Anarchismus glauben, der einem Anarchismus gegenübersteht, der diese Kriterien nicht erfüllt. Wir gehen von der Grundvorstellung aus, dass jede anarchistische Idee oder Praxis, in dem Maße antipatriachal ist, wie sie antiautoritär ist. Aber es scheint wirklich nötig, diesen Aspekt der Kritik sichtbar werden zu lassen, weil er fast immer im Hintergrund verbleibt und uns daran hindert, die patriarchale Denkweise zu ergründen, die wir unbewusst oder bewusst in unseren Beziehungen und Räumen des Kampfes bewahrt haben.

Die Art und Weise, wie wir das Patriarchat verstehen und wir wir uns dagegen aufstellen, die Instrumente, die wir zur Lösung der Konflikt haben, die in unseren Räumen und / oder unseren Vierteln auftreten, ohne dabei auf die Justiz zurückzugreifen und in welchem Bezug wir zu ihr stehen. Die Notwendigkeit und Möglichkeiten des Kampfes gegen Gefängnisse. Die Überprüfung, Entwicklung und Projektualität, der nach dem Verschwinden des Gefährten Lechuga eröffneten Kampagne, werden einige der Themen des Treffens sein.

Die Veranstaltung ist offen für Darstellungen oder Diskussionen von Themen, die die Gefährt*innen, die teilnehmen wollen, einbringen möchten. Wir wären dankbar, wenn sich alle die Unterkunft benötigen, bereits im voraus bei uns melden, genauso so wie diejenigen, die Vorträge vorschlagen möchten, damit wir einen Plan aufstellen können, der keine Themen außen vor lässt.

Contact: encuentroanarquistaantipatriarcal@riseup.net

Einige Anarchist*innen

auf spanisch

Bochum, Dortmund: Radikale Bildungskurse – Wintersemester 2017/2018

Turbulente Zeiten

Es liegen turbulente Zeiten hinter uns, sowohl für uns als Gruppe als auch in Bochum und gesamtgesellschaftlich.
Trotz des oft steinigen Weges und gerade Angesichts eines klaren Rechtsrucks, des wachsenden Nationalismus, der katastrophalen Auswirkungen von menschengemachten Klimawandel und Umweltzerstörung und immer mehr gewaltsamen Konflikten sind wir entschlossen weiter den Weg der sozialen Revolution zu gehen.

Und es gibt auch Hoffnung: die Hausbesetzung in Bochum und die Ereignisse bei G20 in Hamburg, bei allen strategischen Fehlern, die vielleicht gemacht wurden, zeigen, dass es ein gesellschaftliches Potential für eine antiautoritäre revolutionäre Bewegung gibt. Bei G20 wurde widerlegt, dass der deutsche Staat mit seiner Polizei allmächtig ist. Die Besetzung in der Herner Straße in Bochum, auch wenn sie erfolglos blieb, macht deutlich, dass viele Menschen im Ruhrgebiet etwas anderes als ihren tristen Alltag im Kapitalismus und unter staatlicher Herrschaft wollen. Es gibt viele Menschen, die bereit sind aktiv zu werden.
Dieses Semester wollen wir daher unseren Schwerpunkt darauf setzen Bildungsarbeit zu machen und unsere radikalen Bildungskurse fortzuführen. Weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass auch viele Menschen zu ins in die Gruppe kommen, die nicht wissen ob sie sich mit anarchistischen Handeln und Theorien wirklich identifizieren, bieten wir dieses Semester einen Kurs zu moderner anarchistischer Theorie an. Gerade Menschen, die überlegen in unserer Gruppe aktiv zu werden, legen wir an Herz diesen zu besuchen. Am Ende des Semesters wird es auch wieder ein anarchistisches Kennenlerntreffen an der Ruhr-Uni geben. Falls ihr vorher schon aktiv werden wollt schreibt uns eine E-Mail an: schwarze-ruhr-uni(at)riseup.net

Im Folgenden nun unsere Kurse dieses Semester.

Warum radikale Bildungskurse?

Wir wollen eine vollkommen andere Welt schaffen, in der jede*r über sich selbst bestimmt: Dafür braucht es aber bestimmtes Wissen und die Fähigkeit, sich dieses ohne Zwang anzueignen. Staatliche und kapitalistische Schulen, Universitäten und Ausbildungsstellen trainieren uns diese durch ihre Hierarchien, Vorgaben, Prüfungen und Noten ab. Anstatt dass wir ein Angebot erhalten aus dem wir frei wählen, geben uns Autoritäten wie das Bildungsministerium, Lehrer*innen und Dozent*innen vor, was wir lernen sollen.
Das hat auch die Funktion zu kontrollieren was wir lernen, so sind viele freiheitliche Inhalte wie z.B. Revolutionen und andere Erfolge der Geschichte in Vergessenheit geraten. Wenn wir aber eine Welt ohne Kapitalismus, Staat, Patriarchat und jede andere Herrschaftsform anstreben, müssen wir aus der Geschichte lernen und uns ganz praktisch die Fähigkeiten aneignen, die uns selbst über unsere Leben bestimmen lassen. Deshalb organisieren wir dieses Wintersemester Kurse zum selbstbestimmten Lernen. Diese sind offen für alle Menschen, ob sie an der Ruhr-Uni studieren oder nicht. Ein Auflistung der Kurse findet sich im Nachfolgenden. Falls euch ein Thema fehlt und ihr mithelfen wollt, etwas zu organisieren, dann meldet euch bei uns.

Lass uns mit neugierigen Lernen beginnen und die Welt radikal umgestalten!

“Bin ich eigentlich Anarchist*in?” – Moderne Theorie(n) des Anarchismus

Unsere Welt befindet sich im Aufruhr, die Menschen suchen nach Alternativen zum bestehenden System. Dabei ist Vielen der Anarchismus als Gesellschaftsentwurf immer noch unbekannt. Häufig wird angenommen Anarchist*innen hätten keine oder wenig eigene theoretischen Analysen oder anarchistische Ansätze hätten sich in den letzten hundert Jahren nicht weiterentwickelt.
Diese Annahme ist falsch: Anarchistische Theorien befinden sich in einer permanenten Weiterentwicklung. Der Kurs soll eine Einführung in die moderne(n) anarchistische(n) Theorie(n) bieten und ist ideal für Menschen, die wissen wollen ob Anarchismus die passende Bewegung für sie ist. Mögliche Fragen sind: Was sind die Grundannahmen von heutigen Anarchist*innen? Welche Menschenbilder stehen hinter diesen Annahmen? Warum lehnen eigentlich Anarchist*innen jede Herrschaft ab? Welche verschiedenen theoretischen Strömungen gibt es aktuell im Anarchismus? Welche anderen Theorien haben den Anarchismus beeinflusst? Jenseits theoretischen Austausches könnten wir gemeinsam anarchistische Projekte im Ruhrgebiet wie z.B. das Black Pigeon in Dortmund besuchen. Gegen Ende des Kurses wird es an der Ruhr-Uni auch ein Kennenlerntreffen für Menschen geben, die langfristig in der anarchistischen Bewegung aktiv werden wollen.
Termin: Ab 13.11.2017 – Montags 18.00 Uhr
Ort: Caferteria von Gebäude NA (Ebene 02)
Kontakt: schwarze-ruhr-uni(at)riseup.net

Revolutionen und Aufstände im 20. und 21. Jahrhundert

Wo bleibt denn da der Aufstand?!” – Diese Frage stellte die Anstalt im September 2017. Angesichts des katastrophalen Kurses der Welt ist die Frage nach den Wegen zur erfolgreichen Revolution weiter relevant, doch Vielen scheint nichts unmöglicher, als eine antiautoritäre Revolution oder ein Aufstand. Nicht nur im 20. Jahrhundert und an Orten wie in der Ukraine (1917), im Ruhrgebiet (1921), in Spanien (1936) schlugen freiheitliche Bewegungen Staat und Kapitalismus. Auch Chiapas (seit 1994), Rojava (seit 2012) oder die Riots bei G20 sind aktuelle Beispiele hierfür.
Dabei kann es nicht nur darum gehen wie die konkrete Auseinandersetzung mit den Autoritäten gewonnen wurde, sondern auch wie es überhaupt erst zu so starken Bewegungen kam. Welche Vorarbeit wurde geleistet? Welche Strategien wurden dabei verfolgt? Das sind einige der Fragen, die gestellt werden können, oder auch ganze andere. Es muss auch nicht nur um Aufstände und Revolutionen gehen, die uns sympathisch sind, denn auch aus den Strategien unserer Gegner*innen lässt sich lernen. Lasst uns die Geschichte erforschen, um zu verstehen wie eine Revolution in der Zukunft geschehen kann. Mögliche Praktische Ergänzungen sind z.B. ein öffentliches Gedenken an den Ruhr-Aufstand oder ein Ortsbegehung des Schanzenviertels.
Termin: Ab 16.11.2017 – Donnerstags 16.00 Uhr
Ort: Vor GBCF 04/611
Kontakt: anarchistisches-bewusst-sein(at)riseup.net

Ein anarchistisches Zentrum gründen und organisieren

Anarchistische Zentren sind eine Umsetzung lokaler Selbstorganisation und revolutionärer Arbeit. Sie sind Infrastruktur und Ort zum Erfahren gelebter Solidarität und Gleichwertigkeit. Doch wie gründet mensch ein anarchistisches Zentrum? Welche Dinge gilt es dabei zu beachten? Und wie geht es nach der Gründung weiter? Diese und weitere praxisorientierte Fragen wollen wir versuchen zu klären. Weil es unbedingt notwendiges Wissen in bestimmten Bereichen gibt, wird der Kurs stärker vorstruktriert sein, bringt aber trotzdem eure eigenen Fragen und Schwerpunkte mit. Der Kurs findet im anarchistischen Zentrum Black Pigeon in Dortmund statt, welches auch als Anschaungsungsort genutzt werden kann. Der Kurs ist ein Blockkurs: Wir bitten um Voranmeldungen. Schreibt uns auch, falls ihr Übernachtungsmöglichkeiten braucht.
Termin: 03.03.2018 ganztägig ab 10.00 Uhr
Ort: Black Pigeon (Dortmund)
Kontakt: schwarze-ruhr-uni(at)riseup.net

Informationen

Die Kurse sind komplett selbstorganisiert:. Das heißt es gibt zwar eine Person, die sich überlegt hat was mögliche Inhalte sind, aber dies ist nur ein Input. Es gibt keinen festen Lehrplan. Am Anfang von jedem Kurs oder auch später wird gemeinsam festgelegt, womit sich auseinandergesetzt wird. Wir geben keine Inhalte vor, sondern achten lediglich darauf das keine Ideen vorbereitet werden, die Herrschaft unterstützen.
Die Kurse finden, wenn sie keine Blockkurse sind, wöchentlich statt. Alle Kurse sind kostenfrei. Bei Blockkursen gibt es veganes Essen gegen Spende. Bei diesen bitten wir zur Planungssicherheit um verbindliche Anmeldungen. Name oder sonstige persönliche Angaben müsst ihr bei der Anmeldung nicht mitteilen. Bei Fragen schreibt bitte an den angegebenen Kontakt.

Orte

GBCF 04/611 (RUHR-UNI): Da wir formal keine Räume mehr an der Uni bekommen, unsere Aktivitäten sind der Uni-Verwaltung zu politisch, treffen wir uns vor ein paar Räumen in der Sowi-Fakultät und schauen was frei ist.
CAFETERIA IN NA (RUHR-UNI): Wir treffen uns vor der Cafeteria von Gebäude NA (Ebene 02).
PLAN DER RUHR-UNI HIER: ruhr-uni-bochum.de
BLACK PIGEON: Anarchistisches Zentrum in Dortmund – Scharnhorstr. 50. Mehr auf blackpigeon.blogsport.eu

Solltet ihr einen Ort nicht finden, schreibt uns zeitnah.

Kontakt: schwarze-ruhr-uni(at)riseup.net

Galliners: 5 Jahre Kan Bici!

Info zur Veranstaltung am 19.10.2017 eingegangen

Um fünf Jahre Besetzung, des im kleinen Dorf Galliners (ca. 25 km von Girona entfernt) gelegenen Kan Bici zu feiern, laden wir alle Freund*innen, Gefährt*innen und Nachbar*innen zum Wochenende 27 / 28. Oktober ein. Es wird veganes Essen / Konzerte von Punk / HC Bands, Songwriter usw. geben.

Der anarchistische Kampf war immer mit diesem Projekt verbunden, das leider von Räumung (voraussichtlich im Februar / März 2018) bedroht ist: Von der Beteiligung am Kampf gegen die MAT (400-Kilovolt-Hochspannungsleitung), gegen Tierausbeutung, gegen die Spekulation, bis zum  Kampf gegen Repression und Gefängnisse sowie die Beteiligung an besetzten, selbstverwalteten und antiautoritären Projekten in der Gegend und in Barcelona.

5 Jahre Kan Bici!

Samstag 28. Oktober

ab 15 Uhr

veganes Essen

danach

Auftritte von Songwriter & Clowns

ab 20 Uhr

Konzert:

Prescritxs (kämpferischer Rap, Barna)

L’Autista Punk & Les Seus Aderits (Punk, Rip-oll)

Raó de Foc (Hardcore aus Maresme)

Supongo Cariño (HC-Punk, Barna)

+ noch zu bestätigende weitere Bands

*Es gibt eine Bar mit selbstgebrauten Bier, Tapas usw. zu günstigen Preisen!*

*Lasst eure Hunde zu Hause!*

Mannheim: Barabend der Anarchistischen Gruppe Mannheim

eingegangen am 19.10.

Barabend mit Cocktails

Samstag, 28.10.2017 · 21.00 Uhr · Arbeitersportverein · Beilstraße 12 (Hinterhaus) · Mannheim

Ohne Film, aber mit Gimmicks, außerdem die beste Gelegenheit, dem „Nachtwandel” zu entkommen.
Trinkt Bier und Cocktails lieber bei uns als mit diesen Gestalten da draußen…

Also: kommt alle!

Kolumbien: Offene Aufforderung. 5. Anarchistische Buchmesse Medellin

Text, der auf spanisch, zusammen mit dem Poster am 19.10.2017 bei Contrainfo eingegangen ist:

Es gibt Gerüchte über eine Messe, Gerüchte über ein Fest, bezaubernde Verschwörungen gegen die aufkommende Entfremdung.

Im Laufe der Jahre haben das Buch und das Wort die anarchistische Praxis begleitet. Von den gemeinsamen Vorlesungen in Fabriken, bis zu den Vesammlungen in den libertären Kulturvereinen, von den anarchosyndikalistischen Zeitungen, bis zu den Veröffentlichungen der individualistischen Aufständischen.

Heute rufen wir weiter zum Treffen auf, Körper an Körper, die nah den anti-autoritären Schweiß empfinden wollen, mit dem Wort, mit dem Bild, mit der Geste.

Ruft mit auf und beteiligt euch, damit diese Messe zu eurer wird.

Macht es selbst!

Falls ihr teilnehmen wollt und euch mit eurere Initiative einbringen wollt, sendet eure Vorschläge bis zum 11. November 2017 an:

feria.anarquistalibromed@gmail.com

auf spanisch

Berlin: Angriff auf die Degewo

Wir haben in der Nacht von Montag auf Dienstag die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo besucht.

5500 Zwangsräumungen gab es bei den städtischen Wohnungsunternehmen zwischen 2008 und 2012. Gründe um Menschen vorerst in die Obdachlosigkeit zu schicken sind meist: Mietrückstände, unerlaubte Untervermietung, Lärmbelästigung oder Verwahrlosung der Wohnung. Spitzenreiter mit 1902 geräumten Wohnungen innerhalb von sechs Jahren ist die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau. Es folgt die Degewo mit 1223 Räumungen und die Gewobag mit 804 Fällen.

„Man braucht dieses Mittel [die Zwangsräumung], auch als Signal für andere Mieter, dass ein bestimmtes Handeln Konsequenzen hat“, so eine Sprecherin der Gesobau.

Die Zwangsräumungen sind das ultimative Mittel der Berliner Umstrukturierung, flankiert von Polizeigewalt in Gefahrengebieten und Ausbau der Überwachung und Kontrolle des städtischen Raums sowie des alltäglichen Lebens bis hin zum Arbeitszwang.
Die Zwangsräumung beendet auf physische Art den existentiellen Kampf der Bewohner*innen um das eigene Obdach, den privaten Raum, der in dieser Gesellschaft den Stellenwert einer Oase der Freiheit hat. Dort endet – scheinbar, aber auch spürbar – der Zugriffsbereich des Staates. Bis zu dem Punkt, an dem die Bedingungen des Staates für die milde Gnade des Hausfriedens nicht mehr erfüllt werden können: Armut, Aufnahme von obdachlosen Freund*innen, andere Lebensentwürfe oder kulturelle Vorstellungen.

So sind es die vielfach stigmatisierten Wohnblöcke Berlins, wo sich die Konflikte zuspitzen. Dort herrschen die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Unternehmen mit Häusern, die dem freien Markt entzogen wurden. Aus Sicherheitsgründen. Um zu verhindern, dass die geldgierigen Unternehmen die Armen so schnell ausquetschen, dass diese sich auflehnen. Lieber abdämpfen.

Beispiel Brunnenviertel: ganze Blöcke in der Hand der Degewo, relative Armut und Kriminalität. Hier arbeitet im Quartiersmanagement seit Jahren eine Taskforce aus Bullen, Sozialarbeiter*innen und Politik gemeinsam mit der Degewo daran, die soziale Mischung zu erzwingen. Wichtigstes Mittel dabei ist das Aussortieren eines Teils der Mieterschaft. Mit Mieterhöhungen und repressiven Maßnahmen wegen Bagatellen werden Zwangsräumungen herbeigeführt. Die freigewordenen Wohnungen werden an Mittel- oder Westeuropäer aus höheren Einkommensschichten vermietet. Gleichzeitig achtet auf der Straße und in den Hinterhöfen eine Armada aus Bullen und privaten Sicherheitsdiensten darauf, dass die rassistischen Hygienemaßnahmen auch im Straßenbild einen Ausdruck finden. Inklusive BSR (Müllabfuhr) und Quartiersmanager, die gemeinsam auf Streife sind, um das Straßenbild aufzuwerten.

Derzeit baut die Degewo im Brunnenviertel neue Häuser in die letzten Freiflächen. 30 Prozent des Hauses werden mit einer anfänglichen Kaltmiete von 6,50 Euro und 70 Prozent mit schätzungsweise um die 10 Euro Kaltmiete starten. Wer sich in dieser neuen Nachbarschaft gegen die andauernde Verdrängung auflehnt, wird nicht Verständnis sondern einen Polizeieinsatz ernten.

Beispiel SO36: Die Blöcke der Naunynstraße, Waldemarstraße und Mariannenstraße gehören fast alle der Degewo. Das Viertel war früher das Zentrum der Revolten des 1. Mai. Hier konzentrieren sich immer noch die Armen und Unangepassten. Wie im Brunnenviertel patrouillieren hier private Sicherheitsdienste im Auftrag der Degewo durch die einst belebten Hinterhöfe. Und dieses Jahr gab es eine satte Mieterhöhung, die einige die Wohnung kosten wird. Doch es regt sich Widerstand in Form kleiner Protestaktionen. Der ist, dank landeseigenem Unternehmen, im Sinne der Ordnung handhabbar:

Potential für eine Revolte besteht hier nur, wenn den Mieter*innen klar wird, dass regelmäßige kleine Mieterhöhungen langfristig den selben Zweck erfüllen werden: soziale Durchmischung und Isolierung der Armen.

Beispiel Rigaer Straße: Vordergründig ist der Kampf um die Rigaer94 ein Kampf um ein Symbol einer Szene. Tatsächlich handelt es sich aber gleichzeitig um einen Mikro-Konflikt, der den anderen Beispielen gleicht. Es geht um die existentielle Frage nach Obdach und einem Raum, der eine Oase der Freiheit vom direkten Zugriff des Staates sein soll. Politik und Bullen haben das jetzt verstanden. Deswegen gibt es neuerdings die Bestrebung, durch die landeseigene Degewo das Haus zu kaufen oder die Hausverwaltung zu übernehmen. Somit würde der Risikofaktor einer Immobilienfirma wegfallen, die ihre individuellen finanziellen Interessen dem sozialen Frieden vorziehen könnte. Dass dieser Frieden brüchig ist, hat der letzte Sommer gezeigt, als es zu breiter Unterstützung des Hauses aus der Nachbarschaft und der Szene kam.

Konzepte der Vergangenheit mit militanten Aktionen und Demonstrationen können den Preis Zwangsräumungen in der Rigaer94 in die Höhe treiben, sie aber nicht verhindern. Nur eine übergreifende Revolte könnte einen abschreckende Wirkung im gesamtstädtischen Konflikt erzeugen. Diese könnte vorbereitet werden, indem die Isolierung von z.B. den drei genannten Beispielen Brunnenviertel, SO36 und Rigaer Straße aufgebrochen wird. Militante Aktionen könnten ihren Szenebezug hinterfragen und sollten in den sozialen Brennpunkten wahrnehmbar sein.
Prinzipiell scheint das Konzept der Drohung mit einer direkten Reaktion auf Angriffe des Staates erfolgreich. Die Parole, Berlin am TagX ins Chaos zu stürzen, wurde nicht verworfen.

Als Warnung an die Degewo, dass dieser Konflikt heiß ist und sie lieber nicht übertreiben sollen, haben wir in der östlichen Kurfürstenstraße mit Hämmern die Scheiben ihres Sitzes zerstört. Die Warnung betrifft aber auch die anderen landeseigenen Immobilienfirmen sowie den restlichen Sumpf der Berliner Wohnungspolitik und natürlich die Schweine der Sicherheitsorgane.

Berlin muss wie Hamburg im Juli werden! Für den permanenten Angriff!

Man braucht dieses Mittel, auch als Signal für andere Mieter, dass ein bestimmtes Handeln Konsequenzen hat!

PS: Solidarische Grüße an Nero, der am Mittwoch zu Gefängnis verurteilt wurde, weil er einen Bullenhubschrauber über der Rigaer Straße geblendet haben soll.

Quelle:Indymedia

Spanien: Start einer antinationalistischen Kampagne

Gegen den Staat und das Kapital, Der Kampf ist der einzige Weg. Der Kampf findet auf der Straße statt.Keine Nationen oder Grenzen

Information über Kampagne am 18.10.17 erhalten

Der folgende Text ist als Flugblatt, zusammen mit dem hier gezeigten Poster sowie Aufklebern, Teil einer offenen Kampagne gegen Nationalismus in all ihren Ausdruckformen. Das Material soll spanienweit verteilt werden. Die Seite ContraMadriz stellt Druckvorlagen im PDF Format zur Verfügung und im Freiraum “Local Anarquista Motín” in Madrid liegt alles, bereits ausgedruckt, zum Abholen bereit. 

 

KEIN STAAT WIRD UNS BEFREIEN

Kein Staat, ob spanisch oder katalanisch, wird uns irgendeine Art von Freiheit geben. Denn jeder Staat hat den Daseinszweck, die Ausgebeuteten zu unterwerfen und die Privilegien der herrschenden Klassen zu garantieren. Der Staat regelt die Ausbeutung durch das Gesetz und kümmert sich darum sicherzustellen, dass die Unterdrückten sich niemals gegen eine Ordnung erheben, die uns auf dem ganzen Planeten ausbeutet, erniedrigt, räumt, betrübt, bestiehlt und ermordet.

Keine Polizei, ob Mossos, Zivil- oder Nationalgarde schützt uns. Sie sind Spezialeinheiten des Staates, die das Privateigentum schützen und sind die Beauftragten für die Unterdrückung und Verfolgung von all denen, die nicht niederknien und sich dafür entscheiden gegen ihre verdorbene Welt zu kämpfen. Es gibt keine gute oder schlechte Polizei, alle repressiven Körper gehorchen einer ganz bestimmten Logik: Aufrechterhaltung der Ordnung. Lasst uns die Handlungen der Polizei bei Generalstreiks, Demonstrationen, Razzien in Vierteln, rassistische Kontrollen, Überwachung von Gefängnissen, bei Zwangsräumungen und Vertreibungen und sogar als Fremdbesatzungsmacht (hier sein an die hohe Zahl zu internationalen Missionen entsandter Polizeikräfte erinnert.) nicht vergessen. Sie gehorchen und dienen ihren Meistern.

Die Demokratie, parlamentarische Institutionen und Politiker*innen kümmern sich nicht um unsere Interessen, sondern nur um ihre eigenen. Um diese sollte sich niemand außer uns selbst kümmtern. Unsere Herrscher zu wählen, sich Mehrheiten / Minderheiten zu unterwerfen, sich im demokratischen Rahmen zu bewegen, lässt uns zu Handlanger*innen unserer eigenen Beherrschung werden und begründet in uns den Geist der Delegation an Professionelle. Wir haben unser Leben in ihre Hände gelegt. Wir vertrauen Politiker*innen, die nur versuchen (wie alle) von unseren Kämpfen und unseren Gefühlen zu profitieren, so lange wir uns unterwerfen oder nach Unterwerfung streben und uns zu einer kriecherischen Masse werden lassen, die sich nach Wahlinteressen und Machkämpfen entsprechend, mobilisieren oder demobilisieren lässt.

Kein Nationalismus oder keine Flagge sollte uns vertreten. Als Unterdrückte und Ausgebeutete sollten wir verstehen, dass wir mehr mit anderen Ausgebeuteten und Unterdrückten gemeinsam haben, als mit Unternehmer*in oder Politiker*innen, die am selben Ort, wie wir geboren sind. Nationalismus und Patriotismus sind Werkzeuge der Macht, mit denen sie die Unterdrückten infizieren und manipulieren und erreichen, dass sie mit vor ihren UnterdrückerInnen von selbst kuschen, um uns mit unseren Klassenfeinden und ihren ständig wechselnden Projekten und Bedürfnissen zu verbinden. Die Zuneigung für die Erde , auf der wir leben oder unsere Sprache wird hergenommen, um die Schaffung neuer Staaten zu rechtfertigen. Dabei wird übersehen, dass Kultur etwas lebendiges sein sollte, in ständiger Evolution und freier Entwicklung zwischen Individuen und Gemeinschaft. Der Staat ist der Tod aller freien Entwicklung, in dem er Grenzen errichtet und die Saat von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit keimen lässt.

Unter dem Kapitalismus, dem Staat und jeder Form von Autorität werden wir niemals frei sein. Lasst uns eine neue Welt auf den Ruinen der autoritären und staatlichen Gesellschaft aufbauen. Wir bauen und kämpfen für Anarchie, als ständiger Kampf gegen alle Formen der Unterdrückung und Ausbeutung, der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung mit unseren Gefährt*innen, egal woher sie kommen.

KEINE NATIONEN ODER GRENZEN

auf spanisch

Santiago, Chile: Koordinierte Aktionen im Rahmen des 12. Oktober

UMCE: Das Blut wird gerächt, das Land zurückgewonnen!
Universität von Chile (JGM) Schluss mit den Anti-Terror-Gesetzen
UTEM (Angriff auf die OS9)

 

An den Universitäten UMCE (ehemalige pädagogische Fakultät), der Universiät von Chile und der UTEM wurden im Rahmen des diesjährigen 12. Oktober (Nationalfeiertag, “Columbustag”) Barrikaden errichtet und es ist zu Auseinandersetzungen mit den Carabinieri von Chile gekommen.

Vor Ort wurden solidarische Parolen für die politischen Gefangenen Mapuche und Anarchist*innen gerufen.

Santiago, Chile: Propaganda gegen Überwachung

eingegangen am 16.10.2017

Gegen die Makro-Gefängnisse und ihre Überwachung

Als soziales Kontrollwerkzeug werden Tag für Tag, Videoüberwachungsanlagen (spanisch: CCTV)  mit Gesichtserkennung, andere mit Infrarot, Zoom, in großen Höhen mit Bewegungsmeldern und hoher Auflösung, angebracht. .Diese zahlreichen Augen ruhen nicht und stehen mit ihrem umfassenden Blick für die weitere Entschlossenheit, die Stadt abzuriegeln. Die Macht und die sich nach ihr sehnen , versuchen uns ohne Verhaftung einzusperren und zu beschränken. Sie sind zufrieden gestellt und erklären, es wäre “für die Sicherheit aller” für die Sicherheit aller wird mehr Polizei, mehr Transporte, Gesetze, Gefängnisse, eine Generalisierung bürgerlichen Wächtertums benötigt; Komm schon, bring eine Kamara vor deinem Haus an” schreien sie.

Aber diese Sicherheit ist lediglich für den Staat, der Autorität und ihrem Nutzen, eine totalitäte Praxis für ihre Interessen. Dennoch gibt es in unserem Bereich grundlegende Werkzeuge; auch verschiedene Methoden, wie ein Seil als Lasso zu werfen und sie herunterzuholen, sie zu besprühen oder anzuzünden (…) .

Organisiert euch, greift an und kümmert euch um ihre Anwesenheit, ihre Schritte, Modelle und Erscheinungsformen, Denkt daran, dass sie sich in der Dicke der Wände, auf Straßen, einschließlich Plätzen, in Computern, Mobiltelefonen und in Häusern befinden.

***

Dieses Poster ist ein eindeutiger Aufruf für die Ausbreitung und Verschärfung des städtischen anarchistischen Konflikts gegen die Überwachung. Außerdem ist moralisch und ideologisch daran zu erinnern, dass sie nicht das einzige Zwangsmittel unter dem Deckmantel der “Sicherheitsmaßnahmen” sind.

Nieder mit der Schraubzwinge heiliger ethischer Grundsätze und der prätentiösen Ideologie der Macht. Lasst die Nacht, bei der Konspiration gegen Überwachung, erleuchten!

auf spanisch

 

Porto: Polizeilicher Angriff auf den besetzten Freiraum Travessa dos Campos

Am Morgen des 16.Oktober war der besetzte Freiraum Travessa dos Campos (in Porto) Ziel einer repressiven Maßnahme der Polizeibehörden. Gegen 7:30 kamen sie mit einem großen Aufgebot von Kräften und Material und bereiteten sich auf  ein schnelles und gewaltätiges Betreten des Gebäudes vor. Nach dem Aufbrechen der Türen, gaben sie den Befehl: “Alle auf den Boden, ihr Schwänze” Alle Leute mussten sich in einem Raum versammeln, wobei zwei von ihnen Handschellen angelegt wurden. Alle Personen wurden samt ihrer Habseligkeiten durchsucht.
Zudem fotografierten und filmten sie den Einsatz und alle, die im Gebäude Widerstand leisteten. 
Insgesamt wurden 21 Leute in Gewahrsam genommen und eine Hünde, die in einen Zwinger gebracht wurde. Auf der Polizeiwache wurden alle identifiziert und erneut durchsucht. Allen Beteiligten wurde eine Meldepflicht bei einer Polizeibehörde “Termo de Identidade e Residênciaauferlegt,  (wenn sie länger als fünf Tage das Land verlassen wollen) und erhielten zudem eine Benachrichtigung über eine Anklage, ohne Bezug auf irgendeine Straftat.

Polen: ABC Warschau lädt euch zu den 4. Anti-Knast-Tagen (27-29. Oktober)

Liebe Freund*innen,
vom 27.09. – 29. Oktober lädt das ABC Warschau dazu ein, dass ihr euch an der 4. Ausgabe der Anti-Knasttage in Warschau beteiligt. Das Hauptthema dieses Jahr lautet “Unterstützt eurer lokales ABC” (…)

Wir werden nicht mehr passiv bleiben. Wir benötigen Solidarität mit denen, die hinter Gittern und außerhalb der Gefängnisse, von Repression betroffen sind. Wir sollten breite Anti-Repressionsstrukturen aufbauen. Das ist es, was wir während der 4. Anti-Knasttage diskutieren wollen.

Repression nimmt ständig zu.

Um dagegen zu kämpfen, müssen wir gemeinsam handeln

Bis nicht alle von ihnen frei sind, ist keiner von uns frei.
Unterstützt eure örtliche Anarchist Black Cross – Gruppe!

http://www.ack.most.org.pl/

Beteiligt euch an den 4. Anti-Knast-Tagen!
27-29. Oktober 2017

Przychodnia Skłot // Cafe Kryzys

Was ist für die 4. Anti-Knast-Tage geplant?

– Begegnungen und Diskussionsrunden
– Anti-Knast Kunstgallerie, eine Ausstellung von Arbeiten mit Künstler*innen, die sich an Projekten mit Gefangenen beteiligen
– Anti-Knast Filmvorführungen
– Briefe an Gefangene schreiben
– Bücher für Gefangenen sammeln
– Soli-Tattos
– ABC’s Distro
– Soliparty für’s ABC.

auf Englisch, auf Portugiesisch

Setúbal, Portugal: Das A Cosa zeigt Solidarität mit dem in Porto besetzten Travêssa

 

Solidarität durchdringt alles

Um unsere Gefährt*innen zu stärken, wollen wir unsere Solidarität mit ihren Zielen zum Ausdruck bringen. Wir halten zusammen. Mit diesen und anderen Initiativen überwinden wir Barrieren / Hindernisse des Alltags. Indem wir etwas Wurzel schaffen, das von uns, ohne die vorherrschenden Machtstrukturen gestaltet wird, befinden wir uns in einem Prozess, der uns eine andere sozialpolitische Dynamik garantiert. Wir unterstützen alle, die weitermachen wollen und fordern alle auf, diese subversiven Abenteuer auszuprobieren, um auf diese Weise unser Leben zurück zu gewinnen

1 Räumung = 1000 Besetzungen !!!

Solidarität mit dem besetzten Travessa *atravessaokupada.noblogs.org

auf portugiesisch

Ecuador: Río Blanco im Alarmzustand wegen Abbaus von Mineralien

 

eingegangen am 17.10.2017

Ländliche Gemeinden, Umweltschützer*innen, Künstler*innen, Frauen- und Menschenrechtsaktivist*innen bekräftigten am Freitag, den 13. Oktober ihre Absicht, weiterhin Groß-Bergbauprojekte in Ecuador zu bekämpfen. Die Gruppe hat auf Respekt und Gerechtigkeit für die Gemeinde in der südlichen Provinz von Azuay hingewiesen, aus der Einwohnter*innen berichteten, dass sie von dem Sicherheitspersonal des Bergbauunternehmens “Ecuagoldmining” bedroht und angegriffen wurden. Am 8. und 9. sind die Sicherheitskräfte zu  einigen Bewohner*innen nach Hause gekommen, wo die Gemeinde im Alarmzustand verbleibt, aufgrund  der Errichtung von Anlagen zum Abbau von Gold-und Kupfervorkommen. 

Die Einwohner*innen fordern, dass das Bergbauunternehmen sich von ihren Gebieten zurückziehen, weil diese Operationen Auswirkungen au den Nationalpark von El Cajas sowie sein Kultur und Ernährungssouverinität  haben. Die vor Ort anwesenden Solidaritätsdelegationen forderten auch die Einstellung der Aggressionen und Belästigungen der Einwohner*innen von Rio Blanco. Gleichzeitig wird gefordert, dass der ecuadorianische Staat eine Untersuchung durchführt und geeignete Maßnahmen unternimmt, um diese beklagenwerten Handlungen zu unterlassen.

Quelle. Radiotemblor

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation